Picasso, Pablo (1881-1973)
„Im Gegensatz zur Musik gibt es in der Malerei keine Wunderkinder. Was man für frühreife Genialität hält, ist die Genialität der Kindheit. Sie verschwindet mit fortschreitendem Alter. Es kann sein, dass aus einem solchen Kind eines Tages ein wirklicher Maler wird, sogar ein großer Maler…“
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Picasso, Pablo (1881-1973)
„Ideen sind nur Ausgangspunkte. Um zu wissen, was man zeichnen will, muss man zu zeichnen anfangen.“
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Picasso, Pablo (1881-1973)
„Es darf nicht einerseits die Zeichnung und andrerseits die Farbe geben. Oder die Zeichnung in Farbe und die Farbe als Zeichnung. Bei der Schlussbetrachtung müssen Zeichnung und Farbe das gleiche sein.“
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Picasso, Pablo (1881-1973)
„Es gibt keine abstrakte Kunst. Man muß immer mit etwas anfangen. Nachher kann man alle Spuren der Wirklichkeit entfernen. Dann besteht ohnehin keine Gefahr mehr, weil die Idee des Dinges Inzwischen eine unauslöschliches Zeichen hinterlassen hat…“
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Picasso, Pablo (1881-1973)
„Mich interessiert nur, was die Dinge auf meinen Bildern sind, nicht, was sie bedeuten. Wenn man aus bestimmten Dingen auf einen Gemälden eine bestimmte Bedeutung herausliest, so kann dies völlig zutreffend sein, es ist aber nicht meine Absicht gewesen, diese Bedeutung mitzuteilen... “
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Picasso, Pablo (1881-1973)
„Ein Bild ist nicht von vornherein fertig ausgedacht und festgelegt. Während man daran arbeitet, verändert es sich in dem gleichen Maße wie die Gedanken. Und wenn es fertig ist, verändert es sich immer weiter, entsprechend der jeweiligen Gemütsverfassung desjenigen, der es gerade betrachtet...“
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"Wir geben der Form und der Farbe die ihnen eigene Bedeutung, soweit wir sie
sehen können; in unseren Themen wahren wir die Freude der Entdeckung, das Vergnügen am Unerwarteten; unser Thema an sich muß eine Quelle des Interesses sein."
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Feininger, Andreas (1906–1999)
„Fotografie, die Sprache des Sehens, ist mein Medium. Indem sie die Kluft zwischen Sprache und Buchstaben überbrückt, wird sie zum idealen Mittel
der weltweiten Kommunikation.“
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Menzel, Adolph (1815-1905)
„Alles zeichnen ist gut, ALLES zeichnen ist besser“
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Arp, Hans (1886-1966)
"Der Dadaismus hat die schönen Künste überfallen. Er hat die Kunst für einen magischen Stuhlgang erklärt, die Venus von Milo klistiert, und "Laokoon und Söhnen" nach tausendjährigem Ringkampf mit der Klapperschlange ermöglicht, endlich auszutreten. Der Dadaismus hat das Bejahen und Verneinen bis zum Nonsens geführt. Um die Indifferenz zu erreichen, war er destruktiv."
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Arp, Hans (1886-1966)
"Die Mitternacht der Kunst schlägt. Die schönen Künste werden in Acht und Bann getan. Der Abgott-Künstler ist ein Vorurteil der Vergangenheit. Der Suprematismus preßt die ganze Malerei in ein schwarzes Quadrat auf einer weißen Leinwand zusammen.
Die Kunstbörsen haben durch die Inflation des Quadrats jedem das Mittel gegeben, Kunst zu treiben. Die Herstellung von Kunstwerken ist nun einsichtigerweiße so erleichtert und vereinfacht, daß man seine Werke am besten telephonisch, vom Bett aus, bei einem Anstreicher bestellt."
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Balthus (1908-2001)
"Keine biografischen Details! Anfang: Balthus ist ein Maler, über den nichts bekannt ist. Wenden wir uns jetzt seinen Bildern zu." (1968 auf die Bitte, etwas Biografisches für einen Ausstellungskatalog beizusteuern)
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Barlach, Ernst (1870-1938)
"... ich bin mit Wut über meiner Arbeit, ich haue ins Holz, wie der Sonderburger Exerziermeister verlangte, daß wir 'ins Eisen greifen' sollten ..."
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Beckmann, Max (1884-1950)
"Meine Form ist die Malerei, und ich bin recht zufrieden damit, denn ich bin eigentlich von Natur mundfaul, und höchstens ein brennendes Interesse an einer Sache kann mich zwingen, etwas aus mir herauszuquälen.
Heute, wo ich oft mit Erstaunen redebegabte Maler beobachten kann, ist es mir ja manchmal etwas schwül geworden, daß mein armer Mund so gar nicht den inneren Enthusiasmus und die brennenden Passionen zu den Dingen der sichtbaren Welt in schöne und schwungvolle Worte fassen kann. Aber schließlich habe ich mich darüber beruhigt und bin nun eigentlich ganz zufrieden, indem ich mir eben sage, du bist ein Maler, tue dein Handwerk und lasse reden, wer reden kann."
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Beckmann, Max (1884-1950)
"... Ich amüsiere mich oft über meinen eigenen blödsinnig zähen Willen zum Leben und zur Kunst. Ich sorge wie eine liebende Mutter für mich, spucke, würge, stoße, drängle, ich muß leben, und ich will leben. Ich habe niemals bei Gott oder so etwas mich gebückt, um Erfolg zu haben, aber ich würde mich durch sämtliche Kloaken der Welt, durch sämtliche Erniedrigungen und Schändungen hindurchwinden, um zu malen. Ich muß das. Bis auf den letzten Tropfen muß alles, was an Formvorstellung in mir lebt, raus aus mir, dann wird es mir ein Genuß sein, diese verfluchte Quälerei loszuwerden."
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Beckmann, Max (1884-1950)
"Etwas gibt es, was sich bei jeder Kunst wiederholt. Das ist die künstlerische Sinnlichkeit, verbunden mit der künstlerischen Gegenständlichkeit und Sachlichkeit der darzustellenden Dinge. Wenn man diese aufgibt, gerät man unweigerlich auf den Boden des Kunstgewerbes." (1912)
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Beckmann, Max (1884-1950)
"Malerei ist eine schwere Sache und fordert den Menschen mit Haut und Haaren. So bin ich vielleicht blind an vielen Dingen des realen und politischen Lebens vorbeigegangen. Allerdings nehme ich an, dass es zwei Welten gibt: Die Welt des Geistes und die der politischen Realität. Beide sind streng gesonderte Funktionen der Lebensmanifestation, die sich wohl manchmal berühren, aber im Prinzip grundverschieden sind. [...] Worauf es mir in meiner Arbeit vor allem ankommt, ist die Idealität, die sich hinter der scheinbaren Realität befindet. Ich suche aus der gegebenen Gegenwart die Brücke zum Unsichtbaren - ähnlich wie ein berühmter Kabbalist es einmal gesagt hat: »Willst du das Unsichtbare fassen, dringe, so tief du kannst, ein - in das Sichtbare.« Es handelt sich für mich immer wieder darum, die Magie der Realität zu erfassen und diese Realität in Malerei zu übersetzen. - Das Unsichtbare sichtbar machen durch die Realität. - Das mag vielleicht paradox klingen - es ist aber wirklich die Realität, die das eigentliche Mysterium des Daseins bildet! " (1938)
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Beckmann, Max (1884-1950)
"Kunst dient der Erkenntnis, nicht der Unterhaltung, der Verklärung oder dem Spiel. Das Suchen nach dem eigenen Selbst ist der ewige, nie zu übersehende Weg, den wir gehen müssen. Es gibt natürlich auch hierfür andere Wege: Literatur, Philosophie oder Musik. Meine Ausdrucksform ist nun einmal aber die Malerei. Belastet - oder begnadet - mit einer furchtbaren vitalen Sinnlichkeit, muss ich die Weisheit mit den Augen suchen. Ich betone besonders Augen; denn nichts wäre lächerlicher und belangloser als eine zerebrale gemalte Weltanschauung ohne den schrecklichen Furor der Sinne für jede Form von Schönheit und Hässlichkeit des Sichtbaren." (1938)
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Beckmann, Max (1884-1950)
"Im Grunde ist über Kunst genug geredet, und letzten Endes ist alles unzulänglich, wenn man mit Worten seine Taten interpretieren soll. Trotzdem werden wir weiter reden und weiter malen, musizieren, uns langweilen und uns aufregen, Kriege führen und Frieden schließen, solange die Kraft der Phantasie der Imagination ausreicht. Imagination - vielleicht die göttlichste Eigenschaft des Menschen." (1938)
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Beckmann, Max (1884-1950)
"Die größte Gefahr, die uns Menschen allen droht, ist der Kollektivismus. Überall wird versucht, das Glück oder die Lebensmöglichkeiten der Menschen auf das Niveau eines Termitenstaates herabzuschrauben. Dem widersetze ich mich mit der ganzen Kraft meiner Seele. Die Individualisierung des künstlerisch darzustellenden Objekts durch das Gefühl der Sympathie und Antipathie ist notwendig [...]." (1938)
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Beckmann, Max (1884-1950)
"Es ist sicher das törichtste und unzulänglichste Unternehmen, Dinge über Kunst in Worte oder Schrift fassen zu wollen, denn ob man will oder nicht, spricht jeder doch nur pro domo seiner eigenen Seele, und eine absolute Objektivität oder Gerechtigkeit ist nicht möglich. Außerdem sind gewisse letzte Dinge nur durch Kunst an sich auszudrücken, sonst brauchten sie nicht gemalt, geschrieben oder musiziert zu werden." (1948)
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Beckmann, Max (1884-1950)
"Nichts liegt mir ferner, als Sie zu einer gedankenlosen Nachahmung der Naturerscheinungen anregen zu wollen. Immer wieder muss jede Form des Natureindrucks zu einem Ausdruck Ihrer eigenen Freude oder Ihres eigenen Leids werden, und daher in der Gestaltung die Veränderungen erhalten, die erst die Kunst, die echte Abstraktion, ausmacht. Aber überschreiten Sie nicht die »Linie«: sobald Sie nicht aufpassen, sobald Sie müde werden und doch gestalten wollen, rutschen Sie ab - entweder in gedankenlose Imitation der Natur oder in sterile Abstraktionen, die kaum zu einem anständigen Kunstgewerbe reichen." (1948)
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Beuys, Joseph (1921-1986)
Bitte keine Joseph Beuys-Zitate mehr eintragen!
In einem Anschreiben der VG Bild-Kunst vom 22.03.2007 bin ich unmissverständlich
aufgefordert worden alle Zitate von Joseph Beuys unverzüglich zu entfernen. Die
Nachlassverwalter des Künstlers haben den Unterlassungsanspruch mit Nachdruck
vorgetragen und mir mit rechtlichen Schritten drohen lassen.
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Blake, William (1757-1827)
"Der erste Gedanke ist der gute in der Kunst - in anderen Dingen ist es der zweite."
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Böcklin, Arnold (1872-1901)
"Ein Künstler muß stets darauf achten, daß sich sein Gefühl und sein Verstand gleichmäßig entwickeln, und einer, der zu Sentimentalität und Idealismus neigt, sollte gerade ein nüchtern bewußtes, naturalistisches Studium einschlagen."
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Böcklin, Arnold (1872-1901)
"Wozu über Bilder schreiben? Die sprechen für sich selbst."
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Böcklin, Arnold (1872-1901)
"Nichts können ist noch lange keine neue Richtung!"
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Böcklin, Arnold (1872-1901)
"Technik kann jeder Schafskopf haben, kann jeder lernen."
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Böcklin, Arnold (1872-1901)
"Und mag ein Ding noch so ungeschickt oder verzeichnet sein, egal, ich will in jedem Strich den Willen sehen, das ist alles, Korrektheit nichts."
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Böcklin, Arnold (1872-1901)
"So die Sorte Leibl sagt: Wer das Glas da täuschend machen kann, hat mehr geleistet als der ganze Schwind, antworte du: Sieh her! Wenn nun noch eine Hand dazukommt und einer malt die ebenso gut mit - das ist noch mehr! Und wenn dazu noch ein Kopf kommt, der das Glas und die Hand am Mund hat - das ist das Höchste. Wenn der Kopf nun aber Beine hat und geht? - Das kann man nicht mehr machen. - Nein, du nicht. Aber das kann Schwind. Der kann die Leut' auch noch schweben und schwimmen machen, daß man's glaubt. Wer hat nun mehr Natur von euch?"
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Burne-Jones, Edward (1833–1898)
"Ein Maler sollte nicht verheiratet sein; Kinder und Bilder sind zu wichtige Dinge, um von einem Mann erzeugt zu werden."
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Cèzanne, Paul (1839-1906)
"Man muß die Natur nicht reproduzieren, sondern präsentieren, durch was? Durch gestaltende farbige Äquivalente. [...] Die Kunst ist eine Harmonie parallel zur Natur." (1896)
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Cèzanne, Paul (1839-1906)
"Die Natur ist immer dieselbe, aber von ihrer sichtbaren Erscheinung bleibt nichts bestehen. Unsere Kunst muss ihr das Erhabene der Dauer geben, mit den Elementen und der Erscheinung all ihrer Veränderungen. Die Kunst muss ihr in unserer Vorstellung Ewigkeit verleihen. Was ist hinter der Natur? Nichts vielleicht. Vielleicht alles." (um 1900)
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Cèzanne, Paul (1839-1906)
"Der Künstler ist nur ein Aufnahmeorgan, ein Registrierapparat für Sinnesempfindungen, aber, weiß Gott, ein guter, empfindlicher, komplizierter, besonders im Vergleich zu den anderen Menschen. Aber wenn er dazwischenkommt, wenn er es wagt, der Erbärmliche, sich willentlich einzumischen in den Übersetzungsvorgang, dann bringt er nur seine Bedeutungslosigkeit hinein, das Werk wird minderwertig." (um 1900)
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Cèzanne, Paul (1839-1906)
"Wir dürfen uns [...] nicht damit zufrieden geben, die schönen Formeln unserer erlauchten Vorgänger beizubehalten. Machen wir uns doch frei davon und studieren wir die schöne Natur, versuchen wir ihren Geist herauszuheben, suchen wir uns doch so auszudrücken, wie es unserem persönlichen Temperament entspricht. Im übrigen, auch die Zeit und das Nachdenken verändern so nach und nach unser Sehen, und am Ende finden wir zum Verständnis." (1905)
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Christo (1935)
"Die Bürokraten und Politiker glauben, daß meine Projekte zu viele Menschen anziehen und ein Auflauf entsteht, der sich nicht mehr kontrollieren läßt. Bei einem Projekt, das abgelehnt wurde, ist das klar ausgesprochen worden. Bei meinem Vorhaben im New Yorker Central Park befürchtet man eine Art Woodstock. Ich finde es äußerst aufschlußreich, daß die Repräsentanten unserer so demokratischen Gesellschaft verhindern wollen, daß öffentliche Plätze und Parks von vielen Menschen aufgesucht werden. Die Provokation meiner Kunst besteht darin, daß sie ungewöhnlich viele Menschen aller Schichten anzieht." (1990)
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Christo (1935)
"Zum grundsätzlichen Verständnis meiner Arbeiten ist es wichtig zu wissen, daß ich nicht eine Arbeit über die Ölkrise oder über den Reichstag mache, wie das in der traditionellen Kunst üblich ist. Ich will ein Beispiel nennen: Picasso hat 1937 ein Bild vom zerstörten Guernica gemalt, nachdem der Ort bombardiert worden war. Wäre ich damals schon der Künstler Christo gewesen, wäre ich möglicherweise nach Guernica gegangen und hätte etwas Künstlerisches mit den Ruinen selbst gemacht. Meine Arbeit ist nicht die Reproduktion einer Sache, sondern die Sache selbst, sie beschäftigt sich immer wieder mit dem realen Sachverhalt eines Ortes." (1990)
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Christo (1935)
"[...] durch diese Eigenfinanzierung bin ich ein völlig unabhängiger Künstler und der einzige Künstler der Welt, der seine Arbeiten selbst bezahlt! Ich lebe wirklich in der totalen künstlerischen Freiheit. Ich kann sagen, daß ich nur das mache, was ich will, wo, wann und wie ich will. Das gibt meinen Projekten die Schubkraft, die Energie [...]. Ich bin nicht käuflich. Meine Unabhängigkeit erfordert allerdings viel Kraft und ein starkes Bewußtsein von Freiheit. Ich möchte nie in eine Lage kommen, die hohen Kosten, die meine Projekte verursachen, anderen gegenüber oder gar öffentlich rechtfertigen zu müssen." (1990)
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Christo (1935)
"Die Vergänglichkeit ist ein wichtiger Teil meiner Vorstellung von Kunst, denn die Zerstörung ist eingeplant; sie ist ein Teil der Ästhetik meiner Kunstwerke auf Zeit. Das Element, das am stärksten die Vergänglichkeit des Projektes vermittelt, ist der Stoff, den ich bei allen meinen Vorhaben verwende; er verdeutlicht die Zerbrechlichkeit und Verletzbarkeit der Dinge. Ich gebe zu, für unsere materialistische Gesellschaft sind die Projekte ohne Sinn. Sie sind ein paar Tage da, man kann sie sehen oder nicht, und dann verschwinden sie wieder. Die Installation dauert nur kurze Zeit, die Transformation des Ortes geht schnell vorüber; der Urzustand eines Stücks Landschaft ist rasch wiederhergestellt. Doch um die Transformation möglich zu machen, bedarf es eines Heeres von Ingenieuren, Mathematikern, Technikern und Hilfskräften, denn nichts wird der Improvisation überlassen, alles wird bis ins Detail geplant." (1990)
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Corot, Camille (1796-1875)
"Wenn die Malerei eine Narrheit ist, so muß man zugeben, daß sie eine angenehme Narrheit ist, die von den Menschen nicht gescheut, sondern gesucht werden sollte. Man müßte die Kunst lieben, welche Ruhe, innerlichen Frieden und Gesundheit schafft."
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Corot, Camille (1796-1875)
"Wenn ich nicht mehr malen dürfte, nicht mehr meine kleinen Zweige machen dürfte, mit gerade genug Luft dazwischen, um die Singvögel durchschlüpfen zu lassen, - das wäre mein Tod!"
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Courbet, Gustave (1819–1877)
"Das Ideal! Hahaha! Hohoho! So ein Mumpitz! Hahaha! Hohoho!"
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Courbet, Gustave (1819–1877)
"Die Pädagogen wie Phidias und Raffael haben uns nichts mehr zu sagen. Was lehren sie uns? Nichts. Nur eins hat Wert: die Originalität. Man muß sich durch die Tradition durcharbeiten, wie ein guter Schwimmer einen Strom durchschwimmt: die Akademiker ertrinken darin."
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Courbet, Gustave (1819–1877)
"Das von der Natur gebotene Schöne steht weit über allen Konventionen der Künstler. Das Schöne wie das Wahre hängt von der Zeit ab, in der wir leben, und von dem Individuum, das imstande ist, es zu begreifen."
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Dali, Salvador (1904-1989)
"Mein ganzer Ehrgeiz auf dem Gebiet der Malerei besteht darin, die Vorstellungsbilder der konkreten Irrationalität mit der herrschsüchtigsten Genauigkeit sinnfällig zu machen." (1935)
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Degas, Edgar (1834-1917)
"Die Alten hatten ein Palettchen, kaum so groß wie eine Hand: jetzt benutzen unsere Maler ein Ding so groß wie eine Tischplatte und schmieren es von einem Ende bis zum anderen voll von allen möglichen Farben: wahrscheinlich hoffen sie, zufällig dabei einmal eine richtige Farbe mit dem Pinsel zu erwischen."
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Degas, Edgar (1834-1917)
"Wer mir sagen kann, warum ein Bild schön ist, dem bezahle ich eine Flasche!"
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Delacroix, Eugène (1798-1863)
"Das Modell zieht den Künstler zu sich herab. Ein dummes Modell macht dumm."
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Delacroix, Eugène (1798-1863)
"Poussin hat 250 Jahre auf sein Denkmal warten müssen. Wenn er nur zwei Dörfer niedergebrannt hätte, wäre ihm das Denkmal früher gesetzt worden."
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Delacroix, Eugène (1798-1863)
"Sie wissen es, wie alle Künstler es wissen: die Lobsprüche sind der Wind, der unsere Segel schwellt und uns vorwärts treibt."
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Delacroix, Eugène (1798-1863)
"Die Aufgabe der Kritik ist auch nicht angenehm, und man darf ihr nicht allzu übelnehmen, wenn sie uns mitunter verletzt. Schließlich macht sie doch die Welt auf uns aufmerksam; ohne sie wären wir Insekten, erstickt, ehe wir das Licht erreicht hätten; durch sie erfährt man von unseren Fehlern und Vorzügen. Wir müssen anerkennen, mit welcher Mühe sie unseren Namen bekannt machen."
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Delacroix, Eugène (1798-1863)
"Die Kritik folgt den Schöpfungen des Geistes wie der Schatten dem Körper. Sie hat wenig Nutzen, da die meisten Kritiker ganz unzulänglich sind."
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Dix, Otto (1891-1969)
"Jedenfalls liegt für mich das Neue in der Malerei in der Verbreiterung des Stoffgebietes, in einer Steigerung der eben bei den alten Meistern bereits im Kern vorhandenen Ausdrucksformen. Für mich bleibt jedenfalls das Objekt das Primäre, und die Form wird erst durch das Objekt gestaltet. Daher ist mir stets die Frage von größter Bedeutung gewesen, ob ich dem Ding, das ich sehe, möglichst nahekomme, denn wichtiger als das Wie ist mir das Was. Erst aus dem Was entwickelt sich das Wie." (1927)
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Dürer, Albrecht (1471-1528)
"Dann wahrhaftig steckt die Kunst in der Natur, wer sie heraus kann reißen der hat sie." (1528)
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Dupré, Jules (1811-1889)
"Die Luft, das Licht zu malen, diese beiden vollständig ungreifbaren Dinge, das ist zum Verrücktwerden. Aber wir dürfen nicht vergessen, daß der Mensch zum Kampfe geschaffen ist und daß nur die leeren Köpfe und die kalten Herzen den Seelenkämpfen aus dem Wege gehen."
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Feuerbach, Anselm (1829-1880)
"Ich möchte nicht bloß Nachäffer und Anstreicher der Natur werden, ich möchte gerne Seele, Poesie haben."
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Feuerbach, Anselm (1829-1880)
"Lobt mich weniger in den Zeitungen und bezahlt mich besser, für den Rest will ich schon sorgen."
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Feuerbach, Anselm (1829-1880)
"Wollte ich all des Unsinns, den ich im dornenvollen Laufe meines Lebens von Kunstkritikern und Archäologen zu hören oder lesen bekam, Erwähnung tun, dann müßte ich ein eigenes Buch darüber schreiben, das dann hoffentlich niemand lesen würde."
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Friedrich, Caspar David (1774-1840)
"Wozu sollen wir immer Fremde nachahmen, als ob wir Griechen oder Römer wären? Laßt uns unsere Menschen nach unserer Gestalt malen, ohne poetische Farben aus einem fremden Himmelsstriche zu holen."
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Friedrich, Caspar David (1774-1840)
"Es ist einmal die Richtung unserer Zeit, sich überall in starken Färbungen zu gefallen, und auch die Maler überbieten sich einander darin, nicht etwa bloß, daß sie die Backen und Lippen ihrer Bildnisse schminken, sondern sogar die Landschaftsmaler übertreiben die Farben und schminken Bäume, Felsen, Wasser und Luft."
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Friedrich, Caspar David (1774-1840)
"Wenn auch in unserer Zeit wiederum ein Raffael oder sonst ein ausgezeichneter Künstler wie die der Vorzeit aufstünde, mit ebenso großen Naturanlagen und Fähigkeiten wie seine Vorgänger, er würde dennoch nicht wie jene malen. Seine Werke würden und müßten immer das Gepräge seiner Zeit an sich tragen und der zweite Raffael würde also dennoch sehr verschieden von dem ersten in seinen Darstellungen sein, wenngleich beide einen Gegenstand behandelten. Darum, ihr Herren von A bis Z, die ihr ewig Raffael oder Michelangelo und andere mehr nachäfft, man wird eure Werke ebenso wenig für eines dieser Männer erkennen als einen Affen für einen Menschen halten, wie er auch den Menschen nachahmt, wohl aber könnte man in Versuchung geraten, euch Herrn für nicht viel mehr als für Affen zu halten. Darum werdet gescheit und prüfet und erkennt euch selbst und eure Zeit."
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Friedrich, Caspar David (1774-1840)
"Der Maler soll nicht bloß malen, was er vor sich sieht, sondern auch was er in sich sieht. Sieht er aber nichts in sich, so unterlasse er auch zu malen, was er vor sich sieht. Sonst werden seine Bilder den Spanischen Wänden gleichen, hinter denen man nur Kranke und Tote erwartet."
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Friedrich, Caspar David (1774-1840)
"In jedem Bild gibt es einen leuchtenden Punkt. Der muß allein bleiben. Man kann ihn hinsetzen, wo man will, in eine Wolke, auf eine Wasserspiegelung, auf eine Mütze. Aber wichtig ist, daß diese Lichtstärke dann an keiner anderen Stelle des Bildes wiederkehrt."
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Friedrich, Caspar David (1774-1840)
"Es gibt Schönmaler, wie es Schönschreiber gibt. Den Wert dieser beurteilt man nach dem sauber durchgeschriebenen Buchstaben unbekümmert um den Sinn derselben. Aber der Wert jener ist sehr geringe, wenn er nichts Höheres umfaßt als eben schön zu malen."
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Friedrich, Caspar David (1774-1840)
"Sollte denn das wohl der hochgepriesene Kunstsinn unserer Zeit sein, sich in knechtischer Nachäffung einer früheren wenngleich schönen Kunstzeit zu gefallen? Sollte man wohl je Fug und Recht haben, einem Jahrhundert alle Kraft des Selberschaffens absprechen zu dürfen, ohne sich selbst zu beleidigen und an dem neunzehnten Jahrhundert zu versündigen ... Ist es nicht, wenn wir aufrichtig sein wollen, etwas Widriges, ja oft Ekelhaftes: vertrocknete Marien mit einem verhungerten Jesuskind im Arme zu sehen und mit papierenen Gewändern bekleidet. Oft auch wohl mit Absicht verzeichnet und geflissentlich Verstöße gegen Linien- und Luftperspektive gemacht? Alle Fehler jener Zeit äfft man täuschend nach, aber das gute jener Bildwerke: das tiefe, fromme, kindliche Gemüt, was diese Bilder so eigentlich beseelt, läßt sich freilich nicht mit den Fingern nachahmen, und es wird den Heuchlern nie gelingen, selbst dann noch nicht, wenn man auch mit der Verstellug so weit gegangen und katholisch geworden. Was unsere Vorfahren in kindlicher Einfalt taten, das dürfen wir bei besserer Erkenntnis nicht mehr tun. Wenn große Leute wie die Kinder in die Stube machen wollten, um damit ihre Unschuld oder Schuldlosigkeit beweisen zu wollen, möchte wohl nicht gut aufgenommen und geglaubt werden."
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Füssli, Heinrich (1741-1825)
"In einem religiösen Volk erzeugt die Kunst Heiligtümer, in einem militärischen Trophäen, in einem kaufmännischen Handelsobjekte."
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Füssli, Heinrich (1741-1825)
"Einige öffnen sich die Tore der Kunst mit goldenen Schlüsseln und setzen sich mit Würde zu den Halbgöttern des Ruhms; andre schlagen die Tore gewaltsam ein und springen mit wildem Ungestüm auf einen Sockel; Tausende vertun ihre Zeit, indem sie mit unbrauchbaren Schlüsseln klirren und ohnmächtige Stöße gegen die unerbittlichen Tore richten."
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Füssli, Heinrich (1741-1825)
"Die Kunst ist die Dienerin der Natur, das Genie und Talent sind die Gehilfen der Kunst."
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Gauguin, Paul (1848-1903)
"Erklären bedeutet in der Malerei nicht dasselbe wie beschreiben. Darum ziehe ich eine suggestive Farbe den Formen vor und in der Komposition das Gleichnis einem gemalten Roman." (1885)
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Genelli, Bonaventura (1798-1868)
"Wäre ich ein reicher Mensch, ich würde die meisten meiner Arbeiten wieder an mich kaufen, um sie entweder zu verbessern oder zu vernichten."
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Ich glaube, es ist besser, mit dem Messer einen mißglückten Teil wieder fortzunehmen und wieder von vorne anzufangen, als immer wieder darauf zurückzukommen."
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Ich kenn noch keine bessere Definition für das Wort Kunst als diese: Kunst - das ist der Mensch." (1879)
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Es ist doch die Erregung, die Ehrlichkeit des Naturempfindens, die uns die Hand führt, und wenn diese Erregung manchmal so stark ist, daß man arbeitet, ohne zu merken, daß man arbeitet - wenn manchmal die Pinselstriche in rascher Folge kommen und sich aneinanderfügen wie die Worte in einem Gespräch oder in einem Brief, so darf man nicht vergessen, daß es nicht immer so gewesen ist." (1888)
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Ich erlebe eine schreckliche Klarheit in den Momenten, in denen die Natur so schön ist. Ich bin mir nicht immer meiner selbst bewußt, und die Bilder kommen wie im Traum.
Ich kann nichts dafür, daß meine Bilder sich nicht verkaufen lassen. Aber es wird die Zeit kommen, da die Menschen erkennen, daß sie mehr wert sind als das Geld für die Farbe."
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Hokusai, Katsushika (1760-1849)
"Seit ich sechs Jahre alt bin , habe ich die Manie, die Formen der Dinge nachzuzeichnen. Gegen fünfzig Jahre hatte ich eine unendliche Menge von Zeichnungen veröffentlicht, aber alles, was ich vor dem Alter von siebzig Jahren geschaffen habe, ist nicht der Rede wert. Gegen das Alter von dreiundsiebzig Jahren ungefähr habe ich etwas von der wahren Natur der Tiere, der Kräuter, der Bäume, der Vögel, Fische und Insekten begriffen. folglich werde ich mit achtzig Jahren noch mehr Fortschritte gemacht haben; mit neunzig Jahren werde ich das Geheimnis der Dinge durchschauen, mit hundert Jahren werde ich entschieden einen Grad von wunderbarer Vollkommmenheit erreicht haben, und wenn ich hundertundzehn Jahre zählen werde, wird alles von mir, sei es auch nur ein Strich oder ein Punkt, lebendig sein."
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Immendorff, Jörg (1945-2007)
"Hört auf zu malen" (1966)
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Immendorff, Jörg (1945-2007)
"In dieser propagandistischen Phase [gemeint ist die Zeit des Vietnamkriegs] erschienen für mich elegante Überlegungen zu Stilfragen als Luxus bürgerlicher Ästheten, die sich um das Problem der Moral in der Kunst herumdrücken." (1973)
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Immendorff, Jörg (1945-2007)
"Ich hatte zu wenig Platz für malerische Elemente. Der Rahmen war zu eng, und das war der Punkt, wo ich allmählich nervös wurde. Zu der Haltung, daß Kunst und Politik - das heißt Moral - nicht voneinander zu trennen sind, stehe ich heute noch. So muß ich jeden Künstler für dumm erklären, der die Bedrohung durch Atomwirtschaft und Atomrüstung ignoriert. Denn wenn die ersten Bomben fallen, wackeln auch die Staffeleien." (um 1982)
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Immendorff, Jörg (1945-2007)
"Malerei sollte nicht zur hektischen Pinselei ohne Position werden" (um 1982)
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Ingres, Jean Auguste Dominique (1780-1867)
"Wer von den großen Meistern hätte nicht nachgeahmt? Aus nichts kann man nichts machen, und nur, indem man von den Erfindungen der andern Nutzen zieht, kann man selbst gute Erfindungen machen. Alle Künstler und Schriftsteller sind Kinder Homers."
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Ingres, Jean Auguste Dominique (1780-1867)
"Man muß das Geheimnis des Schönen im Wahren finden. Die alten Meister haben nichts geschaffen: sie haben erkannt."
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Ingres, Jean Auguste Dominique (1780-1867)
"Schon der Zweifel ist den Wundern der alten Meister gegenüber ein Tadel."
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Ingres, Jean Auguste Dominique (1780-1867)
"Und wenn ihr für 100.000 Franken Handwerk besitzt, zögert nicht, die Gelegenheit wahrzunehmen, wo ihr noch für einen Sou dazukaufen könnt."
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Janssen, Horst (1929-1995)
"Das Auge eines Zeichners ist ein ziemlich verzwicktes Ding. Die Transaktionen von außen nach innen und von innen nach außen sind recht verquerer Art und ganz und gar nicht so geordnet, wie sie im Im- und Export gemeiniglich sind. Man kann sagen: So ein Zeichnerauge ist ganz unnütz für das Notwendige, überflüssig für das Gemeinwohl, ein asozialer Lüstling und gänzlich ungeeignet fürs Demonstrieren." (1975, in der Dankesrede für den Schillerpreis)
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Janssen, Horst (1929-1995)
"Ich bin hinter den flüchtigen Erscheinungen dieser Welt in ihren wechselnden Verkleidungen her, damit ich bei meiner Beerdigung sagen könnte: 'Ich hab's gesehen!' Und wenn ich bis dahin und zwischendurch schreie, dann: Laßt mich in Ruhe!" (1980)
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Janssen, Horst (1929-1995)
"Die großen, sehr ausführlichen, ganz und gar gefüllten Zeichnungen in Bleistift und Buntstift stelle ich für den allgemeinen Markt her ... Das Sujet dieser Zeichnungen ist marktkonform. Die Leute lieben im Falle J. die etwas angekrüppelten Gnome, die geilen Sybillchen und die aufgesperrten Katzengesichter und ähnliches ... Die Zeichnungen der zweiten Kategorie verfertige ich in einer halben Stunde. Es sind die faulen, aber eleganten Umrißzeichnungen, die ich als Präsent mitbringe zu Leuten, die mich aus diesem Grunde einladen, zum Tee oder zu was weiß ich. Als Motiv dient häufig eine Anzüglichkeit auf den Gastgeber oder, wenn sich solche ganz und gar nicht anbietet, ein vergnüglich miteinander spielendes Paar ... Den größten Effekt aber erreiche ich mit den Zeichnungen der dritten Kategorie - den Selbstbildnissen."
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Janssen, Horst (1929-1995)
"Sagte ich: Kunst - Kunsthandel - Markt sei eine total verleimte Sache, in der das eine ohne das andere gar nicht wäre? Eben - und für das, was sich seit 20 Jahren am aufdringlichsten spreizt, müssen sie noch das TV-Feuilleton dranpappen; wie wohl sonst käme das Abtudät-Publikum in den Genuss, miterleben zu dürfen, wie irgendwo Strippen durch die Gegend gezogen werden, Nägel in die Sahara gekloppt werden und mehr oder weniger kleine Rathäuser in Regenschutzhäute eingewickelt werden?" (1981)
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Janssen, Horst (1929-1995)
"Avantgarde - wie immer man sich über diesen Begriff einigermaßen einigen will, merkwürdige Wirklichkeit ist, dass solche, denen dieses Mal eingebrannt ist (wo?) derzeit allemal haufenweise da ganz vorne, wo sie nun mal hingehören, herumstehen. Das ist das merkwürdige: Diese Garde post 2. Weltkrieg marschiert nicht um irgendwas kämpfend [...] - nein, das merkwürdige ist: diese post 2. Weltkrieggarde veranstaltet da vorne am Horizont 'ne Art Stehparty, eine Massenparty bewegungsloser Gewisslinge - bewegungslos jeder auf einem festen Standpunkt." (1981)
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Jawlensky, Alexej (1864-1941)
"Meine Arbeit ist mein Gebet [...] Ich arbeite mit Ekstase und mit Tränen in den Augen, und ich arbeite so lange, bis die Dunkelheit kommt." (1936)
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Jawlensky, Alexej (1864-1941)
"Ich arbeite für mich, nur für mich und meinen Gott." (1936)
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Kandinsky, Wassily (1866-1944)
"Die Literatur, Musik und Kunst sind die ersten empfindlichsten Gebiete, wo sich die geistige Wendung bemerkbar macht in realer Form. Diese Gebiete spiegeln das düstere Bild der Gegenwart sofort ab, sie erraten das Große, was erst als kleines Pünktchen nur von wenigen bemerkt wird und für die große Menge nicht existiert." (1911)
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Kandinsky, Wassily (1866-1944)
"Ein Künstler, welcher in der wenn auch künstlerischen Nachahmung der Naturerscheinungen kein Ziel für sich sieht und ein Schöpfer ist, welcher seine innere Welt zum Ausdruck bringen will und muß, sieht mit Neid, wie solche Ziele in der heutigen unmateriellsten Kunst - der Musik - natürlich und leicht zu erreichen sind. Es ist unverständlich, daß er sich ihr zuwendet und versucht, dieselben Mittel in seiner Kunst zu finden. (1911)
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Kandinsky, Wassily (1866-1944)
"[...] zwei Pole sind: 1. die große Abstraktion, 2. die große Realistik. Diese zwei Pole eröffnen zwei Wege, die schließlich zu einem Ziel führen. Zwischen diesen zwei Polen liegen viele Kombinationen der verschiedenen Zusammenklänge des Abstrakten mit dem Realen. Diese beiden Elemente waren in der Kunst immer vorhanden [...]." (1912)
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Kandinsky, Wassily (1866-1944)
"Jedes Kunstwerk entsteht technisch so, wie der Kosmos entstand - durch Katastrophen, die aus dem chaotischen Gebrüll der Instrumente zum Schluß eine Symphonie bilden, die Sphärenmusik heißt. Werkschöpfung ist Weltschöpfung." (1913)
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Kaulbach, Wilhelm von (1805-1874)
"Die Kunst, die ihr ausübt, besteht nur in Stilübungen. Gehet zur lebendigen Natur und fragt da um Rat und laßt die alten Meister ruhen. Sie schufen ihre Meisterwerke in glücklicheren Zeiten ... Du Affengeschlecht von heute kannst nichts davon erwecken noch beleben. Darum laßt sie ruhen, gehet hin zum Quell der ewig neuschaffenden Natur, da trinkt mit vollen Zügen Verjüngung."
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Kirchner, Ernst Ludwig (1880-1938)
"Es ist deshalb nicht richtig, meine Bilder mit dem Maßstab der naturgetreuen Richtigkeit zu beurteilen, denn sie sind keine Abbildungen bestimmter Dinge oder Wesen, sondern selbständige Organismen aus Linien, Flächen und Farben, die Naturformen nur soweit enthalten, als sie als Schlüssel zum Verständnis notwendig sind. Meine Bilder sind Gleichnisse, nicht Abbildungen. Formen und Farben sind nicht an sich schön, sondern die, welche durch seelisches Wollen hervorgebracht sind. Es ist etwas Geheimes, was hinter den Menschen und Dingen und hinter den Farben und Rahmen liegt, und das verbindet alles wieder mit dem Leben und der sinnfälligen Erscheinung, das ist das Schöne, das ich suche."
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Klee, Paul (1879-1940)
"Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar."
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Klinger, Max (1857-1920)
"Zu empfinden, was er sieht, zu geben, was er empfindet, macht das Leben des Künstlers aus."
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Klinger, Max (1857-1920)
"Ob Realismus, ob Idealismus, in den Übertreibungen ihrer Tendenz geht jede Richtung über den Rahmen des Bilds hinaus. Der Idealist, der zu transzendenten, der Realist, der zu soziologischen Spekulationen über das Leben führen will durch seine Arbeiten - beide malen eigentlich nur pro forma."
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Koch, Joseph Anton (1768-1838)
"Es gibt verschiedene Arten von Nachahmung. Manche Künstler treibt die Not, die Dürftigkeit der eigenen Gaben. Sie glauben ihr eigenes Flämmchen an Meisterwerken zu beleben und nennen das: sich inspirieren lassen. Sie meinen, es sei mit großen Kunstwerken wie mit großen Männern, von denen man gemeinhin sagt, sie gehörten der ganzen Menschheit. Ihr zerpflückendes Mausen scheint ihnen erlaubt, weil sie nur in einen Besitz zurückzukehren glauben, der ihnen eigentlich gehörte und nur, weil sie ein wenig zu spät gekommen sind, geraubt wurde. Sie sind womöglich noch denen feind, die ihnen so ihre Ideen vorweggenommen haben."
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Koch, Joseph Anton (1768-1838)
"Diese mit zierlichem Geschwätz schwängern, hochmütigen Bachstelzen, Morgenblättler, Abendblättler, Kunstblättler, diese erbärmlichen Gesellen dünken sich der poetische Geist zu sein, der bestimmt wäre, das Handwerk der Künstler zu beleben; sie loben alles, was im Kredit und Kalender der Mode steht; die Werke der Verstorbenen erheben sie, und die der Lebendigen töten sie. - Ein mißglückter Student der Theologie, Philosophie, Jurisprudenz oder Medizin, der Auswurf dieser Wissenschaften, oder auch ein Kramladendiener wird Ästhetiker oder Geschmackslehrer, um bei der kunstfaselnden, nichtskennenden Welt in Ansehen zu kommen. Er tritt mit einer gewissen impertinenten Miene auf und verschafft sich durch schwülstige, verblühte, unplastische Redensarten Kredit, indem aus solchen feinen Wendungen jeder machen kann, was er will. Dabei versteht er natürlich von dem, was er schwatzt und schreibt, außer dem von Künstlern Erschnappten, wenig oder nichts. - Sie sind den Trauer- und Klageweibern des Altertums nicht unähnlich, die bezahlt wurden, um zu heulen und zu schreien, und es kommt mir vor, als hielten diese Kunstschreiber und Kunstredner der zu Grabe gehenden Kunst eine Leichenrede. Durch das zu häufige Wiederkauen ihrer Begriffe von Ideal und Schönheit werden sie selbst dem Pöbel der Künstler verdächtig, so daß klug wie dumm sich ihres Lobes schämt und ihren Tadel verachtet."
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Kollwitz, Käthe (1867-1945)
"Nun ist die Ausstellung eröffnet. Von drei bis fünf war Vorbesichtigung. Zehn Minuten vor drei klebte ich noch in wahnsinniger Eile Zettel auf die Bilder. Dann floh ich. Schon sind einige Stimmen gekommen von denen, die dort waren. Die Ausstellung muß etwas bedeuten, denn alle diese Blätter sind Extrakt meines Lebens. Nie habe ich eine Arbeit kalt gemacht, sondern immer gewissermaßen mit meinem Blut. Das müssen die, die sie sehen, spüren."
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Kollwitz, Käthe (1867-1945)
"In solchen Augenblicken, wenn ich mich mitarbeiten weiß in einer internationalen Gemeinschaft gegen den Krieg, hab ich ein warmes, durchströmendes und befriedigendes Gefühl. Freilich, reine Kunst in dem Sinne wie zum Beispiel die Schmidt-Rottluffsche ist meine nicht. Aber Kunst doch. Jeder arbeitet, wie er kann. Ich bin einverstanden damit, daß meine Kunst Zweck hat. Ich will wirken in dieser Zeit, in der die Menschen so ratlos und hilfsbedürftig sind. Viele fühlen jetzt die Verpflichtung, wirken und helfen zu wollen, aber mein weg ist klar und eindeutig: andere gehen unklare Wege." (1922)
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Kooning, Willem de (1904-1997)
"Von Zeit zu Zeit muß es einen Maler geben, der die Malerei zerstört. Cézanne tat dies. Picasso tat es mit dem Kubismus. Und schließlich tat es Pollock. Er hat unsere Vorstellung vom Bild radikal über den Haufen geworfen. Danach konnte es wieder neue Bilder geben." (1956)
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Leibl, Wilhelm (1844-1900)
"Man muß nicht glauben, daß ich gerade das Häßliche malen will. Ich will nur malen, was wahr ist; und das hält man für häßlich, weil man nicht mehr gewohnt ist, etwas wahre zu sehen."
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Lenbach, Franz von (1836-1904)
"Jeder Künstler sollte vor allem das Studium der Alten betreiben, ihre Sprache erlernen, die zwar viele Dialekte hatte, im Grunde aber doch nur eine war - allen gleich verständlich: die Sprache der Schönheit."
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Lenbach, Franz von (1836-1904)
"Der Zweck der Kunst der Alten war die Wiedergabe der Natur, wie sie sie durch ein harmonisches Gehirn gesehen haben."
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Lenbach, Franz von (1836-1904)
"Den Alten war die Schönheit noch Zweck ihrer Kunst - die Losung unserer Jüngsten aber ist die Wahrheit. Nun ist aber alles Schöne auch wahr, sobald es durch den gesetzmäßigen Werdeprozeß organisch mit uns verbunden ist. Was aber wahr ist, ist noch lange nicht schön."
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Liebermann, Max (1847-1935)
"Das Publikum sieht Kunstfertigkeit für Vollendung an, ohne zu ahnen, daß eleganter Vortrag und virtuose Mache nur untergeordnete Fingerfertigkeiten sind, gegen die wahre künstlerische Durchbildung."
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Liebermann, Max (1847-1935)
"Man kann eigentlich nur über die Schwächen eines Künstlers schreiben, woher denn auch die meisten Kritiker ihren Helden zu zerreißen pflegen (was, nebenbei bemerkt, viel amüsanter ist)."
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Liebermann, Max (1847-1935)
"Kunst ist für uns - nach dem Worte des Heiligen Augustinus -, was die großen Künstler gemacht haben." (1900)
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Liebermann, Max (1847-1935)
"Ick kann jar nich soviel fressen, wie ich jetzt kotzen möchte" (1933, als ein Fackelzug der SA nach der Machtergreifung an seinem Haus vorbeizieht)
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Liebermann, Max (1847-1935)
"Nach meiner Überzeugung hat Kunst weder mit Politik noch mit Abstammung etwas zu tun." (1933, nach seinem Austritt aus der Preußischen Akademie)
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Macke, August (1887-1914)
"Wie der Mensch, so wandeln sich auch seine Formen. Das Verhältnis der vielen Formen untereinander läßt uns die einzelne Form erkennen. Blau wird erst sichtbar durch Rot, die Größe des Baumes durch die Kleinheit des Schmetterlings, die Jugend des Kindes durch das Alter des Greises. Eins und zwei ist drei. Das Formlose, das Unendliche, die Null bleibt unfaßbar. Gott bleibt unfaßbar. Der Mensch äußert sein Leben in Formen. Jede Kunstform ist Äußerung seines inneren Lebens. Das Äußere der Kunstform ist ihr Inneres."
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Manet, Edouard (1832-1883)
"Wenn ich ins Atelier komme, meine ich, in ein Grabgewölbe zu treten. Ich weiß sehr wohl, daß man sein Modell nicht auf der Straße ausziehen kann. Aber man könnte aufs Land gehen und wenigstens im Sommer im Freien Aktstudien machen. Im Atelier sind die Farben falsch, und das Licht ist ebenfalls falsch."
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Manet, Edouard (1832-1883)
"Das erste Gebot der Weisheit für einen Maler ist, daß er niemals durch die Rue Laffitte geht, oder, wenn er gezwungen ist durchzugehen, daß er die Ladenfenster der Kunsthändler nicht ansieht."
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Manet, Edouard (1832-1883)
"Nur eine Sache ist richtig: im ersten Anlauf zu machen, was man sieht. Gelingt es, so ist es gut. Gelingt es nicht, so fängt man wieder von vorne an. Alles andere ist Schwindel."
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Manet, Edouard (1832-1883)
"Es ist so bequem, fertige Formeln anzunehmen und sich vor der sogenannten idealen Schönheit zu verbeugen. Ideale Schönheit, definitive Schönheit, wo sich doch alles ändert! Man soll uns mit diesen Litaneien in Ruhe lassen. Wenn ich sage, die Schönheit ändert sich, so ist das nicht ganz richtig. Ich müßte sagen: sie paßt sich den Umständen an."
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Marc, Franz (1880-1916)
"Wer glaubt sich dem Herzen der Natur näher, die Impressionisten oder die Jüngsten von heute? Es gibt kein Maß, mit dem hier zu messen wäre; es gibt aber die Tatsache zu erhärten, daß wir uns in unseren Bildern dem Herzen der Natur mindestens ebenso nahe glauben als Manet, wenn er durch raffinierte Wiedergabe der äußeren Form und Farbe des Pfirsichs oder der Rose ihren Duft zu verraten und ihr inneres Geheimnis fühlbar zu machen versuchte."
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Marc, Franz (1880-1916)
"In unserer Epoche des großen Kampfes um die neue Kunst streiten wir als "Wilde", nicht Organisierte gegen eine alte, organisierte Macht. Der Kampf scheint ungleich; aber in geistigen Dingen siegt nie die Zahl, sondern die Stärke der Ideen. Die gefürchteten Waffen der "Wilden" sind ihre neuen Gedanken; sie töten besser als Stahl und brechen, was für unzerbrechlich galt." (1911)
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Matisse, Henri (1869-1954)
"Was ich vor allem zu erreichen suche, ist der Ausdruck. - Aber die Idee eines Malers darf nicht losgelöst von seinen Ausdrucksmitteln betrachtet werden, denn sie taugt nur, soweit sie von den Mitteln gestützt wird, die um so vollständiger sein müssen - und unter vollständig verstehe ich nicht kompliziert - je tiefer der Gedanke ist. - Der Ausdruck steckt für mich nicht etwa in der Leidenschaft, die auf einem Gesicht losbricht oder sich durch eine heftige Bewegung kundgibt. Er ist vielmehr in der ganzen Anordnung meines Bildes: Der Raum, den die Körper einnehmen, die leeren Partien um sie, die Proportionen: das alles hat seinen Teil daran." (1908)
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Matisse, Henri (1869-1954)
"Der Maler braucht sich nicht mehr um kleinliche Einzelheiten zu bemühen, dafür ist die Photographie da, die es viel besser und schneller macht. - Es ist nicht mehr Sache der Malerei, Ereignisse aus der Geschichte darzustellen; die findet man in Büchern. Wir haben von der Malerei eine höhere Meinung. Sie dient dem Künstler dazu, seine inneren Visionen auszudrücken." (1909)
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Matisse, Henri (1869-1954)
"Bei einer richtigen Grundeinstellung würde sich erweisen, dass man nicht minder logisch vorgeht, wenn man ein Bild macht, wie wenn man ein Haus baut. Mit der menschlichen Seite soll man sich nicht beschäftigen, man hat sie oder man hat sie nicht." (1939)
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Matisse, Henri (1869-1954)
"Ein neues Bild soll ein einmaliges Ereignis sein, eine Geburt, die das Weltbild, wie es der Menschengeist erfasst, um eine neue Form bereichert. - Das Glück aus sich selbst schöpfen, aus einem reichen Arbeitstag und der Erhellung, die er in den Nebel um uns hineintragen konnte! - Glücklich sind jene, die aus vollem und aufrichtigem Herzen singen können." (1947)
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Meidner, Ludwig (1884-1966)
"Leider verwirrt heute allerlei Atavistisches die Köpfe. Das Stammeln primitiver Völker beschäftigt auch einen Teil der deutschen Maler-Jugend und nichts scheint wichtiger zu sein als Buschmannmalerei und Aztekenplastik. Auch das wichtigtuende Gerede steriler Franzosen über »absolute Malerei«, über »das Bild« u. a. findet bei uns lauten Widerhall. Aber seien wir ehrlich! Gestehen wir uns nur ein, dass wir keine Neger oder Christen des frühen Mittelalters sind! Dass wir Bewohner von Berlin sind anno 1913, in Cafehäusern sitzen und diskutieren, viel lesen, sehr viel vom Verlauf der Kunstgeschichte wissen und: dass wir alle vom Impressionismus herkamen! Wozu die Manieren und Anschauungen vergangener Zeiten nachahmen, das Unvermögen als das Richtige proklamieren?! Sind diese rohen, mesquinen Figuren, die wir jetzt in allen Ausstellungen sehen, ein Ausdruck unserer komplizierten Seele?! Malen wir das Naheliegende, unsere Stadt-Welt! die tumultuarischen Straßen, die Eleganz eiserner Hängebrücken, die Gasometer, welche in weißen Wolkengebirgen hängen, die brüllende Koloristik der Autobusse und Schnellzugslokomotiven, die wogenden Telephondrähte (sind sie nicht wie Gesang?), die Harlekinaden der Litfaß-Säulen, und dann die Nacht... die Großstadt-Nacht..." (1914)
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Meidner, Ludwig (1884-1966)
"Würde uns nicht die Dramatik eines gut gemalten Fabrikschornsteins tiefer bewegen als alle Borgo-Brände und Konstantinsschlachten Raffaels?" (1914)
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Meidner, Ludwig (1884-1966)
"Man muss saufen können. Immer eine Rumflasche auf dem Nachttisch. Ein Maler muss viel fressen. Dabei hat er breughelische Einfälle. Tollheiten steigen aus dem prallen Bauch. Man muss Gelächter brüllen wie ein Prolet, dröhnend sich schnäuzen, gemeine Flüche zum besten geben. Dann auch ist es gut, sich weit aus dem Fenster zu beugen, die Sterne anzuulken und den Mond mit Zoten zu beglücken. Nachher sollst du feste schuften, Maler. Schiebe dich mit gewaltigem Ruck vor die Staffelei. Kümmere dich nicht um Schulen und vorgefasste Meinungen, noch um das Gerede der Cafehäuser. Mal' deinen eignen Gram, deine ganz Verruchtheit und Heiligkeit dir vom Leibe."
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Meidner, Ludwig (1884-1966)
"Maler, Baukünstler, Skulptoren, denen der Bourgeois hohe Löhne für eure Werke zahlt - aus Eitelkeit, Snobtum und Langeweile - höret: an diesem Gelde klebet Schweiß und Blut und Nervensaft von tausend armen, abgejagten Menschen - höret: das ist ein unreinlicher Gewinn. Ach, wir wollen ja nur leben können und unsere Werke tun zum Preise Gottes! Maler, Dichter und alle Künstler, Kameraden alle: wir müssen uns stark machen: es geht um den Sozialismus. Wir wollen keinen blutbefleckten Lohn mehr. Wollen frei sein, zu unsrer und der Menschheit Lust hinströmen." (1919)
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Meidner, Ludwig (1884-1966)
"Für einen geschickten und bankrottierten Maler ist das Fälschen alter und neuer Gemälde immer noch das reellste Geschäft. Und ich möchte wetten, dass morgen heimlicherweise manch einer von uns zum Fälscherberuf abschwenken wird, denn die Nachfrage nach alten Klamotten dürfte dann nicht schwächer geworden sein. Der Porträtmalerei indessen scheint keine große Zukunft mehr zu blühen, denn der Photograph liefert heute billiger, bequemer und schneller, sprechend ähnliche, auf elegant retuschierte Abbilder. Wer wird sich auch künftig noch malen lassen [...] wo die Leute heutigentags sich selber kaum ausstehen können und stets angeekelt sind, wenn sie im Spiegel ihr eigenes, trauriges Ponim erblicken. Die Zahl der Selbsthasser wächst in die Puppen und die Menge derer, die sich aus Kunst nichts macht, wird morgen noch gewaltiger sein ... " (1929)
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Millet, Jean Francois (1814-1875)
"Jedes Thema ist gut. Es handelt sich nur darum, es mit Kraft und Klarheit wiederzugeben. In der Kunst muß man einen Hauptgedanken haben, diesen Gedanken muß man mit Beredsamkeit aussprechen, man muß selbst an seine Wahrheit glauben und diese Wahrheit den anderen mitteilen mit der Schärfe eines Prägstocks."
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Mondrian, Piet (1872-1944)
"Das Leben des kultivierten Menschen von heute wendet sich nach und nach von den natürlichen Dingen ab, um immer mehr zu einem abstrakten Leben zu werden. Da die natürlichen (äußeren) Dinge immer automatischer werden, wendet sich das lebendige Interesse, wie wir sehen, zunehmend den inneren Dingen zu. Das Leben des wahrhaft modernen Menschen ist weder rein materialistisch noch rein vom Gefühl bestimmt. Es stellt sich eher als ein autonomeres Leben des menschlichen Geistes dar, der sich seiner selbst bewußt wird. Der moderne Mensch - obwohl er Einheit von Körper, Seele und Geist ist - zeigt uns ein verwandeltes Bewußtsein: alles, was Leben ausdrückt, erscheint unter einem anderen, nämlich einem positiver abstrakteren Aspekt." (1917)
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Mondrian, Piet (1872-1944)
"Ich brauchte lange Zeit, um zu entdecken, daß die Eigenheiten von Form und natürlicher Farbe subjektive Gefühlszustände hervorrufen, die die reine Wahrheit verdunkeln. Die Erscheinung der natürlichen Formen ändert sich, aber die Realität bleibt. Um reine plastische Wirklichkeit zu schaffen, muß man die natürlichen Formen auf ihre konstanten Formelemente zurückführen, die natürlichen Farben auf ihre Grundfarben. Das Ziel ist nicht, andere, besondere Farben und Formen mit all ihren Begrenzungen hervorzubringen, sondern nach einer größeren Einheit zu streben." (1942)
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Mondrian, Piet (1872-1944)
"Die Seele? Die Weisen sprechen auch von der Seele der Tiere. Der Geist macht den Menschen zum Menschen. Zum Menschen, doch die Kunst zielt darauf hin, das Übermenschliche auszusagen. Sie ist Intuition. Sie ist der reine Ausdruck jener unbegreiflichen Kraft, die universal wirkt und die wir deshalb das Universale nennen können."
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Mondrian, Piet (1872-1944)
"Der Kunstausdruck muß bewußt sein. Nur dann, wenn unser Geist bewußt das wahre Wesen der Intuition erkennen kann, vermag die Intuition rein zu wirken."
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Nolde, Emil (1867-1956)
"Die Urmenschen leben in ihrer Natur, sind eins mit ihr und ein Teil vom ganzen All. Ich habe zuweilen das Gefühl, als ob nur sie noch wirkliche Menschen sind, wir aber etwas wie verbildete Gliederpuppen, künstlich und voll Dünkel. Ich male und zeichne und suche einiges vom Urwesen festzuhalten." (1914)"
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Pechstein, Max (1881-1955)
"Arbeiten!
Rausch! Gehirn zerschmettern! Kauen, fressen, schlingen, zerwühlen! Wonnevolle Schmerzen des Gebärens! Krachen des Pinsels, am liebsten Durchstoßen der Leinwände. Zertrampeln der Farbtuben. Körper?
Nebensache.
Gesundheit desselben?
Kann man erzwingen.
Es gibt keine Krankheit! Nur die Arbeit und nochmal sei's gesagt, gesegnete Arbeit! Malen! Wühlen in Farben. Wälzen in Klängen! ..."
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"Wir alle wissen, daß Kunst nicht die Wahrheit ist. Kunst ist eine Lüge, die uns die Wahrheit begreifen lehrt, wenigstens die Wahrheit, die wir als Menschen begreifen können." (1923)
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"Sie erwarten von mir, daß ich Ihnen sage, daß ich Ihnen definiere: Was ist Kunst? Wenn ich es wüßte, würde ich es für mich behalten." (1926)
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"Das Kunstgewerbe hat keinerlei Beziehung zum Werk der Staffelei, dem Gemälde. Jenes ist nützlich, dieses ist ein nobles Spiel. Ein Sessel, das ist eine Brust, an die man sich schmiegt, mit Armen, um sich darauf zu lehnen. Ein Sessel ist Gebrauchsgegenstand. Er ist nicht 'Kunst'." (1926)
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"Ich bemerkte, daß die Malerei einen selbständigen Wert hat, unabhängig von der sachlichen Schilderung der Dinge. Ich fragte mich, ob man nicht die Dinge eher so malen müsse, wie man sie kennt, als wie man sie sieht. Da die Malerei eine ihr eigene Schönheit hat, kann man eine abstrakte Schönheit darstellen, die Malerei ist. So kam ich für einige Jahre zum Kubismus." (1926)
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"Alles, was ich im Zusammenhang mit der Kunst tue, bereitet mir die größte Freude. Ich liebe sie als meinen einzigen Lebenszweck. Doch deshalb sehe ich noch lange nicht ein, weshalb alle Welt sich die Kunst vornimmt, ihr die Beglaubigungsschreiben abverlangt und ihrer eigenen Dummheit in bezug auf dies Thema freien Lauf läßt."
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"Museen sind nichts weiter als ein Haufen Lügen, und die Leute, die aus der Kunst ein Geschäft machen, sind meistens Betrüger."
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"Es gibt keine abstrakte Kunst. Man muß immer mit etwas beginnen. Nachher kann man alle Spuren des Wirklichen entfernen. Dann besteht ohnehin keine Gefahr mehr, weil die Idee des Dinges inzwischen ein unauslöschliches Zeichen hinterlassen hat. Es ist das, was den Künstler in Gang gebracht, seine Ideen angeregt, seine Gefühle bewegt hat. Es ist das, was den Künstler ursprünglich in Gang gebracht, seine Ideen angeregt, seine Gefühle in Schwung gebracht hatte." (1935)
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"Jeder möchte die Kunst verstehen. Warum versucht man nicht, die Lieder eines Vogels zu verstehen? Warum liebt man die Nacht, die Blumen, alles um uns herum, ohne es durchaus verstehen zu wollen? Aber wenn es umein Bild geht, denken die Leute, sie müssen es 'verstehen'."
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"Was ist in Deinen Augen ein Künstler? Ein Narr, der nur Augen hat, wenn er Maler ist, oder nur Ohren, wenn er Musiker ist...? Im Gegenteil. Er ist gleichzeitig ein politisches Wesen, stets aufnahmebereit für bewegende, brennende oder glückliche Ereignisse, die er in jeder Weise erwidert. Wie ist das möglich, für andere Menschen kein Interesse zu zeigen und sich in einen elfenbeinernen Turm vor dem Leben zu flüchten, das sie dir so reichlich bescheren? Nein, Malerei ist nicht dazu da, um Appartements zu schmücken. Sie ist eine Waffe zu Angriff und Verteidigung gegen den Feind." (1937)
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"Ich habe nicht alles gesagt, aber ich habe alles gemalt." (1968)
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Rauschenberg, Robert (1925-2008)
"[...] ich bin der Meinung, daß ein Bild wirklicher ist, wenn es aus Teilen der wirklichen Welt gemacht ist. [...] Malerei bezieht sich auf beides, auf die Kunst und auf das Leben, keines von beiden läßt sich herstellen; ich bemühe mich, zwischen beiden zu agieren." (1962)
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Rethel, Alfred (1816-1859)
"Ich wollte den stillfrommen und duldenden Tränenkünstlern, die da meinen, ein gen Himmel geschlagenes Auge und eine recht einfältige Silhouette der Figur sei der Ausdruck eines recht christlichen, demütigen Künstlergemütes, die Anbetung der Könige von Paolo Verones vorführen. Wenn dieses Hurra, dieser Triumph der Farbe nicht das Blut in ihre blaugewordenen Finger zurückführen würde, dann sollte man sie dörren und als kopflose Fastenfische einem Dominikanerkloster schicken."
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Rodin, Auguste (1840-1917)
"Welche Geduld, welche Zärtlichkeit verlangt die Kunst! Nichts ohne Arbeit!"
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Rodin, Auguste (1840-1917)
"Die Originalität, wie sie ds große Publikum versteht, existiert nicht in der hohen Kunst. Die Künstler, die nicht Geduld genug haben, um zu dem wirklichen Talent vorzudringen, ergeben sich dem Bizarren, der Absonderlichkeit des Themas oder der Formen ohne Rücksicht auf die Wahrheit. Und das nennen sie dann Originalität, aber das hat gar keinen Wert."
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Rodin, Auguste (1840-1917)
"Die Inspiration! Hahaha! Das ist ein alte romantische Idee ohne Sinn und Verstand. Die Inspiration, das ist so eine Art von Blitzschlag, der plötzlich einen jungen Menschen von zwanzig Jahren dazu treibt, eine Figur aus dem Marmorblock herauszuhauen, ein Meisterwerk auf den ersten Anlauf zu schaffen, im Delirium seiner Phantasie! Das ist blödsinnig, um so mehr als man schlecht sieht, wenn man jung ist, man liebt die Arbeit nicht, weil man nicht zu arbeiten versteht. Alles, was man in der ersten Hitze bei großer Exaltation macht, muß man nachher zerstören."
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Rodin, Auguste (1840-1917)
"Das technische Wissen und Können ist alles, aber gerade das will kein Mensch glauben. Man will lieber an etwas Außerordentliches, an etwas Übermenschliches glauben, als sich der Wirklichkeit fügen. Technisches Wissen, langsame und überlegte Arbeit, das sieht natürlich nicht so schön aus wie die Inspiration, das macht weniger Effekt; aber doch sind hier die einzigen Grundlagen der Kunst."
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Rodin, Auguste (1840-1917)
"Alle wesentlichen Formen sind da, und sie wären nicht mehr da, wenn ich die Arbeit dem äußeren Anschein nach mehr vollendete. Das Polieren und Überpolieren der Fußnägel und der Haarlocken würde die Hauptidee, die große Linie, die Seele dessen, was ich habe sagen wollen, verderben."
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Rodin, Auguste (1840-1917)
"Ich beobachte mein Modell lange, ich verlange von ihm keine bestimmte Pose, ich lasse es frei im Atelier herumgehen wie ein aus dem Stall entronnenes Pferd und ich halte die Beobachtungen fest, die ich dabei mache."
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Schmidt-Rottluff, Karl (1884-1976)
"Ich kenne kein "neues Kunstprogramm". Ich weiß auch absolut nicht, was das sein könnte. Wenn man überhaupt von etwas derartigem wie einem "Kunstprogramm" sprechen könnte, so ist das meiner Meinung nach uralt und ewig dasselbe. Nur daß Kunst sich immer wieder in neuen Formen manifestiert, da es immer wieder neue Persönlichkeiten gibt - ihr Wesen kann sich, glaube ich, nie ändern. Möglich, daß ich mich täusche. Aber von mir weiß ich, daß ich kein Programm habe, nur die unerklärliche Sehnsucht, das zu fassen, was ich sehe und fühle, und dafür den den reinsten Ausdruck zu finden. Im stillen und ganz privatim bin ich sogar der Meinung, daß sich über Kunst überhaupt nichts "sagen" läßt."
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Schwind, Moritz von (1804-1871)
"Wenn einer an ein schön's Bäumle sein Lieb' und Freud' hat, so zeichnet er all sein Lieb' und Freud' mit, und 's schaut ganz anders aus, als wenn's ein Esel schön abschmiert."
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Schwind, Moritz von (1804-1871)
"Kennen Sie die großartige Geschichte von dem Offiziersburschen und den Zündhölzern? Ein Leutnant schickt seinen Bedienten um Zündhölzeln und fragt ihn, wie er sie bringt, ob er auch was Ordentliches gekauft habe: Ganz gut sein's, i hab's alle probiert.
So sind die H... von Kunsthändlern. Sie können erst die probierten Zündhölzchen brauchen. Und von diesem Standpunkt aus sind mir auch meine Mörikezeichnungen als unverkäuflich zurückgeschickt worden. Jetzt hol' sie alle der Teufel! Abgedroschene Heilige und Weibsbilder mag ich nicht machen, und anderes mögen sie nicht, es sei denn Pferde und Hunde."
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Schwind, Moritz von (1804-1871)
"Ob über meine Sachen geschrieben wird oder nicht, ist mir am Ende ganz Wurscht."
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Staeck, Klaus (1938)
"Die scheinbar törichte Frage nach noch Kunst oder schon Politik birgt in der augenblicklichen Situation eine gute Chance für einen wirksamen Ansatz. Nur das, was sich nicht einordnen läßt, stört und beunruhigt und hat überhaupt Chancen, im Sinne einer Veränderung wirksam werden zu können. Erst nach Beginn einer scheinbaren Gratwanderung zwischen Kunst und Politik sind meine Arbeiten bei einer breiten Öffentlichkeit auf Interesse gestoßen. Der enger werdende Kontakt mit Leuten ohne Kunsthypothek hat mich zu immer klareren Mitteilungen geführt, hat mich mehr und mehr auf artifizielle Kunststücken verzichten lassen. Diese Entwicklung hat mich zum Plakat geführt, zum Flugblatt, zur Gebrauchsanweisung, zur politischen Aktion." (1971)
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Uecker, Günther (1930)
"In unserer künstlerischen Ausdrucksweise wollten wir nicht mehr die Welt abbilden, sondern wir wollten Bilder in die Welt setzen, die sich als innere Vision darstellen. Wir wollten ein wahrhaftiges inneres empfinden [...] zur Grundlage künstlerischen Schaffens machen. [...]
Für mich [...] war und ist der Mensch Maßstab und Mittelpunkt allen Geschehens. Wie dieser Mensch ins Bild zu setzen sei, das war mein Konflikt, angesichts einer Wirklichkeit nach der Hiroshima-Bombe und dem Zweiten weltkrieg, wo die Menschen in der gigantischen Vernichtungsmaschinerie nur noch Schatten geblieben waren. Mein ganzes künstlerisches Tun ist ein Ringen um ein komplexes Menschenbild im Prozeß der Selbsterkenntnis [...]." (1989
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Leonardo da Vinci (1452-1519)
"[...] wenn du in allerlei Gemäuer hineinschaust, das mit vielfachen Flecken beschmutzt ist, oder in Gestein von verschiedener Mischung - hast du da irgendwelche Szenerien zu erfinden, so wirst du dort Ähnlichkeiten mit diversen Landschaften finden, die mit Bergen geschmückt sind, Flüsse, Felsen, Bäume - Ebenen, große Täler und Hügel in wechselvoller Art; auch wirst du dort allerlei Schlachten sehen und lebhafte Gebärden von Figuren, sonderbare Physiognomien und Trachten und unvermeidliche Dinge, die du auf eine vollkommene und gute Form zurückbringen kannst." (vor 1519)
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Vlaminck, Maurice de (1876-1958)
"Meine Leidenschaft drängte mich zu allen gewagten Kühnheiten gegen das Herkömmliche in der Malerei. Ich wollte eine Revolution in den Sitten, im täglichen Leben hervorrufen, die ungebundene Natur zeigen, sie befreien von den alten Theorien und vom Klassizismus. Ich steckte mir kein anderes Ziel als dies: mit Hilfe neuer Mittel die tiefen Beziehungen auszudrücken, die mich mit der alten Erde verbanden. Ich war ein zärtlicher, ungestümer Barbar. Keiner Methode verschrieben, übersetzte ich nicht eine künstlerische, sondern eine menschliche Wahrheit." (1929)
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Warhol, Andy (1928-1987)
"Jemand hat gesagt, Brecht hätte gewollt, daß jedermann gleich denkt. Ich möchte, daß jedermann gleich denkt. Aber Brecht wollte es sozusagen durch den Kommunismus [...]. Hier in Amerika geschieht es ganz von selbst [...]. Es ist schwer, schöpferisch zu sein, und es ist auch schwer, nicht zu glauben, daß das, was man tut, schöpferisch ist und schwer, nicht schöpferisch genannt zu werden, weil jedermann beständig darüber redet und über Individualität. Jedermann ist immer schöpferisch." (1962)
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Warhol, Andy (1928-1987)
"Die Pop-Künstler machten Bilder, die jeder, der den Broadway entlangging, im Bruchteil einer Sekunde wiedererkennen konnte - Comics, Picknicktische, Männerhosen, Berühmtheiten, Duschvorhänge, Kühlschränke, Colaflaschen - all die großartigen modernen Dinge, die von den Abstrakten Expressionisten so geflissentlich übersehen wurden." (1980)
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Warhol, Andy (1928-1987)
"Um als Künstler erfolgreich zu sein, muß man in einer guten Galerie ausgestellt werden. Wie Dior, der verkauft seine Originale auch nicht an einem Ladentisch bei Woolworth. Das ist einfach eine Frage des Marketings. [...] Also brauchst du eine gute Galerie, damit die "herrschende Klasse" von dir Notiz nimmt und mit Vertrauen in deine Zukunft schaut. Erst dann werden die Sammler dich kaufen, ob für fünfhundert Dollar oder fünfzigtausend. Egal, wie gut du bist, wenn du nicht richtig gefördert wirst, wird dein Name nicht zu denen gehören, an die man sich erinnern wird." (1980)
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Whistler, James (1834-1903)
"Hört! Niemals hat es eine künstlerische Zeit gegeben. Niemals gab es ein kunstliebendes Volk."
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Whistler, James (1834-1903)
"Törichterweise verwechselt man Kunst mit allgemeiner Bildung - alle sollten davon gleichviel verstehen. Es ist aber durchaus kein Vorwurf für den vollendetsten Gentleman, daß er absolut keinen Sinn für Malerei oder Musik hat. Kunst ist eine Gabe der Natur, sie mag sich in einer Hülle zeigen, aber kein Fürst kann ihr befehlen, die größte Intelligenz kann sie nicht schaffen."
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Whistler, James (1834-1903)
"Kunst und Freude gehen zusammen, mit kühner Offenheit, hocherhobenem Haupte und bereiter Hand - nichts fürchtend und keine Öffentlichkeit scheuend."
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Whistler, James (1834-1903)
"Das Meisterwerk muß dem Maler erscheinen wie eine Blume - vollkommen in der Knospe wie in der Blüte - ohne erklärenden Grund seines Daseins - keine Schickung zu erfüllen - eine Freude für den Künstler - eine Enttäuschung für den Philanthropen - ein Rätsel für den Botaniker - ein Zufall von Gefühl und Alliteration für den Schriftsteller."
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Whistler, James (1834-1903)
"Ein unter Gemälden verbrachtes Leben macht noch keinen Maler - sonst könnte der Garderobendiener in der Nationalgalerie seine Kunst sehen lassen."
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Whistler, James (1834-1903)
"Freunde, vergeßt nie diese goldene Regel: nichts kann schaden in der Kunst, solange ihr frech seid."
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Zille, Heinrich (1858-1929)
"Frohe Arbeit - ernster Wille!
Mal en Schluck in de Destille!
Und een bißken Kille Kille -
Det hält munter!"
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Goethe, Johann Wolfgang von (1762-1832)
"Die Natur wirkt nach Gesetzen, die sie sich in Eintracht mit dem Schöpfer vorschrieb, die Kunst nach Regeln, über die sie sich mit dem Genie einverstanden hat."
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Anonymer Sprayer
"Die Motivation ist, gegen die grauen Betonwände und auch ein bißchen gegen die Norm anzutreten. Es ist auch Anarchie. Das Sprühen soll 'was ausdrücken, es wird nicht nur gesprüht, damit die Wand bunter wird. Es ist auch wegen der Kunst. Es werden Sachen gesprüht, die 'was aussagen. Es ist auch kreativ, man kann sich ausleben. Es ist kein Vandalismus, es ist Kunst. Man kann sich da voll 'reinhängen. Es macht Spaß, man kann sich voll 'reinvertiefen." (1990)
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Aristoteles (384 - 322)
"Die Erfahrung hat an sich schon eine gewisse Verwandtschaft mit Wissenschaft und bewußter Kunst, und vermittelst der Erfahrung bildet sich denn auch beim Menschen Wissenschaft und Kunst: denn [...] Erfahrung hat die Kunst hervorgebracht, Mangel an Erfahrung liefert dem Zufalle aus."
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Aristoteles (384 - 322)
"Durch Kunst aber entsteht alles das, wovon die Form zuvor im Geiste ist."
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Aristoteles (384 - 322)
"Darüber nun, daß die Glückseligkeit als das höchste Gut zu bezeichnen ist, herrscht wohl anerkanntermaßen volle Übereinstimmung; was gefordert wird, ist dies, daß mit noch größerer Deutlichkeit aufgezeigt werde, worin sie besteht. Dies wird am ehesten so geschehen können, daß man in Betracht zieht, was des Menschen eigentliche Bestimmung bildet. Wie man nämlich bei einem Musiker, einem Bildhauer und bei jedem, der irgendeine Kunst treibt, und weiter überhaupt bei allen, die eine Aufgabe und einen praktischen Beruf haben, das Gute und Billigenswerte in der vollbrachten Leistung findet, so wird wohl auch beim Menschen als solchem derselbe Maßstab anzulegen sein, vorausgesetzt, daß auch bei ihm von einer Aufgabe und einer Leistung die Rede sein kann."
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Aristoteles (384 - 322)
"Nun gibt es eine Kunst des Baumeisters, und diese ist eine Art des mit vernünftiger Überlegung verbundenen gestaltenden Vermögens; es gibt überhaupt so wenig eine Geschicklichkeit, die nicht ein mit vernünftiger Überlegung verbundenes gestaltendes Vermögen wäre, wie es ein solches Vermögen gibt, das nicht eine Geschicklichkeit bedeutete. Und so ist denn künstlerische Geschicklichkeit und das Vermögen des Gestaltens im Bunde mit vernünftiger, die Wahrheit treffender Überlegung eins und dasselbe. Nun ist alle Kunst darauf gerichtet, daß aus ihr ein Gegenstand hervorgeht; sie ist die Betätigung der Geschicklichkeit und das Betrachten, wie wohl ein solches, was möglicherweise sein und auch nicht sein kann, und wofür die Urheberschaft in der gestaltenden Person, nicht in der gestalteten Sache selbst liegt, zum Dasein gelangen kann. Denn die Kunst befaßt sich nicht mit solchem was notwendig ist oder geschieht, und auch nicht mit solchem was sich der Natur gemäß vollzieht; denn dergleichen hat seinen Grund in sich selbst."
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Aristoteles (384 - 322)
"Kunst liebt den Zufall, und der Zufall liebt die Kunst."
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Augustinus (354-430)
"Aber, o Gott du, meine Schönheit, auch für die Werke und Kunst und des Fleißes singe ich dir meinen Lobgesang und opfere mein Lob dem, der sich für mich geopfert hat, weil auch, was des Künstlers Seele mit seiner Hand in's Dasein rief, von der Schönheit kommt, die über unsern Seelen ist, nach der Tag und Nacht meine Seele seufzt."
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Bacon, Francis (1561-1626)
"Zunächst zeigt sich in allen Künsten der schon allgemein gebräuchlich gewordene Vorbehalt, wonach die Lehrer die Schwäche ihrer Kunst nur der Natur zur Last legen. Was ihre Kunst nicht vermag, das soll nach ihrer Lehre auch der Natur selbst unmöglich sein."
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Bacon, Francis (1561-1626)
"Wollte man den Geist und die Thätigkeit eines Künstlers kennen lernen und betrachten, so würde man gewiss nicht die rohen Anfänge und dann wieder nur die vollendeten Werke seiner Kunst sehen wollen, sondern man würde zugegen sein, wenn der Künstler arbeitet und sein Werk weiter führt."
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Brecht, Bertolt (1898-1956)
"Die Lage wird dadurch so kompliziert, daß weniger denn je eine einfache "Wiedergabe der Realität" etwas über die Realität aussagt. Eine Photographie der Krupp-Werke oder der AEG ergibt beinahe nichts über diese Institute. Die eigentliche Realität ist in die Funktionale gerutscht. Die Verdinglichung des menschlichen Beziehungen, also etwa die Fabrik, gibt die letzteren nicht mehr heraus. Es ist also tatsächlich "etwas aufzubauen", etwas "Künstliches", etwas "Gestelltes"." (1931)
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Burckhardt, Jacob (1891-)
"In der neuern Kunst gewinnen die Kunstmittel hie und da ein eigenes, von Zweck oder Gegenstand unabhängiges Dasein; Zweck oder Gegenstand werden nur ein Vorwand für sie." (1877)
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Cage, John (1912-1992)
"Die moderne Kunst des 20. Jahrhunderts hat eine sehr, sehr gute Arbeit geleistet. Welche Arbeit? Die Augen der Leute zu öffnen. Was Besseres hätte man da machen können? Aber jetzt müssen wir unsere Aufmerksamkeit anderen Dingen zuwenden, und diese Dinge sind sozial." (1986)
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Caudwell, Christopher (1907–1937)
"Die Kunst ist eine gesellschaftliche Funktion. Dies ist keine marxistische Forderung, sondern das ergibt sich aus der Art und Weise, wie Kunstformen bestimmt werden. Nur solche Dinge werden als Kunstformen anerkannt, die eine bewußte gesellschaftliche Funktion besitzen. Die Phantasien eines Träumers sind nicht Kunst." (1973)
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Demokrit aus Abdera (460-370 v.Chr.)
"Keine Kunst, keine Wissenschaft ist erreichbar ohne Lernen."
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Einstein, Albert (1879-1955)
"Das Schönste, was wir erleben können, ist das Geheimnisvolle. Es ist das Grundgefühl, das an der Wiege von wahrer Kunst und Wissenschaft steht. Wer es nicht kennt und sich nicht mehr wundern kann, der ist sozusagen tot und sein Auge erloschen." (1952)
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Fiedler, Conrad (1841-1895)
"Die Kunst ist auf keinem anderen Wege zu finden als auf ihrem eigenen. Nur indem man es versucht, sich der Welt mit dem Interesse des Künstlers gegenüberzustellen, kann man dahin gelangen, seinen Verkehr mit den Kunstwerken denjenigen Inhalt zu geben, der sich einzig und allein auf die Erkenntnis des innersten Wesens künstlerischer Tätigkeit gründet." (1889)
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Goebbels, Joseph (1897-1945)
"Weil Sie, mein Führer, aus ihrem Fleisch und Blut sind, darum fühlen sich die deutschen Künstler Ihnen verpflichtet. Die Kunst wird gedeihen, wenn Sie Ihre sorgende und schützende Hand über sie halten. Sie haben uns das Leben verschönt und vergoldet." (1933)
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Goethe, Johann Wolfgang von (1762-1832)
"Ein Künstler, der schätzbare Arbeiten verfertigt, ist nicht immer im Stande, von eignen oder fremden Werken Rechenschaft zu geben."
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Goethe, Johann Wolfgang von (1762-1832)
"Es ist schon genug, daß Kunstliebhaber das Vollkommene übereinstimmend anerkennen und schätzen; über das Mittlere läßt sich der Streit nicht endigen."
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Goethe, Johann Wolfgang von (1762-1832)
"Die Natur wirkt nach Gesetzen, die sie sich in Eintracht mit dem Schöpfer vorschrieb, die Kunst nach Regeln, über die sie sich mit dem Genie einverstanden hat."
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Goethe, Johann Wolfgang von (1762-1832)
"Jeder große Künstler reißt uns weg, steckt uns an. Alles, was in uns von eben der Fähigkeit ist, wird rege, und da wir eine Vorstellung vom Großen und einige Anlagen dazu haben, so bilden wir uns gar leicht ein, der Keim davon stecke in uns."
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Goethe, Johann Wolfgang von (1762-1832)
"Es begegnete und geschieht mir noch, daß ein Werk bildender Kunst mir bei'm ersten Anblick mißfällt, weil ich ihm nicht gewachsen bin; ahnd' ich aber ein Verdienst daran, so such' ich ihm beizukommen, und dann fehlt es nicht an den erfreulichsten Entdeckungen: an den Dingen werd' ich neue Eigenschaften und an mir neue Fähigkeiten gewahr."
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Goethe, Johann Wolfgang von (1762-1832)
"Die Zudringlichkeiten junger Dilettanten muß man mit Wohlwollen ertragen: sie werden im Alter die wahrsten Verehrer der Kunst und des Meisters."
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Haftmann, Werner (1912-1999)
"Indem man den Künstler zum "zoon politicon" macht [...] paßt man ihn ein, ordnet ihn unter, schneidet ihn zurecht nach den jeweiligen Schnittmusterbögen, die die Soziologie von ihrem verkürzten Wirklichkeitsbegriff und ihrem auf soziale Verhaltensweisen abgekürzten Ausgangsmaterial her entwirft. Ich spreche von einem verkürzten, abgekürzten, also verstümmelten Wirklichkeitsbegriff, weil hier die ökonomischen und sozialen Bedingungen als die eigentlichen Erkennungsmittel zur Definition unserer Wirklichkeit gesetzt werden: - oh steinalte, in den Filzpantoffeln der marxistischen Urgroßväter daherlatschende Ideologie!" (1969)
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Hauser, Arnold (1892-1978)
"Freud hatte nichtsdestoweniger im Grunde Recht: die Kunst ist eine große Trösterin und Beschwichtigerin; sie mag wohl nicht einfach die Quelle einer "Ersatzbefriedigung" sein, sie ist aber stets eine Korrektur des Lebens und stellt die wertvollste Kompensation für die Unzulänglichkeiten des Daseins dar" (1958)
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Heraklit aus Ephesus (540-480 v.Chr.)
"Das auseinander Strebende vereinigt sich und aus den verschiedenen [Tönen] entsteht die schönste Harmonie und alles entsteht durch den Streit.
Auch die Natur strebt wohl nach dem Entgegengesetzten und bringt hieraus und nicht aus dem Gleichen den Einklang hervor, wie sie z.B. das männliche mit dem weiblichen Geschlechte paarte und nicht etwa beide mit dem gleichen, und die erste Eintracht durch Vereinigung des Gegensätzlichen, nicht des Gleichartigen herstellte. Auch die Kunst bringt dies, offenbar durch Nachahmung der Natur, zustande. Die Malerei mischt auf dem Bilde die Bestandteile der weißen und schwarzen, der gelben und roten Farbe und bewirkt dadurch die Ähnlichkeit mit dem Originale; die Musik mischt hohe und tiefe, lange und kurze Töne in verschiedenen Stimmen und bringt dadurch eine einheitliche Harmonie zustande; die Schreibkunst mischt Vokale und Konsonanten und stellt daraus die ganze Kunst zusammen. Das gleiche spricht sich auch in dem Worte des dunklen Herakleitos aus: Verbindungen sind: Ganzes und Nichtganzes, Eintracht, Zwietracht, Einklang, Mißklang und aus allem eins und aus einem alles."
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Hitler, Adolf (1889-1945)
"Bis zum Machtantritt des Nationalsozialismus hat es in Deutschland eine sogenannte "moderne" Kunst gegeben, d.h. also [...] fast jedes Jahr eine andere. Das nationalsozialistische Deutschland aber will wieder eine "deutsche Kunst"; und dies soll und wird wie alle schöpferischen werte eines Volkes eine ewige sein. Entbehrt sie aber eines solchen Ewigkeitswertes für unser Volk, dann ist sie auch heute ohne höheren Wert. [...] Denn in der Zeit liegt keine Kunst begründet, sondern nur in den Völkern." (1937)
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Hitler, Adolf (1889-1945)
"Das eine wissen wir, daß unter keinen Umständen die Repräsentanten des Zerfalls, der hinter uns liegt, plötzlich Fahnenträger der Zukunft sein dürfen. Entweder waren die Ausgeburten ihrer damaligen Produktion ein wirklich inneres Erleben, dann gehören sie als Gefahr für den gesunden Sinn unsreres Volkes in ärztliche Verwahrung, oder es war dies nur eine Spekulation, dann gehörten sie wegen Betruges in eine dafür geeignete Anstalt."
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Hobbes, Thomas (1588-1679)
"Fremdes Unglück zu sehen, ist etwas Angenehmes; denn es gefällt, nicht sofern es ein Unglück ist, sondern sofern es ein fremdes Unglück ist. Daher kommt es, daß Menschen zusammenlaufen, um sich Tod und Gefahren anderer anzusehen. Ebenso ist es etwas Unangenehmes, fremdes Glück zu sehen, jedoch nicht sofern es Glück ist, sondern sofern es fremdes Glück ist. Die abbildende Kunst ist etwas Angenehmes; sie ruft nämlich das frühere Urbild zurück. Die Erinnerung aber an Vergangenes ist angenehm, wenn es gut war, weil es gut war, wenn es schlecht war, weil es vergangen ist. Angenehm sind also Musik, Dichtung und Malerei."
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Jencks, Charles (1939)
"Für die Künstler der Moderne war häufig das Thema der Kunst der Prozeß des Kunst-Erschaffens selbst; für die Künstler der Postmoderne hingegen ist es zumeist die Geschichte der Kunst." (1986)
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Kant, Immanuel (1724-1804)
"Wenn ein Mann, der Geschmack genug hat, um über Produkte der schönen Kunst mit der größten Richtigkeit und Feinheit zu urteilen, das Zimmer gern verläßt, in welchem jene, die Eitelkeit und allenfalls gesellschaftlichen Freuden unterhaltenden, Schönheiten anzutreffen sind, und sich zum Schönen der Natur wendet, um hier gleichsam Wollust für seinen Geist in einem Gedankengange zu finden, den er sich nie völlig entwickeln kann: so werden wir diese seine Wahl selber mit Hochachtung betrachten, und in ihm eine schöne Seele voraussetzen, auf die kein Kunstkenner und Liebhaber, um des Interesse willen, das er an seinen Gegenständen nimmt, Anspruch machen kann. [...]
Daß das Wohlgefallen an der schönen Kunst im reinen Geschmacksurteile nicht eben so mit einem unmittelbaren Interesse verbunden ist, als das an der schönen Natur, ist auch leicht zu erklären. Denn jene ist entweder eine solche Nachahmung von dieser, die bis zur Täuschung geht: und alsdann tut sie die
Wirkung als (dafür gehaltene) Naturschönheit; oder sie ist eine absichtlich auf unser Wohlgefallen sichtbarlich gerichtete Kunst: alsdann aber würde das Wohlgefallen an diesem Produkte zwar unmittelbar durch Geschmack Statt finden, aber kein anderes als mittelbares Interesse an der zum Grunde liegenden Ursache, nämlich einer Kunst, welche nur durch ihren Zweck, niemals an sich selbst, interessieren kann."
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Kant, Immanuel (1724-1804)
"Wird auch Kunst vom Handwerke unterschieden; die erste heißt freie, die andere kann auch Lohnkunst heißen. Man sieht die erste so an, als ob sie nur als Spiel, d.i. Beschäftigung, die für sich selbst angenehm ist, zweckmäßig ausfallen (gelingen) könne; die zweite so, daß sie als Arbeit, d.i. Beschäftigung, die für sich selbst unangenehm (beschwerlich), und nur durch ihre Wirkung (z.B. den Lohn) anlockend ist, mithin zwangsmäßig auferlegt werden kann."
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Kant, Immanuel (1724-1804)
"Schöne Kunst dagegen ist eine Vorstellungsart, die für sich selbst zweckmäßig ist, und, obgleich ohne Zweck, dennoch die Kultur der Gemütskräfte zur geselligen Mitteilung befördert."
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Kant, Immanuel (1724-1804)
"Denn wir können allgemein sagen, es mag die Natur oder die Kunstschönheit betreffen: schön ist das, was in der bloßen Beurteilung (nicht in der Sinnenempfindung, noch durch einen Begriff) gefällt. Nun hat Kunst jederzeit eine bestimmte Absicht, etwas hervorzubringen. Wenn dieses aber bloße Empfindung (etwas bloß Subjektives) wäre, die mit Lustbegleitet sein sollte, so würde dies Produkt, in der Beurteilung, nur vermittelst des Sinnengefühls gefallen. Wäre die Absicht auf die Hervorbringung eines bestimmten Objekts gerichtet, so würde, wenn sie durch die Kunst erreicht wird, das Objekt nur durch Begriffe gefallen. In beiden Fällen aber würde die Kunst nicht in der bloßen Beurteilung, d.i. nicht als schöne, sondern mechanische Kunst gefallen."
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Kant, Immanuel (1724-1804)
"Genie ist das Talent (Naturgabe), welches der Kunst die Regel gibt. Da das Talent, als angebornes produktives Vermögen des Künstlers, selbst zur Natur gehört, so könnte man sich auch so ausdrücken: Genie ist die angeborne Gemütsanlage (ingenium), durch welche die Natur der Kunst die Regel gibt.
Denn eine jede Kunst setzt Regeln voraus, durch deren Grundlegung allererst ein Produkt, wenn es künstlich heißen soll, als möglich vorgestellt wird. Der Begriff der schönen Kunst aber verstattet nicht, daß das Urteil über die Schönheit ihres Produkts von irgend einer Regel abgeleitet werde, die einen Begriff zum Bestimmungsgrunde habe, mithin einen Begriff von der Art, wie es möglich sei, zum Grunde lege. Also kann die schöne Kunst sich selbst nicht die Regel ausdenken, nach der sie ihr Produkt zu Stande bringen soll. Da nun gleichwohl ohne vorhergehende Regel ein Produkt niemals Kunst heißen kann, so muß die Natur im Subjekte (und durch die Stimmung der Vermögen desselben) der Kunst die Regel geben, d.i. die schöne Kunst ist nur als Produkt des Genies möglich."
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Kant, Immanuel (1724-1804)
"Darin ist jedermann einig, daß Genie dem Nachahmungsgeiste gänzlich entgegen zu setzen sei. Da nun Lernen nichts als Nachahmen ist, so kann die größte Fähigkeit, Gelehrigkeit (Kapazität), als Gelehrigkeit, doch nicht für Genie gelten. Wenn man aber auch selbst denkt oder dichtet, und nicht bloß was andere gedacht haben, auffaßt, ja sogar für Kunst und Wissenschaft manches erfindet: so ist doch dieses auch noch nicht der rechte Grund, um einen solchen (oftmals großen) Kopf (im Gegensatze mit dem, welcher, weil er niemals etwas mehr als bloß lernen und nachahmen kann, ein Pinsel heißt) ein Genie zu nennen: weil eben das auch hätte können gelernt werden, also doch auf dem natürlichen Wege des Forschens und Nachdenkens nach Regeln liegt, und von dem, was durch Fleiß vermittelst der Nachahmung erworben werden kann, nicht spezifisch unterschieden ist. [...]
Im Wissenschaftlichen also ist der größte Erfinder vom mühseligsten Nachahmer und Lehrlinge nur dem Grade nach, dagegen von dem, welchen die Natur für die schöne Kunst begabt hat, spezifisch unterschieden. Indes liegt hierin keine Herabsetzung jener großen Männer, denen das menschliche Geschlecht so viel zu verdanken hat, gegen die Günstlinge der Natur in Ansehung ihres Talents für die schöne Kunst. Eben darin, daß jener Talent zur immer fortschreitenden größeren Vollkommenheit der Erkenntnisse und alles Nutzens, der davon abhängig ist, imgleichen zur Belehrung anderer in eben denselben Kenntnissen gemacht ist, besteht ein großer Vorzug derselben vor denen, welche die Ehre verdienen, Genies zu heißen: weil für diese die Kunst irgendwo still steht, indem ihr eine Grenze gesetzt ist, über die sie nicht weiter gehen kann, die vermutlich auch schon seit lange her erreicht ist und nicht mehr erweitert werden kann; und überdem eine solche Geschicklichkeit sich auch nicht mitteilen läßt, sondern jedem unmittelbar von der Hand der Natur erteilt sein will, mit ihm also stirbt, bis die Natur einmal einen andern wiederum eben so begabt, der nichts weiter als eines Beispiels bedarf, um das Talent, dessen er sich bewußt ist, auf ähnliche Art wirken zu lassen. [...]
Da die Naturgabe der Kunst (als schönen Kunst) die Regel geben muß: welcherlei Art ist denn diese Regel? Sie kann in keiner Formel abgefaßt zur Vorschrift dienen; denn sonst würde das Urteil über das Schöne nach Begriffen bestimmbar sein: sondern die Regel muß von der Tat, d.i. vom Produkt abstrahiert werden, an welchem andere ihr eigenes Talent prüfen mögen, um sich jenes zum Muster, nicht der Nachmachung, sondern der Nachahmung, dienen zu lassen. Wie dieses möglich sei, ist schwer zu erklären. Die Ideen des Künstlers erregen ähnliche Ideen seines Lehrlings, wenn ihn die Natur mit einer ähnlichen Proportion der Gemütskräfte versehen hat. Die Muster der schönen Kunst sind daher die einzigen Leitungsmittel, diese auf die Nachkommenschaft zu bringen: welches durch bloße Beschreibungen nicht geschehen könnte [...]"
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Kant, Immanuel (1724-1804)
"Das Genie kann nur reichen Stoff zu Produkten der schönen Kunst hergeben; die Verarbeitung desselben und die Form erfordert ein durch die Schule gebildetes Talent, um einen Gebrauch davon zu machen, der vor der Urteilskraft bestehen kann."
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Kant, Immanuel (1724-1804)
"Zur Beurteilung schöner Gegenstände, als solcher, wird Geschmack, zur schönen Kunst selbst aber, d.i. der Hervorbringung solcher Gegenstände, wird Genie erfordert."
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Kant, Immanuel (1724-1804)
"Die schöne Kunst zeigt darin eben ihre Vorzüglichkeit, daß sie Dinge, die in der Natur häßlich oder mißfällig sein würden, schön beschreibt. Die Furien, Krankheiten, Verwüstungen des Krieges, u.d.gl. können, als Schädlichkeiten, sehr schön beschrieben, ja sogar im Gemälde vorgestellt werden; nur eine Art Häßlichkeit kann nicht der Natur gemäß vorgestellt werden, ohne alles ästhetische Wohlgefallen, mithin die Kunstschönheit, zu Grunde zu richten: nämlich diejenige, welche Ekel erweckt."
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Kant, Immanuel (1724-1804)
"[...] So viel von der schönen Vorstellung eines Gegenstandes, die eigentlich nur die Form der Darstellung eines Begriffs ist, durch welche dieser allgemein mitgeteilt wird. - Diese Form aber dem Produkte der schönen Kunst zu geben, dazu wird bloß Geschmack erfordert, an welchem der Künstler, nachdem er ihn durch mancherlei Beispiele der Kunst, oder der Natur, geübt und berichtigt hat, sein Werk hält, und, nach manchen oft mühsamen Versuchen, denselben zu befriedigen, diejenige Form findet, die ihm Genüge tut: daher diese nicht gleichsam eine Sache der Eingebung, oder eines freien Schwunges der Gemütskräfte, sondern einer langsamen und gar peinlichen Nachbesserung ist, um sie dem Gedanken angemessen und doch der Freiheit im Spiele derselben nicht nachteilig werden zu lassen."
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Kant, Immanuel (1724-1804)
"[...] So verlangt man, daß das Tischgeräte, oder auch eine moralische Abhandlung, sogar eine Predigt diese Form der schönen Kunst, ohne doch gesucht zu scheinen, an sich haben müsse; man wird sie aber darum nicht Werke der schönen Kunst nennen. Zu der letzteren aber wird ein Gedicht, eine Musik, eine Bildergalerie u.d.gl. gezählt; und da kann man an einem seinsollenden Werke der schönen Kunst oftmals Genie ohne Geschmack, an einem andern Geschmack ohne Genie, wahrnehmen."
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Kant, Immanuel (1724-1804)
"Nach diesen Voraussetzungen ist Genie: die musterhafte Originalität der Naturgabe eines Subjekts im freien Gebrauche seiner Erkenntnisvermögen. Auf solche Weise ist das Produkt eines Genies (nach demjenigen, was in demselben dem Genie, nicht der möglichen Erlernung oder der Schule, zuzuschreiben ist) ein Beispiel nicht der Nachahmung (denn da würde das, was daran Genie ist und den Geist des Werks ausmacht, verloren gehen), sondern der Nachfolge für ein anderes Genie, welches dadurch zum Gefühl seiner eigenen Originalität aufgeweckt wird. Zwangsfreiheit von Regeln so in der Kunst auszuüben, daß diese dadurch selbst eine neue Regel bekommt, wodurch das Talent sich als musterhaft zeigt. Weil aber das Genie ein Günstling der Natur ist, dergleichen man nur als seltene Erscheinung anzusehen hat: so bringt sein Beispiel für andere gute Köpfe eine Schule hervor, d.i. eine methodische Unterweisung nach Regeln, soweit man sie aus jenen Geistesprodukten und ihrer Eigentümlichkeit hat ziehen können: und für diese ist die schöne Kunst sofern Nachahmung, der die Natur durch ein Genie die Regel gab."
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Kant, Immanuel (1724-1804)
"Das Manierieren ist eine andere Art von Nachäffung, nämlich der bloßen Eigentümlichkeit (Originalität) überhaupt, um sich ja von Nachahmern so weit als möglich zu entfernen, ohne doch das Talent zu besitzen, dabei zugleich musterhaft zu sein. - Zwar gibt es zweierlei Art (modus) überhaupt der Zusammenstellung seiner Gedanken des Vertrages, deren die eine Manier (modus aestheticus), die andere Methode (modus logicus) heißt, die sich darin von einander unterscheiden: daß die erstere kein anderes Richtmaß hat, als das Gefühl der Einheit in der Darstellung, die andere aber hierin bestimmte Prinzipien befolgt; für die schöne Kunst gilt also nur die erstere. Allein manieriert heißt ein Kunstprodukt nur alsdann, wenn der Vortrag seiner Idee in demselben auf die Sonderbarkeit angelegt und nicht der Idee angemessen gemacht wird. Das Prangende (Preziöse), das Geschrobene und Affektierte, um sich nur vom Gemeinen (aber ohne Geist) zu unterscheiden, sind dem Benehmen desjenigen ähnlich, von dem man sagt, daß er sich sprechen höre, oder welcher steht und geht, als ob er auf einer Bühne wäre, um angegafft zu werden, welches jederzeit einen Stümper verrät."
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Klotz, Heinrich (1935-1999)
"Ich glaube, daß die Moderne, durch die Postmoderne hindurchgegangen, nun wieder mit ihrer eigenen Sprache reden kann [...]. Ich spreche [...] gerne von einer zweiten Moderne, einer Moderne, die unabhängig von geschichtlichem Material mit ihrem eigenen Vokabular auf die Zukunft hinweist. Zweite Moderne heißt für mich eine Reaktivierung der Avantgarde. Ich habe also Hoffnung; ich glaube, wir werden um die Jahrhundertwende eine Intensivierung der Moderne erleben, die von der Postmoderne viel gelernt hat." (1990)
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Malraux, André (1901-1976)
"Jeder große Künstler ist ein Formverwalter; neu dabei ist nur die Tatsache, daß der moderne Künstler es bewußt ist; und wer sich ehedem dessen bewußt wurde, ist irgendwie modern. Rembrandt ist der erste Meister, bei dem die Modelle sich bisweilen fürchteten, ihre Porträts zu sehen." (1947)
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Miller, Arthur (1915-2005)
"Kunst kann die Menschen nicht ändern, aber sie kann einen Druck auf sie ausüben, das Leben mit anderen Augen anzusehen, das eigene moralische Problem zu erkennen." (1956)
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Oates, Joyce Carol (1938)
"Es ist eine große Herausforderung der Künstlerinnen und Künstler, ihr Schicksal als das der ewigen Antagonisten zu erfüllen, als derjenigen, die in Frage stellen, was andere zu glauben meinen, als derjenigen, die sogar die Rolle der Kunst und der Künstler in Frage stellen." (1992)
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Platon (427-347 v.Chr.)
"Müssen wir also allein die Dichter überwachen und nötigen, das Bild der guten Sitte in ihren Dichtungen darzustellen oder überhaupt nicht bei uns zu dichten, oder müssen wir auch die übrigen Künstler überwachen und hindern, dieses Schlimmgesittete und Zuchtlose und Gemeine und Unanständige weder in Bildern lebender Wesen noch in Gebäuden noch in irgend einem sonstigen Werke der Kunst darzustellen, oder dürfen wir dem, der es nicht vermag, nicht gestatten, bei uns zu arbeiten, damit uns nicht die Wächter, unter Bildern der Schlechtigkeit aufgezogen, wie unter schlechtem Kraute, jeden Tag allmählich von vielen vieles pflückend und zu sich nehmend, unvermerkt ein großes Übel in ihrer Seele zu einem Ganzen vereinigen? Vielmehr müssen wir solche Künstler suchen, die mit schöner Begabung die Natur des Schönen und Anständigen aufzuspüren imstande sind, damit die Jünglinge, wie an gesundem Orte wohnend, Nutzen aus allem ziehen, von welcher Seite immer etwas von den schönen Werken her in ihr Auge oder Ohr fällt, einem Luftzug ähnlich, der aus heilsamen Gegenden Gesundheit bringt und schon von Kindheit auf unvermerkt sie zur Ähnlichkeit, Freundschaft und Übereinstimmung mit dem Schönen treibt?"
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Platon (427-347 v.Chr.)
"Das war es also, was ich vorhin als Behauptung aufstellte und durch die Erörterung mit dir zur evidenten Wahrheit bringen wollte, daß nämlich die Malerei und überhaupt die mit Nachahmung sich abgebende Kunst nicht nur weit von der Wahrheit entfernt ihr Wesen treibt, sondern auch nur mit einem gleichfalls von höherer Geistestätigkeit entfernten Vermögen in uns Verkehr hat, mit ihm buhlt und liebelt zu einem Endzwecke, der durchaus kein solider, kein wahrer ist."
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Plotin (205-270)
"Hat ja doch die Schlechtigkeit selbst manches Nützliche und bringt auch viel Schönes hervor, z.B. alle Kunst-Schönheit, und regt zum Denken an, indem sie nicht in Trägheit schlafen lässt."
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Plotin (205-270)
"Thatsache ist es ja, dass selbst bei bildlichen Darstellungen diejenigen, welche mit ihren Augen die Werke der Kunst sehen, keineswegs in gleicher Weise denselben Gegenstand sehen, sondern wenn sie im sinnlich Wahrnehmbaren eine Nachahmung des in der Idee Befindlichen erkennen, dann werden sie wie aufgeregt, dann wird in ihnen die Idee des Wahrhaften und Wesentlichen lebendig; und aus solchen Eindrücken entstehen denn auch die Empfindungen der Liebe. Also wer Schönheit auf einem Antlitz schon ausgeprägt findet, fühlt sich zu ihr hingezogen: und jemand wollte so trägen Geistes und so indolent sein, dass er beim Anblick all des Schönen in der sinnlichen Welt, all der Symmetrie und hohen Regelmässigkeit, der an den Gestirnen trotz ihrer Entfernung erscheinenden Form, nicht daran abnehmen und beherzigen wollte, wie herrliche Dinge dies und ihre Urbilder sind ? Dann hat er weder über dieses gründlich nachgedacht noch jenes geschaut."
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Plotin (205-270)
"Wir aber machen es so wie die Leute, die, weil sie nichts von der Kunst der Malerei verstehen, einen Tadel erheben, dass die Farben nicht überall schön sind, während der Maler jedem Ort die ihm gebührende Farbe zugewiesen hat; oder wenn jemand ein Drama deshalb tadeln wollte, weil nicht lauter Helden darin auftreten, sondern auch ein Sklav, ein plump und schlecht sprechender Mensch. Es verliert vielmehr seine Schönheit, wenn man die geringeren Charaktere herausnimmt, da es auch deren zu seiner Gesamtwirkung bedarf."
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Plotin (205-270)
"Denken wir uns meinetwegen zwei Marmorblöcke neben einander liegen, den einen roh und ungestaltet, den andern bereits von der Kunst bewältigt und zum Bilde eines Gottes z.B. einer Muse oder Charis oder eines Menschen, aber nicht eines beliebigen, sondern eines von künstlerischer Hand sehr schön gestalteten geformt, so dürfte der von der Kunst zur schönen Gestalt erhobene offenbar schön sein, nicht weil er ein Marmorblock ist - sonst wäre ja auch der andere in ähnlicher Weise schön - sondern von der Form [Idee] her, welche die Kunst ihm eingebildet hat. Diese Form nun halte nicht der Stoff, sondern sie war, und zwar noch ehe sie in den Stein kam, im Geiste des Bildhauers, und in ihm nicht sofern er Augen und Hände hatte, sondern weil er ein Künstler war. Es wohnte also in der Kunst diese weit höhere Schönheit; doch ging nicht diese in den Marmorblock ein, sondern indem jene bleibt, eine von ihr ausgehende geringere; und auch diese blieb nicht rein in sich selbst und gehorchte dem Willen des Bildners nur insoweit als der Stein der Kunst nachgab. Wenn aber die Kunst das was sie hat und ist bildet - und sie bildet das Schöne nach dem Begriff dessen was sie bildet - so ist sie in höherem und richtigerem Maße schön, weil eben im Besitz der Schönheit der Kunst, die jedoch noch größer und herrlicher ist als sie nach außen hin erscheint. Soweit sie nämlich in den Stoff eingehend sich ausgedehnt hat, um soviel ist sie schwächer als die in sich selbsteinig verharrende. Denn alles sich Ausbreitende gibt etwas von seinem Wesen auf: die Stärke von der Stärke, die Wärme von der Wärme, überhaupt die Kraft von der Kraft, so auch die Schönheit von der Schönheit; und jedes schöpferische Prinzip muss an und für sich besser sein als das Geschaffene; denn nicht der Mangel an musikalischer Begabung macht den Musiker, sondern die musikalische Kunst, desgleichen die sichtbare Gestalt die vor der Sinnenwelt liegende. Verachtet aber jemand die Künste, weil sie in ihren Schöpfungen die Natur nachahmen, so ist zuerst zu sagen, dass auch die Schöpfungen der Natur Nachahmungen sind; sodann muss man wissen, dass sie die Erscheinung nicht schlechtweg nachahmen, sondern aufsteigen zu den Gedanken, aus denen die Natur stammt; dann, dass sie auch aus dem Eigenen vieles hinzutun. Sie fügen nämlich als im Besitz der Schönheit allem Mangelhaften etwas hinzu, wie denn auch Phidias den Zeus nach keinem sichtbaren Gegenstände gebildet hat, sondern so wie Zeus aussehen würde, wenn er einmal vor unsern Augen erscheinen wollte."
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Rilke, Rainer Maria (1875-1926)
"Diese Art zu sein hat etwas Naives und Unwillkürliches und ähnelt jener Zeit des Unbewußten an, deren bestes Merkmal ein freudiges Vertrauen ist: der Kindheit." (1898)
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Rilke, Rainer Maria (1875-1926)
"Da aber Werke der Kunst immer Ruhe sind, festgehaltene Gleichgewichts-Momente, so kann Unruhe in jedem Fall (wo es sich um wirkliche Kunst handelt), nur auf der Seite des Beschauers sein, während das Werk selbst [...] immer wie ein Baum betrachtet werden kann, d.h. reine Anschauung aushält und zuläßt." (1902)
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Ruskin, John (1819-1900)
"Die edelste Kunst ist die genaue Vereinigung des abstrakten Wertes mit dem nachahmenden Vermögen von Formen und Farben." (1853)
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Ulbricht, Walter (1893-1973)
"Die bildende Kunst [...] ist in der deutschen demokratischen Republik am weitesten zurückgeblieben. Es gibt kein einziges großes Werk, das für die weitere Entwicklung als beispielhaft hervorgehobenwerden kann [...]. Wir wollen in unseren Kunstschulen keine abstrakten Bilder mehr sehen. Wir brauchen weder die Bilder von Mondlandschaften noch von faulen Fischen [...]. Die Grau-in-Grau-Malerei, die ein Ausdruck des kapitalistischen Niedergangs ist, steht in schroffstem Widerspruch zum neuen Leben in der Deutschen Demokratischen Republik." (1951)
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Walden, Herwarth (1878-1941)
"Ich bin nicht der Meinung, daß es um die Kunst heute schlechter steht. Es stehen nur zu viele um die Kunst herum. Sie packen sie mit stumpfen Sinnen an, sie befühlen sie, ohne zu fühlen, sie bedenken sie ohne Bedenken. Sie stellen sich vor die Kunst, ohne sie sich vorstellen zu können." (1916)
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Welsch, Wolfgang (1946)
"Eine Kunst, die nur der Verschönerung dient, brauchen wir im öffentlichen Raum in der Tat nicht mehr. Aber der Kunst bleibt eine andere Möglichkeit. Sie kann eine Instanz der Andersheit, der Fremdheit, der Irritation, der Sperrigkeit sein. Und heute soll sie das sein. Sie soll der schönheitlichen Ästhetisierung und deren Amalgam entgegentreten, soll es unterbrechen. Kunst, die ihren Namen verdient, interveniert gegen die grassierende Ästhetisierung. [...] Ebenso kann Kunst bewußt widerständig, verletzend oder unverständlich sein. Kunst im öffentlichen Raum muß heute etwas von einem Ärgernis haben. Sie soll nicht eine Augenweide bieten, wie die alltägliche Ästhetisierung das schon zuhauf tut, sondern muß zum Ärgernis bereit sein. Gehen Werke ohne Aufregung durch, ist das im allgemeinen ein Zeichen dafür, daß sie überflüssig waren." (1990)
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Kaiser Wilhelm II. (1859-1941)
"Eine Kunst, die sich über die von Mir bezeichneten Gesetze und Schranken hinwegsetzt, ist keine Kunst mehr, sie ist Fabrikarbeit, ist Gewerbe, und das darf die Kunst nie werden. Mit dem viel mißbrauchten Worte "Freiheit" und unter seiner Flagge verfällt man oft in Grenzenlosigkeit, Schrankenlosigkeit, Selbstüberhebung. Wer sich aber von dem Gesetz der Schönheit und dem Gefühl für Ästhetik und Harmonie, die jedes Menschen Brust fühlt, ob er sie auch nicht ausdrücken kann, loslöst und in Gedanken in einer besonderen Richtung, einer bestimmten Lösung mehr technischer Aufgaben die Hauptsache erblickt, der versündigt sich an den Urquellen der Kunst.. Aber noch mehr: die Kunst soll mithelfen, erzieherisch auf das Volk einzuwirken, sie soll auch den unteren Ständen nach harter Mühe und Arbeit die Möglichkeit geben, sich an den Idealen wieder aufzurichten. Uns, dem deutschen Volke, sind die großen Ideale zu dauernden Gütern geworden, während sie anderen Völkern mehr oder weniger verlorengegangen sind." (1901)
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Wygotski, Lew S. (1896-1934)
"Wenn man die Kunst als schmückendes Beiwerk zum Leben ansieht, dann ist solch ein Standpunkt natürlich ganz angängig, aber er steht in radikalem Widerspruch zu den Gesetzen der Kunst, die die psychologische Forschung entdeckt. Sie zeigt, daß die Kunst der wichtigste Knotenpunkt aller biologischen und sozialen Prozesse der Persönlichkeit in der Gesellschaft, daß sie ein Verfahren ist, den Menschen in den kritischsten und schwierigsten Minuten seines Lebens mit der Welt ins Gleichgewicht zu setzen." (1925)
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Kirchner, Ernst-Ludwig (1880-1938)
„Um Künderin unseres Seelenlebens zu sein, muß die Malerei andere Wege einschlagen als die der reinen Naturnachahmung. Die innere geistige Vision einer Idee, eines Erlebnisses ist das Vorbild, das der Maler in seinem Werk zu realisieren versucht, nicht die Natur, die sichtbar vor seinen Augen dasteht. Es entsteht so ein Bild, das nicht die Kopie eines Naturvorganges ist, (...) sondern eine Neuschöpfung, die neben der Natur als selbständiger Organismus lebt und eine künstlerisch geordnete Komposition der Gegenstände dem vielgestaltigen Chaos von Formen und Farben der Natur gegenüberstellt.“
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Picasso, Pablo (1881-1973)
„Was ist Plastik? Was ist Malerei? Immer klammert man sich an altmodische Ideen, an überlegte Definitionen, als ob es nicht gerade die Aufgabe des Künstlers wäre, neue zu finden...“
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Picasso, Pablo (1881-1973)
„Es gibt den Maler, der aus der Sonne einen gelben Fleck macht, und es gibt auch den, der mit Überlegung und Geschick aus einem gelben Fleck eine Sonne macht..“
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Picasso, Pablo (1881-1973)
„Meine nächtliche Beleuchtung ist herrlich, ich ziehe sie sogar dem Tageslicht vor...Sie müssten einmal kommen, um zu sehen, wie das Licht jeden Gegensatz hervorhebt, wie tiefe schwarze Schatten die Bilder einrahmen... Sie können das in fast allen meinen Stilleben finden, ich habe sie größtenteils nachts gemalt“
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Frei Otto (*1925)
„Architekten und Ingenieure sind eben nur Dienstleister, die das Geistespotential vorangegangener Generationen nutzen. Sie entwickeln, erfinden und forschen auch. Sie erdenken neue Räume, Formen und Konstruktionen und verbessern sie. Das Erfinderische bei diesem Tun verbindet Architekten und Ingenieure auf dem Weg zur Baukunst.“
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Cézanne, Paul (1839-1906)
"Ingres ist ein schändlicher Klassiker, ja überhaupt alle jene, die die Natur verleugnen oder sie mit vorgefassten Meinungen kopieren und dabei in Nachahmung der Griechen oder Römer nach Stil streben."
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Cézanne, Paul (1839-1906)
"Lesen wir doch in der Natur; realisieren wir doch unsere Sinneseindrücke in einer ebenso persönlichen wie zugleich traditionellen Ästhetik. Der Stärkste wird derjenige sein, der am tiefsten geblickt hat und der dabei voll und ganz realisiert, so wie die großen Venezianer."
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Cézanne, Paul (1839-1906)
"Nach der Natur zu malen, heißt nicht, das Vorgegebene zu kopieren, es heißt, die eigenen Sinneseindrücke zu realisieren."
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Cézanne, Paul (1839-1906)
"Zwei Dinge hat der Maler: das Auge und den Verstand, beide sollten einander unterstützen, und man muß an ihrer wechselseitigen Herausbildung arbeiten; beim Auge durch die Anschauung der Natur, beim Verstand durch die Logik organisierter Sinneseindrücke, welche die Ausdrucksmittel hervorbringt."
