Historische Berufe - Handwerksbräuche

Alte Handwerksbräuche

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BezeichnungErklärung
Ein Handwerk machen lassendie Handwerker zu einer Zusammenkunft bitten. Häufig brachte ein Bote die Nachricht von Werkstatt zu Werkstatt, wobei er den auch bei Meisterpromotionen verwendeten Ladestock ("Einladestock", "Ordonanzstab") mit sich führte.
Einkeilenein vor allem von den Tischlern geübter Brauch, mit dem sich ein zugewanderter Geselle auf längere Dauer in die Werkstatt einführte. Im allgemeinen hatte er etliche Kannen Bier zu spendieren, zuweilen auch noch "ein Stück Essen", um als eingekeilt zu gelten.
Einschreibenein häufig bei den Schneidergesellen so bezeichneter Brauch, der nichts mit Schreiben, dagegen sehr viel mit Trinken zu tun hatte. Es ging dabei um die Aufnahme eines neuen oder fremden Gesellen in die Brüderschaft, wobei der Willkomm zu leeren war. Fühlte sich der Schneider nicht Manns genug dazu, so hatte er folgendes vorzutragen:
"Der Wein ist mir zu stark und meine Natur zu schwach; ich will meine gebührende Strafe erlegen."
Einschänke gebeneinem ankommenden Gesellen in der Herberge einen Trunk zur Begrüssung reichen und ihn in die Brüderschaft aufnehmen. Ein fortwandernder Geselle erhielt die Ausschänke.
Einweihendie bei den Beutlern geübte Art des Schleifens, bei der es den angehenden Gesellen freigestellt bleibt, ob die Prozedur mit Bier, Wein oder Wasser einhergehen sollte. Wählte der Kandidat aus Geiz oder erzwungener Sparsamkeit Wasser, so begoss man ihn damit über alle Massen und traktierte ihn besonders heftig.
Examen machenBeantwortung von Fragen durch Maurergesellen als Voraussetzung für ihre unverzügliche Aufnahme in die Brüderschaft. Ansonsten konnten Maurergesellen bis zu einem Jahr in einer Werkstatt tätig sein, ohne das Brüderschaftstrinken vollzogen zu haben. Das Examen war mit aufwendigen Fragen verbunden, beispielsweise, wo dereinst das Maurerhandwerk aufgerichtet worden sei, wieviel Worte ein Maurer habe usw. - Ähnliche Examina sind auch von anderen Handwerkern bekannt, dort allerdings meist im Zusammenhang mit dem Gesellenmachen.

Quelle: Alte Handwerksbräuche, Verlag die Wirtschaft 1990, ISBN 3-349-00591-8


Letzte Änderung: 26.12.01 (UG)
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