| Datum : | 20.5.04 | Ort: | Wallberg | Gleitschirm oder Drachen: | Gleitschirm | Verletzung: | Keine | Pilotenerfahrung: | ca. 40 Flüge nach der A-Schein Prüfung | Gerät : | UP-Makalu "S" | DHV Klassifizierung: | 1-2 | Flugphase: | Während erneutem Aufdrehen in der Thermik nach etwa 1,5 Stunden Flugzeit mit Spitzenhöhen von über 2400 Metern. | Wetter: | Sehr sonniger Tag in der Mitte eines Hochs.Starke Thermik mit Steigraten von bis zu 5 Metern/Sec.Temperatur im Tal ca.20Grad.Blauthermik-Basis bei ca. 2500 Metern. | Beschreibung : | Servus Piloten,
hatte heute am geliebten Wallberg ein Erlebnis der besonderen Art:
Nachdem ich schon 1,5 Std. in der Luft war und die fantastische Aussicht aus über 2400 Metern Höhe geniessen durfte flog ich in etwa 1700 m. Höhe über der Gipfelrampe.Dort sah ich (Mit Berg rechts) den entgegenkommenden Infinity-Piloten relativ spät der mir etwas überhöht entgegenkam.Obwohl ich ja das Vorflugrecht hatte war es dem anderen Piloten nicht mehr möglich auszuweichen. Er flog also etwa auf Oberschenkelhöhe in meine Kappe während ich noch nach oben schaute und hoffte,das es sich grad noch so ausging. Nachdem dies ja leider nicht der Fall war zögerte ich bei der Kollision keine Sekunde sofort die Rettung zu werfen und wartete nicht erst ab,ob mein Schirm sich vielleicht doch wieder öffnete.(Kann ich im Falle eines Falles sehr empfehlen) Die vor 2 Monaten selbst gepackte Rettung ging sofort auf und an ihr glitt ich auf exakt 1462 Meter bis zur Landung in'ner Tanne ab,wo ich völlig unverletzt(nicht mal'nen Kratzer) landete. Nun dauerte es etwa 'ne 1/2 Stunde bis der Hubschrauber kam und nach mir suchte.Als mich die Besatzung endeckte signalisierte ich mit dem No-Zeichen,das alles in Ordnung ist und ich keine Hilfe brauche. Als ich dann nach 1 Stunde Baumkletterei meine Rettung und den Gleitschirm völlig unbeschädigt geborgen hatte kamen 2 sehr nette Bergwacht-Helfer die nach mir suchten vom Gipfel nach unten zur "Einschlagstelle".Beide halfen mir zum Glück die Ausrüstung zu tragen,nachdem ich mit den Kräften schon völlig am Ende war. Dann gings mit der Seilbahn runter ins Tal,wo schon der Bergwacht-Jeep stand.Dort war auch der andere Beteiligte der Kollision.Nun fuhren wir alle zum Büro der Bergwacht,wo die Sache protokollarisch von der Polizei aufgenommen wurde.
Ausserdem sagte uns der Bergwacht-Einsatzleiter folgendes:
Es ist nicht nur die rechtliche sondern auch die moralische Pflicht Pflicht jedes Zeugen sofort die Bergwacht,oder die Polizei vom Zustand des Verunglückten zu informieren.Alle die mich aus der Luft freundlicherweise nach meinem Befinden gefragt haben sollten also in Zukunft unbedingt unverzüglich die Retter vom Zustand der Person in Kenntnis setzen.Den Hubschrauber hätts nämlich nicht gebraucht.
Fon:110
-Bitte beherzigt dies in Zukunft alle.Gruss Eure Bergwacht
Als ich dann zusammen mit den Andi(Unfall"Gegner")zur Talstation zurückfuhr,um mein Auto zu holen mussten wir anschliessend noch bei der Polizei in Bad Wiesee vorbeifahren,wo die Gütesiegel unserer Flugeräte und der Gurtzeuge geprüft wurden.Der Andi is a netter Kerl.Wir verabschiedeten uns mit den Worten:"War schön dich getroffen zu haben"
Alles in Allem ein sehr abwechslungsreicher Flugtag
Wünsche allen alles Gute
Sascha Nowak | Analyse: | Da ich das Vorflugrecht hatte und keine Ausweichmöglichkeit nach rechts für mich bestand lag der Fehler klar und eindeutig beim anderen Piloten.Jedoch muss ich ihm zugute halten,das er mich wohl auch erst sehr spät sah,da wir beide uns an der Kante eines Grades begegneten. War sehr froh in diesem Moment nicht zu hangnah geflogen zu sein,sonst hätt's für die Öffnung des Retters wohl nicht mehr gereicht.
Die Moral von der Gschicht: "Flieg bei viel Betrieb und starker Thermik zu nah am Hange nicht. Wennst auf Kollisionskurs bist,denk an die Vorflugregeln und dast nicht pennst."
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