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Cézanne, Paul (1839-1906)
"Die Natur zu lesen, heißt sie durch den Schleier der Übersetzung in Farbflecke wahrzunehmen, die gemäß einem Gesetz der Harmonie aufeinander folgen. Diese Hauptfarbtöne werden somit durch Modulationen aufgegliedert. Malen heißt die eigenen Farbeindrücke zu protokollieren."
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Cézanne, Paul (1839-1906)
"Es gibt keine Linie, keine Modellierung, es gibt nur Kontraste. Aber nicht Schwarz und Weiß sind es, die jene Kontraste hervorbringen, es ist die Farbempfindung. Aus der strengen Zusammenordnung der Farbtöne entspringt die Modellierung. Wenn sie harmonisch nebeneinandergesetzt wurden und alle vorhanden sind, dann modelliert sich das Bild von ganz allein."
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Cézanne, Paul (1839-1906)
"Der Schatten ist eine Farbe wie das Licht, nur nicht so leuchtend; Licht und Schatten sind nur eine Beziehung zwischen zwei Farbtönen."
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Cézanne, Paul (1839-1906)
"Zeichnung und Farbe sind überhaupt nichts Getrenntes; in demselben Maß, wie man malt, zeichnet man; je harmonischer sich die Farbgebung ordnet, um so präziser gerät die Zeichnung. Wenn die Farbe ihren ganzen Reichtum zeigt, zeigt die Form die ganze Fülle. Die Kontraste und die Beziehungen der Farbtöne, das ist das ganze Geheimnis von Zeichnung und Modellierung.!
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Cézanne, Paul (1839-1906)
"Der Effekt begründet das Bild, er macht es zu einem Ganzen und schließt es zusammen; er muß auf der Existenz eines dominierenden Farbflecks zur Geltung gebracht werden."
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Cézanne, Paul (1839-1906)
"Innerhalb seiner Kunst muß man Arbeiter sein. Muß früh Bescheid wissen über sein Verfahren der realisation. Muß Maler sein entsprechend den Eigenheiten der Malerei selber. Muß sich grober Materialien bedienen."
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Cézanne, Paul (1839-1906)
"Man muß wider klassisch werden durch die Natur, also durch den Eindruck der Sinne."
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Cézanne, Paul (1839-1906)
"In unserem Zeitalter gibt es keine echten Maler mehr. Monet hat eine Sehweise hervorgebracht. Renoir hat die Pariserin dargestellt. Pissarro kam der Natur sehr nah. Was danach kommt, zählt nicht, weil es bloß aus Witzbolden besteht, die nichts empfinden, die akrobatische Kunststücke vormachen... Delacroix, Courbet, Manet haben Bilder gemacht."
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Cézanne, Paul (1839-1906)
"Arbeiten, ohne sich um irgendwen zu scheren, und stark werden, das ist das Ziel des Künstlers; alles übrige ist noch weniger wert als das berühmte Wort von Cambronne*."
(* soll heißen Scheiße)
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Henri, Robert (1865-1929)
"Die Kunst, wenn sie richtig verstanden wird, ist die Provinz eines jeden menschlichen Wesens." (1923)
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Haring, Keith (1958-1990)
"Wenn ich male, ist das für mich eine Erfahrung, die, in den besten Momenten, die Realität transzendiert. Man geht dann völlig in eine ganz andere Welt über, man dringt in etwas vor, das völlig umfassend ist, es ist das totale Bewußtsein, man ist völlig außerhalb des Ego, des eigenen Ichs." (1989)
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Haring, Keith (1958-1990)
"Mir gefällt die Vorstellung, meine Kunst könnte auf einer Diskette gespeichert werden und man könnte diese Diskette hin- und herschicken oder die Informationen sogar per Telefon versenden. Wenn ich eine >Bilderbank< auf Band oder Diskette hätte, könnte jemand diese Bilder als Ausgangspunkt nehmen, als Rohmaterial, und dann alles damit machen, was er will - den Kopf von irgend etwas abnehmen und auf etwas anderes setzen und die Farbe ändern." (1989)
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Haring, Keith (1958-1990)
"Die Wirklichkeit der Kunst beginnt in den Augen des Betrachters und erlangt Kraft durch Phantasie, Erfindungsgabe und Konfrontation." (1984)
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Haring, Keith (1958-1990)
"Diese Zeichnungen haben sich ganz einfach ereignet, und wenn es sich einmal ereignet, baut man darauf auf. Einige nennen es Zufall, andere Schicksal. Es übrerascht mich nicht mehr, daß diese Dinge passieren." (1981)
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Haring, Keith (1958-1990)
"Was ich jetzt sage, gilt sicherlich nicht durch die Bank, doch bei den fliegenden Untertassen in den Zeichnungen handelt es sich um Gotteserscheinungen - sie verkörpern die höchste Macht...Ein irdischer Gott zieht die Kraft aus den UFOs. Es geht nicht um einen spezifischen Gott, sondern vielmehr um eine göttliche Kraft." (1981)
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Aber den Weg, den ich gehe, muß ich einhalten; wen ich nichts tue, wenn ich nicht studiere, wenn ich nicht suche, dann bin ich verloren. Dann wehe mir."
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Ich würde mich nicht wundern, wenn die Impressionisten bald allerlei gegen meine Malweise einzuwenden hätten, die eher durch die Ideen von Delacroix befruchtet ist als durch die ihren. Denn statt genau wiederzugeben, was mir die Augen zeigen, bediene ich mich der Farbe eigenmächtiger, um mich stark auszudrücken."
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Ich beneide die Japaner um die ungemeine, saubere Klarheit, die alle ihre Arbeiten haben. Nie ist das langweilig, und nie scheint es zu sehr in Eile gemacht. Das ist so einfach wie Atmen, und sie machen eine Figur mit ein paar sicheren Strichen mit derartiger leichtigkeit, als wäre das genauso einfach, wie seine Weste zuzuknöpfen."
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Jetzt, da ich das Meer hier gesehen habe, fühle ich ganz, wie wichtig es ist, im Süden zu bleiben und zu spüren, daß man die Farbe bis zum Alleraüßersten treiben muß - es ist nicht mehr weit bis Afrika."
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Wenn man gesund ist, muß man von einem Stück Brot leben und dabei den ganzen Tag arbeiten können und dazu noch die Kraft haben, zu rauchen und ein Gläschen zu trinken; das braucht der Mensch unter allen Umständen. Und dabei doch die Sterne fühlen und das Unendliche dort oben. Dann ist das Leben trotz alledem beinahe märchenhaft. Ach, wer hier nicht an die Sone glaubt, der ist gottlos."
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Aber der Maler der Zukunft ist ein Kolorist, wie es noch keinen gegeben hat. Manet hat ihn vorbereitet, aber du weißt ganz gut, daß die Impressionisten schon stärker mit Farbe gearbeitet haben als Manet. Dieser Maler der Zukunft - ich kann mir nicht vorstellen, daß er sich in kleinen Kneipen herumtreibt, mehrere falsche Zähne im Mund hat und in Zuavenbordelle geht wie ich."
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Ich kann im Leben und auch in der Malerei sehr gut ohne den lieben Gott auskommen, aber ich, ein leidender Mensch, kann nicht auskommen ohne etwas, das größer ist als ich, das mein ganzes Leben ist - die Schaffenskraft...Ich möchte Männer und Frauen mit dem gewissen Ewigen malen, wofür früher der Heiligenschein als Symbol war und das wir durch das Leuchten, durch das bebende Schwingen unserer Farben auszudrücken versuchen...Die Liebe eines Paares auszudrücken durch die Vermählung von zwei Komplementärfarben, durch ihre Mischung und ihre Kontraste, durch das geheimnisvolle Vibrieren einander angenäherter Töne. Das Geistige einer Stirn auszudrücken durch das Leuchten eines hellen Tones auf einem dunklen Untergrund. Die Hoffnung durch einen Stern auszudrücken. Die Leidenschaft eines Menschen durch einen leuchtenden Sonenuntergang."
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Je häßlicher, älter, boshafter, kränker, ärmer ich werde, um so mehr suche ich die Scharte dadurch auszuwtzen, daß ich meine Farben leuchtend, wohl ausgewogen, strahlend mache."
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Es ist nur allzu wahr, daß eine Menge Maler geisteskrank werden - es ist ein Leben, das einen, milde ausgedrückt, sehr weltfremd macht. Wenn ich mich wieder Hals über Kopf in die Arbeit stürze, so ist das gut, aber halb verdreht werde ich immer bleiben."
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Es sind endlos weite Kornfelder unter trüben Himmeln, und ich habe mich nicht gescheut, Traurigkeit und äußerste Einsamkeit auszudrücken...Ich glaube fast, diese Bilder werden Euch sagen, was ich in Worten nicht sagen kann, nämlich was ich Gesundes und Kraftgebendes im Landleben erblicke."
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Ich will dir gleich von vornherein sagen, daß alle Welt finden wird, ich arbeite zu schnell. Glaube nichts davon. Es ist doch die Erregung, die Ehrlichkeit des Naturempfindens, die uns die Hand führt. Und wenn diese Erregung manchmal so stark ist, daß man arbeitet, ohne es zu merken - wenn manchmal die Pinselstriche in rascher Folge kommen und sich aneinanderfügen wie Worte in einem Gespräch oder Brief-, so darf man nicht vergessen, daß es nicht immer so gewesen ist und daß auch in Zukunft viele niederdrückende Tage ohne jede Inspiration kommen werden."
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Und meine eigene Arbeit, nun, ich setze mein Leben dabei aufs Spiel, und mein Verstand ist zur Hälfte dabei draufgegangen..."
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Warum hat der größte Kolorist von allen, Eugène Delacroix, es für unerläßlich gehalten, in den Süden und gar bis nach Afrika zu gehen? Offenbar, weil man da - und nicht nur in Afrika, sondern schon von Arles ab - die schönsten Gegensätze von Rot und Grün, von Blau und Orange, von Schwefelgelb und Lila in der Natur selber findet."
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Ich möchte gern Bildnisse malen, die in hundert Jahren als Offenbarung erscheinen. Ich möchte das nicht durch fotografische Treue erreichen, sondern durch meine leidenschaftliche Betrachtungsweise, durch Verwertung unserer Kenntnisse und unseres heutigen Farbgeschmacks als Mittel des Ausdrucks und der Übersteigerung des Charakters."
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Ich erlebe eine schreckliche Klarheit in den Momenten, in denen die Natur so schön ist. Ich bin mir nicht mehr meiner selbst bewußt, und die Bilder kommen wie im Traum."
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Überall ist das Himmelsgewölbe von einem wunderbaren Blau, die Sonne strahlt ein schwaches Schwefelgelb aus, und das ist wohltuend und reizvoll wie das Nebeneinander von Himmelsblau und Gelb in den Bildern von Johannes Vermeer. So schön kann ich nicht malen, doch ich versenke mich so tief hinein, daß ich mich gehenlasse, ohne an irgendwelche Regeln zu denken."
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Ich kann nichts dafür, dass meine Bilder sich nicht verkaufen lassen. Aber es wird die Zeit kommen, da die Menschen erkennen, daß sie mehr wert sind als das Geld für die Farbe."
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Ruskin, John (1819-1900)
"Alle Baukunst bezweckt eine Einwirkung auf den Geist, nicht nur einen Schutz für den Körper."
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Gauguin, Paul (1848-1903)
"Ich will einfache, ganz einfache Kunst machen, um mich selbst in die jungfräuliche Natur zu versenken, um niemanden, als die Wilden zu sehen, ihr Leben zu leben, mit keinem anderen Gedanken als dem, die Gedanken in meinem Kopf wiederzugeben, so wie es ein Kind tun würde - und dies will ich nur mit den primitiven Mitteln der Kunst tun."
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Gauguin, Paul (1848-1903)
"Kopieren Sie nicht zu sehr nach der Natur. Die Kunst ist eine Abstraktion, entlocken Sie der Natur etwas, indem Sie von ihr träumen und denken Sie mehr an die Schöpfung als an das Ergebnis."
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Munch, Edvard (1863-1944)
„Man sollte nicht mehr Innenräume malen mit Leuten, die lesen, und Frauen, die stricken, sondern lebendige Menschen, die atmen und fühlen, leiden und lieben.“ (1889)
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Breton, André (1896-1966)
"die einfachste surrealistische handlung besteht darin, mit revolvern in den fäusten auf die straße zu gehen und blindlings soviel wie möglich in die menge zu schießen. wer nicht wenigstens einmal im leben lust gehabt hat, auf diese weise mit dem derzeit bestehenden elenden prinzip der erniedrigung und verdummung aufzuräumen, der gehört eindeutig selbst in diese menge und hat den wanst ständig in schußhöhe"
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Manet, Edouard (1832-1883)
"Ich male, was ich sehe, und nicht, was andere zu sehen belieben."
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Beethoven, Ludwig van (1770-1827)
"Je größere Fortschritte in der Kunst man macht, desto weniger befriedigen einen seine älteren Werke."
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Müller, Heiner (1929-1995)
"Die Tradition der Kunst ist die Tradition des Rausches, und jeder Versuch von Gesellschaften, den Rausch zu unterdrücken, führt allein dazu, daß diese Energien viel monströser aus irgendeinem nicht bewachten Gully hervorschießen."
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Müller, Heiner (1929-1995)
"Der Mensch ist ja nichts anderes als sein Körper. Auf den muß man hören und reagieren. Die Begabung in der Kunst besteht genau darin, auf den eigenen Körper zu reagieren und den eigenen Körperrhythmus in das entsprechende Medium umzusetzen."
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Müller, Heiner (1929-1995)
"Ich glaube, es gibt beim Publikum einen Widerspruch zwischen Interesse und Bedürfnis.
Was die Leute interessiert, ist das, was sie nicht brauchen, und das, was sie brauchen, interessiert sie nicht. Man muß wirklich Wege finden, das zu machen, was sie brauchen, obwohl sie sich dagegen wehren."
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Hundertwasser, Friedensreich (1928-2000)
"Passanten, zum Beispiel die Einwohner der Stadt, zeigen sie Auswärtigen und sagen: >> Das ist die Akademie der schönen Künste <<...
Wenn sie an der Akademie vorübergehen, meinen sie, dort sei die phantastische Welt von Rembrandt, Rubens und Picasso, die ganze phantastische Welt der Kunst zu Hause. Man geht die Stufen hinauf und erwartet, in ein Kunstparadies einzutreten, einen Garten Eden der Kunst. Kommt man dann in einen offenen Klassenraum, tritt man in Mist. Sofort riecht man Scheiße und Urin und steigt über Lumpen und Abfalleimer und Bierflaschen und Würstchen. Es ist einfach unglaublicher als ein Pissoir in Paris oder ein Wartesaal dritter Klasse in Neapel.
Etwas stimmt nicht mit der Kunst. Künstler sein ist eine Lebensform, es ist nicht nur das, was man produziert."
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Wenn ich allein bin, ach, es ist einmal so, dann habe ich weniger das Bedürfnis nach Gesellschaft als nach zügelloser Arbeit, und deshalb bestelle ich immer wieder drauflos Leinwand und Farben. Nur dann fühle ich das Leben, wenn ich wie toll arbeite. Und in Gesellschaft würde ich dieses Bedürfnis etwas weniger empfinden, oder ich würde vielleicht kompliziertere Sachen machen. Aber auf mich allein gestellt, verlasse ich mich auf den Arbeitsrausch, der mich zuzeiten überkommt, und dann lasse ich mich gehen bis ins Grenzenlose."
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Cézanne, Paul (1839-1906)
"Auch mit einem kleinen Temperament kann man ein ausgesprochener Maler sein. Man kann gute Sachen zustande bringen, ohne ein ausgesprochener Harmonist oder Kolorist zu sein. Es genügt, einen künstlerischen Nerv zu haben - und genau dieser Nerv ist ohne Zweifel dem Spießer ein Greuel. So daß all die Institute, Leibrenten, Ehrungen nur für die Blödiane, Witzbolde und Schlawiner erfunden sein können.
Lassen Sie die Kunstkritik, malen Sie lieber. Dort liegt das Heil."
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Matisse, Henri (1869-1954)
"Es gelang mir nur allmählich, das Geheimnis meiner Kunst zu entdecken. Es liegt in einer Meditation nach der Natur, im Ausdruck eines stets von der Wirklichkeit inspirierten Traums. Mit mehr Hingabe und Regelmäßig lerne ich, jede Studie in einer bestimmten Richtung zu verfolgen. Schritt für Schritt drängte sich die Erkenntnis auf, daß Malen eine Art des Ausdrucks ist und daß man dasselbe auf verschiedene Weise ausdrücken kann."
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"Ein Bild muß langsam verwandelt werden, und manchmal kann ich einfach nicht den Punkt erreichen, an dem ich ihm das Letzte an Gedanken, das es nötig hat, mitgeben kann."
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Tschechow, Anton (1860–1904)
"Von den Mängeln eines Talents zu sprechen ist dasselbe, wie von den Mängeln eines großen Baumes zu sprechen, der im Garten wächst, da geht es doch nicht in erster Linie um den Baum an sich, sondern um den Geschmack derer, die den Baum betrachten."
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Hundertwasser, Friedensreich (1928-2000)
"Ich mache eine flüchtige Skizze, die nur ein paar Minuten in Anspruch nimmt; das reicht, um einige Monate zu malen. Ich zeichne mit einem Bleistift, sehr einfach, sehr naiv, ein paar Striche, ein Gesicht, ein Haus. Dann fülle ich sie mit Farbe aus, und die eigentliche Arbeit beginnt. Es sieht zwar allzu einfach aus, kriminell einfach, wenn es aber mit Farbe ausgemalt ist, kann man sich kaum noch vorstellen, daß die Grundlage eine simple Zeichnung war.
Je einfacher die Zeichnung, um so offener und freier bin ich für die Farben.
Würde ich eine kunstvoll ausgearbeitete, ausgereifte Zeichnung machen, würde es mir schwerfallen, sie mit entsprechenden Farben zu füllen..."
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Ich will Dir gleich von vornherein sagen, daß alle Welt finden wird, ich arbeite zu schnell. Glaube nichts davon. Es ist doch die Erregung, die Ehrlichkeit des Naturempfindens, die uns die Hand führt, und wenn die Erregung manchmal so stark ist, daß man arbeitet, ohne zu merken, daß man arbeitet - wenn manchmal die Pinselstriche in rascher Folge kommen und sich aneinanderfügen wie die Worte in einem Gespräch oder in einem Brief, so darf man nicht vergessen, daß es nicht immer so gewesen ist und daß auch in Zukunft viele niederdrückende Tage ohne jede Inspiration kommen werden."
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Cézanne, Paul (1839-1906)
"Der Geschmack ist der beste Richter. Er ist selten. Die Kunst wendet sich nur an eine äußerst beschränkte Zahl von Individuen."
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Matisse, Henri (1869-1954)
"Ich will nicht sagen, daß Sie nicht übertreiben sollten, aber ich sage, daß Ihre Übertreibung mit dem Charakter des Modells übereinstimmen müsse - keine sinnlose Übertreibung, die Sie nur wegführen würde von eben jener Aussage, die Sie anstreben... Übertreiben Sie daher den besonderen Charakter, dem Ausdruck zuliebe."
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"Ein Bild ist nicht von vornherein fertig ausgedacht und festgelegt. Während man daran arbeitet, verändert es sich im gleichen Maße wie die Gedanken.
Und wenn es fertig ist, verändert es sich immer weiter, entsprechend der jeweiligen Gemütsverfassung desjenigen, der es gerade betrachtet."
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Nietzsche, Friedrich (1844-1900)
"Wir haben die Kunst, damit wir nicht an der Wahrheit zugrunde gehen."
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Hundertwasser, Friedensreich (1928-2000)
"Wie wenig braucht man zum Leben. Ich hatte damals meine eigene Philosophie.
Ich sagte: Wie dumm, immer nach mehr zu verlangen.
Die Kommunisten, die Sozialisten, die Gewerkschaften - alle versuchen in erster Linie, mehr zu bekommen, mehr Geld und mehr von den Dingen, die man für Geld kaufen kann. Was würde passieren, wenn die Leute, statt immer mehr und mehr zu verlangen, immer weniger haben wollten?
Sie wären glücklicher, wären gesünder, würden kein fettes Essen essen, ihre
Autos abschaffen und Fahrrad fahren, im Garten Gemüse ziehen; alle würden weniger Geld brauchen - ich glaube, das wäre ein interessantes Experiment."
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Ich möchte dahin kommen, daß ich eigenwilliger, übertriebener zeichne."
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Cézanne, Paul (1839-1906)
"Der Beifall der anderen ist ein Ansporn, vor dem man sich manchmal besser hütet. Das Gefühl der eigenen Stärke macht bescheiden."
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Matisse, Henri (1869-1954)
"Um die Wahrheit zu sagen, es sind meine bescheidenen Verhältnisse, denen ich meinen Erfolg verdanke. In der Tat ernährte die Malerei zu jener Zeit ihren Mann ziemlich schlecht, selbst wenn sie akademisch war. Ich wäre beinahe gezwungen gewesen, einen anderen Beruf zu ergreifen. Ich beschloß, mir eine Frist von einem Jahr zu gönnen, während welcher Zeit ich jede Einmischung zurückweisen wollte und so malen, wie es mir gefiel. Ich arbeitete nur noch für mich. Ich war gerettet. Bald überkam mich eine Offenbarung die Liebe zu den Materialien um ihrer selbst willen. Ich fühlte, wie sich in mir die Leidenschaft für die Farbe entwickelte."
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"Mich interessiert nur, was die Dinge auf meinen Bildern sind, nicht, was sie bedeuten. Wenn man aus bestimmten Dingen auf meinen Gemälden eine bestimmte Bedeutung herausliest, so kann dies völlig zutreffend sein, es ist aber nicht meine Absicht gewesen, diese Bedeutung mitzuteilen...Ich male ein Gemälde um seiner selbst willen, ich male die Dinge um ihrer selbst willen. Die Bedeutung steckt in meinem Unterbewußtsein...Es gibt keine bewußt propagandistische Absicht in meiner Malerei...außer im Guernica-Bild..."
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Hundertwasser, Friedensreich (1928-2000)
"Ein Maler sollte beispielhaft gegen die Konsumgesellschaft handeln. Er sollte mit gutem Beispiel vorangehen, wie man in einer Gesellschaft ohne Verschwendung leben kann. Und was macht der Maler? Er tut genau das Gegenteil. Er matscht herum und vergeudet Farbe. Er ist noch schlimmer im Verschwenden wertvollen Materials.
Für mich ist Malen eine religiöse Tätigkeit, Farbe ein geheiligtes Gut."
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Pissarro hat ganz recht: man müßte die Effekte, welche die Farben durch ihren Einklang oder ihren Mißklang hervorbringen, kühn übertreiben. Es ist dasselbe wie mit der Zeichnung - richtige Zeichnung, richtige Farbe ist vielleicht nicht das Wesentliche, was man erstreben muß, denn wenn es möglich wäre, das Abbild der Wirklichkeit mit Farbe und alledem im Spiegel festzuhalten, so wäre das noch keineswegs ein Bild, sondern nicht mehr als eine Photographie."
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Cézanne, Paul (1839-1906)
"Couture sagte zu seinen Schülern: Sorgt für anständigen Umgang; das heißt: Geht in den Louvre. Doch nachdem man die großen Meister gesehen hat, die da drin sind, heißt es schleunigst wieder hinauszugehen und, im Kontakt mit der Natur, in uns selbst die Kunstantriebe, die Kunstempfindungen, die in uns stecken, zum Leben zu bringen."
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"Und diese Leute damals arbeiteten in unvorstellbarer Einsamkeit, die vielleicht ihr Segen war, auch wenn sie ihr Unglück gewesen ist. Was gibt es Gefährlicheres, als verstanden zu werden? Um so mehr, als es das gar nicht gibt. Immer wird man verkehrt verstanden. Man glaubt, man sei nicht einsam. Und in Wirklichkeit ist man es nur um so mehr."
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Cézanne, Paul (1839-1906)
"In Kunstsachen habe ich nichts zu verbergen. Allein die uranfängliche Kraft, das ist das Temperament, kann einen an das Ziel bringen, das es zu erreichen gilt."
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Matisse, Henri (1869-1954)
"Aber, wenn man nicht immer ein ein Gefühl hat, was dann? Dann malen Sie nicht.
Als ich heute morgen hiereinkam, um zu malen, hatte ich kein Gefühl. So ging ich reiten, und als ich zurückkam, war es mir ums Malen, und ich hatte alle Gefühle, die ich brauchte."
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"Cezanne, van Gogh wollten nicht einen Augenblick lang das machen, was man heute in Cezanne oder in van Gogh sieht. Sie wollten allein dem, was sie sahen, treu sein. Sie gaben sich gewaltige Mühe, und alles, was sie so schön wie nichts sonst auf der Welt gemacht haben, haben sie nur deshalb so gemacht, weil es ihnen nicht gelang, es anders zu machen, und da wurden sie Cezanne und van Gogh."
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Ebner-Eschenbach, Marie von (1830-1916)
"Der Künstler hat nicht dafür zu sorgen, daß sein Werk Anerkennung finde,
sondern daß es sie verdiene."
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Hundertwasser, Friedensreich (1928-2000)
"Die gerade Linie ist eine vom Menschen gemachte Gefahr. Es gibt so viele Linien, aber nur eine von ihnen ist tödlich, und das ist die gerade Linie, die mit dem Lineal gezogen ist. Die gefahr durch die gerade Linie läßt sich nicht mit der Gefahr durch organische Linien vergleichen, die zum Beispiel Schlangen machen. Die gerade Linie ist dem Menschen, dem Leben, der gesamten Schöpfung wesensfremd."
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Gerade dies Gefühl der Stumpfheit verschwindet bei mir, ich habe nicht mehr so das Bedürfnis nach Zerstreuung, die Leidenschaften zerren nicht mehr so an mir herum, und ich kann mit mehr Ruhe arbeiten; ich könnte allein sein, ohne mich zu langweilen. Nun ich es hinter mir habe, bin ich meinem Gefühl nach wieder ein bißchen älter dadurch geworden, aber nicht trauriger."
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Cézanne, Paul (1839-1906)
"Zum Teufel! Wenn man ein Bild verpatzt hat, schmeißt man es ins Feuer und fängt ein neues an."
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Renoir, Auguste (1841-1919)
"Wenn einer nicht herausfinden kann, was auf einer Leinwand fehlt, nachdem er sie drei Monate lang zur Wand hin gedreht hatte, dann braucht er nicht zu malen."
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Matisse, Henri (1869-1954)
"Ein Maler, der sich an das Publikum wendet, nicht um ihm seine Werke vorzustellen, sondern um ihm einige Einblicke in seine Vorstellung von der Kunst des Malens zu geben, setzt sich verschiedenen Gefahren aus ...
Es ist mir denn auch ganz klar, daß ein Maler keinen besseren Fürsprecher haben kann als sein Werk ...
Vor allem müssen Sie sich Ihre Zunge abschneiden, denn Ihr Entschluß nimmt Ihnen jedes Recht, sich mit irgend etwas anderem als mit Ihrem Pinsel auszudrücken."
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"Angefangen mit van Gogh sind wir alle, so groß wir auch sein mögen, in einem gewissen Maße Autodidakten - man könnte fast sagen, naive Maler. Die Maler leben nicht mehr innerhalb einer Tradition, und so muß jeder von uns alle seine Ausdrucksmöglichkeiten neu erschaffen.
Jeder moderne Maler hat das vollkommene Recht, diese Sprache von A bis Z zu erfinden."
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Auf welche Art wird man mittelmäßig? Dadurch, daß man heute das und morgen jenes so dreht und wendet, wie die Welt es haben will, daß man der Welt nur ja nicht widerspricht und nur der allgemeinen Meinung beipflichtet."
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Matisse, Henri (1869-1954)
"Heutzutage ist alles teuer für den Maler - Farben, Material, das Leben überhaupt. Wenn ich ein junger Maler wäre, würde ich eine bezahlte Arbeit annehmen, dann wäre ich unabhängig und könnte frei malen. Meine Kunst würde nicht darunter leiden.
Wenn ich mich mit kitschiger Malerei befassen würde, wenn ich Weihnachtsgebäck verzierte, dann würde das meine Kunst beeinträchtigen, aber eine Arbeit als Bankangestellter oder das Beladen von Güterzügen würde mir nicht schaden.
Nietzsche sagte: >Alle Künstler sollten einen Beruf lernen, um frei zu sein.<
Man braucht nur drei oder vier Stunden täglich zu arbeiten. Dann kann man ehrlich malen und braucht sich nicht um den Geschmack der anderen zu kümmern."
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Cézanne, Paul (1839-1906)
"Ich muß nur immerzu arbeiten, freilich nicht, um zu jener Vollendung zu gelangen, die bei den Schwachköpfen Gegenstand der Bewunderung ist. - Denn all dieses Zeug, das man für gewöhnlich so hoch schätzt, ist nichts anderes als das Resultat berufsmäßiger Handwerkelei und macht jedes so entstandene Werk unkünstlerisch und ordinär.
Wenn ich mich um Vervollkommnung bemühe, dann nur um der Freude willen,
meine Sache wahrer und klüger zu machen. Und glauben Sie mir, es kommt immer einmal die Stunde, wo man sich durchsetzt, und man hat glühendere, weit überzeugtere Bewunderer als jene, die sich allein vom blinden Augenschein blenden lassen."
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Hundertwasser, Friedensreich (1928-2000)
"Geht man aber sparsam mit der Farbe um und nimmt sehr wenig Farbe,
wird das Bild reicher. Trägt man Farbe dick auf, wie bei Pastellfarben,
verarmt das Bild.
Ich habe einmal Karel Appel getroffen, einen holländischen Maler, der die Farbe dick aufträgt. Ich habe ihn besucht, und er hat mir sein Haus gezeigt, dessen Wände von oben bis unten mit Regalen gefüllt waren. Sie waren vollgestopft mit riesigen, dicken Tuben. In jeder Tube war vielleicht ein Pfund Farbe. Ein-Pfund-Tuben Farbe lagen wie Feuerholz an der ganzen Wand gestapelt. Etwa 500 Tuben Blau, 500 Grün und 500 Schwarz - und er war sehr stolz darauf. Er sagte, er habe einen Sondervertrag mit der Farbenfabrik, die ihm die Farbe en gros liefere, da er, wenn er male, in einer wahren Malekstase sei; er ziehe mit den Zähnen den Verschluß ab, drücke das ganze Pfund Farbe mit einem Mal heraus und werfe die Tube fort...
Ich will folgendes sagen: Obwohl solch eine Menge Farbe dick aufgetragen wird,
ist die Wirkung armselig."
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Und wenn ich mein bißchen Zeug ansehe - es ist zu armselig, zu unzugänglich, zu abgenutzt. Wir haben hier jetzt trostlose Regentage, und wenn ich in das Bodenkämmerchen komme, wo ich mich installiert habe, so ist alles von einer merkwürdigen Trübseligkeit; durch einen einzigen Glasziegel fällt Licht auf einen leeren Malkasten, auf ein Bündel Pinsel, deren Haar kaum mehr was taugt,
kurz, es ist so wunderbar trübselig, daß es glücklicherweise auch eine komische Seite hat, und wenn man nicht darüber weinen will, kann man auch seinen Spaß dran haben."
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Matisse, Henri (1869-1954)
"Als ich Jahre später mein Atelier eröffnete, malte ich eine Zeitlang wie alle anderen, aber ich kam überhaupt nicht vorwärts und war sehr unglücklich. Dann begann ich nach und nach so zu malen, wie ich fühlte."
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Cézanne, Paul (1839-1906)
"Ich habe ein paar Fortschritte gemacht. Warum so spät und so mühevoll? Sollte die Kunst in der Tat ein Priestertum sein, das reine Seelen verlangt, die ihm völlig angehören?"
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Hundertwasser, Friedensreich (1928-2000)
"Ein Stil hat keinerlei Bedeutung. Der Stil ist lediglich ein leeres Werkzeug,
sich auszudrücken. Ein wahrer Künstler hat keinen Stil. Was er tut, paßt in keine bestehende Stilrichtung, daher bekommt es im nachhinein einen Namen."
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Was immer dringend nötig ist, das ist das Zeichnen, und ob man das nun gleich mit dem Pinsel macht oder mit etwas anderem, etwa mit der Feder - man zeichnet nie genug. Ich suche jetzt das Wesentliche zu übertreiben, das Nebensächliche absichtlich im Unbestimmten zu lassen."
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Matisse, Henri (1869-1954)
"In seiner Arbeit muß man ein Können mitbringen, viel Einfühlung in das Modell
oder den sonstigen Gegenstand, und dann muß man das Geschaute mit seiner Phantasie anreichern. Schließen Sie die Augen, und halten Sie die Vision fest,
und dann tun Sie Ihre Arbeit mit Hilfe Ihrer eigenen Gefühlskräfte."
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Cézanne, Paul (1839-1906)
"Ich muß Ihnen dazu mitteilen, daß, da die vielfältigen Studien, denen ich mich gewidmet habe, für mich nur negative Ergebnisse erbrachten, und auch aus übergroßer Furcht vor nur allzu gerechtfertigten Kritiken, das ich beschlossen hatte, ganz im stillen zu arbeiten, bis zu dem Tag, an dem ich mich endlich fähig fühlte, das Ergebnis meiner Versuche theoretisch zu verteidigen."
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Hundertwasser, Friedensreich (1928-2000)
" Wirklich, es ist der einfache Weg, der mühelose Weg, und der mühelose Weg führt zum Erfolg. Der mühevolle Weg, der steinige Weg, führt in den Untergang.
Wenn er erzwungen ist, sieht man es dem Bild an. Man sieht so vielen Bildern an, daß der Mensch, der es gemalt hat, eine Aufgabe erfüllen wollte, aber auf dem Weg dahin hat er so viel gelitten und so viele Opfer gebracht, daß das Ergebnis gar nicht mehr so wichtig ist."
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"So schön kann ich zwar nicht malen, aber ich versenke mich so tief hinein, daß ich mich gehenlasse, ohne an irgendwelche Regeln zu denken. Und deshalb verliere ich gewiß gar nichts, wenn ich mich nicht vom Fleck rühre und mich damit begnüge, die Dinge abzuwarten, wie eine Spinne im Netz auf die Fliegen lauert. Ich kann nichts erzwingen, und nun ich eingerichtet bin, kann ich alle schönen Tage und alle Gelegenheiten nutzen, um ab und zu ein gutes Bild einzufangen."
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Ich bin also ständig zwischen zwei Gedankenbereichen, erstens: die materiellen Sorgen, das ewige Hin und Her bloß um des bißchen Lebens willen, und dann: das Studium der Farbe. Mir ist immer, als müßte ich da irgend etwas entdecken."
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Glücklicherweise liegt mir nichts mehr an einem Sieg, und im Malen suche ich weiter nichts als ein Mittel, mit dem Leben fertig zu werden."
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Cézanne, Paul (1839-1906)
"Arbeiten, ohne sich um irgendwen zu scheren, und stark werden, das ist das Ziel des Künstlers; alles übrige ist noch weniger wert als das berühmte Wort von Cambronne." (Scheiße)
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Cézanne, Paul (1839-1906)
"Man muß nur ersichtlich dahin kommen, daß man ganz aus sich selbst heraus fühlt und sich hinlänglich ausdrückt."
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Hundertwasser, Friedensreich (1928-2000)
"Jedes Kunstwerk ist ein Kompromiß zwischen dem Machbaren und dem Gewollten. Das angetrebte Ziel wird in der Kunst nie erreicht, allerdings kommt die Kunst mehr oder weniger nahe an das heran, was der Künstler wollte. Ich glaube, ich habe eine Lösung: die Dinge einfach geschehen zu lassen. Ich lasse die Dinge einfach geschehen, und es ist so erstaunlich, daß ich selbst mich darüber wundere. Ich sage immer, ein Bild ist gut, wenn der Künstler über sein eigenes Bild überrascht ist."
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Hundertwasser, Friedensreich (1928-2000)
"Gemälde sollten ausgestellt werden wie Juwelen. Sie sollten so gezeigt werden, daß sie ihre Kostbarkeit zur Schau stellen, in schwarzen Rahmen, im Raum schwebend, parallel zur Wand, ohne an ihr zu kleben."
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"Nicht nach der Natur arbeite ich, sondern vor der Natur, mit ihr."
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"Ich sage nicht alles, aber ich male alles..."
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Matisse, Henri (1869-1954)
"Gerade mit den einfachsten Mitteln kann der Maler sich am besten ausdrücken.
Wenn er die Banalität fürchtet, wird er ihr weder durch ein befremdliches Äußeres entgehen noch durch Absonderlichkeiten der Zeichnung oder Exzentrik der Farbe. Seine Mittel müssen sich beinahe mit Notwendigkeit aus seinem Temperament ergeben. Er muß die Naivität besitzen, die ihn glauben läßt, daß er nur gemalt habe, was er gesehen hat."
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Matisse, Henri (1869-1954)
"Ich träume von einer Kunst des Gleichgewichts, der Reinheit, der Ruhe, ohne beunruhigende und sich aufdrängende Gegenstände, von einer Kunst, die für jeden Geistesarbeiter, für den Geschäftsmann so gut wie für den Literaten ein Beruhigungsmittel ist, eine Erholung für das Gehirn, so etwas wie ein guter Lehnstuhl, in dem man sich von physischen Anstrengungen erholen kann."
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Brecht, Bertolt (1898-1956)
"Wenn sie nur etwas sehen wollen, was einen Sinn hat, müssen sie auf ein Pissoir gehen."
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Hundertwasser, Friedensreich (1928-2000)
"Mein Streben: Mich vom universellen Bluff unserer Zivilisation zu befreien."
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Hundertwasser, Friedensreich (1928-2000)
Gastvorlesung an der Hochschule für bildende Künste Hamburg:
"Es steht fest, daß viele von Ihnen kein wirkliches Talent zur Kunst haben und daher nicht hier sein sollten. Es steht ebenso fest, daß einige von Ihnen zum Künstler geboren sind und daher keine Ausbildung brauchen. Im einen wie im anderen Fall täten Sie gut daran, nach Hause zu gehen und sich um Ihr Leben zu kümmern, wie ich es vorhabe."
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Hundertwasser, Friedensreich (1928-2000)
"Die Arbeit des Künstlers ist sehr schwierig, eben weil sie sich nicht mit Gewalt, Fleiß oder Intelligenz meistern läßt. Ich meine, man kann alles andere im Leben mit Anstrengung, Fleiß und Intellekt schaffen, aber in der Kunst zeitigen diese Dinge absolut keinen Erfolg."
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Ob man nun ausstellt oder nicht, man muß produktiv sein, dann hat man das Recht, seine Pfeife in Frieden zu rauchen."
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Auf die Dauer sind es nur die Erfahrungen und die Kleinarbeit eines jeden Tages, die den Künstler reifen lassen und ihn befähigen, vollkommenere und wahrhaftigere Werke zu schaffen. Langsame, anhaltende Arbeit ist der einzige Weg, und aller ehrgeiziger Eifer, es nur ja recht gut zu machen, ist verkehrt."
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Ich finde, das Leben ist so kurz und geht so schnell vorbei; und wenn man Maler ist, muß man eben malen."
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Cézanne, Paul (1839-1906)
"Malen heißt die eigenen Farbeindrücke zu protokollieren."
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Cézanne, Paul (1839-1906)
"Zwei Dinge hat der Maler: das Auge und den Verstand, beide sollten einander unterstützen, und man muß an ihrer wechselseitigen Herausbildung arbeiten; beim Auge durch die Anschauung der Natur, beim Verstand durch die Logik organisierter Sinneseindrücke, welche die Ausdrucksmittel hervorbringt."
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Cézanne, Paul (1839-1906)
"Nach der Natur zu malen heißt nicht, das Vorgegebene zu kopieren, es heißt, die eigenen Sinneseindrücke zu realisieren."
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Zola, Emile (1840-1902)
"Die Kunst lebt nur vom Fanatismus, vom persönlichen Gepräge, vom besonderen Duft des Werkes. Für mich ist ein Kunstwerk eine Persönlichkeit, ein Temperament. Was ich vom Künstler verlange, ist...sich selber auszuliefern, mit Leib und Seele, und laut einen kraftvollen und eigenartigen Geist kundzutun, ein Naturell, das die Natur mit mächtiger Hand ergreift und sie gerade so vor uns hinstellt, wie es sie sieht. Das Wort Realist bedeutet mir nichts, da ich das Wirkliche dem Temperament unterordne. Man muß sich außerhalb der verfluchten Regeln stellen, die in den Schulen gelehrt werden. Jeder Künstler wird uns eine andere Welt geben, und ich werde gern alle diese verschiedenen Welten anerkennen, vorausgesetzt, daß jede von ihnen der lebendige Ausdruck eines Temperaments ist."
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Matisse, Henri (1869-1954)
"Ich beschloß dann, auf Ähnlichkeiten nicht zu achten. Es interessiert mich nicht, einen Gegenstand zu kopieren. Warum sollte ich den äußeren Aspekt eines Apfels malen, und wäre es noch so genau? Welchen Sinn könnte es haben, ein Ding zu kopieren, das in der Natur in unbegrenzten Mengen vorkommt und das man sich jederzeit noch schöner vorstellen kann? Wichtig ist die Beziehung des Gegenstandes zum Künstler, zu seiner Persönlichkeit, und seine Eindrücke und Gefühle zu ordnen."
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Matisse, Henri (1869-1954)
"Der Maler entlädt seine Gemütsbewegung, indem er malt."
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Matisse, Henri (1869-1954)
"Ein Bild sollte für mich immer dekorativ sein. Wenn ich arbeite, versuche ich nie zu denken, nur zu fühlen."
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Matisse, Henri (1869-1954)
"Ich stütze mich bei der Wahl der Farben auf keinerlei wissenschaftliche Theorie: sie beruht auf der Beobachtung, auf dem Gefühl, auf der Erfahrung meiner Sinne."
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"Das schlimmste ist, es ist nie etwas abgeschlossen, es gibt nie den Moment, wo man sagen kann: ich habe gut gearbeitet, und morgen ist Sonntag. Sobald man aufhört, ist`s, um von vorn anzufangen. Man kann ein Bild sein lassen und beschließen, nicht mehr daran zu rühren. Aber nie kann man darunter schreiben: Ende."
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Picasso, Pablo (1881-1973)
„Das Werk, das man malt, ist eine Art, Tagebuch zu führen."
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Ebner-Eschenbach, Marie von (1830-1916)
Für das Können gibt es nur einen Beweis: das Tun.
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Schnitzler, Arthur (1862-1931)
"Als Künstlernatur bezeichnen wir im allgemeinen die Summe von Eigenschaften, die den Künstler im Produzieren behindert."
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Musil, Robert (1880-1942)
"Auch schlechte Künstler haben gute Gründe und Absichten."
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Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832)
"Bilde, Künstler, rede nicht!"
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Hindemith, Paul (1895-1963)
"Das künstlerische Schaffen ist aristokratisch, weil es stets das Vorrecht einer kleinen Anzahl Menschen sein wird. Könnte es demokratisiert werden, verlöre es seine künstlerische Qualität, sänke zu einem Handwerk ab und endete als Industrie."
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Gandhi, Mahatma (1869–1948)
"Das Leben ist größer und muß immer größer bleiben als alle Kunst zusammen. Der größte Künstler ist der, der das vollkommenste Leben führt. denn was ist Kunst ohne den sicheren Grund und Rahmen eines edlen Lebens? Die Kunst hat nur dann einen Wert, wenn sie das Leben veredelt."
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Dali, Salvador (1904-1989)
"Der einzige Unterschied zwischen einem Verrückten und mir ist der, daß ich nicht verrückt bin."
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Roda Roda (1872-1945)
"Der Fluch des Künstlers: sein Leben lang beurteilt zu werden von Leuten, die weniger Fantasie, Geschmack und Herz haben als er."
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Schlegel, Friedrich von (1772-1829)
"Der Künstler, der nicht sein ganzes Selbst preisgibt, ist ein unnützer Knecht."
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Wilde, Oscar (1854-1900)
"Der Künstler ist der Schöpfer schöner Dinge. Die Kunst zu offenbaren, den Künstler zu verbergen - das ist das Ziel der Kunst."
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Nietzsche, Friedrich (1844 - 1900)
"Der Künstler empfindet das, was die Nichtkünstler “Form” nennen, als Inhalt."
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Friedell, Egon (1878-1938)
"Der Künstler ist der große Revolutionär. Er ist sozusagen das “böse Gewissen” der Menschheit. Die Menschheit will Ruhe, er aber will ewige Bewegung. Die Menschheit will Festes, Kompaktes, Resultate, er aber will immer wieder auseinanderbrechen, verflüssigen, in Probleme auflösen. In allem Geistigen ist er der größte Anarchist."
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Schiller, Friedrich von (1759-1805)
"Der Künstler ist zwar der Sohn seiner Zeit, aber schlimm für Ihn, wenn er zugleich Ihr Zögling oder gar noch Ihr Günstling ist."
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Flaubert, Gustave (1821-1880)
"Der Künstler darf in seinem Werk so wenig sichtbar werden wie Gott in der Natur."
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Delacroix, Eugène (1798-1863)
"Der Künstler, der Vollkommenheit in allem sucht, wird sie nirgends erreichen."
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Mussorgsky, Modest (1839-1881)
"Der Künstler ist sich selbst Gesetz."
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Schönberg, Arnold (1874-1951)
"Der Künstler tut nichts, was andere für schön halten, sondern nur, was ihm notwendig ist."
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Schumann, Robert (1810–1856)
"Des Künstlers Beruf: Licht senden in die Tiefe des menschlichen Herzens."
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Wilde, Oscar (1854-1900)
"Die Aufgabe des Künstlers ist zu erdichten, nicht zu berichten."
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Walser, Martin (1927)
"Die Erfolglosigkeit ist eine bitterböse, gefährliche Schlange. Sie versucht, unbarmherzig das Echte und Originelle im Künstler abzuwürgen."
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Picasso, Pablo (1881-1973)
Die Kunst ist Dichtung. Der Künstler muß es verstehen, die anderen von der vollkommenen Wahrheit seiner Dichtung zu überzeugen.
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Wilde, Oscar (1854-1900)
"Die Moral im Leben des Menschen ist ein Hauptgegenstand künstlerischer Betätigung, aber die Moral der Kunst besteht darin, diesem unvollkommenen Gegenstand eine vollkommene Form zu geben."
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Rodin, Auguste (1840-1917)
"Die schlechten Künstler sehen immer durch anderer Leute Brillen. Es kommt darauf an, bewegt zu sein, zu lieben, zu hoffen, zu schaudern, zu leben. Mensch zu sein, ehe man Künstler ist!"
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Wilde, Oscar (1854-1900)
"Ein großer Künstler sieht die Dinge niemals so, wie sie sind. wenn er sie so sähe, wäre er kein Künstler mehr."
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Dürer, Albrecht (1471-1528)
"Ein guter Maler ist inwendig voller Figur."
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Goldscheider, Ludwig (1896-1973)
"Ein kleinerer Künstler zeigt seine Weltanschauung, ein großer Künstler seine Welt."
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Liebermann, Max (1847–1935)
"Ein Künstler, der darauf verzichtet, das Unsichtbare, das, was hinter der Erscheinung liegt - nennen wir es Seele, Gemüt, Leben - vermittels der Darstellung der Wirklichkeit auszudrücken, ist kein Künstler."
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Lüpertz, Markus (1941)
"Ein Künstler, der lacht, ist in Deutschland ein Problem."
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Allen, Woody (1935)
"Ein Künstler geht nicht mit seiner Zeit."
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Ruskin, John (1819-1900)
"Ein Künstler sollte reif für die beste Gesellschaft sein, aber sich von ihr fernhalten."
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Ernst, Max (1891-1976)
"Ein Maler ist verloren, wenn er sich findet."
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Shaw, George Bernard (1856–1950)
"Eine wahrer Künstler wird eher seine Frau hungern, seine Kinder barfuß gehen, seine Mutter mit Siebzig ihr Leben verdienen lassen, als an etwas anderem als an seiner Kunst zu arbeiten."
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Steinberg, Saul (1914-1999)
"Es gibt für den Künstler nur eine Tradition: ein anderer zu werden."
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Cornelius, Peter von (1783-1867)
Es gehört Mut dazu, ein Künstler zu sein. Er muß darauf gefaßt sein, auch von den unberufensten und bedenklichsten Schwätzern jede Schmähung, jede Verunglimpfung zu ertragen.
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Picasso, Pablo (1881-1973)
Es gibt Maler, die die Sonne in einen gelben Fleck verwandeln. es gibt aber andere, die dank ihrer Kunst und Intelligenz einen gelben Fleck in die Sonne verwandeln können.
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Hesse, Hermann (1877-1962)
"Es soll Künstler geben, die ihre Werke lieben, auch dann noch, wenn sie fertig sind. Ist das möglich?"
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Grimm, Hermann (1828–1901)
"Fleiß ist das Glück, das der Künstler in unermüdlicher Vervollkommnung seiner Werke sucht; es ist nicht anhaltende Tätigkeit, die sich keine Ruhe im allgemeinen gönnt, sondern Versenkung in das Eine, das vollendet werden soll."
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Dali, Salvador (1904-1989)
"Ich bin der einzige Künstler, den die Natur kopiert."
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Schiele, Egon (1890–1918)
"Ich bin froh, dies alles und noch mehr zu erleben, denn gerade diese Erlebnisse, die traurig sind, klären den schaffenden Menschen."
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Picasso, Pablo (1881-1973)
Ich male die Dinge, wie ich sie denke, nicht wie ich sie sehe.
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Raabe, Wilhelm (1831-1910)
"Im Augenblick, wo der echte Künstler schafft, hat er weder Weib noch Kind und am allerwenigsten Freunde."
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Picasso, Pablo (1881-1973)
Jedes Kind ist ein Künstler. Das Problem ist nur, wie man ein Künstler bleibt, wenn man größer wird.
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Gide, Anfré (1869–1951)
"Jeder Künstler, der seine persönliche Stimmung vorzieht und ihr die Form opfert, gibt seiner Bequemlichkeit nach und trägt bei zum Verfall der Kunst."
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Pasternak, Boris (1890-1960)
"Je größer die Zahl glücklicher Menschen ist, desto leichter wird es sein, ein Künstler zu werden."
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Wilde, Oscar (1854-1900)
"Kein Künstler wünscht irgend etwas zu beweisen. Beweisen kann man schließlich alles, selbst Dinge, die wahr sind."
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Ebner-Eschenbach, Marie von (1830-1916)
Künstler haben gewöhnlich die Meinung von uns, die wir von ihren Werken haben.
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Schnitzler, Artur (1862-1931)
"Künstler sein, das heißt: verstehen, die rauhen Flächen der Wirklichkeit so glatt zu schleifen, daß sie die ganze Unendlichkeit von den Höhen des Himmels bis zu den Tiefen der Hölle wiederzuspiegeln vermag."
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Ebner-Eschenbach, Marie von (1830-1916)
Künstler was du nicht schaffen mußt, das darfst du nicht schaffen wollen.
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Anzengruber, Ludwig (1839–1889)
"Künstler wird nur, wer sich vor seinem eigenen Urteil fürchtet."
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Mancher Mensch hat ein großes Feuer in seiner Seele."
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Dali, Salvador (1904-1989)
"Man muß systematisch Verwirrung stiften, das setzt Kreativität frei."
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Ebner-Eschenbach, Marie von (1830-1916)
Nichts Besseres kann der Künstler sich wünschen als grobe Freunde und höfliche Feinde.
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Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832)
"Selbst im Augenblick des höchsten Glücks und der höchsten Not bedürfen wir des Künstlers."
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Michelangelo Buonarrotti (1475-1564)
"Solange der Künstler arbeitet, um ein reicher Mann zu werden, wird er immer ein armseliger Künstler bleiben."
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Bowie, David (1947)
"So mancher Künstler verkauft sich öffentlich als Sozialist und betet privat das Geld an."
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Furtwängler, Wilhelm (1886–1954)
"Was den großen Künstler macht, ist nicht nur der intuitive Geist, das große Herz, sondern vor allem die erhabene Ordnung der Gedanken. Die Harmonie seiner Gedanken muß ein Abbild der Harmonie des Kosmos sein."
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Vitruv (1.Jh.v.Chr.)
"Weder Talent ohne Wissenschaft, noch Wissenschaft ohne Talent kann einen vollendeten Künstler schaffen."
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Humboldt, Wilhelm von (1767-1835)
"Wenn der große Künstler nicht immer auch ein großer Mensch ist, so ist es nur, weil er nicht in allen Punkten seines Wesens und in allen Augenblicken seines Lebens Künstler ist."
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Goya, Francisco de (1746-1828)
"Wenn die Künstler immer nur unter gerechten Regierungen arbeiten sollten, wann kämen sie dann überhaupt zum Arbeiten?"
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Schlegel, Friedrich von (1772-1829)
"Wie die Menschen lieber groß handeln mögen als gerecht, so wollen auch die Künstler veredeln und belehren."
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Cocteau, Jean (1889-1963)
"Zwangsläufig steckt in jedem Künstler ein Mann und eine Frau, und die Frau ist fast immer unerträglich."
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Voltaire (1694-1778)
"Alle Kunstgattungen sind gut, mit Ausnahme der langweiligen."
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Schiller, Friedrich von (1759-1805)
"Alle Kunst ist der Freude gewidmet, und es gibt keine höhere und ernsthaftere Aufgabe, als die Menschen zu beglücken."
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Wilde, Oscar (1854-1900)
"Alle schlechte Kunst hat ihren Ursprung in der Rückkehr zum Leben und zur Natur und darin, daß man diese beiden zum Ideal erhebt. Das Leben und die Natur mögen als ein Stück künstlerischen Rohmaterials zur Verwendung gelangen, doch eh sie der Kunst wirklich von Nutzen sein können, müssen sie in künstlerische Formen gebracht werden. In dem Augenblick, wo die Kunst sich der Fantasie entäußert, gibt sie sich selbst völlig auf."
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McLuhan, Marshall (1911-1980)
"Alles ist Kunst, so lange man damit durchkommt."
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Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863)
"Alle Teilnahme an der Kunst beruht auf der Teilnahme an fremden Existenzen."
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Furtwängler, Wilhelm (1886–1954)
"Alle wirkliche Kunst ist einfach."
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Morgenstern, Christian (1871-1914)
"Als ob Kunst nicht auch Natur wäre und Natur Kunst!"
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Arp, Hans (1886-1966)
"Dada ist für den Unsinn, das bedeutet nicht Blödsinn. Dada ist unsinnig wie die Natur und das Leben. Dada ist für die Natur und gegen die Kunst. Dada will die Natur, jedem Ding seinen wesentlichen Platz geben."
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Wilde, Oscar (1854-1900)
"Das letzte Geheimnis der Kunst wird denen immer verborgen sein, die die Wahrheit mehr lieben als die Schönheit."
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Spencer, Herbert (1820-1903)
"Das Wesen der Kunst ist Kontrast. Kunst, welcher Art sie auch sei, erfordert geeignete Entgegensetzung - große, geringere und ganz kleine Kontraste; und in der Plastik - Kontraste der Form, Kontraste von Licht und Schatten, Kontraste der Farbe."
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Ebner-Eschenbach, Marie von (1830-1916)
Den Strich, den das Genie in einem Zuge hinwirft, kann das Talent in glücklichen Stunden aus Punkten zusammensetzen.
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Hesse, Hermann (1877-1962)
"Der Anfang aller Kunst ist die Liebe. Wert und Umfang jeder Kunst werden vor allem durch des Künstlers Fähigkeit zur Liebe bestimmt."
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Stich, Robert
"Der beste Bildhauer ist ein zu enger Pullover."
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Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781)
"Der Endzweck der Kunst ist: Vergnügen!"
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Ebner-Eschenbach, Marie von (1830-1916)
"Der es in der Kunst weit gebracht hat, ohne je einem Beispiel sklavisch zu folgen, wird gewiß ein Beispiel werden."
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Ebner-Eschenbach, Marie von (1830-1916)
"Der Kunst täte not: weniger Schulen und mehr Schule."
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Rolland, Romain (1866-1944)
"Der künstliche, krankhafte und unfruchtbare Charakter der heutigen Kunst liegt daran, daß sie keine Wurzeln mehr im Leben der Erde hat; sie ist nicht mehr das Werk lebender Menschen von Fleisch und Blut, sondern von Büchermenschen und Papiermenschen, die von Worten, Farben, Bildern, instrumentalen Klängen, von in Fläschchen gefüllten Gefühlsextrakten genährt sind."
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Mao Tsetung (1893-1976)
"Die Aufgabe der Kunst und der Literatur ist bisher stets die Enthüllung gewesen."
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Grillparzer, Franz (1791-1872)
"Die falschen Theorien verderben eigentlich die Kunst nicht, sie kommen erst, wenn sie bereits verdorben ist."
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Schneyder, Werner (1937)
"Die Frage nach der Kunst ist für die einen eine Preisfrage, für die anderen eine Frage des Preises."
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Konfuzius (551-479 v.Chr.)
"Die Form ist Wesen, das Wesen ist Form."
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Mann, Thomas (1875-1955)
"Die ganze Lebensstimmung der Kunst wird sich ändern. es ist unvermeidlich, und es ist ein Glück. Viel melancholische Ambition wird von ihr abfallen. Wir stellen es uns nur mit Mühe vor, und doch wird es das geben und wird das Natürliche sein: eine Kunst ohne Leiden, seelisch gesund, eine Kunst, mit der Menschheit auf du und du."
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Schumann, Robert (1810–1856)
"Die Gesetze der Moral sind auch die der Kunst."
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Camus, Albert (1913-1960)
"Die Größe der Kunst besteht nicht darin, über alles erhaben zu sein. Sie ist im Gegenteil an allem beteiligt."
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Rolland, Romain
"Die Heroen der Kunst sind zugleich auch ihre Tyrannen: ihr Ruhm tötet. Je größer, desto stärker sind sie zu fürchten, denn sie legen alle Menschen die Gesetzte einer einzigen Persönlichkeit auf, die nur einmal war und nie mehr sein wird. Sie sind verzehrende Kräfte; sie hellen auf, aber sie versengen auch. Ihre einzige Daseinsberechtigung ist ihr Wesen und ihr Werk."
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Marc, Franz (1880-1916)
"Die kommende Kunst wird die Formwerdung unserer wissenschaftlichen Überzeugung sein."
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Eisler, Hanns (1898-1962)
"Die Kunst als Selbstzweck und rein ästhetischer Kunstgenuß wird scharf abgelehnt."
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Rathenau, Walther (1867-1922)
"Die Kunst bedarf der Schranken; und ihre vornehmste Schranke ist das Volk und dessen natürlicher Geschmack."
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Hesse, Hermann (1877-1962)
"Die Kunst gehört zu den Funktionen der Menschheit, die dafür sorgen, daß Menschlichkeit und Wahrheit fortbestehen, daß nicht die ganze Welt und das ganze Menschenleben in Haß und Partei zerfällt."
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Rilke, Rainer Maria (1875-1926)
Die Kunst geht von Einsamen zu Einsamen in hohem Bogen über das Volk hinweg.
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Weber, Carla Maria von (1786-1826)
"Die Kunst hat kein Vaterland, alles Schöne sei uns wert, welcher Himmelsstrich es auch erzeugt haben mag."
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Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863)
"Die Kunst hat es mit dem Leben, dem inneren und äußeren, zu tun, und man kann wohl sagen, daß sie beides zugleich darstellt, seine reinste Form und seinen höchsten Gehalt."
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Rathenau, Walther (1867-1922)
"Die Kunst hat vom Baum der Erkenntnis nicht genossen. Sie lehrt uns die unendlichen Gesetze der Welt fühlen und ahnen, aber nicht erkennen."
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Braque, Georges (1882-1963)
"Die Kunst hat Schwingen, die Wissenschaft gibt Krücken."
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Pasternak, Boris (1890-1960)
"Die Kunst interessierte sich nicht für den Menschen, sondern für das Bild vom Menschen. Das Bild des Menschen ist, wie sich erweist, größer als der Mensch."
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Jawlensky, Alexej von (1864-1941)
"Die Kunst ist das Heimweh Gottes."
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Ney, Elly (1882-1968)
"Die Kunst ist die Tochter der Freiheit."
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Wilde, Oscar (1854-1900)
"Die Kunst ist die stärkste Form des Individualismus, welche die Welt kennt. Der Künstler allein kann ohne Rücksicht auf seine Mitmenschen, ohne irgendwelches Dazwischentreten etwas Schönes gestalten; und wenn er nicht allein zu seiner eigenen Freude formt, so ist er überhaupt kein Künstler."
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Furtwängler, Wilhelm (1886–1954)
"Die Kunst ist eine undemokratische Sache. Und doch wendet sie sich ans Volk. Das Geheimnis ist, daß das Einfachste nur der Größte aussprechen kann - und das Komplizierte auf der Straße liegt. die Größe liegt in der Seele."
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Kandinsky, Wassily (1866-1944)
"Die Kunst ist ein kompliziertes Phänomen."
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Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832)
"Die Kunst ist eine Vermittlerin des Unaussprechlichen."
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Benn, Gottfried (1886-1956)
"Die Kunst ist Entsagung, aber eine Entsagung, die alles empfängt."
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Ebner-Eschenbach, Marie von (1830-1916)
"Die Kunst ist im Niedergang begriffen, die sich von der Darstellung der Leidenschaft zu der des Lasters wendet."
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Cocteau, Jean (1889-1963)
"Die Kunst ist nur dann von Bedeutung, wenn sie als Projektion einer Moral in Erscheinung tritt. Der Rest ist dekorativ."
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Feuerbach, Ludwig (1804-1872)
"Die Kunst ist nur Kunst, wo sie Selbstzweck, wo sie absolut frei, sich selbst überlassen ist, wo sie keine höheren Gesetze kennt als ihre eigenen, die Gesetze der Wahrheit und Schönheit."
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Ionesco, Eugéne (1909–1994)
"Die Kunst ist unnütz, aber der Mensch kann auf das Unnütze eben nicht verzichten."
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Wilde, Oscar (1854-1900)
"Die Kunst spiegelt den, der sie ansieht, nicht das Leben."
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Dürer, Albrecht (1471-1528)
"Die Kunst steckt wahrhaftig in der Natur: wer sie herausreißen kann, der hat sie."
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Grillparzer, Franz (1791-1872)
"Die Kunst verhält sich zur Natur wie der Wein zur Traube."
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Rodin, Auguste (1840-1917)
"Die Kunst verkündet den Menschen ihre Daseinsberechtigung. Sie enthüllt ihnen den Sinn des Lebens, klärt sie über ihre Bestimmung auf, läßt sie in ihrer Existenz sich zurechtfinden."
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Mann, Heinrich (1871-1950)
"Die Kunst wird, geht es so weiter, weniger poetisch als die Religion und weniger interessant als die Politik..."
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Beethoven, Ludwig van (1770-1827)
"Die Kunst ? Was ich ohne sie wäre? Ich weiß es nicht. Doch mir graut - seh ich doch was ohne sie Hundert’ und Tausende sind!"
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Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781)
"Die Künste sind das, wozu wir sie machen wollen. es liegt nur an uns, wenn sie uns schädlich sind."
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Tschechow, Anton (1860–1904)
"Die Leute lieben an der Kunst am meisten das Banale und längst Bekannte, das, woran sie gewöhnt sind."
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Cocteau, Jean (1889-1963)
"Die Lüge ist die einzige Form der Kunst, die das Publikum billigt und instinktiv der Wirklichkeit vorzieht."
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Corinth, Lovis (1858-1925)
"Die Malerei ist rein sinnliche Empfindungskunst, die mit keinen textlichen Erklärungen verquickt werden soll."
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Schiller, Friedrich von (1759-1805)
"Die Menschheit hat ihre Würde verloren, aber die Kunst hat sie gerettet und aufbewahrt in bedeutenden Steinen."
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Gasset, José Ortega y (1883-1955)
"Die Menschheit muß periodisch den Baum der Kunst schütteln, damit die verfaulten Früchte abfallen. Zum Besten der Kunst selbst ist Strenge gefordert."
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Gasset, José Ortega y (1883-1955)
"Die neue Kunst trägt dazu bei, daß im eintönigen Grau der vielen die wenigen sich selbst und einander erkennen und ihre Mission begreifen; sie heißt - wenige sein und gegen viele kämpfen."
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Kant, Immanuel (1724-1804)
"Durch das Genie gibt die Natur der Kunst die Regel."
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Schiller, Friedrich von (1759-1805)
"Ernst ist das Leben, heiter ist die Kunst."
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Ebner-Eschenbach, Marie von (1830-1916)
"Es ist der Kunst zu eng geworden im Bereich des Schönen: sie hat sich ein ungeheures Gebiet erobert, in dem sie nun schweigt - das Gebiet des Häßlichen.2
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Thoma, Hans (1839-1924)
"Es ist doch der klare Verstand, der das Höchste in der Kunst hervorbringt; aber der Verstand müßte so verständig werden, daß er sich immer vom lebendigen Gefühl leiten läßt."
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Lec, Stanislav Jerzy (1909-1966)
"Es ist eine Kunst, sie zu definieren."
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Balzac, Honoré de (1799-1850)
"Es ist nicht die Aufgabe der Kunst, die Natur zu kopieren, sonder sie auszudrücken!"
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Braque, Georges (1882-1963)
"Es gibt Volkskunst und Kunst für das Volk; letztere wurde von den Intellektuellen erfunden."
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Rommel, Manfred (1928)
"Es herrscht vielfach die Meinung, Kunst sei das, was man bezahlt, wenn man Geld übrig hat."
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Schneyder, Werner (1937)
"Es sind die gerne mit der Kunst auf “du und du”, die nicht einmal qualifiziert sind, zu ihr “Sie” zu sagen."
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Ebner-Eschenbach, Marie von (1830-1916)
"Es steht etwas über unseren schaffenfreudigen Gedanken, das feiner und schärfer ist als sie. Es sieht ihrem Entstehen zu, es überwacht, ordnet und zügelt sie, es mildert ihnen oft die Farben, wenn sie Bilder weben, und hält sie am knappsten, wenn sie Schlüsse ziehen. Seine Ausbildung hängt von der unserer edelsten Fähigkeiten ab. Es ist nicht selbst schöpferisch, aber wo es fehlt, kann nichts dauerndes entstehen; es ist eine moralische Kraft, ohne die unsere geistige nur Schemen hervorbringt; es ist das Talent zum Talent, sein Halt, sein Auge, sein Richter, es ist - das künstlerische Gewissen."
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Chirico, Giorgio de (1888–1978)
"Früher waren die Maler verrückt und die Bilderkäufer clever. Heute ist es umgekehrt."
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Liebermann, Max (1847–1935)
"Ich bin immer noch der Meinung, daß Kunst von Können herkommt; wäre sie von Wollen, hieße sie Wulst."
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Kishon, Ephraim (1924–2005)
"Ich glaube nicht, daß die moderne Kunst Gaukelei ist - ich weiß es."
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Giacometti, Alberto (1901-1966)
"Ich habe das darstellen wollen, was ich sehe."
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Tucholsky, Kurt (1890-1935)
"In der Kunst gibt es nur ein Kriterium: die Gänsehaut. man hat es, oder man hat es nicht."
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Huxley, Aldous (1894-1963)
"In der Kunst ist Aufrichtigkeit keine Frage des Willens, einer moralischen Wahl zwischen Ehrlichkeit und Unaufrichtigkeit. Sie ist hauptsächlich eine Frage der Begabung."
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Pasternak, Boris (1890-1960)
"In der Kunst schweigt der Mensch, und das Bild spricht."
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Balzac, Honoré de (1799-1850)
"Kunst, das ist vor allem der Mut, von dem der gewöhnliche Mensch keine Ahnung hat. Diese Arbeit ist ein ermüdendes Ringen."
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Döblin, Alfred (1878–1957)
"Kunst hat mit der Realität nichts zu tun. Sie fügt nur zur Realität etwas hinzu."
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Rilke, Rainer Maria (1875-1926)
Kunst heißt, nicht wissen, daß die Welt schön ist, und eine machen. (
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"Kunst ist dazu da, den Staub des Alltags von der Seele zu waschen."
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Picabia, Francis (1879-1953)
"Kunst ist der Kult des Irrtums."
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Schiller, Friedrich von (1759-1805)
"Kunst ist die rechte Hand der Natur. Diese hat nur Geschöpfe, jene hat Menschen gemacht."
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Poe, Edgar Allan (1809–1849)
"Kunst ist die Wiedergabe dessen, was die Sinne in der Natur durch den Schleier der Seele erkennen."
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Beckmann, Max (1884-1950)
"Kunst ist eine grausame Angelegenheit, deren Rausch bitter bezahlt werden muß."
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Kraus, Karl (1874-2936)
"Kunst ist etwas , was so klar ist, daß es niemand versteht."
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Cocteau, Jean (1889-1963)
"Kunst ist fleischgewordene Wissenschaft."
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Mann, Thomas (1875-1955)
"Kunst ist Geist, und der Geist braucht sich ganz und gar nicht auf die Gesellschaft, die Gemeinschaft verpflichtet zu fühlen. Eine Kunst, die “ins Volk geht”, die Bedürfnisse der Menge, des kleinen Mannes, des Banausentums zu den ihren macht, gerät ins Elend."
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Kunst ist Mensch plus Natur."
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Fuchs, Ernst (1930)
"Kunst ist, was nicht jeder kann."
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Kraus, Karl (1874-2936)
"Kunst ist , was Welt wird, nicht was Welt ist."
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Nestroy, Johann Nepomuk (1801-1862)
"Kunst ist, wenn man’s nicht kann, denn wenn man’s kann, ist’s keine Kunst."
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Nannen, Henri (1913-1996)
"Kunst muß anstößig sein; sie muß Denkanstöße geben."
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Nolde, Emil (1867-1956)
"Kunst steht nicht unter oder über, sondern jenseits von Richtigkeit und Fehler."
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Oldenburg, Claes (1929)
"Kunst soll etwas anderes tun als im Museum auf dem Hintern zu sitzen."
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Paracelsus (1493-1541)
"Kunst und Werkschaft müssen aus der Liebe entspringen, sonst ist nichts Vollkommenes da."
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Adorno, Theodor W. (1903-1969)
"Kunst will das, was noch nicht war, aber alles, was sie ist, war schon."
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Varèse, Edgar (1883-1965)
"Kunst wird nicht aus der Ratio geboren. Der Schatz ist im Unbewußten vergraben -in jenem Unbewußten, das mehr Verstand hat als unser Scharfsinn. In der Kunst ist ein Übermaß an Vernunft tödlich. Schönheit resultiert nicht aus einer Formel."
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Grieshaber, HAP (1909–1981)
"Kunst wird nie etwas anderes sein als eine Forderung nach Höchstentwicklung: daß jeder Einzelne alles versteht, bleibt Utopie. Daher der Abgrund zwischen dem, wovon man spricht, und dem, wovon man lebt."
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Hoffmann, E.T.A. (1776-1822)
"Liebe und Kunst leben gegenseitig ineinander, wie Gehirn und Herz, beide einander zur Wechselstärkung eingeimpft."
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Bierce, Ambrose (1842-1914)
Malerei ist die Kunst, Flächen vor dem Wetter zu schützen und sie den Kritikern auszusetzen.
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Rodin, Auguste (1840-1917)
"Malerei, Skulptur, Literatur, Musik stehen einander viel näher, als man im allgemeinen glaubt. sie drücken alle Gefühle der menschlichen Seele der Natur gegenüber aus."
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Strawinsky, Igor (1882-1971)
"Man kann auch in der Kunst wie in allen Dingen nur auf festem Grund bauen."
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Wilde, Oscar (1854-1900)
"Man kann die Kunst auf doppelte Weise hassen: Erstens, indem man sie haßt. Zweitens, indem man sie in den Grenzen der Vernunft liebt."
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Thoma, Hans (1839-1924)
"Man sagt: Die Kunst geht nach Brot. Aber ich sage: Die Kunst ist selber Brot, eine der Menschheit zu ihren geistigen Bestehen notwendige Nahrung."
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Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832)
"Man weicht der Welt nicht sicherer aus als durch die Kunst, und man verknüpft sich nicht sicherer mit ihr als durch die Kunst."
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Shakespeare, William (1564-1616)
"Mehr Inhalt, weniger Kunst."
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Braque, Georges (1882-1963)
"Mit dem Alter werden Kunst und Leben eins."
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Doesburg, Theo van (1883-1931)
"Mit Kunst kann man sich nicht die Zähne putzen."
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"Museen sind nicht weiter als ein Haufen Lügen, und die Leute, die aus der Kunst ein Geschäft machen, sind meistens Betrüger."
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Ebner-Eschenbach, Marie von (1830-1916)
"Natur ist Wahrheit, Kunst die höchste Wahrheit."
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Werfel, Franz (1890-1945)
"Nicht die Erschauung der Wirklichkeit, sondern die Selbstverherrlichung des Menschen ist der Antrieb der Kunst."
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Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863)
"Nicht was der Mensch soll, was und wie er es vermag, zeige die Kunst."
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Benn, Gottfried (1886-1956)
"Niemand kann Kunst umbringen, wo sie wirklich Gestalt annimmt, lebt sie weiter und überlebt die Politik und die geschichtliche Situation."
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Feuerbach, Anselm (1829-1880)
"Niemals wurde mehr von Kunst gesprochen und niemals wurde sie weniger empfunden als in unseren Tagen. Starken und treuen Seelen geht man aus dem Wege, und die Geschmacksepidemien brechen sonderbarerweise in verschiedenen Ländern zu gleicher Zeit aus."
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Walser, Martin (1927)
"Nur die Kunst veröffentlicht den wirklichen Zustand unseres Bewußtseins."
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Rathenau, Walther (1867-1922)
"Sei gewarnt vor trister Kunst! Sie ist die Kunst der Zweckmenschen. da ihre Lebensbestimmung trübsinnig ist, können sie allein derlei Künste schaffen und ertragen."
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Gauguin, Paul (1848-1903)
"Viele gute Köche sind gerade dadurch verdorben worden, daß sie zur Kunst übergingen."
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Casals, Pablo (1876-1973)
"Viele Menschen scheinen von der fixen Idee besessen zu sein, daß nicht nur im Zirkus, sondern auch in der Musik, Malerei und Literatur nur noch die Clowns eine Chance haben."
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Beethoven, Ludwig van (1770-1827)
"Wahre Kunst bleibt unvergänglich, und der wahre Künstler hat inniges Vergnügen an großen Geistesprodukten."
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Baudelaire, Charles (1821-1867)
"Was ist Kunst? Prostitution."
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Knef, Hildegard (1925–2002)
"Was sich mit der Kunst verheiratet, bekommt die Kritik zur Schwiegermutter."
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Bach, Johann Sebastian (1685-1750)
"Wem die Kunst das Leben ist, dessen Leben ist eine große Kunst."
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Ebner-Eschenbach, Marie von (1830-1916)
"Wenn der Kunst kein Tempel mehr offen steht, dann flüchtet sie in die Werkstatt."
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Furtwängler, Wilhelm (1886–1954)
"Wenn die Menschen wirklich wüßten, was wahre Kunst ist, würden sie sich gerne jeder Mühe unterziehen, um zu ihr zu gelangen."
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Warhol, Andy (1928-1987)
"Wenn du mit deiner Arbeit kein Geld machen kannst, dann mußt du sagen, daß es Kunst ist; und wenn du Geld machst, sagst du, daß es etwas ganz anderes ist."
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Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832)
"Wenn es eine Freude ist, das Gute zu genießen, ist es eine größere, das Bessere zu empfinden, und in der Kunst ist das Beste gut genug."
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Cocteau, Jean (1889-1963)
"Wenn es scheint, daß ein Werk seiner Zeit voraus ist, so nur deshalb, weil seine Zeit hinter ihm zurück ist."
---------------
Rodin, Auguste (1840-1917)
"Wenn Gott nicht die Brüste geschaffen hätte, hätte ich nicht gemalt..."
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"Wenn ich wüßte, was Kunst ist, würde ich es für mich behalten."
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Grillparzer, Franz (1791-1872)
"Wer durch eine Kunst ausdrücken will, was dieser Kunst versagt ist, der hat keine Ordnung in seinem Kopf, der ist ein Narr."
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Matisse, Henri (1869-1954)
"Wer eine Rose malen will, muß zuerst alle Rosen vergessen, die jemals gemalt geworden sind."
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Mendelssohn Bartholdy, Felix (1809-1847)
"Wer fühlt, die Kunst sei aus, der lasse sie doch um Gottes willen ruhen."
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Magritte, René (1898-1967)
"Wer in der Malerei nur will oder sucht, was er sich wünscht, wird niemals etwas finden, was seine Vorlieben überschreitet."
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Leibl, Wilhelm (1844-1900)
"Wer Kühe schlecht malen kann, sollte sie lieber melken, denn dabei kommt wenigstens etwas heraus."
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Shaw, George Bernard (1856–1950)
"Wir bringen hervor, was wir sehen. Möge es kein Mensch wagen, in der Lust ein Ding zu schaffen, das er im Leben nicht sehen möchte."
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Schlegel, Friedrich von (1772-1829)
"Witz als Werkzeug der Rache ist so schändlich wie Kunst als Mittel des Sinneskitzels."
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Wagner, Richard (1813-1883)
"Wo die Wissenschaft ihr Ende findet, im erkennen des Notwendigen, des Wahren, da tritt die Kunst als tätige Wirksamkeit der Wahrheit ein, denn sie ist das Bild des Wahren, des Lebens."
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Friedrich, Caspar David (1774-1840)
"Wo Herz und Gemüt erkaltet ist, da kann die Kunst nie heimisch sein."
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Klee, Paul (1879-1940)
"Zeichnen ist die Kunst, Striche spazieren zu führen."
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Wilde, Oscar (1854-1900)
"Ziel der Kunst ist, einfach eine Stimmung zu erzeugen."
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Barlach, Ernst (1870-1938)
"Zu jeder Kunst gehören zwei: einer, der sie macht, und einer, der sie braucht."
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Heuss, Theodor (1884-1963)
"Alle Kunstgestaltung ist nicht vom Stofflichen her bestimmt, sondern ist Überwältigung des Materiellen vom Geistigen."
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Rembrandt (1606-1669)
"An meinen Bildern müßt ihr nicht schnüffeln, die Farben sind ungesund."
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Klee, Paul (1879-1940)
"Bei jedem Kunstwerk von Bedeutung bedenke, daß wahrscheinlich ein Bedeutenderes hat aufgegeben werden müssen."
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Dickens, Charles (1812–1870)
"Beim Porträtmalen gibt es nur zwei Stilarten: die ernste und die gezierte."
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Morgenstern, Christian (1871-1914)
"Bilder, die man aufhängt umgekehrt,
mit dem Kopf nach unten, Fuß nach oben,
ändern oft verwunderlich den Wert,
weil ins Reich der Phantasie erhoben.
Palmström, dem schon frühe solches kund,
füllt (dergleichlich) eines Zimmers Wände
und als Maler großer Gegenstände
macht er dort begeistert Fund auf Fund."
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Lembke, Robert (1913-1989)
"Bühnenbildner leiden sehr unter dem Umstand, daß meistens irgendwelche Schauspieler vor ihren Kunstwerken herumstehen."
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Wittgenstein, Ludwig (1889–1951)
"Das Bild ist ein Modell der Wirklichkeit."
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Fernandel (1903-1971)
"Das Erstaunliche an den modernen Kunstwerken ist, daß die Künstler wissen, wann sie damit fertig sind."
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich (1770-1831)
"Das Kunstwerk ist der schöne Schein der Idee."
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Redon, Odilon (1840-1960)
"Das Kunstwerk ist die Umwandlung einer Erschütterung, die der Künstler weitergibt. Das Publikum verfügt darüber, doch Liebe ist nötig."
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Gide, André (1869–1951)
"Das Kunstwerk ist eine Idee, die übertrieben wird."
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Gasset, José Ortega y (1883-1955)
"Das Kunstwerk ist eine imaginäre Insel, die rings von Wirklichkeit umbrandet ist."
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Wilde, Oscar (1854-1900)
"Das Kunstwerk soll den Betrachter meistern, nicht der Betrachter das Kunstwerk. Der Betrachter soll empfänglich sein. Er soll die Geige sein, auf der der Meister spielen soll."
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Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863)
"Das Publikum beklatscht das Feuerwerk, doch keinen Sonnenuntergang."
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Hofmannsthal, Hugo von (1874-1929)
"Das, was den großen Künstler ausmacht, ist ein großer Wille, aber ein Wille, der gewollt wird, nicht der will.!"
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Ibsen, Henrik (1828–1906)
"Das, was ein Kunstwerk zum geistigen Eigentum seines Urhebers macht, ist der Stempel seiner eigenen Persönlichkeit, den er dem Werke aufdrückt."
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Whistler, James (1834-1903)
"Das Werk eines Meisters riecht nicht nach Schweiß, verrät keine Anstrengung und ist von Anfang an fertig."
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Bergengruen, Werner (1892-1964)
"Der Ausdruck der Leute, die sich in Gemäldegalerien bewegen, zeigt eine schlecht verhehlte Enttäuschung darüber, daß dort nur Bilder hängen."
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Cocteau, Jean (1889-1963)
"Dessen Werk wird Bestand haben, der nicht darauf aus war zu gefallen, sondern dem nur eines am Herzen lag: wahr zu sein."
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Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781)
"Die größte Deutlichkeit war mir immer auch die größte Schönheit."
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Cocteau, Jean (1889-1963)
"Die Ergriffenheit, die von einem Kunstwerk herrührt, ist nur dann wesentlich, wenn sie nicht durch Gefühlserpressung erreicht wird."
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Augustinus (354-430)
"Die Freunde dieser Welt lieben mehr die Werke als den Künstler und die Kunst, darum werden sie mit dem Irrtum bestraft, daß sie in den Werken den Künstler und die Kunst suchen."
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Nietzsche, Friedrich (1844 - 1900)
"Die Meisterschaft ist dann erreicht, wenn man sich in der Ausführung weder vergreift, noch zögert."
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Baselitz, Georg (1938)
"Ein Bild kann nicht schrecklich oder heiter sein; es kann rot sein oder schwarz."
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Kandinsky, Wassily (1866-1944)
"Ein Bild muß klingen und von einem inneren Glühen durchtränkt sein."
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Degas, Edgar (1834-1917)
"Ein Bild muß mit demselben Gefühl gemacht werden, mit dem ein Verbrecher seine Tat ausführt."
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Kästner, Erich (1899-1974)
"Eine Karikatur ist eine Pointe unter Weglassung der Geschichte. Darin haben es die Zeichner weiter gebracht als die Schriftsteller."
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Raabe, Wilhelm (1831-1910)
"Ein klassisches Kunstwerk - man sieht die Fäden nicht heraushängen, an denen die Puppen gezogen werden."
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Raabe, Wilhelm (1831-1910)
"Ein Kunststück geht an den Menschen vorüber, und an einem Kunststück gehen die Menschen vorüber."
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Döblin, Alfred (1878–1957)
"Ein Kunstwerk fällt vom Himmel; wieviel weniger ein Kunstverständnis."
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Zola, Emile (1840-1902)
"Ein Kunstwerk ist ein Stück Natur, gesehen durch ein Temperament."
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Rilke, Rainer Maria (1875-1926)
"Ein Kunstwerk ist gut, wenn es aus Notwendigkeit entstand. In dieser Art ihres Ursprungs liegt sein Urteil; es gibt kein anderes."
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Pretorius, Emil
"Ein Kunstwerk zu verstehen ist schwer und nur wenigen gegeben; die meisten begeistern sich lieber dafür."
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Rathenau, Walther (1867-1922)
"Eleganz ist gemeisterte Verschwendung."
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Raabe, Wilhelm (1831-1910)
"Es gibt Kunstwerke, zu denen die Fehler als ihre liebenswürdigsten Ingredienzien gehören."
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Weber, Carla Maria von (1786-1826)
"Es ist gewiß, daß keine Musik komponiert, kein Gemälde gemalt und kein Gedicht gedichtet werden würde, wenn nicht der Trieb, auf andere zu wirken, im Menschen läge."
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Schopenhauer, Arthur (1788-1860)
"Ethik kann so wenig zur tugend verhelfen, als eine vollständige Ästhetik lehren kann, Kunstwerke hervorzubringen."
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Gide, André (1869–1951)
"Gehört es nicht zum Wesen eines vollkommenen Kunstwerkes, daß es erlaubt, darin noch mehr zu sehen, als hineinzulegen in der Absicht des Künstlers lag?"
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Wildgans, Anton (1881-1932)
"Große Kunstwerke sind wie kostbar Gefäße, sie wandern von Zeitalter zu Zeitalter, von Völkern zu Völkern. sie würden veralten und niemals die Grenzen ihres Sprachgebietes verlassen, wenn nicht immer wieder neue Zeiten, neue Generationen, neue Völker ihren geistigen Fassungsraum, ihre ästhetische aber durch Zeit und Persönlichkeit bedingte Form mit neuem Herzblut füllen."
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Lembke, Robert (1913-1989)
"Heute gerät schon ein leeres weißes Blatt in Gefahr, für ein Kunstwerk gehalten zu werden."
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Schiller, Friedrich von (1759-1805)
"Jedes Kunstwerk darf nur sich selbst, das heißt seiner eigenen Schönheitsregel, Rechenschaft geben und ist keiner anderen Forderung unterworfen."
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Wilde, Oscar (1854-1900)
"Jedes mit Gefühl gemalte Porträt ist ein Porträt des Künstlers, nicht des Modells."
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Adorno, Theodor W. (1903-1969)
"Jedes Kunstwerk ist eine absolute Untat!"
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Searle, Ronald (1920)
"Karikaturen sind geistige Akupunktur ohne therapeutische Absicht."
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Adorno, Theodor W. (1903-1969)
"Kunstwerke werden um so weniger genossen, je mehr einer davon versteht."
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Whitman, Walt (1819-1892)
"Mag sein, daß alle Kunstwerke in erster Linie nach ihren künstlerischen Qualitäten beurteilt werden müssen, nach ihrer Gestaltungskraft, ihren dramatischen oder malerischen Fähigkeiten, ihrer Kunst, eine Handlung zu schüren. Aber wenn sie den Anspruch erheben, Werke ersten Ranges zu sein, so müssen sie streng und scharf danach beurteilt werden, ob sie - im höchsten Sinn und immer nur mittelbar - in den ethischen Prinzipien wurzeln und deren Ausstrahlung sind und ob sie Kraft haben, zu befreien, zu erheben, zu erweitern."
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Matisse, Henri (1869-1954)
"Malen heißt nicht Formen färben, sondern Farben formen."
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Schumann, Robert (1810–1856)
"Man betrachtet Jugendwerke von gewordenen Meistern mit ganz anderen Augen als die, die - an sich ebenso gut - nur versprachen und nicht hielten."
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Ebner-Eschenbach, Marie von (1830-1916)
"Man kann viele Dinge kaufen, die unbezahlbar sind."
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Morgenstern, Christian (1871-1914)
"Man sieht oft etwas hundert Mal, tausend Mal, ehe man es zum allerersten Mal wirklich sieht."
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Nietzsche, Friedrich (1844 - 1900)
"Nicht selten begegnet man Kopien bedeutender Menschen; und den meisten gefallen, wie bei Gemälden so auch hier, die Kopien besser als die Originale."
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Zweig, Stefan (1881-1942)
"Nicht Umfang und Gewicht verleihen Kunstwerken ihre innere Beständigkeit."
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Goncourt, Edmond Huot de (1822-1896)
"Niemand auf der Welt bekommt soviel dummes Zeug zu hören wie die Bilder in einem Museum."
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Tolstoi, Lew Nikolajewitsch (1828-1910)
"Von einem Kunstwerk zu sagen, daß es gut, aber für die meisten Menschen unverständlich ist, ist so, als ob man von einer Speise sagte, daß sie sehr gut sei, die meisten Menschen sie aber nicht essen können."
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Dali, Salvador (1904-1989)
"Wenn ich nur keine Angst vorm Malen hätte..."
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Miró, Joan (1893-1983)
"Wichtiger als ein Kunstwerk selbst ist seine Wirkung. Kunst kann vergehen, ein Bild zerstört werden. Was zählt, ist die Saat."
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Steinberg, Saul (1914-1999)
"Zeichnen ist eine Möglichkeit, auf dem Papier zu denken."
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Edwards, Betty (1926)
"Zweck des Zeichnens ist nicht, irgendwelche Linien auf dem Papier erscheinen zu lassen - ebensowenig, wie es der Zweck des Joggens ist, an ein bestimmtes Ziel zu gelangen."
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Ebner-Eschenbach, Marie von (1830-1916)
"Am umbarmherzigsten im Urteil über fremde Kunstleistungen sind die Frauen mittelmäßiger Künstler."
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Disraeli, Benjamin (1804-1881)
"Ein Kritiker ist ein Mann, der in der Literatur und in den Künsten bankrott gemacht hat."
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Wilde, Oscar (1854-1900)
"Je mehr die Kritiken auseinandergehen, umso mehr ist der Künstler mit sich selbst im Einklang."
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Benjamin, Walter (1892-1940)
"Kunstbegeisterung ist dem Kritiker fremd. Das Kunstwerk ist in seiner Hand die blanke Waffe in dem Kampfe der Geister."
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Nathan, George Jean (1882-1958)
"Kritik ist die Kunst, mit der sich der Kritiker einen Anteil am Ruhm des Künstlers zu sichern trachtet."
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Spencer, Herbert (1820-1903)
"Kunstbewertung ist sicherlich ebenso wie die Frauenkleidung eine Sache der Mode."
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Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781)
"Nicht jeder Kunstrichter ist ein Genie, aber jedes Genie ist ein geborener Kunstrichter. der wahre Kunstrichter folgert keine Regeln aus seinem Geschmacke, sondern hat seinen Geschmack nach den Regeln gebildet, welche die Natur der Sache erfordert."
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Chesterfield, Earl of (1694-1773)
"Sprich über die Modernen ohne Verachtung und über die Alten ohne Vergötterung. Beurteile sie alle aufgrund ihrer Verdienste, nicht wegen ihres Alters."
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Pound, Ezra (1885-1972)
"Trübsinn und Feierlichkeit sind auch in der fachgerechten Untersuchung einer Kunst fehl am Platze, die ursprünglich bestimmt war, dem Herzen des Menschen Freude zu bringen."
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Thoma, Hans (1839-1924)
"Wer öffentliche Kritik ausübt, nimmt ein großes Recht für sich in Anspruch. Große Rechte, ohne durch große Pflichten balanciert zu werden, haben etwas Unmoralisches. Die Kritik hat nicht das Recht, den Künstler persönlich zu beleidigen oder so herunterzusetzen, daß er dadurch zu Schaden kommt."
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Benjamin, Walter (1892-1940)
"Die technische Reproduzierbarkeit des Kunstwerks emanzipiert dieses zum ersten Mal in der Weltgeschichte von seinem parasitären Dasein am Ritual. Das reproduzierte Kunstwerk wird in immer steigendem Maße die Reproduktion eines auf Reproduzierbarkeit angelegten Kunstwerks. ... In dem Augenblick aber, da der Maßstab der Echtheit an der Kunstproduktion versagt, hat sich auch die gesamte soziale Funktion der Kunst umgewälzt. An die Stelle ihrer Fundierung aufs Ritual tritt ihre Fundierung auf eine andere Praxis: nämlich ihre Fundierung auf Politik."
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Benjamin, Walter (1892-1940)
"Die technische Reproduzierbarkeit verändert das Verhältnis der Masse zur Kunst. Aus dem rückständigsten, z.B. einem Picasso gegenüber, schlägt es in das fortschrittlichste, z.B. angesichts eines Chaplin um." (1935)
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Breton, André (1896-1966)
"Es ist untragbar, dass die Zeichnung, die Malerei, noch heute da stehen, wo die Schrift vor Gutenberg stand." (1934)
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Duchamp, Marcel (1887-1968)
"Sie kennen genau meine Meinung hinsichtlich der Fotografie. Ich würde es gerne sehen, wenn sie die Leute zur Verachtung der Malerei bringt, bis dann etwas anderes die Fotografie unerträglich macht." (1922)
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Richter, Gerhard (1932)
"Ich stelle nie wieder mit einem Künstler zusammen aus, der eine Steckdose braucht." (1990)
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Achternbusch, Herbert (1938)
"Kunst kommt nicht, wie der Kulturminister meint, von Können, sondern von Kontern. Aber es kann auch von Kunsthonig kommen."
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Cybinski, Nikolaus (1936)
"Es ist das Verhängnis in der Kunst, daß ihre Sackgassen häufig mit Geldstücken gepflastert sind."
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Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832)
"Bei den Kunstwerken ist viel Tradition, die Naturwerke sind immer wie ein ausgesprochenes Wort Gottes."
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Kishon, Ephraim (1924–2005)
"Auch die Unterhose von Andy Warhol ist für mich kein Kunstwerk, ich bedaure sehr zu sagen."
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Nitsch, Hermann (1938)
"Wann i a Einbrecher bin, der von moderner Kunst nix g´hört hat, und i siech angschütte Fetzen an der Wand, würden mich die auch net interessieren."
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Wagner, Richard (1813-1883)
"Die Bildnerin des Volkes ist nur die Kunst."
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Ernst, Max (1891-1976)
"Als letzter Aberglaube blieb dem westlichen Kulturkreis das Märchen vom Schöpfertum des Künstlers."
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Lüpertz, Markus (1941)
"Lobt ein Maler den anderen grundlos, so findet er ihn furchtbar."
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Klapheck, Konrad (1935)
"Manchmal sagen die Leute, du siehst aus wie deine Bilder. Und ich weiß nie, ob ich geschmeichelt oder beleidigt sein soll."
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Nay, Ernst Wilhelm (1902-1968)
"Figur erfinden ist die Freiheit des Künstlers; sie zu genießen, die Freiheit des Betrachters."
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Laub, Gabriel (1928-1998)
"In der Kunst kann nur derjenige etwas Neues sagen, der ungebildet genug ist, um nicht zu wissen, daß schon alles gesagt wurde."
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Hoet, Jan (1936)
"Wirklich große Künstler kennen nur sich selbst. Die mittelmäßigen Künstler dagegen haben die gesamte Kunstgeschichte und jedes Werk ihrer Kollegen im Kopf."
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Koch, Josef Anton (1768-1838)
"Der Verfall der Kunst gebar die Akademien."
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Beckmann, Max (1884-1950)
"Die Gesetze der Kunst sind ewig und unveränderlich, wie das moralische Gesetz in uns."
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Miller, Henry (1891-1980)
"Die Kunst wird immer sensationeller und unverständlicher und das Leben immer langweiliger und hoffnungsloser."
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"Eine Kunstrichtung hat sich erst dann durchgesetzt, wenn sie auch von den Schaufensterdekorateuren praktiziert wird."
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Rosegger, Peter (1843–1918)
"Über drei Dinge wird in unseren Tagen zuviel geschrieben und geredet: Über Kunst, Gesundheit und Erziehung. Folge davon, daß wir unkünstlerisch, kränkelnd und ungezogen geworden sind."
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Benn, Gottfried (1886-1956)
"Kunstwerke sind phänomenal, historisch unwirksam, praktisch folgenlos. Das ist ihre Größe."
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Bernstein, Leonard (1918-1990)
"Nur das Zusammenwirken von Freiheit und Ordnung, von Vielfalt und Einheit bringt eine wahre Demokratie oder ein großes Kunstwerk hervor."
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Braque, Georges (1882-1963)
"In der Kunst muß man sich mit den Entdeckungen begnügen und sich vor den Erklärungen hüten."
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Böll, Heinrich (1917-1985)
"Wie weit die Kunst gehen darf oder hätte gehen dürfen, kann ihr ohnehin vorher niemand sagen; sie muß also zu weit gehen, um herauszufinden, wie weit sie gehen darf, wie weit die ihr gelassene Freiheitsleine reicht."
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Cocteau, Jean (1889-1963)
"Die Bildhauerei, wegen Mißachtung von Form und Masse zugunsten von Verschwommenheit über Gebühr vernachläßigt, gehört zweifellos zu den edelsten Künsten. Immerhin ist sie die einzige Kunst, die uns zwingt, um sie herumzugehen."
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Friedrich, Caspar David (1774-1840)
"Denn wie nur ein reiner, ungetrübter Spiegel ein reines Bild wiedergeben kann, so kann auch nur aus einer reinen Seele ein wahrhaftes Kunstwerk hervorgehen."
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Friedrich, Caspar David (1774-1840)
"Die einzige wahre Quelle der Kunst ist unser Herz, die Sprache eines reinen kindlichen Gemütes. Ein Gebilde, nicht aus diesem Borne entsprungen, kann nur Künstelei sein."
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Friedrich, Caspar David (1774-1840)
"Heilig sollst du halten jede Regung deines Gemütes, heilig achten jede fromme Ahndung, denn sie ist Kunst in uns! In begeisternder Stunde wird sie zur anschaulichen Form; und diese Form ist dein Bild!"
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Friedrich, Caspar David (1774-1840)
"Hüte dich vor kalter Vielwisserei, vor frevelhaftem Vernünfteln; denn sie töten das Herz, und wo das Herz und Gemüt im Menschen erstorben sind, da kann die Kunst nicht wohnen!"
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Friedrich, Caspar David (1774-1840)
"Jedes echte Kunstwerk wird in geweihter Stunde empfangen und in glücklicher geboren, oft dem Künstler unbewußt aus innerem Drange des Herzens."
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Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832)
"Wissenschaft und Kunst gehören der Welt. Vor ihnen verschwinden die Schranken der Nationalität."
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Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832)
"Die Menschen glauben, die Organe, ein Kunstwerk zu genießen, bildeten sich eben so von selbst aus wie die Zunge und der Gaumen."
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Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832)
"Die Kunst an und für sich selbst ist edel; deshalb fürchtet sich der Künstler nicht vor dem Gemeinen. Ja indem er es aufnimmt, ist es schon geadelt, und so sehen wir die größten Künstler mit Kühnheit ihr Majestätsrecht ausüben."
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Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863)
"Die Kunst ist die höchste Form des Lebens, wenn auch nicht des Geistes."
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Heine, Heinrich (1797-1856)
"In der Kunst ist die Form alles, der Stoff gilt nichts."
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Montherlant, Henry de
In der Moral zählt nur die Absicht, in der Kunst nur das Ergebnis.
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"In der Kunst kommt die Praxis immer vor der Theorie."
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Schwitters, Kurt (1887-1948)
"Die höchste Form der Kunst ist das Gesamtkunstwerk, in dem die Grenzen zwischen Kunst und Nichtkunst aufgehoben sind."
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Marx, Karl (1818-1883)
"Kunst ist nicht ein Spiegel, den man der Wirklichkeit vorhält, sondern ein Hammer, mit dem man sie gestaltet."
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Nolde, Emil (1867-1956)
"Kunst ist im höchsten Ausmaße eine männliche Funktion."
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Lüpertz, Markus (1941)
"Kunst ist, was man nicht begreift."
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Wilde, Oscar (1854-1900)
"Die Kunst ist das einzig Ernsthafte auf der Welt. Und der Künstler ist der einzige Mensch, der nie ernsthaft ist."
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Artaud, Antonin (1896-1948)
"Die gesellschaftliche Aufgabe der Kunst besteht darin, daß sie den Ängsten ihrer Zeit einen Ausweg schafft. Ein Künstler, der im Innersten seines Herzens nicht das Herz seiner Zeit verwahrt, ein Künstler, der sich nicht klarmacht, daß er ein Sündenbock ist, daß er die Aufgabe hat, die umherirrende Wut seiner Zeit wie ein Magnet anzuziehen und sich auf die Schultern zu laden, damit die Zeit ihr Psychologisches Unbehagen los wird, der ist überhaupt kein Künstler."
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Locke, John (1632-1704)
"Die grösste Kunst ist, den Kindern alles, was sie tun oder lernen sollen, zum Spiel zu machen."
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Baudelaire, Charles (1821-1867)
"Lang ist die Kunst, flüchtig das Leben."
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Schwitters, Kurt (1887-1948)
"Die Gazelle zittert, weil der Löwe brüllt. Die Hyäne wittert. Doch die Kunst erfüllt."
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Chagall, Marc (1887-1985)
"In der Kunst wie im Leben ist alles möglich, wenn es auf Liebe gegründet ist."
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Hesse, Hermann (1877-1962)
"Erinnerung heisst die Kunst, einmal Genossenes nicht nur festzuhalten, sondern es immer reiner auszuformen."
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Ebers, Georg Moritz (1837-1898)
"Das Leben ist ein dorniger Rosenstock und die Kunst seine Blüte."
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Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832)
"Die Technik im Bündnis mit dem Abgeschmackten ist die fürchterlichste Feindin der Kunst."
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr fühle ich, daß es nichts gibt, was wahrhaft künstlerischer wäre, als die Menschheit zu lieben."
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"Kunst ist eine Lüge, die uns die Wahrheit erkennen läßt."
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Mann, Thomas (1875-1955)
"Ein Künstler muß in derselben Verfassung an sein Werk gehen, in der der Verbrecher seine Tat begeht."
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Brecht, Bertolt (1898-1956)
"Der größte Teil der kulturellen Produktion der letzten Jahrzehnte wäre durch einfaches Turnen und zweckmäßige Bewegung im Freien mit großer Leichtigkeit zu verhindern gewesen."
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Morgenstern, Christian (1871-1914)
"Ein Kunstwerk schön finden heißt, den Menschen lieben, der es hervorbrachte."
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Munch, Edvard (1863-1944)
"Für einen Künstler ist es vor allem gefährlich, gelobt zu werden."
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Klauke, Jürgen (1943)
"Wer sucht, der findet manchmal. Ich habe mein Geschlecht halbwegs gefunden und so manches über das andere und die dazwischen liegenden erfahren und bin guter Hoffnung, mit dem Latein noch nicht am Ende zu sein."
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Klauke, Jürgen (1943)
"Ich spreche den unauflöslichen Konflikt mit uns selbst an, das damit verbundene 'schöne Scheitern', das unsere Existenz, wenn man nicht verrückt wird, recht unterhaltsam macht."
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Leonardo da Vinci
"So wie das Eisen außer Gebrauch rostet und das stillstehende Wasser verdirbt oder bei Kälte gefriert, so verkommt der Geist ohne Übung."
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Dali, Salvador (1904-1989)
"Eines Tages wird man offiziell zugeben müssen, daß das, was wir Wirklichkeit getauft haben, eine noch größere Illusion ist als die Welt des Traumes."
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Slevogt, Max (1868–1932)
"Das Auge sieht, was es sucht."
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Picasso, Pablo (1881-1973)
„Kunst ist niemals keusch, man müsste sie von allen unschuldigen Ignoranten fernhalten. Leute, die nicht genügend auf sie vorbereitet sind, dürfte man niemals an sie heranlassen. Ja, Kunst ist gefährlich. Wenn sie keusch ist, ist sie keine Kunst".
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Rodin, Auguste (1840-1917)
„Wenn der Künstler nach dem nackten Körper zeichnet, erweist er der Weiblichkeit Anbetung. Durch die Linien, Formen, Farbe spricht er seine Verklärung aus. Er schafft eine neue Wirklichkeit, die er mit den verführerischsten Reizen streichelt und ausschmückt, und so wird er zu ihrem Geliebten wie sie seine Geliebte".
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Ernst, Max (1891-1976)
„Die Liebe ist der Todfeind der christlichen Moral. Indem die Kirche in das Gewissen und Untergewissen der Menschen mit Hilfe des sogenannten Bußsakramentes oder der Beichte eingebrochen ist, hat sie das sicherste Werkzeug gefunden, um auf der Stelle und ohne Schwierigkeit alles, was sich nach Liebe streckt, kleinzukriegen."
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Jones, Allen (1937)
„Werden Leute mit einer abstrakten Darstellung konfrontiert, verweisen sie gerne auf die Experten: in der Erotik aber ist jeder Experte. Mir scheint es eine demokratische Idee zu sein, dass Kunst jedermann auf einer gewissen Ebene zugänglich sein sollte, und die Erotik ist eine solcher Ebenen."
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Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832)
„Ein gutes Kunstwerk kann und wird zwar moralische Folgen haben, aber moralische Zwecke vom Künstler fordern, heißt ihm sein Handwerk verderben".
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Fuchs, Eduard (1870-1940)
„Man darf getrost sagen, dass durch die bewusste Gestaltung der Erotik nicht nur ein Teil des Schönsten, sondern überhaupt das Allerschönste in die Kunst und damit in die Welt gekommen ist". (1930)
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Wagner, Otto (1841-1918)
"Ein guter, grosser Gedanke ist noch,bevor der Stift in Tätigkeit tritt, zu fassen und reiflich zu erwägen. Ob sich derselbe blitzartig zeigt oder langsam klärt, ob er des Durchdenkens und des Ausfeilens im Geiste wert ist, ob er bei der ersten Fixierung als Treffer oder Niete erscheint, ob er wieder und immer wieder neu gefasst werden muss, ist gleichviel. So viel aber ist sicher, dass ein glücklicher Grundgedanke und seine reife geistige Durchbildung heutzutage schwer ins Gewicht fallen und weit mehr zur Wertschätzung eines Werkes beitragen als die üppigsten Blüten, welche das natürliche unbewusste Können des Künstlers erspriessen lässt. Ein gewisses praktisches Element, mit welchem die Menschheit heute durchtränkt ist, lässt sich nicht aus der Welt schaffen und jeder Baukünstler wird sich endlich zu dem Satze bequemen müssen: "Etwas Unpraktisches kann nicht schön sein." (1905)
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Wagner, Otto (1841-1918)
"Ohne Zweifel kann und muss es so weit kommen, dass nichts dem Auge sichtbares entsteht, ohne die künstlerische Weihe zu empfangen. Es darf nie vergessen werden, dass die Kunst eines Landes der Wertmesser nicht allein seines Wohlstandes, sondern vor allem auch seiner Intelligenz ist."
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Ungerer, Tomi (1931)
"Kunst ist Einfall und Zufall, aber manchmal auch Abfall."
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Wilde, Oscar (1854-1900)
"Die meisten Frauen sind so gekünstelt, dass ihnen jeder Sinn für die Kunst fehlt. Die meisten Männer sind so natürlich, dass ihnen jeder Sinn für die Schönheit fehlt."
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Picabia, Francis (1879-1953)
"Der Kopf ist rund, damit das Denken seine Richtung ändern kann."
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Lüpertz, Markus (1941)
"Alles was wir über Gott wissen, wissen wir durch die Kunst"
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Mack, Heinz (1931)
"...so manche zeitnahe Kunst (ist) ohne ironische Brechungen gar nicht konsumierbar und ohne Unterhaltungswert, den unsere Freizeit- und Entertainmentgesellschaft nun einmal erwartet."
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Mack, Heinz (1931)
"Es entsteht in unserer Zeit mehr Kunst, als Zeit vorhanden ist, sie wahrzunehmen."
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Quintilian (35-96)
"Die Gelehrten verstehen die Theorie der Kunst, die Ungelehrten die Freude an der Kunst."
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Einstein, Albert (1879-1955)
"Das Schönste, was wir erfahren können, ist das Mysteriöse. Es ist der Quell aller wahren Kunst und Wissenschaft."
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Balzac, Honoré de (1799-1850)
"Maler dürfen nur mit dem Pinsel in der Hand nachdenken."
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Balzac, Honoré de (1799-1850)
"Wenn ein Künstler das Pech hat, von der Leidenschaft erfüllt zu sein, die er ausdrücken will, so kann er sie nicht schildern, denn er ist die Sache selber, anstatt ihr Abbild zu sein. Die Kunst entspringt dem Gehirn und nicht dem Herzen. Wer von seinem Thema beherrscht wird, ist dessen Sklave und nicht dessen Herr."
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Michelangelo Buonarrotti (1475-1564)
"Genius ist ewige Geduld."
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Michelangelo Buonarrotti (1475-1564)
"Die Malerei scheint mir um so besser, je mehr sie der Skulptur ähnelt, und die Skulptur umso schlechter, je mehr sie der Malerei ähnelt. Die Skulptur ist die Fackel der Malerei, und zwischen ihnen besteht der gleiche Unterschied wie zwischen der Sonne und dem Mond."
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Michelangelo Buonarrotti (1475-1564)
"Die flämische Malerei wird den Frauen gefallen, vor allem den alten oder auch den sehr jungen, wie den Mönchen, Nonnen und einigen Edlen, die für echte Harmonie taub sind...Obwohl so etwas in den Augen einer gewissen Anzahl von Menschen gute Wirkungen erzielt, handelt es sich hierbei weder um Vernunft noch um Kunst oder gar Proportion, um Symmetrie ; sie ist wahllos im Sujet, ohne Größe. Schließlich hat diese Malerei auch keine Körperlichkeit und keine Kraft...Erst den Werken, die in Italien entstehen, kann man die Bezeichnung Wahre Malerei geben."
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Hesse, Hermann (1877-1962)
"Der Schatz einer Nation an Kunst und Dichtung ist wie der Schatz eines einzelnen an Erinnerungen und Erfahrungen: keine geht je völlig unter, jede kann zu jeder Zeit wieder neu und aktuell werden, obwohl das, was momentan im Bewußtsein spiegelt, immer nur ein millionster Teil des ganzen Besitzes ist."
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Steiner, Rudolf (1861-1925)
»Wahre Heilung vom Bösen zum Guten wird in der Zukunft für die Menschenseelen darin liegen, daß die wahre Kunst jenes geistige Fluidum in die menschlichen Seelen und in die menschlichen Herzen senden wird, so daß diese Menschenseelen und -herzen – wenn sie das Fluidum auf sich wirken lassen von dem, was geworden ist in architektonischer Skulptur und anderen Formen – dann, wenn sie lügnerisch veranlagt sind, aufhören zu lügen; daß, wenn sie friedensstörerisch veranlagt sind, aufhören, den Frieden ihrer Mitmenschen zu stören.«
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Edwards, Betty (1926)
"Allgemein gesehen trifft es sicher zu, daß in der zeitgenössischen Kunst das zeichnerische Können keine unbedingt notwendige Voraussetzung für das bildnerische Schaffen darstellt, und so manches Kunstwerk trägt die Signatur eines bedeutenden Künstlers, der überhaupt nicht zeichnen kann."
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Lem, Stanislaw (1921-2006)
"Unsere Gegenwart liebt merkwürdigerweise möglichst billige Lügengeschichten und eine dürftige Kunst, wie z.B. das Verpacken von Kathedralen, Türmen und Brücken. Wenn man alles als Kunst präsentieren kann, dann kann man die Kunst nirgends mehr finden."
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Hesse, Hermann (1877-1962)
"So wie die Verrücktheit, in einem höheren Sinn, der Anfang aller Weisheit ist, so ist Schizophrenie der Anfang aller Kunst, aller Phantasie."
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Cardenal, Ernesto (1925)
"Der Künstler war immer vollkommen in die Gesellschaft integriert, aber nicht in die Gesellschaft seiner Zeit, sondern in jene der Zukunft."
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Gide, André (1869–1951)
"Uneinig sein mit seiner Zeit - das gibt dem Künstler seine Daseinsberechtigung."
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Tiptree Jr., James (1915-1987)
"Der Gedanke, Kunst gedeihe in buntem, organischem Wirrwarr, ist schon lange durch die Gewißheit ersetzt worden, daß Kunst vor allem Computer braucht."
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Tàpies, Antoni (1923)
"Redet man in den Schulen etwa, ohne daß wir davon wissen, schon von neuer Kunst? Ist das, was die Zeitungen darüber schreiben, schon mehr geworden im Verhältnis zu den ungeheuren Mengen von Papier, die dem Sport, dem Klatsch, den Liebesaffären von Prinzessinnen und Filmstars jederzeit zur Verfügung gestellt werden? Wie viele Minuten räumt denn im Ernst das Fernsehen den Künsten ein?
Gibt es denn überhaupt keinen Künstler, der dieser Bezeichnung würdig ist, keinen einziegen, der sich jemals ersthaft mit den Problemen, den Kämpfen, den Idealen, den Hoffnungen und Gefühlen der Gesellschaft seiner Zeit auseinandergesetzt hätte, oder keinen, der nicht den Drang empfände, auf diese Gesellschaft einzuwirken, um sie im Verein mit allen fortschrittlichen Kräften zu ändern und zu bessern? Ist denn nicht gerade die Kunst einer der wenigen Zufluchtsorte, die dem Menschen noch bleiben, um die Dinge beim Namen zu nennen?" (1968)
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Lissitzky, El (1890-1941)
"Wenn du mich fragst, was die Kunst sei, so weiß ich es nicht. Wenn du mich nicht fragst, so weiß ich es." (1911)
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Schmied, Wieland (1929)
"In allen Jahrhunderten haben sich Künstler mit den Herrschenden eingelassen. Sie waren stark genug das auszuhalten, oder ihre Kunst ist daran zugrundegegangen - wir kennen Beispiele für beides. Das soll nicht heißen, daß Kunst und Moral sich völlig voneinander trennen lassen. Ihr Zusammenhang ist nur unendlich diffiziler. Er hat jedenfalls nicht mit dem Lebenswandel des Künstlers zu tun. Die Moral der Kunst spricht sich im Kunstwerk aus, nicht in der Person des Künstlers. Moral ist zuallererst eine Frage der Qualität. Es läßt sich kein vollkommenes Werk denken, das nicht von künstlerischer Moral getragen wird. Oder andern gesagt: die Humanität eines Kunstwerks - und damit seine Größe - ist eine Sache der künstlerischen Form, der ästhetischen Gestalt." (1990)
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Einstein, Albert (1879-1955)
"Wo die Welt aufhört, Schauplatz des persönlichen Hoffens, Wünschens und Wollens zu sein, wo wir uns ihr als freie Geschöpfe bewundernd, fragend, schauend gegenüberstellen, da treten wir ins Reich der Kunst und Wissenschaft ein. Wird das Geschaute und Erlebte in der Sprache der Logik nachgebildet, so treiben wir Wissenschaft, wird es durch Formen vermittelt, deren Zusammenhänge dem bewußten Denken unzugänglich, doch intuitiv als sinnvoll erkannt sind, so treiben wir Kunst. Beiden gemeinsam ist die liebende Hingabe an das Überpersönliche, Willensferne..."
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Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863)
"Die Höhe der Kultur ist die einzige, zu der viele Schritte hinaufführen und nur ein einziger herunter."
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Hrdlicka, Alfred (1928–2009)
"So lieb ist der liebe Gott nun auch wieder nicht, daß er dem, der keinen Inhalt hat, die Form schenkt."
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Wenger, Lisa (1858-1941)
"Beneide den Künstler um sein Können, nicht um seinen Erfolg."
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Gütersloh, Albert Paris (1887-1973)
"Der Künstler ist jenes einzigartige Wesen, das am wenigsten zu sagen hat, aber alles zu Sagende am besten zu sagen versteht."
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Grillparzer, Franz (1791-1872)
"Die ausgezeichneten Künstler sind es, die die Kunst verderben, wenn sie sich individuellen Richtungen mit zu großer Vorliebe hingeben."
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Baschnonga, Emil
"Die Rolle des Künstlers erfordert das Schnitzmesser, die des Kritikers das Schlitzmesser. Letzterer begeht damit meistens Schnitzer."
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Gulbransson, Olaf (1873–1958)
"Ein Karikaturist muß verstehen, aus einem Gesicht die Wurzel zu ziehen wie der Mathematiker aus einer Zahl."
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Winckelmann, Johann Joachim (1717-1768)
"Der gute Geschmack, welcher sich mehr und mehr durch die Welt ausbreitet, hat sich angefangen zuerst unter dem griechischen Himmel zu bilden. Alle Erfindungen fremder Völker kamen gleichsam nur als der erste Same nach Griechenland, und nahmen eine andere Natur und Gestalt an in dem Lande, welches Minerva, sagt man, vor allen Ländern, wegen der gemäßigten Jahreszeiten, die sie hier angetroffen, den Griechen zur Wohnung angewiesen, als ein Land welches kluge Köpfe hervorbringen würde." (1756)
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Dehmel, Richard (1863-1920)
"Suchst du im Bild nach allen Zügen
des Lebens, wird dir keins genügen.
Das eben ist es: weil's nicht Leben,
kann dein Gefühl ihm Leben geben.
Das Leben läßt sich stets nur stückweis fassen;
Kunst will ein Ganzes ahnen lassen.
Das Unermeßne ist
der Kunst so eingemessen,
daß du vermessen bist,
willst du's allein ermessen."
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Botero, Fernando (1932)
"Nicht die Abbildung der Wirklichkeit ist das Ziel der Kunst, sondern die Erschaffung einer eigenen Welt."
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Joubert, Joseph (1754-1824)
"Ihre Entstehung verdanken die Meisterwerke dem Genie, ihre Vollendung dem Fleiß."
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Rathenau, Walther (1867-1922)
"Alle Künste sind androgyn. Außer der Kunst des Denkens."
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Chrysander, Friedrich (1826-1901)
"Jedes große und allgemein verständliche Kunstwerk muß auf dem goldenen Grunde der Heiterkeit, auf durchsichtiger Klarheit und individueller Lebendigkeit ruhen."
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Paul, Jean (1763-1825)
"In wessen Herz die Kunst sich niederließ,
der ist vom Sturm der rauhen Welt geschieden,
dem öffnet sich, durchwallt von süßem Frieden,
im ewigen Lenz ein stilles Paradies."
