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Thema: England und Großbritannien
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17.07.2001; Robert Morten

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Titel:Englischer Bürgerkrieg (1642-1649)
Untertitel: 
kat:Sonstiges
subkat:Geschichte
subsubkat:Revolutionen
aufmacher:1.Einleitung

Englischer Bürgerkrieg (1642-1649), Bezeichnung für den Konflikt zwischen König Karl I. und seinen Anhängern (Cavaliers, „Kavalieren") auf der einen, den Parlamentariern (Roundheads, „Rundköpfen") auf der anderen Seite.
text:
2.Die Opposition gegen den König

Die Ursachen des Bürgerkrieges sind in den sozialen, wirtschaftlichen, verfassungsmäßigen und religiösen Entwicklungen des vorangegangenen Jahrhunderts zu suchen. Unter Karl I. hatte sich der Konflikt auf politische und religiöse Themen zugespitzt, und zwar auf die Frage nach der Oberhoheit im englischen Staat, d. h. nach den Befugnissen von König und Parlament, und auf die Frage nach der Kirchenverfassung, d. h. Presbyterianismus oder anglikanische Bischofskirche. Der direkte Auslöser des Bürgerkrieges war schließlich 1637 Karls Versuch, Schottland die anglikanische Liturgie aufzuzwingen. Die presbyterianischen Schotten reagierten mit einem Aufstand und bildeten im Februar 1638 den religiös-politischen Bund National Covenant, um gemeinsam ihre presbyterianische Kirche gegen die anglikanische zu verteidigen. Die Schotten stellten eine Armee auf, besiegten im 1. und 2. Bishops' War (siehe Covenanter) die englischen Truppen, besetzten 1640 die nördlichen Grafschaften Englands und zwangen den König zu Zugeständnissen in Kirchenfragen.
Karl berief das Lange Parlament ein, das die Finanzen für den Krieg gegen die Schotten bewilligen sollte. Das Parlament trat am 3. November 1640 zusammen und forderte als Gegenleistung für sein Entgegenkommen in Finanzfragen vom König Reformen. Die beiden wichtigsten Berater des Königs, der Earl of Strafford und Erzbischof William Laud von Canterbury, wurden vom Parlament des Hochverrats angeklagt und nach einem juristisch nicht einwandfreien Verfahren hingerichtet; damit waren die Exponenten der absolutistischen Königsherrschaft und der streng hierarchischen Bischofkirche beseitigt. In der Folge kam es im Parlament über der Frage nach der Kirchenverfassung - Beibehaltung der Episkopalkirche oder Abschaffung aller Titel und Ränge innerhalb der Kirche, wie sie in der Root and Branch Petition gefordert wurde - zu einer Spaltung. In Hinblick auf den Aufstand der katholischen Iren 1641 war sich das Parlament wieder einig: Es bewilligte sofort eine Armee gegen die Iren; eine knappe Mehrheit im Parlament wollte diese Bewilligung allerdings mit Forderungen an den König verbunden wissen. Diese Forderungen wurden in der Grand Remonstrance von 1641 formuliert und hatten in erster Linie eine weiterreichende Kontrolle der Exekutive durch das Parlament und den Einfluss des Parlaments auf die Kirchenverfassung zum Inhalt. 1642 eskalierte die Auseinandersetzung zwischen König und Parlament zu einem bewaffneten Konflikt. Die Mehrheit des Oberhauses und etwa ein Drittel des Unterhauses stand auf der Seite des Königs; es ist also nicht ganz korrekt, den Englischen Bürgerkrieg als Auseinandersetzung zwischen dem König und dem Parlament zu bezeichnen.

3. Bürgerkrieg

Im August 1642 sammelte Karl seine Armee in Nottingham und rückte gegen London, die Hochburg der Parlamentarier, vor, zog sich jedoch wieder zurück. Die erste große Schlacht, am 23. Oktober in Edgehill, brachte keine Entscheidung. Der König kontrollierte in etwa den Nordwesten des Landes, der Südosten mit London und den bedeutenden Hafenstädten stand auf der Seite des Parlaments.

1643 schloss das Parlament mit der schottischen Armee die Solemn League and Covenant und versprach den Schotten als Gegenleistung für ihre Unterstützung die Beibehaltung ihrer presbyterianischen Kirche. Unterdessen baute Cromwell sein Kavallerieregiment, die Ironsides, auf. Mit ihm besiegte er am 2. Juli 1644 die Royalisten unter Prinz Ruprecht in der entscheidenden Schlacht von Marston Moor. Im folgenden Jahr erlitten die Schotten einen Rückschlag, als der Marquess of Montrose die schottischen Hochlandclans für Karl rekrutieren konnte. Cromwell, stellvertretender Kommandeur der New Model Army des Parlaments, schlug die royalistischen Truppen in der Schlacht von Naseby am 14. Juni 1645 vernichtend, und im September unterlagen die Hochlandpartisanen des Königs der schottischen Armee. Die erste Phase des Bürgerkrieges endete im Mai 1646, als sich Karl den Schotten ergab. 1647 lieferten die Schotten Karl an das Parlament aus.

Der König lehnte die Bedingungen des Parlaments für seine Wiedereinsetzung ab. Tatsächlich aber spielte er auf Zeit und hoffte, dass Schottland ihm zu Hilfe käme. Das Parlament auf der anderen Seite konnte sich nicht über sein weiteres Vorgehen einigen. Karl konnte auf die Isle of Wight fliehen, von wo aus er eine Abmachung mit den Schotten traf: Die Schotten sicherten ihm zu, dass sie ihn wieder als König einsetzen würden, wenn er im Gegenzug den Presbyterianismus zur Staatsreligion beider Königreiche erkläre. Mit dem Einfall der Schotten, nun auf der Seite des Königs, in England 1648 begann die zweite Phase des Bürgerkrieges, die sogleich mit Cromwells Sieg über die Schotten bei Preston wieder endete.

Nachdem Cromwell auf dem Schlachtfeld die Oberhand gewonnen hatte, ging er mit seiner Armee gegen das Parlament vor und verdrängte die presbyterianischen Abgeordneten. Das verbleibende so genannte Rumpfparlament stellte eine Kommission zusammen, die den König wegen Hochverrats aburteilen sollte. Karl wurde schuldig gesprochen und am 30. Januar 1649 enthauptet. Danach schaffte das Rumpfparlament die Monarchie und das Oberhaus ab und erklärte England zur Republik, zum Commonwealth.
Autor:Robert Morten
Datum:Donnerstag, 2.August.2001, 23:02
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