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Headline:Deutlich weniger tödliche Unfälle
Stichwort:Verkehr
Rubrik:Mobilität
Datum:26.Januar.2001, 12:00
Text:Prognos-Studie zu den Auswirkungen von Tempo 30

Deutlich weniger tödliche Unfälle

Die flächendeckende Einführung von Tempo 30 innerorts vermindert die Zahl der Todesopfer um 45 bis 70%, je nach Begleitmassnahmen. Eine Studie des Basler Instituts Prognos bestätigt damit die Kernaussage des Verkehrs-Clubs der Schweiz (VCS): Die Initiative «Strassen für alle» vermindert die Zahl der Toten und Schwerverletzten auf unseren Strassen deutlich. Das Volksbegehren verlangt innerorts Tempo 30 für Wohngebiete und Gefahrenstellen - auch auf 30 Prozent der Hauptstrassen in Ortszentren und bei exponierten Übergängen.

1999 starben auf Schweizer Strassen innerorts 210 Menschen, über 17 000 wurden teilweise schwer verletzt. Eine Statistik der Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) zeigt, dass Fussgänger (44%) und Radfahrer (25%) ein überdurchschnittlich grosses Risiko tragen, bei Verkehrsunfällen innerorts getötet oder schwer verletzt zu werden.

Die Analyse der Unfallzahlen zeigt, dass die Zahl der Toten und Schwerverletzten in den vergangenen 10 Jahren nur noch unwesentlich gesunken ist. Fazit: Die technischen Sicherheitsreserven sind weitgehend ausgeschöpft, zur Verbesserung der Verkehrssicherheit braucht es zusätzliche Massnahmen, die das Verhalten beeinflussen - zum Beispiel Tempo 30.

Die Prognos-Studie zeigt, dass eine flächendeckende Einführung von Tempo 30 innerorts, wie sie der VCS vorschlägt, zahlreiche Menschenleben retten könnte: je nach Begleitmassnahmen sinkt die Zahl der Todesopfer um 45-70%! Allein mit Signalisationstafeln beträgt diese Reduktion gemäss Prognos zwischen 45 und 50%. Mit dem gezielten Einsatz von baulichen Massnahmen bei Unfallschwerpunkten und gefährlichen Abschnitten ergäbe sich sogar eine Reduktion von 60 bis 70%! Anders gesagt: Jedes Jahr blieben zwischen 95 und 145 Menschen am Leben, Tausenden bliebe eine schwere Verletzung mit bleibenden Folgen erspart!

Die Experten des Basler Instituts Prognos berücksichtigten in ihrer Studie zahlreiche Untersuchungen aus europäischen Städten mit langjähriger Tempo-30-Erfahrung und übertrugen sie auf Schweizer Verhältnisse. Die Auswirkungen einer tieferen Geschwindigkeit wurden in Abhängigkeit von der Gemeindegrösse, vom Strassentyp und den getroffenen Massnahmen hochgerechnet. Damit wurde ein möglichst wirklichkeitsnahes Bild der Auswirkungen von «Strassen für alle» angestrebt.

Der Verkehrs-Club der Schweiz VCS rechnet mit einer mittleren Variante (Signalisationstafeln kombiniert mit baulichen Massnahmen), die gesamtschweizerisch etwa eine Milliarde Franken kosten dürfte - für Verengungen, Aufpflästerungen oder Kreisel. Tempo 30 und flankierende Massnahmen sind nach Überzeugung des VCS auch auf etwa 30% der Hauptstrassen vorzusehen - in Ortszentren und bei Gefahrenstellen. Damit liesse sich die Zahl der Unfalltoten innerorts um 50 bis 60% verringern.

Fazit: Ein Ja zu «Strassen für alle» rettet jedes Jahr 120 Menschenleben - und spart nicht nur Leid, sondern auch Gesundheitskosten in der Höhe von mehreren hundert Millionen Franken.


Quelle:VCS Schweiz
Link:www.vcs-ate.ch

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