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Hölderlin, Friedrich (1770-1843)
"Lern im Leben die Kunst, im Kunstwerk lerne das Leben!
Siehst du das eine recht, siehst du das andere auch."
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Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832)
"Es gibt keine patriotische Kunst und keine patriotische Wissenschaft. Beide gehören wie alles hohe Gute der ganzen Welt an und können nur durch allgemeine freie Wechselwirkung aller zugleich Lebenden in steter Rücksicht auf das, was uns vom Vergangenen übrig und bekannt ist, gefördert werden."
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Mommsen, Theodor (1817-1903)
"Es ist die tiefste und herrlichste Wirkung der musischen Künste und vor allem der Poesie, daß sie die Schranken der bürgerlichen Gemeinden aufheben und aus den Stämmen ein Volk, aus den Völkern eine Welt erschaffen."
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Uhland, Ludwig (1787-1862)
"Heilig achten wir die Geister,
aber Namen sind uns Dunst.
Würdig ehren wir die Meister,
aber frei ist nur die Kunst."
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Hippokrates von Kos (460-377 v.Chr.)
"Vita brevis, ars longa.
Das Leben ist kurz, die Kunst währet lange."
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Paul, Jean (1763-1825)
"Gesetze, Zeiten, Völker überleben sich. Nur die Sternbilder der Kunst schimmern in alter Unvergänglichkeit über den Kirchhöfen der Zeit."
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Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832)
"Künstler! dich selbst zu adeln,
mußt du bescheiden prahlen.
Laß dich heute loben, morgen tadeln
und immer bezahlen!"
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Locke, John (1632-1704)
"Der Fall ist äußerst selten, daß jemand Gold- und Silbergruben auf dem Parnaß entdeckt. Die Luft daselbst ist angenehm, aber der Boden unfruchtbar, und es gibt wohl wenig Beispiele, daß jemand sein väterliches Gut durch die dort geernteten Früchte vermehrt hätte."
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Sprichwort
"Der Meister einer Kunst nährt Weib und sieben Kinder, ein Meister aller sieben Künste nährt sich selber nicht."
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Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832)
"Die Künstler werden nie bezahlt, sondern der Handwerker. Chodowiecki der Künstler, den wir alle bewundern, äße schmale Bissen, aber Chodowiecki der Handwerker, der die elendsten Sudeleien mit seinen Kupfern illuminiert, wird bezahlt."
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Ambros, August Wilhelm (1816 - 1876)
"Der echte Künstler gleicht dem Hausvater im Evangelium, der sein Gastmahl rüstet, ohne zu fragen, was für Gäste sich zu Tisch setzen werden, ohne sich darum zu kümmern, ob sich überhaupt Gäste einfinden und ob er auf ihren Dank rechnen darf."
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Mendelssohn Bartholdy, Felix (1809-1847)
"Die erste Bedingung zu einem Künstler ist, daß er Respekt von dem Großen habe und sich davor beuge und es anerkenne und nicht die großen Flammen auszupusten versuche, damit das kleine Talglicht ein wenig heller leuchte."
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Schiller, Friedrich von (1759-1805)
"Zum Philosophieren ist schon der halbe Mensch genug, und die andre Hälfte kann ausruhen; aber die Musen saugen einen aus."
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Busch, Wilhelm (1832-1908)
"Die erste Pflicht der Musensöhne
ist, daß man sich ans Bier gewöhne."
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Graff, Sigmund (1898-1979)
"Die abergläubische Scheu der Künstler, über künftige Werke, Bücher, Rollen usw. zu sprechen, beruht auf der Angst, durch die kleinste Preisgabe ihrer schöpferischen Geheimnisse die Kraft zu ihrer stilsicheren Ausführung zu verlieren. Alle Kunstwerke sind ursprünglich "Luftgebilde" der Phantasie, die sich am besten realisieren, wenn sie weder durch Beifall noch durch Kritik und Tadel gestört werden. Niemand kann einem Künstler helfen. Er muß sich verrennen oder durchs Ziel laufen. Was ihm durch hilfreiche Menschen abgenommen werden kann, ist allenfalls nur seine schöpferische Naivität."
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Feuerbach, Anselm (1829-1880)
"Die gefährlichste Klippe im Leben des Künstlers ist die Heirat, besonders eine sogenannte glückliche Heirat."
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Schiller, Friedrich von (1759-1805)
"Wie verwahrt sich aber der Künstler vor den Verderbnissen seiner Zeit, die ihn von allen Seiten umfangen? Wenn er ihr Urteil verachtet. Blicke aufwärts nach seiner Würde und dem Gesetz, nicht niederwärts nach dem Glück und nach dem Bedürfnis!"
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Rathenau, Walther (1867-1922)
"Unsere Kunst leidet am Überfluß der Talente und am Mangel der Persönlichkeit."
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Rathenau, Walther (1867-1922)
"Wie in einem lebendigen Körper die Säfte dahin strömen, wo die Natur ein starkes Wachstum fordert, sei es, daß eine Wunde vernarbt oder eine Stütze geschaffen oder eine Blüte erzeugt werden soll, so strömen die geistigen Potenzen und Talente einer Nation in diejenigen Berufsprovinzen, die einen besonderen Aufwand an Kräften verlangen und rechtfertigen. Deshalb wird in unserer Zeit die Provinz der Künste, man möchte sagen vom Landsturm, ja teilweise vom Invaliden geschützt, während die stärkste Mannschaft des Landes sich in die aktiven Berufe drängt, wo es gilt, Angriffen zu wehren und Grenzen zu erweitern."
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Sprichwort
"Mit Dichtern, Malern und Musikern ist es wie mit den Pilzen: Für einen guten zehntausend schlechte." (China)
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Gouvy, Théodore (1819-1898)
"Wenn die Kunst abwärts geht, so tragen daran zumeist die Künstler selber die Schuld. Denn bestochen und hingerissen durch vorübergehende äußere Erfolge erniedrigen sie sich, dem frivolen Instinkt und Geschmack der Menge."
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Schumann, Robert (1810–1856)
"Man kann gewissen Anforderungen und Wünschen der Zeit sehr wohl genügen, ohne sich dadurch etwas von seiner Künstlerwürde zu vergeben."
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Vasarely, Victor (1906-1997)
"Durch die Loslösung vom Figurativen haben wir das Anekdotische ausgeschaltet: die reine Plastizität bricht mit dem Literarischen. Eine Annäherung an die mathematischen Wissenschaften zeichnet sich ab ... Eine parallele Erscheinung zur Musik." (1952)
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Vasarely, Victor (1906-1997)
"Jedes für die breite Öffentlichkeit bestimmte Kunstwerk muß notwendigerweise vergrößert werden: 1) vergrößert im eigentlichen Wortsinn in der Architektur (Fresken, Tapisserien, Glasmalerei, Mosaik, Integrationen usw.); 2) vergrößert im quantitativen Sinn in der Edition (Bücher, Zeitschriften, Illustrationen, Sammelmappen); 3) vergrößert durch Lichtbildprojektion oder Kinematographie (Diapositive, Filme, Fernsehen). Die quantitative Vergrößerung oder das "In-Funktion-Setzen" ist in allen Fällen eine zweite Schöpfung (Nach-Schöpfung), gezeichnet vom Schöpfer oder Nach-Schöpfer. Er zeichnet! Und darauf kommt es an!
" (1953
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Vasarely, Victor (1906-1997)
"Ich träume von einer sozialen Kunst. Ich setze ein tiefes Verlangen des Menschen nach Plastik voraus, genau so wie er ein Verlangen nach Melodie, Rhythmus oder Poesie hat. Ich glaube, daß jetzt die Voraussetzungen dafür gegeben sind, um dieses natürliche Verlangen des Menschen nach sinnlichen Freuden zu befriedigen." (1953)
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Vasarely, Victor (1906-1997)
"Die Kunst ist artifiziell, das Eigentliche der Kreativität ist es, sich von der Natur zu trennen, und nicht, sich mit ihr zu verbinden." (1953)
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Vasarely, Victor (1906-1997)
"Durch Überlegungen bin ich zu folgender Hypothese gekommen: Die proportionale Vergrößerung des "Motivs" ist notwendig geworden durch die Vergrößerung der Geschwindigkeit in allen Bereichen unseres Lebens. Diese Geschwindigkeit zwingt uns, ungeduldig und hastig zu sein. Wir geben uns keinen langen Kontemplationen mehr hin, wir haben die Liebe zum Detail verloren. Unsere Existenz ist kompliziert geworden ... Wir verlieren enorm viel Zeit... Wir wollen daher schneller aufnehmen, wir suchen den direkten, kraftvollen momentanen Schock. Große Formen, krasse Lokal-Farben kommen diesem neuen menschlichen Verlangen entgegen." (1953)
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Vasarely, Victor (1906-1997)
"Es muß ein Bild gemacht werden, dem der Magier Zeit nichts mehr hinzufügen und nichts mehr wegnehmen kann." (1954)
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Vasarely, Victor (1906-1997)
"Nichts ist weniger naturalistisch als ein Vinci oder Cezanne; nichts ist näher dem Abstrakten als ein Piero oder Vermeer. Ein Kunstwerk, das der Natur gleicht, ist unnütz. Kunst ist artifiziell und keineswegs natürlich; schaffen heißt nicht, die Natur imitieren sondern ihr gleichkommen und sie sogar übertreffen durch eine Erfindung, deren unter allen Lebewesen nur der Mensch fähig ist." (1954)
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Vasarely, Victor (1906-1997)
"Mit dem wachsenden Bedürfnis, meine auf dem Gebiet abstrakter plastischer Ausdrucksformen gemachten Entdeckungen in die diskursive Sprache zu übersetzen, stellte ich eine erstaunliche Übereinstimmung zwischen meinen Funden und den bereits großartig formulierten Fakten der Wissenschaft fest. Es ging mir nicht darum, in die Rechte anderer, esoterischer Disziplinen einzugreifen, die mir ohnehin versagt bleiben mußten, weil es für einen Einzelnen einfach unmöglich ist, sich die notwendigen umfassenden Kenntnisse anzueignen. Aber wird nicht Kunst aus eben dem Grunde geschaffen, um eine intuitiv begriffene Entsprechung zu den Erkenntnissen zu liefern, die einem auf ewig verschlossen bleiben?" (1959)
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Vasarely, Victor (1906-1997)
"Die Einsicht lehrt uns, nachsichtig gegenüber anderen, unnachsichtig aber uns selbst gegenüber zu sein. Wenn wir aber den Regungen des Herzens zu sehr nachgeben, finden wir uns selbst bald in der Lage des Schwachen und zum Rückzug gezwungen. Der Einsiedler in der Wüste hat noch niemals der Menschheit genützt." (1959)
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Vasarely, Victor (1906-1997)
"Wenn die Künste nur den Satten als poetische Nahrung dienen - wer wird sich damit befassen, Kunstformen für die Habenichtse unserer Tage zu schaffen?" (1959)
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Vasarely, Victor (1906-1997)
"Was ist die Lebensdauer eines Kunstwerks, selbst wenn sie Jahrtausende zählt, verglichen mit den Zeiträumen der Geologie oder der Astronomie? Aber dennoch ist wohl das Licht oder die Wärme, die der Mensch zu verströmen fähig ist, um sich aufzuheitern oder sich rühren zu lassen (und sei es nur für ein paar Augenblicke), alle Mühen wert. Da es die Kontinuität gibt, dürfen wir optimistisch sein." (1959)
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Vasarely, Victor (1906-1997)
"Wenn das Kunstprodukt nicht den Rahmen der Elite der "Kenner" sprengt, ist die Kunst zum Erstickungstod verurteilt." (1959)
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Vasarely, Victor (1906-1997)
"Diejenigen, die Wissenschaft gemeinverständlich darzustellen versuchen, können das große Verdienst für sich in Anspruch nehmen, eine "allgemein verständliche Sprache" geschaffen zu haben, die uns die Welt und das Universum wenn nicht "exakt", so doch "intuitiv" verständlich nahezubringen vermag. Auf eine angemessene Weise die Dinge zu "fühlen", bedeutet sie ein wenig auch schon zu "verstehen". Ist es nicht von großer Wichtigkeit, in einer notwendigerweise durch Scheidewände getrennten Welt die Möglichkeit der Osmose zu schaffen, die Hermetik aufzubrechen, um eine in allen Bereichen des menschlichen Tätigseins fast identische Bewegung durchzusetzen? Die Durchmusterung des Wissens und der Kulturen aller Orte und Zeiten macht große Fortschritte. Dank der Elektronik werden unsere Kinder deren Wesentliches frei zur Verfügung haben. In der Zwischenzeit scheint es mir unerläßlich, eine doppelte Anstrengung zu unternehmen: Kunst zu schaffen, sie zu lesen und dann in eine allgemeinverständliche Sprache zu übersetzen. Denn wenn das stumme Universum der Formen-Farben auch genügt, um die Dinge in Bewegung zu halten, fordert der Verstand doch mehr. In dem Augenblick, wo man über ein Gemälde anfängt zu reden, kann man, muß man das Höchste über es sagen. Die Äußerungen und Schriften der Künstler tragen nachdrücklich zur Schaffung einer "Wissenschaft von den Künsten" und ihres Vokabulars bei, denn es sind ja schließlich die wissenden Künstler, die zunächst an der Quelle sitzen." (1959)
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Vasarely, Victor (1906-1997)
"Im Leben eines jeden Schaffenden tritt eine Periode der Vor-Gewißheit ein, in der Eroberungen und Niederlagen einander abwechseln. Der Weg bis dahin ist schon lang und wechselhaft. Mit Bestimmtheit ist aber gerade dies eine sehr fruchtbare Periode. Denn wenn der Weg einmal gefunden ist, läßt die Riesenarbeit der Ausarbeitung, der Klärung, der Festigung und schließlich der Verbreitung des vollendeten Kunstwerks keine Zeit mehr für gewagte Forschungsunternehmen. Von da an schöpft der Künstler aus seinem Werk, nicht mehr aus sich selbst. Melancholie, aber auch Gerechtigkeit des Schicksals: denn um ihn herum ist inzwischen bereits die nächste Generation tätig geworden und dabei, die neue Kunst ihrer Zeit zu schaffen." (1960)
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Vasarely, Victor (1906-1997)
"Es herrscht das Wunschdenken, daß der Künstler unpolitisch, reaktionär oder schlimmeres sein solle, daß er sich nicht zu informieren brauche und die technischen und sozialen Errungenschaften ruhig verachten könne, daß er - mit einem Wort - am Rande des Lebens in seinem Elfenbeinturm zu leben habe. Ein solcher Künstler (und die meisten sind solche) wird nicht die Kunst seiner Zeit schaffen. Für einen, der sich seiner selbst wirklich bewußt ist, ist es unvorstellbar, nicht von allem, was um ihn herum passiert, betroffen zu sein. Kunst ist vom Leben untrennbar, und jede authentische Schöpfung kann nichts anderes sein als ein Akt der Revolution." (1960)
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Vasarely, Victor (1906-1997)
"Wir sollten niemals die Tatsache aus den Augen verlieren, daß die wahrhaften Neuerer immer in der kleinen Minderheit gewesen sind. Ihre Äußerungen und Taten sind um so schwieriger zu entdecken, zu erklären und anzuerkennen, weil noch keine geläufige Formel für ihre Erklärung und die Einordnung dessen existiert, was sie sagen und machen." (1960)
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Vasarely, Victor (1906-1997)
"Jede große bildende Kunst war, ist und wird avantgardistisch sein. Alles übrige, und das ist bei weitem der größere Teil, ist bloßer Bodensatz, aus dem die Gipfel der wahrhaft großen Werke herausragen." (1964)
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Vasarely, Victor (1906-1997)
"Das Kunstdenken und die Philosophie des Künstlers werden sich unter dem Einfluß der dialektischen Maschine - Presse, Radio, Fernsehen - von Grund aus ändern. Der in seinem Elfenbeinturm eingeschlossene Künstler wird einem Wesen Platz machen, das informiert oder sogar gelehrt, aber zumindest den Vorgängen offen ist, die sich um ihn herum ereignen. Er verwandelt sich von einem inspirierten Zuschauer in einen wissenden Teilnehmer, der fähig ist, Synthesen zu bewerkstelligen." (1965)
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Vasarely, Victor (1906-1997)
"Die enge Zusammenarbeit von Unternehmern, Industriellen, Städtebauern, Architekten und Ingenieuren mit Malern, Bildhauern, Farbgestaltern und Plastikern wird unentbehrlich ... Man sollte einen Ort der Zusammenkunft planen für den Austausch und die Kommunikation von Ideen ... Nichts erscheint mir wichtiger, als der Bau von polychromen Städten des Glücks." (1967)
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Marinetti, Filippo Tommaso (1876-1944)
"Wahrlich, ich erkläre euch, daß der tägliche Besuch von Museen, Bibliotheken und Akademien (diesen Friedhöfen vergeblicher Anstrengungen, diesen Kalvarienbergen gekreuzigter Träume, diesen Registern gebrochenen Schwunges) für die Künstler ebenso schädlich ist wie eine zu lange Vormundschaft der Eltern für manche Jünglinge, die ihr Genie und ihr ehrgeiziger Wille trunken machen. Für die Sterbenden, für die Kranken, für die Gefangenen mag das angehen: — die bewundernswürdige Vergangenheit ist vielleicht ein Balsam für ihre Leiden, da ihnen die Zukunft versperrt ist ... Aber wir wollen von der Vergangenheit nichts wissen, wir jungen und starken Futuristen!" (1909)
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Matisse, Henri (1869-1954)
"Die Künste haben eine Entwicklung, die nicht allein vom Einzelnen ausgeht, sondern auch vom Willen der Generation, deren Erbe er angetreten hat. Man kann nicht einfach irgend etwas machen. Ein begabter Künstler kann nicht etwas Beliebiges machen. Wenn er nur seine eigenen Gaben gebrauchen würde, könnte er nicht existieren. Wir sind nicht Herr über unser Schaffen. Es ist uns auferlegt."
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Rouault, Georges (1871-1958)
"Die Malerei ist für mich ein Mittel, das Leben zu vergessen, ein Schrei in der Nacht, ein verhaltenes Schluchzen, ein ersticktes Lächeln. Ich bin der schweigsame Freund derer, die leiden in dem öden Gefilde. Ich bin der Efeu des ewigen Elends, der sich an die aussätzige Mauer klammert, hinter der die rebellische Menschheit ihre Laster und Tugenden verbirgt. Als Christ glaube ich an Jesus am Kreuz." (1926)
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Vlaminck, Maurive de (1876-1958)
"In der Kunst haben die Theorien die gleiche Nützlichkeit wie die Verordnungen in der Medizin: um daran zu glauben, muss man krank sein. - Das Wissen tötet den Instinkt. Man macht nicht Malerei, man macht seine Malerei. - Mein Bestreben geht dahin, mich zu den in den Tiefen des Unbewussten schlummernden Trieben zurückzufinden, die das Leben an der Oberfläche, die Konventionen uns genommen haben. Ich betrachte die Dinge noch mit Kinderaugen." (1929)
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Cézanne, Paul (1839-1906)
"Die Natur ist immer dieselbe, aber von ihrer sichtbaren Erscheinung bleibt nichts bestehen. Unsere Kunst muss ihr das Erhabene der Dauer geben, mit den Elementen und der Erscheinung all ihrer Veränderungen. Die Kunst muss ihr in unserer Vorstellung Ewigkeit verleihen." (um 1900)
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Cézanne, Paul (1839-1906)
"Der Künstler ist nur ein Aufnahmeorgan, ein Registrierapparat für Sinnesempfindungen, aber, weiß Gott, ein guter, empfindlicher, komplizierter, besonders im Vergleich zu den anderen Menschen. Aber wenn er dazwischenkommt, wenn er es wagt, der Erbärmliche, sich willentlich einzumischen in den Übersetzungsvorgang, dann bringt er nur seine Bedeutungslosigkeit hinein, das Werk wird minderwertig." (um 1900)
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Cézanne, Paul (1839-1906)
"Beim Maler gibt es zwei Dinge: das Auge und das Gehirn. Beide müssen sich gegenseitig unterstützen. Man muss an ihrer wechselseitigen Entwicklung arbeiten: am Auge mittels des optischen Studiums der Natur, am Gehirn mittels der logischen Entwicklung und Ordnung der künstlerischen Erlebnisse; sie schafft die Ausdrucksmittel." (um 1900)
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Léger, Fernand (1881-1955)
"Ohne die gegenwärtige Entwicklung mit den wissenschaftlichen Entdeckungen zur Zeit jener Revolution vergleichen zu wollen, die sich am Ende des Mittelalters durch Gutenbergs Erfindung im Bereich der Ausdrucksmittel der Menschheit vollzog, möchte ich doch darauf aufmerksam machen, dass die modernen mechanischen Verfahren - die Farbphotographie, der Cinematograph, die Fülle mehr oder weniger populärer Romane, die Verbreitung des Theaters - die Ausführung eines visuellen, sentimentalen, beschreibenden und allgemein verständlichen Sujets durch die bildende Kunst wirksam ersetzen und künftig überflüssig machen." (1913)
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Léger, Fernand (1881-1955)
"Ich frage mich wirklich: - worauf wollen alle jene mehr oder weniger historischen oder dramatischen Bilder in den französischen ,Salons' angesichts des ersten Bildschirms des Kinos noch Anspruch erheben?" (1913)
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Léger, Fernand (1881-1955)
"Die Photographie erfordert weniger Sitzungen als das Porträt, gibt die Ähnlichkeit getreuer wieder und kostet weniger. Der Porträtmaler stirbt aus, die Genre- und Historienmaler werden nicht ihren schönen Tod sterben, sondern von ihrer Epoche getötet werden." (1913)
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Léger, Fernand (1881-1955)
"Die Spezialisierung ist das Moderne. Die Malkunst, ebenso wie alle anderen Ausdrucksweisen des menschlichen Geistes, muss sich diesem Gesetz unterwerfen. Diese Spezialisierung ist logisch. Indem sie jedem die Beschränkung auf sein eigentliches Ziel auferlegt, erlaubt sie ein Verdichten der Ergebnisse.
Dadurch gewinnt die Malkunst an Realismus. Das moderne Konzept liegt folglich nicht in einer vorübergehenden Abstraktion, die nur für einige Eingeweihte taugt, es liegt im Gesamtausdruck einer neuen Generation, deren Bedürfnissen es sich fügt und auf deren Bestrebungen es antwortet." (1913)
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Gris, Juan (1887-1927)
"Ich arbeite mit den Elementen des Geistes, mit der Einbildungskraft, ich versuche, das Abstrakte konkret zu machen, ich gehe vom Allgemeinen zum Besonderen, d.h. ich gehe von einer Abstraktion aus, um zu einer konkreten Wirklichkeit zu gelangen, meine Kunst ist eine Kunst der Synthese, eine deduktive Kunst. Ich will dazu gelangen, neue Einzeldinge herzustellen, indem ich von allgemeinen Grundformen ausgehe. Meiner Meinung nach ist das Allgemeine die rein bildnerische, die künstlerisch gesetzmäßige, die abstrakte Seite." (1921)
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Gris, Juan (1887-1927)
"Die Künstler haben geglaubt, mit schönen Modellen oder schönen Motiven zu einem poetischen Ziel zu gelangen, wir glauben, es vielmehr mit schönen Elementen zu erreichen, und die des Geistes sind gewiss die schönsten." (1921)
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Lhote, André (1885-1962)
"Ein Geheimnis [der Innenwelt] auszudrücken durch ein anderes Geheimnis [der Malerei], ist noch die eleganteste Lösung, die menschliche Seele zu erreichen, die in Wahrheit unerreichbar ist." (1933)
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Marc, Franz (1880-1916)
"Die "Mystik" erwachte in den Seelen und mit ihr uralte Elemente der Kunst. Es ist unmöglich, die letzten Werke dieser "Wilden" aus einer formalen Entwicklung und Umdeutung des Impressionismus heraus erklären zu wollen. Die schönsten prismatischen Farben und der berühmte Kubismus sind als Ziel diesen "Wilden" bedeutungslos geworden. Ihr Denken hat ein anderes Ziel. Durch ihre Arbeit ihrer Zeit "Symbole" zu schaffen, die auf die Altäre der kommenden geistigen Religion gehören und hinter denen der technische Erzeuger verschwindet. Spott und Unverstand werden ihnen Rosen auf dem Wege sein. Nicht alle offiziellen "Wilden" in Deutschland und außerhalb träumen von dieser Kunst und von diesen hohen Zielen. Um so schlimmer für sie. Sie mit ihren kubistischen und sonstigen Programmen werden nach schnellen Siegen an ihrer eigenen Äußerlichkeit zugrunde gehen." (1913)
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Kirchner, Ernst Ludwig (1880-1938)
"Formen und Farben sind nicht an sich schön, sondern die, welche durch seelisches Wollen hervorgebracht sind. Es ist etwas Geheimes, was hinter den Menschen und Dingen und hinter den Farben und Rahmen liegt, und das verbindet alles wieder mit dem Leben und der sinnfälligen Erscheinung, das ist das Schöne, das ich suche." (1925)
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Meidner, Ludwig (1884-1966)
"Wir müssen endlich anfangen, unsere Heimat zu malen, die Großstadt, die wir unendlich lieben. Auf unzähligen, freskengroßen Leinwänden sollten unsre biebernden Hände all das Herrliche und Seltsame, das Monströse und Dramatische der Avenüen, Bahnhöfe, Fabriken und Türme hinkritzeln. Wir erinnern uns an einzelne Bilder der siebziger und achtziger Jahre, welche Großstadtstraßen darstellten. Sie waren von Pissarro oder Claude Monet gemalt, zwei Lyrikern, welche von Wiese, Busch und Baum herkamen. Das Süße und Flockige dieser Agrarlandschafter ist auch in ihren Stadtbildern. Doch malt man Häuserungetüme so strichelnd und durchsichtig wie man Bäche malt und Boulevards wie Blumenbeete!?" (1914)
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Meidner, Ludwig (1884-1966)
"Wir Heutigen, Zeitgenossen des Ingenieurs, empfinden die Schönheit der geraden Linien, der geometrischen Formen." (1914)
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Meidner, Ludwig (1884-1966)
"Leider verwirrt heute allerlei Atavistisches die Köpfe. Das Stammeln primitiver Völker beschäftigt auch einen Teil der deutschen Maler-Jugend und nichts scheint wichtiger zu sein als Buschmannmalerei und Aztekenplastik. Auch das wichtigtuende Gerede steriler Franzosen über "absolute Malerei", über "das Bild" u. a. findet bei uns lauten Widerhall. Aber seien wir ehrlich! Gestehen wir uns nur ein, dass wir keine Neger oder Christen des frühen Mittelalters sind! Dass wir Bewohner von Berlin sind anno 1913, in Cafehäusern sitzen und diskutieren, viel lesen, sehr viel vom Verlauf der Kunstgeschichte wissen und: dass wir alle vom Impressionismus herkamen! Wozu die Manieren und Anschauungen vergangener Zeiten nachahmen, das Unvermögen als das Richtige proklamieren?! Sind diese rohen, mesquinen Figuren, die wir jetzt in allen Ausstellungen sehen, ein Ausdruck unserer komplizierten Seele?!" (1914)
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Meidner, Ludwig (1884-1966)
"Würde uns nicht die Dramatik eines gut gemalten Fabrikschornsteins tiefer bewegen als alle Borgo-Brände und Konstantinsschlachten Raffaels?" (1914)
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Meidner, Ludwig (1884-1966)
"Damit wir uns nicht mehr vor dem Firmament zu schämen haben, müssen wir uns endlich aufmachen und mithelfen, dass eine gerechte Ordnung in Staat und Gesellschaft eingesetzt werde. Wir Künstler und Dichter müssen da in erster Reihe mittun. Es darf keine Ausbeuter und Ausgebeuteten mehr geben!" (1919)
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Meidner, Ludwig (1884-1966)
"Uns Maler und Dichter verbinde mit den Armen eine heilige Solidarität! Haben nicht auch viele unter uns das Elend kennengelernt und das Beschämende des Hungers und der materiellen Abhängigkeit?! Stehen wir viel besser und gesicherter in der Gesellschaft als der Proletarier?! Sind wir nicht wie Bettler abhängig von den Launen der Kunst sammelnden Bourgeoisie! Sind wir noch jung und unbekannt, so wirft sie uns einen Almosen hin oder lässt uns lautlos verrecken.
Wenn wir einen Namen haben, dann sucht sie uns durch Geld und eitle Wünsche vom reinen Ziel abzulenken. Und wenn wir längst im Grabe, dann deckt ihr Protzentum unsere lauteren Werke mit Bergen von Goldstücken zu. - Maler, Dichter, Musiker, schämt euch eurer Abhängigkeit und Feigheit und verbrüdert euch mit dem ausgestoßenen, rechtlosen, gering bezahlten Knecht!" (1919)
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Meidner, Ludwig (1884-1966)
"Wir sind keine Arbeiter, nein. Rausch, Wonne - Verglühen ist unser Tagewerk." (1919)
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Meidner, Ludwig (1884-1966)
"Man muss sich fest einschließen in vier aschengraue Atelierwände, vor großen Leinewänden herumturnen, einsam schimpfen, wütend sein, sich kratzen und eine Donnerwetter-Palette in der Faust haben."
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Meidner, Ludwig (1884-1966)
"Her mit dem Rum, ich muss schleckern. Die Staffelei presse ich an meine haarlose Brust und tanze zotig und wie ein Bezechter. Geld her, meine Damen. Ich will mir sechs Greise mieten. Mit viel rauhen Schollen werde ich sie begraben, dass ihre spitzen Kniee nur und ihre entfleischten Hände hervorstehen. So will ich sie malen mit lauter Gelächter-Farben."
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Meidner, Ludwig (1884-1966)
"In Fieber und Einsamkeit verbringe ich meine Nächte und am Tage schlafe ich traumzerrissen und einsam."
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Meidner, Ludwig (1884-1966)
"Man muss saufen können. Immer eine Rumflasche auf dem Nachttisch. Ein Maler muss viel fressen. Dabei hat er breughelische Einfälle. Tollheiten steigen aus dem prallen Bauch. Man muss Gelächter brüllen wie ein Prolet, dröhnend sich schnäuzen, gemeine Flüche zum besten geben. Dann auch ist es gut, sich weit aus dem Fenster zu beugen, die Sterne anzuulken und den Mond mit Zoten zu beglücken. Nachher sollst du feste schuften, Maler. Schiebe dich mit gewaltigem Ruck vor die Staffelei. Kümmere dich nicht um Schulen und vorgefasste Meinungen, noch um das Gerede der Cafehäuser. Mal' deinen eignen Gram, deine ganz Verruchtheit und Heiligkeit dir vom Leibe."
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Meidner, Ludwig (1884-1966)
"In meiner Brust schreien die noch ungemalten Pestkranken, Leichenschänder und hungernden Ammen. Mich bedrohen verkrampfte Fäuste und wiehernde Grimassen an den Wänden. Ich schreite wie in gewalttätigen Träumen umfangen. Ich habe schreckliche Angst. Die Nacht ist schweigend und dröhnt.
Dies ist die Sehnsucht des wahren Malers: Umbra mit Zinkgelb und Pariserblau! Eine Rumflasche! Die Donnerwetter-Palette! Die zügellose Geliebte und die Hand ausgestreckt nach den Sternen!"
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Meidner, Ludwig (1884-1966)
"Der Porträtmalerei indessen scheint keine große Zukunft mehr zu blühen, denn der Photograph liefert heute billiger, bequemer und schneller, sprechend ähnliche, auf elegant retuschierte Abbilder. Wer wird sich auch künftig noch malen lassen, außer Pixavon-Königinnen und Elida-Prinzessinnen, wo die Leute heutigentags sich selber kaum ausstehen können und stets angeekelt sind, wenn sie im Spiegel ihr eigenes, trauriges Ponim erblicken. Die Zahl der Selbsthasser wächst in die Puppen und die Menge derer, die sich aus Kunst nichts macht, wird morgen noch gewaltiger sein ..." (1929)
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Nolde, Emil (1867-1956)
"Ich möchte so gern, dass meine Bilder mehr sind, keine zufällige schöne Unterhaltung, nein, dass sie heben und bewegen und dem Beschauer einen Vollklang vom Leben und menschlichen Sein geben." (1927)
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Nolde, Emil (1867-1956)
"Alles Ur- und Urwesenhafte immer wieder fesselte meine Sinne. Das große tosende Meer ist noch im Urzustand, der Wind, die Sonne, ja der Sternenhimmel wohl fast auch noch so, wie er vor fünftausend Jahren war." (1934)
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Hausmann, Raoul (1886-1971)
"Der Maler malt wie der Ochs brüllt - diese feierliche Unverfrorenheit festgefahrener Markeure mit Tiefsinn vermengt, ergab wichtige Jagdreviere besonders deutscher Kunsthistoriker. Die weggeworfene Puppe des Kindes oder ein bunter Lappen sind notwendigere Expressionen als die irgend eines Esels, der sich in Ölfarbe ewig in endliche gute Stuben verpflanzen will." (1918)
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Hausmann, Raoul (1886-1971)
"Versuche einer Steigerung der Sinnesorgane durch Wissenschaft und Kunst, die dennoch bloße Auflösungsgeste, Aggressionsumkehrung, gegen den Menschen gerichtet bleiben - wo die Kunst noch voraus vor der Wissenschaft eine bewußte Unmoral, Unobjektivität behält und als Haben buchen kann." (1918)
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Hausmann, Raoul (1886-1971)
"Dada: das ist die vollendete gütige Bosheit, neben der exakten Fotografie die einzig berechtigte bildliche Mitteilungsform und Balance im gemeinsamen Erleben - jeder, der in sich seine eigenste Tendenz zur Erlösung bringt, ist Dadaist. In Dada werden Sie Ihren wirklichen Zustand erkennen: wunderbare Konstellationen in wirklichem Material, Draht, Glas, Pappe, Stoff, organisch entsprechend Ihrer eigenen geradezu vollendeten Brüchigkeit, Ausgebeultheit: Nur hier gibt es erstmals keinerlei Verdrängungen, Angstobstinationen, wir sind weit entfernt von der Symbolik, dem Totemismus; elektrisches Klavier, Gasangriffe, hergestellte Beziehungen, Brüllender in Lazaretten, denen wir erst durch unsere wunderbaren widerspruchsvollen Organismen zu irgend einer Berechtigung, drehender Mittelachse, Grund zum Stehen oder Fallen verhelfen."
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Beckmann, Max (1884-1950)
"Malerei ist eine schwere Sache und fordert den Menschen mit Haut und Haaren. So bin ich vielleicht blind an vielen Dingen des realen und politischen Lebens vorbeigegangen. Allerdings nehme ich an, dass es zwei Welten gibt: Die Welt des Geistes und die der politischen Realität. Beide sind streng gesonderte Funktionen der Lebensmanifestation, die sich wohl manchmal berühren, aber im Prinzip grundverschieden sind." (1938)
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Beckmann, Max (1884-1950)
"Nach meiner Ansicht sind alle wesentlichen Dinge der Kunst, seit Ur in Chaldaea, seit Tel Halaf und Kreta, immer aus dem tiefsten Gefühl für das Mysterium des Seins entstanden. Ein "Selbst" zu werden, ist immer der Drang aller noch wesenlosen Seelen. Dieses "Selbst" suche ich im Leben - und in meiner Malerei." (1938)
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Beckmann, Max (1884-1950)
"Kunst dient der Erkenntnis, nicht der Unterhaltung, der Verklärung oder dem Spiel." (1938)
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Beckmann, Max (1884-1950)
"Im Grunde ist über Kunst genug geredet, und letzten Endes ist alles unzulänglich, wenn man mit Worten seine Taten interpretieren soll." (1938)
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Beckmann, Max (1884-1950)
"Es ist sicher das törichtste und unzulänglichste Unternehmen, Dinge über Kunst in Worte oder Schrift fassen zu wollen, denn ob man will oder nicht, spricht jeder doch nur pro domo seiner eigenen Seele, und eine absolute Objektivität oder Gerechtigkeit ist nicht möglich. Außerdem sind gewisse letzte Dinge nur durch Kunst an sich auszudrücken, sonst brauchten sie nicht gemalt, geschrieben oder musiziert zu werden." (1948)
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Beckmann, Max (1884-1950)
"Letzthin sprachen wir vom Rausch, sicher ist alle Kunst auch Rausch - aber disziplinierter Rausch. - Trotzdem lieben wir auch die Champagnerurwälder, die großen Hummer- und Austernseen und die giftige Pracht der lüsternen Orchideen ..." (1948)
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Beckmann, Max (1884-1950)
"Lernen Sie die Formen der Natur auswendig, damit Sie sie verwerten können wie Noten in einem Musikstück. Dazu sind diese Formen da. Natur ist ein wundervolles Chaos, und unsere Aufgabe und Pflicht ist es, dieses Chaos zu ordnen und ...zu vollenden." (1948)
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Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832)
"Es hat doch im Grunde niemand einen rechten Begriff von der Schwierigkeit der Kunst als der Künstler selbst."
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Novalis (1772-1801)
"Die Kunst ist dazu da, die Wunden zu heilen, die der Verstand schlug."
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Ulrichs, Timm (1940)
"ALLES ist kunst, was als kunst begriffen wird."
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Luther, Martin (1483-1546)
"Das Schlichte ist in allen Künsten das Schönere."
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Corinth, Lovis (1858-1925)
"Ein Neues habe ich gefunden: Die wahre Kunst ist, Unwirklichkeit üben."
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Brock, Bazon (1936)
"Die Kunst ist nur Mittel der Erkenntnis."
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Schwitters, Kurt (1887-1948)
"Ein Spiel mit ernsten Problemen, das ist Kunst."
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Feuerbach, Anselm (1829-1880)
"Im Positiven die Poesie festhalten, scheint mir die Aufgabe des Künstlers zu sein."
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Braque, Georges (1882-1963)
"In der Kunst zählt nur eines: was man nicht erklären kann."
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Cocteau, Jean (1889-1963)
"In der Kunst ist jeder Wert, der sich durchsetzt, vulgär."
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Leonardo da Vinci (1452-1519)
"In der Kunst können wir für Gottes Enkel gelten."
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Manzù, Giacomo (1908-1991)
"In der Kunst muß man immer ein bißchen höher zielen als man vielleicht trifft."
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Machiavelli, Niccolò (1469–1527)
"Es ist unmöglich, daß die Kunst mehr vermöge als die Natur."
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Delacroix, Engène (1798-1863)
"Kunst muß lebendig machen."
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Chirico, Giorgio de (1888–1978)
"Kunst ist keine intellektualistische Schwärmerei."
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Doesburg, Theo van (1883-1931)
"Kunst ist Spiel, und das Spiel hat seine Gesetze."
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Pöppelmann, Matthäus Daniel (1662–1736)
"Kunst und Lehre gibt Gunst und Ehre."
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Mucha, A.M. (1860–1939)
"Art Noveau ist Unsinn; Kunst kann nicht neu sein, da sie ewig ist."
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Guareschi, Giovanni (1908-1968)
"Ein Kritiker ist eine Henne, die gackert, wenn andere legen."
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Feuerbach, Anselm (1829-1880)
"Stil ist richtiges Weglassen des Unwesentlichen."
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Schiller, Friedrich von (1759-1805)
"Wahrheit existiert für die Weisen, Schönheit für das fühlende Herz."
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Hrdlicka, Alfred (1928–2009)
"Die, die die abstrakte Kunst machen, und die, die sie konsumieren, sind eigentlich Schwachköpfe, sie sind biedere, einfache Seelen. Während Kunst, wie ich sie verstehe, Bereiche abdeckt von der Psychiatrie bis zur Politik, wollen sie ein Bild an der Wand, das das Zuhause gemütlich machen soll, das ist ihre wahre Mentalität. Sie haben ein schlichtes Gemüt, und schlichte Gemüter haben immer eine Sehnsucht nach dem Geistigen." (1988)
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Hrdlicka, Alfred (1928–2009)
"Politisch gebraucht oder mißbraucht worden ist sie (die Kunst) immer, und das wird auch immer so sein."
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Ulrichs, Timm (1940)
"Kunst ist Leben und Leben ist Kunst"
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Guardini, Romano (1885-1968)
"...Kontemplation. Wir sind Aktivisten geworden und stolz darauf; in Wahrheit haben wir verlernt, still zu werden, uns zu sammeln, zu öffnen, zu schauen und die Wesenheiten in uns aufzunehmen. Darum haben auch, trotz allen Redens von Kunst, so wenige ein echtes Verhältnis zu ihr. Die meisten fühlen wohl irgend etwas Schönes ... Das echte Verhalten vor dem Kunstwerk hat damit nichts zu tun. Es besteht darin, daß man still wird, sich sammelt, eintritt, mit wachen Sinnen und offener Seele schaut, lauscht, miterlebt. Dann geht die Welt des Werkes auf."
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Guardini, Romano (1885-1968)
"Zum Wesen des Kunstwerks gehört, daß es wohl Sinn hat, aber keinen Zweck. ... Es "beabsichtigt" nichts, sondern "bedeutet"; es "will" nichts, sondern "ist".
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Mann, Thomas (1875-1955)
"Man arbeitet schlecht im Frühling, gewiß, und warum? Weil man empfindet. Und weil der ein Stümper ist, der glaubt, der Schaffende dürfe empfinden. Jeder echte und aufrichtige Künstler lächelt über die Naivität dieses Pfuscherirrtums,- melancholisch vielleicht, aber er lächelt."
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McCourt, Frank (1930-2009)
"Guter Geschmack greift um sich, wenn die Phantasie stirbt."
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Tabori, Georg (1914–2007)
"Künstler sind von Beruf Hexen. Ihr Auftrag war schon immer, das Verdrängte heraus zu kitzeln, das Verschwiegene auszusprechen, und das Verlogene in Frage zu stellen."
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Dürer, Albrecht (1471-1528)
"Item wer ein Moler will werden, der muß van Natür dorzu geschick sein. Item die Kunst des Malens würd baß durch Lieb und Lust gelernt dann durch Zwang. Item aus welchem ein großer künstreicher Moler soll werden, der muß ganz van Jugend auf darbei erzogen werden. Item er muß van guter Werkleut kunst erstlich viel
abmachen, bis daß er ein freie Hand erlangt."
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Höroldt, Hartmut
"Unsere Welt braucht IDEEN.
Sie schöpft aus ihnen, um zu (über)leben.
Noch mehr aber braucht sie die Mutigen.
Die, die sich trauen, Ideen auch umzusetzen."
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Oppenheim, Meret (1913-1985)
"Die Künstler träumen für die Gesellschaft."
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Morgenstern, Christian (1871-1914)
„In jedem Menschen ist ein Kind verborgen, das heißt Bildnertrieb ... Das will auch in der Kunst mit-spielen, mit-SCHAFFEN dürfen und nicht so sehr bloß bewundernder Zuschauer sein. Denn dieses 'Kind im Menschen' ist der unsterbliche Schöpfer in ihm.“ (1913)
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Schottenloher, Gertraud
„Wenn Worte fehlen, sprechen Bilder.“ (1994)
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Dubuffet, Jean (1901-1985)
„Der künstlerische Schöpfungsakt, der mit so extremer Anspannung einhergeht, und das hohe Fieber, das ihn begleitet, können sie überhaupt normal sein?“ (1948)
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Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832)
„Wem die Natur ihr offenbares Geheimnis zu enthüllen anfängt, der empfindet eine unwiderstehliche Sehnsucht nach ihrer würdigsten Auslegerin, der Kunst.“ (o.J.)
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Schönberg, Arnold (1874-1951)
"Kunst kommt nicht von Können, sondern von Müssen."
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Friedrich, Caspar David (1774-1840)
"Die einzig wahre Quelle der Kunst ist unser Herz, die Sprache eines reinen kindlichen Gemütes. Jedes echte Kunstwerk wird in geweihter Stunde empfangen und in glücklicher geboren, oft dem Künstler unbewusst aus innerem Drange des Herzens. Schließe dein leibliches Auge, damit du mit dem geistigen Auge zuerst siehest dein Bild. Dann fördere zutage, was du im Dunkeln gesehen, dass es zurückwirke auf andere von außen nach innen."
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Courbet, Gustave (1819–1877)
"Der vollkommene Maler muß imstande sein, sein bestes Bild zehnmal hintereinander abzukratzen und neu zu malen, um zu beweisen, daß er weder von seinen Nerven noch vom Zufall abhängt."
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Bloch, Ernst (1885-1977)
"Die Fälschung unterscheidet sich vom Original dadurch, dass sie echter aussieht."
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Bacon, Francis (1561-1626)
"Wollte man den Geist und die Thaetigkeit eines Künstlers kennen lernen und betrachten, so wuerde man gewiss nicht die rohen Anfänge und dann wieder nur die vollendeten Werke seiner Kunst sehen wollen, sondern man würde zugegen sein, wenn der Künstler arbeitet und sein Werk weiter führt."
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Ingres, Jean-Auguste-Dominique (1780-1867)
"Nur durch Kampf erwirbt man etwas, und in der Kunst ist der Kampf die Mühe, die man sich gibt."
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Toscani, Oliviero
create live - don´t consume it.
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Morgenstern, Christian (1871-1914)
"Kunst ist nicht ein Stück Welt im Spiegel eines Temperaments, sondern ein Stück Temperament im Spiegel des Bewußtseins."
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Arnheim, Rudolf (1904-2007)
"Kunst ist ein Merkmal, das in allen Gegenständen und Tätigkeiten mehr oder minder ausgeprägt ist: die Fähigkeit, Realität sichtbar zu machen."
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Schlegel, Friedrich von (1772-1829)
"Vieleicht Kunst = Wissenschaft + Bildung."
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Nietzsche, Friedrich (1844-1900)
"Das absolute Wissen führt zum Pessimismus: die Kunst ist das Heilmittel dagegen."
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Friedrich, Caspar David (1774-1840)
"Die Kunst ist einem Kinde, die Wissenschaft einem Manne zu vergleichen."
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Honnef, Klaus (1933)
"Kunst ist das Mittel, die vielfältigsten Erscheinungsformen der Welt aus beständig sich verändernden Perspektiven anschauend, denkend und handelnd zu erfahren. Die Erscheinungsformen wandeln sich in dem Maße wie der Begriff. Deshalb liefert die Kunst die beste Strategie, auf die Herausforderungen einer unaufhörlich sich ändernden Welt kreativ zu reagieren. Sie eröffnet sozusagen die Möglichkeit, auch die Rückseite von Sonne, Mond und Sternen zu sehen. Kunst handelt stets von Möglichkeiten und Optionen. In jedem Fall aber bereichert sie jede individuelle sowie kollektive Erfahrung."
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Dali, Salvador (1904-1989)
"Die Wissenschaft, die uns den Schlüssel zur Macht über die Welt zu liefern scheint, entfernt uns in Wahrheit von der Wirklichkeit der Macht, die nur aus der totalen, blitzhaften Intuition des Wirklichen entstehen kann. Rationalismus und Erfahrung sind nur Kontrollinstrumente. Allein die irrationalen Fähigkeiten schließen uns die Pforten des Universums auf. Die Kunst ist eine Schule der tiefen Erkenntnisse und der Initiation."
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Adorno, Theodor W. (1903-1969)
"Kunst, nach Hegels Satz Erscheinung der Wahrheit, ist objektiv intolerant, auch gegen den gesellschaftlich diktierten Pluralismus friedlich nebeneinander bestehender Sphären, auf den Ideologen immer wieder sich herausreden."
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Kant, Immanuel (1724-1804)
"Die Kunst ist das einzig wahre und ewige Organon und zugleich Dokument der Philosophie."
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Lüppertz, Markus (1941)
"Kunst ist, was man nicht begreift."
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"Wir wissen alle, daß Kunst nicht Wahrheit ist. Kunst ist eine Lüge, die uns die Wahrheit begreifen lehrt, wenigstens die Wahrheit, die wir als Menschen begreifen können. Der Künstler muß wissen, auf welche Art er die anderen von der Wahrhaftigkeit seiner Lügen überzeugen kann."
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Adorno, Theodor W. (1903-1969)
"Kunst ist Magie, befreit von der Lüge, Wahrheit zu sein."
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Wilde, Oscar (1854-1900)
"Kunst ist stets abstrakter, als wir uns einbilden. Form und Farbe erzählen uns von Form und Farbe - weiter nichts."
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Wilde, Oscar (1854-1900)
"Wir leben in einer Zeit, wo die Menschen aus der Kunst eine Art Autobiografie machen möchten! Wir haben den klaren Begriff für absolute Schönheit verloren."
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Wilde, Oscar (1854-1900)
"Alle Kunst ist zugleich Oberfläche und Symbol. Wer unter die Oberfläche steigt, tut dies auf eigene Verantwortung. Wer das Symbol entschlüsselt, tut dies auf eigene Verantwortung."
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Tolstoi, Lew Nikolajewitsch (1828-1910)
"Er griff nach der Palette und fing an zu arbeiten...fühlte sich aber noch zu erregt dazu. Er konnte ebenso wenig arbeiten, wenn er zu kühl und sachlich war, wie dann, wenn er, allzu sensibel, alles zu scharf und deutlich sah. Er brauchte eine gewisse Mitte zwischen kühler Nüchternheit und entrückender Verzückung."
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Andrejewna, Sofia Ehefrau von Tolstoi
"All dies Suchen nach - nicht nach Wahrheit (denn das wäre eine gute Sache!), sondern nach etwas, was der Menschheit noch nie gesagt worden ist, nach etwas Neuem, etwas Ungewöhnlichen und Unerhörtem, das geht mir so auf die Nerven."
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Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832)
"Aller Kunst muss das Handwerk vorausgehen."
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Welles, Orson (1915-1985)
"In Italy for thirty years under the Borgias they had warfare, murder, bloodshed - they produced Michelangelo, Leonardo da Vinci and the Renaissance. In Switzerland they had brotherly love, five hundred years of democracy and peace, an what did they produce...? The cukoo clock."
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Rothweiler, Irene
"Künstler leben gewiss mit einem großen Schatz der Vergangenheit und schöpfen aus ihm. Es ist aber nicht unsere Sache, die Schätze der Vergangenheit zu reproduzieren. Nicht die dazu zweifellos nötige handwerkliche Perfektion ist unser Thema, sondern die künstlerische Kreativität. Sie verlangt, dass wir neue Wege gehen."
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Bierce, Ambrose (1842-1914)
"Bild – Zweidimensionale Wiedergabe von etwas, das schon in drei Dimensionen langweilig ist."
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Bierce, Ambrose (1842-1914)
"Kritiker – Einer, der sich rühmt, er sei schwer zufriedenzustellen, während doch niemand ihn zufrieden stellen will."
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Clemenceau, Georges (1841-1929)
"Alle lieben das Schöne, doch nur wenige leisten es sich."
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Cézanne, Paul (1839-1906)
"Wenn ich nur meiner Erregung folge, schleudere ich dein Auge quer hin. Wenn ich um deinen Blick das ganze, unendliche Netz der kleinen blauen und braunen Flecke webe, die dort sind, die sich miteinander verbinden, dann werde ich dich auf meinem Bilde blicken machen, wie du blickst."
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Yu-Tang, Lin
"Nur wenn der Geist des Spiels bewahrt bleibt, entgeht die Kunst der Gefahr der Industriealisierung."
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Musil, Robert (1880-1942)
"Darin stört uns die Kunst. Von ihr geht nichts aus, was ohne Enthusiasmus bestehen bleiben könnte."
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Tenzer, Andreas (1954)
"Kunst ist die Befreiung der Schöpfung aus den Fesseln des Faktischen."
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Denis, Maurice (1870-1943)
"Man muss sich daran erinnern, dass ein Bild, bevor es ein Schlachtross, eine nackte Frau oder irgendeine Anekdote ist, seinem Wesen nach eine ebene Oberfläche ist, mit Farben bedeckt, deren Zusammenstellung einer bestimmten Ordnung unterliegt."
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Pollock, Jackson (1912-1956)
"Abstrakte Malerei ist abstrakt. Sie steht dir gegenüber. Vor einiger Zeit schrieb ein Kritiker, meine Bilder hätten keinen Anfang und kein Ende. Er meinte dies nicht als Kompliment, aber es war eines. Es war ein schönes Kompliment."
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Valentin, Karl (1882-1948)
"Kunst kommt von Können, und nicht von Wollen. Sonst hieße sie ja Wunst."
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Cage, John (1912-1992)
"Ich verstehe nicht, warum Leute Angst vor neuen Ideen haben. Ich habe Angst vor den alten."
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Cage, John (1912-1992)
„Die Musik, mit der ich mich beschäftige, muss nicht unbedingt Musik genannt werden. In ihr gibt es nichts, woran man sich erinnern soll. Keine Themen, nur Aktivität von Ton und Stille."
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Delacroix, Eugene (1798-1863)
"Raffael, Rubens suchten nicht nach Ideen; die Ideen kamen ihnen von selbst, und sogar allzu zahlreich. Arbeit ist nicht geeignet, sie zu erzeugen, sondern durch Ausführung das Bestmögliche aus ihnen zu machen" (1852)
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Andersen, Max (1962)
"Farbe ist Farbe ist Farbe. Farbe ist ein Universum für sich. Farbe ist Fühlen ist Denken ist Sprechen. Ich lebe Farbe. Farbe lebt mich."
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Hidomi, Lilly
"Ein Autor ist vogelfrei, sobald einer seiner Texte an die Öffentlichkeit gerät. Das ist ein Berufsrisiko. Doch für ein angekratztes Ego zahlt keine Versicherung..." (2007)
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Szczesny, Stefan (1951)
"A Painting grows like a plant. Use all colours, all shapes. Everything that attracts and excites me is a part of me. Painting is about proportions, relationships which breathe life. "Painting is a harmony which runs parallel to nature."
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Szczesny, Stefan (1951)
"Everything is love. "HEAVEN ON EARTH" our idea of heaven has been formed by painting and nothing else. I love pure, bright colours, their intellectual clarity od expression conveying nothing but feeling. Painting - the inspired animation of the surface."
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Szczesny, Stefan (1951)
"Light, colour, love - let me come under your spell. Life can be represented only by a lively kind of painting. There is clarity in passion."
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Szczesny, Stefan (1951)
"The power of memory - magic- myth - abstract beauty. I paint pictures that have never been seen before. Visions of another world. At once sensuous and intellectual."
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Szczesny, Stefan (1951)
"As a means of expression, painting must deliver universally valid statements, make allegorical reflections on life, and create new mythologies."
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Szczesny, Stefan (1951)
"Paintings are complex puzzles in the twilight world between abstraction and figuration. I use the medium in a simple, unsophisticated way to express what I don't see expressed anywhere else."
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Szczesny, Stefan (1951)
"What is the secret behind the emotional effect of great works of painting? What laws govern their beauty? Delacroix said that beeing a feast for the eyes is the prime merit of a good painting. I seek the timeless, the quintessential in painting."
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Szczesny, Stefan (1951)
"Ich will die Liebe in die Bilder projizieren. Wichtig ist, was meine Augen denken. Ich kann nur ausdrücken, was in mir ist. Die Malerei besitzt nur eine Bedeutung, solange eine Beziehung zur Wirklichkeit zu erkennen ist. Die Malerei ist in der Lage, mehrere Wahrheiten auf einem Bild darzustellen. Dabei entstehen nie gesehene Bilder - Innenwelten und tiefere Schichten der Realität werden freigelegt."
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Szczesny, Stefan (1951)
"Was ist Malerei – Notizen 1988/89
Malerei entsteht durch organisierte Farben und Formen auf einer abgegrenzten Fläche. Gerade durch die bewusste Begrenzung erreicht sie Komplexität und Tiefe. Sie ist der direkteste Ausdruck des Menschen, seine Empfindungen zu projizieren. Sie leistet die Poetisierung des Banalen und remythologisiert unsere Welt. Nur die Malerei kann Empfindung und Geist im reinsten Sinn zur Deckung bringen. Die sinnliche Unmittelbarkeit wird von keinem Medium übertroffen. Ich habe das Vokabular der Moderne verinnerlicht. Mich interessiert die Synthese, das Zusammenfassen und Verschmelzen der verstreuten Elemente zu einer malerischen Sprache.
Die Impulse zu meiner Arbeit kommen aus dem Leben. Tagträume, visuelle Stimmungen, Erinnerungen, Assoziationen können zum Ausgangspunkt von Bildern werden. Aus dem Zeitstrom des Alltäglichen will ich die wesentlichen Dinge herausfiltern, in individueller Abstraktion komprimieren und auf diese Weise Sinnbilder für eine eigene Identität schaffen.
Ich will meine Haltung zur Welt zum Ausdruck bringen – der Malerei wieder eine humane Dimension verleihen. Die Kunst ist ein permanenter Entwurf von Freiheit, ein Kampf gegen alle Arten von Ideologien und Dogmatismus. Ich will Liebe in die Bilder projizieren. Wichtig ist, was meine Augen denken. Ich kann nur ausdrücken, was in mir ist.
Was liegt hinter der Realität, die wir glauben in wissenschaftlicher Analyse rational erfassen zu können? Die Malerei kann Unsichtbares in die Durchdringung des Sichtbaren zum Vorschein bringen. Parallel zur Intensität des Realen schafft die Malerei die Imagination des Bildes. Sie will die Welt wieder als ein Ganzes sehen. Wir erfahren die Idee der Schönheit nur durch die Kunst. Doch auch das Irrationale und Absurde dieser Welt lässt sich nur ästhetisch nachvollziehen. Die Malerei besitzt nur eine Bedeutung, solange eine Beziehung zur Wirklichkeit zu erkennen ist. Dabei entstehen nie gesehene Bilder – Innenwelt und tiefere Schichten der Realität werden freigelegt.
Jeder Schritt in der Malerei steht im Kontext zu anderen gemalten Bildern in der Geschichte. Neue Bilder verändern unseren Standpunkt zur Kunstgeschichte und machen sie lebendig. Die vergangene Kunst bleibt nur durch die gegenwärtige lebendig. Der Mensch mit seinen Empfindungen, Träumen und geistigen Erfahrungen steht wieder im Mittelpunkt einer von Abstraktion und Figuration geprägten Malerei. Wir stehen vor einer neuen Phase in der Kultur, die wieder eine Synthese allen verstreuten Denkens und Wissens anstrebt."
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Kraus, Karl (1874-1936)
"Künstler haben das Recht, bescheiden, und die Pflicht, eitel zu sein."
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Richter, Frank (1963)
"als der grieche Herostratos eines der sieben weltwunder, den artemistempel in ephesus, in brand steckte, wollte er mit der aussicht auf die todesstrafe berühmt werden. er tauschte wie so viele künstler in der heutigen mediengesellschaft sein wirkliches leben gegen die virtualität der aufmerksamkeit ein."
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Schäpp
"Die Kunst der Kunst ist die Kunst zu leben."
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Dali, Salvador (1904-1989)
"Wer interessieren will, muss provozieren!"
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Matisse, Henri (1869-1954)
"Man muss sicher auf festem Boden gehen können, ehe man mit dem Seiltanzen beginnt."
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"Jeder möchte die Kunst verstehen. Warum versucht man nicht, die Lieder eines Vogels zu verstehen? Warum liebt man die Nacht, die Blumen, alles um uns herum, ohne es durchaus verstehen zu wollen? Aber wenn es um ein Bild geht, denken die Leute, sie müssen es 'verstehen'."
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Rilke, Rainer Maria (1875-1926)
"Diese unglückselige Meinung, daß die Kunst sich erfülle in der Nachbildung, sei es nun der idealisierten oder möglichst getreuen Wiederholung, der Außenwelt, wird immer wieder wach."
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Russell, Bertrand (1872-1970)
"Unsere Instinkte wirken nach zwei Richtungen - die eine strebt die Förderung unseres eigenen Lebens und das unserer Nachkommen an, die andere will das Dasein vermeintlicher Konkurrenten beeinträchtigen. Die erste umfaßt Lebensfreude, Liebe und Kunst, die, psychologisch gesehen, in der Liebe wurzelt. Zur zweiten gehören Wetteifer, Patriotismus und Krieg. Die herkömmliche Moral tut alles, um die erste zu unterdrücken und die zweite zu fördern."
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Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832)
"Es gibt eine zerstörende Kritik und eine produktive. Jene ist sehr leicht, denn man darf sich nur irgendeinen Maßstab, irgendein Musterbild, so borniert sie auch seien, in Gedanken aufstellen, sodann aber kühnlich versichern: vorliegendes Kunstwerk passe nicht dazu, tauge deswegen nichts, die Sache sei abgetan, und man dürfe ohne weiteres seine Forderung als unbefriedigt erklären; und so befreit man sich von aller Dankbarkeit gegen den Künstler. - Die produktive Kritik ist um ein gutes Teil schwerer, sie frage: Was hat sich der Autor vorgesetzt? Ist dieser Vorsatz vernünftig und verständig? Und inwiefern ist es gelungen, ihn auszuführen? Werden diese Fragen einsichtig und liebevoll beantwortet, so helfen wir dem Verfasser nach, welcher bei seinen ersten Arbeiten gewiß schon Vorschritte getan und sich unserer Kritik entgegen gehoben hat."
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Koons, Jeff
"Die schönsten Dinge kommen freiwillig nur zu dem, der sie liebt."
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Breton, André (1896-1966)
"Ich glaube an die künftige Auflösung dieser scheinbar so gegensätzlichen Zustände von Traum und Wirklichkeit in einer Art absoluter Realität, wenn man so sagen kann: Surrealität. Nach ihrer Eroberung strebe ich, sicher, sie nicht zu erreichen, zu unbekümmert jedoch um meinen Tod, um nicht zumindest die Freuden eines solchen Besitzes abzuwägen."
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Breton, André (1896-1966)
"Die Kunst ist keine Unterwerfung, sie ist Eroberung."
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Arp, Hans (1886-1966)
"Ich bin der große Derdiedas.
Das rigorose Element.
Der Ozonstengel prima Qua.
Der Anoyme Einprozent"
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Kafka, Franz (1883-1924)
„Von einem gewissen Punkt an gibt es keine Rückkehr mehr. Dieser Punkt ist zu erreichen.“
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Magritte, René (1898-1967)
„Ein Gegenstand lässt vermuten, dass es andere hinter ihm gibt.“
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Breton, André (1896-1966)
„Sagen wir es frei heraus: das Wunderbare ist immer schön; jegliches Wunderbare ist schön; schön ist überhaupt nur das Wunderbare...“
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Einstein, Albert (1879-1955)
"Wie kann kosmische Religiosität von Mensch zu Mensch mitgeteilt werden, wenn sie doch zu keinem geformten Gottesbegriff und zu keiner Theologie führen kann? Es scheint mir, daß es die wichtigste Funktion der Kunst und der Wissenschaft ist, dies Gefühl unter den Empfänglichen zu erwecken und lebendig zu erhalten."
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Einstein, Albert (1879-1955)
"Es ist schwieriger, eine vorgefaßte Meinung zu zertrümmern als ein Atom."
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Einstein, Albert (1879-1955)
"Vorstellungskraft ist wichtiger als Wissen. Denn unser Wissen ist begrenzt, während die Vorstellungskraft die gesamte Welt umfasst, den Fortschritt stimuliert und evolutionäre Prozesse ins Leben ruft."
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Einstein, Albert (1879-1955)
"Wird das Geschaute und Erlebte in der Sprache der Logik nachgebildet, so treiben wir Wissenschaft, wird es durch Formen vermittelt, so treiben wir Kunst."
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Rosenberg, Alfred (1893-1946)
"Für Malerei und Skulptur wird das Schönheitsideal, das nun einmal die Vorstellung des germanischen Menschen ausmacht, wieder zur Herrschaft aufrücken; (...) Das deutsche Naturgefühl, (...) ist doch nur ein Ausdruck des allgemeinen deutschen Wesens, das sich in weltanschaulichen Bekenntnissen durch alle Zeiten ebenso deutlich ausgesprochen hat wie in der biologisch- rassenkundlichen Gesetzgebung des Dritten Reichs."
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Ziegler, Adolf (1892-1959)
"Sie sehen um uns herum diese Ausgeburten des Wahnsinns, der Frechheit, des Nichtkönnertums und der Entartung. Uns allen verursacht das, was diese Schau bietet, Erschütterung und Ekel."
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Demand, Christian
"Daß es nicht länger darum gehen kann herauszufinden, was Kunst ist, sondern darum, was Kunst soll, macht die Sache nur spannender. Denn die einzige Bedingung für die Teilnahme an einem Diskurs über Zwecke und Ziele menschlichen Handelns ist die Mündigkeit jedes einzelnen. Und die hängt bekanntlich weder von Insiderkenntnis noch von historischer Expertise ab, sondern, nach der berühmten Formulierung Kants, allein vom Vermögen, "sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen". Weshalb sollte man sich eigentlich nicht ebensogut seines Geschmacks ohne Leitung eines anderen bedienen dürfen?"
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Manson, Marilyn (1969)
"Es ist nicht klug, Statements abzugeben, weil am Ende immer ein Ausrufezeichen steht. Zum Wesen der Kunst gehört aber das Fragezeichen."
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Henscheid, Eckhard (1941)
"Ist nicht Versöhnung der Betrübten höchster Endzweck aller Kunst?"
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Valery, Paul (1871-1945)
"Man kann in den Anfängen denkenden Lebens nicht fassen, dass einzig die willkürlichen Entscheidungen dem Menschen gestatten, was immer es sei zu gründen: Sprache, Gesellschaft, Kenntnisse, Werke der Kunst."
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Chirico, Giorgio de (1888–1978)
"Kunst im überlieferten Sinne gibt es nicht mehr. Es gibt nur noch kurzlebige modische Einfälle."
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Segantini, Giovanni (1858-1899)
"Kunst ist das Fenster, durch das der Mensch seine höhere Fähigkeit erkennt."
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Wyss, Beat
"Kunst ist der sichtbare und spürbare Teil einer vorwärts stürmenden Geschichte."
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Schwitters, Kurt (1887-1948)
"Kunst ist ein sonderbares Ding, sie braucht den Künstler ganz."
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Ulrichs, Timm (1940)
"Kunst ist Erinnerung besserer Zukunft."
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Tatarkiewicz, Wladyslaw (1886-1980)
"Kunst ist Erkenntnis. Sie begreift den Geist, der das wahre Sein ist."
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Vendova, Emilio
"Kunst ist eine Art zwanghafter Akrobatik."
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Kriwet, Ferdinand (1942)
"Kunst ist Information."
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Rathenau, Walter (1867-1922)
"Kunst ist unbewusste, wirksame Betrachtung des Göttlichen."
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Nahr, Helmar
"Kunst ist Verschönerung, Technik ist Verbesserung. Mit fortschreitender Technik werden die Produkte besser und schlichter. Kommt auf einem Gebiet die technische Entwicklung zum Stillstand, so entlädt sich das fortwirkende Veränderungsstreben in einem Schwall geschmacklicher Variationen, vergleichbar der Schaumbildung auf der Öberfläche eine, in seinem Laufe plötzlich gehemmten Flusses."
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Baumeister; Willi (1889-1955)
"Kunst kennt keine Erfahrung und ist keine Ableitung. Sie setzt sich mit dem Unbekannten in Beziehung."
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Wuthenow, Ralph-Rainer (1928)
"Kunst selbst ist zum Gegenstand der Kunst geworden."
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Adorno, Theodor W. (1903-1969)
"Kunstwerke, die der Betrachtung und dem Gedanken ohne Rest aufgehen, sind keine."
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Gide, André (1869–1951)
"Die Kunst ist eine Zusammenarbeit zwischen Gott und dem Menschen. Je weniger der Mensch dabei tut, desto besser."
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Warhol, Andy (1928-1987)
"All is pretty"
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Zappa, Frank (1940–1993)
"Kunst ist, aus Nichts etwas zu machen und es zu verkaufen."
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Busoni, Ferruccio (1866–1924)
"Denn das weiß das Publikum nicht und mag es nicht wissen, dass, um ein Kunstwerk zu empfangen, die halbe Arbeit an demselben vom Empfänger selbst verrichtet werden muss."
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Feuerbach, Anselm (1829-1880)
"Um ein guter Maler zu sein, braucht es vier Dinge: weiches Herz, feines Auge, leichte Hand und immer frisch gewaschene Pinsel."
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Brock, Bazon (1936)
„Nur die Demonstration der völligen Ohnmacht der Kunst und des Künstlers und das Eingeständnis ihres Scheiterns nötigt zum Respekt, erzieht den ernsthaften Helden der Moderne"
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Leonardo da Vinci (1452-1519)
"Armselig der Schüler, der seinen Meister nicht übertrifft."
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Leonardo da Vinci (1452-1519)
"Bezeichnest du die Malerei als stumme Dichtung, so kann der Maler erst recht die Dichtung als blinde Malerei bezeichnen."
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Leonardo da Vinci (1452-1519)
"Wer das Böse nicht bestraft, befiehlt, dass es getan werde."
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Capote, Truman (1924-1984)
"Alle Menschen haben die Anlage, schöpferisch zu arbeiten, nur merken es die meisten nie."
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MacLuhan, Marshall (1911-1980)
"Alles ist Kunst, so lange man damit durchkommt."
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Goltz, Bogumil (1801-1870)
"Alle wahre Kunst ist Erlösung von den Einseitigkeiten, zu denen uns die Lebensverhältnisse verdammen."
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Bewahre deine Liebe zur Natur, denn das ist der richtige Weg zu immer besserem Kunstverständnis."
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Dehmel, Richard (1863-1920)
"Das Leben lässt sich stets nur stückweise erfassen; Kunst will ein Ganzes ahnen lassen."
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Rilke, Rainer Maria (1875-1926)
"Der Anfang der Kunst ist Frömmigkeit."
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Stich, Robert
"Der beste Bildhauer ist ein zu enger Pullover."
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Romain, Rolland (1866-1944)
"Der künstliche, krankhafte und unfruchtbare Charakter der heutigen Kunst liegt daran, dass sie keine Wurzeln mehr im Leben der Erde hat; sie ist nicht mehr das Werk lebender Menschen von Fleisch und Blut, sondern von Büchermenschen und Papiermenschen, die von Worten, Farben, Bildern, instrumentalen Klängen, von in Fläschchen gefüllten Gefühlsextrakten genährt sind."
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Romain, Rolland (1866-1944)
"Die Heroen der Kunst sind zugleich auch ihre Tyrannen: ihr Ruhm tötet. Je größer, desto stärker sind sie zu fürchten, denn sie legen alle Menschen die Gesetzte einer einzigen Persönlichkeit auf, die nur einmal war und nie mehr sein wird. Sie sind verzehrende Kräfte; sie hellen auf, aber sie versengen auch. Ihre einzige Daseinsberechtigung ist ihr Wesen und ihr Werk."
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Grimm, Hermann (1828–1901)
"Die Kunst allein ist es, die die Blüte der Völker bezeichnet."
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Wildgans, Anton (1881-1932)
"Die Kunst duldet keine Vorbehalte, sondern fordert und ist ein einziges großes, freudig-schmerzliches und immer bedingungsloses Opfer."
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Dawson, Montague (1890-1973)
"Die Kunst einer Gesellschaft verstehen heißt, die maßgebende Tätigkeit dieser Gesellschaft in ihren intimsten und schöpferischsten Momenten verstehen."
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Frenssen, Gustav (1863–1945)
"Die Kunst entsteht nur da, wo Menschen zur Ruhe kommen, und blüht nur da, wo viele der Ruhe sich freuen."
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Gervinus, Georg Gottfried (1805-1871)
"Die Kunst hat es eigen, dass sie den Menschen stille, ruhig und friedlich macht."
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Neuert, Hans-Christoph
"Die Kunst ist der letzte Zufluchtsort aller zurückgewiesenen Gefühle..."
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Wilde, Oscar (1854-1900)
"Die Kunst ist die stärkste Form des Individualismus, welche die Welt kennt. Der Künstler allein kann ohne Rücksicht auf seine Mitmenschen, ohne irgendwelches Dazwischentreten etwas Schönes gestalten; und wenn er nicht allein zu seiner eigenen Freude formt, so ist er überhaupt kein Künstler."
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Guggenheim, Kurt (1896-1983)
"Die Kunst ist jenseits aller Sentimentalität."
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Mussorgsky, Modest (1839-1881)
"Die Kunst ist nicht ein Ziel, sondern ein Mittel, die Menschheit anzusprechen."
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Bischoff, Ludwig (1794-1867)
"Die Kunst kann nur von Künstlern gelehrt werden, nicht von Kunstgelehrten."
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Okakura, Kakuzo (1863-1913)
"Die Kunst könnte eine Weltsprache sein, wären wir selbst in unseren Gefühlen universell."
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Eisenreich, Herbert (1925-1986)
"Die Wissenschaft beleuchtet, die Kunst erhellt den Gegenstand."
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Okakura, Kakuzo (1863-1913)
"Die Zukunft wird lachen über die Unfruchtbarkeit unserer Kunst. Wir sind dabei, mit der Vernichtung des Schönen im Leben auch die Kunst zu zerstören."
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Lembke, Robert (1913-1989)
"Dilletanten sind die Sonntagsfahrer der Kunst."
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Slovencik, Franz
"Es gibt auch in der Kunst Konfektionäre."
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Hablé, Elfriede
"Es ist die Zeit, die über Kunst entscheidet und nicht die Zeitgenossen."
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Sprichwort
"Gewalt, Geld und Gunst, schwächen Recht, Ehr und Kunst."
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Jelinek, Elfriede (1946)
"Glückliche Menschen haben nicht den Leidensdruck, der nötig ist, um Kunst zu produzieren."
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Reinhardt, Max (1873-1943)
"Gott hat die Welt erschaffen, aber der Mensch hat sich eine zweite Welt geschaffen - die Kunst."
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Boltanski, Christian (1944)
"Gute Kunst entsteht nur aus der Isolation heraus."
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Motokiyo, Seam
"In allen Künsten ist der Weg der: Lernen und Üben, Innewerden und dann Verwirklichen."
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"Es gibt den Maler, der aus der Sonne einen gelben Fleck macht, aber es gibt auch den, der mit Überlegung und Geschick aus einem gelben Fleck eine Sonne macht."
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Schumann, Clara (1819-1896)
„Meine Kunst lasse ich nicht liegen, ich müsste mir ewige Vorwürfe machen“
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Ono, Yoko (1933)
„…bei jedem Kunstwerk ist seine Ewigkeit mitgedacht.“
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Wagner, Richard (1813-1883)
"Umfasste das griechische Kunstwerk den Geist einer schönen Nation, so soll das Kunstwerk der Zukunft den Geist der freien Menschheit über alle Schranken
der Nationalitäten hinaus umfassen; das nationale Wesen in ihm darf nur ein Schmuck, ein Reiz individueller Mannigfaltigkeit, nicht eine hemmende Schranke sein."
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Richter, Frank (1963)
"Die Allmacht des Künstlers: er kann jede Art der Wahrnehmung augenblicklich und jederzeit verändern."
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Manet, Edouard (1832-1883)
"Hätte ich doch nur eine Maschine, die so zu reproduzieren vermöchte, dass die Beschaffenheit vom Original sich nicht mehr trennen ließe. Ich wäre nicht nur ein gemachter Mann, ich wäre auch die Sorge los, wie meine Werke der Allgemeinheit am ehesten zugänglich gemacht werden könnten."
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Courbet, Gustave (1819–1877)
„Ein Künstler ist sein eigener Herr.“
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Courbet, Gustave (1819–1877)
„Ein Künstler muss in seiner eigenen Zeit verwurzelt sein.“
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Courbet, Gustave (1819–1877)
„Malen ist eine gegenständliche Kunst, die sich nur mit dem Realen und Sichtbaren beschäftigt, niemals mit dem, was nur in der Vorstellung existiert.“
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Courbet, Gustave (1819–1877)
„Schönheit liegt in der Natur und offenbart, einmal vom Künstler erkannt, ihre eigene Ausdruckskraft.“
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Es ist sicher, man kann durch das Studium der Farbgesetze, über den instinktiven Glauben an die großen Meister hinaus, dahin kommen, dass man sich Rechenschaft zu geben vermag, warum man etwas schön findet, und das ist heutzutagewohl nötig, wenn man bedenkt, wie entsetzlich willkürlich und oberflächlich geurteilt wird." (1885)
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Es ist im Malen etwas Unendliches. In den Farben sind verborgene Dinge von Harmonie oder Kontrast, Dinge, die durch sich selber wirken, und die man durch kein anderes Medium ausdrücken kann." (1882)
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Leonardo da Vinci (1452-1519)
"Diejenigen, welche sich in Praxis ohne Wissenschaft verlieren, sind wie Schiffer, die ohne Steuerruder und ohne Kompass zu Schiffe gehen, sie sind nie sicher, wohin sie gehen. Die Praxis soll stets auf guter Theorie aufgebaut sein."
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Dix, Otto (1891-1969)
"Nein, Künstler sollen nicht bessern und bekehren. Sie sind viel zu gering. Nur bezeugen müssen sie." (1958)
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Dix, Otto (1891-1969)
"Auch den Krieg muß man als ein Naturereignis betrachten."
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Dix, Otto (1891-1969)
"Ich werde mich an den Sünden und Tugenden meiner Vorfahren rächen."
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Dix, Otto (1891-1969)
„Der Maler ist das Auge der Welt“
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Dix, Otto (1891-1969)
»Entweder ich werde berüchtigt – oder berühmt.«
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Dix, Otto (1891-1969)
"Das mußte ich alles ganz genau erleben... Ich bin so ein Realist, wissen Sie, daß ich alles mit eignen Augen sehen muß..." (1963)
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Matisse, Henri (1869-1954)
"Wir gelangen zu einer heiteren Ruhe durch die Vereinfachung der Ideen und der Form. Der Einklang ist unser einziges Ideal. Die Details stören die Reinheit der Linien, sie schaden der Intensität des Gefühls, wir verzichten auf sie."
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Montherlant, Henry de (1896-1972)
"In der Moral zählt nur die Absicht, in der Kunst nur das Ergebnis."
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Kirchner, Ernst Ludwig (1880-1938)
"Künstler wird man aus Verzweiflung."
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Ebner-Eschenbach, Marie von (1830-1916)
"Am unbarmherzigsten im Urteil über fremde Kunstleistungen sind die Frauen mittelmäßiger Künstler."
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"Wenn ich mir keine Ölfarbe mehr leisten kann, kaufe ich Wasserfarben. Wenn für Wasserfarben kein Geld mehr bleibt, bitte ich um Bleistifte. Wenn die Bleistifte ausgehen, man mich ins Gefängnis wirft, spuck ich mir auf den Finger, bemale die Wand."
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"Ich würde gern leben wie ein armer Mann mit einem Haufen Geld."
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"Ein Maler ist ein Mann, der malt, was er verkauft. Ein Künstler ist dagegen ein Mann, der das verkauft, was er malt."
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"Museen sind nichts weiter als ein Haufen Lügen und die Leute, die aus der Kunst ein Geschäft machen, sind meistens Betrüger."
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"Es gibt den Maler, der aus der Sonne einen gelben Fleck macht, aber es gibt auch den, der mit Überlegung und Geschick aus einem gelben Fleck eine Sonne macht."
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele."
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"Man braucht sehr lange, um jung zu werden."
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Dali, Salvador (1904-1989)
"Wäre ich hinter Frauen her, würde ich weit weniger gut malen. Alle kreativen Menschen, Künstler wie Politiker, verhalten sich in außergewöhnlichem Maße abstinent."
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Dali, Salvador (1904-1989)
"Eines Tages wird man offiziell zugeben müssen, dass das, was wir Wirklichkeit getauft haben, eine noch größere Illusion ist als die Welt des Traumes."
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Dali, Salvador (1904-1989)
"Wer heutzutage Karriere machen will, muss schon ein bisschen Menschenfresser sein."
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"Wenn es nur eine einzige Wahrheit gäbe, könnte man nicht hundert Bilder über dasselbe Thema malen."
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"Als ich so alt war, konnte ich malen wie Raphael. Aber ich brauchte ein Leben lang um so zu malen wie die Kinder." (nachdem er eine Ausstellung mit Kinderzeichnungen besucht hatte)
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"Sowas wie abstrakte Kunst gibt es nicht. Man muss immer mit etwas anfangen. Später kann man dann alle Spuren der Realität verwischen!"
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Picasso, Pablo (1881-1973)
„Als Kind ist jeder ein Künstler. Die Schwierigkeit liegt darin, als Erwachsener einer zu bleiben.“
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Picasso, Pablo (1881-1973)
„Die Malerei ist stärker als ich; sie zwingt mich zu machen, was sie will.“
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Picasso, Pablo (1881-1973)
„Gebt mir ein Museum, und ich werde es füllen.“
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Picasso, Pablo (1881-1973)
„Die Inspiration existiert, aber sie muss dich bei der Arbeit finden.“
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"Das einzige, was ich in meinem Leben bedauere, ist, keine Comics gezeichnet zu haben."
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"Die Wahrheit kann nicht existieren. Wenn ich in meinen Bildern nach der Wahrheit suche, kann ich hundert Bilder mit dieser Wahrheit schaffen. Nun, welche ist die wahre? Jene, die mir als Vorbild dient, oder jene, die ich male?"
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"Eine Kunstrichtung hat sich erst dann durchgesetzt, wenn sie auch von den Schaufensterdekorateuren praktiziert wird."
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"Jeder möchte die Kunst verstehen. Warum versucht man nicht, die Lieder des Vogels zu verstehen? Warum liebt man die Nacht, die Blumen, alles um uns her, ohne es durchaus verstehen zu wollen? Aber wenn es um ein Bild geht, denken die Leute, sie müssen es verstehen."
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"Während ich male, lasse ich meinen Körper draußen vor der Tür, wie die Moslems ihre Schuhe vor der Moschee."
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"Ich male die Nasen absichtlich schief, damit die Leute gezwungen sind, sie anzusehen."
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"Ich sehe die Natur als etwas Leidenschaftliches, Stürmisches, Unheimliches und Dramatisches an wie mein eigenes Ich."
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"Als ich ein Kind war, sagte meine Mutter zu mir: ´Wirst du Soldat, so wirst du General werden. Wirst Du Mönch, so wirst du Papst werden.´ Ich wollte Maler werden und ich bin Picasso geworden."
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Otto, Andreas
1. Das Auge ist nicht mein Werkzeug, sondern meine erogene Zone.
2. Ein Portrait, das nicht die Charakteristik hervorlockt, ist wie ein Mensch ohne Geheimnisse.
3. Die Idee entspringt nicht der Phantasie des Künstlers, sondern seiner Wirklichkeit. Es kommt allerdings oft vor, dass die Phantasie seine Wirklichkeit ist.
4. In der Kunst kommt es meistens auf das an, von dem man gar nicht weiß, dass es auf das ankommt. Deswegen sollte man es einfach darauf ankommen lassen und nie darauf ankommen machen.
5. Die Leidenschaft ist in der Kunst, genauso wie in der Liebe, nicht das Salz, sondern die Suppe selbst.
6. Liebe und Kunst ist die Fähigkeit, sich trotz seiner Erfahrung und seiner Gewohnheiten mit denselben staunenden Augen von dem Entstehenden überwältigen zu lassen, als wäre es das erste Mal.
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Wagner, Richard (1813-1883)
"Man könnte sagen, dass da, wo die Religion künstlich wird, der Kunst es vorbehalten sei, den Kern der Religion zu retten, indem sie die mythischen Symbole, welche sie im eigentlichen Sinne als wahr geglaubt wissen will, ihrem sinnbildlichen Werte nach erfasst, um durch ideale Darstellung derselben die in ihnen verborgene tiefe Wahrheit erkennen zu lassen."
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Gassett, José Ortega y (1883-1955)
"Der Künstler verschließt die Augen vor der äußeren Welt und wendet den Blick auf die subjektiven Landschaften seiner Seele."
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Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832)
"Die Kunst ist lang! // Und kurz ist unser Leben."
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Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832)
"Denn wer den Schatz, das Schöne, heben will, // Bedarf der höchsten Kunst: Magie der Weisen."
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Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832)
"Es gibt keine patriotische Kunst und keine patriotische Wissenschaft. Beide gehören, wie alles hohe Gute, der ganzen Welt an und können nur durch allgemeine freie Wechselwirkung aller zugleich Lebenden, in steter Rücksicht auf das, was uns vom Vergangenen übrig und bekannt ist, gefördert werden."
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Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832)
"Die Form will so gut verdaut sein als der Stoff; ja, sie verdaut sich viel schwerer."
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Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832)
"Die Wissenschaften so gut als die Künste bestehen in einem überlieferbaren (realen), erlernbaren Teil und in einem unüberlieferbaren (idealen), unlernbaren Teil."
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Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832)
"Eine solche Skizze braucht nicht im höchsten Grade ausgeführt und vollendet zu sein, wenn sie gut gesehen, gedacht und fertig ist, so ist sie für den Liebhaber oft reizender als ein größeres ausgeführtes Werk."
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Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832)
"Das Licht überliefert das Sichtbare dem Auge; das Auge überliefert's dem ganzen Menschen. Das Ohr ist stumm, der Mund ist taub; aber das Auge vernimmt und spricht. In ihm spiegelt sich von außen die Welt, von innen der Mensch. Die Totalität des Innern und Äußern wird durchs Auge vollendet."
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Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832)
"Endlich ist noch bemerkenswert, dass wilde Nationen, ungebildete Menschen, Kinder eine große Vorliebe für lebhafte Farben empfinden, dass Tiere bei gewissen Farben in Zorn geraten, dass gebildete Menschen in Kleidung und sonstiger Umgebung die lebhaften Farben vermeiden und sie durchgängig von sich zu entfernen suchen."
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Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832)
"Aber vermag der Maler wohl auszudrücken: Ich liebe?"
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Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832)
"Alles Schöne der Alten ist bloß charakteristisch, und bloß aus dieser Eigentümlichkeit entsteht die Schönheit."
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Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832)
"Kein Werk ist zu niedrig, das aus Liebe getan wird."
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Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832)
"Der Schauspieler, Musikus, Maler, Dichter, ja der Gelehrte selbst erscheinen mit ihren wunderlichen, halbideellen halbsinnlichen Wesen jener ganzen Masse der aus dem Reellen entsprungenen und an das Reelle gebundenen Weltmenschen wie eine Art von Narren, wo nicht gar wie Halbverbrecher, wie Menschen, die an einer levis notae macula laborieren." - an Friedrich Heinrich Jacobi, 7. März 1808
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Wilde, Oscar (1854-1900)
"Bildung ist bewundernswert, aber man sollte sich von Zeit zu Zeit daran erinnern, dass das wirklich Wissenswerte nicht gelehrt werden kann."
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Wilde, Oscar (1854-1900)
"Das Publikum ist wunderbar nachsichtig. Es verzeiht alles außer Genie."
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Wilde, Oscar (1854-1900)
"Das Ziel der Kunst ist es, einfach eine Stimmung zu erzeugen."
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Wilde, Oscar (1854-1900)
"Denken ist wundervoll, aber noch wundervoller ist das Erlebnis."
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Wilde, Oscar (1854-1900)
"Durch Kunst und nur durch Kunst erreichen wir Vollkommenheit; durch Kunst und nur durch Kunst entgehen wir den grauenhaften Gefahren des Alltags."
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Wilde, Oscar (1854-1900)
"Man kann die Kunst auf zweierlei Weise hassen: Erstens, indem man sie hasst. Zweitens, indem man sie in den Grenzen der Vernunft liebt."
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Wilde, Oscar (1854-1900)
"Das Leben ahmt die Kunst weit mehr nach als die Kunst das Leben."
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Wilde, Oscar (1854-1900)
"Den meisten modernen Porträtmalern steht bevor, vollkommen vergessen zu werden. Sie malen nicht, was sie sehen; sie malen, was das Publikum sieht, und das Publikum sieht nie etwas."
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Wilde, Oscar (1854-1900)
"Dieser junge Dandy versuchte etwas zu sein, statt etwas zu machen. Er erkannte, daß das Leben selbst eine Kunst ist."
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Wilde, Oscar (1854-1900)
"Das einzig Ernsthafte auf der Welt ist die Kunst. Und der Künstler ist der einzige Mensch, der nie ernsthaft ist."
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Wilde, Oscar (1854-1900)
"Man sollte entweder ein Kunstwerk sein, oder eines tragen."
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Ebner-Eschenbach, Marie von (1830-1916)
"Die Skizze sagt uns oft mehr als das ausgeführte Kunstwerk, weil sie uns zum Mitarbeiter macht."
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Wilhelm II. (1859-1941)
"Eine Kunst, die sich über die von MIR bezeichneten Gesetze und Schranken hinwegsetzt, ist keine Kunst mehr, sie ist Fabrikarbeit, ist Gewerbe, und das darf die Kunst nie werden [...] Wenn nun die Kunst, wie es jetzt vielfach geschieht, weiter nichts thut, als das Elend noch scheußlicher hinzustellen, wie es schon ist, dann versündigt sie sich damit am deutschen Volke. [...] und soll die Kulthur ihre Aufgabe voll erfüllen, dann muß sie bis in die unteren Schichten des Volkes hindurchgedrungen sein. Das kann sie nur, wenn die Kunst die Hand dazu bietet, wenn sie erhebt, statt daß sie in den Rinnstein niedersteigt."
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Roth, Eugen (1895-1976)
"Ein Mensch - das trifft man gar nicht selten -
der selbst nichts gilt, lässt auch nichts gelten."
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Roth, Eugen (1895-1976)
"Am ärgsten fällt der Größenwahn
oft grad die kleinen Leute an."
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Morgenstern, Christian (1871-1914)
"Zugleich aus dem Leben gegriffen und zugleich typisch — das ist höchste Kunst."
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Morgenstern, Christian (1871-1914)
"Ihr fürchtet, dass die Umsturzepoche, vor der wir zu stehen glauben, alle Kunst und Poesie, alles Schöne und Wertvolle im Leben vernichte?
Ich fürchte das nicht. Denn mag jeder Tempel zertrümmert, jedes Kunstwerk verbrannt, jedes Saitenspiel zerschmettert werden, das unantastbare Saitenspiel, das Menschenherz, wird nie aufhören, von den ewigen Melodien zu tönen, die der Geist der Welten ihm zuhaucht."
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Morgenstern, Christian (1871-1914)
"Höchste Empfindungen, Phantasie im Gewände intimster Natur - - - eine Durchgeistigung der Realität auf allen Punkten, künstlerischer Polytheismus (im Sinne der Kunst), das meine ich, muss das Programm der Zukunft, unserer Zukunft sein. Der Sieg des menschlichen Geistes über die Außenwelt muss vollkommen werden."
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Morgenstern, Christian (1871-1914)
"Wenn ich die kleinen Dampfer die riesigen Lastkähne den Fluss hinaufschleppen sehe, muß ich immer an Künstler und Publikum denken."
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Morgenstern, Christian (1871-1914)
"Je einheitlicher ein Volk einen Stil aus sich herausentwickelt, um so mehr ist es bei sich selbst daheim. Daher der Zauber des mittelalterlichen Stils, daher heute unsere Heimatlosigkeit."
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Morgenstern, Christian (1871-1914)
"Wenn wir einen nationalen Baustil haben wollten, müssten wir eine einheitliche Weltanschauung haben."
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Morgenstern, Christian (1871-1914)
"Ihr wisst ja alle nicht, was Schaffen heißt. Ein Bild malen, ein Gedicht machen? Nein! Seine ganze Zeit umgestalten, ihr das Gepräge seines Willens aufdrücken, sie mit seiner Schönheit erfüllen, sie überwältigen und unterwerfen mit seinem Geiste."
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Morgenstern, Christian (1871-1914)
"Schopenhauer nennt das bloße intellektuelle Anschauen die höchste Seligkeit, weil hier der schaffende Wille ganz schwiege. Als ob Schauen nicht schon Schaffen wäre!"
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Morgenstern, Christian (1871-1914)
"Den Ästhetikern. Zeigt Wege der Zukunft, aber beschwört nicht ewig die Toten gegen uns."
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Morgenstern, Christian (1871-1914)
"Mancher Ästhetiker und Kunstrichter erinnert mich an jene Spaßmacher im Zirkus, welche beim Ausrollen eines Teppichs mit fabelhafter Geschwindigkeit und Behendigkeit hinstürzen und überall mit Hand anzulegen, die Initiative zu ergreifen, die Direktive zu geben scheinen, während sie in Wirklichkeit meist wenig mehr als ein Hindernis und ein Gegenstand komischen Ärgers für die eigentlich am Werke Befindlichen sind. Ist nicht auch er nichts weiter als ein solcher Spaßmacher, der dem naiven Zuschauer die Teppiche der Kunst mit höchster Sachkenntnis und Leidenschaft auszurollen scheint, während er in Wirklichkeit nur mit einem außerordentlichen Anpassungsvermögen an die Gebärden und Absichten der Schaffenden hinter ihnen drein springt, wobei er dann freilich nicht selten auch eine Tracht Prügel kriegt, wenn er es allzu toll und verkehrt treibt?"
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Morgenstern, Christian (1871-1914)
"Als ob Kunst nicht auch Natur wäre und Natur Kunst!"
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Morgenstern, Christian (1871-1914)
"Man sollte lieber mit feiner Kunst ehrenvoll sterben wollen, als mit grober siegen."
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Morgenstern, Christian (1871-1914)
"Ich liebe die italienischen Kirchen und das Leben in ihnen. Ihr Geheimnis ist, dass sie nicht nur selber Kunstwerke sind, sondern auch alles Leben, das sich mit ihnen vermählt, zum Kunstwerk machen, indem sie es zu einem Bilde abtönen und feierlich umrahmen. Betritt die schlimme römische Sinnenfängerin Gesù, wann immer du willst, oder die ehrwürdige Ara Coeli oder die stattliche Maria Maggiore; welche Gruppen, Gesten, Mienen, welche gehaltenen und tiefen Ausdrücke des Individuums, welche stets bedeutenden Bilder! Gewiss, alles, was die Menschen zu einem bestimmten Zwecke sammelt, vereinigt sie so mit sich zu einem Kunstwerk: die Markthalle, der Bahnhof, die Kaserne, das Schiff, eine Straße, ein Kornfeld im Herbst - aber wohl nichts bietet so die Gewähr eines künstlerisch abgeschlossenen und abgerundeten natürlichen Lebensgemäldes wie die Kirche, nichts distanziert sich und seine Gemeinde mit soviel Glück vom kunstarmen Alltag wie sie."
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Morgenstern, Christian (1871-1914)
"Es gibt vielleicht keine glücklichere Manier, als alle Dinge vom Standpunkt des Malers aus zu betrachten."
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Morgenstern, Christian (1871-1914)
"Für Porträtmaler. Wer einen Menschen recht erfassen will, muss ihn sehen, wenn er vom Schlaf aufwacht, mit wirrem Haar, die Züge und Glieder noch halb gelöst, noch halb unbewacht. Da ist er noch der Mensch ohne Namen, ohne Beruf - wenn auch mit all dem Bedeutenden, wodurch ihn das Leben bereichert hat. Zudem gibt es nichts, das malerischer wäre, als ein Mensch in Trikot oder langem, fließendem Hemd, ein Mensch bei den Bewegungen des Waschens, beim Abtrocknen nach dem Bade, beim Kämmen und Bürsten der Haare. Auch gebe ich allen Bildhauern und Aktmalern den Rat, ihre Modelle einmal einen geräumigen Krug mit beiden Armen unter die geöffnete Brause emporhalten zu lassen. Es ergeben sich da durch die zunehmende Schwere des Krugs eine Reihe interessanter und charakteristischer Phasen, von der ungezwungensten Pose bis zur angespanntesten."
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Morgenstern, Christian (1871-1914)
"Wohl alle Kunst scheint bis zu einem gewissen Grade unmännlich, besonders aber Dichten und Musizieren. Daher Nietzsches Vorliebe für Horaz als einen sehr männlichen Dichter, daher Lionardos Wunsch: vor allem als Mathematiker, Goethes: recht sehr als Staatsminister zu gelten."
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Morgenstern, Christian (1871-1914)
"Als ein wesentliches Merkmal der Menschen möchte ich ihre ethische wie ästhetische Anspruchslosigkeit bezeichnen."
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Morgenstern, Christian (1871-1914)
"Es gibt zwei große Gruppen produktiver Naturen: die mehr lehrhaften und die mehr unmittelbaren. Man soll sie, man muss sie beide gelten lassen und ihnen das "und" nicht rauben. Erst aus Goethe und Schiller, Shakespeare und Ibsen, Monet und Böcklin, Rodin und Klinger ergibt sich das ganze Bild unserer Kunst."
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Morgenstern, Christian (1871-1914)
"Es ist ein erheiternder Gedanke, dass es Schönes und Hässliches nur im Gehirn des Ästhetikers gibt. Von "der Darstellung des Schönen" zu reden — welch eine Einfalt! Es gibt nichts "Schönes" darzustellen, weil es nicht hier und dort etwa herumliegt, sondern in jedem Augenbück erst erschaffen werden muss. Und wenn Herr N. behauptet: aber diese Rose ist doch schön! so antworte ich ihm: Vielmehr Sie erschaffen die Schönheit der Rose im Moment Ihres Schauens und das fällt Ihnen leicht, denn Milliarden haben sie vor Ihnen ebenfalls erschaffen. Gleichwohl wird die Schönheit, welche Sie der Rose erschaffen, sich nicht mit der messen können, die ein wahrhaft schöpferisches Auge, das von ihrem Bild getroffen wie trunken wird, weil es sich ewige Jugend bewahrt hat, ihr erschafft.
Wenn Sie daher von der von Ihnen erschaffenen - nachgeschaffenen - Schönheit als von Schönheit überhaupt reden, so drängen Sie damit Ihren sehr mittelmäßigen schöpferischen Geist der Welt und vor allem den Künstlern als wie ein Joch auf, unter das man sich beugen müsse: als dürfe nur ebensoviel Schönheit erschaffen werden, als Ihnen zu schaffen möglich ist. (Ihr Wille zur Macht.) Aber, mein Werter, Sie wissen von der Schönheit nichts, sowenig wie irgendein andrer. Sie wissen nur von der von Ihnen geschaffenen (meist nachgeschaffenen) Schönheit. Auch wir Künstler wissen nicht, was "die Schönheit" ist, aber wir vermehren sie als von Natur aus stärker empfindende, zeugende, als die am weitesten vorgestreckten Fühler des Menschen."
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Morgenstern, Christian (1871-1914)
"Das Leben zeugt Blumen und Bienen. Blumen, das sind die schöpferischen Geister und Bienen die andern, die daraus Honig sammeln."
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Morgenstern, Christian (1871-1914)
"Es ist so plump von Künstlern und Dichtern, sich so geradezu ans Geschlecht zu wenden, als ob man sich ans Geschlecht erst wenden müsste."
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Morgenstern, Christian (1871-1914)
"Mir gegenüber liegt ein Haus im Morgenschatten. In einem seiner Fenster im zweiten Stock scheint jemand zu lehnen. Unheimliche Lebendigkeit eingebildeter Personen! Kein lebendiger Mensch könnte mir einen so intensiven Eindruck von Leben geben, wie diese meine Vorstellung von einem Menschen dort, der doch in Wirklichkeit nur ein Kissen oder sonst ein Gegenstand ist und mir dabei die Tatsache seiner Nichtexistenz nicht einmal verschweigt."
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Morgenstern, Christian (1871-1914)
"Kunst ist nicht ein Stück Welt im Spiegel eines Temperaments, sondern — ein (Stück) Temperament im Spiegel des Bewusstseins."
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Morgenstern, Christian (1871-1914)
"Alle Kunstform borniert."
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Morgenstern, Christian (1871-1914)
"Wenn mich nicht alles trügt, so stehen wir dicht vor Künstlergenerationen, die sich des ganzen irdischen Lebensstoffes noch ganz anders bemächtigen werden als die bisherigen."
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Morgenstern, Christian (1871-1914)
"In jedem Kunstwerk ist der Künstler selbst gegenwärtig. Wir spielen und hören in Wahrheit Beethoven, sehen Lionardo, lesen Goethe."
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Morgenstern, Christian (1871-1914)
"Jeder Künstler tötet zehn folgende (Dilettanten)."
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Morgenstern, Christian (1871-1914)
"Ein rechter Künstler schildert nie, um zu gefallen, sondern um zu - zeigen."
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Morgenstern, Christian (1871-1914)
"Habt das Leben bis in seine unscheinbarsten Äußerungen hinab lieb und ihr werdet bis in eure unscheinbarsten Bewegungen hinab unbewusst von ihm zeugen."
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Morgenstern, Christian (1871-1914)
"Schönheit "an sich"? Nein, Schönheit, die über sich hinausweist."
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Morgenstern, Christian (1871-1914)
"Wir beweisen durch unsere kritische Stellung zu dem vielleicht oft anfechtbaren Menschlichen großer Künstler nichts, als dass uns durchaus nie zu lebendigem Bewusstsein gekommen ist, was ein solcher Künstler für den Menschen, für uns wirklich bedeutet. Wir können kalten Herzens den "Menschen" Wagner ablehnen, ja schmähen und damit es ganz für nichts erachten, dass täglich Ströme des Segens von ihm ausgehen, Ströme der Kultur, der Erhebung aus dem profanen Alltag, der Reinigung durch geistige Mächte."
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Morgenstern, Christian (1871-1914)
"In einem großen Geiste bricht jahrhundertelanges im Verborgenen schaffendes Keimen der Naturkräfte zur strahlenden Blüte auf."
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Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832)
"Alle im Rückschreiten und in der Auflösung begriffenen Epochen sind subjektiv, dagegen aber haben alle vorschreitenden Epochen eine objektive Richtung. Unsere ganze jetzige Zeit ..."
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Winckelmann, Johann Joachim (1717-1768)
"In Gegenden, wo die Künste geblüht haben, sind auch die schönsten Menschen gezeugt worden."
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Kandinsky, Wassilij (1866-1944)
"Die Notwendigkeit schafft die Form."
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Baselitz, Georg (1938)
"In der Kunst geht es ausschließlich um das Neue, um die Erneuerung."
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Baselitz, Georg (1938)
"Meine Bilder, in richtigen Lichtverhältnissen betrachtet, sind farbig, grell farbig, man kann sogar sagen bunt und überhaupt nicht düster."
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Baselitz, Georg (1938)
"Vor acht Jahren begriff ich in einer Ausstellung meiner Bilder plötzlich, daß ich ein schwieriger Maler bin. Ich empfand mich selbst als Phänomen."
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Raabe, Wilhelm (1831-1910)
"Nur diejenigen Kunstwerke haben Anspruch auf Dauer, in denen sich die Nation wiederfindet."
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Uhland, Ludwig (1787-1862)
"Man rettet gern aus trüber Gegenwart sich in das heitere Gebiet der Kunst, und für die Kränkungen der Wirklichkeit sucht man sich Heilung in des Dichters Träumen."
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Camus, Albert (1913-1960)
"Wenn die Welt klar wäre, gäbe es keine Kunst."
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Shaw, George Bernard (1856–1950)
"Kunst ist die reinste Form der Liebe."
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Nietzsche, Friedrich (1844 - 1900)
"Kunst kommt von Können. Käme es von Wollen, so hieße es Wunst."
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Fulda, Ludwig (1862-1939)
"Bewahr' uns, lieber Herre Gott,
vor Pestilenz und Kriegesnot,
vor Mißwachs, Hagel, Feuersbrunst
und vor der offiziellen Kunst."
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Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832)
"Blumen reicht die Natur, es windet die Kunst sie zum Kranze."
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Grillparzer, Franz (1791-1872)
"Auch müßte jederzeit der Unterschied zwischen philosophischer und poetischer Idee im Auge behalten werden, von denen die erste auf einer Wahrheit beruht, die zweite auf einer Überzeugung. Denn es ist die Aufgabe der Philosophie, die Natur zur Einheit des Geistes zu bringen. das Streben der Kunst, in ihr eine Einheit für das Gemüt herzustellen."
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Dali, Salvador (1904-1989)
"Ohne einen Schnurrbart ist ein Mann nicht richtig angezogen!"
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Aristoteles (384 - 322)
"Die Kunst ist also eine auf Hervorbringung gerichtete Haltung, die mit wahrer Überlegung verbunden ist, während ihr Gegenteil, die Kunstlosigkeit, eine auf Hervorbringung gerichtete Handlung ist, die mit falscher Überlegung verbunden ist; beide gehen auf Dinge, die so und auch anders sein können."
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Seneca, Lucius Annaeus (4 v.Chr.-65)
"Keine Kunst ist, was durch Zufall seinen Zweck erreicht."
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Aquin, Thomas von (1225-1274)
"Der Wert der Kunst liegt nicht im Wert des Künstlers selbst, sondern in seinem Werk, denn die Kunst ist der richtige Begriff der mchbaren Dinge; daher ist die Tätigkeit, die auf die äußere Materie übergeht, nicht die Vervollkommnung des Machers, sondern die des Gemachten. Für die Kunst wird nicht verlangt, daß der Künstler gut arbeitet, sondern daß er ein gutes Werk hervorbringe."
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Camus, Albert (1913-1960)
"Die Kunst ist eine in Form gebrachte Forderung nach Unmöglichem."
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Müller-Freienfels, Richard (1882-1949)
"Etymologisch kommt 'Kunst' gewiss von 'Können'; sie ist aber als Kulturphänomen stets mehr als Können gewesen; sie wurzelt im Erleben, im 'Müssen', in der Entfaltung tiefmenschlicher Lebenstendenzen."
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Talor, Georg (Adolf Hausrath) (1837–1909)
"Kunst ist, wo, wenn man's nicht kann, man Impressionist wird."
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Kraus, Karl (1874-2936)
"Die Kunst ist so eigenwillig, daß sie das Können der Finger und Ellbogen nicht als Befähigungsnachweis gelten läßt."
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Babicev, Aleksej Vasil'evic (1887-1963)
"Kunst ist experimentelle Erkenntnis. Kunst ist die Organisation des Erkenntnisgegenstandes. Indem sie organisiert, konretisiert die Kunst alle Begriffe und Vorstellungen. Die Mittel der Organisation und Konkretisierung bestimmen die Art der Kunst."
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Heinz-Mohr, Gerd (1913-1989)
"Was ist Kunst? Kunst - in welchen Bereichen man sie auch sehen mag - nie etwas Zufälliges. So sehr sie im einzelnen auf Begabung, Geschenk, Überwältigung beruht, ist sie doch immer das Gegenteil von 'gut gemeint', vom harmlosen Laufenlassen der Worte, des Meißels oder der Farben. Sie ist Aufgabe, Verantwortung, und sie erfordert den Einsatz des Lernens, Medfitierens und Übens, der ganzen Person."
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Adorno, Theodor W. (1903-1969)
"Kunst ist emphatisch, Erkenntnis, aber nicht die von Objekten. Ein Kunstwerk begreift einzig, wer es als Komplexion von Wahrheit begreift."
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Croce, Benedetto (1866-1952)
"Und weil Kunst Erkenntnis ist, ist sie Form, und darum gehört sie nicht dem Gefühl und der psychischen Materie an."
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Tàpies, Antoni (1923)
"Die Kunst ist eine Quelle der Erkenntnis wie die Naturwissenschaft, die Philosophie usw."
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Hauser, Arnold (1892-1978)
"Die Kunst ist ein Mittel, die Dinge der Welt in Besitz zu nehmen - sei es durch Gewalt, sei es durch Liebe."
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Mondrian, Piet (1872-1944)
"Kunst ist nur ein Mittel, um dieses ewige Gleichgewicht zu erreichen. Wir müssen ein konkretes Gleichgewicht entdeckebn und schaffen. Wissenschaft, Philosophie, alle abstrakten Schöpfungen wie die Kunst sind Mittel, um dieses Gleichgewicht zu erreichen."
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Renoir, Jean (1894-1979)
"Macht Filme oder bebaut euren Garten. Beides ist genauso Kunst wie ein Gedicht von Verlain oder ein Bild von Delacroix. Sind eure Filme oder eure Gartenarbeiten gut, dann praktiziert ihr die Kunst der Gärtnerei oder die Filmkunst: ihr seid Künstler. Der Konditor, dem eine Torte gelingt, ist ein Künstler. Der Bauer, der hinter dem Pflug geht und seine Furche zieht, macht ein Kunstwerk. Kunst ist kein Beruf, es ist die Art, wie man seinen Beruf ausübt. Dies ist meine Definition von Kunst. Kunst ist das 'Machen'. Dichtkunst ist die Kunst, Gedichte zu machen. Liebeskuns ist die Kunst, Liebe zu machen."
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Mathieu, Georges (1921)
"Die Kunst ist ein Verhältnis der Effizienz zu ihren Mitteln. Aber wie ich schon sagte, ich will hier nicht die Effizienz erörtern."
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Arnheim, Rudolf (1904-2007)
"Die Kunst ist im Überlebenskampf des Menschen ein elementares Instrument, das ihn zwingt, durch die Beobachtung der Dinge etwas von ihrem Wesen zu verstehen und damit ihr Verhalten vorauszusagen."
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Grassi, Ernesto (1992-1991)
"Kunst ist Nachahmen mit Geist (Phantasie, Vorstellungskraft) und dadurch das Innehaben einer Technik."
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Arnheim, Rudolf (1904-2007)
"Die Kunst ist unverständlich geworden. Vielleicht unterscheidet nichts so sehr wie diese Tatsache die Kunst unserer Tage von dem, was sie zu jeder anderen Zeit an jedem anderen Ort gewesen ist. Die Kunst ist immer als ein Mittel verstanden und benutzt worden, mit dem sich das Wesen der Welt und des Lebens für menschliche Augen und Ohren deuten läßt. Heute aber gehören die Objekte der Kunst offenbar zu den ätselhaftesten Hilfsmitteln, die der Mensch je geschaffen hat. Nun sind sie es, die gedeutet werden müssen."
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Gropius, Walter (1883-1969)
"Kunst ist nicht erlernbar! Ob eine gestaltende Arbeit nur als Fertigkeit oder schöpferisch getan wird, hängt von der Begabung der Persönlichkeit ab. Diese kann nicht gelehrt und nicht gelernt werden, wohl aber ein Können der Hand und ein gründliches Wissen als Grundvoraussetzung für alle gestaltende Arbeit, für die Leistung des einfachen Arbeiters, ebenso wie für die dse genialen Künstlers."
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Tolstoi, Lew Nikolajewitsch (1828-1910)
"Ich sage: Die Kunst ist eine ansteckende Tätigkeit, je ansteckender sie ist, um so besser ist sie."
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Kandinsky, Wassilij (1866-1944)
"Die Kunst ist tatsächlich nicht zu erlernen - ganz genau wie die schöpferische Arbeit und Erfindungskraft in der Wissenschaft oder in der Technik nicht gelehrt oder gelernt werden kann."
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Cornelius, Peter von (1783-1944)
"Die Kunst ist ein Ganzes; der Künstler muss alles machen; darum ist das Fächeln keine Kunst und gehört auch in keine Akademie."
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Pechstein, Max (1881-1955)
"Kunst ist eine Steigerung des Handwerks."
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Menzel, Adolph (1815-1905)
"Wahr ist wohl, daß je mehr einer zur Kunst zugeschnitten ist, desto saurer fällt ihm das Handwerk, alle Kunst ist aber auch zugleich Handwerk, was bitter erlernt werden muß, und gerade mit darin liegt ihr Großes."
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Hauser, Arnold (1892-1978)
"Die Technisierung der Kunst ist freilich so alt wie die Kunst selbst. Jeder künstlerische Ausdruck setzt ein technisches Verfahren voraus, jede Kunst ist an einen Apparat, eine technische, werkzeugartige Verrichtung gebunden, einerlei, ob das Instrument, dessen sich der Künstler bedient, ein Pinsel oder eine Filmkamera, eine Radiernadel oder eine Webmaschine ist."
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Zola, Émile (1840-1902)
"Wie alles übrige ist auch die Kunst ein Produkt des Menschen, eine menschliche Ausscheidung; unser Körper schwitzt die Schönheit unserer Werke aus."
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Friedrich, Caspar David (1774-1840)
"Die Kunst ist nicht, Schwierigkeiten zu lösen; das heißt wohl mehr Kunststücke machen."
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Schiller, Friedrich von (1759-1805)
"Schwer ist die Kunst, vergänglich ist ihr Preis."
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Rilke, Rainer Maria (1875-1926)
"Denn die Kunst ist ein Ding viel ztu groß und zu schwer und zu lang für ein Leben und die, welche ein großes Alter haben, sind erst Anfänger in ihr."
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Beckmann, Max (1884-1950)
"Die Kunst ist verflucht schwer. Wenn man abends bei einer Flasche Wein sitzt, meint man, es müsse wie von selber gehen. Am nächsten Morgen, nüchtern vor der großen Leinwand, die Sachen wieder aus dem Nichts holen, da ist einem ganz anders zumute. Wenn ich morgens gemalt habe, bin ich den übrigen Tag nur noch ein lebender Leichnam."
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Staeck, Klaus (1938)
"Kunst ist Risiko."
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Sextus Empiricus (2.Jh.n.Chr.)
"Keine Kunst ist ohne Proportion zustande gekommen; die Proportion aber besteht in einer Zahl; folglich kommt jede Kunst durch eine Zahl zustande (...) Es gibt infolgedessen eine Proportion in der Plastik, in gleicher Weise auch in der Malerei, durch welche sie die Ähnlichkeit und die Unverzerrtheit erzielt. Allgemein gesagt ist jede Kunst ein System von Wahrnehmungen, das System aber ist eine Zahl. Darum trifft es zu, wenn man sagt: 'Dank der Zahl ist alles wohlgeraten', d.h. dank dem Verstand, der urteilt und von gleicher Art ist wie die Zahlen, die das Weltganze bilden. So erklären die Pythagoreer."
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Jawlensky, Alexej von (1864-1941)
"Kunst ist Mathematik!"
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Mondrian, Piet (1872-1944)
"Die Kunst ist Intuition."
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Schopenhauer, Arthur (1788-1860)
"Die Kunst ist in jedem ihrer Werke die jederzeit in sich vollendete Repräsentation des Ganzen. Sie ist überall am Ziel, denn sie reißt das Objekt ihrer Betrachtung heraus aus dem Strome des Weltlaufs und hat es isoliert vor sich. Sie ist die Betrachtung der Dinge aus der genialen Sicht."
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Chopin, Frédéric (1810-1849)
"Die Kunst ist nicht das, wofür sie der Laie hält, nämlich eine Art Eingebung, die ich weiß nicht woher kommt, ins Blaue hineingeht und nur das malerische Äußere der Dinge darstellt. Kunst ist die Vernunft selbst, die durch das Genie verschönt ist, aber einen vorgeschlagenen Weg geht und durch höhere Gesetze in Schranken gehalten wird."
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Delacroix, Eugene (1798-1863)
"Kunst ist nicht, wie populär angenommen wird, eine Art, von Inspiration, von der niemand weiß, woher sie kommt und die von Zufallen abhängig nur die malerische Oberfläche der Dinge darstellt. Es ist vielmehr die Vernunft selbst, verschönert durch das Genie in einem notwendigen Verlauf und bestimmt durch höhere Gesetze."
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Stelzer, Otto
"Alles Genie nutzt nichts, wenn man sein Fach nicht ver-(Kunsthistoriker) steht. Kunst ist Genius und Handwerk."
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Oldenburg,, Claes (1929)
"Obwohl meine Kunst den (beabsichtigten) Eindruck gibt, sie befasse sich mit der empirischen Welt, ist sie in Wirklichkeit einfach die persönliche Ausarbeitung von imaginären Formen, in beschränkter Anzahl, in der Maske einer zufälligen äußeren Erscheinung."
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Novalis (1772-1801)
"Kunst ist Ausbildung unserer Wirksamkeit - Wollen auf eine bestimmte Art, einer Idee gemäß - Wirken und Wollen sind hier eins. Nur die öftere Übung unserer Wirksamkeit, wodurch sie bestimmter und kräftiger wird, bildet die Kunst aus."
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Nohl, Herman (1879-1960)
"Die Kunst ist immer nur Glied des Lebens, das in Ausdruck,Gestaltung und Besinnung vorwärtsschreitet, sie hat auch keinen metaphysischen Glauben mehr als Hintergrund wie bei Goethe, sondern ist eine schöpferische Tat des Menschen, der das kleine Stück der Welt, das seinem Formwillen zugänglich ist, organisiert: eine prometheische Leistung, die die eigene Existenz und ihre Umgebung gestaltet und die Außenwelt symbolisch interpretiert."
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Serra, Richard (1939)
"Ich glaube, Kunst ist eine Art Aktivität, die sich selbst verzehrt, sie verzehrt sich mit jedem Stück, das man vollendet, und dann kommt wieder etwas anderes."
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Levine, Les (1935)
"Kunst ist eine wertvolle Zeitverschwendung. Du verbringst dein Leben gut. Kunst ist die wichtigste Aktivität, die es gibt. Wenn du einen Fehler machst und etwas anderes wirst als Künstler, bist du verloren, gibt es keine HofFnung für dich. Es gibt nur HofFnung für die Künstler."
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Harten, Jürgen (1933)
"Kunst ist die einzig sinnvolle Art von Verschwendung. Beides gilt gleich viel, der Sinn und die Verschwendung. Das ist zwar keine Definition, sondern nur eine Gebrauchsanweisung für Kunst, wie es sie gibt."
