Euro-Einführung kostet die Versicherer 1,2 Milliarden Euro

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Euro-Einführung kostet die Versicherer 1,2 Milliarden Euro

    15.Mai.2001
    Hamburg - Der Euro kommt die Versicherungsbranche teuer zu
    stehen: 1,2 Milliarden Euro wird die Währungsumstellung die deutschen
    Erstversicherer kosten. Dennoch: "Wir rechnen nicht damit, dass es zu
    Prämienerhöhungen kommt", sagt Christiane Bethge, Euro-Expertin bei
    der Mummert + Partner Unternehmensberatung.

    Bis am 1. Januar 2002 die D-Mark endgültig durch den Euro ersetzt
    wird, gibt es für die Assekuranzen noch einiges zu tun. Allerdings:
    Die großen Versicherungen sind gut aufgestellt, da sie bereits 1997
    mit den Euro-Vorbereitungen begonnen haben. "Eine Gefahr sehen wir
    für die kleineren Versicherer insbesondere bei der EDV", so Bethge.
    Sie verfügen über wesentlich weniger Ressourcen, um Verträge,
    Formulare und Technik auf den Euro umzustellen.

    Alle Verträge müssen von DM auf Euro umgestellt werden. Beim
    Umrechnen können Rundungsdifferenzen entstehen. Trotz der hohen
    Kosten können die Verbraucher aufatmen, grundsätzlich gilt: Es wird
    zu Gunsten der Versicherungskunden gerundet. Das heißt konkret, dass
    die Versicherungssummen auf den vollen Euro aufgerundet und
    Selbstbehalte abgerundet werden. Die Beiträge werden centgenau
    umgestellt. Im Normalfall wird der Kunde mit der ersten Euro-Rechnung
    über seinen geänderten Vertrag informiert. Einige Assekuranzen
    planen, die Verträge noch in diesem Jahr auf die neue Währung
    umzustellen.

    Kosten verursacht auch die Umstellung der Technik. Von den
    geschätzten 1,2 Milliarden Euro Umstellungskosten müssen rund 900
    Millionen in die EDV investiert werden. Da die deutschen Versicherer
    mit komplexen und überwiegend selbst entwickelten EDV-Programmen
    arbeiten, ist der Anpassungsaufwand besonders groß. Neben der
    Software-Umstellung müssen auch alle Formulare mit DM-Angaben neu
    gedruckt werden. Das ist nicht nur teuer, sondern verursacht
    organisatorische Probleme. So besteht die Gefahr, dass die
    Druckereien zu Jahresende Lieferschwierigkeiten bekommen.

    Zusätzlich zu den bestehenden geänderten Verträgen kommen auch
    neue Produkte durch den Euro hinzu, wie zum Beispiel
    Lebensversicherungen in Fremdwährungen wie US-Dollar oder Schweizer
    Franken. Damit reagieren die Versicherer auf die verbreitete Angst
    vor einer stärker werdenden Inflation. Damit die Kunden umfassend
    beraten und informieren werden können, müssen die Versicherungen
    zunächst einmal die eigenen Mitarbeiter auf die neuen Produkte und
    Verträge schulen. Das gilt sowohl für den Innen- als auch für den
    Außendienst.

    Probleme und Risiken birgt der Euro jedoch auch von anderer Seite:
    Durch die einheitliche Währung wird das Produkt Versicherung
    innerhalb des Euro-Raums noch transparenter und vergleichbarer. Somit
    fällt es ausländischen Versicherungsunternehmen leichter,
    beispielsweise via Internet auf dem deutschen Markt Fuß zu fassen.
    Für die deutschen Versicherungen werden daher guter Service und die
    Kundenbindung immer wichtiger. Einen Heimvorteil haben die deutschen
    Finanzdienstleister: Die meisten Versicherungsgeschäfte werden nach
    wie vor von Außendienstmitarbeitern vor Ort abgewickelt und nicht
    übers Internet.
    - ots -









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