Verbraucherministerium lässt Gen-Mais heimlich auf die Felder

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Verbraucherministerium lässt Gen-Mais heimlich auf die Felder

    25.Mai.2001
    Zulassung schon im März erfolgt

    Hamburg - Greenpeace verurteilt, dass in den vergangenen
    Wochen Gen-Mais in Deutschland ausgesät wurde und dass das
    Verbraucherministerium die Öffentlichkeit sowie Landwirte darüber
    nicht informiert hat. Das dem Ministerium unterstellte
    Bundessortenamt hat bereits Ende März acht Sorten Gen-Mais für den
    Anbau in Deutschland zugelassen und erst Mitte Mai in dem sogenannten
    Bundessortenblatt aufgelistet. Die Öffentlichkeit ist nicht
    zusätzlich darüber informiert worden. Nach Greenpeace-Informationen
    handelt es sich um Zulassungen für über 30 Tonnen Saatgut, die für
    eine Fläche von mindestens 1100 Hektar reichen. Zusammen mit den
    beiden bereits im Dezember zugelassenen Sorten liegen für das Jahr
    2001 jetzt mehr Genehmigungen für Gen-Mais in Deutschland vor als
    jemals zuvor.

    "So kann man mit der Öffentlichkeit nicht umspringen," sagt
    Christoph Then, Gentechnik-Experte bei Greenpeace. "Wenn die
    Regierung eine Agrarwende ankündigt, aber insgeheim Gen-Mais zulässt,
    täuscht sie die Menschen. Jetzt muss zumindest offengelegt werden, wo
    dieser Mais ausgesät wurde. Das Verbraucherministerium muss
    sicherstellen, dass weder Nachbarfelder noch Tierfutter oder
    Lebensmittel dadurch beeinträchtigt werden."

    Gen-Mais kann sich durch Pollen über den betroffenen Acker hinaus
    in der Umwelt ausbreiten. Daher besteht für andere Felder - auch für
    ökologisch bewirtschaftete - die Gefahr, kontaminiert zu werden. "Wer
    den ökologischen Landbau fördern will, muss ihn konsequent vor
    gentechnischer Verunreinigung schützen. Derzeit tut die Regierung
    nichts, um die betroffenen Landwirte zu schützen", erklärt Then.

    Verbraucher-Ministerin Künast muss nach Ansicht von Greenpeace in
    der Frage der Gentechnik dringend Transparenz schaffen. "Das
    Ministerium schöpft seinen politischen Spielraum nicht aus.
    Ministerin Künast muss die Bedenken der Verbraucher ernst nehmen und
    sich stärker für eine gentechnikfreie Landwirtschaft engagieren",
    fordert Then.

    Bei den zugelassenen Maissorten handelt es sich auch um
    genmanipulierten Mais, der sein eigenes Pestizid produziert, das
    sogenannte "Bt". Besonders umstritten ist das in diesem Mais
    enthaltene Gen für eine Resistenz gegen Antibiotika. Ein weiterer
    gentechnisch veränderter Mais enthält ein so genanntes "T25"-Gen, das
    ihn resistent macht gegen das Pestizid "Basta". Auch dieser Mais
    enthält ein Gen für Antibiotika-Resistenz.

    Ein weiteres Zulassungsverfahren für einen Gen-Mais (Artuis) mit
    einem "T25"-Gen läuft zur Zeit noch. Diese Zulassung muss gestoppt
    werden, denn neue Informationen stellen die Sicherheit des Maises
    erheblich in Frage: Aus den bei der EU eingereichten Unterlagen geht
    hervor, dass die Pflanzen nur unzureichend untersucht wurden.
    Österreich und Italien haben bereits einen generellen Importstopp für
    dieses Saatgut verhängt.
    - ots -









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