Kommentar: | Fragen & Antworten 05/2001 Gibt es Menschenrassen? Das Konzept der »Rasse« wurde oft als Kürzel benutzt, um Menschen auf Grund ihrer Hautfarbe, Sprache oder Glaubenszugehörigkeit auszugrenzen und zu diskriminieren. Eine biologische Grundlage für diese willkürliche Einteilung gibt es nicht. Der systematische Begriff »Rasse« wird ausschließlich in der Haustierkunde verwendet. Durch züchterische Auslese sind zum Beispiel Cockerspaniel und Perserkatzen entstanden, die über bestimmte Eigenschaften verfügen und festgelegten Standards entsprechen müssen. Aber auch hier gibt es durch natürliche Variabilität immer wieder Ausreißer, die den Normen nicht genügen.
Beim Menschen spricht man ausschließlich von Variabilität. Sie entstand im Laufe der Evolution durch die Anpassung an klimatische und geografische Besonderheiten. Die augenfälligste Anpassung ist unsere Hautfarbe, die mit der Intensität ultravioletter Strahlung in verschiedenen Gegenden korreliert. Dabei besitzen Menschen mit dunkler und heller Hautfarbe gleich viele Zellen, die den Hautfarbstoff Melanin produzieren Unterschiede gibt es nur in der Effizienz der Produktion. Zu den Anpassungen gehören beispielsweise auch die unterschiedlichen Blutgruppen sowie die erhöhte Konzentration von roten Blutkörperchen bei den Himalaja-Bewohnern, die dadurch die verminderte Sauerstoffkonzentration in großer Höhe kompensieren. Die Menschheit kann man auf Grund oberflächlicher Einzelmerkmale lediglich in kontinentale Großgruppen aufteilen: Negride, Kaukasier und Asiaten. Betrachtet man die Gesamtheit der Einzelmerkmale, so können die Unterschiede zwischen den Mitgliedern einer Gruppe größer sein als jene zwischen den Angehörigen zweier verschiedener Gruppen. Somit ergibt sich keine biologische Grundlage, auf Grund derer sich Menschen systematisch in Rassen oder andere Gruppierungen einteilen ließen. |