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Alle Artikel zu England und dem Vereinigten Königreich auf einen Blick
Thema: England und Großbritannien
Z.Zt. sind ca. 420 Artikel zu England und Großbritannien in 5 Rubriken in dieser Datenbank erfaßt. So finden Sie in Standard die Hauptartikel zu Britannia, in Hintergrund die Informationen der Hauptartikel im europäischen oder geschichtlichen Zusammenhang und mit größerer Detaillierung, in Biografie die Kurzbiografien der in Standard und Hintergrund angesprochenen handelnden Personen, in Kommentar zukünftig meine subjektive Bewertungen und Anmerkungen und in Sonstiges Detailinformationen zu Dynastien, Schauplätzen, Dokumenten und vielem anderen mehr.

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17.07.2001; Robert Morten

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Titel:Karl I. (von England), (1600-1649)
Untertitel:König von England, Schottland und Irland (1625-1649). Er wurde während des Englischen Bürgerkrieges abgesetzt und hingerichtet.
kat:Biografie
subkat:Geschichte
subsubkat:Revolutionen
aufmacher: 
text:Karl wurde am 19. November 1600 in Dunfermline in Schottland geboren. Als zweiter Sohn König Jakobs I. wurde Karl nach dem Tode seines älteren Bruders Henry zum Thronfolger und im Jahre 1616 zum Prinzen von Wales erhoben. 1623, also während des Dreißigjährigen Krieges, stattete Karl Spanien einen Besuch ab, um über seine geplante Vermählung mit der spanischen Infantin zu verhandeln. Die Heirat sollte ein Bündnis zwischen Spanien und England besiegeln. Als jedoch offensichtlich wurde, dass die Spanier keineswegs die Absicht hatten, ein solches Bündnis zu schließen, begann man, in Frankreich über die Vermählung Karls mit der französischen Prinzessin Henriette Maria zu verhandeln; so bildete England zusammen mit Frankreich ein Bündnis gegen Spanien. 1625 bestieg Karl den englischen Thron und heiratete Henriette Maria. Seine Hochzeit erregte jedoch das Missfallen seiner protestantischen Untertanen, denn seine Gemahlin war katholisch.

Karl glaubte an das Gottesgnadentum der britischen Könige sowie an die Autorität der anglikanischen Kirche. Damit geriet er bald in Konflikt mit dem Parlament, was letztendlich zum Bürgerkrieg führte. Karl stand unter dem Einfluss seines engen Freundes George Villiers, dem 1. Herzog von Buckingham, den er ohne Rücksicht auf die öffentliche Meinung als Minister berief. Karl löste innerhalb von vier Jahren drei Parlamente auf, weil sich die Abgeordneten weigerten, seine willkürlichen Maßnahmen mitzutragen. Als das dritte Parlament 1628 zusammentrat, legte es dem König die so genannte Petition of Right vor, in der Karl aufgefordert wurde, als Gegenleistung für die Bewilligung von Finanzmitteln Reformen einzuleiten. Karl blieb keine andere Wahl, er musste die Petition annehmen. Obwohl das Parlament nach der Ermordung des Herzogs von Buckingham einen Grund weniger zur Klage hatte, löste Karl das Parlament 1629 auf und ließ mehrere führende Abgeordnete verhaften. Während der folgenden elf Jahre regierte Karl ohne Parlament. In dieser Zeit erzwang er zur Deckung der Staatsausgaben Anleihen, erhob Pfund-, Tonnen- und Schiffsgeld und erschloss sich noch andere außergewöhnliche Steuerquellen.

