Kommentar: | Hexen
Im Volksglauben werden Hexen als okkulte Wesen mit magischen Kräften bezeichnet. Die klassische Hexe, vor allem aus Märchen bekannt, ist weiblich. Zwar wurden während der Hexenverfolgungen in Europa vom 13 – 18. Jahrhundert vornehmlich Frauen, aber auch Männer der Hexerei angeklagt, gefoltert und verbrannt Dadurch erlangte die Hexe traurige Berühmtheit; im Namen der heiligen Inquisition kamen Hunderttausende ums Leben, einfache Denunziationen genügten. Allein in den drei großen Verfolgungswellen in den Jahren um 1590, 1630 und 1660 wurden 100.000 Menschen verbrannt, in ganz Deutschland schätzt man die Zahl der Opfer auf mehrere zehntausend. Der „Hexenhammer“, verfasst von zwei Dominikanermönchen, lieferte u.a. die rechtliche Grundlage für die Hexenverfolgungen und dem damit verbundenen krankhaften Frauenhass. Es befürwortete den endlosen Gebrauch der Folter. Im Zuge von wiederauflebenden Naturheilkundeverfahren, von esoterischen und spirituellen Gedanken bezeichnen sich Frauen auch heute wieder als Hexen, als „weise“ Frauen. Letzte bekannt gewordene Hexenverbrennung in Deutschland fand 1775 in Kempten statt. Letzte bekannt gewordene Hexenverbrennung in Europa fand 1782 in der Schweiz statt. /BW
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