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Baumeister, Willi (1889-1955)
"Kunst ist keine Beschäftigung, Kunst beschäftigt immerwährend den Künstler."
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Kirchner, Ernst Ludwig (1880-1938)
"Kunst ist eine geistige Tätigkeit des Menschen, wohl eine der allerersten und ältesten überhaupt, sie ist sowohl bei Schaffenden wie bei Aufnehmenden vorhanden."
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Collischonn, Georg A. O.
"Die Kunst ist ein Ausgreifen der Person des Künstlers in gestaltendem Griff auf seine Umgebung, ein Stempel aufdrücken seines Wesens auf die umgebende Welt, ein Ausfluß seines Herrschergefühls, ein Sichumstellen mit den Werken seines Geistes, mit seinen persönlichen Schöpfungen. Etwas dem Ahnliches ist der wahre Kunstgenuß, ein Einssein mit der Seelenstimmung des Künstlers, ein Wille zu seinem Ideal, eine innere Besitzergreifung seiner Werke und ein Selbstgenuß in dieser Erweiterung der eigenen Person, eine Selbstausprägung."
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Glozer, Laszlo (1936)
"Kunst ist nicht mehr die virtuose Lösung einer selbstgestellten Aufgabe, sondern die Niederschrift eines Zustands und die durch Arbeit festgehaltene Zeit. Kunst zu machen ist kein abstraktes Ziel mehr, es ist ein Festklammern nach bestem Vermögen, es ist ein mit dem Leben identischer Prozeß: alles zu malen, nur nicht aufhören."
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Grassi, Ernesto (1902-1991)
"Kunst ist nicht nur seltener Einfall der Erfindung."
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König, Kasper (1943)
"Kunst ist nicht zu vermitteln."
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Bee, Andreas (1953)
"Viele wissen nicht, was Kunst ist. Aber manche wissen nicht einmal, daß sie das nicht wissen."
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Croce, Benedetto (1866-1952)
"Wir geben zu (sagt man), daß Kunst Intuition ist; aber Intuition ist nicht immer Kunst: Die künstlerische Intuition ist eine besondere Art der Intuition, welche sich durch ein Mehr von der Intuition im allgemeinen unterscheidet."
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Hofmann, Werner (1928)
"Kunst ist eine Sache, die viele Seiten hat. Vielseitig ist jedoch vielerlei! Das stimmt, ist jedoch kein Einwand, im Gegenteil. Wer in einem Lichtschalter zwei Augen und eine knollige Nase entdeckt (oder bemerkt, daß in der Tangente eine ENTE steckt), ist auf dem besten Wege zu künstlerischen Erfahrungen, denn er hebt eine alltägliche Erfahrung aus ihrem gewohnten Rahmen heraus. So verfahren auch die Künstler."
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Albers, Josef (1888-1976)
"Kunst ist zuerst Vision, nicht Expression."
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Hofmannsthal, Hugo von (1874-1929)
"Für Menschen, die das Stoffliche nicht vom Künstlerischen zu unterscheiden wissen, ist die Kunst überhaupt nicht vorhanden."
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Fischer, Ernst (1899-1972)
"Für entscheidend halte ich die Auffassung, daß Kunst schöpferische Arbeit ist, also nicht statische »Widerspiegelung«, sondern dynamische Transformation der Wirklichkeit, und daß der Künstler selbst mit seiner Individualität, seinen sozialen Bindungen, den Zeichen der Herkunft und der Zukunft unmittelbar und vermittelt dieser Wirklichkeit angehört."
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Adorno, Theodor W. (1903-1969)
"Kunst ist tatsächlich die Welt noch einmal, dieser so gleich wie ungleich."
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Fuchs, Ernst (1930)
"Fraglos ist die Kunst nur dem, der sie schafft. Wer ihrer unfähig ist, zieht entweder ihre Notwendigkeit in Zweifel oder leugnet ihre Existenz."
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Hausenstein, Wilhelm (1882-1957)
"Kunst ist Kompensation des menschlichen Unvermögens, den Sinn des Lebens zu deuten. Sie ist die Resignation zur Nachschöpfung des Geschöpften. Sie ist nur einer tiefen Torheit möglich, die ahnt, daß aller Weisheit zum Trotz doch sie, die Torheit, der höchste Schluß des Lebens sei."
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Klee, Paul (1879-1940)
"Kunst verhält sich zur Schöpfung gleichnisartig. Sie ist jeweils ein Beispiel, ähnlich wie das Irdische ein kosmisches Beispiel ist."
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Dix, Otto (1891-1969)
"Ich bin bemüht, in meinen Bildern zur Sinngebung unserer Zeit zu gelangen, denn ich glaube, ein Bild muß vor allem einen Inhalt, ein Thema ansprechen. Malen ist ein Versuch, Ordnung zu schaffen, Kunst ist für mich Bannung."
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Croce, Benedetto (1866-1952)
"Kunst ist Aktivität, und Aktivität ist eben dadurch eine befreiende Macht, daß sie die Passivität vertreibt. Die Grenzen der Expressions-Intuitionen, die man Kunst nennt, gegenüber den gemeinen, nicht als Kunst bezeichneten zu definieren, ist unmöglich."
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Tatarkiewicz, Wfadyslaw (1886-1980)
"Die Kunst ist eine schöpferische Tätigkeit. Die moderne Zeit neigt dazu, im Künstlerischen nicht allein das Merkmal, das der Kunst zusteht, zu sehen, sondern auch jenes, das diese Kunst von allen anderen Tätigkeiten abhebt und vor ihnen auszeichnet. Es gibt keine Kunst ohne Schöpfertum, und wo immer Schöpfertum vorliegt, dort ist auch Kunst. Dieser Standpunkt war der Antike absolut fremd, die von der Kunst in erster Linie Gehorsam gegenüber den Regeln forderte."
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Hess, Hans (1908-1975)
"Kunst ist sichtbar gewordener Geist, die Vision, die zur Materie wird. Könnte das Geistige keine materielle Form annehmen, so gäbe es keine Kunst. Die Kunst ist der Beweis, daß das Geistige und das Materielle ein und dasselbe in einer anderen Zustandsform sind. Der Künstler glaubt an die Wahrheit der Vision, seine Arbeit ist die Suche nach der endgültigen Form, in der die Vision sich verwirklicht."
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Panofsky, Erwin (1892-1968)
"Die Kunst ist nicht, wie eine den Widerspruch gegen die Imitationstheorie überspannende Ansicht heute vielfach Glauben machen will, eine subjektive Gefühlsäußerung oder Daseinsbetätigung bestimmter Individuen, sondern die auf gültige Ergebnisse abzielende, verwirklichende und objektivierende Auseinandersetzung einer formenden Kraft mit einem zu bewältigenden Stoff."
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Schlegel, Friedrich von (1772-1829)
"Kunst ist das Vermögen der Form."
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Albers, Josef (1888-1976)
"Ich sehe, daß Kunst wesentlich Absicht ist und Schauen, daß Form vielfache Vorstellung sucht."
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Schwitters, Kurt (1887-1948)
"Kunst ist Form. Formen heißt entformeln."
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Kerschensteiner, Georg (1854-1932)
"Kunst ist Formgebung, Kunst ist charakteristische Darstellung dessen, was in uns und was außer uns lebt."
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Hess, Walter (1913-1987)
"Kunst ist reine Anschauung eines Schauspiels von Formen, bei dem der Zufall ausgeschlossen ist."
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Liebermann, Max (1847-1935)
"Die Kunst hat keinen Inhalt, sie ist nur Form."
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Kieseritzky, Ludwig Gerhard (1869-1922)
"Allgemeingültigkeit besteht darin, daß Kunst ist, wo das Harmoniegesetz herrscht und ohne das Gesetz keine Kunst ist."
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Seurat, Georges (1859-1891)
"Kunst ist Harmonie. Harmonie wiederum ist Einheitlichkeit des Ungleichen (analogie des contraires) und Einheitlichkeit des Ähnlichen (analogie des semblables) in Ton, in den Farben, in der Linie. Ton, das heißt Hell und Dunkel, Farbe, das heißt Rot und seine Komplementärfarbe Grün, Orange und seine Komplementärfarbe Blau, Gelb und seine Komplementärfarbe Violett. Linie, das ist die Richtung im Verhältnis zur Waagerechten. Alle diese Harmonien scheiden sich in solcher Ruhe, der Heiterkeit und der Trauer.
Heiterkeit entsteht im Ton bei Vorherrschaft des Hellen, in der Farbe bei Vorherrschaft des Warmen, in der Linie bei Bewegung, die über die Horizontale aufsteigt. Ruhe stellt sich ein im Ton bei Gleichheit des Dunklen und Hellen, in den Farben bei Gleichgewicht des Warmen und des Kalten., in der Linie bei Ausrichtung auf die Horizontale. Der Ton stimmt sich auf Trauer bei Vorherrschaft der Dunkelheit, die Farbe bei jener der Kälte, die Linie bei absteigender Bewegung."
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Piontek, Heinz (1925)
"Den heutigen 'Artisten' ins Stammbuch: Kunst ist die liebend überwundene, nicht die verächtlich übergangene Künstlichkeit der Regeln."
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Schwitters, Kurt (1887-1948)
"Denn Kunst ist nichts anderes als Gestaltung mit beliebigem Material."
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Malraux, André (1901-1976)
"So gibt es auf die Frage: »Was ist Kunst?« nur die Antwort: 'Das, wodurch Formen Stil werden.'"
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Grillet-Robbe, Alain (1922)
"Kunst ist nur eine Form, aber - wir wollen dabei von dem hochtrabenden Klange des Ausdrucks absehen - es ist wahrscheinlich die Form der Welt."
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich (1770-1831)
"Denn eben ihrer Form wegen ist die Kunst auch auf einen bestimmten Inhalt beschränkt."
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Metscher, Thomas (1934)
"Kunst ist inhaltlich heteronom. So ist die Form Funktion des Inhalts innerhalb der Fiktion, daß der Inhalt Funktion der Form sei. In diesem scheinbaren Paradox formuliert sich die dialektische Struktur des Kunstschönen."
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Hauser, Arnold (1892-1978)
"Eine Kunst ist sinnlos, wenn ihre formalen Bestandteile keine inhaltliche Funktion haben, oder sie erscheint sinnlos, wenn diese Funktion nicht erkannt wird und die Form als willkürlich oder bizarr wirkt. Solange eine Kunst jung und verhältnismäßig traditionslos ist, d. h. keine stehenden und erstarrten Formen aufweist, sind Ausdrucksgehalt und Ausdrucksmittel in einer natürlichen und unproblematischen Weise miteinander verbunden. Die Formen entstehen mit den Inhalten, oder es führt jedenfalls ein direkter und scheinbar zwangsläufiger Weg vom Thematischen zum Formalen."
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Rothe, Wolfgang (1929)
"Kunst ist mehr als nur Form, aber auch mehr als nur Inhalt: Man glaube doch nicht, daß allein das Sujet das Schreibfräulein aus dem XY-Konzern vor Monets Wasserrosen oder den russischen Bauer vor einem Rafiael der Eremitage regungslos verharren läßt."
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Schwitters, Kurt (1887-1948)
"Kunst ist eine geistige Tätigkeit, die durch verschiedene Mittel eine angenehme Wirkung auf den Geist hervorbringt."
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Kubin, Alfred (1877-1959)
"Für mich ist Kunst mit dem Unbewußten untrennbar verbunden."
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Feininger, Lyonel (1871-1956)
"Kunst, ist nicht Luxus, sondern Notwendigkeit!"
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Hess, Hans (1908-1975)
"Feininger wußte, daß Kunst Form ist und Form Leben - daß das Unaussprechliche formlos bleibt und der Tod keine Form mehr kennt."
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Behne, Adolf (1885-1948)
"Kunst ist keine Formensache, sondern eine Gesinnung. (...) Kunst ist das ungeschaffene Geschaffene, das uns belohnt. Kunst ist der Prüfstein, der uns richtet. Kunst ist das Absolute!"
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Metscher, Thomas (1934)
"Die Kunst ist Totalität, weil sie Darstellungsform ist der prozessualen, nämlich dialektischen Bewegung von Subjekt und Objekt. Sie hat daher Teil am Reproduktionsprozeß des gesellschaftlichen Lebens."
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Katase, Katzuo (1947)
"KUNST IST für mich der Bereich, der in unserer Existenz zwischen der Welt und uns selbst steht. Dieser Zwischenbereich kann eigentlich nur durch die Kunst aktiviert werden. Ich sehe die Kunst in der Funktion von einem Keil in unserer Gesellschaft, damit ein bestimmtes Verhältnis zwischen dem Individuum und dieser Gesellschaft geschaffen wird. Diese Kraft und dieser Wille muß in seinem Ausdruck sichtbar sein. 'Die Kunst und die Liebe besiegen die Zeit.' (Giovanni Segantini)"
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Marc, Franz (1880-1916)
"Daß der Wille zur Form unsere Definition für Kunst ist, brauche ich wohl kaum zu sagen. Kunst ist niemals etwas anderes als Wille zur Form. Aber etwas anderes ist nötiger zu sagen: Kunst als Wille zur Form ist nur ganz selten da; nur dann, wenn eine neue Zeit reif ist, geformt zu werden, Form zu werden."
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Nietzsche, Friedrich (1844-1900)
"Die Kunst ist die Form, in der die Welt unter der Wahnvorstellung ihrer Nothwendigkeit erscheint. Sie ist eine verführerische Darstellung des Willens, die sich zwischen die Erkenntniß schiebt."
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Punin, Nicolaj (1888-1953)
"Die Kunst ist Form (Lebensweise), ebenso wie die sozialistische Theorie und die kommunistische Revolution Form sind; außerdem ist die Kunst die am höchsten synthetische Form und vielleicht dadurch auch die mächtigste."
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Grassi, Ernesto (1902-1991)
"Kunst ist äußerliche Form, eine schöne Schale, die einem wesentlichen Inhalt nur abträglich sein kann."
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Humboldt, Wilhelm von (1767-1835)
"Daher ist die Kunst die Fertigkeit, die Einbildungskraft nach Gesetzen productiv zu machen; und dieser ihr einfachster Begriff ist zugleich auch ihr höchster."
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Krieck, Ernst (1882-1947)
"Kunst ist Gestaltung und Beherrschung der Mannigfaltigkeit des Bewußtseins durch dessen transzendentale Einheit, das Selbst, welches aber wiederum nur zur Erkenntnis seiner selbst kommt durch die Vielheit, das Objekt, das Allgemeine, wie das Bewußtsein überhaupt auf diesem, dem Vernünftigen ruht."
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Nohl, Herman (1879-1960)
"Damit ist die Kunst als geistiger Akt erkannt, der charakterisiert ist durch die Leistung, daß er Einheit erfaßt und Einheit schafft. Sie ist nicht sinnloses Anstaunen, bloßer Reiz der Sinne, sondern ein Verhalten, das zwar nur in der Anschauung vor sich geht, in ihr aber eine Tätigkeit ausübt, die ausschließlich geistigen Funktionen zukommt, nämlich die Einheit in der Mannigfaltigkeit zu ergreifen. Die Einheit ist in jedem Werk die zentrale Macht, die seine Mannigfaltigkeit organisiert, und die Beziehung der Teile zu dieser Einheit ergibt den entscheidenden künstlerischen Begriff, nämlich den der Form. Alle diese Männer, von Battista Alberti an, haben das gesehen. Wie immer man die Kunst fasse: der Gegenstand der Ästhetik ist die Form, Schönheit ist »Einheit in der Mannigfaltigkeit«. Das bleibt die Formel bis zu Leibniz, Kant und Herder, Hölderlin und Hegel, nur ihr Gehalt vertieft sich."
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Walden, Herwarth (1878-1941)
"Die Kunst ist die künstlerisch logische Gestaltung optischer oder akustischer Elemente."
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Lützeler, Heinrich Maria (1902-1988)
"Kunst ist Dar-Stellung, Schau-Bietung."
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Henrich, Dieter (1927)
"Kunst ist weder Darstellung nur von Welt, noch auch Darstellung nur von Subjektivität, sondern von Subjektivität in Welt."
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Dittmann, Lorenz (1928)
"Kunst ist nur Kunst, insofern sie über sich hinausreicht und die Einigung des außerhalb ihrer Sphäre liegenden Mannigfaltigen und Widersprüchlichen vollzieht. Kunst ist nichts anderes als diese Einigung, ist die höchste reale Synthesis von ideeller und erscheinender Welt und somit ständig verwiesen auf die Gesetze dieser beiden Welten, die ihrerseits erst in der Kunst ihr Gemeinsames, Identisches sinnlich darstellen können. Dies ist die Einsicht einer Metaphysik der Kunst als Vollendung einer Philosophie, die ihr Prinzip fand im radikalen Durchdenken des Erkenntnis-und des Freiheitsproblems und des beiden zugrunde liegenden Problems des Absoluten."
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Cammerloher, Carl Moritz von (1882-1945)
"Und so ist auch Kunst die Form, in der die Empfindung des Auges zu sich selber kommt, indem sie in ihrer körperlichen Form des Bildes sichtbar und damit ihrer selbst bewußt wird. Es ist die Form, in der Empfindung das Leben, insofern es Sichtbarkeit ist, erkennt."
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Badt, Kurt (1890-1973)
"Kunst ist die aus sich selbst offene Einheit, die aus ihrem uns erkennbaren Wesen bestimmt und gehalterfullt ist, nicht etwa eine noch größere Unbestimmtheit und Leere hinter den großen Stilbegriffen; sie steht in unmittelbarer Evidenz in jedem einzelnen Kunstwerk."
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Henrich, Dieter (1927)
"Kunst ist also Vollzug der Einigung von Endlichem und Unendlichem, eine Weise, in der die Indifferenz des Absoluten sich selbst realisiert."
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Kirchner, Ernst Ludwig (1880-1938)
"Ich muss zeichnen bis zur Raserei, nur zeichnen. Nur arbeiten, arbeiten und an sonst nichts denken ..."
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Kirchner, Ernst Ludwig (1880-1938)
"Die Kunst ist von Menschen gemacht. Seine eigene Gestalt ist das Zentrum aller Kunst, denn für alles Empfinden ist seine Form uns sein Maß Grundlage und Ausgangspunkt... Ich verlange deshalb als erstes für alle Kunstschulen das Aktzeichnen als Hauptfach."
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Steiner, Rudolf (1861-1925)
"Was in der Natur schon geschaffen wird, das kann die Natur immer noch besser machen als der Mensch, und wenn dieser Landschaften oder was immer die Natur nachahmen will, so wird er, auch wenn er noch so ein großer Künstler ist, hinter der Natur zurückbleiben müssen. Überflüssig ist im Grunde genommen Dasjenige, was Naturnachahmung ist."
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Schirm, Charme und Melone
"Ein Mann kann einen Michelangelo besitzen, und doch für einen Picasso schwärmen!"
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"Etwas Geheiligtes, darum geht´s. man müsste ein Wort dieser Art gebrauchen können, aber es würde schief aufgefasst, in einem Sinn, den es nicht hat. Man müsste sagen können, dass ein bestimmtes Bild ist so, wie es ist, mit seinem Gehalt an Kraft, Weil es „von Gott berührt“ ist. Aber die Leute nähmen es krumm. Und doch kommt es der Wahrheit am nächsten."
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Corbusier, Le (1887-1965)
"Das Problem ist die Form, nicht ihr Ursprung."
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Meyer, Hannes (1889-1954)
"Kunst ist nicht lehrbar"
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Bense, Max )1910-1990)
"Wenn überhaupt ein einheitliches Prinzip die moderne Kunst kennzeichnet, dann besteht es in der ästhetischen Autonomie der Materialien: Emanzipation der Farben und Formen von semantischen Bindungen."
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich (1770-1831)
"Nicht die Dinge an sich sind schön, sondern erst das Zeichen, das man für sie findet."
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Bense, Max (1910-1990)
"Es ließe sich leicht zeigen, daß für die Entwicklung der künstlerischen Produktivität des Menschen konstruktive und mathematische Denkweisen entscheidender gewesen sind als inhaltliche und metaphysische."
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Liebermann, Max (1847-1935)
"Mir ist eine gut gemalte Kohlrübe lieber als eine schlecht gemalte Madonna."
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Moles, Abraham (1920-1992)
"Kunst ist Sprache ohne Bedeutung."
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Albers, Josef (1888-1976)
"Formen werden verbraucht wie Kleider."
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Price, Sir Uvedale (1747-1829)
"Ohne Abwechslung gefällt die Schönheit bald nicht mehr."
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Albers, Josef (1888-1976)
"Ein Element plus ein Element müssen außer ihrer Summe mindestens eine Bezihung ergeben."
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Price, Sir Uvedale (1747-1829)
"Verknüpfung ist die führende Regel eurer Kunst. Der Fehler, der von allen der größte ist und den Grundsätzen der Malerei am stärksten widerspricht, ist Mangel an Verknüpfung, die Sucht, alles voneinander getrennt und geschieden zu behandeln."
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Laotse (6.Jh.v.Chr.)
"Aus Ton entsteht ein Topf, aber das Leere in ihm bewirkt das Wesen des Topfes."
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Albers, Josef (1888-1976)
"Wir sehen Körper und Raum, wir aktivieren die Negativa - wir lassen nichts übrig."
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Wright, Frank Lloyd (1869-1959)
"Jener Entwurf, der die Wahrheit des inneren Seins am reichhaltigsten enthält, ist der beste Entwurf."
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Wright, Frank Lloyd (1869-1959)
"Je mehr ein Pferd Pferd, ein Vogel Vogel, ein Mann Mann und eine Frau Frau ist, desto besser."
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Häring, Hugo (1882-1958)
"Wir wollen die Dinge ihre eigene Gestalt entwickeln lassen. Es widerspricht uns, ihnen eine Form zu geben, sie von außen her zu bestimmen, irgendwelche abgeleiteten Gesetze auf sie zu übertragen."
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Cicero, Marcus Tullius (106-43 v.Chr.)
"Jedem steht das am besten, was ihm am natürlichsten eigen ist."
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Cicero, Marcus Tullius (106-43 v.Chr.)
"Es gibt fürwahr keine größere Zierde als den Einklang eines ganzen Lebens in all seinen einzelnen Handlungen: ihn könnt ihr nicht bewahren, wenn ihr, indem ihr das Wesen anderer nachäfft, euer eigenes fahren laßt."
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Sullivan, Louis (1856-1924)
"Form follows function." (1871)
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Häring, Hugo (1882-1958)
"Keine Form um eines Ausdrucks willen, sondern Leistungserfüllung im Dienst einer Aufgabe."
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Häring, Hugo (1882-1958)
"Der Bau verdankt seine Gestalt der Funktion, die er als Organ des Menschen zu erfüllen hat."
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Meyer, Hannes (1889-1954)
"Alle Dinge dieser Welt sind ein Produkt der Formel >Funktion x Ökonomie<"
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Meyer, Hannes (1889-1954)
"Als Wertmaß für die Kritik gilt: Proportion von Aufwand zu Wirkung. Aufwand = Stoff + Arbeit."
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Meyer, Hannes (1889-1954)
"Bauen heißt überlegte Organisation von Lebensvorgängen."
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Reynolds, Sir Joshua (1723-1792)
"Es könnte nicht schaden, wenn der Architekt manchmal aus dem seinen Vorteil zöge, wofür nach meiner Überzeugung der Maler immer einen Blick haben sollte, nämlich den Gebrauch von Zufälligkeiten; ihnen sollte man folgen, wohin sie führen, sie sollte man verbessern, statt immer nur auf regelmäßiges Planen zu vertrauen."
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Price, Sir Uvedale (1747-1829)
"Da die Anordnungen der Natur keiner Planung zu verdanken sind, müssen sie vom Zufall geschaffen worden sein. Diese glücklichen Zufälligkeiten verwendenj die Maler zu ihrem größten Nutzen."
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Kandinsky, Wassilij (1866-1944)
"Der Prozess der schöpferischen Tätigkeit unterscheidet sich auf den verschiedensten Gebieten der menschliche Tätigkeit nicht im geringsten voneinander, sei es Kunst, Wissenschaft oder Technik."
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Albers, Josef (1888-1976)
"Spielerischer Anfang (nicht durch Lehre beschwert, d.h. ohne Vorkenntnisse) entwickelt Mut, führt selbst zum Erfinden - Entdecken."
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Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832)
"Auf dieser Reise, hoff' ich, will ich mein Gemüt über die schönen Künste beruhigen, ihr heilig Bild mir recht in die Seele prägen und zum stillen Genuss bewahren. Dann aber mich zu den Handwerkern wenden, und, wenn ich zurückkomme, Chymie und Mechanik studieren. Denn die Zeit des Schönen ist vorüber, nur die Not und das strenge Bedürfnis erfordern unsere Tage." (5.7.1786)
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich (1770-1831)
"Das Gebundensein an einen besonderen Gehalt und einen nur für diesen Stoff passende Art der Darstellung ist für den heutigen Künstler etwas Vergangenes und die Kunst dadurch ein freies Instrument geworden, das er nach Maßgabe seiner subjektiven Geschicklichkeit in bezug auf jeden Inhalt, welcher Art er auch sei, gleichmäßig handhaben kann."
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Heine, Heinrich (1797-1856)
"Die jetzige Kunst ist in unerquicklichem Widerspruch mit der Gegenwart." (1831)
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Courbet, Gustave (1819-1877)
Auf die Frage nach seinen künstlerischen Zielen: "Imstande zu sein, die Sitten, die Gedanken, den Aspekt meiner Epoche meiner Auffassung gemäß wiederzugeben... Lebendige Kunst zu schaffen."
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Courbet, Gustave (1819–1877)
"Der Realismus ist seinem Wesen nach demokratische Kunst."
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Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832)
"Der Mensch ist der höchste, ja eigentliche Gegenstand bildender Kunst."
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich (1770-1831)
"Ist der ganze Gehalt der Individuen nicht idealisch, so darf es auch nicht die Kleidung sein... Dessenohnerachtet macht auch die moderne Kleidung wieder dadurch manche Schwierigkeit, daß sie der Mode unterworfen und schlechthin veränderlich ist... Deshalb sind auch nur solche Bekleidungsarten für Statuen beizubehalten, welche den spezifischen Charakter einer Zeit in einem sehr dauernden Typus ausprägen; im allgemeinen aber ist es rätlich, einen Mittelweg zu finden... Am besten machen sich deshalb bloße Büsten, die denn auch leichter ideal geahlten werden können."
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Anonym
"Kathedrale von Metz zu vermieten!"
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Breton, André (1896-1966)
"Ein für alle Mal: Das Wunderbare ist immer schön, gleich welches Wunderbare ist schön, es ist sogar nur das Wunderbare schön."
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Ovid (43 v.Chr.-17 n.Chr.)
"Da der Mensch von Natur aus Vernunft besitzt, ist die Kunst kein Gegensatz von Natur, sondern Vollendung der Natur."
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Seneca, Lucius Annaeus (4 v.Chr.-65)
"Alle Kunst ist Nachahmung der Natur."
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Grosseteste, Robert (1175-1253)
"Da die Kunst die Natur nachahmt, und die Natur alles immer so gut wie ihr nur möglich ist macht, ist auch die Kunst irrtumsfrei wie die Natur."
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Schiller, Friedrich von (1759-1805)
"Kunst ist die rechte Hand der Natur. Diese hat nur Geschöpfe, jene hat Menschen gemacht."
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Schlegel, Friedrich von (1772-1829)
"Die Kunst ist die Natur der Natur."
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Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832)
"Kunst: eine andere Natur, auch geheimnisvoll, aber verständlicher; denn sie entspringt aus dem Verstande."
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Hölderlin, Friedrich (1770-1843)
"Natur und Kunst sind im reinen Leben nur harmonisch entgegengesetzt. Die Kunst ist die Blüthe, die Vollendung der Natur."
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Cézanne, Paul (1839-1906)
"Die Kunst ist eine Harmonie, die parallel zur Natur verläuft."
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Novalis (1772-1801)
"Die Kunst ist das Kompliment der Natur."
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Balzac, Honore de (1799-1850)
"Kunst ist konzentrierte Natur."
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Mondrian, Piet (1872-1944)
"Kunst ist eine Zweiheit von Mensch und Natur, nicht bloß Natur. Der Mensch gestaltet die Natur nach seinem Bilde: wenn der Mensch sein tiefstes Wesen wiedergibt, Innerlichkeit offenbart, muß er notwendigerweise auch die Natur verinnerlichen."
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Beckmann, Max (1884-1950)
"Darum sage ich nicht nur zum Künstler, sondern auch zum Beschauer: Liebt die Natur von ganzem Herzen, und es werden Euch neue und ungeahnte Dinge in der Kunst aufgehen - denn Kunst ist nichts anderes als vollendete Natur."
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Humboldt, Wilhelm von (1767-1835)
"So ist die Kunst die Darstellung der Natur durch die Einbildungskraft."
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Adorno, Theodor W. (1903-1969)
"Kunst ist nicht, wie der Idealismus glauben machen wollte, Natur, aber will einlösen, was Natur verspricht. Fähig ist sie dazu nur, indem sie jenes Versprechen bricht, in der Zurücknahme auf sich selbst."
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Richter, Ludwig (1803-1884)
"Die Kunst ist nur der beseelte Widerschein der Natur aus dem Spiegel der Seele, und deshalb ist eine gesunde und reine Entwicklung der Sinnes- und Denkweise, die Ausgestaltung des innern Menschen, auch in Beziehung auf die Kunst von größter Bedeutung."
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Davis, Stuart (1894-1964)
"Kunst ist kein Spiegelbild der Natur und ist es nie gewesen. Alle Anstrengungen, die Natur nachzuahmen, sind zum Scheitern verurteilt. Kunst ist das Verstehen und Interpretieren der Natur in verschiedenen Medien."
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Adorno, Theodor W. (1903-1969)
"Kunst ist mimetisches Verhalten, das zu seiner Objektivation über die fortgeschrittene Rationalität — als Beherrschung von Material und Verfahrungsweisen — verfügt."
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Wagner, Richard (1813-1883)
"Die Betätigung des durch die Wissenschaft errungenen Bewußtseins, die Darstellung des durch sie erkannten Lebens, das Abbild seiner Notwendigkeit und Wahrheit aber ist — die Kunst."
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Grillparzer, Franz (1791-1872)
"Die Kunst ist keine Nachahmung der Natur, sie ist eine Erklärung derselben."
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Mundt, Theodor (1808-1861)
"Aber die Kunst ist auch wieder, in weiterer Entwicklung ihres Wesens, so weit entfernt davon, eine bloße Nachahmung der Natur zu sein, daß sie vielmehr das Elementare der Natur nur als ein bloßes Material ihrer Absichten zu verbrauchen weiß. Der Künstler, wie sehr ihn auch das hohe Vorbild alles Schaffens in der Natur zuerst antreibt und zu seinem eigenen Werk antreiben mag, so muß er doch gerade auf dem entgegengesetzten Punkt, als die Natur, seine eigentliche Schöpfung beginnen, er muß damit anfangen, womit die Natur endigt, mit dem Geist."
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Denis, Maurice (1870-1943)
"Die Kunst ist die Schöpfung unseres Geistes, zu der die Natur nur die Gelegenheit gegeben hat."
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Rodin, Auguste (1840-1917)
"Die Kunst ist weiter nichts als das Studium der Natur. Dieses Studium hat die Antike und die Gotik so groß gemacht. Die Natur ist alles. Wir erfinden, wir schaffen gar nichts."
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Schopenhauer, Arthur (1788-1860)
"Die Kunst ist, da die Idee ihr Gegenstand ist, nicht Nachahmung der Natur, des Wirklichen, sondern sie übertrifft die Natur, indem der Künstler durch Anticipation dessen, was die Natur darzustellen sich bemüht hat, durch Erkenntnis der Idee im einzelnen Dinge, das Schöne schaut, so wie der Dichter das Charakteristische."
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Schwitters, Kurt (1887-1948)
"Kunst ist die Nachahmung der Natur. Je intensiver die Nachahmung ahmt, desto größer ist die Kunst. Es gibt nämlich große und kleine Kunst, auch mittelmäßige."
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Langbehn, Julius (1851-1907)
"Ein bloßer Abklatsch der Natur ist noch nicht Kunst."
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Schwitters, Kurt (1887-1948)
"Kunst ist nie Nachahmung der Natur, sondern aus ebenso strengen Gesetzen gewachsen wie die Natur."
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Hauser, Arnold (1892-1978)
"Die Kunst ist eine Legende und kein Abbild des Daseins, der Ausdruck und nicht der Besitz der Realität - ein »Sagen« und nicht ein »Haben«, wie Flaubert es formuliert."
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Holz, Arno (1863-1929)
"Kunst = Natur - x. Damit locke ich noch keinen Hund hinterm Ofen vor! Gerade um dieses x handelt es sich ja!"
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Seiwert, Franz W. (1894-1933)
"Denn die Kunst ist die Äußerung einer Kultur, ist die sieht- Franz W. Seiwert bar gewordene Steigerung eines Lebensgefühls."
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Landmann, Edith (1877-1951)
"Ebensowenig aber ist Kunst die bloße Wiedergabe einer subjektiven Stimmung, die in keinen Gegenstand der Außenwelt als in ihr Bild eingegangen wäre, oder die wie bei einem Manieristen den reichsten Gegenständen der Außenwelt die gleiche Stimmungsfarbe übermalt. Die Gleichgewichtigkeit von innen und außen, von der Seele, die fühlt, und dem Gegenstande, der gefühlt wird, vom Bewußtseinszustand und Bewußtseinsinhalt, von Gefühl und Vorstellung, dieses innere Gleichgewicht der Seele ist Voraussetzung jedes künstlerischen Schaffens, und daraus wird deutlich, daß Kunst nie ein bloßes Bekennen, nie auch ein bloßes Wiedergeben ist. Sie ist weder nur Ausdruck eines inneren Zustandes noch nur Nachahmung eines äußeren Gegenstandes, sondern die Welt zu geben als Seele, Seele als Welt, dies ist es, was den Gehalt des Kunstwerkes ausmacht, und die geistige Arbeit des Künstlers ist, daß er die ihm gegebene Welt mit seinem Ich durchdringt, das ihm gegebene Ich in die Welt ausströmt."
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Ich kenne noch keine bessere Definition von Kunst als diese: Die Kunst, das ist der Mensch hinzugefügt zur Natur, die er entbindet, die Wirklichkeit, die Wahrheit und doch mit einer Bedeutsamkeit, die der Künsder darin zum Ausdruck bringt."
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Gauguin, Paul (1848-1903)
"Ein guter Rat: Arbeiten Sie nicht zu sehr nach der Natur. (1848-1903, Kunst ist Abstraktion, holen Sie diese aus der Natur, indem frz. Maler) Sie von ihr träumen."
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Feuerbach, Anselm (1829-1880)
"Natur ohne Kunst, und Kunst ohne Natur ist tot!"
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Fiedler, Konrad (1841-1895)
"Kunst ist nicht Natur; denn sie bedeutet eine Erhebung, (1841-1895, eine Befreiung aus den Zuständen, an die gemeiniglich das Kunsthistoriker) Bewußtsein einer sichtbaren Welt gebunden ist; und doch ist sie Natur: denn sie ist nichts anderes als der Vorgang, in dem die sichtbare Erscheinung der Natur gebannt und zu immer klarerer und unverhüllterer Offenbarung ihrer selbst gezwungen wird."
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Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863)
"Die Kunst ist das einzige Medium, wodurch Welt, Leben (1813-1863, und Natur Eingang zu mir finden; ich habe in dieser ernsten Dichter) Stunde nichts zu bitten und zu beten, als daß es mir durch ein zu hartes Schicksal nicht unmöglich gemacht werden möchte, die Kräfte, die ich für sie in meiner Brust vermute, hervorzukehren."
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Adorno, Theodor W. (1903-1969)
"Kunst ist Zuflucht des mimetischen Verhaltens. In ihr stellt das Subjekt, auf wechselnden Stufen seiner Autonomie, sich zu seinem Anderen, davon getrennt und doch nicht durchaus getrennt. Ihre Absage an die magischen Praktiken, ihre Ahnen, involviert Teilhabe an Rationalität. Daß sie, ein Mimetisches, inmitten von Rationalität möglich ist und ihrer Mittel sich bedient, reagiert auf die schlechte Irrationalität der rationalen Welt als einer verwalteten."
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Denis, Maurice (1870-1943)
"Die Kunst ist nicht mehr eine rein visuelle Wahrnehmung, die wir empfangen, keine noch so verfeinerte Fotografie der Natur; nein, sie ist eine Hervorbringung unseres Geistes, zu der die Natur nur den Anlaß bildet. Anstatt im Bereich des Auges zu arbeiten, richteten wir unsere Forschungen auf das geheimnisvolle Zentrum des Denkens, wie Gauguin sagte. Auf diese Weise wird - dem Wunsch Baudelaires entsprechend - die Phantasie wieder zur Königin aller Kräfte, und wir befreien unsere Sensibilität."
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Gauguin, Paul (1848-1903)
"Die Kunst ist eine Abstraktion: ziehen Sie sie aus der Natur heraus, während Sie von ihr träumen, und denken Sie mehr an die Schöpfung als an das Ergebnis, das ist der einzige Weg, zu Gott aufzusteigen und es unserem göttlichen Meister gleichzutun: zu erschaffen."
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Cimiotti, Emil (1929)
"Kunst ist nie Imitation — ist immer Kunst - ist immer abstrakt gewesen."
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Schwitters, Kurt (1887-1948)
"Kunst ist für mich ein Ding, das aus seinen Gegebenheiten so selbstverständlich wächst, wie der Baum, das Tier, der Kristall. Kunst ist nie Nachahmung der Natur, sondern Kunst ist selbst Natur. Kunst ist stets Schaffen, kann also nie Nachahmung sein, besonders nicht Nachahmung der Kunst eines anderen; die so beliebte Imitation."
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Lüthi, Kurt (1923)
"Die Kunst ist zum Ende des Abbildlichen geführt, wie die Physik zum Ende der Anschaulichkeit und wie die Theologie zum Ende der Objektivierbarkeit Gottes. Das alles ist nicht als negativer Ausgang zu deuten, sondern als neue Chance: es geht um eine neue Art der Gottesbegegnung des heutigen Menschen, und Kunst vermag in einem neuen Sinne diesem Menschen zu helfen."
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Marc, Franz (1880-1916)
"Die Kunst in ihrer reinsten Form ist immer die kühnste Trennung zwischen der Natur und der »Naturalität« gewesen. Sie ist die Brücke zur geistigen Welt."
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Hundertwasser, Friedensreich (1928-2000)
"Kunst ist die Brücke zwischen Mensch und Natur. Kunst ist nicht die Brücke zwischen Mensch und Mensch."
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Steiner, Rudolf (1861-1925)
"Die Kunst ist eine fortwährende Erlösung von geheimnisvollem Leben, das in der Natur selbst nicht sein kann, das herausgeholt werden muß."
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Schwitters, Kurt (1887-1948)
"Kunst ist ausschließlich Gleichgewicht durch Wertung aller Teile."
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Wilde, Oscar (1854-1900)
"Die Kunst ist stets weit abstrakter, als wir glauben. Form Oscar Wilde und Farbe erzählen von Form und Farbe - sonst nichts. Oft scheint mir, daß die Kunst den Künstler weit mehr verbirgt als offenbart."
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Malewitsch, Kasimir (1878-1935)
"Der Künstler kann nur dann Schöpfer sein, wenn die Formen auf seinem Bild nichts mit der Natur gemein haben. Denn Kunst ist die Fähigkeit, eine Konstruktion zu erschaffen, die nicht aus der Wechselbeziehung zwischen Formen und Farbe entsteht und auch nicht auf der Grundlage des ästhetischen Sinns für die Schönheit der Komposition, sondern auf der Grundlage der Bedeutung, Geschwindigkeit und Richtung der Bewegung."
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Chamberlain, Houston Stewart (1855-1927)
"Das innerste Wesen der Kunst ist die Aneignung der Welt - der Welt in uns und der Welt um uns herum. Blick in dich: nur Ungestaltetes wirst du sehen; blick um dich: ein Chaos. Sage ich »ich liebe«, so ist das Kunst: die Natur kennt nur dunkle Triebe; sage ich »ich bin ein Mensch«, so ist das Kunst: die Natur kennt nur Atome."
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Felixmüller, Conrad (1897-1977)
"Kunst ist Gewißheit vom Leben und liegt jenseits von Conrad Felixmüller Zufall und Chaos - Kunst ist Ordnung, wenn sie Kunst ist."
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Block, René (1942)
"Künstler leben nicht in einem zeitlosen Raum, Kunst ist (1942, Galerist) direkt abhängig von der Zeit, in der sie entsteht. Sie kann diese Zeit, den Zeitgeist, spiegeln und fixieren, oder aber sie kann versuchen, ihn hinter sich zu lassen, zu ignorieren, um neue Wege aufzuzeigen. Eine Rolle zu übernehmen, die man vor langer Zeit »Avantgarde« nannte."
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Kafka, Franz (1883-1924)
"Kunst ist wie ein Spiegel, der »vorausgeht« wie eine Uhr - manchmal."
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Morgenstern, Christian (1871-1914)
"Kunst ist nicht ein Stück Welt im Spiegel eines Temperaments, sondern ein (Stück) Temperament im Spiegel des Bewußtseins."
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Strzygowski, Josef (1862-1941)
"Die Kunst ist, wie das Auge des Menschen, der Spiegel der Seele. Spricht aus ihm keine tiefere, rein menschliche Bedeutung, dann ist eben die Seele leer."
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Alvensleben, Werner von (1889)
"Vor allen Dingen ist an die banale Tatsache zu erinnern, daß es für Kunst kein Rezept gibt. Denn jede Kunst ist automatisch. Sie ist es insofern, als sie als bedeutsamsten Faktor die unmittelbare Reaktion auf einen äußeren Vorgang enthält."
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Mühsam, Erich (1878-1934)
"Kunst ist - daran rüttelt keine noch so innige Verbundenheit des Künstlers mit der Umwelt, der Masse, der Menschheit — die Übertragung seelischer Vorgänge in sinnliche Wahrnehmbarkeit."
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Kirchner, Ernst Ludwig (1880-1938)
"Alle Kunst ist symbolisch. Es gibt zwei Arten, einmal die, die willkürlich gewählten Formen durch Ubereinkunft eine bestimmte Bedeutung gibt: Schrift. Die andere die, die sichtbare Naturformen, die ohne weiteres ihre Bedeutung haben, verwendet: die gegenständliche Kunst. Diese kann durch die Composition dieser Gegenstandsformen unendlich feinere Dinge ausdrücken und verständlich machen als es die erstere kann, wie das Wort die Sprache zu Hilfe nehmen muß."
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Wilde, Oscar (1854-1900)
"Alle Kunst ist zugleich Oberfläche und Symbol. Wer unter die Oberfläche dringt, tut es auf eigene Gefahr. Wer dem Symbol nachgeht, tut es auf eigene Gefahr. In Wahrheit spiegelt die Kunst den Betrachter, nicht das Leben."
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Arnim, Bettine von (1781-1831)
"Die Kunst ist ein Basilisk, der sich selbst vernichtet, wenn er sich im Spiegel sieht; schweigen wir von der Kunst, wenn uns die Kunst lieb ist."
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Adorno, Theodor W. (1903-1969)
"Der Bürger wünscht die Kunst üppig und das Leben asketisch; umgekehrt wäre es besser."
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Adorno, Theodor W. (1903-1969)
"Kunst ist Magie, befreit von der Lüge, Wahrheit zu sein."
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Goncourt, Jules de (1830-1870)
"Niemand auf der Welt bekommt so viel dummes zu hören wie die Bilder in einem Museum"
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Chinesisches Sprichwort
"Große Kunst ist dann erreicht, wenn man nichts mehr weglassen kann."
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Busch, Wilhelm (1832-1908)
"Der Künstler fühlt sich stets gekränkt,
wenn's anders kommt, als wie er denkt."
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Busch, Wilhelm (1832-1908)
"Leicht kommt man an das Bildermalen,
doch schwer an Leute, die's bezahlen."
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Schiller, Friedrich von (1759-1805)
"Im Fleiß kann dich die Biene meistern,
in der Geschicklichkeit ein Wurm dein Meister sein,
dein Wissen teilest du mit vorgezogenen Geistern,
die Kunst, o Mensch, hast du allein."
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Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832)
"Jeder hat sein eigen Glück unter den Händen, wie der Künstler eine rohe Materie, die er zu einer Gestalt umbilden will. Aber es ist mit dieser Kunst wie mit allen:
nur die Fähigkeit dazu wird uns angeboren, sie will gelernt und sorgfältig ausgeübt sein."
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Gorki, Maxim (1886-1936)
"Die Wissenschaft ist der Verstand der Welt, die Kunst ihre Seele."
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Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832)
"Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und - wenn es möglich wäre - einige vernünftige Worte sprechen."
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr fühle ich, dass es nichts gibt, was wahrhaft künstlerischer wäre, als die Menschheit zu lieben."
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Hölderlin, Friedrich (1770-1843)
"Jede Kunst erfordert ein ganzes Menschenleben."
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Schumann, Robert (1810–1856)
"Licht senden in die Tiefe des menschlichen Herzens, des Künstlers Beruf!"
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Bruyère, Jean de la (1654-1696)
"Es gibt Dinge, bei denen die Mittelmäßigkeit unerträglich ist: Dichtkunst, Tonkunst, Malerei und öffentliche Rede."
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Gottfried von Straßburg (gest. um 1215)
"Künstlerische Fähigkeiten und scharfer Verstand harmonieren sehr gut miteinander."
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Busoni, Ferruccio (1866-1924)
"Denn das weiß das Publikum nicht und mag es nicht wissen, dass, um ein Kunstwerk zu empfangen, die halbe Arbeit an demselben vom Empfänger selbst verrichtet werden muss."
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Busoni, Ferruccio (1866-1924)
"Die Aufgabe des Schaffenden besteht darin, Gesetze aufzustellen, und nicht, Gesetzen zu folgen. Wer gegebenen Gesetzen folgt, hört auf, Schaffender zu sein."
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Cézanne, Paul (1839-1906)
"Der Inhalt unserer Kunst liegt primär in dem, was unsere Augen denken."
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Aristoteles (384 - 322)
"Erfahrung ist der Anfang aller Kunst und jedes Wissens."
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Ernst, Paul (1866-1933)
"Die Wahrheit und Einfachheit der Natur sind immer die letzten Grundlagen einer bedeutenden Kunst."
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Morgenstern, Christian (1871-1914)
"Ein Kunstwerk schön finden heißt, den Menschen lieben, der es hervorbrachte."
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Ernst, Paul (1866-1933)
"Die Ausbildung und Vergeistigung der Sinne, welche für die Kunst notwendig ist, kann allein durch das Handwerk kommen, durch die beständige Arbeit am Stoff."
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Heuss, Theodor (1884-1963)
"Politik kann nie Kultur, Kultur aber Politik bestimmen."
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Liszt, Franz (1811-1886)
"Nicht dem Wollen des Künstlers, sondern dem, was ihm auszusprechen gelungen ist,
trägt die Nachwelt Rechnung."
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Liszt, Franz (1811-1886)
"Ohne Phantasie keine Kunst."
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Musset, Alfred de (1810-1857)
"Große Künstler haben kein Vaterland."
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Feuerbach, Anselm (1829-1880)
"Die gefährlichste Klippe im Leben eines Künstlers ist die Heirat, besonders eine so genannte glückliche Heirat."
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Voltaire (1694-1778)
"Alle Künste sind gut, ausgenommen die langweilige Kunst."
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Kafka, Franz (1883-1924)
"Die Kunst hat das Handwerk nötiger als das Handwerk die Kunst."
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Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863)
"Die Kunst ist das Gewissen der Menschheit."
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Paul, Jean (1763-1825)
"Die Kunst ist zwar nicht das Brot, aber der Wein des Lebens."
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Knigge, Adolph Freiherr von (1752-1796)
"Die schönen Künste haben zum Hauptzweck nur das Vergnügen."
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Ebner-Eschenbach, Marie von (1830-1916)
"Im Entwurf, da zeigt sich das Talent, in der Ausführung die Kunst."
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Camus, Albert (1913-1960)
"Es ist gut, wenn das Kunstwerk ein aus Erfahrung gemeißeltes Stück ist, die Facette eines Diamanten, in dem das innere Feuer sich verdichtet, ohne sich einzuschränken."
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Schlegel, Friedrich von (1772-1829)
"Mancher betrachtet Gemälde am liebsten mit verschlossenen Augen, damit die Phantasie nicht gestört werde."
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Schiller, Friedrich von (1759-1805)
"Kannst du nicht allen gefallen Durch deine Tat und dein Kunstwerk, Mach' es wenigen recht; Vielen gefallen, ist schlimm."
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Feuerbach, Anselm (1829-1880)
"Um ein guter Maler zu sein, braucht es vier Dinge: weiches Herz, feines Auge, leichte Hand und immer frisch gewaschene Pinsel."
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Leonardo da Vinci (1452-1519)
"Die Malerei ist stumme Poesie, die Poesie blinde Malerei."
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Renoir, Auguste (1841-1919)
"Ich male schöne Bilder, weil es schon genug Hässliches auf der Welt gibt."
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Renoir, Auguste (1841-1919)
"Ich liebe Bilder, die in mir den Wunsch erwecken, in ihnen herumzuspazieren, wenn es Landschaften sind, oder sie zu liebkosen, wenn es Frauen sind."
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Der Tod ist vielleicht nicht das Schwerste im Leben eines Malers."
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Joubert, Joseph (1754-1824)
"Zeichnen ist Sprache für die Augen, Sprache ist Malerei für das Ohr."
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Chinesisches Sprichwort
"Malerei ist Arbeit für alte Männer."
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Wilde, Oscar (1854-1900)
"Das Publikum fühlt sich am wohlsten, wenn eine Mittelmäßigkeit zu ihm redet."
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Zola, Émile (1840–1902)
"Zwei Personen stecken in einem Maler - der Poet und der Handwerker."
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Zola, Émile (1840–1902)
"Wenn Sie mich, als Künstler, fragen, was ich in dieser Welt zu tun habe, werde ich antworten: Ich bin hier, um laut zu leben."
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Ebner-Eschenbach, Marie von (1830-1916)
"Es gibt eine nähere Verwandtschaft als die zwischen Mutter und Kind: Die zwischen dem Künstler und seinem Werke."
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Michelangelo Buonarroti (1475-1564)
"Meine Kunst ist mein Weib, mehr als genug, denn sie hat mich zeitlebens gequält. Und meine Kinder sind die Werke, die ich hinterlasse. Sollten sie auch nicht viel taugen, so werden sie doch eine Weile leben."
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Tucholsky, Kurt (1890-1935)
"Kitsch ist das Echo der Kunst."
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Im Süden werden die Sinne geschärft. Die Hände werden wendiger, das Auge aufmerksamer und das Denken klarer."
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Hasenclever, Wilhelm (1837–1889)
"Der Sinn der Kunst ist nicht, Übereinstimmung hervorzurufen, sondern zu erschüttern."
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Tolstoi, Lew Nikolajewitsch (1828-1910)
"Kunst ist das Mirkoskop, das der Künstler auf die Geheimnisse seiner Seele einstellt, um diese allen Menschen gemeinsamen Geheimnisse allen zu zeigen."
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Novalis (1772-1801)
"Nur ein Künstler kann den Sinn des Lebens erraten."
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Beethoven, Ludwig van (1770-1827)
"Keine Zeit vergeht geschwinder, rollt schneller um als die, wo wir unseren Geist
oder ich mich mit meiner Muse beschäftige."
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Ich mache mir immer wieder Vorwürfe, dass meine Malerei nicht wert ist, was sie kostet."
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Mahler, Gustav (1860-1911)
"Menschlich mache ich jede, künstlerisch gar keine Konzession; wer zu verlieren fürchtet, ist schon verloren."
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Wilde, Oscar (1854-1900)
"Der Künstler ist der Schöpfer schöner Dinge. Die Kunst zu offenbaren, den Künstler zu verbergen - das ist das Ziel der Kunst."
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Brecht, Bertolt (1898-1956)
"Die Kunst ist ein Luxus, den der Mensch braucht."
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Peter Rosegger (1843-1918)
"Über drei Dinge wird in unseren Tagen zuviel geschrieben und geredet: Über Kunst, Gesundheit und Erziehung. Folge davon, daß wir unkünstlerisch, kränkelnd und ungezogen geworden sind."
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Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832)
"Die Kunst ist eine Vermittlerin des Unaussprechlichen."
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Tacitus (58-120)
"Übung führt zur Kunst."
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Dürer, Albrecht (1471-1528)
"Was kunstvoll ist, erfordert Fleiß, Mühe und Arbeit, bis es aufgefaßt und erlernt ist."
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Kraus, Karl (1874-1936)
"Künstler ist nur einer, der aus der Lösung ein Rätsel machen kann."
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Cézanne, Paul (1839-1906)
"Die Farbe ist der Ort, wo unser Gehirn und das Weltall sich begegnen. Darum erscheint sie den wahren Malern durchaus dramatisch."
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Wagner, Richard (1813-1883)
"Tadel ist dem Künstler weit nützlicher als Lob: wer vom Tadel zu Grunde geht, war dieses Unterganges wert. Nur wen er fördert, hat die wahre innere Existenzberechtigung."
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Michelangelo Buonarroti (1475-1564)
"Die Kunst gehört keinem Lande an, sie stammt vom Himmel."
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Spitzweg, Carl (1808–1885)
"Leben ist die Lust, zu schaffen."
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Schack, Adolf Friedrich von (1815-1894)
"Man soll in der Kunst das Schöne und Gute in den verschiedensten Gestalten, in denen es sich zeigen mag, anerkennen, statt es nur in einer Richtung zu suchen."
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Ich kenne noch keine bessere Definition für das Wort 'Kunst' als diese: Kunst - das ist der Mensch!"
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Leonardo da Vinci (1452-1519)
"Der Mensch - das Augenwesen - braucht das Bild."
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Leonardo da Vinci (1452-1519)
"Das Schöne, das sterblich ist, vergeht, aber nicht das Kunstwerk."
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Fiedler, Konrad (1841-1895)
"Die Kunst ist so gut Forschung, wie die Wissenschaft, und die Wissenschaft ist so gut Gestaltung, wie die Kunst. Die Kunst tritt ebenso notwendig in dem Augenblick auf, in dem der Mensch für sein erkennendes Bewußtsein die Welt zu schaffen gezwungen ist."
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Friedrich, Caspar David (1774-1840)
"Die Kunst ist einem Kinde, die Wissenschaft einem Manne zu vergleichen."
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Koschatzky, Walter (1921)
"Kunst ist weder Hobby noch Zeitvertreib, sondern Teil der humanen Existenz."
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Mauer, Otto (1907-1973)
"Kunst ist allerdings nicht Kunst durch die Darstellung »moralischer« Themen; auch nicht bloß durch die ethische Gesinnung des Schaffenden. Sie ist Kunst durch Fähigkeit der bildhaften Intuition und die Kraft zum Ausdruck derselben; ihre Wertigkeit und Qualität wird nach Tiefe, Echtheit und Ursprünglichkeit der Entdeckung, an der Eindringlichkeit und Kongenialität der Deutung, am Feuer und der symbolischen Kraft des Ausdrucks gemessen. Kunst ist außerdem kein bloßes Werkzeug zur Versittlichung der Massen, kein Zweckinstitut im Dienst der Seelsorge, wie sie ja ebensowenig und noch weniger der Unterhaltung und dem Vergnügen zugeordnet ist. Kunst trägt Sinn in sich selbst als Erfüllung einer wesentlichen menschlichen Leidenschaft, als Lebensvorgang, der in letzter Ausrichtung auf den Schöpfergott hinzielt, von dem aus er Anstoß und Urtrieb bekommen hat; sie braucht nicht erst durch außer ihr liegende Zwecke gerechtfertigt werden."
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Tolstoi, Lew Nikolajewitsch (1828-1910)
"So wie es sich aus der Theorie der Kunst für die Kunst ergibt, daß die Beschäftigung mit all den Gegenständen, die uns gefallen, Kunst ist, so ergibt es sich aus der Theorie der Wissenschaft, daß das Studium von Gegenständen, die uns interessieren, Wissenschaft ist."
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Honnef, Klaus (1933)
"Kunst ist das Mittel, die vielfältigsten Erscheinungsformen der Welt aus beständig sich verändernden Perspektiven anschauend, denkend und handelnd zu erfahren. Die Erscheinungsformen wandeln sich in dem Maße wie der Begriff. Deshalb liefert die Kunst die beste Strategie, auf die Herausforderungen einer unaufhörlich sich verändernden Welt kreativ zu reagieren. Sie eröffnet sozusagen die Möglichkeit, auch die Rückseite von Sonne, Mond und Sternen zu sehen. Kunst handelt stets von Möglichkeiten und Optionen. In jedem Falle aber bereichert sie jede individuelle sowie kollektive Erfahrung."
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Musil, Robert (1880-1942)
"Die wissenschaftliche Ästhetik sucht nach dem Universalziegel, aus dem sich das Gebäude der Ästhetik errichten ließe. Für uns ist aber Kunst das, was wir unter diesem Namen vorfinden."
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Wyss, Beat (1947)
"Kunst ist gerade nicht der Beleg des Bewußtseins, sondern dessen Schattenspiel: der verräterische Hinweis darauf, was beim Prozeß der Bewußtwerdung unterschlagen blieb. So wenig die rationale Verstandestätigkeit zur Kreativität taugt, so wenig ist sie berufen, ästhetische Maßstäbe zu setzen."
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Dali, Salvador (1904-1989)
"Die Wissenschaft, die uns den Schlüssel zur Macht über die Welt zu liefern scheint, entfernt uns in Wahrheit von der Wirklichkeit der Macht, die nur aus der totalen, blitzhaften Intuition des Wirklichen entstehen kann. Rationalismus und Erfahrung sind nur Kontrollinstrumente. Allein die irrationalen Fähigkeiten schließen uns die Pforten des Universums auf. Die Kunst ist eine Schule der tiefen Erkenntnisse und der Initiation."
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Metscher, Thomas (1934)
"Kunst ist »Wissen« in »vor-begrifflicher« (bzw. »nichtbegrifflicher«) Gestalt und hat mit der Wissenschaft gemein, an die Gesetzmäßigkeit gesellschaftlicher Prozesse gebunden, eine »wesentliche Erscheinung« (Lenin) zu sein."
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Koppe, Franz (1931)
"Deshalb kann man nicht sagen: Kunst ist Antiposition gegen jede Zukunftsperspektive, jede Utopie, jede Sinnperspektive. Kunst ist Antiposition gegen szientifische, technologische oder sonstwie schematisierte Perspektiven, aber nicht Antifiktion gegenüber jeglicher Sinnperspektive, die auf einen kontingenzüberwindenden, kontingenzverkraftenden Sinn hinausläuft."
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Adorno, Theodor W. (1903-1969)
"Kunst ist unendlich diffizil auch dann, daß sie zwar ihren Begriff transzendieren muß, um ihn zu erfüllen, daß sie jedoch dort, wo sie dabei Realien ähnlich wird, der Ver-dinglichung sich anpaßt, gegen die sie protestiert: Engagement wird unvermeidlich heute zur ästhetischen Konzession."
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Wyss, Beat (1947)
"Kunst ist naturgemäß an die Sinne gebunden. Wankelmütig und begehrlich sind ihre Visionen, wie die leiblichen Wünsche des Menschen; ihre Launigkeit kann vor der reinen Vernunft nicht bestehen. Als Komplizin der sinnhaften Natur wird sie verschwinden müssen, sobald der Geist sich restlos realisiert hat. Hegel sah in der Kunst nur das Vorspiel zur Wahrheit; in ihren besten Erzeugnissen reichte sie allenfalls zur »Ahnung des Begriffs«."
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich (1770-1831)
"Was Kunst uns zeigen soll, ist nicht der Inhalt und seine Realität, sondern das in Rücksicht auf den Gegenstand ganz interessenlose Scheinen. Vom Schönen wird gleichsam das Scheinen als solches für sich fixiert, und die Kunst ist die Meisterschaft in der Darstellung aller Geheimnisse des sich in sich vertiefenden Scheinens der äußeren Erscheinungen."
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Tolstoi, Lew Nikolajewitsch (1828-1910)
"Nach Hegel (1770-1831) offenbart sich Gott in Natur und Kunst in der Form des Schönen. Gott äußert sich zweifach: im Objekt und im Subjekt, in der Natur und im Geist. Schönheit aber ist Durchscheinen der Idee durch den Stoff. Das wahrhaft Schöne ist nur Geist und alles, was des Geistes teilhaftig ist, und deswegen ist das Naturschöne nur ein Reflex des dem Geiste angehörigen Schönen: das Schöne hat nur geistigen Gehalt. Erscheinen aber muß das Geistige in der Form der Sinnlichkeit. Die sinnliche Äußerung des Geistes ist nur Anschein (Schein). Und dieser Schein ist die einzige Wirklichkeit des Schönen. Die Kunst ist also Verwirklichung dieses Scheinens der Idee und ist, zusammen mit Religion und Philosophie, ein Mittel, um die grundlegendsten Aufgaben der Menschen und die höchsten Wahrheiten des Geistes zum Bewußtsein zu bringen und auszusprechen."
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Adorno, Theodor W. (1903-1969)
"Kunst, nach Hegels Satz Erscheinung der Wahrheit, ist objektiv intolerant, auch gegen den gesellschaftlich diktierten Pluralismus friedlich nebeneinander bestehender Sphären, auf den Ideologen immer wieder sich herausreden."
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Bloch, Ernst (1885-1977)
"Merkwürdigerweise, bedeutsamerweise teilt Hegel, sonst ein Freund der interesselosen Minerva, weder den formalistischen Standpunkt, noch den der Illusion; die Kunst ist ihm kein erkenntnisloses Als-Ob. Der konkrete Denker, der von Anschauung, nicht bloß von Form der Anschauung bestimmte, sucht in der Schönheit durchaus Weltinhalt, sogar besonders vollen, unter spezifischem Gesichtspunkt."
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Wyss, Beat (1947)
"Das Wort »Scheinen« ist bei Piaton mit dem Odium der mangelnden Wahrhaftigkeit belegt. Diesen Makel hat auch die Kunst: Sie täuscht Seiendes vor; sie ist nicht das, was sie scheinen macht. Hegel hingegen verteidigt das Moment des Scheins an der künstlerischen Botschaft. Kunst scheint: sowohl im Sinne von »videtur« als auch im Sinne von »lucet«. Im deutschen Wort flimmern beide Bedeutungen ineinander. Kunst ist der lichte Trug; ihre Täuschung geschieht um der Wahrhaftigkeit willen; ihr Scheinen gleicht der Wahrheit, denn: »Der Schein selbst ist dem Wesen wesentlich, die Wahrheit wäre nicht, wenn sie nicht schiene und erschiene, wenn sie nicht für Eines wäre, für sich selbst sowohl als auch für den Geist überhaupt.« (Hegel, Aesthetik I)"
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Halder, Alois (1928)
"Die Kunst ist weder das Entkommen in ein unwirkliches Reich des Scheins noch anhebende Aufhebung in das Reich des wesentlichen Gedankens, sondern das Zurückkommen auf die Wirklichkeit und ihre unüberholbare Annahme. Kunst ist Rückverweis an die Wirklichkeit des Wirklichen."
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Bernard, Émile (1868-1941)
"Die Kunst ist also nicht die Darstellung dessen, was ist, sondern die Darstellung der ewigen Wahrheit, die sich unter der wechselnden Form der Dinge und der Geschöpfe, der Welten und der Götter verbirgt."
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Guttuso, Renato (1912-1987)
"Objektiv betrachtet ist die Kunst eine Form der Wahrheit; sie ist Philosophie und Praxis."
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Kant, Immanuel (1724-1804)
"Die Kunst ist das einzig wahre und ewige Organon und zugleich Dokument der Philosophie."
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Werefkin, Marianne von (1860-1938)
"Die Kunst ist eine intellektuelle Funktion, gesund, stark und wahr und nur eine andere Form der Denkfähigkeit. Sie ist kein Delirium, sondern eine Philosophie."
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Hauser, Arnold (1892-1978)
"Der Künstler mag neurotisch sein, und das Kind, der Wilde oder der Irre mögen Dinge von künstlerischem Wert hervorbringen, die Kunst ist nie das Produkt der Neurose, des Irrsinns oder einer primitiven Geistesverfassung."
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Braque, Georges (1882-1963)
"Die Kunst ist bestimmt, zu beunruhigen; die Wissenschaft macht sicher."
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Langbehn, Julius (1851-1907)
"Kunst ist Subjektivität und Subjektivität ist Glaube."
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Adorno, Theodor W. (1903-1969)
"Wahr ist Kunst, soweit das aus ihr Redende und sie selber zwiespältig, unversöhnt ist, aber diese Wahrheit wird ihr zuteil, wenn sie das Gespaltene synthesiert und dadurch erst in ihrer Unversöhnlichkeit bestimmt. Paradox hat sie das Unversöhnte zu bezeugen und gleichwohl tendenziell zu versöhnen; möglich ist das nur ihrer nicht-diskursiven Sprache."
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Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863)
"Die Kunst ist dem Irrtum nicht ausgesetzt, denn, wenn sie Leben gibt, so gibt sie immer Wahrheit; es handelt sich also immer darum, ob sie leben gibt, d. h. ob sie Kunst ist."
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Sand, George (1804-1876)
"Kunst ist nicht Studium der nüchternen Wirklichkeit, sondern Suche nach der vollkommenen Wahrheit."
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Ebner-Eschenbach, Marie von (1830-1916)
"Natur ist Wahrheit, Kunst ist die höchste Wahrheit."
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Adorno, Theodor W. (1903-1969)
"Kunst geht auf Wahrheit, ist sie nicht unmittelbar; insofern ist Wahrheit ihr Gehalt. Erkenntnis ist sie durch ihr Verhältnis zur Wahrheit; Kunst selbst erkennt sie, indem sie an ihr hervortritt. Weder jedoch ist sie als Erkenntnis diskursiv noch ihre Wahrheit die Widerspiegelung eines Objekts."
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Adorno, Theodor W. (1903-1969)
"Die Idee einer nicht vergegenständlichten und darum auch nicht in Intentionen adäquat zu gebenden Objektivität leuchtet in der ästhetischen Zweckmäßigkeit wie in der Zwecklosigkeit der Kunst auf. Sie wird aber dieser zuteil nur durchs Subjekt hindurch, durch jene Rationalität, von der Zweckmäßigkeit abstammt. Kunst ist eine Polarisation: ihr Funke schlägt über von der sich entfremdenden, in sich hineingehenden Subjektivität auf jenes nicht von der Rationalität Veranstaltete, jenen Block zwischen dem Subjekt und dem, was einmal der Philosophie das An sich hieß. Inkommensurabel ist sie dem mittleren Reich, dem der Konstituta. (382)
Die Kunst (ist) mehr wert als die Wahrheit."
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Nietzsche, Friedrich (1844-1900)
"Die Kunst ist mehr wert als die Wahrheit."
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"Wir wissen alle, daß Kunst nicht Wahrheit ist. Kunst ist eine Lüge, die uns die Wahrheit begreifen lehrt, wenigstens die Wahrheit, die wir als Menschen begreifen können. Der Künstler muß wissen, auf welche Art er die anderen von der Wahrhaftigkeit seiner Lügen überzeugen kann."
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Heidegger, Martin (1889-1976)
"Die Kunst ist das Sich-ins-Werk-Setzen der Wahrheit."
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Lützeler, Heinrich Maria (1902-1988)
"Martin Heidegger hat gezeigt, daß die Kunst weder rein ästhetisch noch nur formal noch allein historisch zu verstehen ist. Sie ist nicht einfach eine Weise des Schönen. Sie ist auch nicht einfach ein Formgefiige von innerer Logik. Sie erschöpft sich ebenso wenig darin, einer bestimmten geschichtlichen Situation zuzugehören. Die Kunst setzt Wahrheit ins Werk."
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Grützke, Johannes (1937)
"Die Kunst ist wahr und wunderbar, meine Damen und Herren, Freunde, Epopten!"
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Wyss, Beat (1947)
"Die Rückbindung des ästhetischen Ausdrucks an den gesellschaftlichen Konsens weist der Kunst wieder eine Stelle zu, wie sie einst in der Feudalkultur üblich war. Kunst ist Apotheose der Wirklichkeit: die ideale Abspiegelung der realen Verhältnisse."
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Jünger, Friedrich Georg (1898-1977)
"Die Kunst aber ist etwas Sinnliches und Sichtbares, und ihre Werke müssen gleichermaßen beschaffen sein."
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Hauser, Arnold (1892-1978)
"Die Kunst ist aber in Wirklichkeit entweder direkte Darstellung, mittelbare oder unmittelbare Propaganda oder formale Deutung, die einen symbolischen Sinn haben kann, doch nicht haben muß."
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Sklovskij, Viktor (1893-1984)
"»Kunst ist Denken in Bildern.« Diesen Satz kann man von einem Primaner hören, aber auch der gelehrte Philologe geht von ihm aus, wenn er auf dem Feld der Literaturtheorie ein Lehrgebäude errichten will."
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Rodin, Auguste (1840-1917)
"Kunst ist Vergeistigung. Sie bedeutet die höchste Freude des Geistes, der die Natur durchdringt und in ihr den gleichen Geist ahnt, von dem auch sie beseelt ist. Sie ist ein Genuß für den Verstand, der mit offenen Augen ins Universum schaut und es dadurch von neuem erschafft, daß er es mit Bewußtsein durchleuchtet. Die Kunst ist die erhabenste Aufgabe des Menschen, weil sie eine Übung für das Denken ist, das die Welt zu verstehen und sie verständlich zu machen sucht."
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Weil, Simone (1909-1943)
"Die Kunst ist ein Versuch, auf eine beschränkte Menge von Menschenhand geformten Stoffes ein Abbild der unendlichen Schönheit des ganzen Universums zu übertragen. Ist der Versuch gelungen, so darf dieses stoffliche Gebilde das Universum nicht verbergen, sondern es muß uns vielmehr dessen ganze Wirklichkeit ringsum enthüllen."
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Mauer, Otto (1907-1973)
"Kunst ist mehr als Wiedergabe: sie ist seherische Entdeckung innerer Wirklichkeiten, die dem Durchschnittsmenschen verborgen sind - und oft auch nach ihrer Aufspürung durch das Kunstwerk noch verborgen bleiben! —, sie ist Deutung, die ein eigenes seelisches Organ voraussetzt und keinewegs geringe seelische Kräfte. Darum ist die Forderung, daß Kunst von jedem verstanden werden müßte, von Grund auf albern und nichts als ein einziges und sehr schädliches Mißverständnis. Man kann allenfalls die Forderung stellen, daß die äußere Darstellung im Kunstwerk begreiflich sein müsse — das ist möglich und setzt auch im Betrachter nicht allzuviel voraus; die innere und vollständige Erfassung hoher Kunstwerke aber wird nach wie vor Sache der Esoteriker sein - die allerdings weder mit den Kunstkritikern noch mit den Kunsthistorikern identisch sein müssen!"
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Janco, Marcel (1895-1984)
"Kunst ist nicht mehr die »ernste und gewichtige« Gefü] bewegung, noch eine sentimentale Tragödie, sondern ein fach die Frucht der Lebenserfahrung und der Lebensfreude."
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Lawrence, David Herbert (1885-1930)
"Die Kunst ist nicht unbewußtes Verhalten, sie ist bewußtes Fühlen."
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Schlegel, Friedrich von (1772-1829)
"Das Wissen ist höchst subkjektiv - die Kunst objektiv."
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Wellershoff, Dieter (1925)
"Kunst ist nicht mehr das wesentliche Bild der Wirklichkeit, sie repräsentiert keinen idealen Anspruch mehr; sie ist nur noch inszenierte Wahrnehmung. Sie verweist, indem sie sich ihr angleicht, auf ungestaltete Realität, das bloß Faktische, Zufällige, Banale und seine unentdeckten Reize, ohne es auf eine Transzendenz hin zu durchschauen. Die Welt ist Oberfläche ohne Tiefe, doch eine unendlich differenzierte, entsprechend der leicht reizbaren, doch perspektivlosen zeitgenössischen Sensibilität, die daran entlanggleitet. »All is pretty«, hat Andy Warhol gesagt, was man als Abdankungsformel des kritischen Subjekts verstehen kann; sie empfiehlt Hinnahme des Gegebenen ohne weiteren Kommentar. »All is pretty« - das ist der kleinste gemeinsame Nenner, der je für die Wirklichkeit gefunden worden ist."
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Solger, Karl Wilhelm Ferdinand (1780-1819)
"Die Kunst also, mein Erwin, sagt' ich freudig, ist ganz Dasein und Gegenwart und Wirklichkeit, das siehst du deutlich ein; aber sie ist das Dasein und die Gegenwart und die Wirklichkeit des ewigen Wesens aller Dinge, und dieses ist nur durch den einigen und doch hin und her wirkenden Verstand. Wie es also möglich sei, daß das Wesen der Kunst, ungeachtet der Unvollkommenheit ihres zeitlichen Daseins, überall dasselbe bleibe, das brauchen wir nicht mehr ängstlich zu suchen; denn nun wissen wir, daß es nur in dieser Unvollkommenheit, ja vielmehr in der Nichtigkeit der Erscheinung erst wirklich jenes Wesen ist. Darum, wenn wir alles nur von der Seite der Sterblichkeit ansehen, ergreift uns Wehmut, und das Schöne zeigt sich uns nur als die Hülle eines geheimnisvollen höheren Urbildes und nicht bloß als das Vergänglichste, sondern als das, was eben nur in reiner Vergänglichkeit und Nichtigkeit besteht. Dringt aber unser Blick in das Wesen ein, so wird uns eben diese Zeitlichkeit ein wesentliches Leben und eine fortgesetzte Offenbarung der lebendigen und gegenwärtigen Gottheit. Siehst du nun auch, daß nach allem diesen nur durch die Kunst Wahrheit und echter, ewiger Inhalt in unser zeitlich erscheinendes Leben, insofern es als solches für sich besteht, kommen mag?"
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Fautrier, Jean (1898-1964)
"In der Kunst gilt nur die Qualität der Sensibilität des Künstlers: Kunst ist nur Mittel, diese Sensibilität auszudrücken, allerdings ein verrücktes, ohne Regel und Kalkül."
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Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832)
"Die Kunst ist eine Art von Erkenntnis, - weil die andere Erkenntnis keine vollständige Welterkenntnis ist."
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Mauer, Otto (1907-1973)
"Kunst ist nichts anderes als die Entdeckung dieser wesenhaften Symbolik alles Geschöpflichen durch die Schau des künstlerischen Menschen und der echte Ausdruck derselben im Leibhaftigen, in plastischer Gestalt, in linearer Form und Farbe. Kunst setzt Symbolfähigkeit der Welt voraus. Sie ist keineswegs eine absolute Erfindung des künstlerischen Geistes; sie ist doch Intuition, das heißt: Einblick, Tiefenblick in das Wesen der Dinge, wie es gegeben ist. Kunst ist deshalb objektiv gebunden. Sie kennt keine Willkürlichkeit. Solche objektive Grundlage garantiert auch ihre Begreiflichkeit."
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Ruhrberg, Karl (1924)
"Kunst ist immer Antwort auf Wirklichkeit."
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Arp, Hans (1886-1966)
"Die Kunst aber ist Wirklichkeit, und die gemeinsame Wirklichkeit muß über dem Besonderen laut werden."
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Binding, Rudolf G. (1867-1938)
"Kunst will nie Schein, will Wirklichkeit, ist Wirklichkeit; und zwar eine höhere, eindringlichere, stärkere, unverwischbarere, daher meist einfachere als die Natur oder das Leben sie zu geben vermag."
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Piepmeier, Rainer (1943)
"Das Ergebnis der vorgelegten Analyse gegenwärtiger Wirklichkeit scheint mir zu sein, daß Kunst und Wirklichkeit sich nicht mehr unterscheiden, bzw. daß Kunst Ausdruck von Wirklichkeit ist."
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Bloch, Ernst (1885-1977)
"So ist Kunst Nicht-Illusion, denn sie wirkt in einer Verlängerungslinie des Gewordenen, in seiner gestalt-gemäßeren Ausprägung."
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Metscher, Thomas (1934)
"Die Kunst ist Realität sui generis: eidetische Realität, und kann als solche Gegenstand der sinnlichen Anschauung werden."
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Schuch, Carl (1846-1903)
"Kunst ist ja kein Ding, was einer dem andern nachmacht und ablernt - das muß jeder aus sich heraus erzeugen."
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Tàpies, Antoni (1923)
"Kunst ist ein Zeichen, ein Ding, das die Realität in unserer geistigen Vorstellung wachruft. So sehe ich auch keinen Gegensatz zwischen Abstraktion und Figuration, solange sie jene Idee von Wirklichkeit in uns evoziert."
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Adorno, Theodor W. (1903-1969)
"Kunst findet sich in der Realität, hat ihre Funktion in ihr, ist auch in sich vielfältig zur Realität vermittelt. Gleichwohl aber steht sie als Kunst, ihrem eigenen Begriff nach, antithetisch dem gegenüber, was der Fall ist."
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Tolstoi, Lew Nikolajewitsch (1828-1910)
"Etwas, das ich schon früher einmal gedacht und notiert habe: Kunst ist eine Fiktion. Es gibt die Verlockung, sich mit Puppen, Bildchen und Liedern, mit dem Spiel und mit Märchen die Zeit zu vertreiben, das ist alles."
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Duchamp, Marcel (1887-1968)
"Ich sage bloß, die Kunst ist eine Täuschung."
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Schmalenbach, Werner (1920)
"Es kann ja gar nicht anders sein: da auch ein wertloses Kunstwerk ein Kunstwerk ist, lohnt es sich nicht, über eine Definition der Kunst zu streiten. Nicht »die Kunst an sich«, sondern der Wert eines Kunstwerks lohnt den Streit. Selbstverständlich ist alles, was als Kunst beurteilt werden will, Kunst, da es sonst als Kunst gar nicht beurteilt werden könnte. Siehe Marcel Duchamp mit seinem berühmten »Urinoir«, das sich uns trotz seiner künstlerischen Belanglosigkeit als Kunstwerk präsentiert: nicht als ein Urinoir, sondern als ein Kunstwerk hat es Geschichte gemacht. Kurzum, es ist ein Streit um des Kaisers Bart."
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Marquard, Odo (1928)
"Kunst ist Fiktion, Illusion und wie das Feld der entsprechenden Begriffe heißt. Wenn sich mit diesen Attributen aber die Wirklichkeit selbst beschreiben läßt, wird die Kunst - wenn sie weiterhin mit diesen Attributen beschrieben wird - überflüssig. Die Frage ist dann tatsächlich, was die Kunst machen muß, damit sie nicht überflüssig wird. Sie muß das werden, was in der Wirklichkeit verlorengeht."
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Lützeler, Heinrich Maria (1902-1988)
"Kunst ist nicht möglich aus vorgetäuschten Gefühlen. Sie ist nicht möglich in irgendeiner Aufmachung - einer naiven oder einer heroischen, einer dämonischen oder einer sentimentalen und so fort."
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Marquard, Odo (1928)
"Kunst ist dann - als Antifiktion - die Enttäuschung des nur Fiktiven durchs Sehen des Übersehenen mit jener prekären Glücksmöglichkeit, die so von der Theorie an die Kunst übergeht."
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Burckhardt, Jacob (1818-1897)
"Vollends aber ist die Kunst eine Verräterin, erstens indem sie den Inhalt einer Religion ausschwatzt, d. h. das Vermögen der tieferen Andacht wegnimmt und ihm Augen und Ohren substituiert, Gestalten und Hergänge an die Stelle der Gefühle setzt und diese damit nur momentan steigert, zweitens aber, indem ihr eine hohe und unabhängige Eigentümlichkeit innewohnt, vermöge derer sie eigentlich mit allem auf Erden nur temporäre Bündnisse schließt und auf Kündigung."
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Adorno, Theodor W. (1903-1969)
"Kunst ist Schein dessen, woran der Tod nicht heranreicht."
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Adorno, Theodor W. (1903-1969)
"Schein ist die Kunst am Ende dadurch, daß sie der Suggestion von Sinn inmitten des Sinnlosen nicht zu entrinnen vermag."
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Bloch, Ernst (1885-1977)
"In dieser Linie liegt also die Lösung der ästhetischen Wahrheitsfrage: Kunst ist ein Laboratorium und ebenso ein Fest ausgeführter Möglichkeiten mitsamt den durcherfahrenen Alternativen darin, wobei die Ausführung wie das Resultat in der Weise des fundierten Scheins geschehen, nämlich des welthaft vollendeten Vor-Scheins."
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Tolstoi, Lew Nikolajewitsch (1828-1910)
"Nach Cherbuliez ist Kunst eine Tätigkeit, die 1. unsere angeborene Liebe zu den Erscheinungsbildern (apparences) befriedigt, 2. Ideen in diese Erscheinungsbilder hineinträgt und 3. gleichzeitig unseren Sinnen, unserem Herzen und unserem Verstand Genuß verschafft."
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Adorno, Theodor W. (1903-1969)
"Kunst, als Schein, ist Kleid eines unsichtbaren Körpers. So ist Mode Kleid als Absolutes. Darin verstehen sich beide."
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Sandig, Armin (1929)
"Kunst ist kein Zeitvertreib, kein überflüssiger Luxus von Müßiggängern, weder ein politischer Propagandaschlager noch eine hübsche, aber entbehrliche Verzierung einer (ohne sie genauso vorhandenen) Realität. Sondern Kunst ist der immer erneute Versuch der Selbstherstellung des Menschen. In der Kunst versucht der Mensch, sich selbst zu verstehen, indem er sich darstellt. Selbsterkenntnis durch Selbstdarstellung."
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Adorno, Theodor W. (1903-1969)
"Kunst ist darin verhext, daß das herrschende Kriterium ihres Füranderesseins Schein, das als Maß aller Dinge installierte Tauschverhältnis ist, daß aber das Andere, das An sich der Sache, zur Ideologie wird, sobald es sich selbst setzt. Widerwärtig ist die Alternative: What do I get out of it? oder: Deutsch sein heißt eine Sache um ihrer selbst willen tun."
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Mundt, Theodor (1808-1861)
"Dieses Idealisieren der Kunst, wenn es dieses ächte Scheinen der Einheit von Idee und Wirklichkeit ist, wird aber nie ein absichtliches und willkürliches Spiel mit Illusionen sein, woran nur die falsche Kunst zu erkennen wäre. Die Kunst ist allerdings auf diese ewige Täuschung begründet, durch die wir Gebilde als unmittelbar wirklich uns vorstellen sollen, die lediglich in der Idee ihre Wirklichkeit haben, aber diese Kunst des Scheins, welche das Kunstschöne in seiner höchsten Bedeutung ist, hat es eben nur mit dem wahren Schein zu thun, der in alle Ewigkeit Wirklichkeit zu sein verdient, und der mit seinen Illusionen in einem Spiel der Freiheit dasjenige darstellt, was in seinem innersten Grunde eigentlich nur die höchste Nothwendigkeit selber ist."
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Ozzöla, Leonardo (1880)
"Wir glauben daher schließen zu dürfen, daß, so wie der Ausdruck von Begriffen der Wissenschaft zusteht, die Kunst nichts anderes ist als der Ausdruck des Individuellen."
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Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832)
"Die Kunst ist lange bildend, ehe sie schön ist."
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Runge, Philipp Otto (1777-1810)
"So ist denn die Kunst das schönste Bestreben, wenn sie von dem ausgeht, was allen angehört und eins ist mit dem."
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Hölderlin, Friedrich (1770-1843)
"Das erste Kind der göttlichen Schönheit ist die Kunst."
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Runge, Philipp Otto (1777-1810)
"Lieber, ich weiß es ja wohl, wie schön die Kunst ist und wie herrlich sie den Menschen beschäftigt; und doch will ich kein Künstler in dieser Ansicht sein."
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Vischer, Friedrich Theodor (1807-1887)
"Die Kunst ist die Wirklichkeit des Schönen, die Gesetze des Schönen sind daher ihre Gesetze, und ihre Gliederung kann keine andere sein als die Gliederung des Schönen im ganzen System; sie ist ein stufenförmig sich entfaltendes Ganzes, welches innerhalb seiner Sphäre dieselben Formen seiner Verwirklichung und aus derselben inneren Notwendigkeit wiederholt, durch die wir das Schöne überhaupt zu seiner adäquaten Existenz aufsteigen sahen."
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Fischer, Lili (1947)
"Kunst ist etwas, was
- zur Tapete paßt. (Stufe 0)
- aus dem Rahmen fällt / unter dem Teppich liegt / und die Füße irritiert (Stufe 3)
- was in der Sphärenmusik klingt, / in den Kopf einzieht / und beflügelt (Stufe 7)
(weitere Stufen auf Anfrage)"
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Fischer, Lili (1947)
"Ich zeichne, was ich tanzen werde, und wenn ich dann tanze, sehe ich die Zeichnung vor mir. Beim Zeichnen fallen mir auch die Bezeichnungten ein, die wörtlichen. Aber ich arbeite für das Bild danach - im Raum, im Buch, im Kopf."
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Breton, Jules (1827-1906)
"Die Kunst ist der Kultus des Schönen. Gegen die Leugner dieser Wahrheit würden alle Jahrhunderte aufstehen, deren Asche noch so viele Meisterwerke birgt."
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Tolstoi, Lew Nikolajewitsch (1828-1910)
"Häßlichkeit und Schönheit eines Gegenstandes hängen also nach Fichte vom Standpunkt des Betrachters ab. Deswegen findet sich das Schöne auch nicht in der Welt, sondern im »schönen Geist«. Kunst ist nun Offenbarung dieses schönen Geistes, und ihr Ziel ist die Bildung nicht nur des Verstandes — das ist Sache des Gelehrten —, nicht nur des Herzens — das ist Sache des moralischen Volkslehrers —, sondern des ganzen Menschen."
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Baudelaire, Charles (1821-1867)
"Kunst ist eine Mnemotechnik des Schönen."
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Meyers Konversations-Lexikon (1897)
"Kunst (von können), im weitesten Sinne jede zur Fertigkeit ausgebildete Fähigkeit, im engeren Sinne die Fertigkeit zur Hervorbringung eines Gegenstandes der gefällt, erfreut, erhebt, unser Gemüt bereichert in der reinen ästhetischen Betrachtung, die nur in das Objekt sich versenkt und von allem absieht, was nicht im Objekt liegt, oder für unsere Phantasie unmittelbar und zwingend in ihm zu liegen scheint, insbesondere auch von jeder Beziehung zu uns, außer der ideellen Beziehung des Betrachtens und betrachtenden Genießens; oder kurz: Kunst ist Fertigkeit der Hervorbringung des Schönen (s. Ästhetik und Schön). Den Satz des Aristoteles, Kunst sei Nachahmung, widerlegen schon die Künste, die, wie lineare Ornamentik, Architektur, Musik, kein Original in der Wirklichkeit haben."
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Ritter, Heinrich (1803-1853)
"Nein, man tut, glaube ich, gut, daran zu erinnern, daß die Kunst nicht nur die große Rätseldeuterin, die Sprecherin der Menschheit, die Künderin der ewigen Schönheit ist, sondern daß sie auch redliche, ersprießliche Dienste minderer Ordnung tut, und daß diese sogar die Hauptsache sind."
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Landmann, Edith (1877-1951)
"Kunst ist nicht immer, und sie ist niemals schon in ihren Anfängen schön."
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Croce, Benedetto (1866-1952)
"Die Kunst ist bloß eine Ergänzung des Naturschönen, dessen Verfall sie voraussetzt; sie ist deshalb Rückerinnerung und Prophetie in einem, da sie sich auf die Urzeit und die Schlußepoche der Welt bezieht."
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Landmann, Edith (1877-1951)
"Kunst, die ihren Ursprung im Menschen hat, verwirklicht ihren Sinn wiederum am Menschen. Sie ist Verewigenn und Wiedererzeugerin menschlicher Schönheit. Von menschlicher Schönheit kommt sie, zu menschlicher Schönheit führt sie. Und wie die Kunst Wiederklang, so ist die Natur bis zum Menschen hinauf Vorklang menschlicher Schönheit."
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Hodler, Ferdinand (1853-1918)
"Die Kunst ist der Ausdruck der Schönheit, die Plato mit den Worten umschreibt: »Schönheit ist die Pracht der Wahrheit«, womit gesagt sein soll, daß wir die Augen offen halten, die Natur betrachten müssen. - Aus nichts kann der Mensch nichts schaffen; wenn der Künstler ein Werk hervorbringt, benutzt er dazu die schon vorhandenen Werte der Welt, in der er lebt."
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Schütte, Thomas (1954)
"KUNST ist: wenn das WORT versagt und das WERK einen eigenen WERT darstellt. Anders herum, das ist nur der WUST."
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Zimmerli, Walther Ch. (1945)
"Kunst ist nicht mehr unbedingt schön (womit nicht gesagt sein soll, daß nicht auch früher schon das Häßliche in der Kunst eine Funktion gehabt habe), und Kunst ist nicht mehr unbedingt Produkt eines Genies. Unser Begriff von Kunst (und mit ihm auch eine Art von sedimentierter Ästhetik in uns) beinhaltet aber noch beide Bestimmungsstücke. Daraus erklärt sich auch, daß wir fast überhaupt keine Schwierigkeiten bei der Beurteilung alter Kunstwerke haben: Fraglos, Kunst ist für uns das, was Kunst gewesen ist. Bei Gegenwartskunstwerken greifen indessen diese ästhetischen Elemente nicht mehr."
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Cage, John (1912-1992)
"Viele schmutzige Hände haben mit Schönheit gespielt und sie auf ihre Fahnen geschrieben. Am liebsten möchte ich diese Hände abhacken, denn ich glaube wirklich an diese Fahne ... der Unterschied ist, daß Kunst Schönheit ist."
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Wagner, Richard (1813-1883)
"In jedem Himmelsstrich, bei jedem Stamme, werden die Menschen durch die wirkliche Freiheit zu gleicher Stärke, durch die Stärke zur wahren Liebe, durch die wahre Liebe zur Schönheit gelangen können: die Tätigkeit der Schönheit aber ist die Kunst."
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Barlach, Ernst (1870-1938)
"Kunst ist ja ganz schön, aber wenn sie erst in Betrieb ausartet, auch nur so recht Beruf wird, wundert man sich doch! Ich rede gar nicht von der melkenden Kuh, die werde ich nie haben in der Kunst, aber doch von dem Gefühl, daß man die Tage beginnt mit dem immer gleichen Bewußtsein seines Vorhabens. Es wird halt Kunst gemacht, anderes ist ausgeschlossen."
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Rilke, Rainer Maria (1875-1926)
"Wer denkt noch, daß die Kunst das Schöne darstelle, das ein Gegenteil habe; (dieses kleine »schön« stammt aus dem Begriffe des Geschmacks). Sie ist die Leidenschaft zum Ganzen."
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Badt, Kurt (1890-1973)
"Andererseits ist aber, wie längst bekannt, jede Kunst ideal."
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich (1770-1831)
"Die Kunst in dieser Idealität ist die Mitte zwischen dem bloß objektiven Dasein und der bloß inneren Vorstellung."
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Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph von (1775-1854)
"Die unmittelbare Ursache aller Kunst ist Gott. - Denn Gott ist durch seine absolute Identität der Quell aller Ineinsbildung des Realen und Idealen, worauf alle Kunst beruht. Oder: Gott ist der Quell der Ideen. Nur in Gott sind ursprünglich die Ideen. Nun ist aber die Kunst Darstellung der Urbilder, also Gott selbst die unmittelbare Ursache, die letzte Möglichkeit aller Kunst, er selbst die Quelle aller Schönheit."
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Fiedler, Konrad (1841-1895)
"Der Unterschied zwischen Idealismus und Realismus in der Kunst ist ganz müßig; die Kunst ist ihrem Wesen nach ideal, sonst hört sie auf, Kunst zu sein."
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Meyer, Theodor A.
"Die Kunst ist der Ort, wo man sich dem beseligenden Genuß des reinen Schauens unbesorgt hingeben kann und darf. Da drängt uns nichts zu einer außerästhetischen Haltung, da gibt es keine Pflicht am Leid des Lebens schwer zu tragen und an seiner Beseitigung mitzuhelfen und mit-zuringen. In der Kunst erschließt sich die Welt zu vollem Genuß, weil die Kunst nicht Wirklichkeit, sondern nur Schein der Wirklichkeit ist."
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"Kunst ist nicht die Nutzanwendung eines Schönheitskanons, sondern das, was Instinkt und Gehirn über jeden Kanon hinaus fassen können. Wenn wir eine Frau lieben, kommt es uns nicht in den Sinn, vorher ihre Gliedmaßen zu messen."
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Nohl, Herman (1879-1960)
"Dann ist Kunst nicht mehr ein Element der Trennung, sondern der Verbindung, nicht mehr eine rätselhafte Sache für Ästheten, sondern Ausdruck eines Ideals, das alle verstehen und das einem Volke sagt, was es will, weil in ihm das dunkle Gefühl, der unbestimmte Trieb des Volkes Form und Gestalt annahm."
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Dubuffet, Jean (1901-1985)
"Der Intellektuelle ist hingerissen von Ideen, er ist ein großer Ideenkauer und kann nicht verstehen, daß es noch andere Kaugummi gibt als die Ideen. Aber die Kunst ist nun einmal ein Kaugummi, der nichts mit Ideen zu tun hat. Das verliert man manchmal aus den Augen."
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Wielandt, Manuel (1863-1922)
"Kunst ist der brausende Akkord des Schönen, wie ihn sehnsuchtstrunkene Herzen träumen. Einen Kanon für seine Harmonisierung hat noch niemand gefunden. Darum begnügen wir uns mit Individualität."
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Schleiermacher, Friedrich Daniel Ernst (1768-1834)
"Kunst ist dies noch nicht, aber eine Annäherung, die ihren Grund in einem größeren Maß von Besonnenheit hat, ohne daß in dem Moment selbst ein bestimmter Act derselben hervortraete, der eine Wirkung von den allgemeinen Zuständen wäre, in so fern Differenz in ihnen ist."
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Busch, Wilhelm (1832-1908)
"Kunst: Verzierung dieser Welt."
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Marquard, Odo (1928)
"Eine alte Formulierung von mir aus dem Jahre 1947 lautet so: Kunst ist der Versuch, die Dinge aussehender zu machen. Heute würde ich ergänzen: Kunst ist der Versuch, sich selbst aushaltbarer zu machen. Das eine gehört in den Kontext der Wahrheit, das andere in den Kontext, wie sich mit der Wahrheit leben läßt."
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Schwitters, Kurt (1887-1948)
"Ja, ja, Kunst ist Mode."
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Warhol, Andy (1928-1987)
"Kunst ist sehr schnell, weil jede Kunstform, kaum bekann gemacht, in einer Woche wieder altmodisch ist."
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Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832)
"Die Kunst ist ein ernsthaftes Geschäft, am ernsthaftesten, wenn sie sich mit edlen, heiligen Gegenständen beschäftigt."
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Dienst, Rolf-Gunter (1942)
"Das Massenpublikum verlangt Kunst als einen raren Schönheitsartikel. Ein Kunstwerk wird von ihm erst akzeptiert, wenn es zu einer Selbstverständlichkeit geworden ist. Die Kunst aber ist zu jeder Zeit in Progression begriffen und vermag daher nur selten im Augenblick ihres Fortschreitens ein aufnahmebereites Publikum zu finden."
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Heidegger, Martin (1889-1976)
"Die Kunst ist der höchste Wert."
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Nolde, Emil (1867-1956)
"Kunststücke können, ist keine Kunst."
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Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832)
"Die Kunst an und für sich selbst ist edel."
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Obrist, Hermann (1863-1927)
"Die Kunst, und zwar nicht bloß die Kunst der Malerei und der Plastik, sondern auch die des Handwerks und der Architektur, und gerade die Kunst der Glanzperioden, von denen das Volk nachher jahrhundertelang zehrte, ist schon seit Jahrhunderten keineswegs Volkskunst im modernen demokratischen Sinne des Wortes mehr gewesen, sondern in hohem Grade sowohl materieller wie psychischer Luxus."
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Rietveld, Gerrit Thomas (1888-1964)
"Kunst ist nicht ein luxuriöses Ausschweifen oder noch schlimmer eine Art geistige Erhabenheit, die außerhalb, über oder neben der Gesellschaft ruht. (...) Kunst ist Tat. Kunst ist keine Angelegenheit des Mögens (...) und hat sicher nichts mit dem Schaffen von Schönheit zu tun. Sie hat kein transzendentales Ziel oder eine solche Tendenz. Der Zweck der Kunst liegt darin, ein bestimmtes Sinnesorgan zu entwickeln und zu nähren. Sie ist die einseitige, doch unmittelbare Erfahrung der Wirklichkeit, die gewöhnliche, einfache Erfahrung, für die wir nur die Augen zu öffnen und die Hand auszustrecken brauchen."
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Velde, Henry van de (1863-1957)
"Die Kunst ist der wundersame Schmuck des Lebens. Sie kann nichts anderes sein, weil das Wesen aller Künste darin besteht: zu schmücken."
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Felixmüller, Conrad (1897-1977)
"Wenn das Publikum bedenkt, daß die Blüte eines Volkes immer in der Blüte seiner Kunst sich ausdrückt, dann wird es empfinden, daß Kino, Auto, Sport und Spiel zur Vollendung und Bildung nicht genügen: Kunst ist nicht nur Sache von Besitz und Wert, Kunst ist Sache der Bildung und des Herzens."
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich (1770-1831)
"Denn die Kunst ist nicht für einen kleinen abgeschlossenen Kreis weniger vorzugsweise Gebildeter, sondern für die Nation im Großen und Ganzen da."
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Hoehme, Gerhard (1920-1989)
"Kunst ist heute eine Weltsprache, wo sie frei ist."
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Malipiero, Luigi (1901-1975)
"Es wird so viel über Kunst geredet und geschrieben. In Wirklichkeit ist sie ganz anders. Wahre Kunst ist Alltag - ist Alltag schlechthin, ist den Millionenmenschen vom Staat, seinen Philistern und Kunstherstellern gestohlener Alltag, wie er sein könnte, wie der Tag im All unseres Seins sinnvoll zu verbringen wäre. Kunst ist der kluge Spiegel des Lebens, durch den wir lernen sollen, unser Dasein richtig und unverzerrt zu leben, mit dem Ohr an der Brust der gewaltigen Natur, deren Rhythmus Träger unseres Lebens, ungetrübt von Menschentyrannei, sein soll."
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BKA-Literaturdokumentation (1991)
"Kunst ist ein spekulatives Anlagegeschäft. Am Beispiel eines Düsseldorfer Kunsthändlers wird aufgezeigt, wie sich durch Kenntnis gesetzlicher Lücken und justitieller Probleme schnell und risikolos Millionenbeträge betrügerisch erwirtschaften lassen. Den Tätern kommen dabei die legalen Bedingungen des Kunsthandels, die weltweite Struktur dieses Metiers, die für die Schwierigkeit eines Gesamtüberblicks mitverantwortlich ist, sowie Handels- und Geldfreiheit zugute. Letztlich spielen auch zahlreiche Experten und Gutachter, die in ihrer Meinungsfreiheit zur Authentizität von Kunstwerken Fehlurteilen unterworfen sind, eine bedeutende Rolle."
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Hillmann, Werner (1953)
"Kunst ist das unverkäufliche Moment der Ware Kunstwerk."
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Honisch, Dieter (1952)
"Kunst ist eine Form der Wahrnehmung und damit der Eigenverantwortlichkeit des Betrachters ausgeliefert. Sie leistet nur soviel, wie der Betrachter zu leisten imstande ist. Erst dadurch wird sie zu einem Bestandteil der Wirklichkeit und zu einem Gegenstand der Erkenntnis. Ihre Grenze findet sie in unserer Aufnahmefähigkeit. Kunst ist eine Annäherungsform, eine Form der Selbstwahrnehmung. Sie hat keine ästhetische, sondern eine ethische Begründung. Nur in dieser existentiellen Verwurzelung findet sie ihre eigene Identität. Einen Darstellungsauftrag hat sie ebensowenig wie ein Recht auf Autonomie. Kunst ist nicht, aber Kunst kann werden. Sie bedarf des Menschen. Was der Künstler hervorbringt ist eine Möglichkeitsform."
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Fontana, Lucio (1899-1968)
"Die Kunst ist nie ein Privileg für intellektuelle Sammler und einen etablierten Markt gewesen."
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Lüthi, Kurt (1923)
"Kunst ist kein Schmuck oder gar Luxus, sondern Sprache, Aufforderung zum Dialog, Einübung des Dialogischen und darin wahrhaft human."
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Sandig, Armin (1929)
"Ich werde Kunst nicht auf dieser Seite, der Seite der sozialen Beziehungen suchen dürfen, sondern auf der anderen, der Seite des Gesprächs, der Literatur, der Überlegung, der Theorie. »Kunst« ist eine Theorie. Eine Theorie, die das erstaunliche Phänomen zu erklären versucht, daß gewisse hergestellte Dinge eine soviel größere Faszination ausüben als andere. Daß man z. B. für ein Bild einmal nicht den Materialwert, ein andermal das Tausendfache zahlt."
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Nante (1918)
"Kunst ist mehr als Tausendtalerpferde unter beifallheischenden Feldherrenärschen."
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Borger, Hugo (1925)
"Kunst, die ein Teil von Kultur ist, fiel noch nie nur vom Himmel. Kunst mußte nämlich schon immer auch finanziert werden. Das ist eine Platitüde, aber in der Regel sieht man darüber vornehm hinweg. Kunst ist insofern auch immer in Dienst genommen worden, diente dem Ansehen, erzeugte Ruhm, war Dokument für Macht. Wenn ich es nicht ganz falsch sehe: Natürlich ist Kunst bewirkt von Künstlern, aber deren Auftraggeber waren entweder Menschen mit Sinn für das Nichtalltägliche oder solche, die erkannten, daß durch die Kunst der Welt auch Form, Ideen, oft sogar Symbol zu geben sei."
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Walser, Robert (1878-1956)
"Die Kunst ist ein schwindelnd hoher Felsen, und wer einem angehenden, klimmenden Künstler etwas weniges in Geld gibt oder in guten Ratschlägen verabfolgt, ist sich wohl selten oder überhaupt nicht bewußt, wie wenig er im Verhältnis zu den Schwierigkeiten darzubieten vermag, die sich vor der Künstlerseele und dem Künstlerkopf aufbäumen, durch die sich sein Herz hindurchzuarbeiten hat."
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Mundt, Theodor (1808-1861)
"Unter diesen Umständen ist die Kunst, wo sie es in einsamer Begeisterung nicht hat lassen können, ihre Gebilde zu schaffen, doch damit herausgefallen aus der Mitte des Volkslebens, wo sie zu stehen hat, und sie ist dafür hineingezogen worden in die Angelegenheiten der heutigen Gesellschaft, die Alles entnervende Mode hat sich ihrer zu bemächtigen gesucht, und sie soll für den Salon arbeiten, für die Liebhaberei und Eitelkeit des Sammlers, für die exclusiven Vorrechte des Reichthums und der Bildung."
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Luxemburg, Rosa (1870-1919)
"Die gesamte bestehende Kunst ist — mit einigen ganz ge ringen Ausnahmen — der großen Masse der Gesellschaft, nämlich dem arbeitenden Volke, unverständlich."
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Flaubert, Gustave (1821-1880)
"Die Kunst ist nicht dazu da, Ausnahmen zu schildern."
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Richter, Ludwig (1803-1884)
"Kunst ist fürs Volk — was nützt sie sonst?"
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Platen, August Graf von (1796-1835)
"Die Kunst ist keine Dienerin der Menge."
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Nietzsche, Friedrich (1844-1900)
"Die Kunst geht von der natürlichen Unwissenheit des Menschen über sein Inneres (in Leib und Charakter) aus: sie ist nicht für Physiker und Philosophen da."
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Arnheim, Rudolf (1904-2007)
"Die Kunst ist kein Betätigungsfeld für entspannte Leute. Die Reichtümer der Seele müssen durch bewußte und unbe-wußte Disziplin in eine organisierte Form gebracht werden, und dazu bedarf es einer Anstrengung der Konzentration."
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Nietzsche, Friedrich (1844-1900)
"Die Kunst ist eben gar nicht für diese Thätigen da, sondern für jene, welche einen Uberschuß von Muße haben und also ihren höchsten Ernst ausnahmsweise dem Künstler schenken können: für die Existenz dieser Klasse der müssigen Olympier haben jene Thätigen (seien sie Arbeiter oder Banquiers oder Beamte) mit ihrer Uberarbeit zu sorgen. Ist die Existenz dieser Klasse ein Übel, so ist auch die Kunst ein Übel.
Kunst die Thätigkeit der Müssigen."
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Tolstoi, Lew Nikolajewitsch (1828-1910)
"Die Kunst kann der großen Masse nicht deswegen unverständlich sein, weil sie gut ist, wie dies die Künstler unserer Zeit gern behaupten. Eher muß man annehmen, die Kunst ist der großen Masse nur deswegen unverständlich, weil diese Kunst eine sehr schlechte oder vielleicht überhaupt keine Kunst ist. (...) Es wird gesagt, die Kunstwerke gefielen dem Volk nicht, weil es nicht fähig sei, Kunst zu begreifen. Wenn aber der Zweck eines Kunstwerks darin besteht, auf andere das Gefühl zu übertragen, das der Künstler empfand, wie kann dann von Nichtbegreifen die Rede sein?"
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Steiner, Rudolf (1861-1925)
"Was ist Kunst? - so sagt Herman Grimm, der eine wirklich künstlerische Menschennatur war: Kunst ist, was Freude macht. - Es ist eigentlich im Grunde genommen die einzige wahre Definition der Kunst: Kunst ist, was Freude macht."
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Gehlen, Arnold (1904-1976)
"Kunst ist, was folgenlos gefällt."
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Marc, Franz (1880-1916)
"Kunst ist nur selten da. In den langen Pausen der Geschichte, in denen die Kunst frei ist, nennt man Anderes, Ähnliches, ach sehr Unähnliches, Unmögliches Kunst. Vielleicht will es ein kleines Bedürfnis so. Aber wo ein Bedürfnis, eine Nützlichkeit nach Kunst schreit, haben wir schon keine Kunst mehr, keinen Willen zur Form mehr."
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Schönberg, Arnold (1874-1951)
"Denn wenn es Kunst ist, ist sie nicht für alle, und wenn sie für alle ist, ist sie keine Kunst."
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Schönberg, Arnold (1874-1951)
"Kunst ist nicht für den Alltag da, sondern nur für Festtage."
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Middendorf, Helmut (1953)
"KUNST IST BEHAUPTETE ZUMUTUNG!"
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Dostojewski, Fjodor (1821-1881)
"Kunst ist für den Menschen genauso ein Bedürfnis wie Essen und Trinken."
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Ernst, Max (1891-1976)
"Bitte, meine Herren, Kunst hat mit Geschmack nichts zu tun, Kunst ist nicht da, daß man sie »schmecke«."
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Platschek, Hans (1923-2000)
"Ist Kunst ein Gebrauchsgut? So obsolet es auch klingen mag: Kunst ist nicht eßbar."
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Luxemburg, Rosa (1870-1919)
"Die Kunst ist - entgegen allen ästhetischen und philosophischen Schulmeinungen - nicht ein Luxusmittel, in schönen Seelen die Gefühle der Schönheit, der Freude oder dergleichen auszulösen, sondern eine wichtige geschichtliche Form des gesellschaftlichen Verkehrs der Menschen untereinander, wie die Sprache."
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Tolstoi, Lew Nikolajewitsch (1828-1910)
"Sobald die Kunst aufhört, Kunst des ganzen Volkes zu sein, und zur Kunst einer kleinen Klasse von Begüterten wird, ist sie nicht länger notwendig und wichtig, sondern wird zur leeren Unterhaltung."
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Tansey, Mark (1949)
"Kunst ist doch ein Witz."
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Vautier, Ben (1935)
"Die Kunst ist überflüssig."
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Dubuffet, Jean (1901-1985)
"Selbstverständlich ist die Kunst ihrem Wesen nach verwerflich! Und überflüssig! Und asozial, subversiv, gefährlich! Und wenn sie das nicht ist, dann ist sie weiter nichts als Falschgeld, leere Hülle, Kartoffelsack ..."
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Lec, Stanislaw Jerzy (1909-1966)
"Die Kunst ist ganz bestimmt überflüssig! Ich weiß sogar für wen."
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Nietzsche, Friedrich (1844-1900)
"Die Kunst ist die freie überschüssige Kraft eines Volkes, die nicht im Existenzkampf vergeudet wird."
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Grosz, George (1893-1959)
"Kunst ist für mich keine ästhetische Angelegenheit."
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Toscani, Oliviero (1942)
"Betrachten ist ein schöpferischer Akt."
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Toscani, Oliviero (1942)
"Die größte Werbekampagne der Menschheitsgeschichte wurde von Jesus Christus lanciert. Sie lief unter dem universellen Slogan »Liebe Deinen Nächsten«. Und sie hatte ein bemerkenswertes Logo: das Kreuz."
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Toscani, Oliviero (1942)
"Die Werbung ist ein parfümiertes Stück Aas."
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Toscani, Oliviero (1942)
"Werbung verkauft keine Produkte, sondern gleichförmige Lebensmodelle."
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Thomkins, Andre (1930-1985)
"Kunst macht aus etwas etwas anderes, aus realem fiktives oder aus fiktivem reales. Kunst ist homogen, aus gleichem entwickelt, interpretierend entstanden."
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Hesse, Hermann (1877-1962)
"Kunst ist Betrachtung der Welt im Zustand der Gnade."
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Runge, Philipp Otto (1777-1810)
"Die Kunst ist eine so reine, himmlische Region, zu der sich Wenige ganz erhoben haben, und die nur im Glauben daran dafür erkannt und völlig begriffen werden kann; daher auch keiner, der bloss eine Ahnung davon hat, was sie ist, sich unterstehen wird, einen Künstler sich zu nennen; es können allein eitle oder dumme Menschen sich so etwas anmaaßen."
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Rethel, Alfred (1816-1859)
"Die wahre echte Kunst ist ein Segen des Himmels - der Träger derselben hat zunächst die Aufgabe, das Kleinod gegen den Einfluß, den Schmutz der Welt zu schützen, dann, durch die Mittel, die ihm gegeben sind, zu suchen, dasselbe auf eine würdige Weise auszubilden und so, verständlich gemacht, einen durchaus moralisch, streng sittlichen Einfluß auf die Mitmenschen auszuüben. - Dies ist meiner Ansicht nach der höchste Zweck des Künstlers!"
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Heyse, Paul (1830-1914)
"Kunst ist der Wiederschein der Gotteswelt,
Verklärt vom Licht,
Das aus des Künstlers Seele bricht."
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Steiner, Rudolf (1861-1925)
"Die Kunst ist berufen, das Gleichnis des Vergänglichen zu durchtränken mit der Botschaft von dem Unvergänglichen. Das ist ihre Mission."
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Döblin, Alfred (1878-1957)
"Denn die Kunst ist unantastbar, die Kunst ist heilig."
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Redon, Odilon (1840-1916)
"Die Kunst ist die höchste Kraft, sie ist erhaben, heilsam und geheiligt; sie führt zur Reife. Beim Dilettanten ruft sie nur die Wonnen des Genießens hervor, im Künstler aber läßt sie, unter Qualen, das neue Korn für die künftige Saat werden."
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Hauptmann, Gerhart (1862-1946)
"Die eigentlich metaphysische Tätigkeit ist die Kunst."
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Kessel, Martin (1901-1990)
"Die Kunst ist imaginär plastisch; sie erlaubt den Rundgang, sie erlaubt aber auch das Eindringen. Nur eine direkte Antwort hält sie nicht bereit."
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Lüthi, Kurt (1923)
"Kunst ist Antwort auf Anruf aus der Tiefe, wie der Prophetismus."
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Amman, Jean-Christophe (1939)
"Es gibt zwei Antworten. Die eine, gemäß Carl Andre, lautet: »Kunst ist, was Künstler tun«, die andere kann nur heißen: ein Mysterium.
Die erste Antwort ist pragmatisch, richtig und unbefriedigend. Die zweite ist erklärungsbedürftig, aber wie ich meine, nicht weniger richtig. Wir können zwar all das aufzählen und erzählen, was Kunst ausdrückt, also die Formen der Kunst beschreiben und quer durch die Jahrhunderte und Jahrtausende deuten, aber damit haben wir noch nichts über die Kunst selbst gesagt. Da die Kunst so alt ist, wie der Mensch denken kann, ist und bleibt sie ein mit der Natur des Menschen gekoppeltes Geheimnis. Da der Mensch aus der alttestamentarischen Sicht von Gott nach dessen Ebenbild geschaffen wurde, verlagerte dieser Schöpfergott seine Kompetenz in den Menschen als einen schöpferischen. So wie Gott nur tautologisch erklärbar ist, also selbstbezüglich, sprich: »Er, der ist« oder »Er, der sein wird«, aber niemals: »Er, der geworden ist«, ist Kunst, indem sie dem Wesen des Menschen eigen ist, begrifflich nicht weniger selbstbezüglich. Sie ist eine Form des Ausdrucks wie die Musik und der Tanz."
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Liebermann, Max (1847-1935)
"Wer vom Katheder herunter etwas anderes predigt -castrandum est! Kunst ist Klarheit, nicht aber mystisches Mönchslatein, worunter jeder etwas andres versteht."
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Bill, Max (1908-1994)
"kunst ist klarheit, nicht aber mystisches mönchslatein, worunter jeder etwas anderes versteht, wer vom katheder herunter etwas anderes predigt - castrandum est!"
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Rethel, Alfred (1816-1859)
"Ich spreche nicht mit einer zu großen Wichtigkeit von der Kunst. Nein, wahrlich, sie ist nicht bloß zur Unterhaltung oder ästhetischen Bildung oder gar als Luxusartikel in die Welt gesetzt, nein, sie gehört unmittelbar zum nächsten Gefolge der christlichen Religion, sie ist ein Herold im prachtvollsten Gewand, welcher das Lob des Himmels und seiner Gnade nicht nur verkündigen, sondern auch befestigen soll."
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Nietzsche, Friedrich (1844-1900)
"Die Kunst ist für uns Beseitigung der Unnatur, Flucht vor der Kultur und Bildung."
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Lüthi, Kurt (1923)
"Kunst ist jetzt nicht mehr Gottesdienst, sondern Menschendienst; sie arbeitet nicht mehr an Gottes, sondern an des Menschen Räumen."
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Steiner, Rudolf (1861-1925)
"Überall, wo aus wahrer künstlerischer Gesinnung Kunst herausgebildet wird, ist die Kunst ein Zeugnis für das Zusammenhängen des Menschen mit den übersinnlichen Welten."
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Mauer, Otto (1907-1973)
"Kunst ist eine Schöpfung des Menschen, die Gottes Schöpfung »übertrifft« und ihrem Ziele näher führt. Sie ist, wie jede »Schöpfung«, Wiedergeburt, ist Neuschöpfung, Palingenesia, dynamisch auf das Ende hin, das eschatologi-sche »Gott alles in allem«. Der Mensch als »alter creator« aber ist auch als Künstler Werkzeug göttlicher Vollendung."
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Baumeister, Willi (1889-1955)
"Die Kunst, und besonders die moderne Kunst, ist ausdrücklich irrational und kann sich nicht auf Rationalität stützen, ebenso wie der Glaube."
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Navratil, Leo (1921)
"Kunst ist keine empirisch-technische Errungenschaft, sie geht vielmehr aus dem Mythos hervor."
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Baumeister, Willi (1889-1955)
"Kunst kennt keine Erfahrung und ist keine Ableitung. Sie setzt sich mit dem Unbekannten in Beziehung."
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Mauer, Otto (1907-1973)
"Der Künstler aber und der Gläubige wissen die Wege der Gnade. Kunst lebt von Intuition, und die kann nicht willentlich erzeugt werden; sie ist ein »Einfall« von oben her. Kunst ist Ekstase des Herzens."
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Marquard, Odo (1928)
"Ich habe ja gesagt: Kunst ist Zuflucht der Theorie. Und ich habe auch gesagt: Theorie ist das, was man macht, wenn nichts mehr zu machen ist."
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Hesse, Hermann (1877-1962)
"Wir Denker suchen uns Gott zu nähern, indem wir die Welt von ihm abziehen. Du näherst dich ihm, indem du seine Schöpfung liebst und nochmals erschaffst. Beides ist Menschenwerk und unzulänglich, aber die Kunst ist unschuldiger."
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Klee, Paul (1879-1940)
"Kunst ist ein Erinnern an das Uralte, Dunkle, von dem Fragmente noch im Künstler leben."
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Kandinsky, Wassily (1866-1944)
"Die Kunst ist kosmischen Gesetzen unterworfen, die durch die Intuition des Künstlers aufgedeckt werden, zum Gewinn seines Werkes und zum Gewinn des Betrachters, der sich oft darüber freut, ohne um das Mitwirken dieser Gesetze zu wissen."
