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Headline:Schweizer Umweltverbände klar für UNO-Beitritt
Stichwort:UNO-Beitritt
Rubrik:NGOS
Datum:13.Januar.2002, 08:16
Text:




Fünf Schweizer Umweltverbände - WWF, Greenpeace, Pro Natura, der Verkehrsclub der Schweiz (VCS) und die Schweizerische Gesellschaft für Umweltschutz (SGU) - sind sich einig: Um die globalen Umwelt- und Naturschutzprobleme anzupacken, braucht es eine weltumspannende Organisation wie die UNO. Und eine Schweiz, die darin etwas zu sagen hat.

«Die UNO gründet in der Schweiz keine neuen Nationalparks, hebt keine Laubfrosch-Tümpel aus und renaturiert keine Auen», sagt Otto Sieber, Pro Natura Zentralsekretär. Warum also engagieren sich die Schweizer Umwelt- und Naturschutzorganisationen für einen UNO-Beitritt?

Dem Schoss der UNO seien die entscheidenden Ideen entsprungen, wie die globale Umweltzerstörung gemildert werden kann, resümiert Sieber. Nur die UNO verfüge über die Strukturen, in denen solche Ideen reifen und verbreitet würden. So habe die Biodiversitäts-Konvention von Rio 1992 zu einem weltweiten Boom zur Schaffung von neuen Nationalparks und grossen Schutzgebieten geführt. «Von diesem Boom profitiert auch die Schweiz», erklärt Sieber und verweist auf das Biosphärenreservat Entlebuch (LU) und das erst kürzlich als Weltnaturerbe anerkannte Aletsch-Jungfrau-Bietschhorn-Gebiet.

Klimaschutz nur global möglich
Die UNO hat aber auch Massnahmen gegen die Mensch gemachte Erderwärmung ergriffen. Ein wichtiges Instrument im Kampf gegen die Klimaerwärmung ist - trotz Abseitsposition der USA - das Kyoto-Protokoll. Bereits jetzt schmelze im arktischen Norden das Eis, die Südseeinsel Tuvalu werde überflutet und in der Schweiz würden Skistationen in mittlerer Meereshöhe Konkurs gehen, führt Adrian Schmid, Leiter Verkehrspolitik des Verkehrsclubs der Schweiz (VCS) aus. «Dazu tragen massgeblich die CO2-Emissionen bei. Und diese werden in Europa zu 28 Prozent durch den Verkehr verursacht - grösstenteils durch Autoabgase.» Nur die Vernetzung von Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt, wie es die UNO vorsieht, könne den drohenden Klimakollaps abwenden.

Internationale Zusammenarbeit bringt Erfolg
Kaspar Schuler, Geschäftsleiter Greenpeace Schweiz, und Heinz Stalder, Leiter Internationale Projekte WWF Schweiz, unterstreichen als Vertreter von international agierenden Organisationen die Wichtigkeit der UNO. «Für den WWF sind UNO-Institutionen wie das Umweltprogramm UNEP oder das Washingtoner Artenschutzabkommen kompetente Partner in verschiedenen konkreten Projekten auf mehreren Kontinenten», sagt Stalder. Nur die UNO besitze die Ressourcen und Möglichkeiten auf derart breiter Ebene zu wirken und mit viel Einfluss Projekte zu realisieren. Die UNO habe viel dazu beigetragen, die Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten untereinander zu verbessern. «Wenn ich hier als Vertreter einer Nichtregierungsorganisation für einen UNO-Beitritt plädiere, dann deshalb weil ich um den Erfolg internationaler Zusammenarbeit weiss», betont Schuler. Wie viel internationale Vernetzung bewirken könne, habe Greenpeace vorgemacht. Der UNO-Beitritt solle im Sinn einer verstärkten und verbindlichen internationalen Zusammenarbeit zum Schutz unserer Lebensgrundlagen erfolgen, fordert der Greenpeace-Geschäftsleiter.

Schweiz muss aktive Rolle übernehmen
Auch wenn die Schweiz in der UNEP, der Umweltorganisation der UNO, teilnimmt und das Aletschgebiet auch ohne Vollmitgliedschaft in die Welterbe-Liste der UNESCO aufgenommen wurde: an der UNO-Vollversammlung hat die Schweiz nichts zu sagen. Unser Land verfügt nur über den Beobachterstatus. Von 2002 bis 2004 werde sie zwar Mitglied der Kommission für Nachhaltige Entwicklung. «Ist die Schweiz aber Vollmitglied, werden die Schweizer Nichtregierungsorganisationen besser in das internationale Netzwerk integriert und können mehr Einfluss nehmen», ist Natacha Litzistorf, Geschäftsleiterin der SGU in der Romandie, überzeugt. Angesichts der grossen Herausforderungen in Umwelt, Wirtschaft und Sozialem brauche es eine Antwort auf internationaler Ebene.

Quelle:ProNatura
Link:www.pronatura.ch

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