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Headline:Deutsche wollen mehr Schutz vor Schiffsunfällen
Stichwort:Oelpest
Rubrik:Umwelt
Datum:5.April.2001, 15:10
Text:Bremen/Stralsund, 04.04.2001. Die Deutschen wollen mehr Schutz vor Schiffsunfällen im Wattenmeer: 89% der Bundesbürger sind dafür, dass schärfere Maßnahmen zur Vermeidung von Schiffsunfällen und Ölpest ergriffen werden sollen, auch wenn dies zusätzliche Kosten für die Hafenwirtschaft und die Allgemeinheit bedeutet. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung, die das Meinungsforschungsinstitut Emnid im Auftrag des WWF im März durchgeführt hat – noch vor der aktuellen Ölpest in der Ostsee. Es sei zu erwarten, dass die Bürger dem Schutz der Ostseeküste einen ebenso hohen Stellenwert einräumen, so der WWF.

Jährlich gibt es rund 280 Schiffsunfälle in deutschen Küstengewässern – einige mit schlimmen Folgen für den empfindlichen Lebensraum an der Küste: Bei der Havarie des Holzfrachters Pallas 1998 waren durch den Ölaustritt im Wattenmeer über 15 000 Seevögel verendet. „ In der Ostsee sind jetzt über 25 000 Vögel vom Öl-Tod bedroht. Dies hätte mit besseren Maßnahmen zur Schiffssicherheit verhindert werden können,“ sagte Alfred Schumm vom WWF. Am Donnerstag findet eine EU-Verkehrsministerkonferenz zum Thema Schiffssicherheit statt. WWF fordert die Minister auf, gemeinsame Maßnahmen wie Melde- und Lotsenpflicht, Radarüberwachung und Einsatz von Schleppern bei Transporten von Gefahrgut umsetzen!“

Um die Gefahr einer Umweltkatastrophe im Wattenmeer zu reduzieren, ist es nach WWF Ansicht nötig, dass Schiffe mit gefährlichen Ladungen einen Lotsen an Bord haben und von Schleppern begleitet werden, die im Falle einer Havarie sofort eingreifen können. Dies befürworten auch die meisten Deutschen: 80% der Befragten sprachen sich dafür aus, dass z.B. Öl- und Chemikalientanker in Küstennähe von Schleppern begleitet werden, auch wenn dies zusätzliche Kosten für die Hafenwirtschaft und die Allgemeinheit bedeute.

Um den gemeinsamen Naturraum Wattenmeer zu schützen, müssten die Anrainerstaaten Dänemark, Deutschland und die Niederlande bei der Vorbeugung wie bei der Krisenbewältigung eng zusammenarbeiten. Dies sei heute noch nicht der Fall. Der WWF und 94% der Deutschen setzen sich für eine engere Zusammenarbeit der drei Staaten ein, sowie für eine gemeinsame Einsatzzentrale. Da gerade Deutschland als „Bremser“ auftritt, hofft der WWF nun auf den nötigen Impuls für die Ausweisung eines gemeinsamen geschützten Meeresgebietes der drei Staaten auf der nächsten Wattenmeer-Ministerkonferenz im Oktober.

Emnid erkundete die Meinung der Bürger zum Schutz des Wattenmeeres an der Nordseeküste vor Ölunfällen. Der Anlass für die Umfrage ist eine bevorstehende Konferenz der Wattenmeerstaaten, für die der WWF weitreichende Vorschläge für einen besseren Schutz der Küste unterbreitet hat.

Quelle:WWF Deutschland
Link:www.wwf.de

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