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Sarfatti, Margherita (1886-1961)
"Eine Kunst, die allen zu gehören scheint und in ihrem Innersten den Besten gehört, weil alle ihre deskriptiven, nicht verschlossenen, einfachen Seiten verstehen und alle den Rausch des inneren geistigen Geheimnisses dunkel fühlen können, das nicht von den Handwerkern der Form kommt, sondern von einem tiefen Sinn für das Wunder, das an die Wurzeln des Seins geht. Und nur die Erwählten können ohne Ende in den Abgründen dieses wunderbaren Werdens und Fließens des Lebens ohne Tod versinken, das die Kunst ist."
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Hauser, Arnold (1892-1978)
"Die Kunst ist stets eine Ausflucht: sie entfernt sich von der Wirklichkeit oder vergewaltigt sie, um sie erträglicher und lenksamer erscheinen zu lassen."
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Diderot, Denis (1713-1784)
"Was ist die Kunst so seltsam und sonderbar!"
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Feuchtersleben, Ernst Freiherr von (1806-1849)
"Kunst ist keine Entdeckung, keine Erfindung, kein Plan, keine Weisheit, keine Kirche; sie spricht nicht das forschende, nicht das fühlende Vermögen im Menschen einzig an, — sondern den Menschen selbst und ganz. Sie überliefert das Unaussprechliche, selbst unaussprechlich; ein achtes Geheimniß."
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Merleau-Ponty, Maurice (1908-1961)
"Die Kunst ist nicht Konstruktion, Kunstgriff, geschicktes Verhältnis zu einem umgebenden Raum und einer Außenwelt. Sie ist wirklich der »unartikulierte Schrei, der die Stimme des Lichts zu sein schien«, von dem Hermes Trismegistos spricht."
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Steiner, Rudolf (1861-1925)
"Kunst ist imstande, das Licht des Weltenalls in sich zu versammeln. Kunst ist aber auch imstande, allem Irdisch-Materiellen Lichtglanz zu geben."
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Jawlensky, Alexej von (1864-1941)
"Ich verstand, daß der Künstler mit seiner Kunst durch Formen und Farben sagen muß, was in ihm Göttliches ist. Darum ist das Kunstwerk ein sichtbarer Gott, und die Kunst ist Sehnsucht zu Gott."
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Wegat, Julia (1969)
"Kunst ist es dann, wenn es Fenster öffnet. Wenn es die Sicht verändert. Kunst ist es, wenn ein bisschen Magie im Spiel ist, es nicht ganz mit »rechten Dingen« zugeht, ein Zauber überspringt. Kunst ist es, wenn es erregt, bewegt. Kunst ist es nicht, wenn es langweilt."
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Braque, Georges (1882-1963)
"Tatsächlich, die Kunst ist eine Verzauberung, etwas Geheimnisvolles, das uns umschließt. Weil unser Gefühl weit mehr von der Logik als vom Unbewußten, das die Welt beherrscht, geformt ist, entgeht uns die Zauberkraft der Kunst."
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Adorno, Theodor W. (1903-1969)
"Die Rede vom Zauber der Kunst ist Phrase, weil Kunst allergisch ist gegen den Rückfall in Magie."
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Baudelaire, Charles (1821-1867)
"Und so ist nun die Kunst die einzige geistige Domäne, in welcher der Mensch sagen könnte: »Ich werde glauben, wenn ich will, und wenn ich nicht will, werd' ich nicht mehr glauben.«"
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Lüthi, Kurt (1923)
"So ist Kunst im Räume der Kirche nicht nur toleriert, sondern auch gefordert."
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Marc, Franz (1880-1916)
"Kunst ist immer nur Erkenntnis und Bejahung des Glaubens. Brauchbarkeit, Genuß, Glück liegen auf der äußersten Peripherie des Kunstempfindens, wo die Kunst verdünnt und verschlechtert ein höchst ärmliches Dasein führt."
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Thoma, Hans (1839-1924)
"Die Kunst ist der menschliche Ausdruck der Zufriedenheit mit den Schöpfungen Gottes und des Wohlgefallens an ihnen (...). Nur der Künstler steht eigentlich so ganz kritiklos der Welt gegenüber (...). Ihm erscheint, als ob alles gut wäre, er ist der geborene Optimist. Die Kunst ist aller Verpflichtung enthoben, etwas erklären und deuten zu wollen am Welträtsel. Das ist ihre schöne Einseitigkeit."
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Arnim, Bettine von (1785-1859)
"Die Kunst ist Zeugnis, daß die Sprache einer höheren Welt deutlich in der unseren vernommen wird, und wenn wir sie auslegen zu wollen uns nicht vermessen, so wird sie selbst die Vorbereitung jenes höheren Geisteslebens in uns bewirken, von dem sie die Sprache ist."
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Zola, Émile (1840-1902)
"Die Kunst, sie ist die allmächtige, die wilde Gottheit, die uns niederdonnert und die du verehrst. Sie kann uns vernichten, sie ist die Herrin, du würdest noch dankeschön dafür sagen."
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Mauer, Otto (1907-1973)
"Kunst ist - wie das Leben - ein sinnlos grausamer Versuch, wenn Christus nicht auferstanden; sie zerschellt an der eisernen Wand des Unmöglichen, sie bedeutet nichts anderes als die tragisch-»perverse« Veranlagung des Menschen auf ein nicht Existentes hin; das Dasein des Künstlers, des Denkers und des Menschen überhaupt erschiene als ein Produkt blutiger Ironie eines sadistischen Zynismus."
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Hofer, Karl (1878-1955)
"Die Kunst ist aus dem zugegebenermaßen geborstenen Tempel in das Variete gezogen, vornehmlich im Wunderland der Technik, in Amerika, wo auf dem hohen Seil erstaunliche Dinge produziert werden. Aber wohin sonst hätte sie ziehen sollen?"
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Hundertwasser, Friedensreich (1928-2000)
"Kunst ist jedoch etwas Religiöses. Ein Platz der Andacht, ein Ort der Erbauung, des Friedens, ein Ort, wo man tiefe seelische Hilfe bekommt, wo man den richtigen Weg wiederfindet, den man verloren hat."
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Lützeler, Heinrich Maria (1902-1988)
"Die Kunst ist also Weg und Brücke: ein Zwischenreich."
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich (1770-1831)
"Die Kunst nun aber ist deshalb die erste näher gestaltende Dollmetscherin der religiösen Vorstellungen, weil die prosaische Betrachtung der gegenständlichen Welt sich erst geltend macht, wenn der Mensch in sich als geistiges Selbst-bewußtseyn sich von der Unmittelbarkeit frei gekämpft hat, und derselben in dieser Freiheit, in welcher er die Objektivität als eine bloße Aeußerlichkeit verständig aufnimmt, gegenübersteht."
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Marc, Franz (1880-1916)
"Die Kunst ist heute nicht mehr dazu da, den Menschen zu großen oder kleinen Vorwänden zu dienen. Die Kunst ist metaphysisch, wird es sein; sie kann es erst heute sein. Die Kunst wird sich von Menschenzwecken und Menschenwollen befreien."
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Nohl, Herman (1879-1960)
"Vielleicht sind wir heute in der ganzen Unsicherheit unserer Existenz eher fähig, das Unsagbare in den Dingen zu sehen als in den Zeiten der bürgerlichen Behaglichkeit mit ihren Philisteraugen, und ist uns die Kunst nicht nur eine ästhetische Dekoration eines an Leib und Seele verhungernden Daseins, sondern der Blick in die ewige Heimat des Geistes."
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Brunner, Emil (1889-1966)
"Kunst ist immer — was sie sonst noch sein mag - das Kind der Sehnsucht nach dem Vollkommenen."
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Thoma, Hans (1839-1924)
"Ich kann nicht sagen, daß mir meine eigenen Bilder ganz verständlich sind, und ich kann sagen, daß sie mir, wenn ich sie nach geschlossener Arbeit wiedersehe, oft wie ein Geheimnis gegenüberstehen; ich weiß nur, daß ich freudig daran gearbeitet habe. Diese Unverständlichkeit scheint mir im Wesen der Kunst zu liegen, die, wie das Dasein selber, ein Rätsel ist für jeden, auch den Künstler, der nur ihr Werkzeug ist. Sie ist eine Sache, die man stark empfinden, erleben, aber mit den Fragen Warum und Wie nicht vollständig deuten kann."
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Segantini, Giovanni (1858-1899)
"Kunst ist das Fenster, durch das der Mensch seine höhere Fähigkeit erkennt."
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Mundt, Theodor (1808-1861)
"Die Kunst ist es, welche hineinstrahlt in alle Zeiten als die wahre Verkündigerin, daß die Wirklichkeit überall Gottes sei, und welche durch diese ihr innewohnende Wahrheit immer auf die sonnigen Gipfel der Menschheit uns erhebt, während unten in den Thälern noch die schweren Dünste der Nacht lagern können."
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Runge, Philipp Otto (1777-1810)
"Die Kunst, Lieber, ist nach meiner Meinung da und ist zu Ende. Nun aber, wir haben sie von Gott empfangen und sollen mit ihr etwas beginnen; die Kunst ist ja nur ein Instrument; wie kann denn ein Instrument der Zweck sein? Diese Kunst, die vollendet ist, ist doch wohl nur der Bote von etwas Besserem gewesen?"
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Okakura, Kakuzo (1862-1913)
"Die Kunst ist eine flüchtige Ruhestatt der Religion, eine kurze Rast der Liebe, da sie, ihrer selbst kaum bewußt, stillsteht auf der Pilgerfahrt ins Reich des Grenzenlosen und Ausschau hält nach der vollendeten Vergangenheit wie nach der nebelhaften Zukunft, - ein ahnungsvoller Traum —, nichts greifbares, - ein Kind des Geistes und erhaben."
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Brusberg, Dieter (1935)
"Also: Kunst ist, jedenfalls für mich, wenn auch im Kleinen Großes erfahrbar wird; Kunst muß über sich hinausweisen, auch im bescheidenen Format den großen Entwurf erkennbar machen. Kunst muß die großen Fragen der Menschheit berühren: Freude und Angst, Liebe und Tod. Und nicht nur der Form genüge tun, sondern auch dem Sinn. Und schließlich: Kunst muß das Herz schneller schlagen lassen. Wie die Liebe."
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Amersdorffer, Heinrich (1905)
"Die Kunst ist die dem Menschen gegebene Möglichkeit einer Antwort auf das Welträtsel, für dessen Inhalt im Religiösen das Göttliche steht."
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Marcel, Gabriel (1889-1973)
"Die Kunst ist — wie die Liebe — Offenbarung; sie schließt eine Hingabe ein. (...) Das Kunstwerk ist uns wesentlich zugedacht, sofern es nicht bloß eine einfache Sache ist (eine Leinwand, geschwärztes Papier usw.) Es offenbart sich uns; es zieht uns in Betracht: wir sind für es."
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Dostojewski, Fjodor (1821-1881)
"Die Kunst ist immer zeitgemäß und wirklichkeitsbezogen, sie hat nie anders existiert und kann vor allem nicht anders existieren."
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Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph von (1775-1854)
"Nach meiner ganzen Ansicht der Kunst ist sie selbst ein Ausfluß des Absoluten."
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Molzahn, Johannes (1892-1965)
"Kunst ist der Same Gottes."
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Stifter, Adalbert (1805-1868)
"Und so entstand die Kunst. Sie war überall und ist überall die Darstellung des Göttlichen im Gewände des Reizes. Wir heißen das Göttliche, in so ferne es sinnlich wahrnehmbar wird, auch das Schöne, was anderes darstellt, als das Göttliche, mag allerlei sein, nur Kunst ist es nicht."
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Sottsass, Ettore (1917)
"Kunst ist für mich nicht absolut zu sehen. Ich teile nicht die Idee von der Ewigkeit der Kunst. Mich interessiert nicht, sie durch den Entwurf vorauszusehen. Die Kunst ist für mich ein Weg, das Leben zu hinterfragen, eine Art Gespräch, das man mit sich und anderen führt. Ich bin kein Philosoph, aber ich glaube, daß die Kunst dasjenige Phänomen ist, das weniger als alles andere zum Absoluten tendiert."
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Sottsass, Ettore (1917)
"Kunst ist für mich nicht absolut zu sehen. Ich teile nicht die Idee von der Ewigkeit der Kunst. Mich interessiert nicht, sie durch den Entwurf vorauszusehen. Die Kunst ist für mich ein Weg, das Leben zu hinterfragen, eine Art Gespräch, das man mit sich und anderen führt. Ich bin kein Philosoph, aber ich glaube, daß die Kunst dasjenige Phänomen ist, das weniger als alles andere zum Absoluten tendiert."
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Sottsass, Ettore (1917)
"Kunst ist für mich nicht absolut zu sehen. Ich teile nicht die Idee von der Ewigkeit der Kunst. Mich interessiert nicht, sie durch den Entwurf vorauszusehen. Die Kunst ist für mich ein Weg, das Leben zu hinterfragen, eine Art Gespräch, das man mit sich und anderen führt. Ich bin kein Philosoph, aber ich glaube, daß die Kunst dasjenige Phänomen ist, das weniger als alles andere zum Absoluten tendiert."
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Fischer, Aloys (1880-1937)
"Kunst ist eben auch ein Organ der Weltanschauung, wie Religion oder Philosophie, auch wenn sie nicht mit Dogma und Begriff, sondern mit dem Symbol arbeitet."
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Nohl, Herman (1879-1960)
"Die Kunst ist auf dieser Stufe die eigentliche Trägerin der religiösen und damit überhaupt der wesentlichen Entwicklung, sie schafft die Götter, und es gibt hier kein höheres Bewußtsein von den Göttern als eben in den Darstellungen der Kunst."
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Schwitters, Kurt (1887-1948)
"Kunst ist ein Urbegriff, erhaben wie die Gottheit, unerklärlich wie das Leben, undefinierbar und zwecklos."
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Badt, Kurt (1890-1973)
"In der Tat ist die Kunst beschwörend, nicht Wirkliches reproduzierend, und beschwört Bilder des Seins herauf, in denen Wesentliches der Erscheinungen aus der Bezogenheit einer Gemeinschaft zu ihrem Gotte, zu einem irgendwie gearteten weltbestimmenden Göttlichen, sichtbar werden kann."
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Thoma, Hans (1839-1924)
"Die Kunst ist eine Gottesgabe, sie soll eine Blüte des Menschengeistes sein und wenn man Betrachtungen über sie anstellt, so sollten diesselben so sein, daß sie unsere Freude an ihr stärken."
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Solger, Karl Wilhelm Ferdinand (1780-1819)
"Alle Kunst nämlich ist von der Religion ausgegangen und hat ursprünglich die Absicht, die Gottheit selbst in zeitlichen Bildern anzudeuten."
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Burckhardt, Jacob (1818-1897)
"Ja, die Kunst ist eine wundersam zudringliche Verbündete der Religion und läßt sich unter den befremdlichsten Umständen nicht aus dem Tempel weisen."
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Borgeest, Claus (1922)
"Die nach aller Umsicht einzig mir noch mögliche Antwort auf diese Preisfrage heißt: daß die Kunst tatsächlich eine Religion ist mit allen solchen Uberbauphänomenen eigenen Merkmalen, Handhabungen und Wirkungen. »Die Kunst wird zur Religion und der Künstler ihr Prophet« (Martin Damus). Diese Erkenntnis wird hier von mir nicht als eine taufrische Neuheit angepriesen; aber sie ist weit davon entfernt, Gemeingut zu sein. Deshalb ist es nötig, sie als einen letzten Ausweg aus den Ungereimtheiten unseres Umgangs mit der Kunst darzustellen und zu erklären: Die Kunst ist die ideologische Erhöhung einer Lebensordnung und Lebensform, deren Gott der Mensch selbst ist und die eine eigene Ethik hervorgebracht hat, welche in die gesellschaftliche Wirklichkeit hineinwirkt."
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Mondrian, Piet (1872-1944)
"Kunst ist so lange Ersatz, als es dem Leben an Schönheit mangelt, sie wird in dem Maße verschwinden, in dem das Leben Gleichgewicht gewinnt."
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Manzú, Ciacomo (1908-1991)
"Die Kunst ist ein Mysterium wie die Welt. Ihre Funktion: Sie muß Träume schaffen."
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Badoni, Rudolf Krämer (1913-1989)
"Die Kunst ist Antwort des Menschen auf sein Schicksal, ein genau gezieltes Träumen der Seele."
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Alvermann, Hans Peter (1931-2006)
"Der Slogan: »Religion ist Opium für das Volk« kann durchaus in den Satz abgewandelt werden »Kunst ist Opium fürs Volk«. Eben insofern Kunst als Kompensatorium in der Lage ist, Schmerzen zu lindern und Unterdrückung vergessen zu machen - und sei es nur für Augenblicke -, insofern sie dem Einzelnen hilft, seine Misere als einen Teil der Misere vieler zu begreifen, verbarrikadiert sie die notwendige Einsicht, daß die Schmerzen, die Unterdrückung, das Elend des Einzelnen heute immer weniger das Produkt mangelhafter Naturbeherrschung sind, vielmehr im Zeitalter der Industrialisierung und Wissenschaften mehr und mehr ausschließlich das Produkt bestimmter gesellschaftlicher Verhältnisse darstellen, und daß erst insofern die Misere der Vielen auch die des Einzelnen wird."
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Mauer, Otto (1907-1973)
"Kunst ist kein Opiumat. Sie ist weit davon ab, eine unwirkliche, phantastische Welt des Märchenhaften hervorzaubern zu wollen, in der der Mensch vergessen könnte. Im Gegenteil: Kunstschöpfung ist Durchstoß zur Realität, ja, gerade zu den tieferen Schichten der Weltwirklichkeit."
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Hauser, Arnold (1892-1978)
"Jede Kunst ist eine Art Donquijotismus, d. h. ein Versuch, die Welt den Ansprüchen des Individuums anzupassen, der auf die Forderungen einer unerträglichen Wirklichkeit mit der Entwicklung von irrealistischen Ideen antwortet. Sowohl der Künstler als auch der Narr verzichten lieber auf die Welt als auf ihre eigenen Postulate und Ideale."
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Buber, Martin (1878-1965)
"Kunst ist Werk und Zeugnis der Beziehung zwischen der substantia humana und substantia rerum, das gestaltgewordene Zwischen."
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Steiner, Rudolf (1861-1925)
"Daß die Menschen gewöhnlich nicht von übersinnlichen Welten sprechen, rührt lediglich davon her, daß sie auch nicht die sinnliche verstehen, vor allen Dingen das nicht einmal verstehen, was einstmals die spirituelle Menschenkultur gekannt hat, was aber verloren gegangen ist und was zur Äußerlichkeit geworden ist: Kunst."
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Stifter, Adalbert (1805-1868)
"Die Kunst ist im menschlichen Leben das Höchste gleich nach der Religion und steht auch mit der Religion seit den Urzeiten des menschlichen Geschlechts in Verbindung und dient ihr als Baukunst, Bildhauerei, Malerei, Poesie, Musik."
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Nohl, Herman (1879-1960)
"Kunst ist neben Religion und Wissenschaft ein Versuch, die Unvollkommenheit des Daseins, seine Leiden und Kämpfe vergessen zu machen, aber sie tut es, indem sie die Vollkommenheit im Kunstwerk als naturgemäß, ja notwendig erscheinen läßt, wo die Religion ins Transzendente greift und die Wissenschaft nie zum Abschluß kommt. Sie macht den Kosmos sichtbar, das Gesetz der bildenden Natur."
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Segantini, Giovanni (1858-1899)
"Die Kunst ist die Mittlerin zwischen Gott und unserer Seele."
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Nohl, Herman (1879-1960)
"Da die Kunst nichts anderes ist als die Darstellung des Ewigen im Sinnlichen, Einzelnen, Endlichen, so ist die Gestalt der metaphysischen Realität und die Kunstform im Grunde identisch."
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Rodin, Auguste (1840-1917)
"Sind Sie nun überzeugt, daß die Kunst eine Art Religion ist?"
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Proudhon, Pierre-Joseph (1809-1865)
"Kunst ist Menschlichkeit. Wir alle, solange wir leben, sind Künstler, und unser Beruf ist es, in unseren Persönlichkeiten, in unseren Körpern und Seelen, ein Standbild an die Schönheit zu errichten."
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Barlach, Ernst (1870-1938)
"Kunst ist eine Sache allertiefster Menschlichkeit, eine Probe auf den Feingehalt von Geist und Seele."
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Duchamp, Marcel (1887-1968)
"Ich glaube, die Kunst ist die einzige Tätigkeitsform, durch die der Mensch als Mensch sich als wahres Individuum manifestiert."
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Yeats, William Butler (1865-1939)
"Kunst ist ein sozialer Akt eines einsamen Menschen."
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Sedlmayr, Hans (1896-1984)
"Die Kunst, die - ihren Wesensnormen gehorsam - ihr Wesensgesetz erfüllt, ist ein im höchsten Sinne Menschenverbindendes."
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Baumeister, Willi (1889-1955)
"Der »Verlust der Mitte«: Die Menschen sind bös, und die Kunst ist bös. Sedlmeyr schwingt sich auf den Richterstuhl und richtet."
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"Kunst ist der beste Weg, die Kultur der Welt zu begreifen."
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Fiedler, Konrad (1841-1895)
"Man nennt die Kunst etwas Göttliches, weil man das Menschliche an ihr nicht versteht. Die Kunst ist aber etwas äußerst Menschliches und es ist auch nicht einzusehen, wie sie etwas anderes sein sollte. Sie ist nicht außerordentlicher, als dies andere bedeutende menschliche Leistungen auch sind."
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Léger, Fernand (1881-1955)
"Die Kunst ist subjektiv. Darüber sind wir uns einig. Aber von einer kontrollierten Subjektivität, die sich auf einen »objektiven« Rohstoff stützt. Dies wenigstens ist meine unerschütterliche Uberzeugung."
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Tzara, Tristan (1896-1963)
"Kunst wird einschlafen. Kunst-Papageien-Gefasel, ersetzt durch Dada. Kunst muß operiert werden. Kunst ist ein besonderer Anspruch, erwärmt durch Schüchternheit des Blasensystems, Hysterie, im Atelier geboren."
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Goll, Yvan (1891-1950)
"Die Kunst ist nicht dazu da, es dem fetten Bürger bequem zu machen, daß er den Kopf schüttele: Ja, ja, so ist es!"
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Dondero, George (1883-1968)
"Die Kunst ist ein starker und wichtiger Faktor unseres Erziehungssystems, unserer kulturbewahrenden Institutionen, der Bibliotheken und Museen, unserer großen Stiftungen und philanthropischen Organisationen und, als gewerbliche Kunst, unserer Wirtschaft."
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Musil, Robert (1880-1942)
"Es ergeben sich zwei Syllogismen:
Die Kunst blättert den Kitsch vom Leben. Der Kitsch blättert das Leben von den Begriffen. Und: Je abstrakter die Kunst wird, desto mehr wird sie Kunst.
Je abstrakter der Kitsch wird, desto mehr wird er Kitsch.
Das sind zwei herrliche Syllogismen. Wer sie auflösen könnte!
Nach dem zweiten scheint es, daß Kitsch = Kunst ist. Nach dem ersten aber ist Kitsch = Begriff — Leben. Kunst = Leben - Kitsch = Leben - Begriff + Leben = zwei Leben -Begriff. Nun ist aber, nach II, Leben = 3 x Kitsch und daher Kunst = 6 x Kitsch — Begriff. Also was ist Kunst?"
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Bill, Max (1908-1994)
"kunst ist genauso pluralistisch wie unsere gesellschaft."
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Langbehn, Julius (1851-1907)
"Religion ist Kunst, nach Goethe; Politik ist Kunst, nach Bismarck; Philosophie ist Kunst — nach jedem, der diesen Begriff deutsch und unbefangen auffaßt. So zeigt es sich wiederum, daß alle höheren Geisteskräfte nach dem einen Begriff der Kunst gravitiren; daß sie der eigentliche und vollkommene Beruf des Menschen ist."
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Fischer, Ernst (1899-1972)
"Die Kunst ist ein unentbehrliches Mittel dieser Verschmelzung des Einzelnen mit der Gesamtheit, seiner unendlichen Vergesellschaftung, seiner Anteilnahme an den Erlebnissen, Erfahrungen und Ideen des gesamten Menschengeschlechts."
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Brecht, Bertolt (1898-1956)
"Kunst ist nichts Individuelles. Kunst ist, sowohl was ihre Entstehung als auch was ihre Wirkung betrifft, etwas Kollektivistisches."
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Bee, Andreas (1953)
"A. Kunst ist Ausdruck einer konsequenten, das Leben selbst stimulierenden Handlung, die sich mit einem starken Willen zur Gestaltung verbunden hat.
B. Ansonsten gilt (nach Heinz von Förster) auch gegenüber Werken der bildenden Kunst das »hermeneutische Prinzip«: Der Betrachter, nicht der Künstler, bestimmt die Bedeutung eines Werkes."
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Metscher, Thomas (1934)
"Kunst ist Modus gesellschaftlicher Handlung: ein System ästhetischer Akte — in der Literatur: verbaler Akte -, die auf reale Akte bezogen sind und diese in ihren charakteristischen Qualitäten nachbilden. Kunst ist fiktive Darstellung des Konflikts gesellschaftlicher Mächte, repräsentiert durch kollidierende, sprich: agierende und reagierende Individuen. Damit zeigt sich der Schematismus der ästhetischen Konstruktion als identisch mit dem von Geschichte."
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Wollheim, Richard (1923)
"Wollen wir etwas über Kunst sagen, das mit ziemlicher Sicherheit wahr ist, dann können wir uns auf die Behauptung einigen, Kunst sei international. Und damit würden wir meinen, daß Kunst etwas ist, das wir tun, daß Kunstwerke Dinge sind, die von Menschen gemacht werden."
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Lukács, Georg (1885-1971)
"Die Kunst ist in allen ihren Phasen ein gesellschaftliches Phänomen."
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Lichtwark, Alfred (1852-1914)
"Denn wie die höchste Kunst ein Erzeugnis des Gesamtvolkes ist, wirkt sie auf dies Volk unmittelbar mit gestaltender Kraft zurück."
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Rivera, Diego (1886-1957)
"Kunst ist eine gesellschaftliche Schöpfung. In ihr manifestiert sich eine Teilung, die der gesellschaftlichen Klassenteilung entspricht. Es gibt eine bürgerliche Kunst, es gibt eine revolutionäre Kunst, es gibt eine bäuerliche Kunst, aber es gibt, strenggenommen, keine proletarische Kunst. Das Proletariat produziert kämpferische Kunst, aber keine Klasse kann eine Klassenkunst hervorbringen, solange sie nicht den höchsten Punkt ihrer Entwicklung erreicht hat."
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Spoerri, Daniel (1930)
"Aber Kunst ist wie ein Sirup, der einem durch die Finger läuft."
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Meier-Graefe, Julius (1867-1935)
"Nach dem Versagen der schöpferischen Gemeinschaft ist die Kunst auf den einzelnen angewiesen. Ebensogut könnte man sagen: wenn es keine Apfelbäume mehr gibt, muß man sich an die Äpfel halten. Das einzige, was den Trugschluß entschuldigt, ist der Umstand, daß uns nichts anderes übrig bleibt."
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Matta, Roberto S. (1911)
"Die Kunst ist heute eine Art bürgerlicher Zeitvertreib, und die Formen, die sich mit der Raserei der Revolte rechtfertigen ließen, sind unverbindliche Dinge geworden."
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Holz, Hans Heinz (1927)
"Die Kunst ist ein Teil des Uberbaus. Als solche hat sie die Funktion, ihre Basis zugleich widerzuspiegeln und zu aktivieren. Das ist die elementare Voraussetzung jeder materialistischen Ästhetik."
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Lukács, Georg (1885-1971)
"Die Kunst ist also in allen ihren Werken — und am ausgeprägtesten in ihren bedeutendsten - eine Erscheinung des Lebens, der gesellschaftlich-geschichtlichen Entwicklung der Menschheit; man würde ihr innerstes Wesen, ihre echteste Größe verfälschen, wenn man sie, wie es der philosophische Idealismus immer tut, als einen ausschließenden Gegensatz zum Leben darstellen würde."
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Götz, K. O. (1914)
"Kunst ist das, was in Museen und Galerien hängt."
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Cage, John (1912-1992)
"In der Bewunderung von Originalität fühlen wir uns ganz zu Hause. Sie ist die Qualität von Kunst, die uns einigermaßen erreichbar erscheint. Deshalb sagen wir etwa folgendes: Nicht nur hat jeder seine eigene Art, die Dinge zu tun — er sollte sie auch haben. Kunst ist eine individuelle Sache."
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Wotruba, Fritz (1907-1976)
"Kunst ist nicht fürs Volk. Die Allgemeinheit kann höchstens dazu erzogen werden, das, was sie nicht versteht, zu respektieren."
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Heisig, Bernhard (1925)
"Kunst kommt nicht aus einer vierten Dimension, ist vom Menschen und für den Menschen gemacht."
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Nolde, Emil (1867-1956)
"Die Kunst kommt vom Menschen und ist für den Menschen gemacht - nicht für die Experten. Ihre Formen bilden sich aus der lebendigen Liebe zum Leben. Sie verbindet die Menschen und gibt ein positives Lebensgefuhl. Die Kunst ist der Spiegel Gottes - der die Menschheit ist."
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Adorno, Theodor W. (1903-1969)
"Kunst ist die Erscheinung der gesellschaftlichen Dialektik von Allgemeinem und Individuellem durch den subjektiven Geist hindurch. Soweit blickt sie über jene Dialektik hinaus, wie sie diese nicht bloß vollzieht, sondern sie durch Form reflektiert."
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Beethoven, Ludwig van (1770-1827)
"Echte Kunst ist eigensinnig."
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Kagel, Mauricio (1931)
"Kunst ist oft auch das, von dem man glaubt, es sei keine."
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Dubuffet, Jean (1901-1985)
"Die wirkliche Kunst ist immer dort, wo man sie nicht erwartet! Wo niemand an sie denkt noch ihren Namen nennt. Die Kunst verabscheut es, erkannt und mit Namen angesprochen zu werden. Sonst macht sie sich alsbald davon. Die Kunst ist eine Person, die leidenschaftlich an ihrem Inkognito hängt. Sobald es fällt und man mit dem Finger auf sie zeigt, macht sie sich davon und hinterläßt an ihrer Stelle jemanden mit Lorbeerkranz und einem Schild mit der Aufschrift KUNST auf dem Rücken. Jeder besprengt ihn mit Champagner und die Veranstaltungsredner führen ihn an einem Ring durch die Nase von Stadt zu Stadt. Das ist die falsche Kunst."
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Tzara, Tristan (1896-1963)
"Kunst ist Privatsache, der Künstler betreibt sie für sich; ein verständliches Werk ist Journalistenmache."
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Benn, Gottfried (1886-1956)
"Es scheint mir eine Tatsache zu sein, die wenig anerkannt ist, daß es sehr viel weniger produktive Substanz in einem Zeitabschnitt gibt, als im allgemeinen angenommen wird. Ferner, daß Kunst viel seltener ist, als es scheint. Dieser Schein hängt mit dem verbreiteten Irrtum zusammen, daß Kultur, Zivilisation, Bildung und Kunst im Grunde identisch seien. Kunst aber ist ein isoliertes Phänomen, individuell unfruchtbar und monoman. Das bestimmt ihren Rang. Darum, wo immer man sie vermutet, sollte man sie schützen."
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Baargeld, Johannes Theodor (1892-1927)
(Alfred F. Gruenwald)
"Am Unterleib der Gesellschaft wächst die Kunst. Die Kunst wächst in den Unterleib. Das Geheimnis des Oberleibes ist sein unterer Leib. Die Kunst ist revolutionär bis zum Unterleib."
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Huelsenbeck, Richard (1892-1974)
"Die Kunst ist in ihrer Ausfuhrung und Richtung von der Zeit abhängig, in der sie lebt, und die Künstler sind Kreaturen ihrer Epoche."
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Brehmer, KP (1938)
"Kunst ist immer eine Reflexion der gesellschaftlichen Situation. Vorausgesetzt, sie wird nicht durch irgendwelche Fremdinteressen, wie zum Beispiel Werbung, so verdreht, daß sie nicht mehr wertfrei ist."
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Hauser, Arnold (1892-1978)
"Alle Kunst ist sozial bedingt, doch nicht alles in der Kunst ist soziologisch definierbar. So vor allem die künstlerische Qualität nicht; diese hat kein soziologisches Äquivalent."
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Adorno, Theodor W. (1903-1969)
"Kunst ist die gesellschaftliche Antithesis zur Gesellschaft, nicht unmittelbar aus dieser zu deduzieren. Die Konstitution ihres Bezirks korrespondiert der eines inwendigen der Menschen als des Raums ihrer Vorstellung: vorweg hat sie teil an der Sublimierung. Plausibel daher, die Bestimmung dessen, was sie ist, aus einer Theorie des Seelenlebens herauszuspinnen."
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Otto, Gunter (1927)
"Kunst ist in unserem Leben eine »öffentliche Angelegenheit« geworden."
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Brock, Bazon (1936)
"Kunst ist beliebiger Rezeption zuordbar."
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Heinse, Wilhelm (1746-1803)
"Ich habe noch niemanden über Kunst elender sprechen hören als gerade Künstler; was der eine himmelhoch erhob, das verwarf der andere hinunter in die Hölle: und beide machten erträgliche und zuweilen gute Arbeit; aber eben deswegen betrachteten sie auch alles einseitig."
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Voltaire (1694-1778)
"Die Künst verlangen weiter nichts als die Freiheit, sich ausbreiten und wachsen zu können. Nach großen Stürmen verpflanzen sie sich gleichsam von selbst in die verheerten Länder, die ihrer bedürfen."
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Abraham a Santa Clara (1644-1709)
(eiegentlich Johann Ulrich Megerle)
"Bei der Welt gilt oft mehr ein Pfund Gunst, als ein Zentner Kunst"
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Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832)
"Die Kunst kann niemand fördern als der Meister. Gönner fördern den Künstler, das ist recht und gut; aber dadurch wird nicht immer die Kunst gefördert."
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Schlegel, Friedrich von (1772-1829)
"Nur derjenige kann ein Künstler sein, welcher eine eigene Religion, eine originelle Ansicht des Unendlichen hat."
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Platon (427-347 v.Chr.)P
"Das Genie ist angeboren und geht dem Leben voraus, die Kunst aber muss gelernt werden und ist die höchste Aufgabe des Lebens für den, der das Genie besitzt."
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Paul, Jean (1763-1825)
"Im Raume wirken große Männer selten einträchtig und gemeinschaftlich; aber in den Zeiten reichen sie sich alle die Hände aus der hohen Geisterwelt herunter zu einem Bau."
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Grillparzer, Franz (1791-1872)
"Schlendrian und Pedantismus in der Kunst urteilen immer gern nach Gattungen, diese billigen, die verwerfen sie; der offene Kunstsinn aber kennt keine Gattungen, sondern nur Individuen."
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Grillparzer, Franz (1791-1872)
"Das Kunsturteil des Dilettanten und des Meisters unterscheiden sich darin, daß ersterer dabei das Kunstwerk mit sich in Übereinstimmung zu bringen sucht; letzterer sich mit dem Kunstwerke."
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Grillparzer, Franz (1791-1872)
"Wissenschaft und Kunst, oder wenn man will: Poesie und Prosa, unterscheiden sich voneinander wie eine Reise und eine Spazierfahrt. Der Zweck der Reise liegt im Ziel, der Zweck der Spazierfahrt im Weg."
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Platen, August Graf von (1796-1835)
"Alles Stümperhafte ist individuell, und bei jeder Stümperhaftigkeit im einzelnen eines Kunstwerks tritt das Individuum hervor. Die Vollendung der Form hingegen ist die höchste Selbstverleugnung des Künstlers."
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Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832)
"Nur aus innig verbundenem Ernst und Spiel kann wahre Kunst entspringen."
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Heine, Heinrich (1797-1856)
"Plagiatismus in Frankreich. Hier hat ein Geist die Hand in der Tasche des andern, und das gibt einen gewissen Zusammenhang. - Bei diesem Talent des Gedankendiebstahls, wo einer dem andern den Gedanken stiehlt, ehe er noch ganz gedacht, wird der Geist Gemeingut. - In der Republik des lettres ist Gedankengütergemeinschaft."
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Schiller, Friedrich von (1759-1805)
"Es ist nicht wahr, was man gewöhnlich behaupten hört, daß das Publikum die Kunst herabzieht; der Künstler zieht das Publikum herab, und zu allen Zeiten, wo die Kunst verfiel, ist sie durch die Künstler verfallen."
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Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832)
"Das gewöhnliche Publikum liebt nur das Neue und an der ganzen Poesie und Kunst eben nichts als das Neue."
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Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799)
"Es ist ein schlechter Lohn, wenn ein Junge, auf den man etwas verwandt hat, am Ende ein Poet wird. Ein Viertelstündchen Nachtmusik für einen jahrelangen Dienst. Eltern, die bemerken, daß ihr Junge ein Poet von Profession werden will, sollten ihn so lange peitschen, bis er das Versemachen aufgibt, oder bis er ein großer Dichter wird."
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Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832)
"Jung' und Alte, groß und klein,
Gräßliches Gelichter!
Niemand will ein Schuster sein,
Jedermann ein Dichter."
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Vulpius, Christian A. (1762-1827)
"Ein Schriftsteller ist ein guter Narr, der seine Schätze nicht vor sich allein behalten kann, mit andern seine ganze Habe theilt, und mit Undanck belohnt wird."
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Schlegel, Friedrich von (1772-1829)
"Die Schriftstellerei ist, je nachdem man sie betreibt, eine Infamie, eine Ausschweifung, eine Tagelöhnerei, ein Handwerk, eine Kunst, eine Tugend."
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Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781)
"Ich habe es lange schon geglaubt, daß der Hof der Ort eben nicht ist, wo ein Dichter die Natur studieren kann. Aber wenn Pomp und Etikette aus Menschen Maschinen macht, so ist es das Werk des Dichters, aus diesen Maschinen wieder Menschen zu machen."
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Winckelmann, Johann Joachim (1717-1768)
"Derjenige, welcher an seinen Freund schrieb: "Ich habe nicht Zeit gehabt, mic kürzer zu fassen", wußte, daß in der Kunst der Darstellung nicht das Viele, sondern das Weniger schwer ist."
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Grillparzer, Franz (1791-1872)
"Was dem empfindenden Menschen wahr ist, ist poetisch wahr, und was dem denkenden Menschen wahr ist, philosophisch war."
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Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832)
"Die Begattung und Fortpflanzung kostet den Schmetterling das Leben, den Menschen die Schönheit, und hier liegt einer der größten Vorteile der Kunst, daß sie dasjenige dichterisch bilden darf, was der Natur unmöglich ist, wirklich aufzustellen. So wie die Kunst Kentauren erschafft, so kann sie uns auch jungfräuliche Mütter vorlügen; ja es ist ihre Pflicht."
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Grillparzer, Franz (1791-1872)
"Diese neue deutsche Poesie mit ihren Theorien kommt mir vor wie eine Schuljugend, die von ihrem Meister wegen Unartigkeit zur Rede gestellt, sich verantworteten: sie hätten neue Gesetze der Artigkeit erfunden, und nach diesen seien sie sehr gesittet."
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Heine, Heinrich (1797-1856)
"Die Demokratie führt das Ende der Literatur herbei: Freiheit und Gleichheit des Stils. Jedem sei es erlaubt, nach Willkür, aber so schlecht er wolle, zu schreiben, und doch soll kein anderer ihn stilistisch überragen und besser schreiben dürfen."
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Grillparzer, Franz (1791-1872)
"Ich kann das für keine Poesie halten, wozu die parties honteuses der Menschheit, Widerspruchsgeist, Reiz des Verbotenen, Pöbeleinfall und Modeton den Wärmestoff hergeben. Die Freiheitsdichter unserer Tage gemahnen mich an die Dienstmägde und Bauerndirnen, die von nichts zu reden wissen, aber beinahe witzig und graziös werden, wenn verdeckte Zweideutigkeiten ins Spiel kiommen."
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Paul, Jean (1763-1825)
"Manche Dichter geraten unter dem Malen schlechter Charaktere oft so ins Nachahmen derselben hinein, wie Kinder, wenn sie träumen zu pissen, wirklich ihr Wasser lassen."
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Paul, Jean (1763-1825)
"Schlechte Schriftsteller sollte man vor, große nach ihren Büchern kennenlernen, um jenen mehr die Bücher, diese mehr den Büchern zu vergeben."
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Schlegel, Friedrich von (1772-1829)p
"Wieviele Autoren gibt es wohl unter den Schriftstellern? - Autor heißt Urheber."
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Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799)
"Ein Buch ist ein Spiegel, wenn ein Affe hineinguckt, kann freilich kein Apostel heraussehen. Wir haben keine Worte mit den Dummen über Weisheit zu sprechen. Der ist schon weise, der den Weisen versteht."
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Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832)
"Es ist eine falsche Nachgiebigkeit gegen die Menge, wenn man ihnen die Empfindungen erregt, die sie haben wollen und nicht, die sie haben sollen." (bezogen auf das Theaterpublikum)
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Grillparzer, Franz (1791-1872)
"Seit man nicht mehr in die Kirche geht, ist das Theater der einzige öffentliche Gottesdienst, so wie die Literatur die Privat-Andacht."
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Delacroix, Eugene (1798-1863)
"Das Modell zieht den Künstler zu sich herab. Ein dummes Modell macht uns dumm."
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Beethoven, Ludwig van (1770-1827)
"Musik ist die höhere Offenbarung, als alle Weisheit und Philosophie."
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Bismarck, Otto Fürst von (1815-1898)
"Die erste Generation schafft Vermögen, die zweite verwaltet Vermögen, die dritte studiert Kunstgeschichte, und die vierte verkommt."
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Dürer, Albrecht (1471–1528)
"Ach, wie oft seh ich große Kunst gut Ding im Schlaf, desgleichen mir wachend nit fürkommt!"
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Schopenhauer, Arthur (1788 - 1860)
"Das Wesen der Poesie wie aller Kunst besteht im Auffassen der platonischen Idee, d. h. des Wesentlichen und daher der ganzen Art Gemeinsamen, in jedem einzelnen, wodurch jedes Ding als Repräsentant seiner Gattung auftritt und ein Fall für tausende gilt."
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Goethe, Johann Wolfgang von (1749 - 1832)
"Der Italiener hat überhaupt ein tieferes Gefühl für die hohe Würde der Kunst als andere Nationen. Jeder, der nur irgend etwas treibt, will Künstler, Meister und Professor heißen."
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Novalis (1772-1801)
"Der Maler malt eigentlich mit dem Auge: Seine Kunst ist die Kunst, regelmäßig und schön zu sehen."
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Morgenstern, Christian (1871-1914)
"Der Preuße hat keinen anderen Weg zur Kunst als den der Einfachheit. Pracht wird bei ihm zu Schwulst, Luxus zu Unsittlichkeit."
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Bonnard, Pierre (1867 - 1947)
"Der Reiz einer Frau kann einem Künstler viel über Kunst offenbaren."
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Reiners, Ludwig (1896 - 1957)
"Des Meisters ruhigste Linie ist meisterhaft durch die Unruhe, die sie verbergend verrät. Das gute Kunstwerk stellt nicht etwa Gegensätze nebeneinander, sondern es läßt uns das Gegensätzliche in einem unsichtbaren Hintergrunde ahnen. In dem Leichten ist das Schwere mitgegenwärtig. Das Wesen des Kitsches ist dagegen, daß in ihm das Süße nur süß ist."
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Goethe, Johann Wolfgang von (1749 - 1832)
"Die Deutschen sind im Durchschnitt rechtliche, biedere Menschen, aber von Originalität, Erfindung, Charakter, Einheit und Ausführung eines Kunstwerks haben sie nicht den mindesten Begriff. Das heißt mit einem Worte: Sie haben keinen Geschmack."
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Ambros, August Wilhelm (1816 - 1876)
"Die Fabel, daß Midas alles, was er berührte, in Gold verwandelte, gilt in schönerem und edleren Sinne auch vom Künstler. Nur berührt der Künstler nichts, was nicht die Fähigkeit hat, Gold zu werden. Und muß er einmal auf Befehl oder sonst gegen seine innere Kunstüberzeugung handeln, so wird es eben kein Gold."
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Goethe, Johann Wolfgang von (1749 - 1832)
"Die Frage, ob man bei Betrachtungen von Kunstleistungen vergleichen solle oder nicht, möchten wir folgendermaßen beantworten: Der ausgebildete Kenner soll vergleichen; denn ihm schwebt die Idee vor, er hat den Begriff gefaßt, was geleistet werden könne und solle. Der Liebhaber, auf dem Wege der Bildung begriffen, fördert sich am besten, wenn er nicht vergleicht, sondern jedes Verdienst einzeln betrachtet. Dadurch bildet sich Gefühl und Sinn für das Allgemeinere nach und nach aus."
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Raupach, Ernst (1784 - 1852)
"Die Kunst erfreut, es nützt die Wissenschaft. Wo aber ist ein Nutzen ohne Freude,
wo eine Freude, die nicht nützlich ist?"
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Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781)
"Die Kunst muß malen, wie sich die plastische Natur - wenn es eine gibt das Bild dachte: Ohne den Abfall, welchen der widerstrebende Stoff unvermeidlich macht; ohne das Verderb, mit welchem die Zeit dagegen ankämpft."
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Beethoven, Ludwig van (1770-1827)
"Die Kunst, die verfolgte, findet überall eine Freistatt; erfand doch Dädalus, eingeschlossen im Labyrinthe, die Flügel, die ihn oben hinaus in die Luft emporhoben."
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Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832)
"Die Menschen sind nur solange produktiv in Poesie und Kunst, wie sie noch religiös sind; dann werden sie bloß nachahmend und wiederholend."
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Wagner, Richard (1813-1883)
"Die Oper ist ein Irrtum; denn in diesem Kunstgenre ist ein Mittel des Ausdrucks - die Musik - zum Zweck, der Zweck des Ausdrucks - das Drama - aber zum Mittel gemacht."
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Wagner, Richard (1813-1883)
"Die Würde des Virtuosen beruht daher lediglich auf der Würde, welche er der schaffenden Kunst zu erhalten weiß: Vermag er mit dieser zu tändeln und zu spielen, so wirft er seine eigene Ehre fort."
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Grillparzer, Franz (1791-1872)
"Ein Dilettant freut sich zu Haus
an seinem eignen Geklimper,
doch treibt seine Kunst in die Welt hinaus,
veredelt er sich zum Stümper."
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Rathenau, Walter (1867-1922)
"Ein Kunstwerk wird auf den Genießenden nicht mehr Seelenstimmung übertragen, als bei seiner Schöpfung aufgewendet wurde."
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Pluhar, Erika (1939 - )
"Erfolg muß auch in der Kunst immer mit viel Geld zu tun haben, sonst wird er gar nicht mehr richtig geachtet."
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Ebner-Eschenbach, Marie von (1830-1916)
"Es glaube doch nicht jeder, der imstande war, seine Meinung von einem Kunstwerk aufzuschreiben, er habe es kritisiert!"
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Schröder-Devrient, Wilhelmine (1804 - 1860)
"Es ist ja doch nur ein ewiges Suchen in der Kunst, und der Künstler ist verloren, ist tot für die Kunst, sobald er sich dem Wahne hingibt, am Ziel zu sein."
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Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832)
"Es steht manches Schöne isoliert in der Welt, doch der Geist ist es, der Verknüpfungen zu entdecken und dadurch Kunstwerke hervorzubringen hat. Die Blume gewinnt erst ihren Reiz durch das Insekt, das ihr anhängt, durch den Tautropfen, der sie befeuchtet, durch das Gefäß, woraus sie allenfalls ihre letzte Nahrung zieht. Kein Busch, kein Baum, dem man nicht durch die Nachbarschaft eines Felsens, einer Quelle Bedeutung geben, durch eine mäßige einfache Ferne größern Reiz verleihen könnte."
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Paul, Jean (1763-1825)
"Gesetze, Zeiten, Völker überleben sich. Nur die Sternbilder der Kunst schimmern in alter Unvergänglichkeit über den Kirchhöfen der Zeit."
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Matisse, Henri (1869-1954)
"Heute ist es möglich, in wenigen Sekunden ein Bild auf einer photographischen Platte festzuhalten - genauer und wirklichkeitsgetreuer, als es ein Mensch zeichnen kann. Mit dem Aufkommen der Photographie verschwand in der Kunst die Notwendigkeit exakter Reproduktion."
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Rodin, Auguste (1840-1917)
"Häßlich in der Kunst ist das, was keinen Charakter, das heißt weder eine innere noch eine äußere Wahrheit besitzt, ferner das, was, anstatt ausdrucksvoll zu sein, einnehmend oder schön sein möchte, was gekünstelt und gesucht ist, was ohne Grund lächelt, was sich aufdrängt und spreizt."
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Morgenstern, Christian (1871-1914)
"Ich schreibe der Gegenwart schön gebildeter Gegenstände einen großen Einfluß auf den Menschen zu. So sollten wir die Möbel unserer Kinderzimmer mit außerordentlicher Sorgfalt auswählen. Irgend ein schöner, schlichter, ehrwürdiger Schrank, auf den der Blick unsres Kindes von seinem Lager aus fällt, ja kunstvolle Modelle bedeutender Bauwerke, z. B. eine kleine Nachbildung der Peterskuppel, eines griechischen Tempels, einer modernen Eisenbrücke würden ihm zweifellos eine Ahnung von großem Stil geben, die es sein ganzes Leben hindurch nachspüren und weiterentwickeln würde."
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Thoma, Hans (1839-1924)
"Ich spiele jetzt die Rolle eines Kunstmäzens und lasse mir vom lieben Gott täglich schöne Werke vormalen."
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Joubert, Joseph (1754-1824)
"Illusion und Weisheit zusammen bilden das Entzücken des Lebens und der Kunst."
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Schönberg, Arnold (1874-1951)
"In der Kunst sollte es keine Aufgeregtheit geben. Wahre Kunst ist kalt."
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Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832)
"In der wahren Kunst gibt es keine Vorschule, wohl aber Vorbereitungen; die beste jedoch ist die Teilnahme des geringsten Schülers am Geschäft des Meisters. Aus Farbenreibern sind treffliche Maler hervorgegangen."
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Joubert, Joseph (1754-1824)
"In jederlei Kunstwerk bildet die augenscheinliche oder verborgene Symmetrie den sichtbaren oder geheimen Grund des Vergnügens, das wir empfinden. Alles Zusammengesetzte bedarf irgendeiner Wiederholung in seinen Teilen, um verstanden zu werden, um im Gedächtnis haften zu bleiben und uns als ein Ganzes zu erscheinen."
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Eliot, George (1819 - 1880)
"In Zeiten, in denen jede Nation immer weniger Kultur für ihren eigenen Bedarf zur Verfügung hat, machen alle Nationen wütende Anstrengungen, um ihre Kultur zu exportieren, um einander ihre Leistungen im Bereiche der Kunst aufzudrängen."
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Malraux, André (1901-1976)
"Kultur ist die Gesamtheit aller Formen der Kunst, der Liebe und des Denkens, die, im Verlaufe von Jahrtausenden, dem Menschen erlaubt haben, weniger Sklave zu sein."
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Bonsels, Waldemar (1880 - 1952)
"Kunst entsteht nicht aus der Mühe, sondern aus der Fülle. Der Künstler ringt nicht mit seinem Werk, sondern mit dem, was ihn daran hindert."
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Kessel, Martin (1901-1990)
"Kunst ist das, was übrigbleibt, nachdem alles an ihr bis ins Letzte analysiert worden ist."
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Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781)
"Ha! daß wir nich unmittelbar mit den Augen malen! Auf dem langen Wege, aus dem Auge durch den Arm in den Pinsel, wieviel geht da verloren!"
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Heine, Heinrich (1797-1856)
"Die Werke des Geistes sind ewig feststehend, aber die Kritik ist etwas Wandelbares; sie geht hervor aus den Ansichten der Zeit."
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Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863)
"Kunst und Gesellschaft verhalten sich jetzt zueinander wie Gewissen und Tun. Welch eine Zeit, wenn sie sich dereinst decken, wenn Kunst gar nicht schöner träumen kann, als die Gesellschaft lebt!"
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Feuerbach, Ludwig (1804-1872)
"Die echten Schriftsteller sind Gewissensbisse der Menschheit."
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Nietzsche, Friedrich (1844-1900)
"Der Nüchterne, der Müde, der Erschöpfte, der Vertrocknete (z.B. ein Gelehrter) kann absolut nichts von der Kunst empfangen, weil er die künstlerische Urkraft, die Nötigung des Reichtums nicht hat: Wer nicht geben kann, empfängt auch nichts."
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Nietzsche, Friedrich (1844-1900)
"Es ist ein Nachteil für gute Gedanken, wenn sie zu rasch aufeinanderfolgen; sie verdecken sich geenseitig die Aussicht. - Deshalb haben die größten Künstlerund Schriftsteller reichlichen Gebrauch vom Mittelmäßigen gemacht."
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Cocteau, Jean (1889-1963)
"Der Leser will sich selber lesen. Findet ein Buch seine Zustimmung, so will er des Glaubens sein, er selber könnte es geschrieben haben. Zuweilen grollt er dem Buch soga, weil es sich an seine Stelle setzt und ausspricht, was er so nicht hätte sagen können, ja, er redet sich ein, daß er es besser ausgedrückt hätte."
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Cocteau, Jean (1889-1963)
"Die Leute verlangen, daß man ihnen die Poesie erkläre. Sie wissen nicht, daß die Poesie eine geschlossene Gesellschaft ist, wo man nur selten empfängt, wo es sogar vorkommt, daß man niemanden empfängt."
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Menzel, Adolph (1815-1905)
"Der Impressionismus ist die Kunst der Faulheit"
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Cocteau, Jean (1889-1963)
"Auf meinem Rückweg ins Hotel begriff ich, daß die impressionistische Malerei langweilig ist, weil sie ohne Geheimnisse ist und die heutige Malerei enttäuschend, weil sie ihre Geheimnisse auf der Außenseite trägt."
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Abraham a Santa Clara (1644-1709)
"Es ist nicht jeder ein Musikant, der eine Geige auf dem Rücken trägt."
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Kraus, Karl (1874-1936)
"Liebe und Kunst umarmen nicht was schön ist, sondern was eben dadurch schön wird."
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Degas, Edgar (1834-1917)
"Malen ist nicht schwierig, solange man nichts davon versteht. Wenn man diese Kunst aber begriffen hat, dann wird man gefordert."
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Schopenhauer, Arthur (1788-1860)
"Mit einem Kunstwerk muß man sich verhalten wie mit einem großen Herrn: Sich davor hinstellen und warten, daß es einem etwas sage."
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Grillparzer, Franz (1791-1872)
"O, ihr kunsthistorisches Gelichter! Nennt ihr den Tonsetzer "Tondichter"? Dann nennt auch, was wir Dichter nannten, in Zukunft "Wörtermusikanten"."
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Allen, Woody (1935)
"Wenn man im Leben scheitert, kann das gefährlich sein. Wenn man in der Kunst scheitert, ist das peinlich."
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Geiger, Rupprecht (1908-2009)
"Farbe hat wie Licht Anspruch, in der Reihe der Elemente eingestuft zu werden – Feuer, Wasser, Luft, Farbe, Licht und Erde."
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Chagall, Marc (1887-1985)
"Kunst scheint mir vor allem ein Seelenzustand zu sein."
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Klein, Yves (1928-1962)
"Kunst ist keine Inspiration, die ich weiß nicht woher kommt, zufällig ihren Weg nimmt und nichts weiter anbietet als das pittoreske Äußere der Dinge. Kunst ist die Logik selbst, vom Genie geschmückt, einem notwendigen Weg folgend und die höchsten Gesetze in sich tragend."
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Weißt Du denn, wie hoch-, hochnötig es ist, dass der Kunst ehrliche Leute erhalten bleiben? Ich will nicht behaupten, es gäbe keine, aber Du fühlst selbst, was ich meine, und weißt ebensogut wie ich, dass eine Menge Leute, die malen , großartige Lügner sind ... Fast niemand weiß, dass das Geheimnis guter Arbeit zum großen Teil Redlichkeit und ehrliches Gefühl ist."
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Strauß, Botho (1944)
"Der Alltag selbst ist übervoll mit Künsten und mit Kunst. Aus jedem Winkel der Erlebniswelt, von der Bankfiliale bis zur U-Bahn-Werbung, springt dich ein Kunstwerk an. Kunst: das ist Blickfang allerorten."
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Oppenheim, Meret (1913-1985)
"Die Freiheit wird einem nicht gegeben, man muss sie nehmen."
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Krasner, Lee (1908-1984)
"Ich bringe das, was ich das Organische nenne, mit dem, was ich das Abstrakte nenne, zusammen."
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Horn, Rebecca (1944)
"Mich interessiert die Seele eines Objekts, nicht das Maschinelle daran."
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Schwind, Moritz von (1804-1871)
"Das Publikum ist durch die bisherige Handhabung unserer Kunst gewöhnt, einem Bilde gegenüber vor allem eine feierliche Langeweile zu empfinden, die sich in einem noch langweiligeren Hang zu kritisieren ausgießt."
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Gerz, Jochen (1940)
"Die Kunst ist viel zu wichtig, als dass man sie der Kunstwelt überlassen dürfte."
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Warhol, Andy (1928-1987)
"Ich glaube wirklich an leere Räume, obwohl ich als Künstler viel Müll produziere. Ein leerer Raum ist nie vergeudeter Raum. Ein vergeudeter Raum ist jeder Raum, in dem Kunst ist. Ein Künstler ist jemand, der Sachen produziert, die keiner haben muss. Er nimmt aus irgendeinem Grund jedoch an, es sei eine gute Idee, seine Mitmenschen mit Kunst zu versorgen. Auf der einen Seite glaube ich also wirklich an leere Räume, aber auf der anderen Seite mache ich, weil ich immer noch Kunst mache, immer noch für andere Müll, den sie dann in ihre Räume tragen, die, wie ich meine, eigentlich leer bleiben sollten."
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Pascal, Blaise (1623-1662)
"Die einzige Sache, die uns von unseren Nichtigkeiten tröstet, ist die Zerstreuung und sie ist dabei die elendste unserer Nichtigkeiten. Sie hindert uns am hauptsächlichsten, an uns zu denken. Ohne sie wären wir in der Langeweile, aber sie stieße uns zu einem verlässlicheren Mittel, aus ihr herauszutreten. Aber die Zerstreuung unterhält uns und führt uns empfindungslos zum Tode."
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Dali, Salvador (1904-1989)
"In der Kunst ist es anders als beim Fußballspiel. In Abseitsstellung erzielt man die meisten Treffer."
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Waugh, Evelyn (1903-1966)
"Früher hat man mit der Kunst experimentiert. Heute gibt man bereits die Experimente als Kunst aus."
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Hauser, Arnold (1892-1978)
"Wenn der Paläolithiker ein Tier an den Felsen malte, so schaffte er ein wirkliches Tier herbei. Für ihn bedeutete die Welt der Fiktionen und Bilder noch keinen eigenen, von der Erfahrungswirklichkeit verschiedenen und geschiedenen Bezirk; er konfrontierte die beiden noch nicht miteinander, sondern sah in der einen die unmittelbare, abstandlose Fortsetzung der anderen."
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Pollock, Jackson (1912-1956)
"Ich denke, die Fremdheit wird schwinden, und ich glaube, dass wir die tiefere Bedeutung der modernen Kunst entdecken werden."
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Kandinsky, Wassily (1866-1944)
"Jedes Kunstwerk ensteht technisch so, wie der Kosmos enstand – durch Katastrophen, die aus dem chaotischen Gebrüll der Instrumente zum Schluss eine Symphonie bilden, die Sphärenmusik heißt. Werkschöpfung ist Weltschöpfung."
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Rauch, Neo (1960)
„Ich habe Leimruten ausgeworfen.“
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Rauch, Neo (1960)
„Im glücklichen Italien fällt mir nichts ein.“
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Rauch, Neo (1960)
"Wenn mir schon nicht die Perspektive des Mannes auf dem Mond möglich ist, dann doch wenigstens die des Blickes aus dem Augenwinkel heraus. Die Wahrnehmungen aus dem Augenwinkel heraus kommen ja eigentlich in ihrer poetischen Substanz den Traumbildern gleich. Jeder kennt das. Du nimmst etwas wahr aus dieser Sichtlage heraus und man wendet sich dem zu, und es ist weg."
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Rauch, Neo (1960)
"Manche Dinge umgibt ein abwaschbarer Vorhang aus Ironie. Dinge, die mich tief berühren, die aber, wenn ich es pur ausstellen würde, in den Kitsch hineingehen würden."
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Rauch, Neo (1960)
"Ich bin mir klar darüber, dass ich im Grenzbereich agiere, wo es abschüssig wird und die Gefahr lauert, mich im Erzählen zu verlieren. Aber das muss der Künstler: sich in Gefahr begeben. Die Moderne als Endzustand und Klassenziel: das ist ein deutsches Missverständnis."
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Rauch, Neo (1960)
"Für mich bedeutet Malen die Fortsetzung des Traums mit anderen Mitteln."
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Rauch, Neo (1960)
"Denn das wäre ja etwas außerordentlich Anstrebenswertes: Dass jemand etwas anbietet, das man so noch nicht gesehen hat. Nicht im Sinne von etwas Spektakulärem, sondern im Sinne einer Freilegung von Verschüttetem, Verstelltem und Verlorenem."
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Rauch, Neo (1960)
"Die Titelfindung ist nicht selten ein mühsamer Prozess, denn mein Interesse am etymologischen Wurzelwerk auch des banalsten Begriffs führt mich in Bedeutungssedimente, die den Intentionen des Malerischen mitunter unerwartete Impulse zusenden. Zuweilen jedoch vermag ein Wort ein Bild auszulösen! Es kommt vor, dass ein Wort einen unheimlichen atmosphärischen Sog in Richtung eines sich wie von selbst erzeugenden Bildes entwickelt, dem ich dann nur noch ordnend zu assistieren habe. Solche Momente sind kostbar und sie binden mich noch enger an meine Muttersprache, denn nur hier sind derartige Erfahrungen möglich."
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Rauch, Neo (1960)
"Das Dargestellte soll letztlich Privatangelegenheit bleiben, die Malerei selbst jedoch als Profession und Ziel erscheinen."
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Rauch, Neo (1960)
"Das Museum kann geradezu ein Entfaltungsraum für spirituelle Impulse sein, es kann ein Geländer anbieten, an dem man seine Fassung wiederfinden kann. Denn alles, was ansonsten an Instituten, Aufführungsorten und Transportmitteln zu passieren ist, ist ja eher dazu angetan, die Mensachen fassungslos zu machen. Viele befinden sich ja im Zustand tiefgreifender Fassungslosigkeit, um nicht zu sagen: Haltlosigkeit. Und ein Museum kann Fassungen anbieten und Kunstwerke sind auch Versuche, Fassung zu erlangen, etwas zu fassen, einzufassen, zu bündeln."
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Rauch, Neo (1960)
"Die Partikel werden [...] auf den Flächen zu für mich völlig neuen Bedeutungszusammenhängen verkettet und verwoben. Daher kommt auch dieser Stückwerk- und Collagecharakter der Bilder, der mir nicht unwillkommenh ist. Man kann den Eindruck haben, das Bild wäe nur eine Möglichkeit, das Inventar zu arrangieren, man könnte die Elemente auch verschieben. Nicht dass die Kompositionj leger wäre, aber das Material selbst, so habe ich es jedenfalls gern, legt den Wunsch nach Greifen und Verrücken nahe, auch im Sinne von Ver-Rücktheit."
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Rauch, Neo (1960)
"Ich begreife den Vorgang des Malens als außerordentlich kreatürliche, geradezu dem Atmen nahestehende Form der Weltaneignung, die nach Außen weitgehend absichtslos ist und die sich im Wesentlichen auf den Prozess des konzentrierten Durchströmens beschränkt. Ich vernachlässige hier vorsätzlich die Betrachtung aller katalytischen Einflüsse, die geeignet sein könnten, diesem Geschehen seine Unschuld zu nehmen."
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Rauch, Neo (1960)
"Um die illustrative Peinlichkeit und, sagen wir mal, den Philosophiekitsch zu vermeiden, den spirituellen Kitsch, verwende ich gerne Elemente der Werbegrafik und vielleicht auch des Comics. Ich versuche, auf diese Weise die Dinge ein wenig in Balance zu bringen. In meinem Bestreben um Vermittlung, um Ausgleich lege ich den allergrößten Wert darauf, dass neben den durchaus konzeptuellen Bastelanteilen, denen die Bilder entspringen, auch im rechten Moment nichts anderes als die Malerei Raum bekommt, umk sich zu entfalten."
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Rauch, Neo (1960)
"Die verschlungenen Pfade der Etymologie sollen ruhig und lustvoll beschritten werden."
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Rauch, Neo (1960)
"Das surrealistische Prinzip und dieser psychische Automatismus finden bei mir nur bedingt Anwendung. Es ist schon eine Ablesbarkeit, eine Dechriffierbarkeit angestrebt. Es gibt aber ein Aussonderungsverfahren, das sich über mehrere Stufen erstreckt und ich entscheide mich dann von allen Varianten, die mir in den Sinn kommen, zunächst einmal für die ungehörigste - immer im Rahmen meiner Möglichkeiten zu verstehen. Diese bringe ich dann auf den Prüfstand der Malerei. Wenn alles gut geht, kommt die Ungehörigkeit zur Geltung und fügt dem bisherigen Inventar einen weiteren Anknüpfungspunkt für das Gewebe meiner privaten Ikonografie hinzu."
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Rauch, Neo (1960)
"Es ist ja nicht so, dass das, was nachherauf der Leinwand vorliegt, deckungsgleich ist mit der Ahnung, die ich vom Bild hatte oder die mir zugesteckt wurde. Es findet immer ein Moment der Verwandlung statt. Das ist sehr vergleichbar mit dem Versuch, jemandem einen Traum zu erzählen. Schon die Erzählung dieses Traums ist eine Abstraktion. Einen Traum kann ich niemandem vermitteln."
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Rauch, Neo (1960)
"Die rigorose Aussonderung des Dynamischen aus unseren Lebensprozessen, so sehr das Element der Dynamik diese auch prägt, gerade jetzt und zunehmend, scheint mir ein unabdingbarer Vorgang zu sein, der jedenfalls meine Arbeit überhaupt erst möglich macht."
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Rauch, Neo (1960)
"Ich kann mich nicht zu einem Farbklima zwingen, das nichts mit mir zu tun hat, nur, um saisonalen Erwartungshaltungen zu entsprechen oder um jung und cluborientiert zu erscheinen. Aber es lässt sich andererseits sagen, dass in dieser spezifischen Koloristik auch Erinnerungen verborgen sind, die sich mit dem ästhetischen Klima verbinden lassen, das mich in meinen frühen Kindheitsjahren umgab. Und natürlich zehre ich von diesen Erinnerungselementen."
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Rauch, Neo (1960)
"Wenn ich eine Landschaft angelegt habe und zwei, drei Figuren angelegt, die in der Landschaft beschäftigt sein sollen, lege ich zunächst die Porträts, die Köpfe dieser Figuren grob an, dann schreite ich zur Präzisierung, ich forme die Physiognomien aus: Das ist, als wenn man in einem Raum das Licht anknipsen würde."
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Rauch, Neo (1960)
"Gut funktionierende Bilder beinhalten doch immer auch ausgefranste Partien, perforierte Segmente, bei denen das über sie verhängte Gesetzeswerk nicht greift oder sogar unterlaufen wird. Der Maler muss Sorge tragen können, dass solche Momente stattfinden und erhalten bleiben. Sonst schafft er lediglich ein totes Gewebe mit hoher Präzision."
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Rauch, Neo (1960)
"Die mir wichtigsten Qualitätsmerkmale in der Malerei sind Eigentümlichkeit, Suggestivität und Zeitlosigkeit."
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Rauch, Neo (1960)
"Ich bin ja auch eine Membran kollektiver Ströme, bei mir muss jedoch alles durch das Nadelöhr meiner Subjektivität."
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Rauch, Neo (1960)
"Meine Bilder sind Allegorien. Ich versuche, diese an mich heranspülten Bild-Ahnungen als allegorische Situationen in Malerei umzusetzen."
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Heuss, Theodor (1884-1963)
"'Man nehme...", so begannen oder beginnen noch die Kochbücher, um die Proportionen in der Zuteilung von diesem oder jenem mitzuteilen, damit ein Gericht schmackhaft werde. Aber dieses Buch gibt ja keine 'Rezepte', mit deren Befolgung ein einigermaßen geglückter Versuch erreicht wird, sondern erläutert und berät, wie man den Versuch wagen soll, wie es mit der Art des Handwerkzeuges bestellt ist, wie es behandelt werden will, worin die Techniken sich unterscheiden, mit denen man an das Wagnis herangehen mag, hinter dem das ehrwürdige und gewiß zunächst einschüchternde Wort 'Kunst' steht."
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Heuss, Theodor (1884-1963)
"Offenbar hat sich der 'Ruf', daß ich ein zeichnender Dilettant bin, so weit verbreitet, daß man mich bat, diesem schönen Werk ein paar Worte voranzustellen. Ich habe mit einer bejahenden Antwort nicht gezögert, denn wie oft hae ich jungen Menschen, die 'auf Fahrt' gingen, den Rat gegeben: nehmt ein Skizzenbuch, haltet ein Stadttor fest, die Bewegung einer Hügelgruppe zum Tal, den Nepomuk auf einer Brücke, die barocke Zier eines Parktore u.s.f. Ihr werdet reicher, sicher glücklicher nach Hause kommen."
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Heuss, Theodor (1884-1963)
"Diese Kunst ist in so angenehmer Weise altruistisch - sie stört niemanden; mit diesen Worten soll keine posthume Polemik gegen die klavierübende Jungfrau zum Druck befördert werden, die einmal durch lange Zeit mein Arbeitsleben genußvoll verdüsterte. Und fast jede Zeichnung - draußen, auf der Wanderung - trägt eine Anekdote mit sich: da Gespräch mit einer bayrischen Bäuerin, dort ein höchst wirkungsvoller Fluch gegen eine Rasselbande arabisch-israelischer Buben, hier plötzliches Abbrechen wegen Gewitter und guter Schnaps im rettenden Nachbarhaus."
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Heuss, Theodor (1884-1963)
"Man nehme... keinen Radiergummi!"
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Heuss, Theodor (1884-1963)
"Es gibt eine Kunst, die ihrem elementaren Wesen nach von allen Dingen abstrahiert. Sie hat sich deshalb auch eine Zeitlang 'abstrakt' genannt, beginnt aber jetzt, wenn ich richtig sehe, dies etwas alberne Wort zu verabschieden, begreifend, daß jede Linie schon eine 'Abstraktion' gibt."
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Wickert, Ulrich (1942)
Wickert: Ich bin im Augenblick sehr fasziniert von Neo Rauch und seiner Art zu malen. Plötzlich ist Malerei wieder hochinteressant. Und nicht nur nach dem Motto, ich stelle einen Filzpantoffel irgendwohin oder eine leere Bierkiste und nenne das Konsumkritik. Zu Neo Rauch hat mal eine Dozentin für Kunstgeschichte gesagt: Ihre Bilder sind mir nicht gefährlich genug. Und er hat geantwortet: Stimmt, damit kann man sich nicht erschießen. Das ist ein schöner Satz. Ja, die Auseinandersetzung mit ihm wäre spannend.
Brussig: Sie sind also ein Fan der Neuen Leipziger Malschule. Dann war in der DDR also doch nicht alles schlecht...
Wickert: Zumindest haben die Künstler in Leipzig noch ordentlich malen gelernt. Also im handwerklichen Sinne. Daß man erst mal richtig lernt, eine Leinwand zu spannen, sie zu grundieren, welche Farben man wählt und welche Pinsel. Das ist sehr wichtig. Gutes Handwerk als Grundlage wird heutzutage leider oft unterschätzt. Das gilt auch für den Journalismus.
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Lautréamont, Comte de (1846-1870)
„Er ist schön […] wie die zufällige Begegnung eines Regenschirmes mit einer Nähmaschine auf dem Seziertisch.“
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Dali, Salvador (1904-1989)
"Der Unterschied zwischen wahren und unwahren Erinnerungen ähnelt den der Diamanten: Die Kopie wirkt am echtesten und brilliantesten."
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Dali, Salvador (1904-1989)
"Das Auge ist wirklich etwas wunderbares. Man muss es so gebrauchen, wie ich es mit meinem getan habe, das zu einem weichen psychedelischen Fotoapparat geworden ist. Ich kann es bestimmen, Aufnahmen zu machen von Visionen meines Geistes."
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Dali, Salvador (1904-1989)
"Dass ich selbst während des Malens die Bedeutung meiner Bilder nicht verstehe, heißt nicht, dass diese Bilder keine Bedeutung haben. Im Gegenteil, sie haben eine so tiefe, komplexe, zusammenhängende, ungewollte Bedeutung, dass sie sich der einfachen Analyse einer logischen Intuition entziehen."
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Dali, Salvador (1904-1989)
"Jeden Morgen beim Erwachen genieße ich das erhabene Vergnügen, Salvador Dali zu sein. Voller Erstaunen frage ich mich dann, was dieser Dali heute noch wieder Wunderbares verrichten wird."
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Dali, Salvador (1904-1989)
"Füße und Unterarme einer Frau müssen von exhibitionistischer Schönheit sein."
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Dali, Salvador (1904-1989)
"Die beiden größten Glücksfälle, die einem Maler passieren können, sind: 1. Spanier zu sein, 2. Dalí zu heißen."
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Dali, Salvador (1904-1989)
"Meine Schnurrbartspitzen sind Radar-Antennen, mit deren Hilfe ich tagsüber alles empfange, was in der Welt um mich vorgeht und gedacht wird."
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Gabo, Naum (1890-1977)
"Bis jetzt haben Bildhauer der Masse den Vorzug gegeben und einer so wichtigen Komponente von Masse wie dem Raum wenig oder gar keine Aufmerksamkeit geschenkt ... wir betrachten ihn als absolutes skulpturales Element."
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Miró, Joan (1893-1983)
"Es gibt drei Formen, die mich ständig verfolgen: ein roter Kreis, der Mond und ein Stern."
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Leonardo da Vinci (1452-1519)
"Binde deinen Karren an einen Stern."
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Dali, Salvador (1904-1989)
"Im Abschied liegt die Geburt der Erinnerung."
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Friedrich, Caspar David (1774-1840)
"Schließe dein leibliches Auge, damit du mit dem geistigen Auge siehest dein Bild. Dann fördere zutage, was du im Dunkeln gesehen, daß es zurückwirke auf andere von außen nach innen."
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Leonardo da Vinci (1452-1519)
"Und wenn du allein sein wirst, wirst du ganz dein sein."
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Rodin, Auguste (1840-1917)
"Überall sehe ich den kubischen Sinn, so daß Flächen und Volumen mir wie das große Gesetz allen Lebens und aller Schönheit erscheinen [...] Ich glaube, daß ich Bildhauer, Realist geblieben bin. Die Schönheit ist nicht ein Ausgangspunkt, sondern ein Resultat; nur dort ist Schönheit, wo Wahrheit ist."
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Rodin, Auguste (1840-1917)
"Wenn ein guter Bildhauer menschliche Körper modelliert, so stellt er nicht nur die Muskulatur dar, sondern auch das Leben, das sie erwärmt [...] ja mehr als das Leben [...] die Kraft, die sie geformt und ihnen Anmut oder Stärke, Liebreiz oder ungezähmte Freude schenkte."
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Maillol, Aristide (1861-1944)
"Man kann schon etwas von Rodin lernen [...] trotzdem habe ich das Bedürfnis in mir gespürt, zu stabileren und geschlosseneren Formen zurückzukehren. Befreit von den kleinen psychologischen Details gehorchen die Formen der plastischen Bestimmung in der Skulptur um so mehr."
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Lehmbruck, Wilhelm (1881–1919)
"Alle Kunst ist Maß. Maß gegen Maß, das ist alles. Die Maße - oder bei Figuren die Proportionen - bestimmen den Eindruck, bestimmen die Wirkung, bestimmen den körperlichen Ausdruck, bestimmen die Linie, bestimmen die Silhouette und alles. Daher muß eine gute Skulptur wie eine gute Komposition gehandhabt werden, wie ein Gebäude, wo Maß gegen Maß spricht." (vor 1919)
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Marcks, Gerhard (1889–1981)
"Ich überall mit heißem Bemühen an großer und guter Kunst gelernt, von den Ägyptern etc. bis zu den Zeitgenossen. Nämlich das Wie, nicht das Was."
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Marini, Marino (1901-1980)
"Was mich betrifft, da ich aus dem Mittelmeerraum stamme, kann ich mich nur durch das Menschliche frei ausdrücken. Aber ich akzeptiere und bewundere jede andere Form des Ausdrucks, vorausgesetzt dem Künstler gelingt es, seine Botschaft dadurch zu übermitteln. Ein Streichholz mag bewegender sein als eine dorische Säule, aber es wäre absurd, a priori anzuerkennen, daß eine Schachtel Streichhölzer eine Botschaft auf demselben Niveau wie der Parthenon bilden könnte."
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Laurens, Henri (1885-1954)
"Die Hohlräume müssen in einer Plastik ebensoviel Bedeutung haben wie die Volumen. Die Plastik ist vor allem Besitzergreifung des Raumes, eines durch Formen begrenzten Raumes. Viele machen Plastiken ohne Gefühl für den Raum; deshalb haben ihre Figuren überhaupt keinen Charakter."
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Derain, André (1880-1954)
"Man muss die Natur in ihrer Sparsamkeit, ihrem Lauf, ihrer einfallslosen Entwicklung begreifen. Mit anderen Worten: Man muss ihren Stil annehmen, sich selbst in das Innere dieses Stils setzen, anstatt zu versuchen, die Wirkungen nachzuahmen, die Äußerlichkeiten."
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Gaudier-Brzeska, Henri (1891-1915)
"Die Plastik, die ich bewundere, ist das Werk eines meisterlichen Handwerkers. Jeder Zentimeter der Oberfläche wird mit dem Meißel erobert - jeder Hammerschlag ist eine physische und geistige Anstrengung. Es gibt keine willkürlichen Übertragungen eines Entwurfs in irgendein Material. Sie sind sich vollkommen im klaren über die verschiedenartigen Qualitäten und Möglichkeiten von Holz, Stein und Metall."
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Brancusi, Constantin (1876-1957)
"Nach meiner Meinung müsste eine wahre Form Unendlichkeit suggerieren. Die Oberflächen müssten so aussehen, als gingen sie immer weiter, als wenn sie aus der Masse in ein vollkommenes und vollständiges Sein aufstiegen."
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Brancusi, Constantin (1876-1957)
"Kunst muß in den Geist der Natur eindringen und ebenso wie die Natur Wesen schaffen, deren Formen und Leben vollständig sind."
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Matisse, Henri (1869-1954)
"Ich habe Plastik gemacht, wenn ich von der Malerei ermüdet war. Um das Medium zu wechseln. Aber ich habe Plastik als ein Maler gemacht. Ich machte nicht Plastik wie ein Bildhauer. Was die Plastik aussagt, ist nicht das, was die Malerei aussagt. Das, was die Malerei sagt, ist nicht das, was die Musik sagt. Das sind parallele Wege, aber man darf sie nicht vermischen."
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"Der Kubismus ist weder ein Samenkorn noch ein Fötus, sondern eine Kunst, der es vor allem um die Form geht, und wenn eine Form einmal geschaffen ist, dann ist sie da und lebt ihr eigenes Leben weiter."
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Archipenko, Alexander (1887-1964)
"Unter Berufung auf meine Erfahrung kann ich sagen, daß der neue Formenstil es ist, der andersartige Werkstoffe fordert, nicht aber umgekehrt die neuen Stoffe den neuen Stil schaffen. Die moderne Kunst ist nicht nur Zusammenstellung einiger angestrichener Leisten, sie ist eine in Stil umgesetzte Leistung von Kräften des Geistes und der Vorstellung."
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Archipenko, Alexander (1887-1964)
"Seit dem Jahre 1912 habe ich die Ungreifbaren: Raum, Transparenz, Licht und Reflexion, in einer Form vereinigt. Dies hat sich zur modernen Skulptur entwickelt, zusammen mit der Konkave (negative Form)."
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Archipenko, Alexander (1887-1964)
"Meine Skulptur-Malerei stellt eine gegenseitige Beziehung von Form und Farbe dar. Eines betont oder verringert das andere. Sie sind optisch und geistig vereint oder kontrastiert. Das hängt von dem beabsichtigten Ziel ab."
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Boccioni, Umberto (1882-1916)
"Schließlich müssen wir darauf bestehen, daß der Künstler in der Bildhauerei nicht davor zurückschrecken darf, jedes Mittel, das es ihm erlaubt, Wirklichkeit zu erreichen, zu verwenden. Es gibt keine dümmere Furcht als die, die Grenzen unserer Kunst zu überschreiten."
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Balla, Giacomo (1871–1958)
"Ein elektrisches Bügeleisen, sein weißer Stuhl, der so rein schimmert wie eine Pfeife, erfreut das Auge mehr als eine Statuette eines Aktes, die auf einem Podest feststeckt, das für diesen Zweck scheußlich getönt wurde."
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Duchamp-Villon, Raymond (1876-1918)
"Es ist unmöglich das Verlangen der heutigen Kunst nur mit den Mitteln der Vergangenheit zu befriedigen. Wir wollen plastisch jene Dinge erfassen, mit denen sich die Plastik vorher niemals abgab. Gehen wir oder geht sie fehl bei diesem Unternehmen?"
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Gutfreund, Otto (1889–1927)
"Der Bildhauer realisiert eine imaginäre Vorstellung im wirklichen Raum und hält in greifbarer Form den Fluß des Geschehens durch räumliche Materialisierung auf."
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Lipchitz, Jacques (1891-1973)
"Ich entdeckte plötzlich, daß Volumen in der Skulptur durch Licht und Schatten geschaffen wird. Volumen ist Licht. Bei einer sanft gerundeten oder krummlinigen Skulptur wäscht das Licht über die Oberfläche und vermindert oder zerstört möglicherweise das Gespür für Volumen, das Gespür für eine dritte Dimension. Wenn die Formen einer Skulptur winklig sind, wenn die Oberfläche durch tiefe gegenseitige Durchdringungen und Kontraste aufgebrochen ist, kann das Licht einwirken, daß die wahren skulpturalen Qualitäten hervorgebracht werden."
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Braque, Georges (1882-1963)
"Ich vermöchte es nicht, eine Frau in all ihrer natürlichen Schönheit darzustellen [...] Ich habe nicht die Fähigkeit dazu. Niemand hat sie. Ich muß deshalb eine neue Art von Schönheit schaffen, die Schönheit, die sich mir als Volumen, Linie, Masse, Gewicht zeigt. Durch diese Schönheit will ich meinen subjektiven Eindruck wiedergeben. Natur ist ein bloßer Anlaß für eine malerische Komposition, zu der die Empfindung hinzutritt. Natur regt ein Gefühl an, und ich übersetze dieses Gefühl in Kunst. Ich möchte das Absolute der Frau, nicht nur ihre äußerliche Erscheinung enthüllen." (1908)
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Valentin, Karl (1882-1948)
"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit."
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Laurens, Henri (1885-1954)
"Selbst wenn ich eine Bewegung darstelle, suche ich die Stabilität. Diese Bewegung stört nicht den Eindruck der Ruhe, den meine Plastik geben soll."
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Tatlin, Wladimir (1885-1953)
"Meine Maschinerie ist auf dem Prinzip des Gebrauchs von lebenden, organischen Formen aufgebaut. Die Beobachtung dieser Formen führte mich zu dem Schluss, dass die ästhetischen Formen die ökonomischsten sind. Kunst ist: Arbeit mit den Formen des Materials, in dieser Hinsicht."
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Tatlin, Wladimir (1885-1953)
"Ich möchte den Menschen auch das Gefühl vom Fliegen wiedergeben. Es wurde uns geraubt durch das mechanische Fliegen mit dem Flugzeug. Dabei fühlen wir nicht die Bewegung unseres Körpers in der Luft."
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Lissitzky, El (1890-1941)
"Proun beginnt auf der Fläche, geht zum räumlichen Modellaufbau vor und weiter zum Aufbau aller Gegenstände des allgemeinen Lebens.So geht der proun über das Gemälde und dessen Künstler einerseits, die Maschine und den Ingenieur andererseits hinaus und schreitet zum Aufbau des Raumes, gliedert ihn durch die Elemente aller Dimensionen und baut eine neue, vielseitige, aber einheitliche Gestalt unserer Natur."
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Rodtschenko, Alexander (1891-1956)
"Konstruktion ist die moderne Bedingung für Organisation und zweckhaften Gebrauch von Materialien."
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Pevsner, Antoine (1884-1962)
"In der alten Plastik hatte das Licht keine Wohnstatt im Werk. Aber im Werk von Gabo und mir dringen Licht und Schatten bis ins Innere der Plastik, die sie absorbiert wie ein Schwamm." (Naum Gabo ist der Bruder von Pevsner)
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Gabo, Naum (1890-1977)
"Wir nennen uns Konstruktivisten, weil unsere Bilder nicht mehr 'gemalt' sind, noch unsere Skulpturen 'modelliert' sind, sondern im Gegenteil im Raum und mit Hilfe des Raumes konstruiert sind. Hiermit zerstören wir das, was einst die Malerie von der Skulptur trennte. Denn das konstruktivistische Prinzip führt die bildenden Künste in den Bereich der Architektur... Dabei meine ich bei 'Architektur' nicht nur gebaute Häuser, sondern das ganze Gebäude unserer heutigen Existenz."
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Moholy-Nagy, László (1895–1946)
"Weil das Licht ein räumlich-zeitliches Problem ist, kommen wir allein durch das Akzentuieren des Lichtproblems in die Regionen eines neuen Raumgefühls, das genau zu analysieren heute noch verfrüht wäre. Es ist jedoch, wofür wir ein Wort setzen können: Schweben."
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Vantongerloo, Georges (1886-1965)
"Die Volumen vermitteln uns durch ihr Verhältnis zueinander die Empfindung des Raumes und durch ihre Entfernung voneinander die Empfindung der Zeit."
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Bill, Max (1908-1994)
"Die mathematische Denkweise in der heutigen Kunst ist nicht die Mathematik selbst. Sie ist die Gestaltung von Rhythmen und Beziehungen, von Gesetzen, die individuellen Ursprung haben, so wie auch die Mathematik ihren Ursprung hat im individuellen Denken der bahnbrechenden Mathematiker."
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Duchamp, Marcel (1887-1968)
"Je feindseliger die Kritik, desto mehr sollte der Künstler ermutigt sein."
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Duchamp, Marcel (1887-1968)
"Ich wollte ja eigentlich kein Kunstwerk daraus machen. Der Ausdruck 'Readymade' tauchte erst im Jahre 1915 auf, als ich nach Amerika ging. Er interessierte mich alsd Wort, aber als ich ein Fahrrad-Rad mit der Gabel nach unten auf einen Schemel montierte, dachte ich dabei weder an ein Readymade noch an irgendetwas anderes, ich wollte mir so nur die Zeit vertreiben. Es gab keinen bestimmten Grund dafür, ich wollte es nicht ausstellen und nicht beschreiben. Nichts dergleichen..."
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Schwitters, Kurt (1887-1948)
"Ich habe Bilder so genagelt, daß neben der malerischen Bildwirkung eine plastische Reliefwirkung entsteht.Dieses geschah, um die Grenzen der Kunstarten zu verwischen."
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Giacometti, Alberto (1901-1966)
"Was ich auch betrachte, alles geht über mich hinaus und setzt mich in Erstaunen, und ich weiß selbst nicht genau, was ich sehe. Es ist zu komplex. So muß man einfach versuchen, das Sichtbare zu kopieren, um sich darüber Rechenschaft zu geben, was man sieht."
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Ernst, Max (1891-1976)
"Die Skulptur entsteht in einer Umarmung mit zwei Händen, wie in der Liebe. Sie ist die einfachste, die ursprünglichste Kunst. Ich muß mich nicht dazu zwingen, noch mich wirklich hinführen. Sie fordert weder die Konzentration noch die Anstrengung der Malerei."
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Chillida, Eduardo (1924-2002)
"Ein Stück Eisen, das ist vor allem die Idee, die einen erfaßt; eine Idee und eine Kraft, unnachgiebig wie ein Ding."
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Gonzalez, Julio (1876-1942)
"Man macht nicht große Kunst, indem man Kreise und Vierecke perfekt mit Zirkel und Lineal zeichnet; die wirklich neuen Dingen sind direkt von der Natur inspiriert und mit Liebe und Aufrichtigkeit ausgeführt."
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Calder, Alexander (1898–1976)
"Jedes Element, das sich bewegen und rühren kann, das schillert, kommt und geht, steht im ständigen Beziehungsspiel mit den anderen Elementen seines Universums."
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Moore, Henry (1898-1986)
"Dies muß der Bildhauer tun: Er muß ständig an die Form und ihre volle räumliche Ganzheit denken und sie gebrauchen. Er hat die feste Form, so wie sie ist, in seinem Kopf - er denkt an sie, wie groß auch immer sie ist, als halte er sie vollständig im Hohlraum seiner Hand. Er visualisiert geistig eine komplexe Form rundherum; er weiß, wenn er eine Seite ansieht, wie die andere aussieht; er identifiziert sich selbst mit ihrem Schwerpunkt, ihrer Masse, ihrem Gewicht; er begreift ihr Volumen als den Raum, den die Form in der Luft verdrängt."
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Moore, Henry (1898-1986)
"Die menschliche Figur ist das, was mich am tiefsten interessiert, aber ich habe die Gesetze der Form und des Rhythmus vom Studium der Naturobjekte gefunden, von Steinen, Felsen, Bäumen, Pflanzen etc. ausgehend."
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Freundlich, Otto (1878-1943)
"Die Spannung der Konturen in einem Werk der Bildhauerei ist der Ausdruck der Sprengungsaktion der in der Dreidimensionalität gebundenen Kräfte."
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Giacometti, Alberto (1901-1966)
"Jawohl, ich mache Bilder und Plastiken, und zwar von jeher, seit ich zum erstenmal gezeichnet oder gemalt habe, um die Wirklichkeit anzuprangern, um mich zu verteidigen, um mich zu ernähren, um stärker zu werden, auf dass ich mich besser verteidigen und besser angreifen kann, um einen Halt zu haben, um auf allen Gebieten und in allen Richtungen möglichst vorwärts zu kommen, um mich des Hungers, der Kälte, des Todes zu erwehren, um möglichst frei zu sein..."
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Giacometti, Alberto (1901-1966)
"Meine Gestalten waren niemals für mich kompakte Masse, sondern wie transparente Konstruktionen... Es war nicht mehr die äußere Form der Wesen, die mich interessierte, sondern das, was ich affektiv im Leben durch sie empfand."
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Wotruba, Fritz (1907-1976)
"Auch die Wahl der Mittel, mit denen ein schöpferischer Mensch sich ausdrückt, mag zuletzt belanglos sein. Doch ich halte dsaran fest, im Stein das einzig wahre, weil echte Material des Bildhauers zu sehen."
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Dubuffet, Jean (1901-1985)
"Ich strebe nach einer Kunst, die direkt an das Alltagsleben angeschlossen ist... die ein unmittelbares Ausströmen unseres wahren Lebens und unserer wahren Stimmung ist."
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Smith, David (1906-1965)
"Wahrscheinlich ist Stahl so wunderbar wegen der vielfachen Bewegung, die zu ihm gehört, wegen seiner Kraft und seiner reichen Funktion... aber er ist auch brutal, dem Einbrecher, Mörder und todbringenden Giganten ist er Mittel zum Zweck."
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Chamberlain, John (1927)
"Alle meine Skulpturen nehmen eine Haltung ein; ich gebe sie ihnen. Wenn ein Stück vorübergebeugt ist, dann ist das meine Haltung. Wenn es auf einem Bein tanzt oder wenn es sogar im Sitzen tanzt, dann hat es eine leichtfüßige Haltung. Was ich mache, sieht nicht aus wie schwere Autoteile..."
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Chamberlain, John (1927)
"Alle meine Skulpturen nehmen eine Haltung ein; ich gebe sie ihnen. Wenn ein Stück vorübergebeugt ist, dann ist das meine Haltung. Wenn es auf einem Bein tanzt oder wenn es sogar im Sitzen tanzt, dann hat es eine leichtfüßige Haltung. Was ich mache, sieht nicht aus wie schwere Autoteile..."
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Suvero, Mark di (1933)
"Holz hat sein eigenes Leben, möchte seine eigene Art und Weise, hat seine Maserung, ist gewachsen, hat gelitten, und wenn du es schließlich erhältst, ist es bereits getötet, und von dir wird erwartet, daß du etwas tust; und es wurden schon großartige Sachen damit gemacht, einfach unglaubliche Skulptueren in Holz."
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Tinguely, Jean (1925-1991)
"Dieser Apparat kann sowohl als Spielzeug benutzt werden wie auch zur Verwirklichung beachtenswerter abstrakter Zeichnungen und Gemälde, die sich dazu eignen ausgestellt und konserviert zu werden."
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Haacke, Hans (1936)
"Es gibt jedoch keine 'Künstler', die immun sind gegen Einwirkungen und Einflüsse des sozio-politischen Wertesystems der Gesellschaft, in der sie leben und an der alle kulturellen Kräfrte teilhaben; es spielt keine Rolle, ob sie von diesen Zwängen nicht wissen oder doch etwas."
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Rickey, George (1907–2002)
"Obwohl ich die Natur nicht nachahme, bin ich mir Ähnlichkeiten bewusst. Wenn meine Skulpturen manchmal wie Pflanzen oder Wolken oder Wellen des Meeres aussehen, liegt das daran, daß sie den selben Gesetzen der Bewegung gehorchen und sich den selben mechanischen Prinzipien unterordnen. Periodenhaftigkeit produziert gleiche Bilder im Sand, im Wasser, in einem Hüpfseil und einem Oszilloskop, aber keine ist eine Aufzeichnung des anderen."
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Piene, Otto (1928)
"Ich wünsche mir einen Tag, der klar ist und strahlend und dauert, und eine Nacht und Stille. Und das Licht ist da und dringt überall hin, und nicht ich male, sondern das Licht."
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Uecker, Günther (1930)
"Mein Körper spielt für die Proportionen meiner Arbeiten eine große Rolle. Die Bewegungen meiner Füße, die Bewegung des Leibes und die Bögen der ausgreifenden Arme ... sind choreografische Zeichen, die ein Bildfeld füllen."
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Tinguely, Jean (1925-1991)
"Eines ist sicher, die Kunst von morgen wird nicht die eines Rothko sein, nicht der Prototyp der Leere. Es scheint mir nötig in nächster Zukunft Ausdrucksmittel herbeizuziehen, in deren Möglichkeiten auch das Phantastische liegt, mit denen sich die Tragödie des Menschen ausdrücken lässt."
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Manzoni, Piero (1933-1963)
"Es gibt nichts zu sagen, man muß nur sein, man muß nur leben."
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Kienholz, Edward (1927-1994)
"Meistens stelle ich mir meine Arbeiten als die Fährte eines Tieres vor, das durch den Wald geht und eine Gedankenspur hinterläßt, und der Betrachter ist der Jäger, der kommt und der Spur folgt. An einem Punkt verschwinde ich als der Spurenleger. Der Betrachter sieht sich dann einem Dilemma von Ideen und Richtungen gegenüber. Die Möglichkeit besteht dann darin, durch Fragen und Antworten zu einem neuen Platz vorzustoßen, den ich mir nicht einmal selbst vorstellen kann, oder zu einem alten, sicheren Platz zurückzukehren. Aber selbst die Entscheidung ist eine Richtung."
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Segal, George (1924-2000)
"Ich liebe es, Menschen zu beobachten. Ich interessiere mich für deren Gesten, und ich interesseire mich für deren und meine Erfahrungen. In den frühen Jahren verwendete ich viel Zeit darauf zu versuchen, mir so schonungslos wie ich nur konnte, Leute in deren Umgebung anzusehen. Sehr oft sah ich sie im grellen Geggenlicht oder vor erleuchteten Schildern. Ich sah sie vor visuell lebhaften Objekten, die man für stillos, Anti-Kunst, Un-Kunst, Kitsch, schändlich hielt."
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Oldenburg, Claes (1929)
"Ich bin für eine Kunst, die politisch-erotisch-mystisch ist, die etwas anderes tut, als in einem Museum auf ihrem Arsch zu sitzen... Ich bin für eine Kunst, die sich mit dem alltäglichem Mist in einen Streuit verwickelt und immer noch als Gewinner daraus hervorgeht."
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Paolozzi, Eduardo (1924-2005)
"Es ist meine Überzeugung, daß das Sprechen über Kunst oder, um genauer zu sein, moderne Skulptur einer besonderen Sprache bedarf: Vermeide es , abgedroschene Klischees zu verwenden, jene Worte, die die hundert verborgenen Bedeutungen in Objekten und Strukturen nicht einmal bezeichnen oder an der Oberfläche ritzen können."
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Arman (1928-2005)
"Ich habe das Prinzip der Akkumulation nicht entdeckt; es entdeckte mich. Es war schon immer offensichtlich, daß die Gesellschaft ihr Verständnis von Sicherheit mit dem Instinkt einer Packratte nährt, wie dies in ihren Schaufensterauslagen, ihren Fließbändern, ihren Müllhaufen zum Ausdruck kommt. Als Zeuge meiner Gesellschaft habe ich mich schon immer stark mit dem pseudobiologischen Kreislauf von Produktion, Konsum und Zerstörung beschäftigt. Und lange Zeit hat mich die Tatsache, daß eines seiner sichtbarsten materiellen Resultate die Überflutung unserer Welt mit Abfall und ausgemusterten übriggebliebenen Objekten ist, in Angst versetzt."
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Christo (1935)
"Aber was ist eigentlich ein Bildhauer, was eie Skulptur? Skulptur ist etwas Dreidimensionales, etwas, das einem die Möglichkeit gibt, sich um sie herum zu bewegen. Aber das ist lediglich der Ausgangspunkt. Je weiter man sich nämlich in dieser Bewegung von dieser Skulptur entfernt, desto reicher entfaltet sich das Spektrum ihrer Aussagemöglichkeit, um so differenzierter erlebt man Skulptur."
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Paik, Nam June (1932-2006)
"Das Klavier ist ein Tabu. Es muß zerstört werden. Übrigens ist es gar nicht so teuer; man bekommt schon für 50 Mark eins... Nur der Transport ist teuer."
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Judd, Donald Clarence (1928-1994)
"Tatsächlicher Raum ist an sich stärker und präziser als Farbe auf einer zweidimensionalen Oberfläche. Es ist offensichtlich, daß alles, was dreidimensional ist, jede Form haben kann, eine regelmäßige oder unregelmäßige, und jegliche Beziehung zur Wand, zum Boden, zur Decke, zum Raum, zum Innen- oder Außenraum oder zu überhaupt nichts haben kann. Jedes Material kann verwendet werden, so wie es ist oder bemalt."
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LeWitt, Sol (1928-2007)
"Konzeptkünstler sind viel mehr Mystiker als Rationalisten. Sie springen zu Lösungen, die die Logik nicht erreichen kann."
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Caro, Sir Anthony (1924)
"Ich habe die ganze Zeit versucht, so denke ich, Bezüge zu eliminieren, wahrhaft abstrakte Skulpturen zu machen. Es ist so, als verwende man Dinge wie zum Beispiel Noten in der Musik. Aber die Note darf einen nicht zu sehr an die Welt der Dinge erinnern..."
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Kosuth, Joseph (1945)
"Kunstwerke sind analytische Behauptungen. Das heißt, wenn sie innerhalb ihres Kontextes betrachtet werden - als Kunst - liefern sie keinerlei Information über Tatsachen. Ein Kunstwerk ist eine Tautologie, da es eine Darstellung der Intention des Künstlers ist, das bedeutet, dieser sagt, daß dieses Kunstwerk Kunst sei, d.h. eine Definition von Kunst ist. Daß es Kunst ist, ist aher a priori wahr..."
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Serra, Richard (1939)
"Meine frühe Entscheidung, ortspezifische Arbeiten in Stahl zu bauen, führte mich aus dem traditionellen Atelier hinaus. Das Atelier wurde durch das Städtische und die Industrie ersetzt. Ich verlasse mich auf den industriellen Bereich, um meine Werke zu bauen, auf Konstruktionsingenieure und Ingenieure für Hoch- und Tiefbau, auf Landvermesser, Arbeiter, Transporter, Schutzgerüste, Bauarbeiter und so weiter... Stahlwerke, Schiffswerften und Fabrikanlagen sind meine auf die Straße erweiterten Ateliers geworden."
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Christo (1935)
"In allen Epochen der Kunstgeschichte haben Stoffe und Gewebe die Künstler fasziniert. Die Struktur von Stoffen - Faltenwürfe, Plissees, Draperien - ist ein bedeutender Bestandteil von Gemälden, Fresken, Reliefs und Strukturen aus Holz, Stein oder Bronze, von den ältesten Zeugnissen bis zur Kunst der Gegenwart. Die Verhüllung des Reichstags mit Gewebebahnen steht in dieser klassischen Tradition. Stoffbahnen - wie Kleidung oder Haut - haben etwas Zartes und Empfindliches; sie verdeutlichen die einzigartige Qualität des Vergänglichen."
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Bourgeois, Louise (1911)
"Die Beziehung einer Person zu ihrer Umgebung beschäftigt mich zutiefst und fortlaufend. Sie kann zwanglos oder eng sein; einfach oder tiefgehend; subtil oder derb. Sie kann schmerzhaft oder wohltuend sein. Vor allem kann sie real oder imaginär sein. Das ist der Boden, auf dem alle meine Werke wachsen. Die Probleme der Umsetzung - technische und sogar formale und ästhetische - sind sekundär; sie kommen später, und sie können gelöst werden."
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Aycock, Alice (1946)
"Ich habe an der Hochschule Systemtheorie studiert und eine Magisterarbeit über das Autobahnsystem gemacht nach einer Griechenlandreise, auf der ich viel archäologische Stätten gesehen hatte. Ich fand, daß Tempel sehr bewusst in die Landschaft platziert sind als etwas deutlich anderes als die Natur. Ich fand, daß sich ein psychologischer Dialog ereignet zwischen dem, was von Menschen gebaut wurde, und der natürlichen Umgebung Griechenlands."
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Armajani, Siah (1939)
"Meine Absicht ist es, zugängliche, verfügbare, nützliche, alltägliche, öffentliche Versammlungsplätze zu bauen. Versammlungsplätze, die nachbarschaftlich sind. Sie sind nicht im Sinne von Holz und Stahl gedacht, sondern ihrer Natur gemäß als nahegelegene Plätze, die zur Benutzung einladen."
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Artschwager, Richard (1923)
"Mit Furnier hat alles angefangen. Furnier, das großartig häßliche Material, der Schrecken des Zeitalters, ein Material, das ich plötzlich zu mögen anfing, weil ich es satt hatte, all das schöne Holz anzuschauen."
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Koons, Jeff (1955)
"Ich denke, jeder kann auf meine Werke von der allgemeinen Kultur aus zugehen: Ich selbst stelle keinerlei Anforderungen. Fast wie Fernsehen."
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Kabakow, Ilja (1933)
"Eine der wichtigsten handelnden Personen in einem Gesamtkunstwerk ist das Licht. Von ihm hängt buchstäblich alles ab. Seine Funktionen in der Installation sind unglaublich vielfältig. Vor allem hat es Teil an der Schaffung des Milieus, einer ganz eigenen, intensiven Atmosphäre."
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Fontana, Lucio (1899-1968)
"Die bewegte Materie bekundet ihr toales Sein, indem sie sich in Raum und Zeit entfaltet und bei ihren Veränderungen verschiedene Stadien der Existenz annimmt. Wir fordern volles Verständnis der primären Werte der Existenz."
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Mack, Heinz (1931)
"Morgen aber werden wir auf der Suche nach einer neuen Dimension der Kunst auch neue Räume aufsuchen müssen, in denen unsere Werke eine unvergleichliche Erscheinung gewinnen werden. Solche Räume sind: der Himmel, das Meer, die Antarktis, die Wüsten. In ihnen werden die Reservate der Kunst wie künstliche Inseln ruhen."
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Spoerri, Daniel (1930)
"In der Ausstellung 'Restaurant der Galerie J.', Paris, März 1963, zeigte ich einige hundert Küchengeräte und richtete die Galerie als Restaurant ein.
a) Die Tische im Restaurant wurden als 'Fallenbilder' behandelt.
b) Wie im 'Krämerladen' waren Lebensmittel Ausstellungsobjekte, ohne jedoch besonders präsentiert zu sein.
c ) Jedermann konnte sich unter Lizenz 'sein eigenes Fallenbild' aus den Resten seiner Mahlzeit selber herstellen..."
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Saint-Phalle, Niki de (1930-2002)
"Es war ein erstaunliches Gefühl, auf ein Bild zu schießen und zu sehen, wie es sich selbst in ein neues verwandelt. Es war aufregend und sexy, aber auch tragisch, weil wir Zeugen einer Geburt und eines Todes im selben Moment wurden. Es war ein mysteriöses Ereignis, das jeden, der schoß, völlig fesselte."
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Vostell, Wolf (1932-1998)
"Vielmehr interessiert mich die Aufklärung des Publikums durch das Prinzip der Decollage, die Zumutbarkeiten und Absurditäten zur Diskussion stellt, indem tägliche Vorgänge aus ihrem Zusammenhang genommen und dadurch neue Verhaltensweisen hergestellt werden, die das Publikum zum Nachdenken (und zu Schocks, die später wirken), zum Reagieren bringen.
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Long, Richard (1945)
"Ich benutze die Welt, wie ich sie vorfinde - als Plan und als Zufall."
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Warhol, Andy (1928-1987)
"Es fing damit an, daß jemand schlief, und dann wurde es einfach länger und länger. Ich habe tatsächlich all die Stunden für diesen Film gedreht, aber ich habe den endgültigen Film ein bißchen frisiert, um eine bessere Linie zu bekommen."
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Paik, Nam June (1932-2006)
"Ich habe einen Kater von der Musik. Es sieht so aus, als könnte ich mit einem Musik-Videoband besser umgehen als jemand, der von der visuellen Kunst herkommt. Ich denke, ich verstehe Zeit und Abläufe, Kinetik besser als ein Videokünstler mit einem visuellen Hintergrund."
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Kubota, Shigeko
"Das Eindringen von Video in den Bereich der Skulptur verneint die langandauernden Vorurteile der Videokunst gegenüber, die sie als 'fragil', 'oberflächlich', 'zeitgebunden' und 'flüchtig' beschrieben."
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Odenbach, Marcel (1953)
"Ich setze keine Wertungen: was ist wichtiger, oder was ist weniger wichtig, sondern ich arbeite mit Gegenüberstellungen."
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Nauman, Bruce (1941)
"Ein Bewußtsein der eigenen Person entsteht aus einer gewissen Menge an Aktivitäten und nicht durch bloßes Nachdenken über sich selbst. Man muß es üben."
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Rinke, Klaus (1939)
"Ich habe den Körper, die Körpergeste, als entmaterialisiertes, klarstes Medium gewählt und das Wort zur Erklärung hinzugefügt."
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Serra, Richard (1939)
"Ich denke, daß ich eine Art filmischer Analogie darstellen wollte - ich benutze Blei, um diese Arbeiten zu konstruieren - und daß ich dafür meine Hand benutzen konnte."
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Weibel, Peter (1944)
"Ich möchte mich in meiner ganzen Arbeit nicht auf einzelne Medien beschränken. Eben nicht diese Art von Professionalismus wie: Der eine ist Maler, oder der andere ist Schriftsteller. Mein Slogan ist: Alles ist Dichtung."
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Stieglitz, Alfred (1864-1946)
"Meine Fotografien entspringen immer einem inneren Bedürfnis. Ich mache keine Bilder... Ich habe eine Vorstellung vom Leben und versuche, dafür ein Äquivalent in Form von Fotografien zu finden. Ein Mangel an innerer Vision zeichnet die meisten Fotografen aus und läßt nur wenige zu echten Fotografien werde... Es gibt Kunst, und es gibt Nichtkunst. Dazwischen gibt es nichts."
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Stieglitz, Alfred (1864-1946)
"Fotografie ist in erster Linie ein monochromer Prozess, und auf ihren Abstimmungen von Tönen und Werten beruht oft ihre künstlerische Schönheit."
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Steichen, Edward (1879-1973)
"Was für eine wunderbare Stunde am Tag, wenn die Dämmerung Dinge verschwinden oder in sich verschmelzen läßt, wenn ein großes, wunderbares Gefühl des Friedens alles überschattet... Viele Negative sind in dieser Stunde entstanden, viele in der Morgendämmerung und viele an dunklen, grauen Tagen."
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Moholy-Nagy, László (1895–1946)
"es kann in diesem zusammenhang nicht klar genug ausgesprochen werden, daß es uns völlig gleichgültig ist, ob die fotografie 'kunst' produziert oder nicht. ihre eigengesetzlichkeit allein - und nicht die meinung von kunsthistorikern - wird den maßstab der zukünftigen wertung liefern."
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Moholy-Nagy, László (1895–1946)
"das fotogramm, die kameralose lichtgestaltun, ist der eigentliche schlüssel zur fotografie. in ihr verkörpert sich die absolute eigenart des fotografischen verfahrens, die uns erlaubt, lichtvorgänge durch eine lichtempfindliche schicht direkt, unabhängig von jeder kamera, festzuhalten. sie gibt uns die aussicht auf eine eigengesetzliche, bisher vollkommen unbekannte optische formung, sie ist die am meisten durchgeistigte waffe im kampf für das neue sehen."
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Sander, August (1876-1964)
"Wenn ich nun als gesunder Mensch so unbescheiden bin, die Dinge so zu sehen, wie sie sind, und nicht, wie sie sein sollten, so möge man mir dies verzeihen, aber ich kann nicht anders."
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Capa, Robert (1913-1954)
"Wenn ein Foto nicht gut genug ist, dann ist man nicht nah genug daran gewesen."
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Sherman, Cindy (1954)
"Es handelt sich hier um Abbildungen von personifizierten Gefühlen, mit ganz eigenem Wesen, ganz sich selbst darstellend - und nicht mehr."
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Renoir, Auguste (1841-1919)
"Eines Morgens hatte einer von uns kein Schwarz mehr, und der Impressionismus war geboren."
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Chesneau, Ernest
"Wir können es nicht gerade ein keusches Unternehmen nennen, zwischen tudenten in Kappe und Rock ein weibliches Wesen unter die Bäume zu setzen, das nur in Laubschatten gekleidet ist. Gewiß eine nebensächliche Bemerkung, aber mehr als die Komposition selbst beklage ich die Absicht, die dahinter steckt... Herr Manet möchte dadurch Berühmtheit erlangen, daß er den Bürger schreckt... Sein Geschmack ist durch seine Vernarrtheit ins Bizarre verdorben." (1864, über Manets 'Frühstück im Grünen' von 1863)
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Renoir, Auguste (1841-1919)
"Ich fand im 'Moulin de la Galette' Mädchen genug, die zu mir als Modelle kommen wollten wie die beiden im Vordergrund des Bildes. Die eine von ihnen schrieb mir, um sich zur Sitzung anzumelden, auf goldgerändertem Papier. Dabei begegnete ich ihr oft, wie sie Milch auf dem Montmnartre austrug." (über das Personal seines berühmten Gemäldes)
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Degas, Edgar (1834-1917)
"Nichts in der Kunst darf einem Zufall gleichen, nicht einmal die Bewegung."
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Leroy, Louis
"Impression, Sonnenaufgang. Impression, dessen war ich gewiß. Da muß Impression drin sein. Und welch eine Freiheit, welche Dreistigkeit in der Ausführung! Tapetenpapier im embryonalen Zustand ist noch sorgfältiger ausgeführt als diese Malerei." (1874 in der Zeitschrift Le Charivari über die erste Gruppen-Ausstellung der in der Folge 'Impressionisten' genannten Künstler, die im gleichen Jahr im Atelier des Fotografen Nadar am Boulevard des Capucines in Paris stattfand.)
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Gauguin, Paul (1848-1903)
"Minderwertige Malerei entsteht durch den Anspruch, alles wiedergeben zu wollen; das Ganze versinkt in den Details, die Langeweile ist die Folge davon. Der Eindruck aber, der aus der einfachen Verteilung der Farben, Lichtern und Schatten hervorgeht, das ist die Musik des Bildes. Bevor man überhaupt weiß, was das Bild darstellt, ist man doch sofort ergriffen von dem magischen Akkord seiner Farben. Das ist die wahre Überlegenheit der Malerei über die anderen Künste, denn jene Ergriffenheit trifft den innersten Teil der Seele."
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Cézanne, Paul (1839-1906)
"Ich bin der Wegbereiter der neuen Kunst. Und mein Werk wird fortgesetzt werden, das spüre ich."
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Cézanne, Paul (1839-1906)
"Schauen Sie diesen Saint-Victoire. Welcher Schwung, welcher gebieterische Durst nach Sonne und welche Melancholie am Abend, wenn diese ganze Schwere sich darauf senkt. Die Blöcke waren Feuer. Noch ist Feuer in ihnen. Der Schatten, der Tag scheint schaudernd zurückzuweichen, sich vor ihnen zu fürchten... wenn große Wolken darüberziehen, dann werden Sie bemerken, wie der Schatten, der von ihnen niederfällt, auf den Felsen erzittert, als sei er versengt und würde zugleich von einem feurigen Mund aufgesaugt."
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Sérusier, Paul (1864-1927)
"Eine Zeichnung muß für mich streng, einfach und abgeschlossen sein. Ich spreche nicht von den Details, die darin enthalten sind, sondern davon, daß jeder Strich gewollt ist und insgesamt seine ausdrucksvolle und dekorative Funktion erfüllt. Jeder Strich muß notwendig sein, d.h. daß man ihn sich nicht anders vorstellen kann, als er ist."
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Vuillard, Edouard (1868-1940)
"Der Zufall ist schon immer Bestandteil meiner Arbeit gewesen. Es sind nicht allein Kunstwerke, und es ist nicht mein Werk allein, eben wegen dieses Zufalls: Wenn die Zeichnungen einen Charakter haben dann ohne mein Zutun. Ich bemühe mich sogar, ihn zu unterdrücken... denn es gibt nichts Zwingendes in unseren Theorien, sondern nur Grazie."
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Bonnard, Pierre (1867 - 1947)
"Ein Bild ist eine Anhäufung von Farbflecken, die sich untereinander zu einer Fläche verbinden und schließlich den Gegenstand bilden, das Stück, auf dem der Blick ohne anzustoßen schweift."
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Toulouse-Lautrec, Henri de (1864-1901)
"Ich kann nicht, ich kann nicht, ich muß den Tauben spielen und meinen Kopf gegen die Mauern schlagen - ja - , und das alles für eine Kunst, die mich flieht und die niemals all das Schlimme ermessen wird, das ich mir ihretwegen zufügte... Ach, liebe Großmama, Sie tun gut daran, sich niemals derart wie ich der Malerei auszuliefern. Es ist grausamer als Latein, wenn man es so ernsthaft betreiben will wie ich."
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Hodler, Ferdinand (1853-1918)
"Die Beleuchtung des Abends gibt eine Vorempfindung der Nacht, und es läßt sich dieselbe ergänzen (bildlich), und ich bewege mich in der Logik dieses Lichteinheitsgesetzes. Einen Nachteffekt wollte ich nicht darstellen, sondern eine allgemeinere, tiefere Empfindung."
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Klimt, Gustav (1862-1918)
"Ich interessiere mich nicht für die eigene Person als 'Gegenstand' eines Bildes, eher für andere Menschen, vor allem weibliche, noch mehr jedoch für andere Erscheinungen. Ich bin überzeugt davon, daß ich als Person nicht extra interessant bin. An mir ist weiter nichts Besonderes zu sehen. Ich bin ein Maler, der Tag um Tag vom Morgen bis in den Abend malt. Figurenbilder und Landschaften, seltener Porträts."
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Ensor, James (1860-1949)
"Oh, man muß sie sehen, die Masken unter unserem großen Opalhimmel, wenn sie sich mit grausigen Farben beschmiert elend bewegen, den Rücken gekrümmt, erbärmlich im Regen, entsetzte Gestalten, unverschämt und schüchtern zugleich, schimpfend und keifend."
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Munch, Edvard (1863-1944)
"Ich habe die Linien und Farben gemalt, die mein inneres Auge berühren. Ich malte aus dem Gedächtnis, ohne etwas hinzuzufügen, ohne die Details, die ich nicht mehr vor Augen hatte. Daher die Einfachheit der Gemälde - die offenkundige Leere. Ich habe die Eindrücke meiner Kindheit gemalt. Die trüben Farben eines vergangenen Tages."
