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Name:Becker, Karl Albin ( 1894 – 1942)
Biografie:Geboren am 19. November 1894 in Hannover als Kind einer sozialistischen Familie; von Beruf Schriftsetzer. Auch seine Geschwister waren später Kommunisten (Ernst Becker, Lina Becker). Mit 15 Jahren 1909 Mitglied der sozialistischen Jugendorganisation, 1912 der SPD. Während des Weltkrieges gehörte er zunächst in Dresden, dann in Bremen zu den führenden Köpfen der Bremer Linksradikalen. Deswegen 1917 verhaftet, erst durch den Ausbruch der Novemberrevolution wieder frei. Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrates Dresden, Delegierter der Internationalen Kommunisten Deutschlands auf dem Gründungsparteitag der KPD. 1919 aktiver Funktionär der KPD, Mitglied des »Bremer 21er Ausschusses «. Bei der Spaltung 1919 zunächst beim linken Flügel, aktiver Anhänger der Allgemeinen-Arbeiter-Union. Im März 1920 Abkehr von der Opposition, 1921 führend in der Hamburger KPD und Chefredakteur der »Hamburger Volkszeitung «. Auf dem VIII. Parteitag im Januar 1923 als einer der Jüngsten zum Mitglied der Zentrale gewählt, sogar ins Polbüro berufen, mußte nach dem Parteiverbot 1923 – steckbrieflich gesucht – untertauchen. Vorübergehend in Schlesien und dann bis zum IX. Parteitag (1924) wieder Chefredakteur der »Hamburger Volkszeitung«. In den Auseinandersetzungen nach 1923 gehörte er zu den Rechten (Heinrich Brandler, August Thalheimer, Jacob Walcher). Er lebte einige Zeit in Moskau, schloß sich nach seiner Rückkehr im Jahre 1925 eng an die Gruppe um Ernst Meyer an und gelangte mit dieser Gruppe 1926 wieder in wichtige Funktionen. Becker arbeitete in der Gewerkschaftsabteilung des ZK, war von 1927 bis Anfang 1928 Chefredakteur der KPD-Gewerkschaftszeitung »Kampf«. Der XI. Parteitag 1927 wählte Becker wieder als Mitglied ins ZK. 1928 KPD-Abgeordneter des Preußischen Landtags. Bei den innerparteilichen Auseinandersetzungen 1928 einer der Wortführer der Versöhnler und mit diesen aus allen wichtigen Funktionen verdrängt, 1929 nicht mehr ins ZK gewählt. Becker kapitulierte und betätigte sich in Nebenorganisationen der KPD (Rote Hilfe, Kampfbund gegen den Faschismus). Von 1931 bis 1933 in Berlin Landessekretär des Bundes der Freunde der Sowjetunion. 1933 ging Becker in die Illegalität, emigrierte im Oktober 1934 zunächst nach Prag, dann nach Amsterdam und arbeitete später für die KPD in Frankreich. 1937 übernahm er beim »Weltkomitee der Freunde der Sowjetunion« in Paris eine führende Funktion. Am 18. Juni 1941 wurde Becker gemeinsam mit seiner Lebenspartnerin Elsa Arnold, mit der er seit 1932 zusammenlebte, in Paris verhaftet. Vom Vichy-Regime wurden beide an Deutschland ausgeliefert, am 4. September 1942 wurde Becker zum Tode verurteilt und am 1. Dezember 1942 in Plötzensee hingerichtet. In dem letzten Brief an Elsa Arnold schrieb er: „Ich stehe jetzt vor meinem letzten Gang aus dieser Welt. Die letzten 12 Wochen habe ich ebenso zuversichtlich verlebt, wie ich das Urteil entgegengenommen habe, und wie Du es auch getan hast, tapfer und auf¬recht. Ich sterbe aufrecht, wie ich gelebt habe, wie ein Soldat für mein Ideal.“ Elsa Arnold, geborene Sens (* 9. 10. 1903 in Hamburg) absolvierte eine kaufmännische Lehre und arbeitete später als Stenotypistin und Übersetzerin. Seit 1919 Mitglied der SAJ, gehörte sie 1924 der Monistischen Jugend und ab 1925 der KPD an. Mit ihrem ersten Mann Dr. jur. Arthur Arnold, einem Mitarbeiter der sowjetischen Handelvertretung, lebte sie von 1926 bis 1930 in Paris. Sie arbeitete in der internationalen Abteilung der französischen Gewerkschaft C.G.T.U. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland, Angestellte der RGO, der IAH und beim Internationalen Komitee der Freunde der Sowjetunion, wo sie zuletzt Mitglied der Reichsleitung war. 1933 emigrierte sie nach Amsterdam, wo sie mit August Creutzburg zusammenarbeitete, ab 1936 in Paris enge Mitarbeiterin von Paul Bertz. Gemeinsam arbeitete sie mit ihrem Lebensgefährten Karl Becker im Weltkomitee der Freunde der Sowjetunion. 1939 war sie verantwortlich für die Auflösung des Komitees. Sie wurde gemeinsam mit Karl Becker angeklagt und im Prozess vor dem VGH vom 2. Senat am 7. September 1942 zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt. Haft in den Zuchthäusern Cottbus und ab Februar 1945 in Waldheim. Im Mai 1945 von der Roten Armee befreit, kehrte sie nach Berlin zurück, wurde Leiterin der KPD in Berlin-Friedenau bzw. Sekretär der KPD/SED-KL Berlin-Spandau. 1947/48 Instrukteurin beim SED-LV Berlin, 1948/49 2. Sekretär der SED-BPO der DWK, ab 1950 Instrukteurin im ZK der SED. Ende 1953 Einsatz als Instrukteurin, später als Sekretär der SED-BPO der Filmfabrik Wolfen. 1954/55 Abteilungsleiterin der SED-BL Halle, zuletzt Sektoreneleiterin bei der Deutschen Notenbank. Sie erhielt 1978 die Ehrenspange zum VVO in Gold. Elsa Arnold starb am 16. Mai 1986 in Ost-Berlin.

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