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Headline:Baubranche in Bewegung
Stichwort:Label
Rubrik:Bauen
Datum:3.Mai.2001, 21:01
Text:Mit «ecoNcert» ist endlich auch ein verlässliches, international gültiges Ökolabel für Baustoffe in Sicht. Als Trägerschaft des Labels wurde Ende April der «internationale Verein für zukunftsfähiges Bauen und Wohnen - ecoNcert» gegründet. Das Qualitätszeichen hat gute Chancen, sich rasch auf dem Markt zu etablieren, denn zu den Mitgliedern des Vereins gehören nicht nur Umwelt- und Verbraucherverbände, sondern auch Hersteller, Handel und unabhängige Prüfinstitute wie der TÜV.

Die Nachfrage nach umwelt- und gesundheitsverträglichen Baumaterialien steigt. Was bis anhin fehlte, war ein einheitliches Qualitätszeichen, das Laien und Profis die Produktewahl erleichtert. Es gab und gibt zwar bereits mehrere Ökolabels im Bausektor. Doch diese galten entweder nur in einzelnen Ländern oder nur für einzelne Bereiche der Baubranche wie Holz, Teppiche oder Beton. Mit «ecoNcert» ist nun ein Ökolabel für Baustoffe und Einrichtungsgegenstände in Sicht, das sämtlichen Ansprüchen genügt: Es ist international breit abgestützt, deckt den ganzen Bausektor ab und wird von Umweltverbänden, Verbraucherorganisationen, Herstellern und Handel gleichermassen getragen.

Das Potenzial von «ecoNcert» ist gross, denn nach wie vor sind auf dem Bau- und Möbelmarkt unzählige Produkte zu finden, die die Gesundheit schädigen und Allergien auslösen. Der Bausektor ist zudem äusserst ressourceninteniv und belastet dadurch die Umwelt stark. Das Gütesiegel «ecoNcert» schafft Transparenz und ermöglicht dem Verbraucher, aktiv zur Schonung der Umwelt beizutragen.

Die Initiative zur Schaffung des internationalen Labels wurde vor rund zwei Jahren vom deutschen Baustoff-Fachhandel ergriffen und hauptsächlich von fünf wissenschaftlichen Prüfinstituten aus Deutschland und Österreich weitergetragen (Adressen siehe Anhang). Deren bestehende Baulabel wie Eco, IOB und TÜV Naturbaustoffe gehen nun in «ecoNcert» über. Ein Labelsalat wird also vermieden.

Heute gehören dem «ecoNcert-Trägerverein» Vertreter aus sieben westeuropäischen Ländern an: Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien, Niederlande, Belgien und Luxemburg. Die - fachlich und geographisch - breite Trägerschaft wird «ecoNcert» zu hoher Akzeptanz, wissenschaftlicher Glaubwürdigkeit und grosser Verbreitung verhelfen.

Stephan Botschen, der als OBI-Umweltexperte die Baumärkte bei «ecoNcert» vertritt, weist auf die grosse Bedeutung der breit abgestützten Trägerschaft des Ökolabels hin. Nur durch die Verbindung von ökologischen und ökonomischen Interessen wird längerfristig eine grössere Verbreitung umweltschonender Baustoffe erreicht werden können.

Laut Klaus Klenk, der für den deutschen Baustoff-Fachhandel im Vorstand Einsitz nimmt, ist es erklärtes Ziel des Handels, "dass die Öko-Baustoffe aus ihrer Marktnische heraustreten".

Für die Sicherung ökologischer Anliegen wird Felix Meier als Vertreter des WWF sorgen. Er streicht die grossen Auswirkungen der Bauwirtschaft auf die gesamte Umwelt und speziell auf das Klima heraus. Ein glaubwürdiges Label sei ein wichtiges Instrument, um zu einer Ökologisierung dieses Sektors beizutragen.

Das Label wird Baustoffe und Einrichtungsgegenstände kennzeichnen, die vorwiegend aus nachwachsenden und mineralischen, d.h. praktisch unerschöpflichen, Rohstoffen hergestellt sind. Die ersten Produkte mit dem ecoNcert-Zeichen werden voraussichtlich im Herbst dieses Jahres auf dem Markt sein.

Quelle:WWF Schweiz
Link:www.wwf.ch


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