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Matisse, Henri (1869-1954)
"Der Fauvismus erschütterte die Tyrannei des Divisionismus. Es läßt sich in einem allzu ordentlichen Haushalt nicht leben. Also bricht man in die Wildnis auf, um sich einfachere Mittel zu schaffen, die den Geist nicht ersticken. Dann stößt man auf Gauguin und van Gogh. Hier sind ursprünglichere Ideen: Aufbau mit Farbflächen, Aufsuchen der stärksten Farbwirkung - der Stoff ist gleichgültig. Das Licht wird nicht unterdrückt, aber es findet sich im Zusammenklang von leuchtenden Farbflächen."
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Matisse, Henri (1869-1954)
"Ich habe nie den Gegenstand verlassen. Der Gegenstand ist an sich nicht interessant. Es ist die Umgebung, die den Gegenstand schafft. So habe ich mein Leben lang vor denselben Gegenständen gearbeitet, die mir immerfort die Kraft der Wirklichkeit gaben, indem sie meinen Geist zu allem hinführten, das diese Gegenstände für mich und mit mir durchgemacht haben. Ein Glas Wasser mit einer Blume unterscheidet sich von einem Glas Wasser mit einer Zitrone. Der Gegenstand ist ein Schauspieler: ein guter Schauspieler kann eine Rolle in zehn verschiedenen Stücken spielen; ein Gegenstand kann eine unterschiedliche Rolle in zehn verschiedenen Gemälden spielen."
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Derain, André (1880-1954)
"Kennen Sie einen Maler, der eine Farbe erfunden hat, die sich von denen, aus denen sich das Sonnenspektrum zusammensetzt, unterscheidet?"
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Rouault, Georges (1871-1958)
"Hätte es schöne Kirchenfenster gegeben wie einst, im Mittelalter, ich wäre vielleicht nicht Maler geworden."
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Modersohn-Becker, Paula (1876-1907)
"Die große Einfachheit der Form, das ist etwas Wunderbares. Von jeher habe ich mich bemüht, den Köpfen, die ich malte oder zeichnete, die Einfachheit der Natur zu verleihen. Jetzt fühle ich tief, wie ich an den Köpfen der Antike lernen kann."
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Modersohn-Becker, Paula (1876-1907)
"Ich möchte das Rauschende, Volle, Erregende der Farbe geben, das Mächtige... Ich wollte den Impressionismus besiegen, indem ich ihn zu vergessen versuchte. Dadurch wurde ich besiegt. Mit dem verarbeiteten, verdauten Impressionismus müssen wir arbeiten."
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Nolde, Emil (1867-1956)
"Farben, das Material des Malers: Farben in ihrem Eigenleben, weinend und lachend., Traum und Glück, heiß und heilig, wie Liebeslieder und Erotik, wie Gesänge und herrliche Choräle! Farben sind Schwingungen wie Silberglockenklänge und Bronzegeläute, kündend Glück, Leidenschaft und Liebe, Seele, Blut und Tod."
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Kirchner, Ernst Ludwig (1880-1938)
"Meine Frau sagt immer, ich habe kein derartiges Bild einer Frau je wieder erreicht, und es spielt da bei ihr wohl ein wenig Eifersucht mit, denn auch von ihr gibt es sehr schöne Akte. Aber vielleicht hat sie insofern recht, als die erste tiefe Liebe des Frauenleibes in dieses Bild gekommen ist, die es nur einmal gibt." (Bezug: Weiblicher Halbakt mit Hut, 1911)
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Schmidt-Rottluff, Karl (1884-1976)
"Ich habe jetzt sehr den Druck, noch möglichst Starkes zu schaffen - der Krieg hat mir richtig alles Vergangene weggefegt -, alles kommt mir matt vor, und ich sehe die Dinge plötzlich in ihrer furchtbaren Gewalt. Ich habe nie die Kunst gemocht, die ein schöner Augenreiz war und sonst nichts, und doch merke ich elementar, daß man zu noch stärkeren Formen greifen muß, so stark, daß sie der Wucht eines solchen Völkerwahnsinns standhalten."
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Mueller, Otto (1874-1930)
"Meine Kunst ist unbezahlbar, mein Gefühl geb' ich für kein Erdengut her, mögen sich die anderen Menschen die Beine abrennen nach Geld, Ruhm und Ehre, ich mach nicht mit, leg mich lieber auf den Rasen unter blühende Blumen, laß mich vom Winde kosen, lausche auf das Getümmel der Menschen, der mich erheiternden Kraft und träume das Blaue vom Himmel."
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Kokoschka, Oskar (1886-1980)
"Expressionismus ist Gestaltung des Erlebnisses, solcherart mittelbar und Botschaft vom Ich zum Du. Wie zur Liebe braucht es dazu zwei. Expressionismus lebt nicht im elfenbeinernen Turm, er wendet sich an den Nächsten, den er erweckt."
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Kokoschka, Oskar (1886-1980)
"Das Maß der Dinge bleibt der Mensch in der besten der möglichen Welten, wie sie ein Zyniker nannte. Das einzig Unveränderliche im Wandel liegt auch heute in der menschlichen Gabe, die Grenzen des Menschlichen zu erweitern und dessen Tiefe immer wieder zu ergründen. Darin liegt die Berufung des schöpferischen Künstlers..."
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Schiele, Egon (1890–1918)
"Auch das erotische Kunstwerk hat Heiligkeit."
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Breton, André (1896-1966)
Um 1910 begann der Aufstand, in Frankreich mit dem Kubismus, in Deutschland mit der ungegenständlichen Kunst. Von nun an verlief er in zwei deutlich voneinander getrennten Bahnen, die eine ganz mit westlicher Kultur getränkt, an deren Spitze Picasso steht, die andere, östlicher Kultur, wird von Kandinsky bestimmt. Unter der Führung Picassos wird dem sichtbaren Objekt der Kampf angesagt. Man legt es auseinander, um es uns gleichzeitig unter allen seinen statischen Aspekten preiszugeben. Wenn man so mit dem Gegenstand umspringt, wird er bald unkenntlich. Noch ist die Bestürzung und Empörung des Publikums, als es den glorreichen kubistischen Saal im Salon der Unabhängigen von 1912 betrat, nicht vergessen. Dieses Publikum, das sich so darüber entrüstete - und der ungebildete Teil hat sich immer noch nicht beruhigt -, daß man es zum Narren hielt, mußte sich wohl insgeheim betrogen fühlen. Es war, als beraubte man es der Sicherheit des eigenen Schrittes, der wohltuenden, aber bei genauerem Hinsehen doch recht armseligen Befriedigung, die es beim Anblick einer 'getreuen' Wiedergabe von vertrauten Dingen empfindet. Die Tragweite dieses Angriffes schien so groß, daß selbst Valéry sich lange Zeit nicht damit abfinden konnte. Noch vier oder fünf Jahre später schrieb er nach dem Besuch einer Kubistenausstellung: 'Wie soll man den Kubisten A von dem Kubisten B oder C unterscheiden?' In den Augen dieses Dichters, dem geistige Klarheit über alles ging, hatte der Sandsturm gleichzeitig mit dem Modell auch die Individualität des Künstlers hinweggefegt. Dieses etwas vorschnelle Urteil , das die Zeit bald berichtigen sollte, läßt uns aber die Gewalt des kubistischen Angriffs ermessen. Bedauerlich ist nur, daß die Kubisten nach dreißig Jahren ihre ursprünglichen Absichten und ihre Stilmittel immer noch zu verschleiern suchen. Da seine großen Vertreter und die wichtigsten Zeugen sich in Schweigen hüllen, müssen wir uns mit Mutmaßungen und Bruchstücken abfinden."
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"In den 'Demoiselles d'Avignon' habe ich ein Nase im Profil in ein Gesicht en face gemalt. Ich mußte sie ja qur nehmen, um sie zu benennen, um sie als 'Nase' zu bezeichnen. Daraufhin hat man von Negerkunst gesprochen. Haben Sie jemals eine Negerskulptur, eine einzige nur, im Profil in einer Maske en face gesehen?"
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Braque, Georges (1882-1963)
"Es darf keine vorgefaßte Meinung dabei sein, das Bild ist jedesmal ein Abenteuer. Wenn ich die weiße Leinwand in Angriff nehme, weiß ich nie, was daraus entstehen kann. Das ist ein Risiko, das man auf sich nehmen muß. Ich sehe nie in meinem Geist das Bild vor mir, ehe ich zu malen anfange. Im Gegenteil glaube ich, daß mein Bild erst fertig ist, wenn die Idee, die anfänglich darin enthalten war, völlig ausgelöscht ist."
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Gris, Juan (1887-1927)
"Jede Form in einem Gemälde hat drei Funktionen zu erfüllen: Sie muß entspürechen: dem Element, das sie darstellen soll, der Farbe, die in ihr enthalten ist, und den anderen Formen, die mit ihr gemeinsam die Totalität des Gemäldes ausmachen."
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Léger, Fernand (1881-1955)
"Das aktuelle Bild, das aktuelle Kunstwerk - schwer. Das rollende plastische Leben steigt so schnell, daß wir überflutet werden - wir müssen ns auf eine Ebene der Schönheit retten - Vorbei das Weiche, Vage, der Traum, die langen Haare, das Kleinzeug, Mandolinen, Gitarren und Gondeln, alles verschwunden - das neue, objektivierte und realistische Leben entsteht."
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Léger, Fernand (1881-1955)
"Für 'La Grande Parade' habe ich zwei Jahre gebraucht. Meine Vorbereitungen sind aufwendig. Icharbeite extrem langsam. Ich kann nicht improvisieren. Je länger ich mich beobachte, desto klarer wird mir, daß ich in meiner Arbeitsweise sehr klassisch bin. Ich bereite mich lange vor. Zuerst mache ich eine Unmenge Skizzen. Danach arbeite ich weiter mit Gouache, bevor ich mich der Leinwand zuwende. Doch wenn ich damit beginne, bin ich mir zu achtzig Prozent sicher. Ich weiß, wo es langgeht."
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Delaunay, Robert (1885-1941)
"Der Simultankontrast erzeugt den Dynamismus der Farben und der Konstruktion, Tiefe, Proportion und Maß. Und er ist das stärkste Ausdrucksmittel der Wirklichkeit."
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Kupka, František (1871−1957)
"Die schöpferische Fähigkeit eines Künstlers wird nur offenbar, wenn es ihm gelingt, natürliche Phänomene in 'eine andere Wirklichkeit' umzusetzen. Dieser Teil des schöpferischen Prozesses, der als eigenständiges Element betrachtet wird, deutet, wenn er bewußt und ausgearbeitet ist, die Möglichkeit an, ein Gemälde zu schaffen.Es kann folglich den Betrachter bezaubern oder bewegen, ohne die organische Farbe der natürlichen Phänomene zu stören."
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Marinetti, Filippo Tommaso (1876-1944)
"Der Futurismus gründet sich auf die vollständige Erneuerung der menschlichen Sensibilität als Folge der großen Entdeckungen [...] Diejenigen, welche heutzutage Dinge benutzen wie Telephon, Grammophon, Eisenbahn, Fahrrad, Motorrad, Ozeandampfer, Luftschiff, Flugzeug, Kinematograph und große Tageszeitungen, denken nicht daran, daß diese verschiedenen Kommunikations-, Verkehrs- und Informationsformen auch entscheidenden Einfluß auf ihre Psyche ausüben." (1913)
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Marinetti, Filippo Tommaso (1876-1944)
"Wir erklären, daß der Glanz der Welt sich bereichret hat durch eine neue Schönheit, die Schönheit der Geschwindigkeit. - Ein Rennwagen ist schöner als die Nike von Samothrake. - Wir stehen auf dem äußersten Vorgebirge der Jahrhunderte! Warum hinter uns schauen? Die Zeit und der Raum sind gestern gestorben. Wir leben bereits im Absoluten, da wir bereits die ewige, allgegenwärtige Geschwindigkeit geschaffen haben."
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Boccioni, Umberto (1882-1916)
"Während die Impressionisten ein Bild malen, um einen bestimmten Augenblick wiederzugeben, und das Leben des Bides der Ähnlichkeit mit diesem Augenblick unterordnen, fassen wir alle Bewegungen (der Zeit, des Ortes, der Form und des Farbtons) in einer Synthese zusammen und konstruieren damit das Bild. Dieses Bild hat als unabhängiger Organismus sein Eigengesetz, und die Elemente, aus denen es besteht, gehorchen diesem Gesetz und schaffen so die Ähnlichkeit des Bildes mit sich selbst."
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Rouault, Georges (1871-1958)
"Die subjektiven Künstler sind einäugig, aber die objektiven sind blind. - Der Intellektualismus des 20. Jahrhunderts ist zerebrale Morphiumsucht. - Ich glaube weder an das, was ich berühren, noch an das, was ich sehen kann. Ich glaube nur an das, was ich nicht sehen kann und was ich fühle. - Ich muss immer arbeiten, nicht um zu etwas Vollendetem zu kommen, was die Toren bewundern, sondern um wahrer und weiser zu machen, ans Ende des Unvollendbaren zu gelangen."
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Rouault, Georges (1871-1958)
"Was mich der Kunst einen so hohen Wert beilegen lässt, ist die Tatsache, dass es im wirklichen Kunstwerk glühendes Bekenntnis gibt, ich sage nicht emphatisch 'einen Reflex des Ewigen', aber ich würde es gern sagen, um diejenigen des Irrtums zu zeihen, die nur eine ganz äußerliche Anstrengung sehen, einen mehr oder weniger korrekten Reflex dessen, was sie vor Augen haben."
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Rouault, Georges (1871-1958)
"Die Elfenbeintürme sind niemals so hoch, dass die Luft des Jahrhunderts nicht hineindringt und das Denken des Einsamen erfrischt oder vergiftet. Und wenn diese Luft ihm nicht behagt, wird er die geringste Öffnung schließen, selbst am Vormittag, wenn die Sonne sich erhebt. Dann wird man ihn Maler der Finsternisse nennen."
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Rouault, Georges (1871-1958)
"Meine malerische Sprache ist unerwünscht, aus allen elendesten Dialekten gemacht, vulgär und manchmal subtil, wie im Feuer des Töpfers sich manchmal konträre Elemente verschmelzen oder entzweien. - Die Malerei ist für mich ein Mittel, das Leben zu vergessen, ein Schrei in der Nacht, ein verhaltenes Schluchzen, ein ersticktes Lächeln. Ich bin der schweigsame Freund derer, die leiden in dem öden Gefilde. Ich bin der Efeu des ewigen Elends, der sich an die aussätzige Mauer klammert, hinter der die rebellische Menschheit ihre Laster und Tugenden verbirgt. Als Christ glaube ich an Jesus am Kreuz."
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Balla, Giacomo (1871–1958)
"Der Futurismus, die prädestinierte Kraft des Fortschritts und nicht der Mode, schafft den Stil der fließenden abstrakten Formen, die synthetisch und von den dynamischen Kräften des Universums beeinflußt sind."
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Modigliani, Amadeo (1884-1920)
"Im übrigen versuche ich, mit der größten Klarheit die Wahrheit über die Kunst und das Leben, wie ich sie vor den Schönheiten Roms vereinzelt erfahren habe, zu formulieren, und da ich auch die innere Verbindung erkannt habe, werde ich versuchen, diese zu offenbaren..."
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Chagall, Marc (1887-1985)
"Ein guter Mensch kann bekanntlich ein schlechter Künstler sein. Aber niemals wird jemand ein echter Künstler, der kein großer Mensch und daher auch kein 'guter Mensch' ist."
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Chagall, Marc (1887-1985)
"Ich bin sicher, daß Rembrandt mich liebt."
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Rousseau, Henri (1844-1910)
"Ich weiß nicht, ob es Ihnen auch so geht wie mir, aber wenn ich in diesen Treibhäusern bin und die seltsamen Pflanzen aus exotischen Ländern sehe, dann meine ich, daß ich in einen Traum komme. Ich fühle mich wie ein ganz anderer Mensch."
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Rousseau, Henri (1844-1910)
"Sie und ich (an Picasso gewandt) sind die größten Maler unserer Zeit. Sie im ägyptischen, ich im modernen Stil."
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Utrillo, Maurice (1883-1955)
"Montmartre, mit deinen Kleinstadtwinkeln und deinen Bohemegassen - wie viele Geschichten könnte man über diese Pariser Viertel schreiben... Ich würde mich immer wohl fühlen in deiner Nähe, wenn ich dann in meinem Zimmer säße und ein Bild mit weißgetünchten Häusern malte!"
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Kandinsky, Wassily (1866-1944)
"Wenn wir schon heute anfangen nwürden, ganz das Band, das uns mit der Natur verknüpft, zu vernichten, mit Gewalt auf die Befreiung loszusteuern und uns ausschließlich mit der Kombination von reiner Farbe und unabhängiger Form zu begnügen, so würden wir Werke schaffen, die wie eine geometrische Ornamentik aussehen, die, grobgesagt, einer Krawatte, einem Teppich gleichen würde."
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Kandinsky, Wassily (1866-1944)
"Die Kunst ist in vielem der Religion ähnlich. Ihre Entwicklung besteht nicht aus neuen Entdeckungen, die die alten Wahrheiten streichen und zu Verwirrungen stempeln (wie es scheinbar in der Wissenschaft ist). Ihre Entwicklung besteht aus plötzlichem Aufleuchten, das dem Blitz ähnlich ist, aus Explosionen, die wie die Feuerwerkkugel am Himmel platzen, um ein ganzes 'Bukett' verschieden leuchtender Sterne um sich zu streuen."
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Kandinsky, Wassily (1866-1944)
"Malerei ist Kunst, und Kunst ist nicht, alles in allem, die sinnlose Schaffung von Werken, die sich mit einem leeren, aber zweckgerichteten Kraftaufwand ausbreiten; Kunst beabsichtigt, der Entwicklung und Vollendung der menschlichen Seele zu dienen. Malerei ist eie Sprache, deren ihr allein eigene Formen zu unserer Seele von ihrem täglichen Brot sprechen; und in diesem Fall kann das tägliche Brot für die Seele nur in dieser Weise und allein in dieser Weise geliefert werden."
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Marc, Franz (1880-1916)
"Ich empfand schon sehr früh den Menschen als 'häßlich; das Tier schien mir schöner, reiner; aber auch an ihm entdeckte ich so viel gefühlswidriges und häßliches, so daß meine Darstellungen instinktiv, aus einem inneren Zwang, immer schematischer, abstrakter wurden."
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Macke, August (1887-1914)
"Ich male mit einer kolossalen Anstrengung und strenge mich immer an dabei, daß ich sehr müde bin nachher. Ich reiße mir die Bilder Strich für Strich aus dem Hirn. Wirklich. An sich bin ich nämlich sehr träge. Wenn ich aber mir die Nerven ausgerissen habe, so sollen diese Leinwandlappen auch was wert sein, wenigstens meine Energie gießt sich darein. Sie mögen gefallen, wem sie wollen. Ich male, male, male und freue mich von ganzem Herzen, wenn mein Blick mit dem Licht hineintaucht in das Dunkel des Waldes oder über die Wiesen zittert und schließlich den Wolken nachträumt in der Ferne. Tagtäglich neues Glück erleben, neue Freude. Ich will jetzt die Tage nutzen, soviel es geht. Es drängt mich immer zumm Arbeiten."
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Klee, Paul (1879-1940)
"Früher schilderte man Dinge, die auf der Erde zu sehen waren, die man gern sah oder gern gesehen hätte. Jetzt wird die Relativität der sichtbaren Dinge offenbar gemacht und dabei dem Gedanken Ausdruck verliehen, daß das Sichtbare im Verhältnis zum Weltganzen nur isoliertes Beispiel ist und das andere Wahrheiten latent in der Überzahl sind. Die Dinge erscheinen in erweitertem und vermannigfaltigtem Sinn, der rationellen Erfahrung von gestern scheinbar widersprechend. Eine Verwesentlichung des Zufälligen wird angestrebt."
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Klee, Paul (1879-1940)
"Die Natur kann sich Verschwendungen in allem erlauben, der Künstler muß bis ins letzte sparsam sein. Die Natur ist beredt bis zum Veworrenen, der Künstler sei ordentlich verschwiegen. - Wenn bei meinen Sachen manchmal ein primitiver Eindruck entsteht, so erklärt sich diese Primitivität aus meiner Disziplin, auf wenige Stufen zu reduzieren. Sie ist nur Sparsamkeit, also letzte professionelle Erkenntnis, also das Gegenteil von wirklicher Primitivität."
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Ray, Man (1890-1976)
"Im Lauf der Zeit ist die Malerei abwechselnd in den Dienst der Kirche, des Staates, der Waffen, einzelner Auftraggeber, der Naturverklärung, wissenschaftlicher Phänomene, bestimmter Anekdoten oder bloßer Dekoration gestellt worden. Gleichwohl sind die vielen wunderbaren Werke, welche die Malerei hervorgebracht hat, für uns nur deshalb noch lebendig, weil sie sich durch absolute Qualität auszeichnen, die ihnen allen gemein ist. Der materielle Ursprung der schöpferischen und expressiven Kraft der Malerei liegt in der Farbe und der Textur des Pigments, in den Möglichkeiten, die sich durch Erfindung und Einrichtung der Formen ergeben, und in der zweidimensionalen Ebene, auf der diese Elemente ihr Spiel verrichten."
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Duchamp, Marcel (1887-1968)
"Die Kritik an der modernen Kunst ist die natürliche Folge der Freiheit, die dem Künstler gegeben ist, um seine individuelle Sicht darzustellen. Ich betrachte das Barometer der Opposition als ein gesunde Anzeige der Tiefe des individuellen Ausdrucks. Je feindseliger die Kritik, desto mehr sollte der Künstler ermutigt sein."
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Duchamp, Marcel (1887-1968)
"Ich möchte ganz einfach sagen, daß Kunst gut, schlecht oder indifferent sein kann, aber daß wir sie, gleich mit welchem Beiwort, Kunst nennen müssen: schlechte Kunst ist immer noch Kunst, wie ein schlechtes Gefühl doch ein Gefühl ist."
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Arp, Hans (1886-1966)
"Francis Picabia ist der Christoph Kolumbus der Kunst. Sein philosophischer Gleichmut, sein schöpferisches Spiel und seine handwerkliche Kaltblütigkeit sind von keinem andern erreicht worden. Er steuert sein Schiff ohne Kompaß. Er hat die 'konkreten Inseln' entdeckt, auf denen die abstrakten Herren einander fressen."
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Picabia, Francis (1879-1953)
"Wir sind nicht verantwortlich für das, was wir tun; wir wissen nichts über unsere Handlungen, bevor wir sie nicht vollendet haben."
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Chirico, Giorgio de (1888–1978)
"An einem hellen Winternachmittag fand ich mich im Hofe des Schlosses von Versailles. Alles war ruhig und still. Alles blickte mioch seltsam fragend an. Da sah ich, daß jeder Winkel des Schlosses. jede Säule, jedes Fenster eine Seele hatte, eine rätselvolle Seele. Ich betrachtete die steinernen Heroen um mich herum, wie sie unbeweglich unter dem klagenden Himmel dastanden, unter den kalten Strahlen der Wintersonne, die ohne Liebe leuchtet wie die tiefen Lieder. Ein Vogel sang in einem Käfig, der am Fenster hing. Da fühlte ich das ganze Geheimnis, das die Menschen drängt, Dinge zui schaffen. Und die Schöpfungen schienen mir noch geheimnsivoller als ihre Schöpfer."
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Chirico, Giorgio de (1888–1978)
"Das metaphysische Kunstwerk wirkt fröhlich. Man hat jedoch den Eindruck, daß sich in dieser frohen Welt etwas ereignen müsse, daß andere Zeichen als die schon vorhandenen auf der Leinwand erscheinen sollten. Das ist ein Symptom des Dranges, die 'bewohnte Tiefe' zu erforschen. Die Fläche eines völlig ruhigen Ozeans versetzt uns nicht in Unruhe, weil wir an die Kilometer denken, die uns von seinem Grund trennen. Aber all das Unbekannte, daß sich in der Tiefe verbirgt, beunruhigt uns."
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Breton, André (1896-1966)
"Der Surrealismus beruht auf dem Glauben an die höhere Wirklichkeit bislang unbeachteter Assoziationsformen, dem Glauben an die Allgewalt des Traumes und das von aller Zweckhaftigkeit gelöste Spiel des Denkens. Er will alle anderen psychischen Mechanismen endgültig überwinden und ihren Platz bei der Lösung der wichtigsten Lebensprobleme einnehmen."
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Dali, Salvador (1904-1989)
"Der Unterschied zwischen den Surrealisten und mir besteht darin, daß ich Surrealist bin."
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Ernst, Max (1891-1976)
"Wenn man also den Surrealisten sagt, sie seien Maler einer stets Wandelbaren Traumwirklichkeit, so darf das nicht etwa heißen, daß sie ihre Träume abmalen (das wäre deskriptiver, naiver Naturalismus), oder daß sich ein jeder aus Traumelementen seine eigene kleine Welt aufbaue, um sich in ihr gütlich oder boshaft zu gebärden (das wäre 'Flucht aus der Zeit'), sondern daß sie sich auf dem physikalisch und psychisch durchaus realen ('surrealen'), wenn auch noch wenig bestimmten Grenzgebiet von Innen- und Außenwelt frei, kühn und selbstverständlich bewegen..."
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Tanguy, Yves (1900-1955)
"Die Malerei vollzieht sich vor meinen Augen, enthüllt ihre Überraschungen im Laufe ihrer Entwicklung. Und ebendies gibt mir das Gefühl der völligen Freiheit, und deshalb bin ich nicht in der Lage, einen Entwurf oder vorab Skizzen zu machen."
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Dali, Salvador (1904-1989)
"Weiche Uhren: Sie sind nicht anderes als der paranoisch-kritische, zärtliche, extravagante und von Zeit und Raum verlassene Camembert."
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Magritte, René (1898-1967)
"Kein Gegenstand ist mit seinem Namen so verbunden, daß mn keinen anderen für ihn finden könnte, der besser zu ihm passt."
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Delvaux, Paul (1897–1994)
"Rein theoretisch gehört die menschliche Gestalt genauso zum Gemälde wie jeder Gegenstand auch, der einen bestimmten Eindruck hervorrufen soll (eine Tür, ein Fenster, ein Baum, die aus gutem Grund vorhanden sind). Natürlich unterscheiden sie sich je nach Gegenstand in ihren Bedeutungen, und selbst wenn ich übertreibe, da mir notwendig erscheint, darauf zu bestehen, daß die Frau, die Gestalt, eine Statistenrolle spielt, rä#ume ich ihr gleichzeitig ein, daß ebendieser Gegenstand entscheidend für das poetische Verständnis eines Werkes ist."
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Miró, Joan (1893-1983)
"Unbeweglichkeit fasziniert mich. Diese Flasche, dieses Glas, ein großer Stein auf einem verlassenen Strand - dies sind bewegungslose Dinge, aber sie stoßen große Bewegungen in meinem Geiste an. Ich empfinde nicht so in bezug auf ein menschliches Wesen, das die ganze Zeit auf eine idiotische Weise den Platz wechselt. Leute, die an einem Strand baden gehen und die sich herumbewegen, berühren mich viel weniger als die Unbeweglichkeit eines Kieselsteins."
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Miró, Joan (1893-1983)
"Meine Figuren haben die gleiche Vereinfachung durchgemacht wie die Farben. So vereinfacht wie sie sind, wirken sie menschlicher und lebendiger, als wären sie mit allen Details dargestellt."
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Sutherland, Graham (1903-1980)
"Zu meinen Dornenbildern ist zu sagen, daß ich an die Kreuzigung gedacht habe... und daß mich der Gedanke an Dornen beschäftigte - an Wunden, die von Dornen stammen."
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Matta, Roberto S. (1911-2002)
"Ich versuchte, von der innerlichen Bildwelt, von Formen von Wirbelsäulen und unbekannten Tieren, sehr wenig bekannten Blumen zu kulturellem Ausdruck, totemischen Dingen, Zivilisation zu gelangen."
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Balthus (1908-2001)
"Jedes Mal, wenn ich den letzten Pinselstrich an einem Werk getan habe, überfällt mich die Vorstellung, alles, was ich über meine Kunst wußte, vergessen zu haben und deshalb aufs neue erfinden zu müssen. Das ist etwa so, als ob Sie erwachen, eine Rede zu schreiben haben und dann bemerken, daß Sie sich nicht mehr an die einfachsten Regeln der Grammatik erinnern können."
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Malewitsch, Kasimir (1878-1935)
"Es ist mir klar geworden, daß ein neues System der reinen Farbmalerei geschaffen werden sollte, konstruiert nach den Anforderungen der Farbe; und zweitens, daß die Farbe die malerische Mischung verlassen und ein unabhängiger Faktor werden sollte, indem sie in die Konstruktion als das Individuum eines kollektiven Systems und mit eigener Unabhängigkeit hineintritt."
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Malewitsch, Kasimir (1878-1935)
"Von Malerei kann im Suprematismus keine Rede mehr sein. Die Malerei ist längst überlebt, und der Maler ist ein Vorurteil der Vergangenheit."
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Malewitsch, Kasimir (1878-1935)
"Ich habe nichts erfunden, nur die Nacht habe ich empfunden, und in ihr habe ich das Neue erblickt, das ich Suprematismus nannte. Durch die schwarze Fläche hat es sich in mir ausgedrückt, die ein Quadrat gebildet hat und dann einen Kreis. In ihnen habe ich die neue farbige Welt erblickt."
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Lissitzky, El (1890-1941)
"Der Konstruktivismus beweist, daß die Grenze zwischen Mathematik und Kunst, zwischen einem Kunstwerk und einer Erfindung der Technik, nicht feststellbar ist." (zusammen mit Hans Arp)
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Mondrian, Piet (1872-1944)
"Was will ich mit meinem Werk ausdrücken? Nichts anderes als das, was jeder andere Künstler sucht: Harmonie durch das Gleichgewicht der Beziehungen zwischen Linien, Farben und Flächen zu erreichen. Aber nur auf die klarste und stärkste Weise."
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Doesburg, Theo van (1883-1931)
"Wenn die Ausdrucksmittel von allen Eigentümlichkeiten befreit sind, stehen sie in Beztiehung mit dem eigentlichen Ziel der Kunst: eine universelle Sprache zu schaffen."
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Gropius, Walter (1883-1969)
"Architekten, Bildhauer, Maler, wir alle müssen zum Handwerk zurück! Denn es gibt keine 'Kunst von Beruf'. Es gibt keinen Wesensunterschied zwischen einem Künstler und dem Handwerker, Der Künstler ist eine Steigerung des Handwerkers."
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Itten, Johannes (1888-1967)
"Die am besten faßbare, bestimmbare Form ist die geometrische, deren Grundelemente der Kreis, das Quadrat, das Dreieck sind. In diesen drei Formelementen liegt jede mögliche Form keimhaft. Sichtbar dem Sehenden - unsichtbar dem Nichtsehenden."
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Moholy-Nagy, László (1895–1946)
"Und ich weiß jetzt: wenn ich meine besten Fähigkeiten in der ihnen angemessenen Weise entfalte - wenn ich versuche, den Sinn meines Lebens ehrlich und gründlich zu erfassen - dann ist es richtig, daß ich Maler werde. Meine Begabung liegt in dem Ausdruck meiner Lebens- und Gestaltungskraft durch Licht, Farbe und Form. Als Maler kann ich die Substanz des Lebens vermitteln."
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Albers, Josef (1888-1976)
"Genauso wie von manchen Herren 'Blondinen bervorzugt' werden, so hat jeder eine Vorliebe für bestimmte Farben und Vorurteile gegenüber anderen. Dies gilt auch für Farbkombinationen. Es scheint ganz gut zu sein, daß die Geschm,äcker verschieden sind. So wie dies mit Menschen in unserem täglichen Leben ist, so auch mit Farbe. Wir ändern, korrigieren oder revidieren unsere Meinung über Farbe, und diese Meinungsänderung kann hin- und herwechseln."
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Albers, Josef (1888-1976)
"Praktische Übungen demonstrieren durch Farbtäuschung (Illusion) die Relativität und Instabilität von Farbe. Und die Erfahrung lehrt, daß es in der visuellen Wahrnehmung eine Diskrepanz zwischen physikalischem Faktum und psychischem Effekt gibt."
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Feininger, Lyonel (1871-1956)
"Die Kirche, die Mühle, die Brücke, das Haus - und der Friedhof - haben mich von Kindheit auf mit tiefen, andächtigen Gefühlen erfüllt. Sie sind sämtlich sinnbildlich..."
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Dix, Otto (1891-1969)
"Kein Mensch will das sehen. Ja, was soll denn das eigentlich alles... die ollen Huren und die ollen abgetakelten Weiber und die Kümmernisse des Lebens... Kein Mensch hat Freude daran. Keine Galerie will das aufhängen. Wozu malst du das überhaupt?!"
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Grosz, George (1893-1959)
"Der heutige Künstler, wenn er nicht ein Leerläufer, ein antiquierter Blindgänger sein will, kann nur zwischen Technik und Klassenkampfpropaganda wählen. In beiden Fällen muss er die 'reine Kunst' aufgeben."
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Beckmann, Max (1884-1950)
"Eigentlich ist es ja sinnlos, die Menschen, diesen Haufen von Egoismus (zu dem man selbst gehört), zu lieben. Ich tue es aber trotzdem. Ich liebe sie mit aller ihrer Kleinigkeit und Banalität. Mit ihrem Stumpfsinn und billiger Genügsamkeit und irem ach so seltenen Heldentum. Und trotzdem ist mir jeder Mensch täglich immer wieder ein Ereignis, als wenn er eben vom Orion heruntergefallen wäre. Wo kann ich dieses Gefühl stärker befriedigen als in der Stadt?... Bauern und Landschaft ist sicher auch etwas sehr Schönes und gelegentlich eine schöne Erholung. Aber das große Menschenorchester ist doch die Stadt."
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Beckmann, Max (1884-1950)
"Abfahrt, ja Abfahrt vom trügerischen Schein des Lebens zu den wesentlichen Dingen an sich, die hinter den Erscheinungen stehen. Das bezeiht sich aber letztlich auf alle meine Bilder..."
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Beckmann, Max (1884-1950)
"Der alte Mann im Mittelbild, der eine aus dem Meer nach oben führende Leiter hinaufsteigt, ist ein Gott, der den Jünglingen einen Weg in eine bessere Welt weist - den Weg zu einer höheren Ebene des Bewußtseins über dem irdischen Leben. Es weht ein heftiger Wind; Sonne uind Mond sind verfinstert, zwei neue Planeten im Entstehen begriffen." (zum Triptychon "Die Argonauten", 1950)
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Beckmann, Max (1884-1950)
"Auch bei meiner 'Nacht' soll man das Gegenständliche über dem Metaphysischem vergessen. Es soll durch das Metaphysische überwunden werden. Man soll nur die Schönheit sehen, wie auch ein Trauermarsch schön ist." (zum Gemälde 'Die Nacht', 1918/19)
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Klapheck, Konrad (1935)
"Ich benutze die Dinge nicht als Symbole, sondern ich male sie, so gut ich kann, und lasse mich überraschen, was sie zu sagen haben. Am Ende müssen die Bilder klüger sein als ihr Schöpfer und seine Absichten übertreffen."
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Guttuso, Renato (1912-1987)
"Es ist das Bild, das von einem bestimmten Punkt aus befiehlt. Man beginnt ein Bild mit der Idee, es zu beherrschen, zu tun, was man will. Aber irgendwann wird man gewahr, daß das Bild eigene Gesetze aufstellt, die unabhängig sind von den eigenen Gedanken und die einen zwingen, gewisse Dinge zu tun oder zu lassen. Aufgrund einer Logik, die von den Formen abhängt, aber nicht nur von ihnen."
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"Ich verhalte mich in meiner Malerei so, wie ich mich in bezug auf die Dinge verhalte. Ich mache ein Fenster genauso, wie ich aus einem Fenster schaue. Wenn sich dieses geöffnete Fenster in meinem Bild nicht gut macht, ziehe ich einen Vorhang vor, und ich schließe es, genauso wie ich es in meinem Schlafzimmer getan hätte. In der Malerei muß man handeln wie im Leben."
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"ich wehre mich dagegen, daß es drei oder vier tausend Möglichkeiten geben soll, mein Bild zu interpretieren. Ich möchte, daß es nur eine einzige gibt. Und in dieser einzigen muß es bis zu einem gewissen Grad möglich sein, die Natur zu erkennen, die schließlich nichts anderes ist als eine Art Kampf zwischen meinem inneren Sein und der äußeren Welt."
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"Die verschiedenen Stilarten, die ich in meiner Kunst angewandt habe, darf man nicht als Entwicklung oder als Stufen auf dem Weg zu einem unbekannten Ideal in der Malerei betrachten. Alles, was ich je gemacht habe, habe ich für die Gegenwart gemacht und in der Hoffnung, daß es immer in der Gegenwart lebendig bliebe... Wenn ich etwas zu sagen hatte, dann habe ich es auf die Art gesagt, auf die es, wie mir schien, gesagt werden mußte."
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"Ich bemühe mich immer darum, die Natur nicht aus den Augen zu verlieren. Mir geht es um Ähnlichkeit, um eine tiefere Ähnlichkeit, die realer ist als die Realität und so das Surreale erreicht."
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"Nein, die Malerei ist nicht dazu da, die Appartements zu schmücken. Sie ist eine Waffe zu Angriff und Verteidigung gegen den Feind."
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Herbin, Auguste (1882-1960)
"Die Vorstellung 'Gegenstand' wird abgeschafft werden, aber die Vorstellung 'Volumen', die Vorstellung 'Licht' und die Vorstellung 'Farbe' werden beibehalten werden: gleiche Bestimmung und gleiche Unreinheit; die Erscheinung 'Gegenstand' ist verschwunden, aber das Werk bleibt in seinen Mitteln, in seiner Technik gegenständlich; es ist unrichtuig, dieses Werk abstrakt zu nennen."
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Baertling, Olle (1911-1981)
"Kunst war für mich immer abstrakte Bewegung. Abstrakte Bewegung übertrifft physische oder naturalistische Bewegung an Geschwindigkeit und Gefühl für das Ausströmen. Alles ist Bewegung, alles bewegt sich. Es gibt keinen festen Punkt im Universum."
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Nicholson, Ben (1894-1982)
"Schließlich wirkt Form und Farbe auf jeden Moment des menschlichen Lebens ein; alles, was wir sehen, berühren, denken und fühlen, ist damit verknüpft, so daß, wenn ein Künstler diese Elemente frei und schöpferisch verwendet, dies einen ungeheuer mächtigen Einfluß in unserem Leben haben kann."
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Nay, Ernst Wilhelm (1902-1968)
"Bei meiner Kunst fällt jede Legitimation durch außerkünstlerische Elemente fort. Ihr Sinn ist in der Anschauung der elementaren Malerei erfaßbar, erfahrbar."
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Appel, Karel (1921-2006)
"Nehmen wir einmal an, daß die erste Farbe, die ich auf die Leinwand auftrage, Rot ist. Nun, diese Handlung bestimmt alles weitere, was mit dem Gemälde passiert. Danach könnte ich Gelb auftragen und eion bißchen Blau; dann könnte ich vielleicht das Rot mit Schwarz tilgen, und das Blau würde vielleicht Gelb werden und das Gelb Dunkelrot, während sich das Schwarz in Weiß verändert. Offensichtlich kann alles passieren. Aber der ganze faszinierende Ablauf begann mit jenem ersten Rot, und wenn ich nicht mit Rot begonnen hätte, wäre das ganze Bild anders. Gibt es ein System, gibt es eine Ordnung in dem Chaos?"
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Jorn, Asger (1914-1973)
"Wirklicher Realismus, materialistischer Realismus, beruht auf der Suche nach dem Ausdruck von Formen, die ihrem Inhalt treu sind. Aber so gibt es keinen Inhalt, der sich vom menschlichen Interesse abhebt."
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Wols (1913-1951)
"Das Bild kann zur Natur eine Beziehung haben wie die Fuge Bachs zu Christus. Dann ist es keine Nachahmung, sondern ein analoge Schöpfung."
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Sartre, Jean-Paul (1905-1980)
"Klee ist ein Engel, Wols ein armer Teufel. Der eine erschafft die Wunder dieser Welt oder vollzieht sie nach, der andere erfährt ihren wunderbaren Schrecken. Das einzige Unglück des ersteren entspringt seiner glücklichen Natur: Das Glück bildet seine Grenze; das einzige Glück des letzteren wird ihm aus der Fülle seines Mißgeschicks zuteil: Das Unglück ist grenzenlos... Als Mensch und Marsbewohner zugleich bemüht sich Wols, die Erde mit außermenschlichen Augen zu sehen: das ist seiner Meinung nach das einzige Mittel, unsere Erfahrung universell gültig zu machen. Die unbekannten, allzu bekannten Dinge, die jetzt in seinen Bildern auftauchen, würde er bestimmt nicht 'abstrakte Gebilde' nennen, denn für ihn sind sie ebenso konkret wie die seiner ersten Darstellungsweise, und das ist nicht verwunderlich: Es sind dieselben, nur umgekehrt." (über den deutschen Künstler Wols)
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Mathieu, Georges (1921)
"Die erste Ausstellung von Wols' Bildern... Vierzig Bilder: vierzig Meisterwerke, jedes zerschmetternder, aufwühlender, blutiger als das andere: ein Ereignis, ohne Zweifel das wichtigste seit den Werken van Goghs. Der hellsichtige, unüberhörbare Schrei, das pathetische Drama eines Menschen und aller Menschen." (anlässlich einer Ausstellung des deutschen Malers Wols)
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Fautrier, Jean (1898-1964)
"Keine Form von Kunst kann Gefühle wiedergeben, wenn nicht ein Teil der Wirklichkeit darin hineingemischt ist. Wie winzig auch immer, wie unmerklich diese Andeutung auch sein mag, diese unreduzierbare Parzelle ist wie der Schlüssel zum Werk, Sie macht es lesbar; sie erhellt seine Bedeutung, sie erschließt seine tiefe, essentielle Wirklichkeit der ästheitischen Wahrnehmung, die die wahrhafte Intelligenz ist."
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Dubuffet, Jean (1901-1985)
"Die Malerei arbeitet mit Zeichen, die nicht abstrakt und unkörperlich sind wie Worte. Die Zeichen der Malerei sind den Gegenständen selbst viel näher. Darüber hinaus manipuliert die Malerei Materialien, die selbst wiederum lebende Substanzen sind. Deshalb erlaubt es uns die Malerei, in der Annäherung an Dinge und in der Beschwörung viel weiter zu gehen, als Worte dies tun."
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Mathieu, Georges (1921)
"Ich glaub, daß Schnelligkeit des Schöpfungsaktes eine der wichtigsten Voraussetzungen meiner Malerei ist. Auf jeden Fall bin ich der erste Maler, der den Begriff der Schnelligkeit in die Malerei des Abendlandes einführte."
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Pollock, Jackson (1912-1956)
"Der moderne Künstler, so scheint mir, drückt eine innere Welt aus, in anderen Worten: Er drückt die Energie, die Bewegung und andere innere Kräfte aus."
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Pollock, Jackson (1912-1956)
"Meine Malerei kommt nicht von der Staffelei her. Selten spasnne ich die Leinwand vor dem Malen auf. Ich befestige sie lieber an der harten Wand oder auf dem Boden. Ich brauche den Widerstand einer harten Oberfläche. Auf dem Boden fühle ich mich wohler. Ich fühle mich dem Bild näher, mehr als ein Teil von ihm, denn so kann ich mich um das Bild herum bewegen, von allen vier Seiten her arbeiten und buchstäblich im Bild sein. Mit dieser Methode arbeiten auch die indianischen Sandmaler des Westens. Ich entferne mich immer mehr von den gebräuchlichen Malutensilien wie Staffelei, Palette, Pinsel usw. Ich gebrauch lieber Stöcke, Nesser und fließende Farbe oder schweres Impasto aus Sand, Glasscherben und anderen unüblichen Materialien. Wenn ich im Bild drin bin, ist mir nicht bewußt, was ich tue. Erst nach einer gewissen Zeit des 'Kennenlernens' sehe ich, was ich da eigentlich mache. Ich habe keine Angst vor Änderungen, davor, daß ich das Bild zerstören könnte usw., weil das Bild ja ein Eigenleben hat. Diesem Eigenleben versuche ich zum Ausdruck zu verhelfen."
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Pollock, Jackson (1912-1956)
"Ich nähere mich dem Malen auf dieselbe Weise, wie ich mich dem Zeichnen nähere, das heißt direkt - ohne vorausgehende Studien."
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Pollock, Jackson (1912-1956)
"Ich mache mir nichts aus dem Etikett 'Abstrakter Expressionismus'... Manchmal bin ich sehr gegenständlich, ein bißchen jedenfalls immer. Aber wenn man aus dem Unbewußten heraus malt, tauchen zwangsläufig Figuren auf. Ich vermute, wir sind alle von Freud beeinflußt."
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Kooning, Willem de (1904-1997)
"Die Meinung, daß die Natur chaotisch sei und daß der Künstler Ordnung darin schaffe, ist ein sehr absurder Standpunkt, denke ich. Alles, was wir erwarten können, ist, ein bißchen Ordnung in uns selbst zu schaffen. Wenn ein Mensch sein Feld zur rechten Zeit pflügt, bedeutet es genau dies."
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Kooning, Willem de (1904-1997)
"Nichts ist über Kunst zu sagen, außer daß es sich dabei um ein Wort handelt. Von genau dort aus bis hierher ist alle Kunst literarisch geworden. Wir leben noch nicht in einer Welt, in der alles aus sich heraus verständlich ist. Es ist sehr interresant zu bemerken, daß viele Leute, die zum Beispiel das Reden aus der Malerei herausnehmen wollen, nichts anders tun, als darüber zu reden. Dies ist jedoch kein Widerspruch. Die Kunst in der Malerei ist der für immer stumme Teil, über den man endlos reden kann."
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Gorky, Arshile (1904-1948)
"Meine Lieben, der Stoff der Gedanken ist der Samen des Künstlers: Träume, die von des Künstlers Pinsel stammen. Und da das Auge als Wachposten des Gehirns fungiert, vermittle ich meine innersten Wahrnehmungen durch die Kunst, meine Sicht der Welt."
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Motherwell, Robert (1915-1991)
"Das Medium der Malerei ist Farbe und Raum: Zeichnen ist im wesentlichen ein Aufteilen von Raum. Die Malerei ist daher der Geist, der sich selbst in Farbe und Raum vergegenwärtigt."
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Twombly, Cy (1928)
"Heute ist jede Linie die gegenwärtige Erfahrung ihrer eigenen ihr innewohnenden Geschichte. Sie erklärt nichts, sie ist das Ereignis ihrer eigenen Verkörperung. Gebilde herstellen ist eher eine private, isolierte und gnädige Nachsicht als die abstrakte Totalität optischer Wahrnehmungen."
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Tobey, Mark (1890-1976)
"Ich bin auf der Suche nach einer vereinten Welt in meinem Werk und verwende einen beweglichen Wirbel, um sie zustande zu bringen."
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Newman, Barnett (1905-1970)
"Was ist die Erklärung für den scheinbar verrückten Trieb des Menschen, Maler und Dichter zu sein, wenn dies nicht ein Akt des Trotzes gegen den Sündenfall ist und eine Erklärung, daß er zurückkehre zu dem Adam aus dem Garten Edens? Denn die Künstler sind die ersten Menschen."
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Newman, Barnett (1905-1970)
"Das Fundament der ästhetischen Handlung ist die reine Vorstellung. Aber die reine Vorstellung ist notwendigerweise eine ästhetische Handlung. Dies nun ist das erkenntnistheoretische Paradox, das das Problem des Künstlers ist."
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Rothko, Mark (1903-1970)
"Ich denke mir meine Bilder als Dramen; die Formen in den Bildern sind die Darsteller. Sie wurden aus dem Bedürfniss nach einer Gruppe von Schauspielern heraus geschaffen, die fähig sind, sich auf dramatische Weise ohne Verlegenheit zu bewegen und ohne Scham Gesten auszuführen. Weder die Handlung noch die Schauspieler vorhergesehen oder im voraus beschrieben werden."
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Reinhardt, Ad (1913-1967)
"Das einzige Anliegen von fünfzig Jahren abstrakter Kunst ist es, Kunst-als-Kunst und als sonst nichts zu präsentieren, sie zu dem einzigen zu machen, das sie allein ist, indem man sie immer mehr abgrenzte und definierte, sie purer und leerer machte, absoluter und ausschließlicher - ungegenständlich, nichtabbildhaft, nichtfigürlich, nichtbildhaft, nichtexpressionistisch, nichtsubjektiv. Die einzige Weise zu sagen, was abstrakte Kunst oder Kunst-als-Kunst ist, ist zu sagen, was sie nicht ist."
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Geiger, Rupprecht (1908-2009)
"Rot ist die Farbe, Rot ist schön. Rot ist Leben, Energie, Potenz, Macht, Liebe, Wärme, Kraft. Rot macht high."
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Klein, Yves (1928-1962)
"Was ist Blau? Das Blau ist das sichtbar werdende Unsichtbare... Das Blau hat keine Dimensionen. Es ist außerhalb der Dimensionen, derer die anderen Farben teilhaftig sind."
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Klein, Yves (1928-1962)
"Ich mochte das Nichts nicht, und so lernte ich die Leere kennen, die tiefe Leere, diese Tiefe des Blau!"
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Fontana, Lucio (1899-1968)
"Das Unbewußte formt das Individuum; es vervollkommnet und verändert es, indem es ihm eine Orientierung gibt, die es von der Welt erhält und die das Individuum von Zeit zu Zeit annimmt."
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Jones, Allen (1937)
"Es macht mir nichts aus, wenn ein Bild eine Geschichte hat, solange der Anfang und das Ende innerhalb der vier Ränder der Leinwand existieren. Ein Bild ist nur fertig, wenn es autark ist. Der Titel sollte keine Synopse sein."
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Kitaj, Ronald B. (1932-2007)
"Es wird immer ein paar Lerchen geben, sogar ein paar Nachtigallen. Doch die Künste sind nicht nur das menschliche Äquivalent zum Gesang der Singvögel."
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Hockney, David (1937)
"Am meisten von allen mag ich handgemalte Bilder; folglich mal ich sie selbst. Sie haben immer ein Thema und ein kleines bißchen Form. Daß ich die beiden in ein Gleichgewicht bringe, macht mich, so nehme ich an, zu einem traditionellen Maler."
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Johns, Jasper (1930)
"Das Gemälde von einer Flagge handelt von einer Flagge, aber es handelt nicht mehr von einer Flagge, als es von einem Pinselstrich handelt oder von einer Farbe oder von der Körperhaftigkeit der Farbe, so denke ich."
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Johns, Jasper (1930)
"Ich interessiere mich vielmehr für Dinge, die auf die Welt hindeuten, als daß sie auf die Perönlichkeit hindeuten. Ich interessiere mich vielmehr für Dinge, die auf Dinge hindeuten, die sind, als für Beurteilungen. Das normalste Ding, das gewöhnlichste Ding - mir scheint, daß man mit jenen Dingen umgehen kann, ohne sie beurteilen zu müssen; mir scheint, daß sie als klare Fakten existieren und dabei keine ästhetische Hierarchie miteinbringen."
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Ruscha, Edward (1937)
"Ich denke, Fotografie als Kunst ist tot; ihr einziger Platz ist in der kommerziellen Welt, zu technischen oder informativen Zwecken. Ich meine nicht das Filmedrehen im Kino, sondern die 'Stand-Fotografie', d.h. limitierte Auflagen, individuelle, von Hand gefertigte Fotografien. Meine sind einfach nur Reproduktionen von Fotos."
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Rauschenberg, Robert (1925-2008)
"Die Malerei gehört gleichzeitig in die Familie der Kunst und in die des Lebens. Weder die eine noch das andere lassen sich wiedergeben. (Ich vermute, in der Lücke zwischen beiden zu handeln.) Ein Paar Strümpfe eignet sich genauso gut zu eionem Bild wie Holz, Nägel, Terpentin, Öl und Leinwand."
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Rosenquist, James (1933)
"Ich denke, wir leben in einer freien Gesellschaft, und die Handlungen, die sich in dieser Gesellschaft abspielen, erlauben Übergriffe, da wir es mit einer kommerziellen Gesellschaft zu tun haben. So habe ich mich eingestellt, wie ein Inserent oder eine große Gesellschaft, auf dieses visuelle Aufblasen - in der kommerziellen Werbung, die eine der Grundlagen unserer Gesellschaft ist."
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Lichtenstein, Roy (1932-1997)
"Aber Kunstwerke können nicht wirklich das Produkt einer abgestumpften Sensibilität sein - dies ist nur ein Stil oder Pose. Jedoch ist es diese Eigenschaft unseres Gegenstandes, die besonders peinlichen, exzentrischen und zweckmäßigen Stile der Gebrauchskunst, auf die sich die Pop-Art bezieht und die sie näher ausführt."
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Lichtenstein, Roy (1932-1997)
"Meine Comics erzählen nicht wirklich, zeigen nicht einmal ein Stück einer Geschichte. Ich weiß nicht, was vor oder nach dem Bild, das ich vorstelle geschieht. Die Gründe zur Hoffnungslosigkeit der weinenden Heldinnen, die ich zeige, sind mir unbekannt."
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Warhol, Andy (1928-1987)
"Ich liebe Amerika, und hierzu einige Beweggründe. Meine Bilder sind symbolische Aussagen über die grellen unpersönlichen Produkte und diese aufgemotzten materialistischen Objekte, auf denen Amerika heutzutage aufgebaut ist. Sie sind Projektion all dessen, was gekauft und verkauft werden kann: praktische, aber vergängliche Symbole, die uns in Schwung halten."
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Bacon, Francis (1909-1992)
"In meinem Fall ist die gesamte Malerei - und je älter ich werde, desto mehr wird das so - Zufall. So sehe ich sie im Geiste voraus, ich sehe sie voraus, und dennoch führe ich sie kaum jemals so aus, wie ich sie voraussehe. Sie verändert sich selbst durch die tatsächliche Farbe. Ich verwende sehr große Pinsel, und durch die Art und Weise, wie ich arbeite, weiß ich in der Tat sehr oft nicht, was die Farbe tun wird, und sie tut vieles, was sehr viel besser ist als das, wozu ich sie bringen könnte. Ist dies Zufall? Vielleicht könnte man sagen, es ist kein Zufall, weil es ein Auswahlverfahren wird, welchen Bestandteil dieses Zufalls man wählt, um ihn zu erhalten. Man versucht natürlich dauernd, die Vitalität des Zufalls zu bewahren und dennoch eine Kontinuität zu erhalten."
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Estes, Richard (1936)
"Ich habe nicht bewußt die Absicht, dem Betrachter ungewöhnliche Seherlebnisse zu vermitteln. Mir selber macht es auch keinen Spaß, die Dinge anzuschauen, die ich male, warum also sollte ein anderer sie genießen? Ich male sie aber gern wegen all der Sachen, die ich damit anstellen kann. Ich habe vor, Reklame zu machen für New York oder sonst etwas. Ich glaube, ich würde die meisten der Häuser, die ich male, abreißen..."
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Kanovitz, Howard (1929-2009)
"Ich mache Bilder und Plastiken, die aus meinem Interesse an der äußeren Erscheinung und der Illusion sowie am Wesen der Dinge hervorgehen. Meine Arbeitsweise basiert auf Präzision: ich kristallisiere meine Bilder heraus, so daß sie einen bloßen Realismus übersteigen und sich dem Trompe-l'oeil annähern. Als Ausgangspunkt meiner Gemälde verwende ich Fotografien."
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Close, Chuck (1940)
"Ich glaube, daß die Leute manchmal denken, allein die einfache Tatsache, daß man eine Fotografie benutzt, um zu malen, produziere unvermeidlich ein bestimmtes Gemälde. Aber man kann nach einem Foto ebenso unterschiedliche Bilder malen wie nach der Natur."
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Riley, Bridget (1931)
"Ich male nach der Natur, mit der Natur, jedoch auf eine völlig neue Art. Für mich ist Natur nicht Landschaft, sondern der Dynamismus visueller Kräfte - mehr ein Ereignis als eine Erscheinung."
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Vasarely, Victor (1906-1997)
"Die Kunst ist künstlich und keineswegs natürlich. Schaffen heißt nicht die Natur nachahmen, sondern ihr gleichkommen und sie sogar mittels einer Erfindung, deren unter allen Lebenden nur der Mensch fähig ist, übertreffen."
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Stella, Frank (1936)
"Meine Malerei beruht auf der Tatsache, daß nur das, was man sieht, da ist. Sie ist wirklich ein Gegenstand. Jedes Gemälde ist ein Gegenstand, und jeder, der sich damit einläßt, muß sich dem Dingcharakter seiner Taten stellen."
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Schnabel, Julian (1951)
"Jedes Werk ist ein Zeuge; die bewußte Anerkennung des simultanen Zustandes eines Menschen, der ausgefüllt ist mit Sehnsucht, Angst, Neugierde, Furcht, Tod, der Erinnerung an jedes dazugehörende heftige Ereignis, ob es einen Namen hatte oder nicht. Freunde, lebendig oder tot. Freunde, die ich einst kannte. Die Desillusionierung durch deren Verlust."
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Klauke, Jürgen (1943)
"Klecks oder Kunst, das ist immer die Frage."
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Baselitz, Georg (1938)
"Das Problem ist nicht der Gegenstand auf dem Bild, sondern das Problem ist das Bild als Gegenstand. Und diese Frage, womit da hantiert wird, ob mit Stuhl oder Würfel oder Porträt, die stellt sich einfach nicht. Deshalb habe ich die gelöst - wenn Sie das als Lösung empfinden. Sie können es auch als Handlung sehen - indem ich seit 69 meine Gegenstände, meine Motive, umgekehrt male. Also sie ohne die Bedeutung, die ein Gegenstand haben kann, darstelle. Denn wenn man sie umdreht, verlieren sie diese Bedeutung."
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Kiefer, Anselm (1945)
"Die ganze Malerei, aber auch die Literatur und alles, was damit zusammenhängt, ist ja immer nur ein Herumgehen um etwas Unsagbares, um ein schwarzes Loch oder um einen Krater, dessen Zentrum man nicht betreten kann. Und was man an Themen aufgreift, das hat immer nur den Charakter von Steinchen am Fuß des Kraters - das sind Wegmarken in einem Kreis, der sich hoffentlich immer enger um das Zentrum schließt."
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Lüppertz, Markus (1941)
"Mich haben immer Oberflächen - sagen wir - Synonyme für irgend etwas interessiert... Mich hat also die Realität nie interessiert. Ich habe meine Expressivität in die Malerei eingebracht und eine ganz spezielle Phantasie zur Anschauung gebracht. Ich bemühe mich um eine inhaltslose, kalte Malerei."
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Kirkeby, Per (1938)
"Ich brauche etwas, wonach ich malen kann. Ich kann nicht aus dem leeren Himmel heraus malen."
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Cucchi, Enzo (1949)
"Täglich explodiert ein Gemälde über der Welt, und am Strand steigt mit den Wellen ein Gefühl auf und nieder und wogt fließend weiter und bricht am Land."
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Clemente, Francesco (1952)
"Wie in der Natur basiert auch in der Kultur alles auf Vielfalt. Ich bin ein Verfechter der Vielfalt."
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Salle, David (1952)
"Es ist interessant, über wirklich abstoßende Dinge nachzudenken, sie aber trotzdem zu benutzen und sie nicht durch Kunst zu neutralisieren."
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Haring, Keith (1958-1990)
"Für mich besteht kein Unterschied zwischen einer Zeichnung, die ich in der U-Bahn mache, oder einer, die für Tausende von Dollar in einer Galerie verkauft wird. Es gibt eindeutige Unterschiede im Kontext und im Medium, aber die Intention ist dieselbe."
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Basquiat, Jean-Michel (1960-1988)
"Ich wollte ein Star sein, kein Galerie-Maskottchen."
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Polke, Sigmar (1941)
"Wir können uns nicht dauernd darauf verlassen, daß eines Tages gute Bilder gemalt werden, wir müssen die Sache selbst in die Hand nehmen."
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Bacon, Francis (1909-1992)
"Ich möchte, dass meine Bilder aussehen, als ob ich ein menschliches Wesen wie eine Schnecke zwischen ihnen hindurchgeschoben und dabei eine Spur von menschlicher Gegenwart und von Erinnerungen an vergangene Ereignisse zurückgelassen hätte, wie eben auch eine Schnecke ihre Schleimspuren hinterlässt. Ich glaube, das ganze Verfahren dieser besonderen verwischenden Formgebung hängt von der Ausführung der Details ab; davon, wie die Formen neu aufgebaut oder leicht aus dem Brennpunkt gerückt werden, damit auch ihre Erinnerungsspuren erkennbar sind."
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Leonardo da Vinci (1452-1519)
"Zuverlässige Regeln sind die Kinder einer zuverlässigen Erfahrung, die in der Tat die Mutter sämtlicher Wissenschaften und Künste ist."
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Leonardo da Vinci (1452-1519)
"Die Malerei befaßt sich mit den zehn Dingen, die man sehen kann, diese sind: Dunkelheit und Helligkeit, Substanz und Farbe, Form und Ort, Entfernung und Nähe, Bewegung und Ruhe."
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Leonardo da Vinci (1452-1519)
"Das Sehorgan ist rasch und nimmt mit einem Blick eine unendliche Vielfalt an Formen auf; trotzdem kann es auf einen Blick nicht mehr als einen Gegenstand wirklich erfassen. Der Leser, der auf diese Seite hinabblickt, sieht augenblicklich, daß sie mit verschiedenen Schriftzeichen bedeckt ist, aber er kann nicht im selben Augenblick die Buchstaben unterscheiden, geschweige denn ihre Bedeutung verstehen. Er muß Wort für Wort, Zeile für Zeile vorgehen, wenn er sie verstehen möchte..."
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Leonardo da Vinci (1452-1519)
"Zu dem jungen Mann mit einer natürlichen Neigung zur Kunst würde ich sagen: um eine wahre Vorstellung von der Form einer Sache zu erlangen, studiere sie Teil für Teil, wobei du niemals zu einem zweiten Stück übergehen solltest, es sei denn, du habest das erste gut geübt und in deinem Gedächtnis aufbewahrt. Andernfalls wirst du deine Zeit vergeuden, und deine Studien werden sich endlos hinziehen. Denk daran: erwirb Genauigkeit, ehe du Schnelligkeit erwirbst."
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Leonardo da Vinci (1452-1519)
"Befrage die Natur in allem und schreib alles nieder. Wer immer meint, er könne die unendlichen Lehren der Natur in Erinnerung behalten, gibt sich einer trügerischen Hoffnung hin. Das Gedächtnis ist nicht so gewaltig."
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Leonardo da Vinci (1452-1519)
"Maler müssen die universellen Gesetze der Natur studieren und über alles gründlich nachdenken; und stets die echtesten Beispiele jeder Art von Dingen auswählen. Dadurch wird der Geist des Malers wie ein Spiegel werden, der alles vor ihm Befindliche getreulich wiedergibt; er wird gewissermaßen zu einer zweiten Natur werden."
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Leonardo da Vinci (1452-1519)
"Das Malen ist die einzige Nachahmung der sichtbaren Natur, das heißt aller Formen, der Meere und der Felder, der Pflanzen und der Tiere, des Grases und der Blumen und aller anderen von Licht und Schatten umspielten Dinge. Daher ist Malen eine Wissenschaft, eine rechtmäßige Tochter der Natur - oder vielleicht könnten wir sie als eine Enkelin der Natur bezeichnen, denn die Natur bringt sichtbare Dinge hervor, und ein Gemälde geht aus geschaffenen Dingen hervor."
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Leonardo da Vinci (1452-1519)
"Ein Maler sollte ein Einsiedler sein. Die Einsamkeit ist von wesentlicher Bedeutung für seine Kunst. Bist du allein, gehörst du nur dir selber; ist auch nur eine zweite Person anwesend, bist du nur zur Hälfte du selbst, und du wirst entsprechend der Anzahl deiner Gefährten immer weniger du selbst sein. /
Beim Malen ist es viel besser, in Gesellschaft zu arbeiten als allein. Zunächst einmal wirst du dich beschämt fühlen, dich im Kreis von Zeichnern zu befinden, die besser sind als du, und dieser fruchtbare Neid wird dir als Ansporn dienen, dich zu verbessern. Außerdem wirst du dir etwas vom Stil desjenigen aneignen, dessen Arbeiten besser sind als die deinigen."
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Leonardo da Vinci (1452-1519)
"Ahme den Stil keines anderen nach; tust du es, wird man dich, was deine Kunst anlangt, einen Enkel, nicht einen Sohn der Natur nennen."
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Leonardo da Vinci (1452-1519)
"Jedermann macht zunächst Fehler; und wenn ein Maler niemals erfährt, welches seine Fehler sind, wird er sie auch niemals korrigieren. Deshalb überprüfe deine Arbeit; und wenn du Fehler gemacht hast, korrigiere sie; und mache die gleichen Fehler nicht abermals."
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Leonardo da Vinci (1452-1519)
"Es brachte mir keinen geringen Gewinn, als ich im Dunkel im Bett liegend im Geist die Umrisse derjenigen Formen nachzeichnete, die ich kurz zuvor studiert hatte - besonders derjenigen, von denen ich den Eindruck hatte, sie seien am schwersten zu erfassen und in der Erinnerung zu behalten. Auf diese Weise werden sie fest im Geist verankert und im Gedächtnis eingelagert."
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Rauschenberg, Robert (1925-2008)
"Ich bin kein Künstler, der Ideen hat. Ich hasse Ideen. Und wenn ich trotzdem mal eine habe, dann gehe ich spazieren, um sie zu vergessen. Ich brauche die Unsicherheit, das Nichtwissen. Das ist eigentlich wie bei einer Performance, da weiß man vorher auch nicht genau, was eigentlich passieren wird. Also, am besten bin ich ein unbeschriebenes Blatt, wenn ich ins Atelier gehe. Nicht selten bin ich leider auch beim Rausgehen ein unbeschriebenes Blatt. "
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Rauschenberg, Robert (1925-2008)
"Kunst soll kein Konzept haben… Das ist das einzige Konzept, das für mich durchgängig gegolten hat."
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Rauschenberg, Robert (1925-2008)
"So etwas wie ein fertiges Kunstwerk, das gibt es für mich nicht."
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Rauschenberg, Robert (1925-2008)
"Gibt ja nichts Schlimmeres als so Leute, die sich an ihre Regeln klammern. Ich setze mich ganz gern über meine Regeln hinweg..."
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Rauschenberg, Robert (1925-2008)
"Ich mochte mich nie festlegen. Ich mochte nie das Endgültige. Das ist doch eine kranke Idee, die Kunst müsse irgendwie ideal und schön und in sich abgeschlossen sein. Wissen Sie, jedes Bild von mir könnte auch ganz anders aussehen. Und am liebsten ist es mir, wenn Sie meine Bilder nicht als Bilder ansehen. Es sind Spielfelder. Sie sollen Lust bekommen, selbst weiterzumalen und weiterzubauen."
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Rauschenberg, Robert (1925-2008)
"Und gern lasse ich mich verblüffen, auch von den unscheinbaren Dingen. Da braucht es gar nicht die großen Gesten. Auch nicht die tollkühnen Künstlerschöpfungen. Es reicht, sich dem zu widmen, was uns ständig umgibt. Auch das Unbedeutende hat eine Würde, ein Geheimnis."
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Rauschenberg, Robert (1925-2008)
"Ich versuche lieber, in meiner Kunst dem Gewöhnlichen etwas abzugewinnen. Etwas, das mich überrascht. Viele Menschen leben doch in dem Gefühl, dass ihnen für ihr Glück etwas Wichtiges fehlt. Oder dass sie das Entscheidende in ihrem Leben versäumen. Dabei ist die Welt doch ungeheuer reich. Man muss den Reichtum nur einsammeln."
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Rauschenberg, Robert (1925-2008)
"Wenn ich etwas zu gut kann, wenn es mir zu geläufig wird, dann wird es mir schnell langweilig. Dann mache ich etwas anderes. Deshalb fotografiere ich auch so gern, immer wieder lassen sich mit der Kamera die Dinge ganz neu entdecken."
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Rauschenberg, Robert (1925-2008)
"Neulich hat doch tatsächlich das MoMA in New York 30 Millionen Dollar für ein Bild von mir bezahlt. Leider nicht mir, ich hatte es schon vor vielen Jahren verkauft, für 1500 Dollar."
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Bacon, Francis (1909-1992)
"The job of the artist is always to deepen the mystery."
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Bacon, Francis (1909-1992)
"Flesh and meat are life! If I paint red meat as I paint bodies it is just because I find it very beautiful."
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Bacon, Francis (1909-1992)
"It (painting) can be as violent as fucking, like an orgasm or an ejaculation. The result is often disappointing, but the process is highly exciting."
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Bacon, Francis (1909-1992)
"My painting is not violent; it’s life that is violent."
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Bacon, Francis (1909-1992)
"We are born with a scream; we come into life with a scream, and maybe love is a mosquito net between the fear of living and the fear of death."
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Weininger, Otto (1880-1903)
"Der ganze sezessionistische Geschmack, der den großen, schlanken Frauen mit flachen Brüsten und schlanken Hüften den Preis der Schönheit zuerkennt, ist vielleicht hierauf (nämlich daß zu gewissen Zeiten mehr männliche Weiber geboren werden) zurüchzuführen. Die ungeheure Vermehrung des Stutzertums und der Homosexualität in den letzten Jahren kann ihren Grund nur in einer größeren Weiblichkeit der jetzigen Ära haben." (über Gustav Klimt)
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Nolde, Emil (1867-1956)
"Der Maler braucht nicht viel zu wissen. Schön ist es, wenn er unter instinktiver Führung so zielsicher malen kann, wie er atmet, wie er geht."
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Runge, Philipp Otto (1777-1810)
"Ich will mein Leben in einer Reihe Kunstwerke darstellen; wenn die Sonne sinkt,
und wenn der Mond die Wolken vergoldet, ich will die fliehenden Geister festhalten; kein gemeiner Gedanke soll in unsre Seele kommen; wer das Schöne und das Gute mit inniger Liebe in sich festhält, der erlangt immer doch einen schönen Punkt. Kinder müssen wir werden, wenn wir das Beste erreichen wollen."
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Michelangelo Buonarroti (1475-1564)
"Mit all der Mühe, mit der wir manche unserer Fehler verbergen, könnten wir sie uns leicht abgewöhnen."
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Greco, El (1541-1614)
"Es ist ganz sicher, dass die Summe Geldes, die man mir gibt, unterhalb des Wertes meines sublimen Werkes liegt."
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Rau, Johannes (1931-2006)
"Kunst und Kultur sind nicht wie Sahne auf dem Kuchen, die man dazunimmt, wenn es einem gut geht, sondern sie sind die Hefe im Teig. Wer diese Hefe nicht in den Teig tut, der bekommt Steine statt Brot."
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Dali, Salvador (1904-1989)
"Das Intimste der Intimsphäre ist das Geld. Wenn man weiß, wieviel Geld ein Mensch hat, weiß man von ihm fast alles."
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Ernst, Max (1891-1976)
"Wenn die Kunst ein Spiegel der Zeit ist, so muss sie wahnsinnig sein"
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Lichtenstein, Roy (1932-1997)
"Bei meiner Kunst geht es nicht um Form. Es geht ums Sehen. Ich kann mich über Dinge begeistern, die ich sehe und ich bin daran interessiert, wie wohl andere Leute Dinge sehen. Ich denke, daß Sehen synonym mit Form sein kann, bzw. daß Form das Ergebnis des Sehens ist."
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Lichtenstein, Roy (1932-1997)
"Die Punkte können eine rein dekorative Funktion haben oder eine industrielle Art sein die Farbe, Information zu erweitern. Oder sie können vortäuschen, daß das Bild nur eine Nachbildung ist... Ich denke das sind die Bedeutungen, die die Punkte angenommen haben. Aber ganz sicher bin ich mir nicht, ob ich mir das nicht nur eingebildet habe."
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Lichtenstein, Roy (1932-1997)
"Ich versuche die Zeichnung so kräftig wie möglich zu machen. Ich fange mit der Farbe an die mir vorschwebt. Aber die ändert sich zumeist, da die Zeichnung, die ich vorher angefertigt habe, nicht wie das Bild ist. Die Qualität des Farbstifts ist anders als die Farbe. Auch die Dicke der Linien ändert sich. Wegen der Punkte und den diagonalen Linien und den unmodulierten Farben arbeite ich mit Schlüsselfarben, mit denen ich gerne spiele. Ich mache das, was notwendig ist um eine Farbe heller oder dunkler wirken zu lassen oder was immer nötig ist, um es als fertiges Ganzes erscheinen zu lassen."
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Hockney, David (1937)
"Ich male was ich will, wann ich will und wo ich will.Hockney, David"
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Hockney, David (1937)
"Mit elf Jahren beschloss ich für mich, ich wolle Künstler werden, aber die Bedeutung des Wortes Künstler war mir sehr unklar - der Mann, der Weihnachtskarten machte, war ein Künstler, der Mann, der Plakate malte, war ein Künstler, und sogar der Mann, der die Beschriftung der Plakate machte, war ein Künstler. Jeder war ein Künstler, der in seinem Beruf einen Pinsel ergriff und etwas malte... Ich wusste freilich, dass es in Büchern und in Kunstgalerien Gemälde gab, aber ich glaubte, die würden am Abend gemacht, wenn die Künstler mit ihren Wirtshausschildern oder Weihnachtskarten oder womit sie sonst ihren Lebensunterhalt verdienten fertig waren."
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Hockney, David (1937)
"Der Ursprung aller Kunst, der Ursprung aller Kreativität, ist Liebe. Wenn jemand glaubt, es gebe etwas Wichtigeres, wüßte ich gern, was das sein sollte."
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Leonardo da Vinci (1452-1519)
"Nachdem du gut die Regeln der Perspektive, die Anatomie des menschlichen Körpers und die Form der Gegenstände kennengelernt hast, solltest du es dir zur Regel machen, herumzugehen und Menschen in Tätigkeit zu beobachten; beispielsweise, wenn sie sprechen oder streiten oder wenn sie lachen oder miteinander kämpfen. Beobachte ihre Stellungen und diejenigen ihrer Zuschauer - ob sie nun versuchen, die Kämpfenden zu trennen oder ob sie lediglich zusehen. Skizziere rasch mit leichten Strichen in deinen Block (den du immer bei dir haben solltest), und wenn er voll ist, fang einen neuen an; radiere nie etwas aus, sondern bewahre alles sorgfältig auf, weil die Formen und Bewegungen von Körpern so unendlich verschieden sind, daß es unmöglich ist, sie im Gedächtnis festzuhalten. Daher hüte deine Skizzen, denn sie sind deine Gehilfen und deine Lehrer."
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Leonardo da Vinci (1452-1519)
"Das oberste Ziel eines Malers ist die Kunst, eine einfache flache Oberfläche wie ein Relief aussehen zu lassen, das sich in einem gewissen Grad vom Untergrund abhebt. Dies geschieht durch die richtige Verwendung von Licht und Schatten. Derjenige, der dies beherrscht, verdient das höchste Lob. Jedem Maler, der dem Studium des Schattens ausweicht, kann man vorwerfen, daß er sich um den eigentlichen Kern der Kunst herumdrückt, und niemand, der davon etwas versteht, wird sein Werk loben."
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Leonardo da Vinci (1452-1519)
"Es ist eine wohlbekannte Tatsache, daß wir die Fehler in Arbeiten anderer leichter erkennen als diejenigen in unserer eigenen Arbeit. Daher ist es eine gute Idee, wenn ein Maler beim Malen einen Spiegel neben sich hat, der so aufgestellt ist, daß er häufig seine Arbeit darin erblicken kann, die, umgekehrt gesehen, so erscheint, als sei sie ein Werk von fremder Hand, wodurch seine Fehler besser zutage treten. Es ist auch nützlich, wenn er oftmals die Arbeit verläßt und sich etwas entspannt; bei der Rückkehr wird das Urteil klarer sein. Allzu starke Konzentration und allzu langes Stillsitzen sind manchmal die Ursache schwerer Fehler."
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Leonardo da Vinci (1452-1519)
"Nichts ist mehr dazu angetan, uns leichter zu täuschen, als unser eigenes Urteil über unser eigenes Werk. Wir haben mehr Nutzen davon, wenn unsere Feinde unsere Fehler aufzeigen, als wenn wir die Meinungen von Freunden hören. Freunde gleichen uns allzu sehr: sie täuschen uns genau so sehr wie unser eigenes Urteil."
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Baudelaire, Charles (1821-1867)
"Die Fotografie ist der Todfeind der Malerei, sie ist die Zuflucht aller gescheiterten Maler, der Unbegabten und Faulen."
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Benjamin, Walter (1892-1940)
"Hatte man vordem vielen vergeblichen Scharfsinn an die Entscheidung der Frage gewandt, ob Photographie eine Kunst sei - ohne die Vorfrage sich gestellt zu haben: ob nicht durch die Erfindung der Photographie der Gesamtcharakter der Kunst sich verändert habe..."
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Brancusi, Constantin (1876-1957)
"Das Schwierige ist nicht, die Dinge zu machen, sondern die Bedingungen zu schaffen, unter denen man sie machen kann."
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Cartier-Bresson, Henri (1908.2004)
"Ein gutes Foto ist ein Foto, auf das man länger als eine Sekunde schaut."
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Cartier-Bresson, Henri (1908-2004)
"Photographieren, das ist eine Art zu schreien, sich zu befreien ...
Es ist eine Art zu leben."
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Cartier-Bresson, Henri (1908-2004)
"Für mich ist Photographie die im Bruchteil einer Sekunde sich vollziehende Erkenntnis von der Bedeutung eines Ereignisses und gleichzeitig die Wahrnehmung der präzisen Anordnung der Formen, die dem Ereignis seinen typischen Ausdruck verleihen."
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Cartier-Bresson, Henri (1908-2004)
"Das Foto ist eine unmittelbare Handlung, die Zeichnung eine Meditation."
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Brandenburg, Jim
"Ich fand heraus, dass Digitalfotografie eine organischere und natürlichere Art des Sehens ermöglicht. Sie entspricht eher der Art wie das menschliche Auge sieht. Man nimmt eine Kamera, macht ein Bild und kann sofort darauf reagieren und damit umgehen. Das ist beim Film nicht möglich. Und die neueste Technologie, die jetzt auf den Markt gekommen ist, erweist sich als eindeutig besser als der Film."
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Cocteau, Jean (1889-1963)
"Das Objektiv ist ein Glasauge, das nicht mehr wert ist, als irgendein anderes dummes Auge, wenn es nicht transformiert, was es sieht."
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Dürrenmatt, Friedrich (1921-1990)
"Jeder kann knipsen. Auch ein Automat. Aber nicht jeder kann beobachten. Photographieren ist nur insofern Kunst, als sich seiner die Kunst des Beobachtens bedient. Beobachten ist ein elementar dichterischer Vorgang. Auch die Wirklichkeit muss geformt werden, will man sie zum Sprechen bringen."
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Feininger, Andreas (1906–1999)
"Die Tatsache, dass eine (im konventionellen Sinn) technisch fehlerhafte Fotografie gefühlsmäßig wirksamer sein kann als ein technisch fehlerloses Bild, wird auf jene schockierend wirken, die naiv genug sind, zu glauben, dass technische Perfektion den wahren Wert eines Fotos ausmacht."
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Nadar (1820-1910)
"Die Photographie ist eine wunderbare Entdeckung, eine Wissenschaft, welche die größten Geister angezogen, eine Kunst, welche die klügsten Denker angeregt - und doch von jedem Dummkopf betrieben werden kann." (1856)
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Pascal, Blaise (1623-1662)
"Nicht, was wir sehen, wohl aber wie wir sehen, bestimmt den Wert des Gesehenen."
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Cartier-Bresson, Henri (1908-2004)
"Deine ersten 10.000 Aufnahmen sind die schlechtesten."
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Cartier-Bresson, Henri (1908-2004)
"Das eine Auge des Fotografen schaut weit geöffnet durch den Sucher, das andere, das geschlossene, blickt in die eigene Seele."
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Cartier-Bresson, Henri (1908-2004)
"Der Fotograf muß das Leben aus der Überraschung heraus, sozusagen beim Sprung aus dem Bett, aufnehmen. die Fotografie hält keineswegs das Leben auf, sondern überrascht es in seinen Augenblicken höchster Dichte oder vielmehr Leichtigkeit, denn es geht nun einmal nicht darum, mit Bedeutung übersättigte und mit Botschaften überladene Szenen festzuhalten. das Leben streift und geht vorüber. Um es einfangen zu können, muß sich der Fotograf diesem Gesetz unterordnen und wie auf dem Sprung fotografieren."
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Cartier-Bresson, Henri (1908-2004)
"Wenn man bei einer Portraitaufnahme hofft, die Stille im Inneren eines einverstandenen Opfers einzufangen, sollte man sich der Schwierigkeit bewußt sein, die es mit sich bringt, einen Photoapparat zwischen Hemd und Haut zu schieben. beim Bleistiftportrait ist es der Zeichner, in dessen Innerem Stille herrschen sollte."
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Cartier-Bresson, Henri (1908-2004)
"Wer ein gelungenes Foto auch nur ein klein wenig beschneidet, zerstört unweigerlich das Zusammenspiel der Proportionen. andererseits kommt es nur in den seltensten Fällen vor, daß eine von vornherein schwache Komposition später in der Dunkelkammer, beim Versuch einer Rekomposition, gerettet werden kann, indem am Negativ unter dem Vergrößerungsapparat herumgestutzt wird."
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Freund, Gisèle (1912 - 2000)
"Das Auge macht das Bild, nicht die Kamera."
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Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832)
"Den Stoff sieht jedermann vor sich, den Gehalt findet nur der, der etwas dazuzutun hat, und die Form ist ein Geheimnis den meisten."
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Hockney, David (1937)
"Photographie ist einfach ein Medium, die Frage, ob sie Kunst ist oder nicht, ist für mich irrelevant. Man könnte sich genauso fragen, ob die Wasserfarbenmalerei Kunst ist. In gewisser Weise ist die Photographie auch ein sehr beschränktes Medium, denn sie verlangt von uns im Grunde, die Welt mit einem erstarrten Auge zu betrachten."
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Hundertwasser, Friedensreich (1928-2000)
"An einem Regentag beginnen die Farben zu leuchten. Deshalb ist ein trüber Tag, ein Regentag, für mich der schönste Tag."
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Jorn, Asger (1914-1973)
"Wir müssen verstehen lernen, dass künstlerisches Schaffen nicht auf einen Professionalismus beschränkt bleiben darf. Kunst ist kein Handwerk, obwohl das Handwerk eine Kunst ist. Die Kunst existiert in allen Handlungen glücklicher Menschen. Kunst ist Lebensfreude, sie ist der automatische Reflex unserer Lebenseinstellung."
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Lange, Dorothea (1895-1965)
"Dokumentarphotographie bewahrt das soziale Umfeld unserer Zeit. Sie spiegelt die Gegenwart und dokumentiert für die Zukunft. Ihr Thema ist der Mensch in seinem Verhältnis zur Menschheit. Sie zeichnet seine Verhaltensweisen beider Arbeit, im Krieg, beim Spiel auf, seine Aktivitäten während der vier und zwanzig Stunden des Tages, den Zyklus der Jahreszeiten, die Spanne eines Lebens. Dokumentarphotographie porträtiert die Institutionen - Familie, Kirche, Regierung, politische Organisationen... Sie zeigt nicht nur ihre Fassaden, sondern versucht, ihre Funktionsweisen aufzudecken."
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Lange, Dorothea (1895-1965)
"Es ist ebenso wenig ein Zufall, dass der Fotograf Fotograf wird, wie es ein Zufall ist, dass ein Löwenbändiger Löwenbändiger wird."
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Maupassant, Guy de (1850-1893)
"Wenn man früher unfähig war, wurde man Fotograf; heute wird man Abgeordneter."
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Malraux, André (1901-1976)
"Die Reproduktion hat uns die Bildwerke der ganzen Welt gebracht. Die Zahl anerkannter Meisterwerke hat sich vervielfacht, eine Menge anderer Werke zu diesem Rang erhoben und sie noch um einige weniger bedeutende Stile erweitert, die sie bis in den Bereich einer nur als fiktiv zu verstehenden Kunst hinein erhöht. Sie verleiht der Sprache der Farbe Wort in der Geschichte und gestaltet ein imaginäres Museum, in dem Tafelbild, Fresko, Miniatur und Glasfenster dem gleichen Bezirk gehören."
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Moholy-Nagy, László (1895–1946)
"Wir besitzen in dem mechanisch exakten Verfahren der Photographie (...) ein unvergleichlich besser funktionierendes Ausdrucksmittel für die Darstellung als in dem manuellen Verfahren der bisher bekannten darstellerischen Malerei. Die Malerei kann sich von nun an mit der reinen Gestaltung der Farbe befassen."
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Piaget, Jean (1896-1980)
"Sehen verändert unser Wissen. Wissen verändert unser Sehen."
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Rainer, Arnulf (1929)
"Erst als ich damit begann, die Fotos meiner mimischen Farces zeichnerisch zu überarbeiten, entdeckte ich Überraschendes. Lauter neue, unbekannte Menschen, die in mir lauerten, die aber meine Muskeln allein nicht formulieren konnten. So verband ich das schauspielerische und das graphische Ausdrucksmedium zu einer einzigen Kunstform, die mich seither jahrelang beschäftigt hat. Diese Anti-Jogas tragikomischer Posen, manierierter Clownerien und müder Haltungen ohne Grazie, Chic und Charme beanspruchen nicht, harmonischer Körperausdruck zu sein, sondern eine Suche nach den vielen möglichen und unmöglichen Menschen, die in uns allen stecken."
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Ray, Man (1890-1976)
"Ich beschloss, dass die beiden Medien, Photographie und Malerei, nicht miteinander vergleichbar sind. Also male ich all das, was man nicht photographieren kann, was aus der Phantasie, aus einem Traum oder einem unterbewussten Impuls herrührt. Und photographiere die Dinge, die ich nicht malen möchte, Dinge, die schon existieren."
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Ray, Man (1890-1976)
"Es gibt viele Gemälde und Gebäude, die keine Kunstwerke sind. Es ist der Mensch, welches Medium er auch immer benutzt, der das Kunstwerk zum Kunstwerk werden lässt."
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Stieglitz, Alfred (1864-1946)
"Die Kamera war für mich wie vorherbestimmt, und ich gebrauchte sie wie ein Musiker das Klavier, oder ein Maler die Leinwand. Ich fühlte mich als Meister der Elemente und glaubte Wunderbares bewirken zu können."
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Stieglitz, Alfred (1864-1946)
"Ich habe nie gemalt. Ich fühlte nie das Verlangen, ein Maler zu sein, und vielleicht habe ich deshalb unzählige Photographien gemacht, die wirklich ein Eigenleben haben... Meine Photographie ist anders. Eine klassische Realität - direkt — das Verstehen des Lebens der Natur - ein endloses Feld. Und die Mittel sind einfach - aber es bedeutet Arbeit, Arbeit und noch mehr Arbeit - Schritt für Schritt..."
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Steichen, Edward (1879-1973)
"Schon in der Anfangszeit, als der Fotograf die Belichtungszeit selbst abmaß, als in der Dunkelkammer der Entwickler penibel angemischt wurde, um bestimmte Effekte zu erzielen, da wurde manipuliert. Tatsächlich ist jedes Foto von A bis Z eine Fälschung. Ein völlig sachliches, unmanipuliertes Foto ist praktisch nicht möglich. Letzten Endes bleibt es allein eine Frage von Maß und Können."
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Steichen, Edward (1879-1973)
"Der Gebrauch des Ausdrucks >Kunst-Medium< ist ... irreführend, denn es ist der Künstler und nicht das Medium, das ein Kunstwerk schafft. In der Photographie ist es der Künstler, der der Form den Inhalt verleiht - durch eine Kombination von Ideen, Gedanken, Erfahrung, Einsicht und Verstehen."
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Sieff, Jeanloup (1933-2000)
"Fotografie ist die Trauer über die vergängliche Zeit und das Bedürfnis, einige Augenblicke festzuhalten - es gibt formale Emotionen, hervorgerufen durch Licht oder Form, sentimentale oder sensuelle, die durch Menschen ausgelöst werden, und rein intellektuelle. Die Fotografie kann sie vereinen und daraus neue schaffen...
Fotografie ist unlösbar mit der Zeit verknüpft, die sie festhält, mit der Zeit, die zwischen den Fingern, zwischen den Augenblicken zerrinnt, mit der Zeit der Dinge und Menschen, des Lichts und der Gefühle. Die Zeit wird nie mehr das sein, was sie war."
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Sontag, Susan (1933-2004)
"Menschen photographieren heißt ihnen Gewalt antun, indem man sie so sieht, wie sie sich selbst nie sehen, indem man etwas von ihnen erfährt, was sie selbst nie erfahren; es verwandelt Menschen in Objekte, die man symbolisch besitzen kann."
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Sontag, Susan (1933-2004)
"Photos liefern Beweismaterial. Etwas, wovon wir gehört haben, woran wir aber zweifeln, scheint "bestätigt", wenn man uns eine Photographie davon zeigt."
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Zola, Émile (1840-1902)
"Nach meiner Ansicht kann man nicht behaupten etwas gesehen zu haben, bevor man es fotografiert hat."
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Wilp, Charles (1932-2005)
"Wenn ich für ein Anzeigenmotiv oder einen Spot keine Resonanz in Form einer Anzeige oder einstweiligen Verfügung bekam, war das nichts wert. Kunst ist Werbung. Nicht Werbung ist Kunst. Kunst ist Werbung. Picasso hat zu mir gesagt: "Die größte Kunst ist: Geld verdienen, Wilp! Wenn Sie wirklich was machen wollen, dann machen Sie erst mal Ihren Namen berühmt!" super-sexy-mini-flower-pop-op-cola
- alles ist in Afri-Cola. Werbung gehört zum Produkt wie der elektrische Strom zur Glühbirne."
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Dalla, Lucio (1943)
"Wir stehen am Ende der Wortkultur und am Anfang der Bildkultur. Das Wort hat seine Macht als Kulturträger eingebüßt, die Bilder haben die Macht noch nicht ganz übernommen."
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Feininger, Andreas (1906–1999)
"Wenn in der Natur etwas schön ist, dann ist diese Schönheit nichts Äußerliches. Ihre Formen sind funktional, von der Notwendigkeit abgeleitet. Und eben deshalb sind sie schön."
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Shaw, George Bernard (1856-1950)
"Der Fotograf ist wie der Kabeljau, der eine Million Eier legt, damit eins reif werden möge."
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Matisse, Henri (1869-1954)
"Der Fotograf soll so wenig wie möglich sich einmischen, sonst geht jener objektive Charme verloren, den die Fotografie ihrer Natur nach besitzt ... Die Fotografie soll registrieren, sie soll uns Dokumente der Anschauung liefern."
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Adams, Ansel (1902-1984)
"Ich verwahre mich gegen die Unterstellung, dass Photographie ohne sozialpolitische Funktion für die Menschen allgemein keinen Wert habe. ... Ich halte es für genauso wichtig, den Menschen das Vorhandensein des Schönen in der Welt der Natur und in unserem Kulturkreis zu vermitteln, wie sie mit Dokumenten des Hässlichen, der Armut und Verzweiflung zu konfrontieren..."
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Avedon, Richard (1923-2004)
"Ein Porträt ist keine Abbildung. Es ist eine Meinung."
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Newton, Helmut (1920-2004)
"Es ist nichts langweiliger als natürliche Bilder."
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Newton, Helmut (1920-2004)
"Models haben auf mich eine Wirkung wie Kartoffeln auf einen Bauern."
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Newton, Helmut (1920-2004)
"Wer meine Bilder versteht, erkennt, dass ich die Frauen liebe, sonst würde ich sie nicht so darstellen wie ich es tue: selbstbewusst und beherrschend. Ich bin auf meine Art ein Feminist."
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Newton, Helmut (1920-2004)
"Ob Sie meine Sachen zu Kunst oder zu Scheiße erklären? - Who cares..."
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Cartier-Bresson, Henri (1908-2004)
"Sehen, zielen, auslösen und verduften."
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Wilde, Oscar (1854-1900)
"Die einzig glaubwürdigen Portraits sind Bilder, in denen sehr wenig vom Modell und sehr viel vom Künstler enthalten ist."
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Canetti, Elias (1905-1994)
"Der Weg zur Wirklichkeit geht über Bilder."
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Weston, Edward (1886-1958)
"Die besondere Stärke des Fotografen liegt darin, dass er sein Aufnahmeobjekt mit allen Anzeichen seiner Realität vor das Auge des Betrachters zu zaubern vermag. Er präsentiert diese Neuschöpfung so, dass der Besucher nicht bemerkt, dass er lediglich ein Symbol statt des Objekts sieht. Er meint, es sei die Sache selbst - ihm zum ersten Mal vorgeführt. Wenn die Fähigkeit des Fotografen zu geschickter Auswahl gegeben ist, so kann mit Hilfe des scharfsichtigen Kamera-Auges ein erhöhtes Gefühl der Wirklichkeit hervorgerufen werden, eine Art Super-Realismus in welchem sich das Wesen der Dinge erst recht enthüllt."
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Cartier-Bresson, Henri (1908-2004)
"Die Fotografie ist ein Handwerk. Viele wollen daraus eine Kunst machen, aber wir sind einfach Handwerker, die ihre Arbeit gut machen müssen."
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Baselitz, Georg (1938)
"Bilder müssen den Vergleich mit der Natur oder der Wirklichkeit nicht bestehen."
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Adams, Ansel (1902-1984)
"Zwölf gute Fotos in einem Jahr sind eine gute Ausbeute."
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Baselitz, Georg (1938)
"Auf den zerborstenen Leinwänden sind die prächtigen Ornamente voll wirrer Linien und üppiger Farben, kristalline Galerien hängen über den Rahmen. Alles, was aufrecht stand, das Stillleben, ist umgeworfen worden, die Landschaft ist gepackt und entwurzelt worden, die Interieurs wurden zerwühlt; zerkratzt und durchbohrt wurden die Porträts. Die Malerei wurde die Musik. Der Surrealismus hat gesiegt. Alle haltbaren Sachen sind aus den Bildern geflogen. Jetzt geht der Ton durch die Wände, die Linie steht Kopf. Sind die Maler nun unglücklich und frieren? Sie tanzen und feiern Feste mit Freunden, sie laden die Väter ein und trinken Capri mit ihnen."
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Baselitz, Georg (1938)
"Mein lang gehegter Plan ist, Bilder hinter der Leinwand zu malen. Ich will mich nicht hinter der Leinwand verstecken, sondern aufrecht davor stehen. Das Rüstzeug des Malers sind für diesen Malakt zu kurze Arme. Die Anatomie versagt. 1993 hat ein Maler sicher einen Arm um 50 cm länger und macht dieses 'Hinter-der-Leinwand-Bild'. Das bin ich. Deshalb male ich heute, am 16.XI. 1985, diesen Futurismus und signiere mit Datum 1993. Alles was hinter dem Maler liegt, liegt auch vor ihm."
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Baselitz, Georg (1938)
"Auf einer Leinwand, einem Bild kann alles sein, die Grenze zieht sich durch des
Malers Kopf, wenn es immer nur so wenig ist, dann ist der Kopf zu eng. Hat der Maler einen großen Kopf, sind die Bilder schon besser, wird die Grenze verschoben. Meistens kommt aber alles so schwerfüßig daher."
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Baselitz, Georg (1938)
"Es sind mehr Sommerfrischen gemalt worden als Flugzeuge, mehr Frauen als Männer, mehr Blumen als Vögel, ach, wenn man doch Sex malen könnte, brauchte man eine Kuh nicht grün zu malen, denn es ist für die Fantasie besser, auf eine Kalkwand zu gucken als durch die Fensterscheibe auf eine Wiese."
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Baselitz, Georg (1938)
"Vergleiche von Bildern mit irgendwas taugen nicht. Sieht man gewöhnlich das, was ist, sieht man von nicht gemalten Bildern gar nichts. Sind sie schließlich gemalt worden, so sieht man nie das, was man schon gesehen hat. Was man sieht, sieht man erst, wenn es gemalt wurde."
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Baselitz, Georg (1938)
"Wenn Kinder zeichnen, sitzen sie tief gebeugt über dem Tisch und behandeln das Blatt, indem sie es drehen, immer herum, und sich selbst, besonders ihren Kopf, neigen und wiegen, fast gymnastisch. Erwachsene haben sich entschieden, vielleicht nur, weil sie es physisch nicht mehr anders können, Papier mit Nägeln festzumachen und selbst sehr ernst zu schauen, so als würden sie den Hasen beim Fressen stören. Niemand versteht, was sie tun, und sie selbst am wenigsten vielleicht."
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Baselitz, Georg (1938)
"Gemalt, so irgendwie wie gemalt sind die Bilder schon. Sie sind gemalt, aber auch wiederum nicht. Sie sind etwas anders gemalt als ich vorher, früher, gemalt habe. Die Farbe ist auf die Leinwand getan und die Leinwand auf einen Keilrahmen gespannt. Bevor ich die Leinwand aufspanne, habe ich das Bild gemacht
und zu Ende gebracht, auf dem Boden liegend. Die Leinwand liegt auf dem Fußboden und ich trage die Farbe auf. Aus eben dieser Malweise ergeben sich die Unterschiede, die diese Bilder von den vorherigen Bildern trennen. Ein Grund dafür ist, dass ich zum Beispiel nicht weit oder ganz überblicke, was ich
gemacht habe, wenn ich male. Ich müsste, wenn ich es überblicken wollte, auf eine hohe Leiter steigen. Das wollte ich aber nicht. Also kann ich nur das Wenige sehen, was ich gerade auf der großen Fläche mache - ich stehe, laufe und knie auf der Leinwand beim Farbeausdrücken. Den Untergrund, weiß oder meistens schwarz, mache ich zu Beginn. Sollte etwas, zum Beispiel die Zeichnung, nicht in der Weise laufen, wie sie sollte, dann überstreiche ich die ganze Leinwand wieder schwarz und beginne erneut mit der Zeichnung."
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Baselitz, Georg (1938)
"In den letzten Jahren hat sich meine Einstellung und meine Beobachtung zur Malerei sehr geändert; in einer Weise, dass ich für das, was wirklich passiert auf der Leinwand, weil es wichtig ist und geschehen muss, keine gute Erklärung habe und weil sich das meiste, was man Bilder nennt, nicht mit dem vergleichen lässt, was ich mit Bildern versuche. Vorher gab es mehr Konsens. Es gab mehr Geborgenheit in der Gesellschaft der Bildermaler. Ich mag zwar oft die Bilder anderer Maler, finde aber dort immer weniger Korrespondenz."
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Baselitz, Georg (1938)
"Worte meinen Dinge, sind Begriffe für Dinge, Bilder sind mehr Dinge als Begriffe für Dinge. Erst sind die Dinge, dann die Worte. Bilder sind weder Worte noch Dinge (Dinger), sondern näher bei den Dingen, aber etwas später als sie."
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Baselitz, Georg (1938)
"Bilder beißen nicht, nicht in die Wade wie der Hund. Aber etwas tun sie schon: sie können einem den Kopf verdrehen. Dagegen beißt das Motiv schon eher, ob die Sonne scheint oder Regen fällt. Bilder mit dem Motiv auf dem Kopf zwingen zum Purzelbaum, zum doppelten Salto, wenn sie besonders gelungen sind. Die Bilder hängen fest am Haken, was herunterhängt zeugt von Schwerkraft. Was drauf ist auf dem Bild, das an der Wand hängt, und wenn es noch dazu verkehrt herum drauf ist, fällt nicht runter, es fällt nur mehr auf und springt mehr ins Auge. Auch wenn in der Mitte etwas auf der Leinwand ist, wie zum Beispiel ein Klavier spielender Russe, so ist das kein Drehpunkt für Schwindelgefühle. Was man sieht, sieht man so und so in sich hinein, nicht wie im Spiegel, da ist es anders. Was auf diese Weise eingesehen drin ist, wirkt beim leer gegessenen Teller angenehm, von Chaos und Geometrie befreit, nur ernährt man mit Bildern
mehr den Kopf als den Magen. Im Übrigen essen Bilder am liebsten Bilder."
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Lüpertz, Markus (1941)
"Die aktuelle Documenta lädt einen Koch ein. Da muss man doch fragen: Was ist das? Was passiert da? Und dann muss man feststellen: Das sind Dinge, die sich im künstlerischen Raum aufhalten, aber die doch eigentlich ungeschriebene Texte, ungeschriebene Bücher sind. Das sind riesige Jahrmärkte von Kreativität. Diese Kreativität ist eine Randerscheinung der Demokratie. Wenn nun jeder kreativ wird, weil jeder entdeckt hat, dass durch Kreativität eine Selbstverwirklichung stattfindet, dann haben wir einen riesigen Boom von Kreativität. Nur hat Kreativität mit bildender Kunst nun wirklich nichts zu tun. Sondern das ist, wie soll ich sagen, in der Demokratie ein Recht des Bürgers auf Selbstverwirklichung."
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Cezanne, Paul (1839-1906)
"Der Künstler soll sich vor der Neigung zum Literarischen hüten, welche so oft der Grund ist, daß sich der Maler vom wahren Weg, dem konkreten und unmittelbaren Naturstudium, entfernt."
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Cezanne, Paul (1839-1906)
"Der Künstler soll sich vor der Neigung zum Literarischen hüten, welche so oft der Grund ist, daß sich der Maler vom wahren Weg, dem konkreten und unmittelbaren Naturstudium, entfernt."
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Cézanne, Paul (1839-1906)
"Wenn man die Natur zur Expression zwingen will, die Bäume dreht, die Felsen grimassieren läßt oder den Ausdruck zu sehr raffinieren will, das ist alles noch Literatur."
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Cézanne, Paul (1839-1906)
"Es gibt eine Farbenlogik, parbleu, der Maler muß ihr gehorchen, nicht der Logik des Gehirns. Wenn er sich an diese verliert, ist er verloren. An die Augen muß er sich verlieren. Die Malerei ist eine Optik, der Inhalt unserer Kunst liegt primär in dem, was unsere Augen denken."
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Cézanne, Paul (1839-1906)
"Ich habe die Natur kopieren wollen, es gelang mir nicht, von welcher Seite ich sie auch nahm. Aber ich war mit mir zufrieden, als ich endeckt hatte, daß man sie durch etwas anderes repräsentieren muß, durch die Farbe als solche. Man muß die Natur nicht reproduzieren, sondern repräsentieren. Wodurch? Durch gestaltende farbige Äquivalente."
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Cézanne, Paul (1839-1906)
"Aus dem Impressionismus wollte ich etwas machen, das so solide und dauerhaft wäre wie die Kunst der Museen."
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Cézanne, Paul (1839-1906)
"Malen bedeutet, Farbempfindungen registrieren und sie organisieren. [...] Beim Malen müssen sich Auge und Gehirn gegenseitig unterstützen, man muß an ihrer wechselseitigen Ausbildung arbeiten durch logische Entwicklung von Farbeindrücken."
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Cézanne, Paul (1839-1906)
"Alles in der Natur modelliert sich wie Kugel, Kegel und Zylinder. Man muß auf Grund dieser einfachen Formen malen lernen, dann wird man alles machen können, was man will."
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Cézanne, Paul (1839-1906)
"Es gibt keine Linie, es gibt keine Modellierung, es gibt nur Kontraste. Aber die Kontraste sind nicht Schwarz und Weiß, sondern Farbbewegungen. Modellierung ist nichts als Richtigkeit in der Beziehung der Farbtöne. Sind sie richtig nebeneinandergesetzt und alle da, so modelliert sich das Bild von selbst."
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Cézanne, Paul (1839-1906)
"Ich habe den Mangel an Modellierung oder Abstufung nie gewollt und werde ihn nie akzeptieren. Gauguin war kein Maler, er hat nur Chinoiserien gemacht. [...] Die Konturen [von Farbflächen] mit einem schwarzen Strich zu umziehen, ist ein Fehler, der mit aller Kraft vermieden werden muß."
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Cézanne, Paul (1839-1906)
"Optische Empfindungen entstehen in unserem Sehorgan, das sie als [körperlich-räumliche] Pläne nach Licht, Halbton und Viertelston ordnet, aber das wird alles repräsentiert durch Farbempfindungen. Das Licht als solches existiert also für den Maler eigentlich nicht.[...] Die Pläne in den Farben; d. h. die farbige Verbindung schmilzt gleichsam die Seele der Pläne in eins, ist die Begegnung der Pläne in der Sonne. Man muß die Pläne sehen, genau, aber sie ordnen und verschmelzen, es muß kreisen und sich gliedern gleichzeitig."
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Cézanne, Paul (1839-1906)
"Mein Motiv, sehen Sie, das ist so: (Cézanne breitet die Hände aus mit gespreizten Fingern, nähert sie ganz langsam einander, verbindet sie, verschränkt sie krampfhaft ineinander) das ist es, was man erreichen muß. Wenn ich zu hoch oder zu tief greife, ist alles verpfuscht. Es darf keine einzige lockere Masche geben, kein Loch, durch das die Wahrheit entschlüpft. Ich lenke den Realisationsprozeß auf meiner Leinwand in allen Teilen gleichzeitig. Ich bringe im gleichen Antrieb, im gleichen Glauben alles miteinander in Beziehung, was auseinanderstrebt. Alles, was wir sehen, nicht wahr, verstreut sich, entschwindet. Die Natur ist immer dieselbe, aber von ihrer sichtbaren Erscheinung bleibt nichts bestehen. Unsere Kunst muß ihr das Erhabene der Dauer geben. [...] Was ist hinter der Natur? Nichts vielleicht. Vielleicht alles. Also verschränke ich diese umherirrenden Hände. Ich nehme rechts, links, hier, dort, überall diese Farbtöne, diese Abstufungen, ich mache sie fest, ich bringe sie zusammen. Sie bilden Linien, werden Gegenstände, Felsen, Bäume, ohne daß ich daran denke. Sie nehmen ein Volumen an [...] meine Leinwand verschränkt die Hände. Sie schwankt nicht. Sie ist wahr, sie ist dicht, sie ist voll. Aber wenn ich die geringste Schwäche habe, besonders [...] wenn ich beim Malen denke, wenn ich dazwischenkomme, dann stürzt alles ein und ist verloren."
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Cézanne, Paul (1839-1906)
"Der Künstler ist nur ein Aufnahmeorgan, ein Registrierapparat für Sinneseindrücke, aber ein guter, sehr komplizierter. [...] Er ist eine empfindliche [fotografische] Platte, aber die 'Platte' ist vorher durch viele Bäder in den Zustand der Empfindlichkeit versetzt worden, Studien, Meditationen, Leiden und Freuden, das Leben haben sie vorbereitet. [...] Aber wenn er [der Künstler als subjektives Bewußtsein] dazwischenkommt, wenn er sich willentlich einmischt, der Elende, in den Übersetzungsprozeß, dann bringt er nur seine Bedeutungslosigkeit hinein, das Werk wird minderwertig."
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Cézanne, Paul (1839-1906)
"Der blaue bittere Duft der Pinien in der Sonne muß sich vermählen mit dem grünen Geruch der Wiesen und dem Hauch der Felsen des fernen Marmors vom Sainte-Victoire-
Gebirge. Das muß man wiedergeben, und zwar allein in den Farben, ohne Literatur. Die Kunst, glaube ich, setzt uns in den Stand der Gnade, wo wir die universelle Emotion, wie in den Farben, so überall finden."
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Cézanne, Paul (1839-1906)
"Der Tag wird kommen, wo eine einzige Mohrrübe, die ein Maler so mit Maleraugen gesehen hat, eine Revolution hervorbringen kann."
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Cézanne, Paul (1839-1906)
"Die großen klassischen Länder, unsere Provence, Griechenland, Italien, sind die, wo die Klarheit sich spiritualisiert, wo eine Landschaft das schwebende Lächeln einer scharfen Intelligenz ist. Die Zartheit unserer Atmosphäre berührt sich mit der Zartheit unseres Geistes. Die Farben sind der Ort, wo unser Gehirn und das Universum sich begegnen."
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Cézanne, Paul (1839-1906)
"Das ist Malerei, das ist es, was ein Bild zuerst geben soll, ein Zustand farbiger Entrückung. Man fühlt sich erquickt, wird der wahren Welt geboren. Er sprach in Farben. Die Dinge gingen in seine Seele ein, ohne Zeichnung, ganz in Farben. Eines Tages werden dieselben Dinge wieder sichtbar, als ob sie eine geheimnisvolle Musik geatmet hätten. Das ist schön und lebendig, und zugleich ist das übertragen in eine andere und doch ganz wirkliche Welt. Das Wunder ist da, das Wasser verwandelt sich in Wein, die Welt ist in Malerei verwandelt." [Vor der 'Hochzeit zu Kana' von Veronese]
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Cézanne, Paul (1839-1906)
"Jeder Pinselstrich, den ich aufsetze, ist gleichsam etwas von meinem Blut, vermengt mit dem Blut meines Modells, in der Sonne, in dem Licht, in der Farbe. Wir müssen im gleichen Takt leben, mein Modell, meine Farbe und ich." [Beim Malen eines Porträts]
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Cézanne, Paul (1839-1906)
"Wenn ich Ihnen von der Freude an der Farbe an sich spreche, sehen Sie, dann meine ich das so: Durch die Farben gehen einem alle Gegenstände wie ein Glas Wein in die Kehle."
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Signac, Paul (1863—1935)
"Der Neoimpressionismus bedeutet prismatische Zerlegung der Farben und deren Mischung durch das Auge des Beschauers und damit verbunden Ehrfurcht vor den ewigen Gesetzen der Kunst: Rhythmus, Gleichmaß und Kontrast. Diese Malweise ist die notwendige Folge des Impressionismus."
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Signac, Paul (1863—1935)
"So sehr die Technik der Impressionisten instinktiv ist und flüchtig, so sehr überlegt und beständig ist die der Neoimpressionisten. Sie haben wie die Impressionisten nur reine Farben auf der Palette, sie verwerfen jedoch unter allen Umständen jede Mischung auf der Palette, ausgenommen die Mischung von im Farbenkreis benachbarten Farben. Diese, untereinander abgestuft und mit Weiß erhellt, erzeugen die Mannigfaltigkeit der Farben des Prismas und alle ihre Abstufungen."
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Signac, Paul (1863—1935)
"Durch die Verwendung von einzelnen Pinselstrichen, deren Größe in einem richtigen Verhältnis zur Größe des Bildes selbst steht, gehen die Farben bei richtigem Abstand im Auge eine Mischung ein. [...] Durch kein anderes Mittel läßt sich mit Genauigkeit das Spiel und Zusammentreffen kontrastierender Elemente festhalten; z. B. das richtige Quantum Rot, das sich im Schatten eines Grün befindet, die Wirkung eines Orangelichts auf eine blaue Lokalfarbe oder umgekehrt eines blauen Schattens auf eine orange Lokalfarbe. Wenn man diese Elemente anders als durch optische Mischung kombiniert, ergibt sich eine schmutzige Farbe. Wenn man die Pinselstriche zusammenmischt, erhält man Schmutzfarben, wenn man sie in reinen, aber nicht genau abgewogenen Strichen nebeneinandersetzt, ist keine systematische Verteilung möglich."
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Seurat, Georges (1859-1891)
"Das Ziel der Farbenzerlegung ist, der Farbe höchstmöglichen Glanz zu geben, durch die Mischung der nebeneinandergesetzten Farbteile im Auge farbiges Licht zu erzeugen, den Licht- und Farbenglanz der Natur. Aus dieser Quelle aller Schönheit schöpfen wir die Grundbestandteile unserer Werke."
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Seurat, Georges (1859-1891)
"Die Neoimpressionisten messen der Form des Pinselstrichs keine Bedeutung bei, denn er dient ihnen nicht als Ausdrucksmittel der Modellierung, des Gefühls oder der Nachbildung der Form eines Gegenstandes. Für sie ist der Pinselstrich nur einer der zahllosen Bestandteile, deren Summe das Bild ausmacht; ein Element, das dieselbe Rolle spielt wie die Note in einer Symphonie. Traurige oder heitere Empfindungen, ruhige oder bewegte Stimmungen werden nicht mehr durch die Virtuosität der Pinselführung ausgedrückt, sondern durch die Verbindung von Linien, Farben und Tönen."
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Seurat, Georges (1859-1891)
"Der Maler unterzieht sich der langwierigen Aufgabe, seine Leinwand von oben nach unten und von rechts nach links mit vielfarbigen Pünktchen zu betupfen. Er geht vom Kontrast zweier Töne aus, stellt auf jeder Seite die einzelnen Elemente gegenüber und gleicht sie aus, bis ihm ein anderer Kontrast zum Motiv einer neuen Kombination wird, und in dieser Weise von Kontrast zu Kontrast weitergehend, füllt er seine Leinwand. Er spielt mit der Skala seiner Farben, wie der Komponist bei der Orchestrierung einer Symphonie die verschiedenen Instrumente behandelt. Nach seinem Ermessen mäßigt er den Rhythmus und den Takt, stimmt ein Element herab oder steigert es, moduliert eine andere Nuance bis ins Unendliche, ganz der Freude hingegeben, Spiel und Kampf der sieben prismatischen Farben zu lenken, wird er dem Musiker gleich, der die sieben Noten der Tonleiter variiert, um die Melodie zu erzeugen."
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Seurat, Georges (1859-1891)
"Die Bilder der Neoimpressionisten sind weder Studien noch Staffeleibilder, sondern Beispiele einer Kunst von großer dekorativer Entfaltung, welche die Anekdote der Linie, die Analyse der Synthese, das Flüchtige dem Beständigen opfert und der Natur, die mittlerweile der zweifelhaften Verwirklichungen müde war, eine unantastbare Wahrheit verleiht."
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Seurat, Georges (1859-1891)
"Kunst ist Harmonie. Harmonie wiederum ist Einheit von Kontrasten und Einheit von Ähnlichem, im Ton, in der Farbe, in der Linie. Ton, d. h. Hell und Dunkel; Farbe, d.h. Rot und seine Komplementärfarbe Grün, Orange und seine komplementärfarbe Blau, Gelb und seine Komplementärfarbe Violett. Linie, das ist die Richtung im Verhältnis zur Waagerechten. Alle diese Harmonien scheiden sich in solche der Ruhe, der Heiterkeit und der Trauer. Heiterkeit entsteht im Ton bei Vorherrschaft des Hellen, in der Farbe bei Vorherrschaft des Warmen, in der Linie bei Bewegung, die über die Horizontale aufsteigt. Ruhe stellt sich ein im Ton bei Gleichgewicht des Dunklen und Hellen, in den Farben bei Gleichgewicht des Warmen und des Kalten, in der Linie bei Ausrichtung auf die Horizontale. Der Ton stimmt sich auf Trauer bei Vorherrschaft der Dunkelheit, die Farbe bei jener der Kälte, die Linie bei absteigender Bewegung."
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Ich habe versucht, in die Landschaft dieselbe Empfindung zu legen wie in die menschliche Figur; das gleichsam krampfhafte und leidenschaftliche Sicheinwurzeln in die Erde und ein dabei doch halb Losgelöstsein durch die Stürme. Ich wollte etwas vom Kampf des Lebens darin ausdrücken." (189)
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Die windgepeitschten Bäume waren prachtvoll, in jedem Figur möchte ich sagen, ich meine, in jedem ein Drama. Sogar die albernen Pavillons, naßgeregnet und verweht wie sie waren, wurden eigentümlich von Charakter. Ich sah darin ein Gleichnis: So kann auch ein Mensch mit albernen Formen und Konturen, wenn ihn nur ein wahrhafter Schmerz ergreift, eine dramatische Figur von eigenartigem Charakter werden. Und einen Augenblick dachte ich auch an die Gesellschaft von heute — wie auch sie jetzt untergeht und doch zuweilen, wenn man sie gegen das Licht irgendeiner Erneuerung betrachtet, wie eine große düstere Silhouette sich davon abhebt."
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Ich habe noch nie [durch ein Modell] eine so gute Hilfe gehabt wie durch diese häßliche, verlebte Frau. Für mich ist sie schön, und ich finde gerade das in ihr, was ich brauche. Das Leben ist über sie hingegangen, und Leid und widriges Geschick haben sie gezeichnet — jetzt kann ich etwas mit ihr anfangen. Wenn der Grund nicht gepflügt ist, kannst Du nichts darauf anbauen. Sie ist gepflügt — daher finde ich mehr in ihr als in einer ganzen Menge von ungepflügten."
