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Headline:«Public Eye» empört über Rückweisung eines Referenten
Stichwort:Wirtschaft
Rubrik:NGOS
Datum:26.Januar.2001, 23:26
Text:Nichtregierungsorganisationen haben am Freitag gegen die Rückweisung eines malaysischen Referenten am eigenen Forum in Davos protestiert. Der Gast sei offenbar nur wegen seines langen Haars abgeschoben worden.


[TA/ap] - Wie die Nichtregierungsorganisationen mitteilten, sollte der Malaysier Adam Ma'anit als Mitglied von «Corporate Europe Observatory» an der Veranstaltung «The Public Eye on Davos» einen Vortrag halten.
Er sei allerdings von der Polizei in Landquart beim Umsteigen in einen anderen Zug festgenommen, durchsucht, fotografiert und während langer Zeit befragt worden. Darauf sei Ma'anit nach Basel geschafft und nach Holland ausgewiesen worden.

Das Verhalten zeige eindeutig das ungleiche Vorgehen der Polizei auf. Wer eine WEF-Einladung vorweise, habe keine Probleme, während die Besucher von «The Public Eye on Davos» wie Kriminelle behandelt würden, sagte der Geschäftsführer der Erklärung von Bern (EvB) Peter Bosshard.

Solche Polizeistaat-Aktionen seien absolut inakzeptabel. Sie verstiessen gegen die UN-Konvention über Menchenrechte, welche Versammlungs-, Bewegungs- und Meinungsäusserungsfreiheit garantiere. Bundespräsident Leuenberger, der am Freitag für eine Grussbotschaft am Gegenforum weilte, wurde eine Protestnote überreicht.

Die Einreisesperre für gegen 300 Kritiker des Weltwirtschaftsforums (WEF) kritisierte am Freitag auch die Ad-hoc-Gruppe für Meinungsfreiheit und Demonstrationsfreiheit von Kaplan Cornelius Koch. Die Lage in und um Davos eskaliere. Die Polizeikräfte bereiteten sich darauf vor, Demonstranten mit Jauche zu bespritzen.

Selbst die Schulleitung von Davos drohe allen an der Demonstration vom Samstag teilnehmenden Schülern mit Ausschluss, und sogar das passive Zuschauen von Schülern soll geahndet werden. Noch sei es nicht zu spät, die Lage zu «deeskalieren», wenn das Demonstrationsverbot rückgängig gemacht werde und der Bundesrat beruhigend auf die Bündner Behörden einwirke.

Von einer «Blamage der Schweiz vor der Weltöffentlichkeit» ist in dem Aufruf an den Gesamtbundesrat die Rede. Unterzeichnet haben unter anderen die Nationalräte Remo Gysin, Hugo Fasel, Valerie Garbani, Jean-Claude Rennwald, aber auch der Schriftsteller und Kabarettist Franz Hohler.



Quelle:AP/TA
Link:www.news.bluewin.ch/article/0,1001,66057,00.html


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