Historische Berufe - Handwerksbräuche

Alte Handwerksbräuche

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BezeichnungErklärung
Wandermüssig(oder fremdgeworden) sein - Ausdruck für die Mitteilung, dass ein Geselle seinem Meister die Arbeit aufgekündigt hat, um wieder auf Wanderschaft zu gehen.
Wanderschaftin früheren Jahrhunderten übliches Wandern von jüngeren, unverheirateten Handwerksgesellen durch mehr oder weniger grosse Gebiete mit dem Ziel, Arbeit und Brot zu finden und dabei Berufs- und Lebenserfahrung zu sammeln; eine meist unverzichtbare Voraussetzung für den Erwerb des Meistertitels. In der Satzung der Hambuger Gerber von 1375 findet sich die erste Vorschrift über das Gesellenwandern, das zumindest für Angehörige geschenkter Handwerke (s. Geschenk erhalten) ausgangs des 15. Jahrhunderts zur allgemeinen Pflicht geworden war. Allerdings konnte man sich zuweilen auch von der Wanderschaft freikaufen. Hauptzweck des Gesellenwanderns war die berufliche Vervollkommnung. Die folgenden, einst recht polulären Verse drücken das recht deutlich aus:
"Wer im Lenzen seiner Jahre,
will was lernen und erfahren,
der muss in die Fremde ziehn,
der muss Wein und Jungfrau fliehn,
sonsten wird er nimmermehr
mit sich bringen Kind und Ehr."
WeinkaufIm allgemeinen gemeinsames Leeren eines Kruges Wein, um damit ein Geschäft zu besiegeln. In der Schweiz aber war der Weinkauf auch zwischen Meistern und Gesellen gebräuchlich, als Zeichen für deren besiegelte Aufnahme in die Werkstatt.
Willkommmit einem Deckel versehener Pokal aus Zinn, gelegentlich auch aus Silber, als traditionelles Zunftgerät für viele mit Trinken verbundene offizielle Gelegenheiten. Seinem Namen gemäss benutzte man den Pokal zu der Begrüssung eines neuen Gesellen, aber auch beim Gesellenmachen, wobei der zuweilen mit Pfeffer oder anderen Gewürzen versetzte Inhalt (Bier, Wein, mitunter auch Branntwein) "auf drei schmale Schluck" auszutrinken war (s. auch Reihekanne machen).
Würfelnmit verschiedenen beschrifteten Würfeln Glücks- und andere Spiele ausüben. Man spielte um Geld oder Getränke, wobei gelegentlich in den Statuten sogar festgelegt war, wieviel jemand an einem Tag verspielen durfte. In Norddeutschland benutzten die Handwerker ausser den Würfelbechern besondere Krüge (Glücksrörken) mit einem doppelwandigen, durchbrochenen Fuss und drei Würfeln darin. Grosser Beliebtheit erfreute sich folgendes Spielchen: Man leerte das Rörken, würfelte, ermittelte die Summe und zählte entsprechend nach rechts oder links in der Tischrunde ab, wer als nächster den Krug füllen lassen musste.

Quelle: Alte Handwerksbräuche, Verlag die Wirtschaft 1990, ISBN 3-349-00591-8


Letzte Änderung: 26.12.01 (UG)
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