Mobilfunk-Kunden als Melkkühe
27.April.2001 Stuttgart - Handys werden erneut teurer: Schon zum 1. Mai steigen die Preise für Mobiltelefone um 40 bis 140 Mark. Die Preiserhöhung trifft Kunden, die sich mit einem Laufzeit-Vertrag an einen Mobilfunk-Betreiber binden. Das ergaben Recherchen des Mobilfunk-Verbraucherberaters Xonio (www.xonio.com). Die Mobilfunk-Betreiber nehmen sich offenbar die Mineralöl-Konzerne zum Vorbild. Nachdem die Käufer von Prepaid-Paketen schon seit Ende März bis zu hundert Mark mehr für ihr Handy bezahlen müssen, sind jetzt die Vertragskunden dran. Was Xonio bei Händlern und Service-Providern recherchiert hatte, wurde am Donnerstag auch von den Netzbetreibern E-Plus, T-Mobil und Viag Interkom bestätigt. Das Werkzeug, mit dem die Anbieter an der Preisschraube drehen, heißt Geräte-Werbekostenzuschuss, kurz WKZ. Der WKZ, der 200 Mark und mehr betragen kann, ist einer von mehreren Bausteinen, mit denen die Netzbetreiber in den vergangenen Jahren die Handy-Preise gedrückt haben. Eben diesen Zuschuss wollen die Netzbetreiber zum 1. Mai kürzen. Während D1 und E-Plus nach den Xonio-Recherchen ihren Vertriebspartnern WKZ-Kürzungen um 40 bis 50 Mark angekündigt haben, soll D2 nach Aussagen von Fachhändlern künftig sogar 100 bis 140 Mark weniger ausschütten. Viag-Sprecher Rudolf Boll sagte gegenüber Xonio: "Wir werden den Geräte-WKZ zum 1. Mai leicht kürzen." E-Plus will "die Subventionen für Postpaid-Endgeräte in den nächsten Monaten schrittweise abbauen". Auch D1-Sprecher Philipp Schindera bestätigte, es werde eine Kürzung des WKZ geben. Ob die niedrigeren Subventionen direkt ab 1. Mai zu höheren Handy-Preisen führen oder erst mit einem gewissen Zeitverzug greifen, hängt davon ab, wie viele Geräte im Handel vorrätig sind. Als sicher gilt in der Branche: Neue Handy-Modelle kommen ausnahmslos mit geringerem WKZ in den Handel und werden damit teurer. - ots -
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