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Sage ihm [Serret], daß in meinen Augen die wahren Maler die sind, welche die Dinge nicht so malen, wie sie sind, trocken analysierend, sondern so, wie sie sie fühlen. Sage ihm, daß mein größtes Verlangen ist, solche Unrichtigkeiten, solche Abwandlungen machen zu lernen." (406)
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Man bewahrt die Schönheit der Farben in der Natur nicht durch buchstäbliches Nachahmen, während man sie durch Neuschaffen in einer gleichwertigen Farbenskala, die durchaus nicht dieselbe sein muß wie die gegebene, bewahrt. [...] Findest Du darin ein gefährliches Hinüberneigen zur Romantik, eine Untreue gegen den Realismus? [...] Man beginnt damit, sich fruchtlos abzuschinden, der Natur zu folgen, und alles geht gegen den Strich; man endet damit, still aus seiner Palette zu schaffen, und die Natur stimmt damit überein, folgt daraus. Aber diese beiden Gegensätze bestehen nicht ohne einander." (418)
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Hier die großen Wahrheiten über die Farbe, an die Delacroix glaubte [gekürzt]: Es gibt in der Natur drei Elementarfarben, die nicht auf andere zurückgeführt werden können, die Primärfarben Gelb, Rot, Blau. Wenn sich jeweils zwei von
ihnen mischen, entstehen die Sekundärfarben Orange, Grün, Violett. Jede aus zwei Primärfarben gemischte Sekundärfarbe bildet mit der jeweils dritten Primärfarbe einen Kontrast, bei dem sich beide zur höchsten Intensität steigern, man nennt sie komplementär. Die gleichen Farben, die sich durch Nebeneinanderstellung steigern, vernichten sich gegenseitig durch Mischung zu gleichen Teilen, man erhält dann ein absolut farbloses Grau, bei Mischung zu ungleichen Teilen jedoch ein farbiges Grau, eine gebrochene Farbe. Deren Kontrast mit der reinen Komplementärfarbe ergibt einen Akkord mit Dominante. Gleiche Farben aber, verschieden nur durch Helligkeitsgrad oder Brechungsgrad, sind durch Ähnlichkeit harmonische Kontraste. Um seine Farben zu steigern und zu harmonisieren, benutzte Delacroix gleichzeitig den Komplementärkontrast und den Zusammenklang der Analogien." (388)
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Ich verfechte das Recht des Künstlers, nicht Lokalkolorit oder gar Lokaltreue zu geben, sondern etwas Leidenschafdiches und Ewiges, die reiche Farbe und die reiche Sonne des gloriosen Südens, ganz entsprechend der Auffassung Delacroix', nämlich daß der Süden jetzt durch Simultankontraste von Farben und ihre Ableitungen und Harmonien dargestellt werden muß und nicht durch Formen oder Linien als solche."
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Glaube nicht, daß ich ein künstliches Fieber in mir unterhalte. Wisse, ich bin mitten im kompliziertesten Rechnen drinnen. Daraus geht eine Leinwand nach der anderen hervor, ganz rasch gearbeitet, aber all das ist schon lange vorherberechnet. [...] Man muß in einer einzigen halben Stunde an tausend Dinge denken, als ein Logiker, fähig, die verzwicktesten Rechnungen über die Aufteilung der Farben zu verfolgen und auszugleichen; ein trunkenes Arbeiten und Rechnen, da ist der Geist zum Zerreißen gespannt, wie bei einem Schauspieler, der eine schwere Rolle spielt." (491)
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Die Erregung, der Ernst des Naturgefühls sind manchmal so stark; man fühlt gar nicht, daß man arbeitet. Mitunter kommen die Striche Schlag auf Schlag und folgen sich wie Worte in einem Gespräch oder in einem Brief [...] Man muß das Eisen
schmieden, solange es heiß ist [...] Dann spüre ich noch das Leben, wenn ich ganz wild die Arbeit herausstoße [...] So allein, so isoliert, rechne ich mit der Erregung gewisser Augenblicke, und dann lasse ich mich bis zum Exzeß gehen." (488)
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Lieber Bruder, ich kann im Leben und in der Malerei sehr gut ohne den lieben Gott auskommen, aber ich leidender Mensch kann nicht eine Sache, die stärker ist als ich, entbehren, die mein wirkliches Leben ist, die Macht zum Schaffen, [...] und im Gemälde möchte ich eine Sache sagen, tröstlich wie Musik, ich möchte Männer und Frauen malen mit dieser Ewigkeit, deren Zeichen einst der Heiligenschein war, und die wir in dem Strahlen suchen, in dem Leuchten unserer Farben." (515)
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Ich will das Bild eines Freundes machen, eines Künstlers, der große Träume träumt. [...] Dieser Mann wird blond sein. Ich möchte in das Bild meine ganze Bewunderung malen, alle Liebe, die ich zu ihm habe. Ich werde ihn also malen, wie er ist, so getreu ich kann, um anzufangen. Aber damit ist das Bild nicht fertig. Um es zu vollenden, werde ich jetzt willkürlicher Kolorist. Ich übertreibe das Blond der Haare: ich komme zu orange Tönen, zu Chromgelb, zur hellen Zitronenfarbe. Hinter den Kopf male ich, anstelle der gewöhnlichen Mauer eines gemeinen Zimmers, das Unendliche. Ich mache einen Grand vom kräftigsten Blau, das ich herausbringe. Und so bekommt der blonde leuchtende Kopf auf dem Hintergrund von reichem Blau eine mystische Wirkung, wie der Stern im tiefen Azur." (515)
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Ich muß Dir sagen: hätte ich die Kraft gehabt, hier fortzufahren, so hätte ich Bilder von heiligen Männern und Frauen nach der Natur geschaffen, die das Gesicht unseres Jahrhunderts tragen; das wären Bürger von heute, und trotzdem hätten sie Beziehung mit den ersten Christen. Die Erregung, die mir das verursachte, ist indes zu stark gewesen, als daß ich dabei bleiben konnte." (590)
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Gauguin, Paul (1848-1903)
"Die primitive Kunst geht aus dem Geist hervor und benutzt die Natur. Die sogenannte verfeinerte Kunst geht aus den Sinnesempfindungen hervor und dient der Natur. So sind wir in den Irrtum des Naturalismus verfallen."
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Gauguin, Paul (1848-1903)
"Der Maler der primitiven Natur besitzt die Einfachheit, den suggestiven Hieratismus, die etwas linkische und eckige Naivität. — Er gestaltet durch Vereinfachung, durch Synthese der Impressionen, die einer Generalidee untergeordnet werden."
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Gauguin, Paul (1848-1903)
"Zeichnen können heißt nicht gut zeichnen. Das Zeichnen der Akademiker ist kein gutes Zeichnen, eher das von Renoir, der doch nie hat zeichnen können. Bei ihm ist nichts an seinem Platz, aber wie durch Magie genügt ein reizender Farbfleck, ein schmeichelndes Licht."
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Gauguin, Paul (1848-1903)
"Dieser ganze Haufen 'richtiger' Farben ist ohne Leben, gefroren, er lügt. Ich habe beobachtet, daß das Spiel der Licht- und Schattentöne keineswegs ein Äquivalent irgendeines Lichtes darstellt, der Reichtum der Harmonie verschwindet. Was wäre also das Äquivalent? Die reine Farbe, ihr muß man alles opfern. — Die Farbe als solche ist rätselhaft in den Empfindungen, die sie in uns erregt. So muß man sie auch auf rätselhafte Weise gebrauchen, wenn man sich ihrer bedient, nicht zum Zeichnen, sondern um der musikalischen Wirkungen willen, die von ihr ausgehen, von ihrer eigenen Natur, von ihrer inneren, mysteriösen, rätselhaften Kraft."
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Gauguin, Paul (1848-1903)
"Arbeiten Sie nicht so sehr nach der Natur. Kunst ist Abstraktion. Nehmen Sie aus der Natur, indem Sie von ihr träumen. [...] Welch schöne Gedanken kann man in Ermangelung religiöser Malerei durch Form und Farbe heraufbeschwören. [...] Warum sollten wir nicht dazu gelangen, verschiedene Harmonien zu schaffen, die unserem seelischen Zustand entsprechen. Schlimm genug für die, welche sie nicht erfassen können. Je älter ich werde, desto mehr beharre ich auf der Übermittelung des Gedankens durch etwas anderes als das Literatische. [...] In dem Ausdruck 'intuitiv' liegt alles. [...] Erklären bedeutet in der Malerei nicht dasselbe wie beschreiben. Darum ziehe ich eine suggestive Farbe und das Gleichnis dem gemalten Roman vor."
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Gauguin, Paul (1848-1903)
"Den Künstler erkennt man an der Qualität seiner Transpositionen. Malerei ist nicht Musik, wird man sagen, aber vielleicht gibt es Analogien. [...] Seien Sie überzeugt, daß die farbige Malerei in eine musikalische Phase eintritt. Cézanne, um einen Alten zu zitieren, spielt beständig die große Orgel, was mich sagen ließ, daß er polyphon sei."
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Gauguin, Paul (1848-1903)
"Feilt nicht zu sehr, das nachträgliche Erhaschenwollen unendlicher Feinheiten beeinträchtigt nur den ersten Entwurf; auf diese Weise laßt ihr die glühende Lava erkalten, und euer schäumendes Blut wird zu Stein."
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Gauguin, Paul (1848-1903)
"Ruft das Andeuten nicht das Geheimnis wach, indem unsere Natur das Absolute hinzuträgt? — Der Künstler darf deformieren, wenn seine Deformationen ausdrucksvoll und schön sind. Die Natur ist ihm gegeben, daß er sie mit seiner Seele präge, d.h. daß er uns den Sinn enthülle, den er in ihr begreift."
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Gauguin, Paul (1848-1903)
"Hier [auf Tahiti], in völliger Stille, träume ich von gewaltsamen Harmonien inmitten natürlicher Wohlgerüche, die mich berauschen. [...] Tierische Figuren von statuarischer Starrheit: etwas undefinierbares Altes, Erhabenes, Religiöses im Rhythmus ihrer Bewegung, ihrer seltsamen Unbewegtheit. In Augen, die träumen, das verschleierte Bild eines unergründlichen Rätsels. Und nun ist es Nacht, und alles ruht. Meine Augen schließen sich, um den Traum in dem unendlichen Raum, der sich vor mir ausdehnt, zu sehen, ohne ihn zu verstehen."
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Gauguin, Paul (1848-1903)
"Man sagt, daß Gott ein wenig Ton in seine Hände nahm und alles machte, was ihr wißt. Wenn der Künstler seinerseits ein schöpferisches Werk vollbringen will, darf er nicht die Natur nachahmen, sondern er muß die Elemente der Natur nehmen und ein neues Element schaffen."
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Matisse, Henri (1869-1954)
"Der Maler braucht sich nicht mehr um kleinliche Einzelheiten zu bemühen, dafür ist die Photographie da, die es viel besser und schneller macht. — Es ist nicht mehr Sache der Malerei, Ereignisse aus der Geschichte darzustellen; die findet man in Büchern. Wir haben von der Malerei eine höhere Meinung. Sie dient dem Künstler dazu, seine inneren Visionen auszudrücken."
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Matisse, Henri (1869-1954)
"Sehen ist in sich selbst schon eine schöpferische Tat, die eine Anstrengung verlangt. Alles, was wir im täglichen Leben sehen, wird mehr oder weniger durch unsere erworbenen Gewohnheiten entstellt. [...] Die zur Befreiung von den Bildfabrikaten [durch Photo, Film, Reklame] notwendige Anstrengung verlangt einen gewissen Mut, und dieser Mut ist für den Künstler unentbehrlich, der alles so sehen muß, als ob er es zum erstenmal sähe. Man muß zeitlebens so sehen können, wie man als Kind die Welt ansah, denn der Verlust dieses Sehvermögens bedeutet gleichzeitig den Verlust jeden originalen Ausdrucks. Ich glaube z. B., daß nichts für den Künstler schwieriger ist, als eine Rose zu malen, weil er, um sie zu schaffen, zuerst alle vor ihm gemalten Rosen vergessen muß."
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Matisse, Henri (1869-1954)
"Die mit reinen Farben aufgebauten Bilder der Impressionisten bewiesen der nächsten Generation, daß diese Farben, die man zur Beschreibung von Naturerscheinungen verwenden kann, auch ganz unabhängig von diesen Erscheinungen, in sich selbst die Kraft haben, die Gefühle der Betrachter anzusprechen. Es ist sogar so, daß einfache Farben auf die Gefühle um so stärker wirken können, je einfacher sie sind. Ein Blau z. B., von seiner Komplementärfarbe gesteigert, wirkt auf das Gefühl wie ein energischer Gong. Dasselbe gilt auch für Gelb und Rot, und der Künstler muß fähig sein, sie zum Tönen zu bringen, so wie er es braucht."
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Matisse, Henri (1869-1954)
"Das Wort Impressionismus kann nicht aufrechterhalten werden für neuere Maler, die den ersten Eindruck vermeiden und ihn fast für trügerisch halten. [...] Hinter der Folge von Momenten, die die flüchtige Existenz von Wesen und Dingen bildet und ihnen wechselnde Erscheinungsformen verleiht, kann man einen wahren, wesentlichen Charakter aufsuchen, an den der Künstler sich halten wird, um eine dauerhaftere Interpretation der Wirklichkeit zu geben."
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Matisse, Henri (1869-1954)
"Der Fauvismus erschütterte die Tyrannei des Divisionismus. Es läßt sich in einem allzu ordentlichen Haushalt nicht leben. Also bricht man in die Wildnis auf, um sich einfachere Mittel zu schaffen, die den Geist nicht ersticken. Dann stößt man auf Gauguin und van Gogh. Hier sind ursprünglichere Ideen: Aufbau mit Farbflächen, Aufsuchen der stärksten Farbwirkung — der Stoff ist gleichgültig. Das Licht wird nicht unterdrückt, aber es findet sich im Zusammenklang von leuchtenden Farbflächen."
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Matisse, Henri (1869-1954)
"Wenn die Mittel so verbraucht sind, daß ihre Aussagekraft erschöpft ist, dann muß man zu den Grundlagen zurückkehren. Das sind die Prinzipien, die wieder aufsteigen, die Leben annehmen und uns Leben schenken. Dann werden unsere Bilder Läuterungen, Stufen behutsamen Abbaus, mühelose Verschmelzungen mit dem Urgrund, sie sprechen unmittelbar an mit schönem Blau, mit schönem Rot, mit schönem Gelb, mit Elementarstoffen, welche die menschliche Seele in ihrer Tiefe aufwühlen. Das ist der Ausgangspunkt des Fauvismus: der Mut, die Reinheit der Mittel wiederzufinden."
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Matisse, Henri (1869-1954)
"Es ist mir nicht möglich, die Natur sklavisch abzubilden; ich bin gezwungen, sie zu interpretieren und dem Geist des Bildes unterzuordnen. Wenn alle meine Beziehungen der Farbtöne gefunden sind, so muß sich daraus ein lebendiger Akkord von Farben ergeben, eine Harmonie analog der einer musikalischen Komposition. [...] Die Wahl der Farben beruht auf keiner wissenschaftlichen Theorie [wie bei den Neoimpressionisten]. [...] Ich gebe die Farben ohne Voreingenommenheit. [...] Die Farben drängen sich mir in ganz instinktiver Weise auf."
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Matisse, Henri (1869-1954)
"Ich glaube, daß man die Vitalität und Kraft eines Künstlers danach beurteilen kann, ob er von dem Schauspiel der Natur direkt impressioniert wird und doch fähig ist, seine Empfindungen zu organisieren. — Eine solche Fähigkeit setzt einen Menschen voraus, der ganz Herr seiner selbst ist, um sich eine Disziplin aufzuerlegen."
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Matisse, Henri (1869-1954)
"Meine Federzeichnung ist meine unmittelbarste Ausdrucksform mit größter Vereinfachung des Mittels. Dennoch enthalten diese Zeichnungen mehr, als die Leute darin sehen wollen. Es sind Lichtquellen, denn wenn man sie an einem düsteren Tag oder bei indirekter Beleuchtung betrachtet, sieht man nicht nur den Lebenssaft in der Linie pulsieren, sondern ganz deutlich das Licht und verschiedene der Farbe entsprechende Werte aufleuchten. Diese Eigenschaften rühren davon her, daß den Zeichnungen immer Studien mit einem weniger harten Mittel als der Feder vorausgehen, das erlaubt, den Charakter des Modells, das es umfließende Licht, sein Ambiente und all das gleichzeitig zu berücksichtigen. Erst wenn ich die Empfindung habe, daß diese Arbeit alle meine Möglichkeiten restlos erschöpft hat, kann ich mit geklärtem Geist meine Feder gehen lassen. Ich habe dann den bestimmten Eindruck, daß sich mein Empfinden der gestaltenden Schrift als Mittel der Aussage bedient. Sobald mein bewegter Strich das Licht auf meinem weißen Papier modelliert hat, ohne daß es seiner rührenden Weiße verlustig gegangen wäre, kann ich nichts mehr zufügen, nichts mehr wegnehmen, die Seite ist geschrieben. — Sie enthält, soweit mir dies möglich ist, eine Synthese all jener verschiedenen Ansichten, die ich mir während der vorausgegangenen Studien mehr oder weniger zu eigen machen konnte. — Obwohl sich überkreuzende Linien und Halbtöne fehlen, verbiete ich mir das Spiel der Valeurs, der Modulationen nicht. Ich modelliere mit meinem mehr oder weniger breiten Strich und vor allem mit den Flächen, die er auf meinem weißen Papier umgrenzt. Ich modifiziere die verschiedenen Teile meines weißen Papiers, ohne daran zu rühren, nur durch die Nachbarschaften. — Zur Perspektive: Meine endgültigen Federzeichnungen haben stets ihre Lichtfläche, und die Gegenstände, die sie ausmachen, sind verschieden gestuft, d. h. perspektivisch, aber in der Perspektive des Gefühls, in einer Perspektive, die vom Gefühl eingegeben worden ist."
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Matisse, Henri (1869-1954)
"Man sagt mir: 'Dieser Zauberer, der sich darin gefällt, Ungeheuer zu verzaubern.' Ich war nie der Meinung, daß meine Schöpfungen verzauberte oder zauberhafte Ungeheuer seien. Als mir jemand sagte, daß ich die Frauen nicht so sehe, wie ich sie darstelle, antwortete ich: 'Wenn mir solche Geschöpfe auf der Straße begegnen würden, dann würde ich mich schleunigst retten.' Schließlich — ich erschaffe keine Frau, ich mache ein Bild."
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Matisse, Henri (1869-1954)
"Ein neues Bild soll ein einmaliges Ereignis sein, eine Geburt, die das Weltbild, wie es der Menschengeist erfaßt, um eine neue Form bereichert. — Das Glück aus sich selbst schöpfen, aus einem reichen Arbeitstag und der Erhellung, die er in den Nebel um uns hineintragen konnte! — Glücklich sind jene, die aus vollem und aufrichtigern Herzen singen können."
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Matisse, Henri (1869-1954)
"Die Künste haben eine Entwicklung, die nicht allein vom Einzelnen ausgeht, sondern auch vom Willen der Generation, deren Erbe er angetreten hat. Man kann nicht einfach irgend etwas machen. Ein begabter Künstler kann nicht etwas Beliebiges machen. Wenn er nur seine eigenen Gaben gebrauchen würde, könnte er nicht existieren. Wir sind nicht Herr über unser Schaffen. Es ist uns auferlegt."
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Vlaminck, Maurice de (1876-1958)
"Ich komponierte aus dem Instinkt, ich setzte die Farben mit der einzigen Idee, die für mich alles entschuldigt: sagen, was ich fühlte. Ich malte stammelnd nur für mich. Es schien mir, daß das Wasser, der Himmel, die Wolken, die Bäume das Glück kannten, das sie mir verschafften. [...] Ich hatte keine vorgefaßte Idee. Maler sein ist kein Beruf, ebensowenig wie Anarchist zu sein, Liebender, Läufer, Träumer oder Boxer. Es ist ein Zufall der Natur."
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Rouault, Georges (1871-1958)
"Die subjektiven Künstler sind einäugig, aber die objektiven sind blind. [...] Der Intellektualismus des 20. Jahrhunderts ist zerebrale Morphiumsucht. [...] Ich glaube weder an das, was ich berühren, noch an das, was ich sehen kann. Ich glaube nur an das, was ich nicht sehen kann und was ich fühle."
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Rouault, Georges (1871-1958)
"Ich muß immer arbeiten, nicht um zu etwas Vollendetem zu kommen, was die Toren bewundern, sondern um wahrer und weiser zu machen, ans Ende des Unvollendbaren zu gelangen."
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Rouault, Georges (1871-1958)
"Wie haben sie uns ihre dekorative Kunst in die Ohren geschrien! Es gibt kein solches Ding wie dekorative Kunst, sondern nur Kunst, intime, heroische oder epische. Wir sind weit entfernt von den großen Freskomalern der Vergangenheit, neben denen wir oft so klein erscheinen, aber in jedem gut begründeten Werk wird immer eine rhythmische Arabeske sein — welche nicht die feinen, subtilen Werte der Bildsubstanz ausschließt. Es war eine Verwirrung. Man bildete sich ein, zur Einfachheit zurückzukehren, während man in Wahrheit Armut erreichte: Jedermann malte 'Dekorationen'."
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Nolde, Emil (1867-1956)
"Die Kunstäußerungen der Naturvölker sind unwirklich, rhythmisch, ornamental, wie wohl immer die primitive Kunst aller Völker es war — inklusive die des germanischen Volkes in seinen Uranfängen. [...] Das Absolute, Reine, Starke war meine Freude, wo ich es fand, von primitiver Ur- und Volkskunst an bis zur höchsten Trägerin freier Schönheit. [...] Die Bilder, welche ich auf den Südseeinseln malte, entstanden künstlerisch unbeeinflußt von exotischer Art zu bilden, [...] blieben in Empfindung und Darstellung so heimatlich nordisch deutsch, wie alte deutsche Plastiken es waren — und ich selbst es bin."
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Nolde, Emil (1867-1956)
"Feste ästhetische Regeln gibt es nicht. Der Künstler schafft seiner Natur, seinem Instinkt folgend das Werk. Er selbst steht überrascht davor, andere mit ihm."
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Nolde, Emil (1867-1956)
"Ich wollte im Malen immer gern, daß die Farben durch mich als Maler auf der Leinwand sich so folgerichtig auswirkten, wie die Natur selbst ihre Gebilde schafft, wie Erz und Kristallisierungen sich bilden, wie Moos und Algen wachsen, wie unter den Strahlen der Sonne die Blume sich entfalten und blühen muß."
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Nolde, Emil (1867-1956)
"Wollen und Willen, Überlegung und Denken, alles war wie ausgeschaltet, ich war nur Maler. Und dabei entstanden immer noch meine schönsten Bilder."
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Nolde, Emil (1867-1956)
"Die Not- und Angstschreie der Tiere folgten dem Ohr des Malers, und früh schon verdichteten sie sich zu Farben, in gellendes Gelb die Schreie, in dunkle violette Töne das Heulen der Eulen. — Sind nicht Träume wie Töne und Töne wie Farben und Farben wie Musik? Ich liebe die Musik der Farben."
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Nolde, Emil (1867-1956)
"Mit- oder gegeneinander: Mann und Weib, Lust und Leid, Gottheit und Teufel. Auch die Farben wurden einander entgegengestellt: kalt und warm, hell und dunkel, matt und stark. Meistens aber doch, nachdem eine Farbe oder ein Akkord wie selbstverständlich angeschlagen war, bestimmte eine Farbe die andere, ganz gefühlsmäßig und gedankenlos tastend in der ganzen herrlichen Farbenreihe der Palette, in reiner sinnlicher Hingabe und Gegenstandsfreude. Die Form war fast immer in wenigen Strukturlinien festgelegt, bevor die Farbe weiterbildend in sicherer Empfindung gestaltend sich auswirkte."
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Nolde, Emil (1867-1956)
"Farben, das Material des Malers: Farben in ihrem Eigenleben, weinend und lachend, Traum und Glück, heiß und heilig, wie Liebeslieder und Erotik, wie Gesänge und herrliche Choräle! Farben sind Schwingungen wie Silberglockenklänge und Bronzegeläute, kündend Glück, Leidenschaft und Liebe, Seele, Blut und Tod. Schön ist es, wenn der Maler unter instinktiver Führung so zielsicher malen kann, wie er atmet, wie er geht..."
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Nolde, Emil (1867-1956)
"Alle meine freien und phantastischen Bilder entstanden ohne irgendwelches Vorbild oder Modell, auch ohne festumrissene Vorstellung. Ich mied alles Sinnen vorher, eine vage Vorstellung in Glut und Farbe genügte mir. [...] Phantastisch sein im Werk ist schön, phantastisch sein wollen ist blöd. Wenn die Bodennähe im romantisch phantastischen Schaffen mir zu verschwinden schien, stand ich suchend wieder vor der Natur, Wurzeln in die Erde versenkend und demütig in vertieftem Sehen."
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Nolde, Emil (1867-1956)
"Einige Male bin ich gefragt worden, ob denn ich gar kein Interesse an Menschen nähme, weil anscheinend ich so wenig hinschaue. 'Doch sehr', sagte ich, 'vielleicht nur anders als üblich.' In einer zwölftel Sekunde soll das Auge den Eindruck aufnehmen können, und weiteres Verweilen am Objekt ist Privatvergnügen. Aber auch, wenn man Menschen nur halb ansieht, dann werden sie einfacher und größer. Die Freunde, die Feinde und auch die Indifferenten, sie alle sind meine Helfer, wenn aus dem Unterbewußten sie hervorsteigend sich wieder melden. Sie sind meine Bilder. Lachet, jubelt, weinet oder seid glücklich, ihr seid meine Bilder, und der Klang eurer Stimmen, das Wesen eurer Charaktere in aller Verschiedenheit, ihr seid dem Maler Farben."
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Nolde, Emil (1867-1956)
"Einige Male bin ich gefragt worden, ob denn ich gar kein Interesse an Menschen nähme, weil anscheinend ich so wenig hinschaue. 'Doch sehr', sagte ich, 'vielleicht nur anders als üblich.' In einer zwölftel Sekunde soll das Auge den Eindruck aufnehmen können, und weiteres Verweilen am Objekt ist Privatvergnügen. Aber auch, wenn man Menschen nur halb ansieht, dann werden sie einfacher und größer. Die Freunde, die Feinde und auch die Indifferenten, sie alle sind meine Helfer, wenn aus dem Unterbewußten sie hervorsteigend sich wieder melden. Sie sind meine Bilder. Lachet, jubelt, weinet oder seid glücklich, ihr seid meine Bilder, und der Klang eurer Stimmen, das Wesen eurer Charaktere in aller Verschiedenheit, ihr seid dem Maler Farben."
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Kirchner, Ernst Ludwig (1880-1938)
"Jedes Bild, das ich schaffe, hat seinen Ursprung in einem Naturerlebnis. Hier gilt mir der Satz Dürers: Alle Kunst kommt aus der Natur, wer sie heraus kann reißen, der hat sie. Natur ist für mich alles Sichtbare und Fühlbare in der Welt, der Berg wie das Atom, der Baum und die Zelle, die ihn baut, aber auch alles von Menschen Geschaffene, wie Maschinen usw. Alle biologische, technische, wissenschaftliche Erkenntnis ist wertvoll für meine Arbeit, doch ist mein Verhältnis ein durchaus anderes zu ihr als das des Biologen oder Ingenieurs. Das moderne Licht der Städte, in Verbindung mit der Bewegung der Straßen, gibt mir neue Anregungen. Es breitet sich eine neue Schönheit über die Welt, die nicht in der Einzelheit des Gegenständlichen liegt. Durch die Schulung an diesem so reichen Problem bekam auch die freie Natur draußen ein anderes Gesicht für mein Auge."
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Kirchner, Ernst Ludwig (1880-1938)
"Aus der Beobachtung der Bewegung kommt mir das gesteigerte Lebensgefühl, das der Ursprung des Kunstwerks ist. Ein in Bewegung befindlicher Körper zeigt mir viele Einzelansichten, diese schmelzen in mir zu einer Gesamtform zusammen, dem inneren Bild... Es ist deshalb nicht richtig, meine Bilder mit dem Maßstab der naturgetreuen Richtigkeit zu beurteilen, denn sie sind keine Abbildungen bestimmter Dinge oder Wesen, sondern selbständige Organismen aus Linien, Flächen und Farben, die Naturformen nur soweit enthalten, als sie als Schlüssel zum Verständnis notwendig sind. Meine Bilder sind Gleichnisse, nicht Abbildungen."
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Kirchner, Ernst Ludwig (1880-1938)
"Formen und Farben sind nicht an sich schön, sondern die, welche durch seelisches Wollen hervorgebracht sind. Es ist etwas Geheimes, was hinter den Menschen und Dingen und hinter den Farben und Rahmen liegt, und das verbindet alles wieder mit dem Leben und der sinnfälligen Erscheinung, das ist das Schöne, das ich suche."
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Kirchner, Ernst Ludwig (1880-1938)
"Wenn man Kirchners Zeichnung aufnimmt, wie man einen Brief oder ein Buch liest, das man schätzt, wird man unmerklich den Schlüssel dieser Hieroglyphenschrift ins Gefühl bekommen. Er zeichnet, wie andere Menschen schreiben. Die Hieroglyphe als Ausdruckszeichen für erlebte, bis zu ihrem Energiequellpunkt durchschaute Wirklichkeit hat nichts mit Stilisierung zu tun, sie ist für jedes Ding neu, und jedes Ding ist jedesmal etwas anderes Neues, wenn es in mehreren Bildern wiederkehren sollte. Die Verhältnismäßigkeit seiner Teile und Gliederungen folgt keinem überkommenen oder allgemeinen Bau- oder Ausdrucksgesetz, sondern ist Funktion des Gesamtbildlebens, einer Bewegung und Gliederung der ganzen Fläche, nicht addierende Komposition in einem vorgetäuschten Raum." (Erklärung nach einem Selbstzeugnis unter dem Pseudonym 'Marsalle' in der Zeitschrift 'Genius' 1920 und verstreuten Äußerungen in Briefen)
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Kirchner, Ernst Ludwig (1880-1938)
"Es werden nicht wie bei den Kubisten Formen der Geometrie verwendet. Die Gestaltung bleibt in der Fläche und täuscht keine Plastik vor. [...] Mit der Gestaltung der Form geht die der Farbe zusammen. Es gibt weder Licht noch Schatten. Einzig die Farben in ihrem Zusammenhang geben das Erlebnis. Alles ist Fläche, und rein spricht der geistige Wert der Farbe. — Da diese Bilder mit Blut und Nerven geschaffen sind und nicht mit dem kalten Verstand, sprechen sie unmittelbar und suggestiv. Sie machen den Eindruck, als habe der Maler viele Gestaltungen eines Erlebnisses übereinandergeschichtet."
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Kirchner, Ernst Ludwig (1880-1938)
"Das große Geheimnis, das hinter allen Vorgängen und Dingen der Umwelt steht, wird manchmal schemenhaft sichtbar oder fühlbar, wenn wir mit einem Menschen reden, in einer Landschaft stehen oder wenn Blumen oder Gegenstände plötzlich zu uns sprechen. — Denken Sie: ein Mensch sitzt uns gegenüber, und plötzlich erscheint in dem Gespräch über seine eigenen Erlebnisse dieses Unfaßbare. Es verleiht seinen Zügen seine ureigenste Persönlichkeit und erhebt sie doch gleichzeitig über das Persönliche. Wenn es mir gelingt, mit ihm in dieser, ich möchte fast sagen Ekstase in Verbindung zu treten, kann ich ein Bild malen, und doch ist dieses, so nahe es ihm selbst ist, eine Umschreibung des großen Geheimnisses, und es stellt im letzten Grunde nicht die einzelne Persönlichkeit dar, sondern ein Stück der in der Welt schwebenden Geistigkeit oder des Gefühls."
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Boccioni, Umberto (1882-1916)
"Previati ist der einzige große italienische Künstler, der Kunst als Repräsentation begreift in der die visuelle Realität nur als Punkt der Abreise dient. Nur dieser große Künstler hatte die Intuition, vor mehr als 30 Jahren, daß Kunst vor der Realität flieht um sich selbst zu einem Stil zu erheben."
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Boccioni, Umberto (1882-1916)
"Diese von Grund auf realistische Auffassung der Struktur von Körpern hat in der Malerei und Plastik den DYNAMISMUS d. h. die Verfestigung der Impression geschaffen, ohne den Gegenstand von dem einzigen Element, das ihn nährt: vom Leben, d. h. von der Bewegung, zu amputieren oder zu isolieren. Auf diese Art können wir es vermeiden, in das zu verfallen, was die Malerei bisher war: eine Aufzählung von eingravierten Gegenständen vor einem Hintergrund."
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Boccioni, Umberto (1882-1916)
"Warum sollte die Skulptur zurückbleiben, an Gesetze gebunden zu sein, die ihr aufzuerlegen niemand das Recht hat? Werfen wir also alles über den Haufen und proklamieren wir die absolute und vollständige Abschaffung der endlichen Linie und der in sich geschlossenen Statue. Reißen wir die Figur auf, und schließen wir die Umgebung in sie ein."
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Boccioni, Umberto (1882-1916)
"Die Simultaneität ist für uns ...die bildnerische Sichtbarmachung eines neuen Absolutums: der Geschwindigkeit...eines neuen Fiebers: der wissenschaftlichen Entdeckung...Sie ist der lyrische Ausdruck der modernen Lebensauffassung, die auf der Schnelligkeit und Gleichzeitigkeit von Wissen und Mitteilung beruht...Es handelt sich darum, den Begriff des Raumes mit dem der Zeit zu vereinen."
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Böcklin, Arnold (1872-1901)
"Der Weg zur Vollkommenheit und zu jedem Fortschritt ist fortwährende Selbstkritik."
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Böcklin, Arnold (1872-1901)
„Die Porträtkunst ist die elendste Gattung der Malerei, weil bei ihr der Künstler am meisten gebunden ist.“
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Böcklin, Arnold (1872-1901)
"Die Malerei sollte stets nur Erhebendes und Schönes oder doch unbefangene Heiterkeit darstellen wollen und nie Elend."
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Böcklin, Arnold (1872-1901)
„Eine Gedankenlosigkeit, eine Verwirrung herrscht da, die unglaublich ist. Man weiß nicht, was vorn und hinten ist, warum das da ist, - nur um sich gegenseitig zu stören, - man weiß nicht, mit was für einem Schädel man es zu tun hat … Makart ist übrigens durchaus kein Schwindler. Was er macht, ist sein, und wenn es auch nicht sehr hoch steht, so hat er es doch auch nie für mehr ausgegeben. Andere haben anderes für sich darin gefunden, haben es anders genannt, und - mein Gott - er hat es sich gefallen lassen". (Böcklin über den Malerfürsten Makart)
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Böcklin, Arnold (1872-1901)
„Ich sei intolerant, sagen die Leute, gegen andere Richtungen. Richtungen! Es gibt nur eine Kunst, aber so viele Individualitäten wie wirkliche Künstler oder solche, die es ehrlich werden wollen. Aber Affaristen und Leute, die sich vor ein gefälliges Stück Natur setzen, um es nachzuahmen und höchstens den Ausschnitt aus dem Ganzen, das Format, bestimmen, sind eben keine Künstler."
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Böcklin, Arnold (1872-1901)
„Ich sehe gar nicht ein, warum ich hübsche Weiber malen muß. Ich male ja nicht aus Höflichkeit, oder damit es jedem geilen Kerl gefällt."
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Böcklin, Arnold (1872-1901)
„Der andere soll aus meinen Bildern verstehen, was ich an Natur, Leben etc. genossen habe; also muß ich mir vor allem klar darüber sein und mich klar ausdrücken können."
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Böcklin, Arnold (1872-1901)
"Wie ich aber einstweilen die Sache noch ansehe, scheint mir wenig Aussicht zu sein, dass die Kunst in der Schweiz jemals auf einen grünen Zweig komme, trotz der besten Ausstellungen mit gutem Licht etc., da das Kunstinteresse im Allgemeinen gering ist."
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Böcklin, Arnold (1872-1901)
"Geben mir die Götter nur ein stilles Plätzchen, wo ich für mich ungeschoren leben kann. Schauen und schaffen möchte ich und mich fern von allem Kunstgesindel halten."
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Böcklin, Arnold (1872-1901)
"Kinder sind diese Florentiner, ärmliche hohle Gesellen sind diese Botticelli etc."
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Koons, Jeff (1955)
"I’ve made what the Beatles would have made if they had made sculptures. Nobody ever said that the Beatle’s music was not on a high level, but it appealed to a mass audience. That’s what I want to do."
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Koons, Jeff (1955)
„My work embraces. That’s what is threatening to people, because it is looking for a direct response; it ‚s looking to form a dialogue.“
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Koons, Jeff (1955)
"Mein Metier sind starke Emotionen, Sexualität und Macht. Diese Themen bewegen die Menschen am meisten"
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Koons, Jeff (1955)
"Das Business hat mir immer Spaß gemacht. Denn Geld bedeutet Unabhängigkeit und Sicherheit im Leben. Was soll daran falsch sein?"
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Koons, Jeff (1955)
"Ich bin der Meinung, wenn der Künstler an sich und seine Kunst glaubt, wird er seine Chance bekommen"
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Koons, Jeff (1955)
"Meine Arbeit und meine Familie sind meine wahre Freude. Sie geben mir Energie, um weiter zu arbeiten."
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Richter, Gerhard (1932)
»Ich verfolge keine Absichten, kein System, keine Richtungen; ich habe kein Programm, keinen Stil, kein Anliegen.« 1993
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Richter, Gerhard (1932)
"Anlaß oder besser Voraussetzung meiner neuen Bilder ist die gleiche wie bei fast allen anderen Bildern: daß ich nichts mitteilen kann, daß es nichts mitzuteilen gibt, daß die Malerei nie die Mitteilung sein kann, daß sich weder durch Fleiß, Trotz, Irrsinn noch durch sonstige Tricks die fehlende Botschaft von selbst nur so durch das Malen einstellen wird."
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Richter, Gerhard (1932)
"Ich mag alles, was keinen Stil hat: Wörterbücher, Fotos, die Natur, mich und meine Bilder."
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Bode, Arnold (1900-1977)
"Das Anliegen der Ausstellung ist (...), auf europäischer Ebene einmal die Entwicklungslinien der bildenden Kunst unseres Jahrhunderts seit den revolutionären und beunruhigenden Vorgängen zu Beginn unseres Jahrhunderts dokumentarisch nachzuzeichnen und die heute erreichten Positionen in möglichster Schärfe zu bestimmen." (zusammen mit Werner Haftmann über die Zielsetzung der documenta; 1955)
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Bode, Arnold (1900-1977)
"Wir waren der Meinung, etwas sagen zu müssen zu den verlorenen Jahren 1933 - 1945: Erfahrungen und Erinnerungen an die zwanziger Jahre, an die Kunststadt Paris, an Rom, an London, an das Bauhaus, an die Lehrjahre in Kassel, an die Arbeitsjahre in Berlin." (1972)
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Bode, Arnold (1900-1977)
"Hoffen wir, daß die Kunst: Malerei, Plastik, Dichtung, Theater, Musik, - die zweite Wirklichkeit - zur "Lebens-Wirklichkeit" wird, denn ohne sind wir "arm", ganz arm. Unser Traum: wir hoffen - hoffen, daß wir leben überleben und Kunst uns Glück bedeutet!"
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Koons, Jeff (1955)
„Art is information in advance.“
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Baselitz, Georg (1938)
"Es gibt gelobte Künstler und verdammte Künstler. Und die gelobten Künstler sind verdammt schlechte Künstler."
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Mueller-Stahl, Armin (1930)
"Ich zeichne mir den Knoten aus der Seele."
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Dali, Salvador (1904-1989)
"Ich bewundere Picasso. Keiner hat sein Öl so teuer verkauft wie er."
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Butler, Samuel (1612–1680)
"Jeder Narr kann ein Bild malen, aber es bedarf eines klugen Mannes, es verkaufen zu können."
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Balzac, Honore de (1799-1850)
"Wer als ernsthafter Betrachter die Kunstausstellungen, die nach der
Revolution von 1830 stattfanden, besucht hat, wird sich beim Anschauen
der endlosen, überhäuften Galerien kaum eines Gefühls des Unbehagens
und der Langeweile, vielleicht sogar der Trauer haben erwehren können.
Seit 1830 gibt es keinen "Salon" mehr. Der Louvre ist ein zweites Mal
erstürmt worden durch die Künstler; und sie haben es verstanden, sich
dort zu behaupten. Die Zulassung zum "Salon" bedeutete ehemals für den
kleinen Kreis, der in Frage kam, bereits eine hohe Auszeichnung, und
über die bedeutendsten der etwa zweihundert Bilder, die ausgewählt
worden, entspann sich beim Publikum und bei der Kritik ein
leidenschaftlicher Widerstreit der Meinungen. Die Überfülle der
Gemälde, vor die sich heute der Besucher gestellt sieht, erschöpft
seine Aufmerksamkeit, und die Ausstellung wird geschlossen, bevor er
aus der Menge das wenige Gute ausfindig gemacht hat. Statt eines
Ritterspiels haben wir einen Volksjahrmarkt, statt eines künstlerischen
Ereignisses ein lautes Warenhaus, statt sorgfältiger Auslese -- alles.
Was ist die Folge? In der Menge verliert sich das Genie."
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Delvoye, Wim (1965)
"Wenn es eine Gesellschaft schafft, Kunst zu produzieren, ist das der Anfang vom Ende."
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Polke, Sigmar (1941)
"Ich bin froh, daß ich nicht nur schwarz und weiß sehe, sondern beides zugleich."
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Bourgeois, Louise (1911)
"Nadeln haben mich immer schon fasziniert, die magische Kraft der Nadeln. Man greift zur Nadel, um einen Schaden zu beheben. Sie ist die Bitte um Vergebung."
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Roob, Alexander (1956)
"Die doppelte Frage, die sich der Zeichner beim Zeichnen jeder einzelnen Zeichnung stellt, lautet: 'Wie sehe ich und was sehe ich?' Beide Fragen gleichzeitig inn Einem gestellt lenken die Linie aus der Fläche ab in die Tiefe."
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Bourgeois, Louise (1911)
"Nadeln haben mich immer schon fasziniert, die magische Kraft der Nadeln. Man greift zur Nadel, um einen Schaden zu beheben. Sie ist die Bitte um Vergebung."
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Kentridge, William (1955)
"Das Zeichnen ist ein Versuch, der Frage nachzugehen, wer wir sind und wie wir in der Welt agieren."
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Pettibon, Raymond (1957)
"Zugegeben, mein Hauptinteresse galt schon immer mehr dem Geschriebenen als der bildnerischen Seite meines Werkes, aber ich glaube nicht, daß das Geschriebene für sich steht: Es ist keine Literatur, es ist Kunst."
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Signer, Roman (1938)
"Zeichnen ist Denken mit dem Bleistift in der Hand."
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Craig-Martin, Michael (1941)
"Ich habe riesige Bilder auf der Wand gemacht, um die Erfahrung von Präsenz mit einem Minimum an Materialität zu betonen. Ich betrachte sie als immaterielle Skulpturen."
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LeWitt, Sol (1928-2007)
"Angesichts der Größe, die Wände haben, muß man anfangen, sich auf ihre physischen Eigenschaften einzulassen. Das Theatralische und das Dekorative sind unvermeidlich und sollten eingesetzt werden, um dem Werk Nachdruck zu verleihen."
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Majerus, Michel (1967-2002)
"Die Abischten des Künstlers werden überbewertet."
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Merz, Gerhard (1947)
"Es geht um das Ertragen von Sinnlosigkeit. Das Schöne ist stumm und leer..."
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Martin, Bernhard (1966)
"Ich habe mir immer vorgestellt. ich wäre 140 künstler und würde eine documenta alleine betsreiten."
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Martin, Bernhard (1966)
"Wir befinden uns hier im Supermarkt und ich pack’ den Wagen voll."
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Die wahren Maler sind diejenigen, welche die Dinge nicht so malen, wie sie sind, sondern so, wie sie sie fühlen."
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Magritte, René (1898-1967)
"Es sind eher selbst gewollte Träume, die nicht einschläfern, sondern aufwecken wollen."
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Klee, Paul (1879-1940)
"Die Unterschriften [Bildtitel] weisen nur eine von mir empfundene Richtung. Es bleibt ihnen überlassen, sie anzunehmen oder abzulehnen und eigene zu versuchen [...]. Setzen Sie eine Unterschrift nicht mit einem Vorhaben gleich."
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Long, Richard (1945)
"Überall, wo ich sie mache, bleiben die Kreise gleich, aber die Orte sind immer anders. Das bedeutet, dass der Betrachter meiner Arbeiten zwar die Kreise als solche erkennt, gleichzeitig aber auch bemerkt, dass die Orte und Materialien jeweils verschieden sind. Der Kreis ist sowieso derartig vieldeutig, dass er mit jeder nur denkbaren Vorstellung befrachtet werden kann. Ich kann an einer Wand einen Kreis formen oder hundert Kilometer im Kreis wandern. Als Bild, Form und System ist er universell."
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Corbusier, Le (1887-1965)
"Die gesamte Geschichte der Architektur dreht sich ausschließlich um die Maueröffnungen."
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Corbusier, Le (1887-1965)
"Architektur ist das kunstvolle, korrekte und großartige Spiel der unter dem Licht versammelten Baukörper."
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Corbusier, Le (1887-1965)
"Das Haus ist eine Maschine zum Wohnen."
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Hoelzel, Adolf (1853-1934)
"Die Gesetze sind dazu da, dass man bewusst mit ihnen oder bewusst gegen sie arbeitet, man sollte sie nur kennen."
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Hoelzel, Adolf (1853-1934)
"Die Kunst steckt in den Mitteln [...] Und das Geistige, das im Kunstwerk ist, kann auch nur mit den Mitteln erzeugt sein." (Hoelzel, Adolf)
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Schlemmer, Oskar (1888-1943)
"Eigentümlich aber bleibt die Tatsache, dass bis heute kein allgemein gültiger Kanon für die Gesetze der Malerei gefunden wurde, im Gegensatz zur Musik."
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Alberti, Leon Battista (1404-1472)
"Ich nenne Komposition jenes Verfahren beim Malen, durch welches einzelne Teile des Werkes ihre Anordnung und Zusammensetzung erhalten."
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Schumacher, Emil (1912-1999)
"An der Linie erkennt man sofort, wes Geistes Kind der Maler ist. Durch die Linie wird die unmittelbare Mitteilung gemacht."
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Itten, Johannes (1888-1967)
"Will ich eine Linie erleben, so muss ich die Hand bewegen, der Linie entsprechend, oder ich muss mit meinen Sinnen der Linie folgen, also seelisch bewegt sein. Endlich kann ich eine Linie geistig vorstellen, sehen, dann bin ich geistig bewegt." (Itten, Johannes)
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Itten, Johannes (1888-1967)
"Richtungskräfte [in Bildern] sind ganz ungewöhnlich stark, denn sie berühren unser Aufgerichtetsein und Gleichgewichtsgefühl in ganz elementarer Weise."
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Itten, Johannes (1888-1967)
"Die am besten fassbare, bestimmbare Form ist die geometrische, deren Grundelemente der Kreis, das Quadrat, das Dreieck sind."
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Wölfflin, Heinrich (1864-1945)
"Der zeichnerische Stil sieht in Linien, der malerische in Massen. [...] Es sind zwei Weltanschauungen, anders gerichtet in ihrem Geschmack und ihrem Interesse an der Welt, und jede doch imstande, ein vollkommenes Bild der Wirklichkeit zu geben."
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Braque, Georges (1882-1963)
"Die herkömmliche Perspektive befriedigt mich nicht. Sie geht von einem Standpunkt aus und verlässt ihn nie."
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Braque, Georges (1882-1963)
"Die Wirklichkeit offenbart sich nur, wenn sie vom Strahl der Poesie erhellt wird. Alles um uns ist Schlaf."
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Albers, Josef (1888-1976)
"In visueller Wahrnehmung wird eine Farbe einahe nie als das gesehen, was sie wirklich ist, das heißt, als das, was sie physikalisch ist. Dadurch wird die Farbe zum relativsten Mittel der Kunst." (Albers, Josef)
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Schneede, Uwe M. (1939)
"In der Zeichnung ist die Kunst immer wieder am Anfang, ganz sie selbst, am weitesten entfernt von der Gefahr der Ausbeutung durch das Kommerzielle, die Bilderflut der Illusionen und der Täuschungen: leicht und flüchtig, zögernd und skrupulös, offen und fragmentarisch, stets auf der Suche, fragend." ()
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Hauser, Arnold (1892-1978)
"[Die Zeichnung wurde für die Renaissance] zur Formel der künstlerischen Schöpfung, denn sie brachte das Fragmentarische, Unvollendete und Unvollendbare, das schließlich jedem Kunstwerk anhaftet, am auffallendsten zur Geltung [...] Für das Mittelalter hatte das Kunstwerk nur einen gegenständlichen Wert, die Renaissance legte ihm auch einen Persönlichkeitswert bei." (Hauser, Arnold)
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Baumeister, Willi (1889-1955)
"Das Kunstwerk bildet einen Kosmos, der sich parallel zur Natur behauptet"
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Baumeister, Willi (1889-1955)
"Naturalismus ist fern der Natur. Je naturalistischer ein Gemälde ist, desto mehr wird es zur Wachsleiche. Es mißachtet die Zeit." (1943)
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Baumeister, Willi (1889-1955)
"Das Künstlerische ist grenzenlos wie die Metamorphosen in der Natur. Es setzt sich beständig über das Durchschnittliche im Empfinden, Denken und über die vom Menschen gemachten Gesellschaftsgesetze hinweg, weil es vom Urleben ausgeht."
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Baumeister, Willi (1889-1955)
"Die geheimnisvolle Kraft eines Kunstwerks steckt in seinem formhaft-abstrakten Teil, auch im Verhältnis vom Gegenständlichen zu seiner künstlerischen Verformung. Zu allen Zeiten ging die Kunst voran und gab den Kanon der gereinigten Sicht für die Augen der Menschheit." (1951)
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Baumeister, Willi (1889-1955)
"Genau so wie bei Betrachtung der realen Natur, die vorhandene, geahnte, oberste Kraft nicht deutlich sichtbar, aber doch ahnbar ist, genau so ist in jedem hohen Kunstwerk eine Kraft spürbar, die nicht geklärt werden kann."
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Baumeister, Willi (1889-1955)
"Das Kunstwerk baut sich in einer anderen Logik auf. Es wird zu einem Organismus, der nicht auf Imitation sich gründet, sondern aus dem was man Kreation nennt. Auf der gemalten Fläche spielt sich ein Drama ab, das auf Farben und Formen beruht, auf Kontrasten und Ergänzungen, Beeinflussungen und gewissermaßen auf großen Umwegen zu einer Endharmonie gelangt."
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Baumeister, Willi (1889-1955)
"Der Künstler originaler Art sieht eigentlich nicht. Da er als Vorderster mit jedem Werk ins Unbekannte stößt, kann er nicht voraussagen, auf was er stoßen wird ... Selbst wenn der Künstler, bewegt von einem unfaßbaren Urwillen, in hohem Bewußtsein seiner Handlung, seine Sache sagt, meißelt oder malt, läßt er sich überraschen von dem, was unter seinen Händen entsteht."
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Baumeister, Willi (1889-1955)
"Der Künstler hält sich während seiner Arbeit einesteils an Bindungen und verlässt sie fast gleichzeitig bis es zur schöpferischen Richtung kommt. Der Künstler kommt in seinen unwillkürlichen Zustand, in dem er mit seinem Werkstoff allein ist, mit der Natur der Stoffe und mit seiner Natur. Diese zwei Naturen vereinigen sich. Der Künstler ist mit seiner Mitte an die Mitte der Natur angeschlossen."
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Baumeister, Willi (1889-1955)
"jedoch haben moderne bilder fast nur den inhalt der farb- und formfuge und deshalb gibt es gar keine titel, die den inhalt oder gehalt eines modernen bildes treffen könnten. der wirkliche gehalt eines modernen bildes liegt sichtbar und verborgen in dem ganz äußerlichen drama der farben und formen und all ihren beziehungen zueinander."
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Baumeister, Willi (1889-1955)
"Die abstrahierende oder abstrakte Kunst steht nicht im Gegensatz zur Natur. Jeder Meister stellt ein neues Verhältnis her zwischen dem Menschen und der Natur, zwischen dem Menschen und dem Unbekannten und Unerklärbaren, zum Religiösen. In dieser neueren und neuesten Zeit, die sich vom letzten Jahrhundert in allem unterscheidet, wird wieder ein neues Verhältnis zwischen dem Menschen und der Natur und dem Unerklärbaren entwickelt."
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Baumeister, Willi (1889-1955)
"Die sogenannte abstrakte Malerei ist nicht abstrakt im Sinne von Fremdheit zum Leben und Menschen. Die Empfindungen des Künstlers sind ganz natürliche. Eine senkrechte, gerade Linie vermittelt einen ganz bestimmten Empfindungswert, den alle Menschen gleich empfangen können. Eine gekurvte Linie ... löst dagegen andere Empfindungen aus. Ebenso vermitteln die Farben und die Farben-Zusammenstellungen bestimmte Empfindungen. Ein dunkel oder grau gehaltenes Bild hat einen total anderen Ausdruck als ein bunteres oder ganz buntes Bild. Diese einfachen Ausdrucksmöglichkeiten sind auch in der alten Kunst die primären Ausdruckswerte, nicht das gegenständliche Motiv. Die neuere Kunstart gibt diesen elementaren Mitteln den Vorrang. Parallel zur Kunst ist in der heutigen Zeit auf allen geistigen Gebieten die Bevorzugung des Elementaren bezeichnend."
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Baumeister, Willi (1889-1955)
"Kunstbetrachtung ist ein einfacherer Vorgang als allgemein angenommen wird. Der Zustand des Betrachters ist sein Ausgangspunkt, nicht seine Meinung oder der gesunde Menschenverstand. Beide sind verdächtig, von der jeweils herrschenden Durchschnittlichkeit bestimmt zu sein."
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Baumeister, Willi (1889-1955)
"Die unnennbaren Werte eines Kunstwerkes können ja ebenso wenig mit Worten gefasst werden wie ein Konzert von Mozart. Man kann darüber sprechen, dieses und jenes besonders hervorheben, das ist aber auch alles. Der Gehalt eines Kunstwerkes bleibt ein Geheimnis, aber er ist vorhanden."
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Baumeister, Willi (1889-1955)
"Die Betrachtung muss zu einem Erlebnis führen. Alle Kräfte, die der Künstler geistig investierte, strahlen bei längerer Betrachtung zurück. Es ist dazu eine längere Betrachtung nötig. Es ist auch wichtig, dass man nicht vorschnell urteilt."
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Baumeister, Willi (1889-1955)
"Kunstwerke kann man nicht naiv genug betrachten. Da wir alle von einer überreichen Tradition in der Malerei überlastet und fast zugedeckt sind, ist es ein erstes bei der Betrachtung moderner Gemälde, die Meister der Vergangenheit zunächst zu vergessen. Die Werte der zurückliegenden Kunst, der Tradition, sollen in keiner Weise geschmälert werden, aber man muss bei dem Betrachten neuzeitlicher Kunst nie von der Tradition ausgehen, sondern man sollte in sich zunächst tabula rasa machen. Gelingt es dem Beschauer, diesen Zustand der Naivität zu erreichen, so sind alle Bedingungen gegeben, um das Kunstwerk aufnehmen zu können. Demnach ist der Zustand des Betrachters viel wichtiger, als seine mitgebrachte Kunstkenntnis und Ableitungen davon."
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Baumeister, Willi (1889-1955)
"Die Kunst gehört zum Menschen, um ihn voll zu machen, um ihm ein Gleichgewicht, die Harmonie zu geben, um dem verwirrenden Getriebe des Alltags begegnen zu können. Der Mensch wird durch den Umgang mit der Kunst auf sich selbst zurückgeführt."
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Baumeister, Willi (1889-1955)
"Das ursprüngliche Sehen ist elementar, neutral, nicht spezialistisch. Es birgt alle Möglichkeiten. Das nur naturalistisch-reproduktive Sehen, die karge Domäne des naturalistischen Zeichenlehrers, ist einengend und verderblich. Es muß beim Sehen eine produktive Leistung vor sich gehen. Der Seher wird damit zum selbständigen Entdecker."
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Baumeister, Willi (1889-1955)
"Der Maler kann auf seinem Malgrund keine reale Bewegung hervorbringen. Er kann aber die Empfindung für Bewegung geben. Diese Scheinbewegung ist ein Merkmal, die fast in der ganzen modernen Kunst zum Ausdruck kommt."
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Baumeister, Willi (1889-1955)
"Cézanne hat die Bewegung, und damit die Zeitsubstanz in die Malerei eingefügt. Die Empfindung für Bewegung ist ab Cézanne aus der Malerei bis heute nicht mehr wegzudenken. Die Statik des Naturalismus war damit verlassen."
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Baumeister, Willi (1889-1955)
"Kunst ist nicht lehrbar."
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Baumeister, Willi (1889-1955)
"Der Ruhm kommt zu dem, der nicht an den Ruhm denkt."
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Meisner, Joachim Paul (1933)
"Dort, wo die Kultur von der Gottesverehrung abgekoppelt wird, erstarrt der Kultus im Ritualismus und die Kultur entartet. Sie verliert ihre Mitte." (Der Kardinal bei der Einweihung des neuen Kunstmuseums Kolumba im Kölner Dom)
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Meisner, Joachim Paul (1933)
"Das Fenster passt nicht in den Dom. Es passt eher in eine Moschee oder ein Gebetshaus. [...] Wenn wir schon ein neues Fenster bekommen, dann soll es auch deutlich unseren Glauben widerspiegeln. Und nicht irgendeinen." (über das Kirchenfenster von Gerhard Richter im Kölner Dom)
"Zum Islam habe ich gar keine Beziehung. [...] Aber wie sähe eine katholische Gestaltung aus, die nicht plagiatorisch die Historie beschwört und nicht kunstgewerblich ist?" (Erwiderung von Gerhard Richter)
"Der Kölner Kardinal Joachim Meisner wünscht sich mehr avantgardistische Künstler, die sich in ihren Werken mit Christus auseinandersetzen. Arbeiten wie die "Kreuzigung" von Joseph Beuys aus den 1960er Jahren seien "in der Lage, menschliche Grunderkenntnisse wiederzugeben", sagte er am Donnerstagabend in Bergisch-Gladbach. Die Plastik zeigt mittels Hölzern, Nadeln und Blutkonserven-Flaschen eine Kreuzigungsgruppe mit Maria und Johannes.
"Der Kölner Kardinal Joachim Meisner wünscht sich mehr avantgardistische Künstler, die sich in ihren Werken mit Christus auseinandersetzen. Arbeiten wie die 'Kreuzigung' von Joseph Beuys aus den 1960er Jahren seien 'in der Lage, menschliche Grunderkenntnisse wiederzugeben', sagte er am Donnerstagabend in Bergisch-Gladbach. Die Plastik zeigt mittels Hölzern, Nadeln und Blutkonserven-Flaschen eine Kreuzigungsgruppe mit Maria und Johannes. Künstler sollten tiefe Erkenntnisse suchen, nicht rasche Erlebnisse, betonte der Kardinal. Er äußerte sich zur Eröffnung der Ausstellung 'Gott und Mensch - Christusbilder zeitgenössischer Künstler' in der Thomas-Morus-Akademie in Bergisch Gladbach-Bensberg." (www.sueddeutsche.de/kultur/25/416791/text)
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Meisner, Joachim Paul (1933)
"Jemanden bewusst zu provozieren oder abzuschrecken ist nicht meine Absicht. Das würde ja dem Ziel, Christus berührbar zu machen, zuwiderlaufen. Ich stelle aber im Nachhinein fest, dass manche Äußerungen Provokationen gewesen sein müssen. Dann frage ich mich manchmal schon: Welche Sprache muss ein Bischof in unserer Mediengesellschaft sprechen, damit die Botschaft klar herüberkommt? Und muss nicht eine moderne, offene Mediengesellschaft auch in der Lage sein, die gelegentliche Anstößigkeit eines Bischofswortes zu tolerieren? Ich bin als Bischof gerufen zu verkünden, sei es gelegen oder ungelegen."
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Hauser, Arnold (1892-1978)
"Eines steht fest: Wenn das Kunstwerk jene Magie, jene 'Aura' allmählich verliert, die es im frühen Mittelater noch besessen hat [...], so hängt das teilweise auch zusammen mit dewm Verlust der Einzigartigkeit, der Unvertauschbarkeit, der Unersetzlichkeit des Kunstwerks durch seine mechanische Wiederholung."
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Feuerbach, Anselm (1829-1880)
"Realismus ist die leichteste Kunstart und kennzeichnet stets den Verfall. Wenn die Kunst das Leben nur kopiert, dann brauchen wir sie nicht."
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Fiedler, Conrad (1841-1895)
"Die Kunst ist nicht Fälschung der Erfahrung, sondern Erweiterung derselben."
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Lüpertz, Markus (1941)
"Ein Künstler, der viel Geld für seine Bilder bekommt, muss nicht unbedingt schlecht sein."
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Rodin, Auguste (1840-1917)
"Was man allgemein als Hässlichkeit bezeichnet, kann in der Kunst zu großer Schönheit werden."
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Manson, Marilyn (1969)
"Ein Künstler, der nicht provoziert, wird unsichtbar. Kunst die keine starken Reaktionen auslöst, hat keinen Wert."
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Herder, Johann Gottfried (1744-1803)
"Kunst kommt von Können oder von Kennen her (nosse aut potesse), vielleicht von beiden, wenigstens muss sie beides in gehörigem Grad verbinden."
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Späth, Lothar (1937)
"In der Kunst muss man mit offenem Ergebnis fördern, auch wenn man von der Kunst, die man fördert, mit Provokation und Kritik rechnen muss. Das muss man aushalten und sich klar machen, dass Kunst genau diesen Raum braucht und für sich beansprucht."
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Polgar, Alfred (1873-1955)
"Der Kritiker lässt den Künstler, den er nicht versteht, das fühlen. Er behandelt ihn sehr von unten herab."
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Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863)
"Die meisten Kritiker sind nur deshalb Scharfrichter geworden, weil sie keine Könige werden konnten."
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Ovid (43v.Chr.-17n.Chr.)
"Wer zu neuen Ufern will, darf das Meer nicht fürchten."
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Klee, Paul (1879-1940)
"Der Künstler mißt der natürlichen Erscheinungsform nicht die zwingende Bedeutung bei wie viele der Kritik übenden Realisten. Er fühlt sich an diese Realität nicht so sehr gebunden, weil er an diesen Form-Enden (der Natur) nicht so sehr den Schöpfungsprozeß sieht. Denn ihm liegt mehr an den formenden Kräften als an den Form-Enden."
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Moholy-Nagy, László (1895–1946)
"Kunst kristallisiert die Emotionen eines Jahrhunderts, Kunst ist Spiegel und Stimme."
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Dürer, Albrecht (1471-1528)
"Zu der Kunst recht zu malen ist schwer zu kommen. Darum, wer sich dazu nicht geschickt findet, der untersteht sich der nicht. Denn es will kommen von den oberen Eingießungen. [...] Die große Kunst der Malerei ist vor viel hundert Jahren bei den mächtigen Königen in großer Achtbarkeit gewesen, denn sie machten die fürtrefflichsten Künstler reich und hielten sie würdig, denn sie achteten solche Sinnreichigkeit ein gleichförmiges Geschöpf nach Gott. Denn ein guter Maler ist inwendig voller Figur, und ob es möglich war, dass er ewig lebte, so hätte er aus den inneren Ideen, davon Plato schreibt, allweg etwas Neues durch die Werk auszugießen."
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Beckmann, Max (1884-1950)
"Mit der Demut vor Gott ist es vorbei. Meine Religion ist [...] Trotz gegen Gott. Trotz, dass er uns so geschaffen hat, dass wir uns nicht lieben können. Ich werfe in meinen Bildern Gott alles vor, was er falsch gemacht hat."
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Dali, Salvador (1904-1989)
Dali bestimmt sein 'Weiches Selbstbildnis mit gebratenem Speck'(1941) als "... antipsychologisches Selbstbildnis; anstatt die Seele zu malen das heißt das Innere, ausschließlich das Äußere zu malen, die Hülle, den Handschuh meines Ich. Dieser Handschuh meines Ich ist essbar und sogar ein bisschen scharf wie abgehangenes Wildfleisch; aus diesem Grund erscheinen auch die Ameisen zusammen mkit dem gebratenen Speck. Als großzügigster aller Maler biete ich mich ständig zum Essen an und diene so unserer Epoche aufs köstlichste zur Nahrung."
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Rainer, Arnulf (1929)
"Ich stelle mich nur selbst dar, vielleicht überdreht und angestrengt. Komprimierte Momente meiner selbst."
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Rainer, Arnulf (1929)
"Meine Geste muss Ausdruckshaftigkeit, eventuell Symbolisation und eine Persönlichkeitsveränderung von mir aufweisen. Nachdem sich mit der Zeit auch Wiederholungen einstellen, ist der Abwandlungsgrad zur bisherigen Arbeit auch eine Kategorie. Ich qualifiziere also meine eigenen Darstellungsmomente nach ihrer Expressionsintensität."
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Rainer, Arnulf (1929)
"Ich versuche nicht, mich einfach 1:1 zu reproduzieren, sondern fahnde nach Unbekanntem, Möglichem, Keimhaftem in mir. Ich brauche einen starken Selbstkontakt, um etwas herauszuholen und enütze dazu Spiegel; ich muss mich selbst beeindrucken, um mich steigern zu können. Selbstbemalung. Dinge an und in mir, die erregen mich. Sie sind ein Weg um in den Zustand einer gesteigerten Imaginationskraft zu gelangen."
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Kandinsky, Wassily (1866-1944)
"Der abstrakte Maler bekommt seine Anregungen nicht von einem x-beliebigen Stück Natur, sondern von der Natur im Ganzen, von ihren mannigfaltigsten Manifestationen, die sich in ihm manifestieren und zum Werk führen."
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Klapheck, Konrad (1935)
"In meiner Kindheit gefiel ich mir darin, mich von meinen kameraden zu unterscheiden und Dinge zu tun, die die anderen nicht naten. Ich wechselte von einem Tag zum anderen die Handschrift, um meine Schullehrer zu verblüffen. [...] Im ersten Malsemester an der Kunstakademie 1955 nahm ich mir vor, ein Bild zu malen, das sich von dem gerade in Mode gekommenen Tachismus aufs Schärfste abheben sollte. Dem Verschwommenen wollte ich etwas Hartes, Präzises, der lyrischen Abstraktion eine prosaische Supergegenständlichkeit entgegenstellen. Mein Blick fiel auf eine alte Continental-Schreibmaschine. Ich beschloss, sie mit allen Tasten, so genau wie möglich abzumalen. Die Schreibmaschine aber rächte sich für meinen originalitätssüchtigen Scherz, sie wurde auf der Leinwand wider meine Absicht zu einem seltsamen Ungeheuer, mir fremd und nah zugleich, zu einem wenig schmeichelhaftem Porträt meiner Selbst. Ich hatte eine Entdeckung gemacht: Mithilfe der Maschine konnte ich Dinge aus mir herausziehen, die mir bis dahin unbekannt waren, sie zwang mich zur Preisgabe meiner geheimsten Wünsche und Gedanken. Systematisch schaute ich mich nun nach anderen Gegenständen für meine Zwecke um. Den Bildern, die ich von 1955 bis heute in nebeneinander fortlaufenden Serien malte, liegen folgende Themen zugrunde: Schreibmaschinen, Nähmaschinen, Telefone und Sirenen, Wasserhähne und Duschen, Schuhspanner, Fahrradklingeln. Jeder dieser Gegenstände verleiht der ihm gewidmeten Bildfolge einen besonderen Charakter."
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Eberle, Matthias (1944)
"Landschaft im modernen Sinne setzt den Menschen als ein seiner selbst bewusstes Individuum voraus, das sich auch in der Betrachtung der Natur von übergreifenden Ordnungsvorstellungen frei gemacht hat und im Blick auf die Natur seine eigene ästhetische Ordnung verwirklicht."
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Eberle, Matthias (1944)
"Die Natur und der Mensch prägen in unterschiedlicher Geweichtung das Bild einer Region. Eine solche Region, die sich in ihrer Eigenart von anderen unterscheidet, nennen wir Landschaft."
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Koons, Jeff (1955)
"Als Künstler bin ich kein Egoist. Als Künstler will ich, dass mich meine Werke repräsentieren, nicht mein Selbst."
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Koons, Jeff (1955)
"Was so interessant ist an Kunst, und was ihren Wert ausmacht, ist doch, dass sie uns mit der Menschheitsgeschichte verbindet. Und darauf konzentriert sich mein Interesse an der Kunst, und das ist der Wert, den die Kunst mir und meiner Familie bedeutet. Und ich glaube, dass es auch das ist, was die Betrachter merken werden, wenn sie durch die Salons gehen."
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Kiefer, Anselm (1945)
"Die Illusion von Grenzen macht uns erst lebensfähig."
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Kiefer, Anselm (1945)
"Die Kunst, die Mythologie ist eine andere Form der Erkenntnis."
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Kiefer, Anselm (1945)
"Das Haus neben uns wurde total zerbombt. Gerade diese Trümmer empfand ich nie als etwas Negatives. Das ist ein Zustand der Transition, des Umschwungs, der Veränderung. Mit den Steinen, die in den großen Städten von den so genannten Trümmerfrauen – heute fast schon ein mythologischer Begriff – gereinigt wurden, habe ich Häuser gebaut. Diese Trümmer waren immer der Ausgangspunkt einer Konstruktion von etwas Neuem." (Über seine kindlichen Erlebnisse des Krieges)
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Kiefer, Anselm (1945)
"Trümmer sind an sich Zukunft. Weil alles, was ist, vergeht. Es gibt dieses wunderbare Kapitel bei Jesaja, in dem es heißt: Über euren Städten wird Gras wachsen. Dieser Spruch hat mich immer fasziniert, schon als Kind. Diese Poesie, die Tatsache, dass man beides zugleich sieht. Jesaja sieht die Stadt und die anderen Schichten darüber, das Gras und wieder eine Stadt, das Gras und wieder eine Stadt."
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Kiefer, Anselm (1945)
"Ich habe gedacht, ich brauche die Kunstakademie nicht. Das war so eine Art Geniekomplex. Ich habe Jura studiert, weil mich die Sprache sehr interessiert hat und wegen der Erkenntnis, dass unser ganzes Zusammenleben auf juristischen Normen basiert, auf die Gleichheit vor dem Recht. Ich habe sehr viel die Staatsrechtler studiert, Hobbes, Montesquieu. Die Philosophie des Rechts hat mich sehr interessiert. Ich wollte aber nie Jurist werden. Ich habe die Scheine gemacht, ordentlich studiert, nicht nur reingehört."
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Kiefer, Anselm (1945)
"Aber Gott hat den Menschen geschaffen. Der Mensch ist ein Wesen, das abgrundtief böse ist, abgrundtief böse sein kann. Das erleben wir bis heute. Wir sind immer wieder entsetzt. Die Kultur kann weitergehen, die Zivilisation kann weitergehen, es bleibt der Abgrund der falschen Polung des Menschen."
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Kiefer, Anselm (1945)
"Die Asche ist ein wunderbares Medium, es ist das letzte Medium. Nach der Asche kommt zunächst einmal keine Verformung mehr."
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Kiefer, Anselm (1945)
"Ich habe viel über den leeren Raum geschrieben. Über den leeren Raum der Kindheit. Dabei meine ich nicht so sehr die Tatsache, dass es keine Zerstreuungen wie Radio oder Kino gab, sondern das begrifflose Sehen, die absichtlose Wahrnehmung. Man kann es analog zum Beginn der Welt sehen, wo alles Immaterielle noch Energie ist, die sich nicht manifestiert hat. Erst im Laufe der Entwicklung bilden sich Begriffe, Bilder, Kristallisationspunkte. Und diese bleiben immer in einem Bezug zum ersten leeren Raum, sodass Vergangenheit und Zukunft in einem vielfältigen Bezug stehen. Je weiter ich in die eine Richtung, in die Vergangenheit, schreite, desto mehr komme ich in der anderen, der Zukunft, vorwärts. Ein bis ins Unendliche sich weitender Spagat."
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Kiefer, Anselm (1945)
"Ich habe sehr viel von Beuys gelernt. Abgesehen von seiner politischen Theorie, die ich abstrus fand, hatte er einen unheimlichen Professionalismus, der mir geholfen hat, meinen Weg zu verkürzen."
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Kiefer, Anselm (1945)
"Malen, um zu erkennen, und erkennen, um zu malen. Bei jedem neuen Thema, das ich angehe, bei jedem Erlebnis, das ich verarbeite, gibt es zunächst keinen Diskurs. Die Erkenntnis stellt sich erst im Verlauf des »Malens« ein. Dann aber verändert der gewonnene Standpunkt wiederum das »Malen«. Diesen Vorgang, diesen Zirkelschluss kann man selbst auf die Produktion jedes einzelnen Bildes anwenden."
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Kiefer, Anselm (1945)
"Ich wollte meine künstlerische Praxis eine Zeit lang unterbrechen. Hier habe ich Substanz gefunden. Nostradamus ist in diese Gegend gekommen. Die Katharer hatten sich hier angesiedelt. Ich lebe also an einem Ort, wo sich einiges zugetragen hat, wo eine gewisse geschichtliche Dichte herrscht. Seitdem ich hier lebe, haben meine Werke eine viel stärkere spirituelle Dimension bekommen." (Kiefer erstand 1966 in Barjac in den Cevennen eine ehemalige Fabrik aus dem 19. Jahrhundert)
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Kiefer, Anselm (1945)
"Ich glaube nicht, dass mein Verhältnis zur deutschen Geschichte ein für allemal geklärt ist. Das ist unmöglich." (Nach seinem Umzug nach Frankreich, ca. 1992)
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Kiefer, Anselm (1945)
"Aber ohne Grenzen, ohne diese Illusion von Grenzen sind wir nicht lebensfähig, weder als einzelne, noch im Verhältnis zu den anderen."
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Meese, Jonathan (1970)
"Ich glaube, wir müssen in der Philosophie, in der Literatur, in der Kunst so dermaßen radikal sein, dass es in der Realität nicht mehr möglich ist, das zu toppen. Das ist sozusagen mein kindisches Bild..."
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Meese, Jonathan (1970)
"Kunst ist keine Religion, aber jede Religion ist Kunst."
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Meese, Jonathan (1970)
"Es gibt keine Alternative zu Kunst. Kunst ist Verdauung. Es geht nicht um Geschmack. Kunst ist Stoffwechsel."
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Meese, Jonathan (1970)
"Wunderbar! Kommerz ist doch herrlich. Das muss sich noch steigern, so extrem werden, dass ein Kunstwerk fünf Milliarden kostet. Dann erst wird es spannend. Wenn ein Bild die Staatshaushalte von ganz Südamerika verschlingt. Der Kunstmarkt ist eine lustige Nebenerscheinung. Wie eine Glücksspielhölle in Las Vegas."
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Meese, Jonathan (1970)
"Alles ist Spielzeug. Das ist alles gewesen. Ob Kommunismus, Nationalsozialismus, das alte Ägypten oder das alte Rom, nichts kommt wieder. Von der Straße kann ich mir auch keine Revolution mehr erhoffen, der Mensch schafft das nicht. Wir sollten etwas anderes sich lostreten lassen, der Vulkan der Kunst möge ausbrechen."
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Meese, Jonathan (1970)
"Wenn so etwas wie Provokation ins Spiel kommt, dann interessiert mich immer nur die Selbstprovokation, d.h. ich muß mich selbst auf ein Selbsthaß- oder Selbstbezichtigungslevel bringen ... Man muß sich selbst extrem herausfordern und in dem, was man tut, äußerst zweifelhaft werden."
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Meese, Jonathan (1970)
Man muß Dinge machen, die keine Schule machen. Das ist entscheidend. [...] Qualität ist für mich, wenn Gefahr im Spiel ist, wenn man nicht preisgekrönt wird und nicht weltweit gefällt. Ich hoffe, daß man die Kraft hat, möglichst oft nein zu sagen [...] Die Kinderperspektive finde ich ja auch sehr interessant und fragwürdig. Balthus war immer im Bereich des Kindes [...] Das ist vielleicht das Wichtigste: so lange wie möglich ein Kind bleiben."
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Friedrich, Caspar David (1774-1840)
"Jedes Bild ist mehr oder weniger eine Charakterstudie dessen, der es gemalt, so wie überhaupt in allem Tun und Lassen eines Jeden sich der innere geistige und moralische Mensch ausspricht."
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Cèzanne, Paul (1839-1906)
"Monet, nur ein Auge - aber was für eins."
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Hauser, Arnold (1892-1978)
"Das impressionistische Sehen verwandelt das Naturbild in einen Prozess, in ein Entstehen und Vergehen [...] Die Wiedergabe des subjektiven Sehaktes statt des objektiven Substrats des Sehens, womit die Geschichte der modernen, perspektivischen Malerei beginnt, gelangt hier zu ihrer Vollendung. Die Darstellung des Lichts, der Luft und der Atmosphäre, die Zerlegung der Farbflächen in Flecken und Tupfen, die Auflösung der Farbe in Valeurs, in perspektivische und atmosphärische Ausdruckswerte, das Spiel der Lichtreflexe und der aufgehellten Schatten [...] die ganze Primamalerei mit ihrer geschwinden, skizzierenden Zeichnung [...] das virtuose Ungefähr der Wiedergabe drücken letzten Endes nichts anderes aus, als jenes Gefühl einer bewegten, dynamischen, in fortwährender Veränderung begriffenen Wirklichkeit."
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Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799)
"Um nachzuahmen, muss allemal einige Übereinstimmun in den ersten Grundkräften beider Seelen oder wenn man lieber will - in den entferntesten Modifikationen sein."
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Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799)
"Der Grund von allem ist die Beobachtung und Kenntnis der Welt, und man muss selbst viel beobachtet haben, um die Beobachtungen anderer so gebrauchen zu können, als wenn es eigene wären, sonst liest man sie nur und sie gehen ins Gedächtnis, ohne sich mit dem Blut zu vermischen."
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Friedell, Egon (1878-1938)
"Es gibt eine bestimmte, ziemlich kleine Zahl von unveränderlichen Wahrheiten. Aber die Stellung, die die einzelnen Menschen zu diesen Wahrheiten einnehmen, ist eine recht verschiedenartige. Der Durchschnittsmensch zweifelt sie an. Das Talent macht den vergeblichen Versuch sie zu vermehren. Und das Genie wiederholt sie."
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Hokusai, Katsushika (1760-1849)
"Hätte der Himmel mir weitere fünf Jahre geschenkt, wäre ich ein großer Maler geworden." (angeblich von Hokusai auf dem Totenbett geäußert)
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Magritte, René (1898-1967)
"Ein Bild ist nicht zu verwechseln mit einer Sache, die man berühren kann. Können Sie meine Pfeife stopfen? Natürlich nicht! Sie ist nur eine Darstellung. Hätte ich auf mein Bild geschrieben, dies ist eine Pfeife, so hätte ich gelogen. Das Abbild einer Marmeladenschnitte ist ganz gewiss nichts Essbares."
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Magritte, René (1898-1967)
"Im Hinblick auf meine Malerei wird das Wort ‚Traum’ oft missverständlich gebraucht. Meine Werke gehören nicht der Traumwelt an, im Gegenteil. Wenn es sich in diesem Zusammenhang um Träume handelt, sind diese sehr verschieden von jenen, die wir im Schlaf haben. Es sind eher selbstgewollte Träume, in denen nichts so vage ist wie die Gefühle, die man hat, wenn man sich in den Schlaf flüchtet. Träume, die nicht einschläfern, sondern aufwecken wollen."
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Magritte, René (1898-1967)
"Im Reich der Lichter habe ich verschiedene Vorstellungen wiedergegeben, nämlich eine nächtliche Landschaft und einen Himmel, wie wir ihn am Tage sehen. Die Landschaft lässt an Nacht und der Himmel an Tag denken. Ich finde diese Gleichzeitigkeit von Tag und Nacht hat die Kraft zu überraschen und zu bezaubern. Ich nenne diese Kraft Poesie." (Bezug: Das Reich der Lichter, 1954)
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Magritte, René (1898-1967)
„In meiner Kindheit spielte ich gerne mit einem kleinen Mädchen auf einem verlassenen Friedhof einer kleinen Provinzstadt. Wir durchstreiften die unterirdischen Gewölbe, deren schwere Eisentüren wir anheben konnten, und wir stiegen wieder ans Licht, wo ein Maler aus der Hauptstadt in einer Friedhofsallee malte, die sehr malerische war mit ihren zerbrochenen, über das welke Laub verstreuten Steinsäulen. Die Kunst des Malers erschien mir damals magisch und der Maler mit den höheren Kräften begabt. Leider habe ich später gelernt, dass die Malerei sehr wenig Bezug zum direkten Leben hatten und dass jeder Befreiungsversuch vom Publikum immer verhöhnt worden ist. Millets Angelus war zu seiner Zeit ein Skandal; man beschuldigten den Maler, die Bauern zu beleidigen, wenn er sie so darstellte, wie er es tat. Man wollte Manets Olympia zerstören, und die Kritiker warfen diesem Maler vor, in Stücke geschnittene Frauen zu zeigen, weil er von einer hinter einer Theke stehenden Frau nur den Oberkörper zeigte, während der untere Teil von der Theke verdeckt wurde. Zu Lebzeiten Courbets galt es als ausgemachte, dass er einen sehr schlechten Geschmack hatte, sein falsches Talent so auffällig zur Schau zu stellen. Ich habe auch gesehen, dass die Beispiele dieser Art unendlich waren und sich auf alle Bereiche des Denkens erstreckten. Was die Künstler selbst betrifft, so verzichteten die meisten leichthin auf ihre Freiheit und stellten ihre Kunst in den Dienst von irgendwem oder irgendwas. Ihre Sorgen und ihre Ambitionen sind im allgemeinen dieselben wie die des erstbesten Karrieristen. So erwarb ich mir ein gründliches Misstrauen gegenüber der Kunst und den Künstlern, ob sie nun offiziell anerkannt waren oder danach trachteten, es zu sein und fühlte, dass ich mit dieser Zunft nichts gemein hatte. Ich hatte einen Anhaltspunkt, der mich anderswo festhielt, und das war jene Magie der Kunst, die ich in meiner Kindheit kennengelernt hatte. Im Jahr 1915 versuchte ich, die Position wiederzugewinnen, die es mir erlauben würde, die Welt anders zu sehen, als man mir vorschreiben wollte. Ich besaß einige technischen Fertigkeiten in der Kunst des Malens und in der Isolation machte ich Versuche, die sich absichtlich von allem unterschieden, was ich in der Malerei kannte. Ich empfand die Lust an der Freiheit, indem ich die unkonventionellsten Bilder malte. Da wollte es ein einzigartiger Zufall, dass man mir mit einem mitleidigen Lächeln, mit dem blöden Gedanken, mir zweifellos einen gelungenen Streich zu spielen, den bebilderten Katalog einer Ausstellung futuristischer Gemälde überreichte. Vor Augen hatte ich eine gewaltige Herausforderung des gesunden Menschenverstands, der mich so langweilte. Es war für mich dasselbe Licht, das ich immer wiederfand, wenn ich aus den unterirdischen Gewölben des alten Friedhofs stieg, wo ich als Kind meine Ferien verbrachte.“ (Kindheitserinnerungen, Vortrag 1938)
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Magritte, René (1898-1967)
"Mein jüngstes Gemälde begann mit einer Frage: wie konnte man ein Glas Wasser in einem Gemälde zeigen, ohne dass es indifferent wirken würde? Oder wunderlich, oder willkürlich, oder schwach – es sollte uns ermöglichen, das Wort auf geniale Art und Weise zu benutzen (Ohne falsche Besinnlichkeit) Ich begann, viele Gläser Wasser zu zeichnen, immer mit einer linearen Markierung auf dem Glas. Diese Linie wurde nach 100 oder 150 Zeichnungen ausgeweitet und hatte letzten Endes die Form eines Regenschirms. Den Regenschirm stellte ich erst in das Glas und dann, um es abzuschließen, unter das Glas. Das war genau die Lösung der Ausgangsfrage: wie man auf geniale Weise ein Glas Wasser malen könnte. Ich dachte dann, dass Hegel (ein weiteres Genie) dieses Objekt mit den zwei gegensätzlichen Funktionen sicher sehr gut verstanden hätte: zur selben Zeit Wasser abstoßend und aufnehmen. Ich glaube, er wäre begeistert gewesen – oder er wäre amüsiert gewesen: wie man meistens in den Ferien ist. Und ich nannte das Bild 'Hegels Ferien'" (Bezug: Hegels Ferien, 1958)
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Poe, Edgar Allan (1809–1849)
"Es gibt in der Natur keine dekorative Zusammenstellung, die der geniale Maler nicht herstellen könnte."
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Magritte, René (1898-1967)
"Die Malkunst - die wahrhaft Kunst der Ähnlichkeit genannt zu werden verdient - erlaubt es, im Malen ein Denken zu beschreiben, das sichtbar werden kann. Dieses Denken umfasst ausschließlich die Figuren, die die Welt uns bietet: Personen, Vorhänge, Waffen, feste Körper, Inschriften, Sterne usw. Die Ähnlichkeit vereinigt diese Figuren spontan in einer Ordnung, die unmittelbar das Geheimnis evoziert."
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Magritte, René (1898-1967)
"Jedes Ding, das wir sehen, verdeckt ein anderes, und wir würden sehr gerne sehen, was uns das Sichtbare versteckt..."
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Magritte, René (1898-1967)
"Sichtbare Dinge können unsichtbar sein. Wenn jemand ein Pferd durch den Wald reitet, dann sieht man sie zuerst, dann wieder nicht, aber man weiß, dass sie da sind. In der 'Blankovollmacht' verbirgt die Reiterin die Bäume, und die Bäume verbergen sie. Aber unser Denken umfasst beides, das Sichtbare und das Unsichtbare. Und ich benutze die Malerei um das Denken sichtbar zu machen." (Bezug: Die Blankovollmacht, 1965)
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Dali, Salvador (1904-1989)
"Im Alter von sechs Jahren wollte ich Köchin werden. Mit sieben wollte ich Napoleon sein. Und mein Ehrgeiz ist stetig gewachsen."
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Dali, Salvador (1904-1989)
"Ich liebe Gala mehr als meine Mutter, mehr als meine Vater, mehr als Picasso und selbst mehr als das Geld."
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Dali, Salvador (1904-1989)
"Mein ganzer Ehrgeiz im Bildlichen besteht darin, die Bilder des konkreten Irrationalen durch die imperialistische Genauigkeitswut zu versinnlichen. [...] eine spontane Erforschung des Irrationalen, die auf der kritisch-deutenden Assoziation der Wahnphänomene beruht."
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Dali, Salvador (1904-1989)
"Die Romantik hat die Schändlichkeit begangen, glauben zu machen, die Hölle sei schwarz wie die Kohlengruben Gustave Dorés, in denen man nichts sieht. Nein, das Inferno Dantes ist von der Sonne und dem Honig des Mittelmeers erhellt. Deshalb sind die Schrecken meiner Illustrationen durchschaubar und überaus gallertig mit ihren Graden engelhafter Zähflüssigkeit."
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Dali, Salvador (1904-1989)
"Die Liebe, die es ihm ermöglichte zu überlegen und die Sterne, auf denen er Beatrice wiederzufinden hoffte. Durch ihn stelle ich mir mich ohne Gala vor, und eine nachträgliche Angst packt mich. Nicht eine dieser Illustrationen habe ich entworfen, ohne von dieser Obsession erschreckt zu werden. In Wahrheit habe ich Dante nie gelesen. Ich habe über ihn geträumt, und Gala war es dann, die die Zeichnungen so, wie sie fertig wurden, auf den Text verteilte.
Die Idee des Engels regt mich an; denn wenn Gott unfassbar ist, so ist er kosmisch, weil er nicht begrenzt werden kann. Die Engel dagegen haben Formen. Proton und Neutron sind für mich engelhafte Elemente. Raffael und der heilige Johannes vom Kreuz sind den Engeln nah. Ich suche mich der Welt der Engel zu nähern durch die Keuschheit und die hyperästhetische, paranoia-kritische Geistigkeit dieser Illustrationen. Meine Askese, um den Himmel zu gewinnen." (zur Arbeit an Dantes 'Divina Commedia')
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Miró, Joan (1893-1983)
"Ich habe vor einigen Tagen zu arbeiten begonnen. Ich bin seit Anfang des Monats in Montroig, und in der ersten Woche wollte ich nicht einmal darüber nachdenken, eine Leinwand zu berühren, noch über irgend etwas anderes. Am Morgen an den Strand, um auf dem Rücken zu liegen [...] am Nachmittag ein Ausflug oder eine lange Radtour. In der zweiten Woche fing ich an, ans Arbeiten zu denken, und Mitte letzter Woche begann ich zwei Landschaften. Keine Vereinfachungen oder Abstraktionen, mein Freund. Im Moment interessiert mich nur die Kalligrafie eines Baumes oder Daches, Blatt für Blatt, Zweig für Zweig, Grashalm für Grashalm, Schindel für Schindel. Das heißt nicht, dass diese Landschaften nicht am Ende doch kubistisch oder wild-synthetisch sein können. Aber wir werden sehen [...] Im nächsten Winter werden die Herren Kritiker wieder feststellen, dass ich in meiner Desorientierung verharre." (1918)
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Miró, Joan (1893-1983)
„Ich habe einige Ausstellungen der Modernen gesehen. Die Franzosen schlafen. Rosenberg Ausstellung. Werke von Picasso und Charlot. Picasso sehr fein, sehr sensibel, ein großer Maler. Der Besuch in seinem Atelier ließ meine Stimmung sinken. Alles ist für seinen Händler gemalt, für das Geld. Ein Besuch bei Picasso ist wie ein Besuch bei einer Ballerina mit zu vielen Verehrern [...] Woanders sah ich Bilder von Marquet und Matisse; ein paar davon sind wirklich schön, aber auch sie machen viel um des Machens willen, nur für die Händler und das Geld. In den Galerien sieht man sehr viel sinnlosen Müll [...] die neue katalanische Malerei ist den Franzosen haushoch überlegen; ich habe absolutes Vertrauen, dass die katalanische Kunst unsere Rettung sein wird. Wann wird Katalonien seinen wahren Künstlern erlauben, genug zum Malen und Essen zu verdienen. Die raue Art, mit der Katalonien seine Künstler behandelt, ist wohl der Leidensweg zur Erlösung. Die Franzosen (und Picasso) sind verdammt, denn sie haben einen leichten Weg, und sie malen, um zu verkaufen.“
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Miró, Joan (1893-1983)
„Ich aß wenig und schlecht. Ich habe gesagt, dass mir zu jener Zeit der Hunger Halluzinationen verursachte, die mir Ideen für die Bilder gaben. Ich erinnere mich, als Arp mich einmal besuchte, dass ich mit ihm einige Radieschen teilte; das war alles, was ich hatte. Manchmal brachte mir ein katalanischer Besucher aus Barcelona eine Bauernwurst und etwas Vorräte. Es war eine Periode intensivster Arbeit. Ich füllte ganze Zeichnungshefte, die mir als Grundlage für die Bilder dienten.“
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Miró, Joan (1893-1983)
„In meinen Bildern gibt es eine Art Blutkreislauf. Ist eine Form am falschen Platz, zirkuliert das Blut nicht mehr. Die Balance stimmt nicht mehr. Wenn ein Bild mir nicht gefällt, empfinde ich ein körperliches Unwohlsein, als sei ich krank, als schlüge mein Herz unregelmäßig, ich kann nicht mehr atmen, ich habe das Gefühl, zu ersticken. Wenn ich arbeite, dann leidenschaftlich und intensiv. Wenn ich mit einem Bild anfange, gehorche ich einem inneren Antrieb, ich muß einfach arbeiten. Es ist wie eine Expolosion, an der der ganze Körper teilhat. Gewiss, ein Bild kann mich nicht auf Anhieb zufrieden stellen, und so empfinde ich am Anfang dieses Unbehagen, von dem ich ja schon gesprochen habe. Aber da ich, was die Malerei angeht, sehr kämpferisch veranlagt bin, nehme ich den Kampf auf.“
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Miró, Joan (1893-1983)
„Ich hatte dieses unbewusste Gefühl drohenden Unheils. Kurz bevor der Regen fällt, schmerzenden Glieder und erstickende Dumpfheit. Es war mehr ein körperliches als ein seelisches Empfinden. Ich hatte die Vorahnung einer Katastrophe, die sich bald ereignen würde, aber ich wusste noch nicht, welche: Es war der Spanische Bürgerkrieg und der Zweite Weltkrieg...Warum ich den Titel gab? Zu dieser Zeit war ich von Rembrandts Worten fasziniert: Ich finde Rubine und Smaragde in einem Dunghaufen.“ (Bezug: Mann und Frau vor einem Kothaufen, 1936)
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Sartre, Jean-Paul (1905-1980)
„Mittels der symbolischen Annullierung des Ichs durch Schlaf und automatisches Schreiben, der symbolischen Annullierung der Objekte durch Hervorbringen entschwindender Objektivitäten, der symbolischen Annulierung der Sprache durch Hervorbringen abwegigen Sinns, der Zerstörung der Malerei durch die Malerei und der Literatur durch die Literatur verfolgt der Surrealismus jenes merkwürdigen Unternehmen, durch Seinsüberfülle das Nichts zu schaffen.“
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Miró, Joan (1893-1983)
„Es war um die Zeit, als der Krieg ausbrach. Ich hatte das Bedürfnis zu fliehen. Ich zog mich absichtlich in mich zurück. Die Nacht, die Musik, die Sterne begannen eine wichtige Rolle bei der Findung meiner Bildideen zu spielen. Musik hat mich immer begeistert, und jetzt war es die Musik, die die Rolle übernahm, die Gedichte in den frühen zwanziger Jahren gespielt hatten – besonders Mozart und Bach – als ich nach Mallorca zurückkehrte nach der Niederlage Frankreichs. Auch das Material der Bilder bekam wieder neue Bedeutung. In Aquarellen raute ich die Oberfläche des Papiers auf, indem ich es rieb. Wenn ich auf dieser unregelmäßigen Fläche malte, entstanden komische Zufallsformen. Vielleicht hatte mich die selbstauferlegte Isolation von meinen Kollegen dezu geführt, bei meinem Material nach Ideen für die Bilder zu suchen. Erst zu den rauen Oberflächen der Juteserie von 1939, dann zu den Keramiken.“
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Miró, Joan (1893-1983)
„Mich hat die Pracht der Keramik verführt: wie Funken ist das. Und dann der Kampf mit den Elementen: mit der Erde, dem Feuer... Ich bin eine ausgesprochene Kämpfernatur. Wenn man Keramik macht, muss man das Feuer bändigen können.“ (1944)
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Miró, Joan (1893-1983)
“Für mich ist es wichtig, ein Maximum an Intensität mit einem Minimum an Aufwand zu erreichen. Daher wird die Leere in meinen Bildern immer wichtiger.“ (1961)
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Ernst, Max (1891-1976)
"1936 Oktober: Will man den Angaben seines Personalausweises glauben, so dürfte M. E. nicht älter als 35 Jahre sein, als er diese Zeilen schrieb; er hätte demnach ein ovales Gesicht, blaue Augen und graumeliertes Haar und wäre wenig über mittelgross. Besondere Kennzeichen hätte er laut der Kennkarte keine. Folglich könnte er, falls die Polizei ihn suchte, in der Menge untertauchen und leicht für immer verschwinden.
Die Frauen andererseits finden, dass sein jugendliches Gesicht, gerahmt von silberweissem Haar, «ihn sehr vornehm wirken lässt». Sie sehen an ihm den Charme, den großen Realitäts-Sinn und die Verführungskunst, die vollkommene Figur und sein angenehmes Wesen. (Das Risiko der Pollution gibt er selbst zu, es ist eine so alte Gewohnheit, dass er auf sie als Zeichen unbefangener Weltlichkeit geradezu stolz ist.) Die Frauen finden im übrigen, dass er ein schwieriger und eigensinniger Charakter und von unzugänglichem Gemüt ist. «Er ist», sagen sie, «ein Nest voller Widersprüche», zugleich transparent und rätselhaft, etwa wie die Pampa. Es ist für sie schwierig, die Freundlichkeit und Milde seines Wesens mit der stillen Heftigkeit zu vereinbaren, die die Essenz seines Denkens ist. Bereitwillig vergleichen sie ihn mit einem leichten Erdbeben, das höchstens die Möbel erzittern lässt, aber nichts umwirft. Besonders unangenehm und unerträglich ist für sie, dass sie fast nie seine Identität in den offenkundigen Widersprüchen erkennen können, die zwischen seinem spontanen Verhalten und dem Diktat seiner bewussten Gedanken bestehen. Zum Beispiel können sie zwei augenscheinlich unvereinbare Haltungen bemerken: Einmal das des Gottes Pan und des Mannes Papou, die alle Geheimnisse kennen und sich bei ihrem Auftritt vereinigen («Pan vermählt sich der Natur, Papou verfolgt die Nymphe Echo»); zum zweiten das Verhalten des Prometheus, Gott des Feuers, vom Verstand geleitet, der mit unerbittlichem Hass und groben Flüchen seine Umwelt verfolgt. «Diesem Ungeheuer gefallen nur die Gegensätze der Landschaft», sagen sie. Und ein kleines Mädchen fügt im Scherz hinzu: «Er ist gleichzeitig Gehirn und Gemüse.»"
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Ernst, Max (1891-1976)
"Befestigt ein leeres Gefäss an einer Schnur von 1 bis 2 m Länge, bohrt ein kleines Loch in den Boden, füllt die Büchse mit flüssiger Farbe. Lasst die Dose am Ende der Schnur über eine flachliegende Leinwand hin- und herschwingen. Leitet die Dose durch Bewegungen der Hände, Arme, Schultern und des gesamten Körpers. Auf diese Weise tröpfeln überraschende Linien auf die Leinwand. Das Spiel der Gedankenverbindungen beginnt."
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Duchamp, Marcel (1887–1968)
"Es gibt keine Lösung, weil es kein Problem gibt."
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Dali, Salvador (1904-1989)
"Nichts kann mich hindern, das vielfache Vorhandensein der Wahnbilder im Beispiel des vielfachen Vorstellungsbildes wiederzuerkennen, selbst wenn einer seiner Zustände die Erscheinugnsform eines Eselskadavers annimmt und ein solcher Esel wirklich grauenhaft verwest und mit Tausenden von Fliegen und Ameisen bedeckt ist; und da man in diesem Fall keine Bedeutung a priori der verschiedenen Zustände des Vorstellungsbildes außerhalb des Zeitbegriffs voraussetzen kann, wird mich nichts überzeugen, dass diese grausame Verwesung des Esels etwas anderes sei als der blendend harte Widerschein neuer Edelsteine. Und wer weiß, ob sich hinter den drei großen Wahnbildern, der Scheiße, dem Blut und der Verwesung nicht gerade das ersehnte Land der Schätze verbirgt." (Die sichtbare Frau, 1930)
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Dali, Salvador (1904-1989)
"Keine Erfindung ist so rein gewesen, wie diejenige, die den anästhetischen Blick des glasklaren Auges ohne Wimpern von Zeiss geschaffen hatte: so destilliert und aufmerksam, dass niemals die rosa Schwellung de Bindehautentzündung auftreten wird." (Dali über die Fotografie, 1927)
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Dali, Salvador (1904-1989)
„'Ein andalusischer Hund' [Un chien andalou] war der Film von Pubertät und Tod, den ich dem geistvollen, eleganten und intellektuellen Paris mit der ganzen Wirklichkeit und der ganzen Schärfe des iberischen Dolches ins Herz stieß [...] Unser Film erzielt die von mir erwarteten Resultate. Er zerstörte an einem einzigen Abend zehn Jahre pseudeintellektuellen Nachkriegs-Avantgardismus. Dieses dreckige Ding, das man abstrakte Kunst nannte, fiel uns vor die Füße, auf den Tod verwundet, um nie wieder aufzustehen...“
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Dali, Salvador (1904-1989)
„In meiner Vorstellung sollte dieser Film [L’age d’Or] die ganze Heftigkeit der Liebe, durchtränkt vom Schöpfungsglanz katholischer Mythen, übersetzen. Schon damals war ich geblendet und besessen von der Großartigkeit und dem Gepränge des Katholizismus. Für diesen Film, sagte ich zu Bunuel, wünsche ich viele Erzbischöfe, Skelette und Monstranzen. Ich wünsche vor allem Erzbischöfe, die mit ihren gestickten Mitren inmitten der felsigen Sintfluten von Kap Creus baden. Bunuel mit seiner Naivität und dem Eigensinn des Aragonesen verwandelte das alles in einen elementaren Antiklerikalismus. Ich musste ihn ständig in seinen Gedankenflügen anhalten, um ihm zu sagen: Nein, nein. Keine Komik! Diese Erzbischöfe gefallen mir. Sie gefallen mir sogar ungeheuer. Wenn du willst machen wir ein paar blasphemische Szenen, aber sie müssen mit äußerstem Fanatismus inszeniert werden, damit die Großartigkeit eines wahren Skrilegs erreicht wird! Bunuel reiste mit dem Drehbuch ab, um in Paris mit dem Schneiden zu beginnen.“
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Dali, Salvador (1904-1989)
„Nachdem ich mich eine Zeitlang diesen aus Kindheitserinnerungen beizitierten Phantasien hingegeben hatte, beschloss ich endlich, ein Gemälde in Angriff zu nehmen, bei welchem ich mich ausschließlich darauf beschränken wollte, jedes dieser Bilder so gewissenhaft, wie es mir entsprechend der Reihenfolge und Intensität ihres Auftretens möglich war, wiederzugeben und als Kriterium und Norm ihrer Anordnung nur ganz unwillkürlich sich einstellenden Gefühlen zu folgen, wie sie ihre empfindungsmäßige Verbindung diktieren würde. Und selbstverständlich sollte sich mein persönlicher Geschmack nicht einmischen. Ich wollte nur meiner Lust folgen, meinem ganz unkontrollierbaren biologischen Verlangen. Diese Arbeit war eine der authentischsten und grundlegendsten, die der Surrealismus mit Recht für sich beanspruchen konnte.“ (Bildbezug: Das finstere Spiel, 1929)
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Freud, Sigmund (1856-1939)
„Der junge Spanier mit seinen treuherzig fanatischen Augen und seiner unleugbaren technischen Meisterschaft hat mir eine andere Schätzung (der Surrealisten) nahegelgt. Es wäre in der Tat sehr interessant, die Entstehung eines solchen Bildes analytisch zu erforschen. Kritisch könnte man doch noch immer sagen, der Begriff der Kunst verweigere sich einer Erweiterung, wenn das quantitative Verhältnis von unbewusstem Material und vorbewusster Bildverarbeitung nicht eine bestimmte Grenze einhält. Aber jedenfalls sind da ernsthafte psychologische Probleme.“ (Sigmund Freud in einem Brief an Stefan Zweig über seine Begegnung mit Salvador Dali)
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Dali, Salvador (1904-1989)
„Dieses Gemälde rief in mir eine obskure, eine so bittere Qual hervor, dass die Erinnerung an jene beiden regungslosen Silhouetten mich mehrere Jahre lang mit einem durch ihre ununterbrochene und zweideutige Präsenz verursachten anhaltenden Unbehagen verfolgte. Doch das Unbehagen war nicht ‚alles’. Trotz dieser Gefühle [...] hatte ich den Eindruck, irgendwie unter ihrem Schutz zu stehen und ein heimliches und subtiles Vergnügen glänzte in der Tiefe meiner Angst wie eine kleine silbrige Messerklinge im Sonnenlicht.“ (Dali über das berühmte Angelusläuten von Jean-Francois Millet aus dem Jahre 1859, das ihn seit seiner Kindheit in der Christlichen Schule von Figueras, wo es als Kopie im Korridor vor dem Klassenzimmer hing, beeindruckt und zutiefst beunruhigte)
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Dali, Salvador (1904-1989)
„Die iberischen Wesen, die sich im Hebst gegenseitig auffressen, drücken das Pathos des Bürgerkrieges aus, der von mir als ein Phänomen der Naturgeschichte angesehen wird, im Gegensatz zu Picasso, der ihn als ein politisches Phänomen auffasste.“ (Bildbezug: Herbstlicher Kannibalismus, 1936)
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Dali, Salvador (1904-1989)
„Wenn Physiker Antimaterie produzieren, dann sollte es den Malern, die schon Spezialisten für Engel sind, erlaubt sein, sie zu malen. In der surrealistischen Epoche wollte ich die Ikonographie der Innenwelt schaffen – der Welt des Wunderbaren, die meines Freundes Freud. Es ist mir gelungen, es zu tun. Heute hat die Außenwelt, die der Physik, die der Psychologie überstiegen. Heute ist Heisenberg mein Vater. Mit Pi-Mesonen und den gelatinösesten, den unbestimmtesten Neutrinos will ich die Schönheit der Engel und der Realität malen.“
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Dali, Salvador (1904-1989)
„Alles im Kosmos kulminiert im Menschen, Gottes Sohn, was besagen will, dass der ganze Kosmos unser Haus ist, nachdem wir von allen Paracelsischen Existenzängsten (des Versinkens in der Unendlichkeit des Weltalls) befreit sind durch den 'Bahnhof von Perpignan', genau der Station, die der Ursprungsort jenes Menschen ist, der mit dem paranoischsten Auge, das je existierte, eine malerische Methode erfand (dank des Moiré durch sukzessive Schichten des parabolischen Fliegenauges): das Wunder der Malerei, die neue, wahrhaft kosmische und stereoskopische Verfahrensweise, die es der Malerei erlaubt, mit jedem Pinselstrich weiter und unaufhörlich das Universum zu erfinden.“ (Bildbezug: Der Bahnhof von Perpignan, 1965)
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Benjamin, Walter (1892-1940)
„Er hat das Antlitz der Vergangenheit zugewendet. Wie eine Kette von Begebenheiten vor uns erscheint, da sieht er eine einzige Katastrophe, die unablässig Trümmer auf Trümmer häuft und sie ihm vor die Füße schleudert.“ (Benjamin beschreibt hier ein Aquarell Paul Klees aus dem Jahre 1920 mit dem Titel „Angelus Novus“)
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Chagall, Marc (1887-1985)
„Mein Vater hatte blaue Augen, aber seine Hände waren voller Schwielen. Er arbeitete, er betete, er schwieg. Wie er, war auch ich schweigsam. Was sollte aus mir werden? Sollte ich so mein ganzes Leben lang bleiben, vor einer Wand sitzend oder sollte ich ebenfalls Tonnen schleppen? Ich betrachtete meine Hände. Ich hatte zu zarte Hände. [...] Ich musste einen besonderen Beruf finden, eine Beschäftigung, die mich nicht zwingen würde, mich vom Himmel und den Sternen abzuwenden, und die mir erlauben würde, meinen Sinn des Lebens zu finden. Ja, genau das suchte ich. In meiner Heimat jedoch hatte niemals jemand vor mir die Worte ‚Kunst, Künstler’ ausgesprochen. ‚Was ist das, ein Künstler?’ fragte ich.“
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Chagall, Marc (1887-1985)
„Damals hatte ich erkannt, dass ich nach Paris gehen musste. Die Erde, die die Wurzeln meiner Kunst genährt hatte, war Witebsk; aber meine Kunst brauchte Paris so nötig wie ein Baum das Wasser. Ich hatte keinen anderen Grund, meine Heimat zu verlassen, und ich glaubte, ihr in meiner Malerei immer treu geblieben zu sein.“
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Chagall, Marc (1887-1985)
„In Paris ging ich weder zur Kunstakademie noch zu Professoren. Die Stadt selbst war auf Schritt und Tritt meine Lehrmeisterin, in allem. Die Händler vom Markt, die Kellner, die Hotelportiers, die Bauern, die Arbeiter. Sie umgab etwas von jener erstaunlichen Atmosphäre aufgeklärter Freiheit („lumière-liberté), die ich nirgendwo anders gefunden hatte."
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Chagall, Marc (1887-1985)
„Während in den russischen Ateliers ein gekränktes Modell schluchzte, bei den Italienern Lieder und Gitarrenklänge ertönten, bei den Juden Diskussionen, war ich ganz allein in meinem Atelier, vor meiner Petroleumlampe. Zwei, drei Uhr morgens. Der Himmel ist blau. Die Morgenröte steigt auf. Irgendwo weiter weg schlachtete man das Vieh, die Kühe brüllten und ich malte sie.“ (Chagall bezieht 1911 das Atelier in La Ruche (Bienenkorb) wo auch Léger, Modigliani und Soutine wohnen. Er pflegt enge Kontakte zu Apollinaire, Léger und Delaunay.)
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Chagall, Marc (1887-1985)
„Warum ist die Kuh grün und warum fliegt das Pferd in den Himmel? Fragten die Genossen. Was hat das mit Marx und Lenin zu tun?“
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Chagall, Marc (1887-1985)
„Sie [die Juden] haben nie verstanden, wer dieser Jesus, einer unserer liebevollsten Rabbiner, der stets für die Bedrängten eintrat, wirklich war. Sie haben ihn mit lauter Herrschaftsprädikaten bedacht. Für mich ist er das Urbild des jüdischen Märtyrers zu allen Zeiten.“ (Bildbezug: Weiße Kreuzigung, 1938)
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Chagall, Marc (1887-1985)
„Für mich ist der Zirkus ein magisches Schauspiel, das kommt und vergeht wie eine Welt.“
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Chagall, Marc (1887-1985)
„Die Veränderungen in der Gesellschaftsordnungen wie in der Kunst wären glaubwürdiger, wenn sie aus der Seele und dem Geist heraus wüchsen. Wenn die Menschen aufmerksamer die Worte der Propheten lesen würden, so fänden sie dort die Schlüssel zum Leben.“
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Chagall, Marc (1887-1985)
„Ich bin ein Mystiker. Ich gehe nicht in die Kirche oder die Synagoge. Ich bete, indem ich arbeite.“
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Chagall, Marc (1887-1985)
„Wenn ich in einem Bild den Kopf einer Kuh abgeschnitten und verkehrt aufgesetzt habe oder manchmal das ganze Bild verkehr herum male, so habe ich es nicht getan, um Literatur zu machen. Ich will in mein Bild einen psychischen Schock hineinbringen, der immer motiviert ist aus bildhaften Gründen, mit anderen Worten: eine vierte Dimension. Ein Beispiel. Eine Straße. Matisse baut sie im Geiste Cézannes auf, Picasso in dem der Neger oder Ägypter. Ich gehe anders vor. Ich habe meine Straße. In diese Straße lege ich einen Leichnam. Der Leichnam bringt die Straße psychisch durcheinander. Ich setze einen Musiker auf ein Dach. Die Anwesenheit des Musikers wirkt auf die des Leichnams. Dann ein Mann, der die Straße kehrt. Das Bild des Straßenkehrers wirkt auf das des Musikers zurück. Ein Blumenstrauß, der herunterfällt, und so weiter. Auf diese Weise lasse ich das Psychische, die vierte Dimension, in das Bildhafte herein, und die beiden vermischen sich.“
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Chagall, Marc (1887-1985)
„Ich verzichte auf jedes Dekor. Jedes Bildzeichen muss für mich psychisch durchgearbeitet sein.“
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Mapplethorpe, Robert (1946-1989)
„Ich mag das Wort schockierend nicht. Ich bin auf der Suche nach dem Unerwarteten. Ich suche nach Dingen, die noch nie zuvor jemand gesehen hat. Ich war in der Lage, diese Aufnahmen zu machen und ich fühlte eine Verpflichtung, sie zu machen.“
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Mapplethorpe, Robert (1946-1989)
„Ich mochte die Fotografie nie, nicht um der Fotografie willen, jedenfalls. Ich mag das Objekt. Ich mag Fotografien, wenn man sie in der Hand hält.“
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Rauschenberg, Robert (1925-2008)
„Ein Bild soll nicht nach etwas aussehen, was es nicht ist, sondern nach etwas, was es ist. Und ich glaube, ein Bild gleicht der realen Welt mehr, wenn es aus dieser realen Welt gemacht ist“
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Rauschenberg, Robert (1925-2008)
„So gesehen sind die Combines z.T. Reflexe auf den amerikanischen Alltag der 50er Jahre, die bestimmt waren vom Bewusstsein industrieller Vorherrschaft und militärischer Macht, aber auch von atomarer Bedrohung, Rüstungswettlauf und einer Politik äußersten Risikos, von Hysterie, demagogischer Meinungskontrolle, Stigmatisierung der Intellektuellen, von Syndromen des Kalten Krieges, der Kommunistenjagd unter McCarthy usw. (…) Für die Bewusstseinsbildung war dabei die Tatsache, in einer von Sozialdarwinismus dirigierten Überflussgesellschaft zu leben, möglicherweise weniger relevant als die Folgen einer explosionsartig zunehmenden Reizüberflutung durch die Medien, wobei dem Fernsehen zweifellos entscheidendes Gewicht zufiel.“
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Rauschenberg, Robert (1925-2008)
„Wovor fürchtest du dich am meisten? Und ich antwortete: Dass mir die Welt ausgehen könnte.“
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Rauschenberg, Robert (1925-2008)
„Ich will, dass meine Bilder das Leben widerspiegeln, und das Leben kann nicht aufgehalten werden.“
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Michelangelo Buonarroti (1475-1564)
"Das Schreiben fällt mir sehr schwer, Hand, Augen und Gedächtnis versagen.
Ich bin alt!"
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Freud, Sigmund (1856-1939)
"Nein, es ist unmöglich, daß all diese Herrlichkeiten der Natur und der Kunst, unserer Empfindungswelt und der Welt draußen, wirklich in Nichts zergehen sollten. Es wäre zu unsinnig, und zu frevelhaft daran zu glauben. Sie müssen in irgend einer Weise fortbestehen können, allen zerstörenden Einflüssen entrückt."
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Freud, Sigmund (1856-1939)
"Wie die Schönheit und Vollkommenheit des Kunstwerks und der intellektuellen Leistung durch deren zeitliche Beschränkung entwertet werden sollte, vermochte ich ebensowenig einzusehen. Mag eine Zeit kommen, wenn die Bilder und Statuen, die wir heute bewundern, zerfallen sind, oder ein Menschengeschlecht nach uns, welches die Werke unserer Dichter und Denker nicht mehr versteht, oder selbst eine geologische Epoche, in der alles Lebende auf der Erde verstummt ist, der Wert all dieses Schönen und Vollkommenen wird nur durch seine Bedeutung für unser Empfindungsleben bestimmt, braucht dieses selbst nicht zu überdauern und ist darum von der absoluten Zeitdauer unabhängig."
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Freud, Sigmund (1856-1939)
"Ich habe oft bemerkt, daß mich der Inhalt eines Kunstwerkes stärker anzieht als dessen formale und technische Eigenschaften, auf welche doch der Künstler in erster Linie Wert legt. Für viele Mittel und manche Wirkungen der Kunst fehlt mir eigentlich das richtige Verständnis."
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Freud, Sigmund (1856-1939)
"Kunstwerke üben eine starke Wirkung auf mich aus, insbesondere Dichtungen und Werke der Plastik, seltener Malereien. Ich bin so veranlaßt worden, bei den entsprechenden Gelegenheiten lange vor ihnen zu verweilen, und wollte sie auf meine Weise erfassen, d. h. mir begreiflich machen, wodurch sie wirken. Wo ich das nicht kann, z. B. in der Musik, bin ich fast genußunfähig. Eine rationalistische oder vielleicht analytische Anlage sträubt sich in mir dagegen, daß ich ergriffen sein und dabei nicht wissen solle, warum ich es bin, und was mich ergreift."
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Sherman, Cindy (1954)
"Ich wollte mit diesen Bildern auf jeden Fall provozieren, aber es ging eher darum, Männer dazu zu bringen, ihre Annahmen zu überdenken, mit denen sie Bilder von Frauen betrachten. Ich dachte an eine Verletzlichkeit, bei der ein männlicher Betrachter sich unwohl fühlen würde, wie wenn man seine Tochter in einer verletzlichen Lage sieht. [...] Mir ist erst später klar geworden, dass es eine Bandbreite von Interpretationen geben wird, die ich nicht kontrollieren kann, und auch nicht kontrollieren will, weil es das für mich interessant macht. Aber ich war verstört, dass man meine Absichten so missverstehen konnte, und deshalb versuchte ich sie in der nächsten Serie klarer darzulegen."
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Sherman, Cindy (1954)
"Ich hatte kein Interesse an der traditionellen Kunst."
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Sherman, Cindy (1954)
"Wenn Sie meine Arbeit kaufen wollen, dann fordere ich Sie heraus, dieses Bild mit Erbrochenem zu kaufen und das an Ihre Wand zu hängen."
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Sherman, Cindy (1954)
"Oft haben mir die Modeprojekte und andere Auftragsarbeiten in der Vergangenheit irgendwann zur nächsten Fotoserie verholfen."
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Sherman, Cindy (1954)
"Ich kannte keine Künstler. In einer alten Ausgabe des Life-Magazins hatte ich einen Artikel über Linda Benglis gesehen, der mich beeindruckte. In meinem Kopf ist hängengeblieben, dass Frauen Künstlerinnen sein können – und zwar höchst experimentierfreudige. Ich hatte keine Kunsterziehung, meine Familie ging nicht ins Museum. Ich wusste nicht, was zeitgenössische Kunst war. Vielleicht besaß ich eine vage Vorstellung von Pop-Art. Und es existierte das Gefühl, Kunst studieren zu wollen, weil es mir gut gelang, Bilder zu kopieren. Ich konnte auch Selbstporträts mit Spiegel malen."