1637 führte Karls Versuch, die anglikanische Liturgie in Schottland einzuführen, zu einem Aufstand der schottischen Presbyterianer. Karl gelang es nicht, diese Revolte zu unterdrücken, und so berief er im Jahr 1640 das so genannte „Kurze Parlament" ein, das die Mittel für eine Armee bewilligen sollte. Das Parlament, dessen Sitzungsperiode nur einen Monat (April bis Mai) dauerte, weigerte sich, seinen Forderungen zu entsprechen, erarbeitete eine Liste öffentlicher Missstände und bestand auf Frieden mit Schottland. Nachdem Karl sich die nötigen Mittel dann auf anderem Wege beschafft hatte, rückte er gegen die Schotten vor. Die Schotten überquerten ihrerseits die Grenze nach England, schlugen Karls Truppen bei Newburn in die Flucht und besetzten innerhalb kurzer Zeit Newcastle und Durham. Als seine Mittel zur Neige gingen, sah sich Karl gezwungen, sein fünftes Parlament einzuberufen: Das Lange Parlament trat noch 1640 zusammen. Unter der Führung von John Pym opponierte es gegen die beiden wichtigsten Ratgeber des Königs und sorgte für die Verhaftung und Hinrichtung des Erzbischofs von Canterbury, William Laud, und von Sir Thomas Wentworth, dem 1. Earl von Strafford. 1641 stimmte Karl der Abschaffung der königlichen Sondergerichte und dem Verbot willkürlicher Steuerauflagen zu. Darüber hinaus sollte das Parlament von nun an nicht mehr ohne die Zustimmung der Abgeordneten aufgelöst werden können. Den Schotten gestand Karl größere Religionsfreiheit zu. Kurze Zeit später war Karl in eine Verschwörung zur Ermordung der schottischen Covenantführer, unter ihnen auch Archibald Campbell, 8. Earl von Argyll, verwickelt. Bei einem Besuch in Schottland im August 1641 versprach er Campbell, dass er den Forderungen des schottischen Parlaments Folge leisten würde. Noch in Schottland erfuhr Karl von einem Aufstand in Irland, in dem Tausende von englischen Protestanten hingemetzelt wurden. Im November kehrte er nach London zurück und bemühte sich, vom Parlament Truppen bewilligt zu bekommen, mit denen er den irischen Aufstand niederschlagen wollte. Aus Angst, der König könnte das Heer gegen das Parlament benutzen, wiesen die Abgeordneten diese Forderung zurück und verabschiedeten die Grand Remonstrance, eine Zusammenstellung von Reformen, die der König durchführen sollte, darunter auch das Recht des Parlaments auf Ernennung der königlichen Minister. Karl erschien daraufhin mit seinen Truppen im Unterhaus und versuchte, Pym sowie vier weitere Parlamentsmitglieder verhaften zu lassen. Das Land befand sich in Aufruhr, und der König floh mit seiner Familie aus London. Beide Seiten stellten Truppen auf. Die Anhänger des Parlaments nannte man Roundheads, „Rundköpfe", die des Königs Cavaliers, „Kavaliere". Der Englische Bürgerkrieg, der nunmehr unvermeidlich geworden war, begann mit der Schlacht bei Edgehill am 23. Oktober 1642. Zuerst hatten die königlichen Kavaliere noch Erfolge zu verzeichnen, aber nach einer Reihe von Rückschlägen floh Karl am 5. Mai 1646 zur schottischen Armee. Als er sich aber weigerte, zu den Presbyterianern überzutreten, wurde er im Juni 1647 an das englische Parlament ausgeliefert. Später konnte er auf die Isle of Wight fliehen, wurde aber dort gefangen genommen. Oliver Cromwell und seine Anhänger, die so genannten „Independenten", zwangen das Parlament, ein Gesetz zu verabschieden, das weitere Verhandlungen mit dem König als Verrat betrachtete.

Schließlich wurden die gemäßigteren Abgeordneten von den Independenten aus dem Parlament vertrieben. Die übrigen Abgeordneten, das so genannte Rumpfparlament, setzten ein Gericht ein, das über den König urteilen sollte. Am 20. Januar 1649 begann der Prozess in Westminster Hall. Karl erkannte dem Gericht jegliche Rechtmäßigkeit ab und weigerte sich, zur Anklage Stellung zu nehmen. Am 27. Januar wurde er als Tyrann, Mörder und Feind der Nation zum Tode verurteilt. Schottland protestierte, die königliche Familie flehte, Frankreich und die Niederlande schritten ein - vergeblich. Am 30. Januar 1649 wurde Karl in Whitehall in London enthauptet. Oliver Cromwell wurde Vorsitzender des Staatsrates, einem parlamentarischen Organ, das England als Republik regierte.
Autor:Robert Morten
Datum:Montag, 13.August.2001, 21:53
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