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Headline:Spargeln: Zwei Prozent sind Schweizer
Stichwort:Gemüse
Rubrik:Essen
Datum:4.Mai.2001, 15:34
Text:(LID, mo) - Schweizer Grünspargeln sind frischer und umweltfreundlicher als ihre Konkurrenz aus Kalifornien und qualitativ müssen sie den Vergleich auch nicht scheuen. Dennoch wachsen nur zwei Prozent der gegessenen Spargeln in der Schweiz.

Ganz frisch und 12 bis 16 Millimeter dick: So ist der ideale Grünspargel für Karol Kovacovsky, Küchenchef des vegetarischen Restaurants Menuetto in Bern. Mit dem Argument Frische versuchen denn auch die rund 200 Schweizer Spargelproduzenten ihr Produkt zu verkaufen. Anders als die 98 Prozent Spargeln, die importiert werden und dementsprechend weit gereist sind, kommen die einheimischen Grünspargeln ein bis zwei Tage nach der Ernte in den Laden oder können gleich beim Produzenten gekauft werden. Weil die "Königin der Gemüse" aus dem Inland dennoch ein Mauerblümchen-Dasein fristet, organisiert der Verband schweizerischer Gemüseproduzenten (VSGP) zum Saisonbeginn am 2. Mai zum zweiten Mal nach 1999 einen "Schweizer Spargeltag".

Importe profitieren vom Boom
Seinen Platz im Gemüseregal hat sich der Grünspargel erst in den letzen 20 Jahren erobert. Ende der siebziger Jahre wurden in der Schweiz die ersten Grünspargeln geerntet. Seither sind sie auf dem Vormarsch: 1999 assen Frau und Herr Schweizer erstmals mehr Grün- als Bleichspargeln, total rund 1,6 Kilogramm. Damit ist der Grünspargel der Aufsteiger der letzten Jahre in der Gemüsehitliste: 1988 – damals wurde er erstmals separat erfasst – wurden 955 Tonnen importiert, letztes Jahr 6'176 Tonnen. Damit liegt er an zehnter Stelle in der Statistik der wichtigsten Importgemüse. Wertmässig liegt er sogar hinter Tomaten an zweiter Stelle (28,9 Millionen Franken).
Die Schweizer Anbauer haben von diesem Boom kaum profitiert. Grünspargeln wachsen nach Angaben der Schweizerischen Zentralstelle für Gemüseanbau (SZG) auf 67 Hektaren, vor allem in den Kantonen Thurgau, Zürich und St. Gallen. Rudolf Dieffenbach, Präsident der VSGP-Arbeitsgruppe Grünspargel, schätzt den Anbau leicht höher auf 80 bis 100 Hektaren. "Viele Grünspargeln werden direkt ab Hof verkauft", begründet er die Differenz. Die der SZG gemeldeten Erntemengen schwankten in den letzten zehn Jahren zwischen 111 und 192 Tonnen.
Das grösste Handicap der Schweizer: In Kalifornien beginnt die Ernte Mitte Februar, in der Schweiz erst Ende April, Anfang Mai. Die meisten Spargeln essen Frau und Herr Schweizer, bevor im Inland Saison ist (siehe Grafik). Die Tatsache, dass ein Kilogramm kalifornische Spargeln bis zu fünf Liter Erdöl verbraucht, bis es in der Schweiz serviert wird, hat den Boom bis heute nicht gebremst.
Quelle:Bionetz Schweiz
Link:www.bionetz.ch


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