Inhalt: | Tragödie verhindert - Mann wollte Ehefrau und drei Kinder anzünden
Herborn (ddp-hes). In einer Herborner Wohnung ist eine fünfköpfige Familie gestern nur knapp einer Tragödie entgangen. Ein Polizist konnte einem 48-jährigen Mann ein Feuerzeug aus der Hand nehmen, mit dem dieser offenbar in mehreren Zimmern verteiltes Benzin anzünden wollte. Mit in der Wohnung waren die 26 Jahre alte Ehefrau und die drei Kinder des Mannes im Alter fünf Monaten, einem und zwei Jahren.
Nach Einschätzung der Polizei hätte ein Funke genügt, um die mit dem Benzin-Luft-Gemisch erfüllte Wohnung sofort in Brand zu setzten. Die Frau und die drei Kinder wurden unmittelbar nach dem Vorfall in ein Krankenhaus eingeliefert, um sie wegen möglicher Einwirkungen der Dämpfe behandeln zu können.
Der Familienvater selbst hatte sich kurz vor zehn Uhr über Notruf bei der Polizei gemeldet und «ganz schnell» nach einer Streife verlangt. Es gebe Streit. Wenige Minuten später trafen die Beamten in der Wohnung ein, wo sie den Mann mit dem Feuerzeug in der Hand vorfanden. Haus- und Wohnungstür waren nicht verschlossen.
Die Familie bewohnt das Dachgeschoss eines zweistöckigen Gebäudes. In mehreren Zimmern hatte der 48-Jährige Zweitaktgemisch auf dem Boden verschüttet, auch die Kleidung der Kinder war am Körper teilweise mit der Flüssigkeit getränkt. Einem der Polizisten gelang es, dem Mann das Feuerzeug zu entwinden.
Offenbar war der 48-Jährige, wie die Polizei vermutet, in einer «verzweifelten Situation». Die Polizeibeamten nahmen ihn in Gewahrsam. Bis zum Nachmittag war noch nicht entschieden, ob der 48-Jährige dem Haftrichter vorgeführt oder der Psychiatrie überstellt wird.
31.12.2004 ak |