| Datum : | 27.7.06 | Ort: | Andelsbuch | Gleitschirm oder Drachen: | Gleitschirm | Verletzung: | keine | Pilotenerfahrung: | 69zigster Flug seit Ausstellung A-Schein 4.4.06 | Gerät : | Tester Epsilon5/31 | DHV Klassifizierung: | 1-2 | Flugphase: | Abflug von Vorderer Niedere zum Landeplatz | Wetter: | leichter NW-Wind, im SO Überentwicklung, erstes Donnern zu hören. | Beschreibung : | Durch Verzögerungen,falscher Schirm im Eps5-Sack, telef. mit Flugschule, richtigen Schirm zum SP bringen, schon mal im Verzug. Endlich Startbereit, aufziehendes Wetter hinten rechts zwar beobachtend, aber ignorierend. Meinung: Bis das da ist, bin ich unten. (kann ja spiralen) Den lieben Menschen, der zum rückwärtigen Himmel zeigt, leider ignoriert. Start und grad raus gings, immer so mit 0,5m/s steigen. Landeplatz unter mir, angefangen zu Spiralen. Damits nicht zu heftig wird, etwas gestützt und sofort wieder raus aus der Spirale und noch in der Ausleitung gestiegen, na Bravo. Auf diese Art, mehrmals versucht, ca 3-400m abgebaut und dann kein Bock mehr auf Spirale. Ohren rein, beschleunigt natürlich und gestiegen! Rechts, einige Kilometer entfernt ne Regenwand! Nur das nicht! Suche im Gelände nach sinken und meine über einem Wasserbecken welches zu finden. Immer leichtes steigen! Halt, jetzt sinkts! Schaue zum Landeplatz, Windfahne zeigt jetzt deutlich SO-Wind und flattert gestreckt. Will Drachenlandeplatz anfliegen,(neben Straße) und merke: Nur noch Rückwärtsflug! Schei......! Ermittele durch Rechts-u. Links Richtungsänderung die genaue Windrichtung und stelle mich genau dagegen, immer noch mit beschl.Ohren. Endlich stellt sich Sinken ein, ca 3,5m/s Hinter mir Dorf, dann Wiese, dann Bregenzer Ach, dann es Bödele, also wieder Berg. Durch öffnen der Ohren ums Sinken zu verringern und erneutes Anlegen, immer mit Beschleuniger natürlich, (wieso hatte ich das so deutlich in meinem Kopf, mal irgendwo gehört, veringerter Anstellwinkel u. so) versuchte ich einen Gleitwinkel zu erreichen, der mich a. übers Dorf brachte u. b. nicht zu weit nach hinten Richtung Fluß/Berg versetzte. Es gelang mir mit angelegten Ohren, beschl. die letzten Hausreihen zu überfliegen, an einer Birke dicht vorbeizusinken, die vom Wind gepeitscht wurde, was man alles noch so genau weis nach einem 3/4 Jahr, danach wurde der Wind weniger, der Boden kam näher, ich öfnete meine Ohren und stand plötzlich butterweich auf der Erde. Sofort hingeworfen, damits mich nicht über die Wiese zerrt. Einen Tragegurt losgelassen und Schirm richtete sich nach dem Wind aus. Die längsten 31 min. in meiner kurzen Fliegerkarriere gingen zu Ende. Fremde Kollegen suchten nach mir, halfen noch den Schirm endgültig zusammenzulegen und fuhren mich zum LP. wo ich dann meinen Tester abgab. Genau diesen Schirm habe ich dann gekauft! | Analyse: | Depp, dummer, sag ich heut zu mir! In der Theorie alles gelernt: Kaltluftausfluss bei, auch entfernten, Gewittern usw. Habe mich selber unter Druck gesetzt. Endlich mein richtiger Schirm da, Lift läuft nicht mehr, will runter, Gewitter im Anmarsch, kann ja Spiralen usw.
Spiralen im ST bei ruhiger Luft ist was ganz anderes als in thermischen Bedingungen, vor allem mit einem unbekanntem Schirm!
Da es gut ausgegangen ist, habe meinem Herrgott laut gedankt, möchte ich diese Erfahrung nicht mehr missen. Sie hat mich vorsichtiger gemacht und auf der anderen Seite gezeigt: Ich reagiere relativ ruhig und versuche Präventiv-Maßnahmen zu ergreifen. Keine Panikgefühle, nur: Muß meinen Job richtig machen!
PS. Kurze Zeit später war das Gewitter vorbei, klarer Himmel, laues Lüftchen, man hätte also wieder starten können! |
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