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Köln-Aktuell - Lokalnachrichten

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Artikel:Schramma und Erwin: Lassen uns nicht auseinander dividieren!
OB von Köln und Düsseldorf wollen bei Olympia weiterhin Geschlossenheit zeigen
Datum:18/Jan/01
Text:Bei einem Arbeitstreffen am heutigen Morgen (18. Januar 2001) haben sich die Oberbürgermeister von Düsseldorf und Köln, Joachim Erwin und Fritz Schramma, gegen alle Versuche gewehrt, einen Keil zwischen die beiden rheinischen Städte zu treiben. Hintergrund ist die Aufforderung der Ruhrgebietsstädte, Düsseldorf solle die Führungsrolle bei der Olympiabewerbung übernehmen. Die Stadtoberhäupter waren sich einig, weiterhin so vorzugehen, wie es mit dem Ministerpräsidenten des Landes verabredet worden war. Das bedeutet: In einem Gutachten werden zunächst die vorhandenen und die geplanten Sportstätten sowie die Infrastruktur aller Städte bewertet und anschließend die Bürger befragt. Erst dann soll die Entscheidung fallen, welche Stadt sich offiziell bewirbt. Erwin : „Wer die Fahne trägt, diese Frage muss ganz am Ende stehen.“

Fritz Schramma wies darauf hin, dass Nordrhein-Westfalen bei Olympia auch Konkurrenten in Deutschland habe. Die Chancen des Landes seien am besten, wenn von Dortmund bis Bonn Geschlossenheit gezeigt würde. Joachim Erwin untermauerte diese Äußerung mit Zahlen: die Ausrichtung der Olympischen Spiele bedeute für die gesamte Rhein-Ruhr-Region einen ungeheuren Kraftakt: allein schon durch die Vielzahl der benötigten Sportstätten. Investitionen von fünf bis acht Milliarden Mark sind erforderlich, hinzu kommen noch die Aufwendungen für die Infrastruktur. Das sei nur von der gesamten Rhein-Ruhr-Region gemeinsam zu schaffen.

Der Düsseldorfer OB warnte mit Blick auf den Namen des Bewerbers vor regionalen Eitelkeiten: „Der Köder muss nicht dem Angler, sondern dem Fisch schmecken!“ Andererseits werde - so Erwin - auch niemand zu kurz kommen. Da die Wettkampfstätten über einen großen Raum verteilt und nicht an einem Ort konzentriert seien, werde auch jede Stadt in der Berichterstattung als Austragungsort genannt. Der Kölner Oberbürgermeister forderte dazu auf, das Denken in Stadtgrenzen zu beenden. Er versicherte, Köln werde sich auch dann an der gemeinsamen Austragung der Olympischen Spiele beteiligen, wenn die Wahl auf die Stadt Düsseldorf als offizielle Bewerberin fiele.

Die beiden Stadtoberhäupter beschäftigten sich auch mit dem Thema „Kooperation der Messegesellschaften“. Konkrete Gespräche über eine Intensivierung der Zusammenarbeit wird es allerdings erst später geben. Vorher muss ein Gutachten vorliegen, das jetzt in Auftrag gegeben wurde. Dieses soll untersuchen, welche Möglichkeiten es für eine engere Zusammenarbeit gibt und ob sich diese lohnen.

Die Oberbürgermeister forderten die Landesregierung auf, endlich klar zu machen, wann und an wen sie ihren Anteil am Köln-Bonner Flughafen verkaufen wolle. Sie sprachen sich außerdem für eine Schienenschnellverbindung zwischen den Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn aus. Diese hält Erwin für wichtiger als die vom Land geplante Metrorapidverbindung zwischen Dortmund und dem Düsseldorfer Hauptbahnhof. Auch sei eine Magnetschwebebahn nicht unbedingt erforderlich. Das Verkehrsmittel müsse lediglich schnell sein und die Strecke möglichst ohne Zwischenhalt zurücklegen. Die Verbindung mit der größten Logik sei deshalb - so Erwin - eine ICE-Strecke.

Schließlich forderten Erwin und Schramma, die Nadelöhre auf den Autobahnen zu beseitigen. Die Zufahrt zu den Städten müsste erleichtert und nicht - etwa durch so genannte Pförtnerampeln - künstlich erschwert werden.

Die beiden Oberbürgermeister wollen ihre Konsultationen jetzt zu einer regelmäßigen Einrichtung machen. Alle zwei bis drei Monate soll es einen Jour Fixe geben, abwechselnd in Köln und Düsseldorf. Ob dabei jedes Mal Geschenke ausgetauscht werden - wie heute geschehen - bleibt abzuwarten. Erwin brachte Schramma ein Exemplar seiner Karnevals-CD mit, auf der er selbst singt. Titel: „Wer solche Freunde hat, bracht keine Feinde“. Schramma überreichte Erwin im Gegenzug den Karnevalsorden des Festkomitees Kölner Karneval und eine Zehner-Karte für Freikölsch in der Altstadt.
Autor:Stadt Köln
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