| Artikel: | Stadt rüstet U-Bahn-Tunnel mit Löschwasserleitungen aus - Rat bewilligt außerplanmäßige Ausgabe von 235.0000 Mark für Planungskosten | Datum: | 28/Mai/01 | Text: | 17,35 Kilometer des städtischen U-Bahntunnelnetzes sind nicht mit Löschwasserleitungen und Wasserentnahmestellen ausgerüstet. Die Abschnitte gehören zu den ältesten unterirdischen Strecken in Köln. Die Löschwasserleitungen fehlen auf der Strecke vom Appellhofplatz über Neumarkt, Poststraße bis zur Rampe Barbarossaplatz (1.750 Meter), auf der Strecke Dom/Hauptbahnhof über Appellhofplatz, Friesenplatz bis zur Rampe Subbelrather Straße (2.800 Meter), auf der Strecke Breslauer Platz über Ebertplatz bis Neusser Straße sowie den unterirdischen Abschnitten an der Escher Straße und in Chorweiler (4.900 Meter), auf der Ringstrecke von Reichensperger Platz bis Hansaring und von Friesenplatz bis Zülpicher Platz (2.400 Meter) und auf der Strecke von Deutz bis Kalk/Vingst (5.500 Meter).
Die Brandkatastrophen der letzten Jahre, insbesondere die Brände in mehreren Alpentunneln, haben neue Erkenntnisse über den vorbeugenden Brandschutz und das Vorgehen der Rettungskräfte in solchen Fällen gebracht. Danach ist es entscheidend, dass die Zeit bis zum eigentlichen Einsatz vor Ort verkürzt wird.
Bei Tunnelbränden muss die Feuerwehr oft lange Wege zurücklegen. Gleichzeitig ist das Verlegen von langen Schläuchen im verrauchten Tunnel nur mit Atemschutz möglich und mit großer physischer Belastung für die Einsatzkräfte verbunden. Die Kölner Feuerwehr hält daher die Nachrüstung der beschriebenen U-Bahnstrecken mit stationären Löschwasserleitungen und Wasserentnahmestellen für erforderlich.
Die Streckenabschnitte sollen in den nächsten drei bis vier Jahren mit der notwendigen Brandschutztechnik ausgestattet werden. Das geschieht in drei Abschnitten ab 2002. Den Anfang machen die innerstädtischen U-Bahntunnel. Das Konzept von Kölner Verkehrs-Betrieben und Feuerwehr sieht alle 50 Meter eine Entnahmestelle vor.
Die geplanten Leitungen haben im Regelfall keine direkte Verbindung zum Wasserleitungsnetz von GEW und RGW. Erst im Notfall stellt die Feuerwehr eine Verbindung zwischen Hydrant und Einspeisestelle her und flutet die Trockenleitung. Dabei kann der Druck durch Pumpen in den Feuerwehrfahrzeugen gezielt erhöht werden, damit der für den Löscheinsatz benötige Wasserdruck gewährleistet ist.
Die Ausrüstung der U-Bahn-Tunnel mit Löschwasserleitungen wird grob geschätzt 19,5 Millionen Mark kosten. Die Bezirksregierung hat eine Förderung in Höhe von maximal 50 Prozent der Kosten in Aussicht gestellt. Bis zum Baubeschluss werden 235.000 Mark für die Planung benötigt, der Rat hat dieser Ausgabe zugestimmt.
| Autor: | Jan Elsner | TopLine: | | TopText: | |
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