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Sherman, Cindy (1954)
"Ich besaß als Kind einen Koffer voller alter Klamotten, die ich mir im Trödelladen besorgte. Ich habe also getan, was viele Kinder tun, aber nicht so wie viele andere kleine Mädchen, die sich verkleiden, um hübscher auszusehen. Ich habe mich verkleidet, um hässlich und alt und wie ein Monster auszusehen."
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Sherman, Cindy (1954)
"In den Siebzigern war Make-up tabu. Alles hatte natürlich zu sein. Ich weiß nicht, ob ich Make-up vermisste oder ob ich einfach mein Gesicht als Leinwand benutzen wollte. Ich zog mich oft zurück, weil ich mich niedergeschlagen oder einsam fühlte, und verwandelte mich in andere Gestalten. Und wischte dann alles wieder ab – bis eine Freundin mich auf die Idee brachte, das alles zu fotografieren."
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Sherman, Cindy (1954)
"Ich war auf der Suche nach mehrdeutigen Szenen und Charakteren. Mir ging es vor allem um Mehrdeutigkeit. Ich wollte etwas Mysteriöses schaffen und viele offene Fragen stellen, so dass die Menschen beim Anblick der Bilder an viele verschiedene Geschichten denken konnten."
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Sherman, Cindy (1954)
"In gewisser Weise hat der Film auf mich einen größeren Einfluss ausgeübt als die Kunst. Ich glaube, dass der Film stärker wirkt. Jedenfalls ist er weniger elitär als die Kunst, er ist universeller, jeder kann Gefallen an ihm finden, und jeder fühlt sich wie ein Experte. Ähnlich wie bei Schnappschüssen. Keiner glaubt, sich vorher mit Kunsttheorien befassen zu müssen."
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Sherman, Cindy (1954)
"Mir gefällt es, wenn die Menschen erkennen können, was an meiner Arbeit künstlich ist, indem sie wissen, dass da eine falsche Nase ist oder eine Perücke oder eine Körperteilattrappe. Für meine Arbeit ist es wichtig, dass ich keine Sachen machen will, die auf eine derart wahrhaftige Weise realistisch sind, dass sie richtig schrecklich wirken. Davon gibt es bereits genug in den Nachrichten."
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Sherman, Cindy (1954)
"Was ist Schönheit? In gewisser Weise ist sie genauso künstlich wie alles andere, so dass man alles Hässliche in Frage stellen muss, alles, was ebenso schön sein könnte wie das, was jemand anderes für schön hält. Ja, alles ist ein Konstrukt."
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Sherman, Cindy (1954)
"Aber ich analysiere meine Arbeit nicht, während ich arbeite. Ich denke nicht daran, dass ich dieses oder jenes sagen will. Es bereitet mir einfach Freude. Ich denke nicht wirklich darüber nach."
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Sherman, Cindy (1954)
"Ich setze den Computer nicht ein, um ein Gesicht zu verändern, das habe ich nie gemacht. Aber bei den "Clowns" habe ich künstliche Hintergründe mit dem Computer geschaffen oder mal die Farbe von Blumen verändert. Aber hinsichtlich der Veränderung der Charaktere selbst oder der Haut oder der Augen will ich nicht von einem Computer abhängig sein. Ich finde, das ist Mogelei. Ich möchte genau die Begrenzungen, die ich mir selbst durch das Make-up und die Perücken gegeben habe."
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Sherman, Cindy (1954)
"Meine Vorbilder waren keine Fotografinnen, sondern eher Performance-Künstler wie Hannah Wilke, aber auch Chris Burden. Body-Art hat mich interessiert. Die Künstler setzten sich selbst in ihrem Werk ein."
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Sherman, Cindy (1954)
"Wenn ich auf meine Arbeit zurückblicke, stelle ich fest, dass es genau das ist, was ich getan habe, weil mich die Gesellschaft um mich herum inspiriert, indem ich Männer und Frauen betrachte. Ich beobachte, was sie tun, wie sie sich kleiden, welchen Umgang sie pflegen. Das zeigt sich auf jeden Fall in meiner Arbeit."
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Sherman, Cindy (1954)
"Ich glaube, dass die Kunst auf irgendeine Weise die Gesellschaft zusammenhält. Ich weiß nicht, wie ich am besten formulieren kann, wie sie das tut, aber ich denke, dass sie die Kreativität der Menschen anregt. Sie ist schlicht extrem wichtig, damit die Leute mit ihrem Leben zu Rande kommen. Mich darf man nicht fragen, inwiefern oder weshalb das wichtig ist. Fragen Sie einen Philosophen. Ich mache einfach. Wir sollten nicht immer alles so ernst nehmen. Wir können doch über uns selbst lachen und über die Dinge um uns herum, ohne sie lächerlich zu machen, sondern immer noch mit Zuneigung."
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Sherman, Cindy (1954)
"Horror ist ebenso witzig wie schrecklich. Einige Leute mögen denken, dass ich völlig besessen bin von Ekelerregendem oder Schrecklichem, und dann sage ich auch noch etwas Fürchterliches über Frauen in der Gesellschaft, während ich selbst einfach Spaß habe. Es ist derb und eklig, aber das ist irgendwie lustig."
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Sherman, Cindy (1954)
"Ich wollte einfach nicht mehr mit mir selbst arbeiten. Also habe ich mich selbst aus dem Foto entfernt. Einige Leute vermuten mich immer noch irgendwo. Aber ob ich Puppen verwendet habe oder mich selbst, seit Mitte der achtziger Jahre fasziniert mich diese Bildersprache. Sie zeigt Widerliches und macht das Betrachten schwer, was zum Teil mit der Frage der Hässlichkeit zusammenhängt. Es gibt genügend Leute, die versuchen, schöne Bilder herzustellen oder das Schöne einzufangen, so dass ich seit je angezogen war von dem, was nicht als schön erachtet wird, von Dingen, die als heikel gelten. Ich interessiere mich für Horrorfilme und unheimliche Dinge. Das hängt mit den Märchen zusammen. Die Schreckgeschichten bereiten einen psychisch auf das Schlimmste vor, das einem zustoßen könnte."
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Sherman, Cindy (1954)
"In gewisser Hinsicht ging es darum, wie weit wir die Grenzen dessen dehnen können, was Kunst ausmacht, was Edelkunst ist und was Billigkunst."
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Sherman, Cindy (1954)
"[...] ich enthülle nichts über mich. Möglicherweise denken einige, dass da ja viel Narzissmus im Spiel ist und von dort der Voyeurismus herrührt, weil ich selbst in der Arbeit vorkomme. Aber ich trete nicht selbst auf, weil ich verkleidet bin und in meinen Augen nichts preisgebe. Ich habe Akte gemacht, aber es war nicht mein Körper, sondern es waren Körper aus Plastik. Aus diesem Grund betrachte ich meine Arbeiten auch nicht als Selbstporträts."
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Koons, Jeff (1955)
"Ist nicht alles sexuelle Energie?"
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Koons, Jeff (1955)
"Vielleicht war der ganze Sinn meiner Reisen ja, meine Ängste zu überwinden."
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Koons, Jeff (1955)
"Ich war nie wirklich weg vom Fenster, aber es gab zwischendurch einen finanziellen Engpass, weil die Produktionskosten meiner Werke auf über 100 Millionen Mark gestiegen waren."
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Koons, Jeff (1955)
"Ich wollte nie schockieren. Meine Arbeit sollte eher eine Liebeserklärung an Barock und Rokoko sein. Meiner Meinung nach habe ich den sexuellen Aspekt dabei eher weggenommen." (über 'Made in Heaven#)
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Koons, Jeff (1955)
"Ich war immer ein Maler. Ich habe mein Handwerk im College studiert. Aber dann habe ich mich von der Anwendung distanziert. Ich habe maschinelle Gemälde hergestellt oder Posterreklamen gezeigt. Nach einer Weile bin ich zu meiner Hand zurückgekehrt und freue mich, dass meine Arbeit sogar noch objektiver geworden ist."
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Koons, Jeff (1955)
"Ich entwerfe sie [die Gemälde] an einem Computer. Ich wähle die Bilder, schneide und arrangiere die Ausschnitte. Es gibt einige Gemälde, an denen ich viel gemacht habe. Die Arbeit wird insgesamt vollständig von mir überwacht."
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Koons, Jeff (1955)
"Meine Arbeit war immer sehr moralisch verankert. Sie war überhaupt nicht zynisch, im Gegenteil zu dem, was darüber geschrieben wurde."
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Blätter zur Berufskunde 1989
"Der Grafik-Designer plant und entwirft Bild-Ideen, die er mit dem Ausdrucks- und Gestaltungsmittel der Grafik realisiert. Dies weist ihm sein generelles Aufgabengebiet zu: die visuelle Kommunikation. Darunter versteht man den Gesamtkomplex aller Bereiche und Aufgabenstellungen, in denen es darum geht, durch bildhafte Gestaltungen, die über das Sehen Wahrgenommen werden, inhaltliche Aussagen (Mitteilungen und Botschaften) zu übermitteln, die zwischen dem Absender und dem Empfänger eine Verbindung (Kommunikation) herstellen."
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Jünger, Hermann
"Ideen entstehen aus der Vorstellungskraft, aus der Fähigkeit, sich gewissermaßen einen Schmuck "auszudenken", ihn bei geschlossenen Augen vor sich zu sehen, also aus meiner Phantasie. Ideen können ausgelöst oder angeregt werden: Z.B. durch Assoziationen in der Natur, in der Technik, durch Fundstücke, letztlich durch Alles und Jedes um uns herum. Oder sie kommen ohne eigentlichen Anlass, ganz von selbst. (...) Ich entwerfe, indem ich zeichne. Indem ich versuche, das scheinbar schon Greifbare festzuhalten, es in Form zu bringen. Ich überlasse mich dem Stift, der Feder, dem Pinsel. Das Gerät ist Teil meiner selbst, meiner Hand. Unbestechlich notiert es meine Stärke, meine Schwäche. Bewußte und unbewußte Vorstellungen macht es sichtbar. Voraussettzung dafür ist eine heitere Konzentration und die gibt es nicht immer."
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Duden
"Ästhetik: Wissenschaft vom Schönen, Lehre von der Gesetzmäßigkeit und von der Harmonie in Natur und Kunst."
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Brockhauslexikon Info
"Kunst: Bezeichnung für die Gesdamtheit des von Menschen Hervorgebrachten, das nicht durch eine Funktion eindeutig festgelegt ist oder darin erschöpft ist."
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Meyers Großes Taschenlexikon
"Kunsthandwerk, Kunstgewerbe, angewandte Kunst: Die Herstellung (sowie deren Erzeugnisse) von Gebrauchsgegenständen, die über ihre Funktionstüchtigkeit hinaus formschön gestaltet sind, und von Ziergegenständen, die nicht den Anspruch erheben, autonome Kunstwerke zu sein."
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Velde, Henry van de
"Von heute an sind Ausstellungen von Damen-Kleidern in die Kategorie von Kunstausstellungen eingereiht!" (1900 bei einer vom Künstler selbst angeregten Ausstellung mit von Künstlern entworfenen Kleidern)
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Zappa, Frank
"Und dann machen sie ein paar Pyjamas mit Campbell-Konservendosen überall darauf und machen ein Riesengeschäft."
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Mendini, Allessandro (1931)
Der Entwurfsprozess ist eine "endlose Aufgabe, ohne Anfang, ohne Ende, ohne Legitimation."
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Mendini, Allessandro (1931)
"Alchimia vereinnahmnt den ewigen Drang des Menschen, unaufhörlich das Bild der Welt und ihre Dekorschemata neu zu gestalten."
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Haybach, Uwe 1956 -
Die Integration der Physis des Bildes und die nicht materiellen Komponenten des betrachtenden Individuums in eine eine einzige Interpretationsebene ist der harmonische Einklang zwischen Kunst und Leben
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Rosenthal, Philip (1916-2001)
"Die Bundesrepublik Deutschland muss ihre Trumpfkarte Design - sei es seitens der Privatwirtschaft oder seitens des Staates - stärker ausspielen. Unser Land ist auf die Ausfuhr von Produkten mit hohem technologischem und vor allem gestalterischem Standard angewiesen wie wohl kein zweites. Sicher, Schönheit allein verkauft sich nicht, aber gepaart mit Spitzentechnik lassen sich auch in Zukunft deutsche Produkte im Ausland absetzen und somit Arbeitsplätze sichern." (1985)
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Braun, Erwin
"Früher war es noch möglich, sich einen guten Butlrer zu leisten, der hilfreich und unauffällig die alltäglichen Aufgaben erledigt. Inzwischen kann sich kein 'Normalsterblicher' mehr einen Butler leisten, so daß heute die Gebrauchsgegenstände diese Aufgabe erfüllen müssen. Gutes Design muß daher wie ein guter sein: hilfreich und unauffällig." (1990)
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Braun, Jürgen
"Eigentlich glaubten wir, seit eh und je zu wissen, wie aus einer Idee im Handumdrehen eine Türklinke wird. Schließlich beschäftigten wir uns damit seit mehr als 100 Jahren. Aber dann betraten Sie (Dieter Rams, Anm. d. Autors) plötzlich die Szene, und von einem Tag auf den anderen wurde uns unser Selbstbewußtsein genommen. Zunächst wurde skizziert. Dann entstanden Anschauungsmodelle. Chinesische Lackarbeiten aus Holz. Uns schauderte vor soviel Perfektion. Es sollte noch schlimmer kommen. Unsere bewährten Werkstoffe wurde in Frage gestellt. Gemeinsam gingen wir auf die Suche nach neuen Materialien. Unsere Vorlieferanten wurden unruhig. Was war nur los?"
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Sottsass, Ettore (1917-2007)
"Es ist wichtiger, einen gemeinsamen Nenner für eine Kultur zu finden, in der man selbst, seine Umwelt, sogar seine Kleider mit einem bestimmten Respekt behandelt. Das ist wichtiger, als einfach nur zu sagen, benutze kein Holz, weil du sonst die Wälder vernichtest. Man muß sich darüber im klaren sein, daß jedes Material, das man verarbeitet, nun mal von diesem Planeten stammt." (1990)
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Rat für Formgebung
"Umwelt zu erhalten ist eine der vordringlichsten Aufgaben unserer Zeit, die bereits in der Konzeptionsphase für neue Produkte beginnt. Design leistet hierzu wichtige Beiträge, zum Beispiel durch die Verwendung recyclebarer und umweltfreundlicher Materialien; die Verwendung von Herstellungsverfahren, die die Umwelt nicht belasten; die Gestaltung energiesparender Benutzungsprozesse und die Reduktion von Verpackungsmüll." (1989)
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Löbach, Bernd
"Wo produziert und konsumiert wird, entstehen Abfälle. In der Bundesrepublik Deutschland sind das jährlich insgesamt 50 Millionen Tonnen. Über Produktgestaltung und Werbung wird auf Konsumenten Druck ausgeübt, stets die neuesten Produkte zu benutzen. Die seit Jahren praktizierte 'Wegwerfkultur' und die damit verbundene Bequemlichkeit führten zu einer nicht vertretbaren Ausbeutung der Natur an Rohstoffen und Energie und zu einer Belastung der Umwelt mit Abfällen, die das ökologische Gleichgewicht der Natur erheblich stören." (1983)
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Albus, Volker (1949)
"Allzulange waren die Scheuklappen festgezurrt, der Blick auf perfekte Funktionserfüllung fixiert. Und waren da mal schüchterne Fragen nach Ornament und Zierrat - und die gab's und gibt es reichhaltig - so wurden diese schlichtweg ignoriert und hochmütig der tumben Einfältigkeit rustikaler Fließbandproduzenten überlassen."
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Löbach, Bernd (1971)
"Der ehemals ganzheitliche Prozess, bei dem die eigenen Interessen des Nutzers im Vordergrund standen, wird heute arbeitsteilig durch Spezialisten bearbeitet, wobei der Absatz der Waren das primäre Ziel ist, um Gewinne zu erwirtschaften. Einer dieser Spezialisten ist der Designer, der für die visuelle Erscheinung der Produkte zuständig ist. Er ist der 'Meister der perfekten Form', der angeblich weiß, was die späteren Käufer der Produkte wünschen." (1983)
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Rams, Dieter (1932)
"Ich will versuchen Ihnen die 10 wichtigsten Eigenschaften, die Design in meinen Augen haben muß, möglichst kurz und möglichst einfach darzustellen.
1. Gutes Design ist innovativ [...]
2. Gutes Design macht ein Produkt brauchbar [...]
3. Gutes Design ist ästhetisch [...]
4. Gutes Design macht ein Produkt verständlich [...]
5. Gutes Design ist unaufdringlich [...]
6. Gutes Design ist ehrlich [...]
7. Gutes Design ist langlebig [...]
8. Gutes Design ist konsequent bis in die Details [...]
9. Gutes Design ist umweltfreundlich [...]
10. Gutes Design ist möglichst wenig Design [...] (1980)
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Sottsass, Ettore (1917-2007)
"Zum Schluß haben wir - nicht nur wegen des politischen Drucks - beschlossen, uns möglichst weit von der Industrie abzusetzen. Die Industrie folgt einer ziemlich zynischen Logik. Sie kümmert sich immer ums Geschäft, um die Produktion. Wir Designer interessieren uns für die Leute. [...] Wir produzierten selbst und versuchten, der Industrie eine bestimmte kulturelle Idee anzubieten."
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Sottsass, Ettore (1917-2007)
"Memphis war in den 80er Jahren revolutionär, weil das Design nicht mehr wie früher verstanden wurde. Die Vorstellung, daß die Schönheit eines Objekts nur aus seiner Funktion entsteht - dieser ganz moralische Aspekt ist seit Memphis verschwunden. Das war die Revolution: Man war wieder offen für alles."
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Sottsass, Ettore (1917-2007)
"Ich weiß auch nicht genau, wie es weitergeht. Die Menschheit ist ja nicht wie ein Ei, das man ins kochende Wasser wirft und dann sagen kann, daß es in fünf Minuten fertig ist. Es ist Zeit, nicht mehr zu fragen, was wohl als nächstes kommt, sondern es einfach zu tun."
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Kunstflug
"Als Gestalter verleugnet sich der Designer ständig vor seinem Auftraggeber, um ja als Designer und nicht als Künstler ernst genommen zu werden. Von daher ist es nicht nur die Langeweile an der 'Guten Form', die umtreibt, sondern die betuliche Schlitzohrigkeit, mit der sich die 'Gute Form' als Retter vergangener, scheinbar unproblematischer industrieller Hochkultur vermarkten läßt." (1985)
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Kunstflug
"Als Preis für unsere 'Unsachlichkeit' haben wir als Designer unsere Geschichte als Gestalter wiedergefunden, können anknüpfen an Architektur und Kunst und haben weiter mit der Grenzüberschreitung den Raum, die Szene, den Kult entdeckt. Wir sind stark von dem Konflickt geprägt, gegen den Markt und gegen die Produzenten zu entwerfen. Die Alternativen zur Serienproduktion werden handwerklich, müssen handwerklich hergestellt werden. Da wir auch selber produzieren, ist jeder Entwurf von uns eine ökonomische Gratwanderung."
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Schinkel, Karl Friedrich (1781–1841)
"Der Fabrikant und Handwerker soll, wir wiederholen es, sich nicht verleiten lassen, selbst zu komponieren sondern fleißig, treu und mit Geschmack nachahmen." (1821)
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Corbusier, Le (1887-1965)
"Noch nie ist Besseres an Eleganz der Konzeption, Exaktheit der Ausführung und Zweckmäßigkeit geschaffen worden." (Corbusier über Thonets Bugholzmöbel)
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Dresser, Christopher (1834-1904)
"Die Gestaltung selbst des gewöhnlichsten Objekts will so sorgfältig überlegt sein, daß die Form die Funktion unmittelbar ausdrückt." (1870-72)
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Velde, Henry van de (1863-1957)
"Ich habe eine Form der Ornamentik aufstellen wollen, welche der Willkür der Künstlerphantasie nicht mehr frei die Zügel schießen ließ. [...] Diese Ornamentik entsteht aus dem Gegenstande, mit dem sie verbunden bleibt, sie weist auf seinen Zweck oder seine Entstehungsweise hin. [...] Das Ornament wird ein Organ und weigert sich, nur etwas aufgeklebtes zu sein." (1901)
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Morris, William (1834-1896)
"Ich muß auf Reichtum von Bedeutungen in den Mustern bestehen. Ich will unmißverständliche Andeutungen von Gärten und Feldern haben, von seltsamen Bäumen und Ranken, oder ich kann mit ihren Mustern nichts anfangen, sondern greife nach dem ersten [...} Zufallswerk eines kurdischen Schäfers, das er gewoben hat wie es ihm Tradition und Gedächtnis eingaben." (1881)
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Behrens, Peter (1868-1940)
"Bei allen Gegenständen, die auf maschinellem Wege hergestellt werden, sollte man nicht eine Berührung von Kunst und Industrie, sondern eine innige Verbindung beider anstreben [...] Es handelt sich eben darum, für die einzelnen Erzeugnisse Typen zu gewinnen, die sauber und materialgerecht konstruiert sind und dabei nicht etwas unerhört Neues in der Formgebung anstreben , sondern bei denen gewissermaßen der Extrakt aus dem vorhandenen guten Geschmack der Zeit gezogen wird."
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Gropius, Walter (1883-1969)
"Ich bin ein Gegner der irrtümlichen Ansicht, die künstlerischen Fertigkeiten eines Studenten könnten leiden, wenn man sein Gefühl für Wirtschaftlichkeit, Zeit, Geld und Materialverbrauch schärft [..] (Wir haben uns bemüht), die Dinge einfach, echt und in Übereinstimmung mit ihren Gesetzmäßigkeiten herzustellen." (1956) ,
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Gropius, Walter (1883-1969)
"Ziel des Bauhauses war es [...] Gestalter hervorzubringen, die durch ihre genaue Kenntnis von Material und Arbeitsprozeß in der Lage waren, die industrielle Produktion unserer Zeit zu beeinflussen." (1956)
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Willemsen, Roger (1955)
"Design ist eine Kunst, die vor allem aus dem Wettbewerb entsteht. Ähnlichen Produkten verpasst sie den Nimbus der Unverwechselbarkeit."
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Sakashita, Kiyoshi
"Design steht heute vor Funktion und Preis an erster Stelle."
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Degas, Edgar (1834-1917)
"Ich bin froh, dass ich meinen Stil noch nicht gefunden habe, ich würde mich zu Tode langweilen." Edgar
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Beinert, Wolfgang (1960)
"Inhalte werden schnell vergessen. Doch der emotionelle Eindruck guten Designs bleibt stabil." (2000)
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Beinert, Wolfgang (1960)
"Anspruchsvolle Gestaltung ist in der Phase ihrer Entstehung nicht konsensfähig." (2004)
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Beinert, Wolfgang (1960)
"Die Ästhetik eines Designs fesselt und bezaubert den Betrachter. Denn das Streben und das Bedürfnis nach Schönheit ist uns Menschen angeboren." - 1999
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Beinert, Wolfgang (1960)
"Die meisten Werber, die ich kennengelernt habe, haben noch nie Rilke gelesen, verwechseln Fraunhofer mit einer Kneipe und halten Paganini für ein belegtes Brötchen." (2000)
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Beinert, Wolfgang (1960)
"Ein Foto, unabhängig von Kultur und Sprache, ist in seiner Bedeutung offen, das Wort ist festgelegt. Anders ausgedrückt: Das Bild ist konkret und das Wort bleibt abstrakt." (2001)
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Beinert, Wolfgang (1960)
"Ein Foto ist die augenblickliche Simulation einer scheinbaren Wirklichkeit." - 2006
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Beinert, Wolfgang (1960)
"Kreativität setzt Sensibilität voraus. Und Sensibilität basiert - einmal abgesehen von der Begabung - überwiegend auf Wissen. Je mehr Wissen, desto mehr Kreativität." - 2003
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Beinert, Wolfgang (1960)
"Mit der Ästhetik eines Designs verhält es sich wie mit dem »ersten Eindruck«. Intuitiv entscheidet sich ein Betrachter in den ersten Sekunden dafür oder dagegen." - 2004
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Beinert, Wolfgang (1960)
"Qualität beginnt mit Q wie Qual." - 2004
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Beinert, Wolfgang (1960)
"Wer heute erfolgreich kommunizieren möchte, muss das Gewohnte verlassen." - 2001
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Beinert, Wolfgang (1960)
"Wissen ist wichtig. Allgemeinbildung ist wichtig. Hinterfragt viel. Lernt viel. Lest viel. Schaut Euch die Dinge genau an. Ein mittelmäßiges Ergebnis kriegt ihr schnell verkauft, für ein gutes müsst ihr euch ziemlich ins Zeug legen." - 1999
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Rams, Dieter (1932)
"Das Design sollte das Produkt sozusagen zum Sprechen bringen."
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Armani, Giorgio (1934)
"Der Stil ist der Mode überlegen. Er läßt sich von der Mode anregen und greift ihre Ideen auf, ohne sie ganz zu übernehmen. Niemand mit Stilbewußtsein würde seine Art, sich zu kleiden, nur um der Mode willen radikal ändern. Was Stil von Mode unterscheidet, ist die Qualität."
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Rams, Dieter (1932)
"In den großen Konzernen wird der kreative Prozess zunehmend von Marketingleuten bestimmt, und die wollen jedes Jahr etwas Neues auf den Markt bringen. Das gipfelt dann in silbernen Sternchen auf Haartrocknern und Schaltern in lila. Dazu möchte ich keinen Kommentar abgeben."
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Rohe, Mies van der (1886-1969)
"Weniger ist mehr."
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Wright, Frank Lloyd (1867-1959)
"Form folgt Funktion - das ist oft missverstanden worden. Form und Funktion sollten Eins sein, verbunden in einer spirituellen Einheit."
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Schmidt, Burghart (1942)
"Design hat es der Sache nach solange gegeben, wie es menschliche Produktion gibt. Alle Produkte der Menschen haben Gestalt, Form und Struktur. Daher sind sie, was immer sie bezwecken, selbst in ihren Bezweckungen ästhetisch auffassbar. Etwa nach der Einsicht, etwas muss nicht funktionieren, aber es sieht funktional aus."
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Schmidt, Burghart (1942)
"Mit der Entstehung des Geschmacks begann die Verhässlichung der Welt. Denn man mag, vielleicht aber unwarscheinlich, mit Geschmack eine schöne Wohnung gestalten, gewiss doch keine schöne Welt"
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Schmidt, Burghart (1942)
"Postmoderne, das sei das Ende der leitenden Ideen, wie sie die Moderne bestimmt hätten. Das ist die erste Strategie des Vergessenmachens, die uns die Postmoderne abverlangt."
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Schmidt, Burghart (1942)
"Wenn nämlich der Begriff Postmoderne einen Sinn hat, dann nur weil uns die Moderne um ihre Modernität betrog."
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Beinert, Wolfgang (1960)
"... ich verstehe nicht, warum die Mehrheit der Designer sich ständig über ihre »konservativen« Auftraggeber beklagen. Ihr ständiges Credo: »Man könne kein gutes Design mit solchen Leuten machen«. Ich persönlich habe mit konservativen Firmen allerdings und ausschließlich nur positive Erfahrungen gemacht. Meine erfolgreichsten Projekte habe ich mit Ingenieuren, Juristen und Betriebswirten gemacht. Projekte, die sogar im total abgefahrenen Tokyo ausgezeichnet wurden. Mein Credo: Wenn »konservative« Auftraggeber erkennen, dass du was drauf hast, gehen sie mit dir durch dick und dünn. Und zwar bis zum Schluß. Was man von den möchtegernhippen Auftraggebern in der Kultur- und Medienbranche mit ihren Kaffeebechern in der linken Hand nicht unbedingt behaupten kann."
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Beinert, Wolfgang (1960)
"... wenn unsere Großunternehmen durch eine »Controller- und Geiz ist geil-Mentalität« zum seelenlosen Selbstzweck werden, ist es an der Zeit, die Situation umgehend zu korrigieren. Wir brauchen weniger Besitzstandswahrer, Verwerter und Verwalter, dafür mehr Werte, mehr Menschlichkeit, mehr Inhalte und mehr Visionen. Meine persönliche Schmerzgrenze haben unkultivierte Bilanzakrobaten, instinktlose Sachbearbeiter und Shareholder Values-Typen schon längst überschritten." - 2.12.2003 -
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Beinert, Wolfgang (1960)
"... Computer sind schlicht und einfach dumm. Und die Mehrheit der Grafikdesigner neigt dazu, sich diesem Niveau vollständig anzupassen. Ein Grund dafür, warum alle Entwürfe gleich aussehen und jeglicher Phantasie und Intelligenz entbehren." - 12.2004 -
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Beinert, Wolfgang (1960)
"... meine wichtigsten Gestaltungsgrundsätze sind Transparenz, Ehrlichkeit und Ästhetik. Unter Transparenz verstehe ich, ein kompliziertes Produkt, eine erklärungsbedürftige Dienstleistung oder einen akademischen Gedanken verständlich darzustellen. Die Ehrlichkeit meiner Arbeiten ist für mich deshalb so wichtig, weil die Menschen in unserem Medienzeitalter ein instinktives Gespür für Wahrhaftigkeit entwickelt haben. Und Ästhetik fasziniert die Menschen. Denn das Streben und das Bedürfnis nach Schönheit und Ästhetik ist uns Menschen angeboren." - 2000 -
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Beinert, Wolfgang (1960)
"Designer und Fotografen sind in ihrer Mehrheit sicherlich Kleinbürger. Das ist auch einer der Gründe dafür, weshalb sie sich ständig angegriffen fühlen, fortlaufend jammern, selten wirtschaftlichen Erfolg haben und Neid und Missgunst zu ihren Erkennungsmerkmalen gehören. Ihnen fehlt die soziokulturelle Souveränität." -2005-
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Beinert, Wolfgang (1960)
"Das Gehirn verarbeitet größtenteils visuell. Das ist ein wissenschaftlicher Fakt, den heute schon jeder Psychologiestudent im zweiten Semester bestätigt. Weshalb geben die Unternehmen dann so wenig Geld für Fotografie aus? Weshalb wird dem Bild so wenig Aufmerksamkeit geschenkt? Weshalb dienen Bilder nur als Dekoration? Weshalb berücksichtigen die meisten Designer und Fotografen die wissenschaftlichen Aspekte der Bildgestaltung nicht? Was ist überhaupt ein Bild?" -2001-
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Beinert, Wolfgang (1960)
"Die Zeit der idealistischen Wettbewerbe ist leider vorbei. Denn jedes Provinzei veranstaltet heute einen, jeder macht mit, jeder juriert und jeder gewinnt. Eine wahre Inflation der Mittelmäßigkeit." -2002-
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Beinert, Wolfgang (1960)
"Was mir spontan zu Werbern einfällt? Weiß sein, schön sein, schick sein, reich sein." -2000-
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Weidemann, Kurt (1922)
"Der Künstler macht was er will und der Designer will was er macht."
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Weidemann, Kurt (1922)
"Gute Typographie bemerkt man so wenig wie gute Luft zum Atmen. Schlechte merkt man erst, wenn es einem stinkt."
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Gropius, Walter (1883–1969)
"bunt ist meine lieblingsfarbe."
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Gropius, Walter (1883-1969)
"Ein Ding ist bestimmt durch sein Wesen. Um es so zu gestalten, dass es richtig funktioniert – ein Gefäß, ein Stuhl, ein Haus –, muss sein Wesen zuerst erforscht werden; denn es soll seinem Zweck vollendet dienen, das heißt, seine Funktion praktisch erfüllen, haltbar, billig und ‚schön‘ sein."
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Knyrim, Petra (1967)
"Design ist Design und Kunst ist Kunst. Basta."
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Aicher, Otl (1922-1991)
"Design ist Kunst in der zweiten Potenz. Man muss die Ästhetik mit Zweckerfüllung multiplizieren. Damit ist es der Dimension der Kunst enthoben. Kunst betreibt Ästhetik um der Ästhetik willen. Sie ist eindimensional."
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Frutiger, Adrian (1928)
"Wenn ich heute eine Suppe esse und mich morgen noch an die Form des Löffels erinnere, dann war mit dem Löffel etwas nicht in Ordnung."
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"Gute Künstler kopieren. Große Künstler stehlen."
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Alessi, Alberto (1946)
"Designer-Objekte sind zu einer wichtigen Kommunikationsform geworden. Menschen benutzen Design dazu, um etwas auszudrücken - über ihre Art zu leben und zu denken. Das hat sicher mehr mit Lifestyle zu tun als mit Status-Symbolen."
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Alessi, Alberto (1946)
„Gutes Design ist für die Ewigkeit.“
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Alessi, Alberto (1946)
„Künstler sind wie Federn in der Luft: Man muss sie schweben lassen. Sobald man Wirbel verursacht, ist alles vorbei.“
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Starck, Philippe (1949)
"Ich bin durch Zufall im Design gelandet. Das Medium hat mich gewählt, und ich habe es aus Faulheit und Mangel an Selbstbewusstsein akzeptiert. Ich bin in einem Alter, in dem ich das erkennen und bedauern kann. Also habe ich ein philosophisches Medium und ein poetisches Ausdrucksmittel daraus gemacht. Ein Hotel ist für mich eine Maschine, die Erlebnisse generiert. Es geht darum, die Menschen aus sich heraus zu versetzen und an einen mentalen Ort zu transportieren. An diesem mentalen Ort werden sie sich vielleicht schöner, eleganter, charmanter, offener und wacher fühlen, sie werden aufgeregter sein, mit mehr Wünschen und mehr Verlangen. Ich hole sie aus dem Schlaf, in den sie eine Gesellschaft versetzt hat, die nichts als Zuschauer produziert. Mit einem kleinen Kasten hypnotisiert sie die große Herde."
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Beinert, Wolfgang (1960)
"Geschmack ist vermutlich eine kollektive Angelegenheit. Zu manchen Zeiten und an manchen Orten fällt er einer Gesellschaft einfach in den Schoss." -2001-
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Beinert, Wolfgang (1960)
"Die meisten Aspiranten und Studenten begründen die Wahl für ein Designstudium damit, »kreativ sein zu wollen«. Klingt das nicht putzig? Kinder Gottes – wie kann euch Design kreativ machen? Kreativität hat doch nichts mit einer beruflichen Disziplin zu tun, sondern ausschließlich mit der Lösung einer Aufgabe. Ich persönlich kenne mehr kreative Juristen und Ingenieure als kreative Designer und Fotografen." -2003-
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Beinert, Wolfgang (1960)
"30 Minuten »Sendung mit der Maus« vermitteln mehr Wissen als eine »Fachhochschule für Kommunikationsdesign« in acht Semestern." 4/2006
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Beinert, Wolfgang (1960)
"Die meisten Lehrer an den »Design«-Fachhochschulen und an den Akademien verwechseln Können mit Toleranz. Sonst würden sie nicht ständig Studenten mit »sehr gut« qualifizieren, die nicht die geringste Ahnung von ihrem Beruf haben und die obendrein noch unbeschreiblich faul und unbegabt sind." -2000-
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Luhmann, Niklas (1927-1998)
„Was für die Evolution der Gesellschaft die Evolution von Sprache bedeutet hatte, ist für die Evolution des Kunstsystems die Evolution des Ornamentalen.“
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Luhmann, Niklas (1927-1998)
"Zu den wichtigsten latenten Funktionen der Werbung gehört es, Leute ohne Geschmack mit Geschmack zu versorgen."
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Luhmann, Niklas (1927-1998)
"Menschenbilder, sowas Grausliches. Also der Mensch interessiert mich nicht, wenn ich das so hart sagen darf."
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Brecht, Bertolt (1898-1956)
“Wie soll Kunst die Menschen bewegen, wenn sie selber nicht von den Schicksalen der Menschen bewegt wird.”
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Becher, Johannes R. (1891-1958)
“Die Kunst fängt im Künstler selbst an. Missratene Gestalten sind nur das Zeichen eigener Ungeborgenheit.”
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Becher, Johannes R. (1891-1958)
“Ohne Kunst, ohne ein in das Reich des Schönen, in das Reich des Vollendeten erhöhtes Leben sinkt das Leben ab, wird profillos, verebbt und verflacht zu einer grauen Alltäglichkeit.”
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Becher, Johannes R. (1891-1958)
“Es wäre wahrhaft an der Zeit, das gedankenlose Gefasel von der Dienstlosigkeit, der Unparteiischkeit und Unparteilichkeit, von einer engagierten Kunst und Literatur zu beenden und endlich einzusehen, dass der Begriff einer Kunst ein lebloses Abstraktum ist.”
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Becher, Johannes R. (1891-1958)
“Die Kunst hat die besondere, sie von der Wissenschaft unterscheidende Fähigkeit, vom ganzen Menschen Besitz zu ergreifen und in ihm Eingang zu finden, auch ohne dass er sich dessen bewusst ist.”
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Becher, Johannes R. (1891-1958)
“Das herrlichste Wunderwerk der Natur und des Lebens aber ist der Mensch, und den ganzen Menschen zu gestalten, darin besteht die ganze Kunst, das ganze Werk des großen Künstlers.”
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Becher, Johannes R. (1891-1958)
“Kunst ist in erster Linie ein Geschichte spiegelnder und Geschichte bildender Faktor.”
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Döblin, Alfred (1878–1957)
“Die Kunst befasst sich viel mit Erotik und bezieht aus ihr Hauptreize. Die Kunst sublimiert, vergeistigt, verfeinert die Erotik, sie beseitigt sie nicht.”
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Gorki, Maxim (1886-1936)
“Der Künstler sucht nicht die Wahrheit, er schafft sie.”
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Gorki, Maxim (1886-1936)
“Der Mensch ist seiner Natur nach Künstler. Er ist stets bestrebt, auf diese oder jene Weise Schönheit in sein Leben zu bringen.”
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Starck, Philippe (1949)
"Design bedeutet für mich nicht, die Dinge neu zu erfinden, sondern das Schöne oder Häßliche in das Gute zu verwandeln."
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Starck, Philippe (1949)
"Design liegt nicht mehr im Trend. Und ich bin froh darüber. Weil es, obwohl die Leute Sinn für Design bewiesen haben, so viel Design-Schrott gibt, der eigentlich in die Luft gesprengt werden sollte. Wenn Design nicht wirklich etwas zu sagen hat, darf es gar nicht existieren."
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Corbusier, Le (1887-1965)
"Raum und Licht und Ordnung. Das sind Dinge, die der Mensch genauso braucht wie Brot oder einen Platz zum Schlafen."
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Niemeyer, Oscar (1907)
"Weder ist es der rechte Winkel, der mich anzieht, noch die gerade Linie, hart, unflexibel, geschaffen vom Menschen. Was mich verlockt ist die Kurve, frei und sinnlich, die Kurve, die ich in den Bergen meines Landes finde, im gewundenen Lauf seiner Flüsse, in den Wellen des Meeres, im Körper der geliebten Frau. Aus Kurven ist das ganze Universum geschaffen - das gekrümmte Universum Einsteins."
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Morris, William (1834-1896)
"Einfachheit des Lebens, selbst des allerbescheidensten, ist kein Elend, sondern das eigentliche Fundament der Verfeinerung: ein besandeter Boden und weißgetünchte Wände; und grüne Bäume, blumige Wiesen und lebendiges Wasser draußen."
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Wright, Frank Lloyd (1869-1959)
"Ein gutes Bauwerk ist nicht jenes, das die Landschaft verletzt, sondern jenes, das die Landschaft schöner macht als sie war vor Errichtung des Bauwerks."
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Morfín, Luis Barragán (1902-1988)
"Es ist alarmierend, dass Publikationen über Architektur von ihren Seiten die Worte Schönheit, Inspiration, Magie, Verwunschenheit und Verzauberung verbannt haben, wie auch die Konzepte von Gelassenheit, Stille, Intimität und Erstaunen. Alle diese Worte haben in meiner Seele eine Zuflucht gefunden; und auch wenn ich weiss, dass ich ihnen in meinem Werk nicht vollkommen gerecht geworden bin, so waren sie doch immer meine Wegweiser. Religion und Mythos. Es ist unmöglich, Kunst und ihre glorreiche Geschichte zu verstehen, ohne sich zu religiöser Spiritualität und den mythischen Wurzeln zu bekennen, die uns zum letzten Seinsgrund des Phänomens der Kunst führen."
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Wright, Frank Lloyd (1869-1959)
"Schöne Bauwerke sind mehr als exakte Wissenschaft - sie sind wirkliche Organismen, spirituell empfangen, Kunstwerke unter Anwendung der besten Technik."
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Michelangelo Buonarroti (1475-1564)
"Wie mache ich eine Skulptur? Ich nehme einfach von einem Marmorblock alles weg, was nicht notwendig ist."
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Morris, William (1834-1896)
"Die Hauptquelle der Kunst ist die Freude des Menschen an seiner alltäglichen und notwendigen Arbeit; eine Freude, die sich selbst Ausdruck verleiht und in dem Werk verkörpert. Nichts sonst kann den gemeinsamen Lebensraum verschönern - seine Schönheit ist ein Zeichen für des Menschen Freude an seinem Werk, auch wenn er an anderen Umständen leiden mag. Es ist dieser Mangel an Freude in der alltäglichen Arbeit, die unsere Städte und Behausungen gemein und abscheulich werden liessen - eine Beleidigung und Entstellung der Schönheit der Erde, so wie auch alle Gegenstände des täglichen Lebens in ihrer Gemeinheit, Trivialität, Hässlichkeit - mit einem Wort, Gewöhnlichkeit. Auch wenn dieser Schrecken in der Gegenwart fortdauert, gibt doch eine Hoffnung für die Zukunft: So sicher Hässlichkeit und fehlende Anmut in unserer Umgebung Folgen sind von Ausbeutung und Elend der Menschen, so angemessen ist die Erwartung, dass mit der Abschaffung von Ausbeutung und Elend die äussere Hässlichkeit der Schönheit weichen wird - dem Zeichen freier und glücklicher Arbeit."
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Ford, Henry (1863-1947)
“Wer aufhört zu werben, um dadurch Geld zu sparen, kann auch seine Uhr anhalten, um dadurch Zeit zu sparen”
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Leica-Werke
"Wer sehen kann, kann auch fotografieren. Sehen lernen kann allerdings lange dauern." (Werbung)
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Adams, Ansel (1902-1984)
"An einem Bild sind immer zwei Leute beteiligt: der Fotograf und der Betrachter. Ein Foto wird meistens nur angeschaut – selten schaut man in es hinein. Zwölf gute Fotos in einem Jahr sind eine gute Ausbeute."
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Dürrenmatt, Friedrich (1921-1990)
"Das Wesen des Menschen bei der Aufnahme sichtbar zu machen, ist die höchste Kunst der Fotografie."
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Rheims, Bettina (1952)
"Photographieren ist mehr als auf den Auslöser drücken."
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Abbott, Berenice (1898-1991)
"Lebendige Fotografie lässt Neues entstehen, sie zerstört niemals. Sie verkündet die Würde des Menschen. Lebendige Fotografie ist bereits positiv in ihren Anfängen, sie singt ein Loblied auf das Leben."
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Motz, Detlev
"Wer als Anfänger die Gestaltungsregeln der Fotografie ignoriert, hat keinen Verstand. Wer sich aber fotolebenslang daran klammert, hat keine Phantasie."
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Cohen, Mario
"Ein Bild gibt uns das Gefühl, die ganze Welt in den Händen zu halten. Fotos sind Dokumente des Augenblicks, des Lebens, der Geschichte. Die Fotografie verwandelt die Welt in ein ewig fortbestehendes Angebot, aus der Wirklichkeit in das Reich der Fantasie, aus dem Schmerz in die Freude zu fliehen – durch das Fenster der Seele, das Auge."
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Kanzler, Heiko
"Klar war die Ausrüstung teuer und ich mache keine besseren Bilder dadurch. Aber ich habe jetzt mehr Spass an meinen schlechten Bildern."
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Adams, Ansel (1902-1984)
"Es gibt nichts Schlimmeres als ein brilliantes Bild eines schlechten Konzepts."
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Auletta, Ken
"Halte Deine Finger immer über die Brust der Person, mit welcher Du fotografiert wirst. Das wird dynamisch aussehen. Und kein Fotoeditor kann dich aus dem Bild schneiden."
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Rejlander, Oscar Gustave (1826-1875)
"Ich bin es leid, publikumswirksame Photos, besonders Photomontagen zu machen, denn es kann nichts dabei herauskommen und bringt keine Ehre ein, nür Nörgeleien und falsche Auslegungen."
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Coburn, Alvin Langdon (1882-1966)
"Jeder Knipser hat jetzt eine Brownie, und ein Photoapparat ist so selbstverständlich wie eine Schachtel Streichhölzer." Das Photographieren, so schrieb er, sei "zu leicht und oberflächlich geworden und wird folglich geringschätzig behandelt. Was wir brauchen, ist mehr Respekt vor unserem Medium." (Coburns Kommentar zur Einführung des Kodak-Apparates von George Eastman)
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Ingres, Jean Auguste Dominique (1780-1867)
"Zwar gab der französische Maler zu, dass die Fotografie "die Genauigkeit, die ich gerne erreichen möchte", besaß, unterschrieb aber dennoch gleich vielen anderen Malern einen der Öffentlichkeit übergebenen Protest, in dem 1862 die Fotografie als ein seelenloser, mechanischer Prozess verurteilt wurde, "der nie zu Werken führt, die jemals mit jenen Werken verglichen werden können, die die Frücte der Intelligenz und des Studiums der Kunst sind..."
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Delaroche, Paul (1797-1856)
"Von diesem Tag an ist die Malerei gestorben!" (1838 nach dem Bekanntwerden der Technik Daguerres)
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Delaroche, Paul (1797-1856)
"Daguerres Prozess erfüllt vollständig alle Forderungen der Kunst und führt bestimmte Prinzipien zu solcher Perfektion, daß die Daguerrotypie ein Gegenstand der Betrachtung und des Studiums selbst für die hervorragendsten Maler werden muß" (1839)
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Thomsen, John (1837-1921)
"Die Einflüsse des Aberglaubens [...] führten oft dazu, daß man uns mit Mißtrauen begegnete, daß man mich mit Steinen bewarf und mehr als einmal tätlich angriff." (1873)
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Benson, Harry (1929)
"Im Krieg aufzuwachsen, Churchill’s Ansprachen zuzuhören und in Glasgow jede Nacht bombardiert zu werden – das brachte mich zum Fotojounalismus. Es war das Drama – ich wollte nah am Zentrum der Dinge sein."
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David Burnett
"Zufriedenheit entsteht, wenn Du neben 500 anderen Fotografen arbeitest und trotzdem etwas anderes vorweisen kannst."
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Cartier-Bresson, Henri (1908.2004)
"Natürlich ist es immer Glück."
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Cartier-Bresson, Henri (1908.2004)
"Die Welt ist dabei, in Stücke zu fallen und Leute wie Adams und Westen fotografieren Felsen!"
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Ray, Man (1890-1976)
"Natürlich wird es immer diejenigen geben, welche nur auf die Technik schaun und fragen “wie”, während andere, neugieriger Natur fragen werden “warum”. Persönlich habe ich immer Inspiration vor der Information bevorzugt."
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Sexton, John
"Bilder, welche Du gemacht hast haben Einfluss auf die, welche du machen wirst. So ist das Leben!"
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Nadar (1820-1910)
"Die Photographie ist eine wunderbare Entdeckung, eine Wissenschaft, welche die größten Geister angezogen, eine Kunst, welche die klügsten Denker angeregt – und doch von jedem Dummkopf betrieben werden kann“ (1856)
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Newton, Helmut (1920-2004)
"Some people's photography is an art. Mine is not. If they happen to be exhibited in a gallery or a museum, that's fine. But that's not why I do them. I'm a gun for hire."
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Erwitt, Elliot
"Ich mag keine Landschaften. Nur Menschen und Plastikblumen."
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Schnitzler, Arthur (1862-1931)
"Bereit sein ist viel, warten zu können ist mehr, doch erst: den rechten Augenblick nützen ist alles."
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Feininger, Andreas (1906–1999)
"Bei ungünstigen Lichtverhältnissen oder unfotogenen Motiven ist es eine Kunst, NICHT auf den Auslöser zu drücken!"
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Kahlmeyer, Erich
"Der Gebrauch einer Kamera ist ähnlich der eines Messers: Man kann damit Kartoffeln schälen, aber auch eine Flöte schnitzen."
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Newton, Helmut (1920-2004)
"Die ersten 10.000 Aufnahmen sind die schlechtesten."
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Erwitt, Elliot
"Ein Bild sollte man anschauen– nicht darüber reden."
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Abbott, Berenice (1898-1991
"Die Fotografie hilft den Menschen, zu sehen."
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Arbus, Diane (1923-1973)
"Ein Foto ist ein Geheimnis über ein Geheimnis. Je mehr es uns verrät, desto weniger wissen wir..."
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Arbus, Diane (1923-1971)
"Ich glaube wirklich, dass es Dinge gibt, die niemand sähe, wenn ich sie nicht fotografieren würde."
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Avedon, Richard (1923-2004)
"Ohne Fotografie ist der Moment für immer verloren, so als ob es ihn nie gegeben hätte."
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Avedon, Richard (1923-2004)
"Eine Fotografie zeigt nie die Wahrheit."
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Busch, Wilhelm (1832-1908)
"Ehre dem Photographen! Denn er kann nichts dafür!"
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Cèzanne, Paul (1839-1906)
"Man muss sich beeilen, wenn man etwas sehen will, alles verschwindet."
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Chinesisches Sprichwort
"Die Chinesen sagen, jedes Ding hat drei Seiten: Eine, die Du siehst, eine, die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen."
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Cole, K.C
"Die Blende einer Kamera und die Pupille sind nicht dazu da, Informationen hereinzulassen, sondern dazu, welche auszublenden."
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Cole, K.C
"Wer je eine Kamera in der Hand hatte weiß, dass zu viel Information einen genauso blind machen kann wie zu wenig. Wenn Sie sich alle neun Sinfonien von Beethoven gleichzeitig anhören wollen, würden Sie nur den Krach hören."
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Du Bois-Reymond, Emil Heinrich (1818-1896)
"Von der Photographie in natürlichen Farben ... ist leider nicht nur für die nächste Folgezeit, sondern aus theoretischen Gründen ... auch für alle Zukunft so gut wie nichts zu erwarten."
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Einstein, Albert (1879-1955)
"Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie dann ihren Standpunkt."
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Feininger, Andreas (1906–1999)
"Es gibt nur zwei Arten von Fotos und Fotographen: Gute und schlechte!"
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Feininger, Andreas (1906–1999)
"... auf den meisten Bildern ist zu viel drauf."
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Ford, Henry (1906–1999)
"Fotografieren heißt Sehen lernen."
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Feininger, Andreas (1906–1999)
"Talent ist wichtiger als Technik."
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Feininger, Andreas (1906–1999)
"Die Tatsache, dass eine (im konventionellen Sinn) technisch fehlerhafte Fotografie gefühlsmäßig wirksamer sein kann als ein technisch fehlerloses Bild, wird jene schockieren, die naiv genug sind, zu glauben, dass technische Perfektion den wahren Wert eines Fotos ausmacht."
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Fassbinder, Rainer Werner (1945-1982)
"Nichts langweilt mich gewöhnlich mehr als die normalen gediegenen Theateraufführungen, hier jedoch erregte mich das, was auf der Bühne geschah, wie es geschah und was dadurch im Zuschauerraum ausgelöst wurde. Zwischen den Schauspielern und dem Publikum entstand etwas wie Trance, etwas wie eine kollektive Sehnsucht nach revolutionärer Utopie." Rainer Werner Fassbinder über das Action-Theater.
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Fassbinder, Rainer Werner (1945-1982)
"Ich habe mit dem Kleinkalibergewehr Löcher in die Haustüren der Bungalows geschossen. Ich habe Beulen in die parkenden Mercedesse geschlagen. Ich war fünffacher Tennismeister. Ich bin das schwarze Schaf mit dem schwarzen Gürtel."
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Raab, Kurt (1941-1988)
"Es ist ihm ohne viel Mühe gelungen, uns zu Werkzeugen seiner Kreativität und zu willfährigen Gefährten zu machen, die beinahe alles akzeptierten, was er vorschlug; die ausführten, was er dachte; die zu Kunstgeschöpfen seines künstlerischen Schaffensdranges wurden." (Kurt Raab in seinem Nachruf über RWF)
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Fassbinder, Rainer Werner (1945-1982)
"Ich nehme Frauen ernster, als es Regisseure sonst tun."
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Brinkmann, Rolf Dieter (1940-1975)
„Erinnere Dich an den doofen, kitschigen Film ‚Händler der vier Jahreszeiten‘, den wir da in der Universität eines Abends Marihuana rauchend gesehen haben, wie wir gelacht haben über den stumpfen feierlich mit der Kamera und den Arrangements vorgetragenen Kitsch, die dumpfe deutsche Mentalität, die daherschreitet und Bedeutsamkeiten fabriziert, wie unlebendig doch alles war, richtiger Kitsch, Loreroman, der durch Stilisierung ungeheuer lächerlich modern aufgeputzt worden war.“ (Brinkmann über Fassbinder)
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Strauß, Botho (1944)
„Für jemanden wie Fassbinder gibt es einen intellektuellen Begriff von Kitsch nicht mehr, sein Manierismus hat nichts gemein mit dem Zitierverfahren in der Kunst der letzten Jahre.“ (Strauß über Fassbinder)
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Baer, Harry (1947)
"Fassbinder war weder links noch rechts. Er war ein Künstler, ein verdammt guter dazu. Wie alle guten Künstler, egal in welchem Bereich, war er so etwas wie ein anarchistischer Freigeist."
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Baer, Harry (1947)
"Der Kroetz war damals ein richtiger Salon-Bolschewist. Möglicherweise war das eine Inspiration von vielen. Aber Fassbinder war Nonkonformist und Freidenker. Nicht nur mit der linken Schickeria hatte er es sich verdorben. Fassbinder stellte niemals bestimmte Milieus und Gruppen unter Artenschutz. So etwas wie "Political Correctness" war ihm fremd. Ihm ging es darum, menschliches Verhalten, die Natur des Menschen darzustellen. Diese Darstellungen waren in seinen Filmen in den unterschiedlichsten Milieus angesiedelt. In dem Film "Faustrecht der Freiheit " bekommt auch die schwule Subkultur ihr Fett weg, was damals ebenfalls für Empörung sorgte. Dabei ging es in dem Film nur um das Thema Ausbeutung. Die Handlung war zufällig im homosexuellen Milieu angesiedelt." (Baer in einem Interview mit dem Stern, 10. Juni 2007)
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Arnheim, Rudolf (1904-2007)
„Die Möglichkeit, daß mit der Filmkamera Kunst gemacht werden kann, ist […] Unterschieden zwischen Filmbild und Wirklichkeit zu danken.“
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Silbermann, Alphons (1909-2000)
„Von den unterschiedlichsten Seiten ansetzend, kamen [Wissenschaftler] zu dem Ergebnis, daß es sich beim Film als sozialem Phänomen um eine Art von Mikrokosmos handelt, durch das hindurch sich - wenn auch stilisiert, entstellt und angeordnet - das Bild einer Kultur wiederfinden läßt, und zwar derjenigen selbst, deren Produkt er ist.“
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Fischer, S. Walter
„Wie wir sehen, sind also die an der Filmherstellung beteiligten Fachleute in zwei große, fast feindliche Lager getrennt. Die einen sehen im Film nichts anderes als ein gegenwärtig sehr gangbares Mittel, einträgliche Geschäfte zu machen, eine Ware, die man den Wünschen der Zwischenhändler oder Verbraucher anpasst; die anderen betrachten das Lichtspiel als ein neues Gebiet für den schöpferischen Gestaltungswillen, als ein Mittel zu neuartiger Formung und Ausbeutung von Lebenskräften, kurz: als eine neue Kunst. Billigerweise muss man beide Standpunkte gelten lassen, denn schließlich kann man diese Zweiteilung von Kunst und Geschäft, Schöpfung und Betrieb, Erhebung und Zerstreuung, Werk und Ware auch bei den anderen Kunstzweigen beobachten.“
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Renoir, Jean (1894-1979)
"Eines Tages wird man Liebespaare beim Geschlechtsverkehr zeigen können, und das wird nicht sehr interessant sein."
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Sjöman, Vilgot (1924-2006)
"Man kann voraussetzen, daß der Akt als solcher allen, die am Film beteiligt sind, vertraut ist. Zweifellos sind die meisten von ihnen schon mit jemanden ins Bett gegangen [...]. Aber wenn sie dann im großen schwedischen Filmbett [...] einander gegenüber sind, dann scheint jeder seine Vorstellungskraft zu verlieren. [...] Es herrschen lange Momente von Gedächtnisschwund, während sie auf das Studiobett starren."
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Gance, Abel (1889-1981)
"Ein großer Film muss wie eine Symphonie konzipiert werden, wie eine Symphonie in Zeit und Raum." (1929)
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Dulac, Germaine (1882-1942)
"Es ist zu bezweifeln, ob der Film eine erzählende Kunst ist." (1918)
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Pudowkin, Wsewolod (1893-1953)
"Die Grundlage der Filmkunst ist die Montage. Unter dieser Parole marschiert die junge sowjetische Kinematographie."
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Weibel, Peter (1944)
"Wir leben nicht mehr nur in Straßen und Häusern, sondern auch in Telephonleitungen, Kabeln und digitalen Netzwerken. Wir sind telepräsent in einem Raum der Absenz. Die Kunstgeschichte des 19. Jahrhunderts bis zur unmittelbaren Gegenwart liefert für das Verschwinden des Raumes in der Zeiterfahrung und für die Telepräsenz im virtuellen Raum eine Reihe eindringlicher Indizien.
Der immaterielle Raum der Telekommunikation, der dematerialisierte virtuelle Raum der Techno-Zeit ist nicht nur ein Raum der Absenz, ein Raum, der fehlt, sondern ist auch ein neuer Raum der Präsenz, der Telepräsenz, ein neuer Raum jenseits des Sichtbaren, der schon immer da war, nur nicht gesehen werden konnte. Techno-Raum und Techno-Zeit sind Räume jenseits der körperlichen Erfahrung, Räume, welche durch die telematischen Maschinen erfahrbar geworden sind, unsichtbare Zeiträume."
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Satie, Erik (1866-1925)
"Was ziehen Sie vor: Musik oder Wurstwaren? … Vielerorts ist die vortreffliche, sanfte Stille durch schlechte Musik ersetzt worden. Die große Masse liebt es, zum Bier oder bei der Anprobe einer Hose falsche schöne Sachen zu vernehmen …; sehen Sie diese grotesken Bearbeitungen, mit denen sie die reinsten Werke … verkleiden und mit ihrem Schmutz verbrämen. … Och! Für einen Mann meines Alters ist das alles sehr peinlich, & ich ersticke … an diesem fauligen Krämersinn."
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Rutmann, Walter (1887-1941)
»Alles Hörbare der ganzen Welt wird Material. Dieses unendliche Material ist nun zu neuem Sinn gestaltbar nach den Gesetzen der Zeit und des Raums. Denn nicht nur Rhythmus und Dynamik werden dem Gestaltungswillen dieser neuen Hörkunst dienen, sondern auch der Raum mit der ganzen Skala der durch ihn bedingten Klangverschiedenheiten. Damit ist der Weg offen für eine vollkommen neue akustische Kunst – neu nach ihren Mitteln und nach ihrer Wirkung.«
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Bürger, Peter (1936)
"Eine Theorie der Avantgarde hat von dem Begriff der Montage auszugehen, wie er
von den frühen kubistischen Collagen nahe gelegt wird. Wodurch diese sich von den seit der Renaissance entwickelten Techniken der Bildkonstitution unterscheiden, ist die Einfügung von Realitätsfragmenten in das Bild, d.h. von Materialien, die nicht durch das Subjekt des Künstlers bearbeitet worden sind. Damit wird aber die Einheit des Bildes als eines in allen Teilen von der Subjektivität des Künstlers geprägten Ganzen zerstört. Das Korbgeflecht, das Picasso in ein Bild klebt, mag noch so sehr im Hinblick auf eine kompositorische Intention ausgewählt sein; als Korbgeflecht bleibt es ein Stück Realität, das tel quel, ohne wesentliche Veränderung zu erfahren, dem Bild eingefügt wird. Damit wird ein Darstellungssystem, dass auf der Abbildung der Realität und d.h. auf dem Prinzip beruhte, dass das künstlerische Subjekt die Transposition der Wirklichkeit zu leisten habe, durchbrochen. Zwar begnügen sich die Kubisten nicht – wie wenig später Duchamp – damit, ein Stück Wirklichkeit bloß zu zeigen; aber sie verzichten auf die totale Durchgestaltung des Bildraumes als eines Kontinuums. Will man sich nicht damit zufrieden geben, das Prinzip, das eine über Jahrhunderte akzeptierte Technik der Bildgestaltung in Frage stellt, auf die Dimension einer Einsparung überflüssiger Anstrengung zu reduzieren, so geben vor allem Adornos Ausführungen über die Bedeutung der Montage für die moderne Kunst wichtige Anhaltspunkte zur Erfassung des Phänomens."
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Adorno, Theodor W. (1903-1969)
„Der Schein der Kunst, durch Gestaltung der heterogenen Empirie sei sie mit
dieser versöhnt, soll zerbrechen, indem das Werk buchstäbliche, scheinlose Trümmer der Empirie in sich einlässt, den Bruch einbekennt und in ästhetische Wirkung umfunktioniert.“
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Bürger, Peter (1936)
"Die Einfügung von Realitätsfragmenten in das Kunstwerk verändert dieses
grundlegend. Nicht nur verzichtet der Künstler auf die Gestaltung des Bildganzen;
das Bild erhält auch einen anderen Status, denn Teile des Bilder stehen zur
Wirklichkeit nicht mehr in dem für das organische Kunstwerk charakteristische
Verhältnis: Sie verweisen nicht mehr als Zeichen auf die Wirklichkeit, sie sind
Wirklichkeit."
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Brecht, Bertolt (1898-1956)
»Der Rundfunk ist aus einem Distributionsapparat in einen Kommunikationsapparat zu verwandeln. […] Durch immer fortgesetzte, nie aufhörende Vorschläge zur besseren Verwendung der Apparate im Interesse der Allgemeinheit haben wir die gesellschaftliche Basis dieser Apparate zu erschüttern, ihre Verwendung im Interesse der wenigen zu diskutieren.«
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Turing, Alan (1912-1954)
»Wir dürfen hoffen, daß Maschinen schliesslich auf allen rein intellektuellen Gebieten mit dem Menschen konkurrieren. Aber mit welchem sollte man am besten beginnen? Viele glauben, daß eine sehr abstrakte Tätigkeit, beispielsweise das Schachspielen, am besten geeignet wäre. Ebenso kann man behaupten, daß es das beste wäre, Maschinen mit den besten Sinnesorganen auszustatten, die überhaupt für Geld zu haben sind, […] ich meine, daß man beide Ansätze erproben sollte.«
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Meyer, Russ (1922-2004)
„Hätte ich mich nicht so sehr für Titten interessiert, wäre aus mir vielleicht ein großer Filmemacher geworden“
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Meyer, Russ (1922-2004)
“Mein Freund Federico Fellini hatte dieselbe Vorliebe für üppige Frauen wie ich. Der Unterschied ist nur, dass ihn sein Land als großen Künstler ehrt.”
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Meyer, Russ (1922-2004)
“Zur Hölle mit der Kunst – runter mit den Blusen!”
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Meyer, Russ (1922-2004)
"Ein Tag ohne Sex ist ein verlorener Tag."
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Vasarely, Victor (1906-1997)
"Die Kunst ist zum Niemandsland geworden. Jeder kann sich zum Künstler oder gar zum Genie ernennen. Jeder Farbenfleck, jeder Kritz und jeder Kratz kann zum Kunstwerk im Namen des heiligen Subjektivismus erklärt werden."
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Löffelhardt, Heinrich 1901-1979
„Ich wollte … immer wieder in Erinnerung rufen, dass wir die Ästhetik der Form nicht verlassen dürfen …, dass auch die Kaffeekanne wie eine Plastik von allen Seiten gesehen werden kann.” (Zu seinen bekanntesten Entwürfen zählen die Form "Arzberg 2000", die u. a. im Bundeskanzleramt eingesetzt wird)
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Löffelhardt, Heinrich (1901-1979)
„Um Serien produzieren zu können, muss zunächst eine Form da sein, die so gut ist, dass sie es wert ist, vervielfacht zu werden.”
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Lichtenstein, Roy (1923-1997)
„Es ist kein vorrangiges Ziel meiner Kriegsbilder, militärische Aggressivität in einem absurden Licht darzustellen. Persönlich finde ich, unsere Außenpolitik ist in vieler Hinsicht barbarisch gewesen, aber das ist es nicht, worum es mir bei meiner Arbeit geht, und ich will diese weitverbreitete Position auch nicht ausschlachten. Das Thema meiner Arbeit betrifft eher unsere amerikanische Definition von Bildern und visueller Kommunikation.“
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goethe
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Redon, Odilon (1840-1916)
"... wenn Sie wüssten, wie diese verfluchte Malerei unsern Geist fesselt und uns gefangen hält. Man legt sich abends zufrieden hin; vollständig erlleichter von einer Arbeit, die man für gut hält, beim Aufwachen kommt die Stunde der klaren Einsicht und der Nachprüfung; alle Fehler werden sichtbar, und man fängt wieder von neuem an mit der Hoffnung, es besser zu machen. Auf diese Weise geht es bis zum Ende unserer Tage. Ach! Arme Maler! Es muß sehr viel angenehmer sein zu schreiben, wenn man etwas zu sagen hat." (Redon in einem Brief an Jean Frizeau)
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Semonides von Amorgos (7.Jh.v.Chr.)
"Malerei - eine stumme Poesie, Poesie - eine redende Malerei."
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Vinci, Leonardo da (1452-1519)
"Das früheste Werk der Malerei war jene Linie, die jemand um den Schatten eines Menschen zog auf einet besonnten Wand."
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Busch, Wilhelm (1832-1908)
"Ein rechter Maler, klug und fleißig,
Trägt stets 'n spitzen Bleistift bei sich."
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Fontane, Theodor (1819-1898)
"Der Maler muß malen!"
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Schwind, Moritz von (1804-1871)
"Das Modell kann es nicht geben, man muß es in sich haben."
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Kraus, Karl (1874-1936)
"An einem wahren Porträt muß man erkenn, welchen Maler es vorstellt."
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Laub, Gabriel (1928-1998)
"Die Arbeiten des Malers X. haben etwas Gottähnliches: wenn er Landschaft malt, wird's genial, wenn er Menschen malt, wird's miserabel."
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Heine, Heinrich (1797-1856)
"Cacatum non est pictum."
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Spitzweg, Carl (1808–1885)
"Das Schönste, was der Dichter singt, unmöglich ist's zu malen! Das Schönste, was der Maler bringt, mit Worten nicht zu lallen!
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Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781)
"Wir malen mit Augen der Liebe, und Augen der Liebe müssen uns auch beurteilen."
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Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832)
"Ich könnte jetzt nicht zeichnen, nicht einen Strich, und bin nie ein größerer Maler gewesen als in diesem Augenblick."
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Gogh, Vincent van (1853-1890)
"Wenn man eine Gemeinschaft mit Malerfreunden aufbauen will, erlebt man höchst sonderbare Sachen, und ich schließe mit den Worten, die du so oft sagst: qui vivra verra - Wer's erlebt, wird's sehen."
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Duchamp, Marcel (1887-1968)
"Es sind die 'Anschauer', die die Bilder machen. Heute entdeckt man El Greco; das Publikum malt seine Bilder dreihundert Jahre nachdem der eigentliche Urheber sie gemalt hat."
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Cèzanne, Paul (1839-1906)
"Man glaubt die Malerei zu fassen, man hat sie aber nie: Ich könnte hundert Jahre, ja tausend malen, ohne sie zu ergründen."
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Fallersleben, August Heinrich Hoffmann von (1798-1874)
"Unsere Maler malen
Vieles und mancherlei,
Aber zu tausend Malen
Sind die Maler nicht frei.
Immer wird zur Schablone
Ihnen die Fürstengunst,
Immer in alter Frone
Regt sich die freie Kunst.
Immer Traditionen,
Bibel und Mythologie,
Fremdes aus allen Zonen,
Selbstempfundenes nie.
Ist es denn ein Wunder,
Wenn sich erhebt ein Geschrei:
Laßt doch den alten Plunder,
Maler, und werdet frei."
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Roda Roda (1872-1945)
"Malerei ist eine Handfertigkeit, die vorgibt, ebene Flächen durch Aufpinseln von Farbe zieren zu können. Um die Preisspannung zwischen blanken und bepinselten Flächen etwas zu steigern, bezeichnen interessierte Kreise oberwähnte Geschicklichkeit gern als einen Zweig der Kunst; ohne zu bdeneken, daß die willkürliche Ausdehnung des Begriffes 'Kunst' nicht ungefährlich ist. morgen könnte, villeicht mit dem gleichen Recht, die Musik mit ebensolchen Ansprüchen auftreten."
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Roda Roda (1872-1945)
"Lassen wir aber Musik und Malerei als Künste gelten, so ist zu sagen: daß die Malerei zwar angenehm durch ihre Geräuschlosigkeit auffällt, hinwieder vermöge der dauerhaften Materialien, auf denen sie ausgeübt wird, Folgen von Geschlechtern beunruhigen kann."
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Roda Roda (1872-1945)
"Die Fachbildung der Maler geschieht auf akademien und kunstgewerblichen (nicht, wie man oft fälschlich sagen hört: kunstverderblichen) Schulen. Dort sucht, wer sich irgend liebt, alles, was er da gelernt hat, möglichst bald abzuschütteln. Sehr wichtig sind Privatschulen - wenn auch nicht so sehr als Bildungsstätten wie als die den Malersleuten eigentümliche Form der Polygamie. Die Maler leben bald paarweise, bald scharenweise am Rand der Großstadt, auf die private Wohltätigkeit angewiesen, nagend am Bettelstab. Sie kaufen einander gegenseitig Bilder ab, um sie zu übermalen - da Gemälde doch immer wohlfeiler sind als Leinewand. Die ewige Beschäftigung mit Kohlöe und Farben stumpft ihren Reinlichkeitssinn ab, schon nach wenigen Tagen kann selbst das scharfe Auge der Schlawinermutter den Sohn aus dem schwärzlichen Gewimmel nicht mehr herausfinden. Der Mangel an Modellgeld entfernt von der Naturanschauung; Hungerhalluzinationen führen zu verzerrten Linien, Farbenillusionen. Daher: Expressio-, Infantil-, Dada-, Expressionismus. Kauft man aber ein Bild, so kommt der Maler zu Geld und hört sofort zu schaffen auf, wodurch die Kunst wiederum geschädigt ist. Für Mäzene ein schreckliches Dilemma."
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Roda Roda (1872-1945)
"Die meisten malen nur mit dem Maul."
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Roda Roda (1872-1945)
"Man kaufe nur gerahmte Bilder - Rahmen sind unter Umständen eine vorteilhafte Kapitalanlage, da sie immerfort im Preis steigen. Man kann einen schönen Rahmen auch stets für wenig Geld neu füllen lassen, wenn einem das alte Sujet nicht mehr gefällt."
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Roda Roda (1872-1945)
"Man hänge das Bild so auf, daß des Malers Signum rechts unten bleibt, und ist dann beinahe sicher, nicht verkehrt gehängt zu haben. Doch kann man moderne Gemälde ohzne Schaden für die künstlerische Wirkung als Quer- oder Längsformat gebrauchen - je nachdem, ob die zu schmückende Wand schmal oder breit ist. Immer suche man dunkle Winkel der Wohnung aus: da stören die Gemälde nicht so sehr [...]."
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Maurois, André (1885-1967)
"Es gibt nur ein Mittel [...] um die Bainausen aufzuwecken: man muss etwas Ungeheuerliches anstellen. Gib bekannt, daß du am Nordpol malen wirst. Lauf als ägyptischer König verkleidet herum. Begründe eine Schule. Bring gelehrte Wörter wie Verfremdung, Dynamik, Unterbewußtsein oder Nichtgegenständlichkeit unter einen Hut und verfasse Manifeste. Leugne Bewegung oder Stillstand, weiß oder schwarz, Kreis oder Quadrat. Erfinde die neohomerische Malerei, in der es nur rot und gelb gibt, oder die zylindrische Malerei, die oktaedrische, die vierdimensionale Malerei..."
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Maurois, André (1885-1967)
"Ich werde Versicherungsinspektor, Bankangestellter, Polizeibeamter. Die Malerei ist wirklich das letzte. Der Erfolg wird von den Gaffern gemacht, und zwar nur für die Schmierer. Und die kritiker, anstatt die Meister zu respektieren, ermutigen die Barbaren. Ich habe genug, ich gebe es auf." (Stoßseufzer des Malers Pierre Douche)
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Schwitters, Kurt (1887-1948)
"Der junge Kunstmaler Meier war trotz seiner Tüchtigkeit noch unbekannt. Verdient hatte er bisher noch nichts, aber sein Gefühl sagte ihm, daß er doch in absehbarer Zeit sehr berühmt und schwer reich werden würde. Denn das Leben gleicht dem Märchen, wo die Tüchtigkeit entscheidet."
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Brecht, Bertolt (1898-1956)
"Demokratisch ist es, den 'kleinen Kreis der Kenner' zu einem großen Kreis der Kenner zu machen. Denn die Kunst braucht Kenntnisse. Die Betrachtung der Kunst kann nur dann zu wirklichem Genuß führen, wenn es eine Kunst der Betrachtung gibt. So richtig es ist, daß in jedem Menschen ein Künstler steckt, daß der Mensch das künstlerischste unter allen Tieren ist, so sicher ist es auch, daß diese Anlage entwickelt werden kann und daß sie auch verkümmern kann. Der Kunst liegt ein Können zugrunde, und es ist ein Arbeitenkönnen. Wer Kunst bewundert, ewundert eine Arbeit, eine sehr geschickte und gelungene Arbeit. Und es nötig, etwas von dieser Arbeit zu wissen, damit man sie bewundern und ihr Ergebnis, das Kunstwerk, genießen kann."
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Binnig, Georg (1947)
"Wenn man Forschung betreibt, hat man eigentlich nur die Welt vor sich, wie sie sein könnte. Wie sie ist, weiß man ja noch nicht. Damit muss man umgehen: Wie etwas sein könnte. Aus allen Möglichkeiten, die es gibt, die richtige herauszufinden, den richtigen Weg herauszufinden, das ist der eigentlich kreative Prozess."
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Binnig, Georg (1947)
"Unser Schulsystem wird in den nächsten Jahren einen sehr dynamischen Prozess durchlaufen. Fächer wie Musik und Kunsterziehung werden einen höheren Stellenwert erhalten. Kreativität könnte ein neues Unterrichtsfach werden."
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Binnig, Georg (1947)
"Für mich ist der kreative Prozess das Spannende. Ich bin kein Politiker, Schauspieler oder so etwas, diese suchen die Öffentlichkeit. Aber ein Wissenschaftler, der einigermaßen kreativ unterwegs ist, braucht Zeit für sich selbst."
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Binnig, Georg (1947)
"Wir haben ein immenses Wissen über die Welt. Deswegen verstehen wir das, was wir mit unseren Augen sehen. Aber im Prinzip ist auch das nur ein Abtasten. Ein Abtasten, bei dem sehr viel Interpretation nötig ist."
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Binnig, Georg (1947)
"Evolution ist ein kreativer Prozess und damit ist die gesamte Natur kreativ."
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Binnig, Georg (1947)
"Kreativität ist die Fähigkeit zur Evolution, und diese ist beschreibbar durch den fraktalen Darwinismus"
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Binnig, Georg (1947)
Drillingsraum: Kreativität und Intelligenz sind unabhängig voneinander. Hochintelligente Menschen können völlig unkreativ sein und umgekehrt. Woran liegt das? Man könnte doch meinen, diese Eigenschaften würden eng miteinander verbunden sein.
Dr. Gerd Binnig: Das ist richtig. Das ist eine Frage, mit der ich mich schon öfters auseinandergesetzt habe. Oft begegne ich sehr intelligenten Leuten, die nicht in der Lage sind, neue Ideen zu entwickeln und umgekehrt. Bei mir ist es eher so, dass ich im Verstehen nicht so schnell bin. Da gibt es Leute, die sind einfach besser als ich. Das bewundere ich auch: Man erzählt ihnen etwas, und die haben es sofort gefressen. Das ist bei mir nicht so. Ich brauche immer Zeit. Das liegt aber daran, weil bei mir immer die Frage im Vordergrund steht: Könnte es auch anders sein? Dieses Hinterfragen kostet Zeit.
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Binnig, Georg (1947)
Drillingsraum: Ich will kreativer werden. Was muss ich tun?
Dr. Gerd Binnig: Das ist eine gute Frage. Man muss die eigene Phantasie zulassen. Das sagt sich sehr leicht, aber ich glaube, das ist gar nicht so einfach. Denn wenn man sie zulässt, sagt einem die innere Zensur: Das ist ein verrückter Gedanke, der ist schon fast unanständig. Diese Strenge mit den eigenen Ideen muss man ausschalten. Man muss zulassen, dass man einen ziemlichen Blödsinn produziert. Mit diesem Müll zurechtzukommen, den man bei einem kreativen Prozess erzeugt, das ist ein wesentlicher Schritt denke ich. Und man muss ihn sich verzeihen können.
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bourgeois
nadeln haben mich immer schon faziniet
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Bronson, Charles (1921-2003)
"Ich mache keine Filme für Kritiker, denn die bezahlen keinen Eintritt."
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Elkann, Lapo (1977)
"Ich halte mich nicht an Moden, sondern an Stil."
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Rodrigues, Fred
"Gute Werbung ist wie ein guter Caipirinha: ziemlich süss, so dass man nicht merkt, wie viel Alkohol drin ist."
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Sakashita, Kiyoshi
“Design steht heute vor Funktion und Preis an erster Stelle.”
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Willemsen, Roger (1955)
“Design ist eine Kunst, die vor allem aus dem Wettbewerb entsteht. Ähnlichen Produkten verpasst sie den Nimbus der Unverwechselbarkeit.”
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Weidemann, Kurt (1922)
"Ein Logo ist dann gut, wenn man es mit dem großen Zeh in den Sand kratzen kann."
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Poncela, Enrique Jardiel (1901-1952)
"Wenn etwas leicht zu lesen ist, dann war es schwer zu schreiben."
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Langwost, Ralf
"Die Muse küsst, aber sie muss Dich beim Arbeiten erwischen."
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Walser, Martin (1927)
"Wer andauernd begreift, was er tut, bleibt unter seinem Niveau."
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Domizlaff, Hans (1892-1971)
"Der Stil einer guten Markenwerbung muss der Stil einer jungen Dame sein, die sich niemals hemmungslos und gewalttätig aufdrängen darf, sondern die sich mit der heimlichen Kunst der Verführung in das richtige Licht setzt, bis die Männer ihr Opfer bringen." (verfasst um 1920).
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Marcuse, Herbert (1898–1979)
"Die Schreibmaschine ist ein Kloster aus Metall."
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Anonymer arabischer Ölscheich
"Ich bewundere Picasso. Keiner hat sein Öl so teuer verkauft wie er."
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Bienek, Wilfried S.
"Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Sagen Sie das mal mit einem Bild."
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Hegarty,John
"Wir kaufen nicht, was wir haben wollen, wir konsumieren, was wir sein möchten."
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Hegarty, John
“Kreativ zu sein, ist ein Marathon und kein Sprint.”
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Moore, Henry (1898-1986)
Der berühmte englische Bildhauer Henry Moore wurde zu seinem 80.Geburtstag als Genie gefeiert. Und Moore erklärte sein Erfolgsrezept: "Als ich vor 60 Jahren aus der Kunstakademie kam, gab es 20 von uns. 20 Jahre später waren es noch 15.
35 Jahre später waren es 10. 60 Jahre später waren wir noch 3. Ich habe einfach alle überlebt."
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Meienberg, Niklaus (1940-1993)
"Für euch Werber, Ihr Plünderer aller Wortschätze und Umwurster der Bedeutungen, ist das Jüngste Gericht ja höchstens ein Fondue."
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Holmes, Adrian
"Eine gute Idee ist wie eine Tür mit einem endlosen Korridor dahinter. Man kann sich unzählige Umsetzungen ausdenken" (, Werber)
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Ford, Henry (1863-1947)
"Wenn Sie einen Dollar in Ihr Unternehmen stecken wollen, so müssen Sie einen weiteren bereithalten, um das bekannt zu machen."
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Keynes, John Maynard (1883-1946)
"Die Schwierigkeit liegt nicht darin, die neuen Ideen zu finden, sondern darin, die alten loszuwerden."
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Britt, Stuart Henderson (1907-1979)
"Ohne Werbung Geschäfte zu machen ist, als winke man einem Mädchen im Dunkeln zu."
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Ruf, Markus
"Ich glaube, kreative Werbung macht allen mehr Freude. Denen, die sie entwickeln. Denen, die sie sehen. Und denen, die sie bezahlen."
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Walser, Martin (1927)
"Der Mensch ist ja nicht der, der er ist, sondern der, der er sein will. Wer ihn an seinen Wünschen packt, hat ihn."
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Magritte, René (1898-1967)
"Die deutsche Besetzung bezeichnete den Wendepunkt in meiner Kunst. Vor dem Krieg drückten meine Bilder Angst aus, die Erfahrung des Krieges hat mich gelehrt, dass es in der Kunst darauf ankommt, Bezauberung auszudrücken. Ich lebe in einer unangenehmen Welt, und meine Arbeit ist als Gegenangriff gedacht."
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Strauß, Botho (1944)
„Diese Zeit, die sammelt viele Zeiten ein."
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Fontane, Theodor (1819-1898)
"Über Plagiate sollte man sich nicht ärgern. Sie sind wahrscheinlich die aufrichtigsten aller Komplimente."
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Geißler, Georg
"Die Aufgabe ist die Gabe des Lehrers, die den Schüler begabt."
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Kämpf-Jansen, Helga
"Ästhetische Arbeit bedarf eines individuell erfahrenen Sinns. An Kinder, Jugendliche und Erwachsenen von außen herangetragene, für alle gleich verordnete Aufgabenstellungen machen keinen Sinn. Jeder muss seine ästhetischen Vorhaben mit einem persönlichen Sinn versehen können und sich dieser besonderen Sinngebung auch bewusst sein."
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Pink Floyd
"Hey! Teachers! Leave them kids alone!"
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Pfennig, Reinhard
"Das malende Zeichnen von Gesichtssinneserlebnissen brauchte Motive und Themen. Aber das Thema ohne ein bildnerisches Problem hat keine kunstpädagogische Bedeutung."
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Pfennig, Reinhard
„Gewandelt hat sich die Wirklichkeit und unser Verhalten im Verhältnis zu ihr. Wir erfahren jeweils neue Wirklichkeit – und damit uns selbst – in den vielfältigen Erscheinungen dessen, was wir heute NEU als Kunst definieren müssen.“
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Oelkers, Jürgen (1947)
"Zunächst, Kunst ist immer Provokation, wenn darunter nicht einfach ein Skandal verstanden wird, sondern eine unausweichliche Irritation des Gewohnten, die dazu zwingt, Wahrnehmung und Denken neu zu formieren."
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Sowa, Hubert
"Es ist ein verstehend-sehender Zugang zu einer ganzen vielgestaltigen Welt, die Menschen, Tiere, Pflanzen, Landschaften, Wolken, und Gesteinsschichtungen umfasst, Mikro- und Makrostrukturen, physiognomische und metereologische Ereingisse, Bauwerke und Schriftbilder, Vulkanausbrüche und Flutwellen, Gebirgsbäche und Regenschauer, Barrikadenkämpfe und Gefängnisse, Börsensäle und Fußballplätze, Polarlichter und Regenbogen, Liebespaare und Sterbende, Fachwerkkonstruktionen und Hängebrücken, Labyrinthe und Rosengärten usw.
Und vieles von dem will sehend verstanden sein - ein entsprechend reich gegliedertes Programm lässt sich der Zusammenschau vieler neuer Bildungspläne entnehmen. Das sollten wir im Auge behalten, wenn wir davon sprechen, dass eine planvolle Kunstpädagogik einen sinnlich-verstehenden Zugang zu den Sachen in der Welt zu bahnen hat."
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Arp, Hans (1886-1966)
"Diese Arbeiten sind Bauten aus Linien, Flächen, Formen, Farben. Sie suchen sich dem Unsagbaren über den Menschen, dem Ewigen zu nähern. Sie sind die Abkehr von dem eigensüchtigen Menschlichen."
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Abramovic, Marina (1946)
"Art can only be done in destructive societies that have to be rebuilt."
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Albers, Josef (1888-1976)
"Ich ziehen es vor, mit geschlossenen Augen zu sehen."
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Albers, Josef (1888-1976)
"Abstraktion ist real, vermutlich realer als Natur."
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Artschwager, Richard (1923)
"Kunst ist zwecklos und besetzt einen Raum, der getrennt ist vom Raum funktionaler Gegenstände."
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Artschwager, Richard (1923)
"Seit der Renaissance ist bekannt, dass Kunst von Künstlern produziert wird und seit über einem Jahrhundert liegt die Erkenntnis vor, dass Kunst sich im Betrachter vollendet, sozusagen vom Betrachter gemacht wird. Die erste Erkenntnis hat die zweite an der Verbreitung gehindert, und ich glaube, mein Beitrag besteht darin, diese Erkenntnis nicht nur zu propagieren, sondern ihre Notwendigkeit herauszustellen. Das heißt, ich will das ganze Problem aus seinem Zusammenhang, oder, um es altmodischer auszudrücken, Kunst machen, die keine Begrenzungen kennt."
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Avedon, Richard (1923-2004)
"A photographic portrait is a picture of someone who knows he's being photographed, and what he does with this knowledge is as much a part of the photograph as what he's wearing or how he looks. He's implicated in what's happening, and he has a certain real power over the result."
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Bacon, Francis (1909-1992)
"Wir alle müssen uns der möglichen Katastrophe bewusst sein, die uns jeden Moment des Tages auflauert."
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Baldessari, John (1931)
"Betrachte den Gegenstand, als hättest du ihn nie zuvor gesehen. Untersuche ihn von allen Seiten. Zeichne seinen Umriss mit deinen Augen oder mit deinen Händen in der Luft, und lasse dich von ihm durchdringen."
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Balkenhol, Stephan (1957)
"Meine Skulpturen erzählen keine Geschichten. In ihnen versteckt sich etwas Geheimnisvolles. Es ist nicht meine Aufgabe, es zu enthüllen, sondern die des Zuschauers, es zu entdecken."
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Balthus (1908-2001)
"Man kann Realist des Irrealen und figurativ in Bezug auf das Unsichtbare sein."
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Banksy, eigentlich: Robert Banks (1975)
"Sie kommen jeden Tag und verunstalten unsere Städte. Sie hinterlassen überall ihre idiotischen Schriftzüge. Sie machen aus der Welt einen hässlichen Ort. Wir nennen sie Werbeagenturen und Stadtplaner."
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Banksy, eigentlich: Robert Banks (1975)
"Urheberrecht ist für Verlierer."
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Banksy, eigentlich: Robert Banks (1975)
"The time of getting fame for your name on its own is over. Artwork that is only about wanting to be famous will never make you famous. Any fame is a by-product of making something that means something. You don't go to a restaurant and order a meal because you want to have a shit."
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Banksy, eigentlich: Robert Banks (1975)
"You know what hip-hop has done with the word 'nigger' - I'm trying to do that with the word vandalism, bring it back."
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Banksy, eigentlich: Robert Banks (1975)
"The holy grail is to spend less time making the picture than it takes people to look at it."
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Banksy, eigentlich: Robert Banks (1975)
"Remember crime against property is not real crime. People look at an oil painting and admire the use of brushstrokes to convey meaning. People look at a graffiti painting and admire the use of a drainpipe to gain access."
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Basquiat, Jean-Michel (1960-1988)
"I start a picture and I finish it. I don't think about art while I work. I try to think about life."
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Basquiat, Jean-Michel (1960-1988)
"I am an artist who has been influenced by New York environment. But I do have a cultural memory. I do not need to look for it, it exists. It is over there, in Africa. It does not mean that I have to live over there. Our cultural memory follows us everywhere, wherever we are."
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Becher, Hille (1934)
"Ich war überzeugt von der ganz klaren und technisch perfekten Wiedergabe der Objekte. Zurückzugehen zu dem, was Fotografie kann, das war unser Anliegen. Die Abbildung eines stehenden Objektes so präzise, dass das Auge es nicht übertreffen kann. Man nagelt das Objekt geradezu fest."
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Beuys, Joseph (1921–1986)
"Ich denke sowieso nur mit dem Knie."
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Beuys, Joseph (1921–1986)
"Jeder Mensch ist ein Träger von Fähigkeiten, ein sich selbst bestimmendes Wesen, der Souverän schlechthin in unserer Zeit. Er ist ein Künstler, ob er nun bei der Müllabfuhr ist, Krankenpfleger, Arzt, Ingenieur oder Landwirt. Da, wo er seine Fähigkeiten entfaltet, ist er Künstler. Ich sage nicht, daß dies bei der Malerei eher zur Kunst führt als beim Maschinenbau ..."
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Beuys, Joseph (1921–1986)
"Da Politik Kunst sein muß, darf die Kunst, die Politik sein will, sich nicht nur damit begnügen, politische Thematik direkt kritisch abzubilden."
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Beuys, Joseph (1921–1986)
"Ob Werbung Kunst ist, hängt davon ab wofür sie wirbt."
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Beuys, Joseph (1921–1986)
"Kunst kann man lernen, eine gewisse Begabung wird wohl Voraussetzung sein, aber Fleiß gehört dazu. Kunst kommt von Kunde, man muß etwas zu sagen haben, aber auf der anderen Seite auch von Können, man muß es auch sagen können. Und dann Sinn für Proportionen, für Masse, Formsinn, Sinn für Gleichgewicht. Natürlich ist das subjektiv. Aber es gibt ekine Möglichkeit Urteile zu fällen außerhalb des Subjekts."
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Beuys, Joseph (1921–1986)
"Durch Recherchen und Analysen kam ich zu der Erkenntnis, dass die beiden Begriffe Kunst und Wissenschaft in der Gedankenentwicklung des Abendlandes diametral entgegenstehen, und dass aufgrund dieser Tatsachen nach einer Auflösung dieser Polarisierung in der Anschauung gesucht werden muss, und dass erweiterte Begriffe ausgebildet werden müssen."
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Kishon, Ephraim (1924–2005)
"Ich ziehe vor Joseph Beuys seinen berühmten Hut. Es ist diesem genialen Lebenskünstler nicht nur geglückt, jeden deutschen Bürgermeister hereinzulegen, sondern auch seine ehrfürchtigen Kritiker, welche die Beuys'sche Narrenfreiheit gehorsam übernommen haben."
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Blume, Anna und Bernhard (1937, beide)
"Sind Kartoffeln nur Kartoffeln, oder können es auch Seelenzeichen sein? Muß man sie nicht als Objektivationen sehen, z.B. unterdrückter, nicht gelebter Wünsche, Triebe? Können dann Kartoffeln nicht zuweilen Truggebilde sein, photogene Manifestationen einer lang frustrierten Seele, die sonst sprachlos bleiben müsste?"
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Boltanski, Christian (1944)
"Je älter ein Künstler wird, desto mehr ähnelt er seinem Werk: Giacometti hat am Ende seinen Lebens ausgesehen wie eine Giacometti-Skulptur, Francis Bacon wie eine Bacon-Figur und ich werde immer mehr zu einer Keksdose."
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Buren, Daniel (1938)
"Die Suche nach einer neuen Form um jeden Preis zu vermeiden, heißt, die Kunstgeschichte, so wie wir sie kennen, zu vermeiden."
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Büttner, Werner (1954)
"Die Totenhaltergesellschaft ist auch die erste, die Abbildungen produziert hat, das geht Hand in Hand. Versklavung der Toten und Abbildungen sind Indizien dafür, daß die dilemmatische Gabe der Abstraktion unter die Menschen gekommen ist."
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Büttner, Werner (1954)
"Die Erfindung der Biographie ist ein weiterer erfolgreicher Trick der Ersten Welt, eng verbunden mit dem Nicht-Sterben-Lassen der Toten zum Zwecke der Drecksarbeit und der Entwicklung des Menschen vom handfesten, unbesonderten Genossen zum abstrakten, gottimitierenden Individuum."
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Büttner, Werner (1954)
"Der Geist ist günstig und das Fleisch wird immer teurer."
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Cage, John (1912-1992)
"Wir müssen unsere Kunst so gebrauchen, dass sie unser Leben ändert - unserem Leben nützt."
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Chagall, Marc (1887-1985)
"Paris! Für mich gab es kein schöneres Wort."
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Chagall, Marc (1887-1985)
"Hier trat ich voll ein (...) keine Akademie hätte mir all dies geben können, was ich entdeckte, als ich mich in die Ausstellungen von Paris, in die Schaufenster der Galerien, in seine Museen verbiss."
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Chagall, Marc (1887-1985)
"Ich erinnere mich an den ersten Besuch von Apollinaire in meinem Atelier im Jahre 1912. Vor meinen Bildern aus der Zeit von 1908 bis 1912 gebrauchte er das Wort „surnaturalisme“. Ich konnte nicht ahnen, dass 15 Jahre später die surrealistische Bewegung kommen würde."
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Chagall, Marc (1887-1985)
"Sie brachte mir morgens und abends liebliche hausgebackene Kuchen ins Atelier, gebackenen Fisch, gekochte Milch, bunte Stoffe und sogar Bretter, die mir als Staffelei dienten. Ich öffnete nur mein Fenster, und schon strömten Himmelblau, Liebe und Blumen mit ihr herein. Ganz weiß gekleidet oder ganz in Schwarz, geistert sie lange schon durch meine Bilder, als Leitbild meiner Kunst." (Am 25. Juli 1915 heiratete Chagall Bella Rosenfeld in Witebsk)
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Chagall, Marc (1887-1985)
"Ich kam nach Palästina, um gewisse Vorstellungen zu überprüfen, ohne Fotoapparat, sogar ohne Pinsel. Keine Dokumente, keine Touristeneindrücke, und trotzdem bin ich froh, dort gewesen zu sein. Von weit her strömten sie zur Klagemauer, bärtige Juden in gelben, blauen, roten Gewändern und mit Pelzmützen. Nirgendwo sieht man so viel Verzweifelung und so viel Freude; nirgends ist man so erschüttert und so glücklich zugleich beim Anblick dieses tausendjährigen Haufens von Steinen und Staub in Jerusalem, in Sefad, auf den Bergen, wo Propheten über Propheten begraben liegen." (Reise nach Palästina 1931)
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Chagall, Marc (1887-1985)
"Wenn es je eine moralische Krise gab, so die der Farbe, der Materie, des Blutes und ihrer Elemente, der Worte und Töne, all jener Dinge, aus denen man ein Kunstwerk erschafft wie auch ein Leben. Denn selbst wenn man eine Leinwand mit Wülsten von Farbe bedeckt, gleichviel, ob dabei Umrisse zu erkennen sind oder nicht – und selbst wenn man Wort und Töne zur Hilfe nimmt –, so entsteht deshalb nicht unbedingt ein authentisches Kunstwerk."
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Chagall, Marc (1887-1985)
"Das Wesentliche ist die Kunst, die Malerei, eine Malerei, die ganz anders ist, als alle Welt sie macht. Aber welche? Wird mir Gott oder sonst jemand die Kraft geben, dass ich den Bildern meinen Atem einhauchen kann, den Atem des Gebets und der Trauer, des Gebets um Erlösung und Wiedergeburt?"
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Chagall, Marc (1887-1985)
"In Amerika habe ich gelebt und gearbeitet in einer Zeit der weltweiten Tragödie, die alle Menschen betroffen hatte. Während die Jahre dahin gingen, bin ich nicht jünger geworden. Aber ich konnte in der Atmosphäre der Gastfreundschaft Kraft schöpfen, ohne dass ich die Wurzeln meiner Kunst verleugnen musste."
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Chagall, Marc (1887-1985)
"Ich bin ein Maler und sozusagen ein unbewusst bewusster Maler. Es sind so viele Dinge im Reich der Kunst, für die schwer Schlüsselwörter zu finden sind. Aber warum eigentlich muss man unbedingt diese Tore zu öffnen versuchen? Manchmal scheint es, dass sie sich von selbst auftun, ohne Anstrengung, ohne überflüssige Worte."
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Chagall, Marc (1887-1985)
"Frankreich hat sich sehr verändert. Ich kenne es nicht wieder. Ich weiß, dass ich in Frankreich leben muß, aber ich will mich von Amerika nicht trennen. Frankreich ist ein fertiges Bild. Amerika muß erst noch gemalt werden. Vielleicht ist es das, was mich dort freier atmen läßt. Aber wenn ich in Amerika arbeite, ist es, als ob ich in einen Wald rufe, aus dem kein Echo kommt... Ich...treffe...unzählige Menschen. Unmöglich, allein zu sein und zu arbeiten..."
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Chagall, Marc (1887-1985)
"Wenn man in einem Bild ein Symbol entdeckt, so habe ich das nicht gewollt. Es ist ein Ergebnis, das ich nicht gesucht habe. Es ist etwas, was sich hinterher findet und was man nach seinem Geschmack deuten kann."
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Chagall, Marc (1887-1985)
"Gott, die Perspektive, die Farbe, die Bibel, Form und Linien, Traditionen und das, was man „das Menschliche“ nennt – Liebe, Geborgenheit, Familie, Schule, Erziehung, das Wort der Propheten und auch das Leben mit Christus, all das ist aus den Fugen gegangen. Vielleicht war auch ich mitunter von Zweifeln besessen, und dann malte ich eine umgestülpte Welt, ich trennte die Köpfe meiner Figuren ab, zerlegte sie in Stücke und ließ sie irgendwo im Raum meiner Bilder schweben."
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Chagall, Marc (1887-1985)
"Meine Bilder sind ‚constructions psychiques’. Ich versuche, Schichten seelischer Wirklichkeit auf die Leinwand hinüberzutragen und sie dort abzulegen."
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Chagall, Marc (1887-1985)
"Nieder mit dem Naturalismus, dem Impressionismus und dem realistischen Kubismus... Geben wir doch unserer Tollheit nach! Ein reinigendes Blutbad ist nötig, eine Revolution der Tiefe, nicht der Oberfläche."
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Chagall, Marc (1887-1985)
"Wäre ich kein Jude (mit allem, was dieses Wort für mich beinhaltet), ich wäre überhaupt kein Künstler oder aber ein ganz anderer Mensch. Das ist keineswegs etwas Neues. Was mich betrifft, so weiß ich ziemlich gut, zu welchen Leistungen dieses kleine Volk fähig ist. Leider bin ich bescheiden und kann nicht aufzählen, was es alles zu leisten vermag. Etwas Beschwörendes – das ist es, was dieses kleine Volk vollbracht hat! Als es wollte, hat es Christus und das Christentum hervorgebracht. Als es sich anstrengte, gebar es Marx und den Sozialismus. Ist es nicht denkbar, dass es der Welt auch eine Kunst, irgendeine Kunst gegeben hat? Schlagt mich tot, wenn das nicht stimmt."
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Chirico, Giorgio de (1888–1978)
"Wenn ein Kunstwerk wirklich unsterblich sein soll, muss es alle Schranken des Menschlichen sprengen: Es darf weder Vernunft noch Logik haben. Auf diese Weise kommt es dem Traume und dem Geiste des Kindes nahe."
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Chirico, Giorgio de (1888–1978)
"Was vor allem anderen Not täte: die Kunst von allem Hergebrachtem zu entrümpeln, von jedem Sujet, jeder Idee, jedem Gedanken, jedem abgestandenen Symbol."
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Chirico, Giorgio de (1888–1978)
"Die Kunst ist gleichsam ein Schmetterlingsnetz des Schicksals, das diese ungewöhnlichen Momente einfängt."
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Close, Chuck (1940)
"Es gibt Menschen, die sich fragen, ob das, was ich tue, von meinem Computer beeinflusst ist und ob die Darstellungsweise dazu beiträgt, mein Werk als zeitgenössisch zu betrachten. Ich hasse Technik definitiv und bin Computer-Analphabet und benutze nie zeitsparende Geräte, obwohl ich gar nicht weiß, ob man einen Computer so bezeichnen kann."
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Close, Chuck (1940)
"Der Fotoapparat ist objektiv. Wenn er ein Gesicht erfasst, macht er keinen hierarchischen Unterschied zwischen Nase und Wange. Der Apparat weiß nicht, was er betrachtet, er zeichnet alles auf. Ich möchte mich mit diesem aufgezeichneten Schwarzweißbild auseinandersetzen, das zweidimensional und voller Oberflächendetails ist."
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Corinth, Lovis (1858-1925)
"Die edelste Beschäftigung des Menschen - das ist doch ohne Zweifel die Kunst."
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Corinth, Lovis (1858-1925)
"Die Malerei ist rein sinnliche Empfindungskunst, die mit keinen textlichen Erklärungen verquickt werden soll."
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Corinth, Lovis (1858-1925)
"Es fiel gerade Ostern mein Lebensberuf auf den Maler, denn fast jeden Monat hatte ich eine andere Leidenschaft, mein Leben einzurichten: Soldat, Matrose, vor allem Landwirt, wechselten in buntem Reigen und heute wollte es das Schicksal, dass ich Maler werden wollte. Bei diesem Berufe verharrte ich nun treu und niemals wollte ich es bereuen."
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Corinth, Lovis (1858-1925)
"Wir wollen der Welt zeigen, dass heute deutsche Kunst an der Spitze der Welt marschiert. Fort mit der gallisch-slawischen Nachäfferei unserer letzten Malerperiode!"
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Courbet, Gustave (1819–1877)
Über Courbet:
"Die Vulgarität der Formen würde nichts ausmachen; es ist die Vulgarität und die Bedeutungslosigkeit der Gedanken, die so abscheulich sind. Und wenn, bei alldem, die Idee, und welche auch immer, wenigstens klar wäre! Was wollen diese beiden Figuren! Eine dicke Bürgersfrau, von hinten gesehen und ganz nackt außer einem nachlässig gemalten Fetzen, der die untere Partie des Hinterleibs bedeckt, steigt aus einer kleinen Wasserfläche, die nicht einmal für ein Fußbad tief genug scheint." (E. Delacroix)
"Die "Beiden Ringenden" zeigen Mangel an Aktion und bestätigen die Unfähigkeit in der Erfindung. Der Hintergrund tötet die Figuren, und man müßte ringsherum mehr als drei Fuß wegnehmen." (E. Delacroix)
"Ein Maurermeister. Ein wüster Gipskneter. Ein Farbenstampfer." (Paul Cézanne)
"Auf seinem "Begräbnis von Ornans" hat er es fertiggebracht, alles zu begraben: Priester, Totengräber, Leichenträger, Familienmitglieder - selbstder Horizont ist zehn Fuß unter der Erde." (Édouard Manet)
"Der Ochse Courbet! Was der schon Wirklichkeit nannte." (Édouard Manet)
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Robert Crumb (1943)
"We're bohemian. We don't subscribe to the standard bourgeois values, we see the possibility of life being open. Things are open-ended."
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Warhol, Andy (1928-1987)
„Es verwirrt mich, wenn die Leute von der pop-art Kommentare erwarten.“
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Muthesius, Hermann (1861-1927)
"Ja, wir haben heute in Deutschland den Jugendstil, und er ist allerdings eine Folge der neuen Kunstbewegung. Aber leider eine solche, wie sie uns unsere schlimmsten Feinde nicht schlimmer hätten wünschen können. Hier hat sich unsere nach Neuerungen auslugende Industrie wieder einmal gründlich geirrt. Sie faßte nach dem Körper und griff den Schatten, sie wollte das Naß und erhielt den Schaum. Der Jugendstil ist eine Kunst, die nicht von Künstlern, sondern von den Musterzeichnern der Fabrikanten aus der Taufe gehoben wurde, von Jenen, die aus der Froschperspektive auf das Gebaren der Großen hinaufschauten und sich merkten, wie diese sich räusperten und spuckten. Das ahmten sie flugs nach, und wir hatten den Jugendstil."
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Malraux, André (1901-1976)
»Alle Kunst, welche die Massen anspricht, bringt irgendein Gefühl zum Ausdruck–Rührung, Trauer oder Fröhlichkeit, Patriotismus, Angst, Liebe.«
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Nietzsche, Friedrich (1844-1900)
"Der Realismus des jetzigen Lebens, die Naturwissenschaften haben eine unglaublich bildungsstürmerische Kraft; ihnen muß die Kunst entgegengebracht werden.
Die klassische Bildung ist immer in Gefahr, in scheue Gelehrsamkeit auszuarten. Die Frömmigkeit der Kunst gegenüber fehlt: scheußliche Kronoserscheinung, die Zeit verschlingt ihre eignen Kinder. Es giebt aber Menschen mit ganz andern Bedürfnissen, diese müssen sich das Dasein erzwingen, in ihnen ruht die deutsche Zukunft."
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Nietzsche, Friedrich (1844-1900)
"Die Kunst ist die freie überschüssige Kraft eines Volkes, die nicht im Existenzkampf vergeudet wird."
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Nietzsche, Friedrich (1844-1900)
"Der moderne Mensch braucht die Kunst als Berauschungstrank, an Stelle jenes mittelalterlichen Glaubens."
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Nietzsche, Friedrich (1844-1900)
"Das Kunstwerk verhält sich ähnlich zur Natur, wie sich der mathematische Kreis zum natürlichen Kreis verhält."
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Nietzsche, Friedrich (1844-1900)
"Auf der natürlichen Vorstufe ist ein Volk nur soweit eine Einheit, als es eine gemeinsame primitive Kunst hat."
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Kandinsky, Wassily (1866-1944)
"Die Berührung des spitzen Winkels eines Dreiecks mit einem Kreis hat in der Tat nicht weniger Wirkung als die des Fingers Gottes mit dem Finger Adams bei Michelangelo."
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Bürger, Gottfried August (1747-1794)
"Alle Bildnerei ist in der Endwurzel nichts anderes als Darstellung des Urgegenstandes. Die Verschiedenheit des Stoffes, womit dargestellt wird, teilt hernach den Stamm in verschiedene Zweige. So wird aus Darstellung mit Farben Malerei, aus der mit Tonlauten Musik, und aus der mit Wortlauten Poesie."
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Parr, Martin (1952)
"With photography, I like to create fiction out of reality. I try and do this by taking society's natural prejudice and giving this a twist."
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Parr, Martin (1952)
"Wenn die Leute beim Betrachten meiner Bilder gleichzeitig weinen und lachen, dann ist das genau die Reaktion, die die Bilder auch bei mir hervorrufen. Die Dinge sind weder grundsätzlich gut noch schlecht. Ich bin immer daran interessiert, beide Extreme darzustellen"
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Loos, Adolf (1870–1933)
"Das Haus hat vor allem zu gefallen. Zum Unterschiede vom Kunstwerk, das niemandem zu gefallen hat. Das Kunstwerk wird in diese Welt gesetzt, ohne dass ein Bedürfnis dafür vorhanden wäre. Das Haus deckt ein Bedürfnis. Das Kunstwerk ist niemandem verantwortlich. Das Haus einem jeden."
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Loos, Adolf (1870–1933)
"Der Weg ist: Gott schuf den Künstler, der Künstler schafft die Zeit, die Zeit schafft den Handwerker, der Handwerker schafft den Knopf."
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Loos, Adolf (1870-1933)
"Der moderne Mensch, der sich tätowiert, ist ein Verbrecher oder ein Degenerierter."
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Loos, Adolf (1870-1933)
"Nur ein ganz kleiner Teil der Architektur gehört der Kunst an: Das Grabmal und das Denkmal. Alles andere, alles, was einem Zweck dient, ist aus dem Reiche der Kunst auszuschließen."
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Loos, Adolf (1870-1933)
"Das Haus hat allen zu gefallen. Zum Unterschiede zum Kunstwerk, das niemandem zu gefallen hat. Das Kunstwerk ist eine Privatangelegenheit des Künstlers. Das Haus ist es nicht."
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Hermstein, Rudolf
“Die Zeit ist eines der wichtigsten Gestaltungsmittel des Reisephotographen, denn erst die freie Wahl des Aufnahmezeitpunktes versetzt ihn in die Lage, die charakteristische Stimmung eines Ortes im Bild festzuhalten. Jedes Motiv bietet zu jeder Stunde des Tages, in jeder Jahreszeit, einen anderen Anblick, auf jedes Motiv wirken sich die wechselnden Lichtverhältniss anders aus.
Ein Photograph, der sich die Zeit nimmt, diese Metarmorphosen seines Motivs im Verlauf des Tages zu verfolgen, kann sich den Augenblick aussuchen, in dem eine Aufnahme sowohl dem Objekt als auch seinem eigenen Empfinden am besten gerecht wird.”
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Gilbert & George (1943, 1942)
"Wenn über klassische Gemälde oder Skulpturen gesprochen wird, ist nie von einem nackten Römer die Rede. Immer nur von einem Akt. Die Menschen auf diesen Bildern sind nackt, und das macht, wie wir glauben, einen sehr großen Unterschied. Nacktheit ist nichts Körperliches. Nacktheit spielt sich im Kopf ab, kann Angst machen."
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Balzac, Honoré de (1799–1850)
"O wisset es nur: Dieses Drama ist weder eine Erfindung noch ein Roman. 'All is true', es ist so wahr, dass jeder bei sich selbst, in seinem eigenen Herzen vielleicht, die Grundelemente findet, aus denen es entstanden ist."
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Gilbert & George (1943, 1942)
"In der Natur suchen wir nach Entwicklungsstadien, die mit denen des menschlichen Lebens vergleichbar sind: Befruchtung, Blüte, Tod, das Skelett, das alles sind Stadien des menschlichen Lebens."
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Gilbert & George (1943, 1942)
"Sex, Geld, Rasse, Religion; alles ist da."
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Gilbert & George (1943, 1942)
"Jedes Wort bringt ein visuelles Bild hervor. Ein visuelles Gedächtnis, wie eine Landschaft."
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Gilbert & George (1943, 1942)
"Wir sind ungesund, mittleren Alter, zotiger Gesinnung, exzentrisch, lüstern, depressiv, zynisch, leer, ausgebrannt, schäbig, hundsgemein, verträumt ungehobelt, unmanierlich, arrogant, intellektuell, wehleidig, ehrlich, erfolgreich, tüchtig, zuvorkommend, künstlerisch, religiös, faschistisch, blutrünstig, neckisch, destruktiv, ehrgeizig, farbenprächtig, verdammt, stur, pervertiert und gut. Wir sind Künstler."
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Gilbert & George (1943, 1942)
"You know, we know her [Madonna]. We met her once and we thought she was very nice.We decided to go for diner together. Someone of her staff called us and asked for the telephone number of the restaurant where we were supposed to go. We thought that was weird, but when we arrived at the restaurant we understood why. She had proclaimed Madonna's rules to the staff. Nobody was allowed to talk to her personally; no one from another table was allowed to approach her and ask for an autograph. We had a really entertaining dinner until a middle-class woman came up to our table with a piece of paper and a pen. We could see Madonna freeze. Her expression became angry. The Woman turned towards Gilbert and me and asked us for an autograph for her teenage-daughter, who's a fan of our work."
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Gilbert & George (1943, 1942)
"We're just Gilbert and George and that's it."
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Gilbert & George (1943, 1942)
"Vor langer Zeit haben wir eine wichtige Unterscheidung gemacht: Kunst handelt vom Leben, und nicht die Kunst von der Kunst: das war unsere wichtigste persönliche Einsicht. Kunst heißt Entdecken, das Leben neu erfinden, und nicht nur eine neue Gestalt oder eine neue Form."
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Gilbert & George (1943, 1942)
"Der Tag, an dem wir verstanden, dass wir lebende Skulpturen sind, das war’s. Wir lieferten uns dem Betrachter aus, statt uns als Künstler von den Menschen abzusondern."
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Gilbert & George (1943, 1942)
"Die meisten Künstler in diesem Jahrhundert hatten auch eine kritische Position. Wir glauben, dass wir anders sind. Wir sind nicht gegen jemand oder gegen etwas. Alle diese Künstler glauben, dass die Öffentlichkeit dumm ist. Wir glauben das nicht. Jeder einzelne Mensch ist ein fantastischer Mensch."
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Gilbert & George (1943, 1942)
"Die Arbeit ist völlig unwichtig, nur das Endergebnis zählt. Es ist nur die Botschaft, die zählt. Nicht die Ästhetik der Pinsel und der Malerei. Nur die Kraft dieses Bildes."
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Gilbert & George (1943, 1942)
"Wir sind keine revolutionären Künstler. Wir streben immer nach Evolution."t
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Gilbert & George (1943, 1942)
"Wir möchten, dass unsere Kunst über alle Bildungsgrenzen hinweg direkt zu den Menschen spricht und zwar über ihr Leben und nicht über ihr Wissen von Kunst. Das 20. Jahrhundert steht unter dem Fluch einer Kunst, die nicht verstanden werden kann. Die dekadenten Künstler sind sich selbst und ihren wenigen Auserwählten genug; sie verlachen den normalen Außenstehenden und weisen ihn ab. Wir sind der Meinung, dass rätselhafte, obskure und formalistische Kunst dekadent ist und das Leben der Menschen auf sträfliche Weise verleugnet."
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Gilbert & George (1943, 1942)
"Unsere Kunst ist die Freundschaft zwischen dem Betrachter und unseren Bildern. Jedes Bild spricht von einer „besonderen Sichtweise“, über die der Betrachter vor dem Hintergrund seines eigenen Lebens nachdenken kann. Die wahre Funktion von Kunst besteht darin, ein neues Verständnis, Fortschritt und Weiterentwicklung herbeizuführen. Jeder einzelne Mensch auf der Erde wird bestätigen, dass es Möglichkeiten zur Verbesserung gibt."
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Gilbert & George (1943, 1942)
"Wir haben unsere eigene visuelle Sprache erfunden und entwickeln sie kontinuierlich weiter. Wir möchten mit Hilfe der zeitgemäßesten Form visuelle Bilder von höchst zeitgemäßer Aussagekraft erzeugen. Das künstlerische Material muss der Bedeutung und dem Zweck der Bilder untergeordnet sein. Wir machen Bilder, weil wir Menschen verändern wollen und nicht dazu beglückwünschen, dass sie so sind wie sie sind."
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Gilbert & George (1943, 1942)
"Du musst nicht wissen, was du tust, du musst es einfach machen."
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Gilbert & George (1943, 1942)
"Wir sind zwei Hälften, die sich bedingen. Der eine ist ohne den anderen nicht denkbar, im Leben wie in der Kunst. Darum geht’s."
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Christo (1935)
"Meine Herkunft ist überaus wichtig für das, was ich tue. Gewissermaßen grundlegend. Ich verdanke meinem Elternhaus und meiner Ausbildung in Sofia sehr viel."
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Christo (1935)
„Ich hatte von Kindheit an nur einen einzigen Gedanken: Künstler zu werden.“
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Christo (1935)
„Diese beiden [Picasso, Braque] benutzten manchmal Zeitungspapier in ihren Collagen. Die Schlagzeilen standen für etwas Repräsentatives, aber diese Künstler eigneten sich die grafische Gestaltung der Buchstaben an, um ihrer Arbeit eine abstrakte Dimension zu geben. In dieser Hinsicht sollte man sehen, dass ich Raum entleihe, der nicht zur Kunst gehört und so mache ich ihn zum Kunstraum innerhalb meines Typs von Skulptur. Die Essenz meiner Projekte ist die Manipulation des Raumes. Die Objekte oder Räume, die ich für meine Projekte nutze, sind bereits gestaltet oder sie sind schon in einem Raum, der von jemand anderem manipuliert wurde. Ich möchte gerne hervorheben, dass eine Person - ein Politiker, ein Architekt, ein Städteplaner usw. - die Straßen, die Autobahnen, die Brücken und sogar die Flugbahnen gestaltet hat. Diese Räume werden von Tausenden von Leuten benutzt, die sich nicht bewusst sind, dass einer alles um sie herum geplant hat. Wir nehmen dies als selbstverständlich hin, obwohl der Raum sehr präzise eingeteilt ist. Ich begegne diesem Raum, und auf einmal gestalte ich eine leichte Störung. Beim Gestalten neuer Grenzen, neuer Gebilde, neuer Trennungen und Teilungen bewirke ich, dass sich die Leute wieder auf ihre Bewegungen im Raum einstellen.“
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Immendorff, Jörg (1945-2007)
„Sicherlich will ich manchmal Arbeiten unzugänglich machen. Ich möchte, dass es schwerer wird. Alle sind so träge. Die Sprunglatte muss höher gelegt werden. Das ist gut für Kopf, Herz und Seele.“
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Immendorff, Jörg (1945-2007)
„Man muss so gut sein, dass es keine große Mühe macht, hässliche Bilder zu malen. Die Hässlichkeit der Bilder ist eine Schutzvorkehrung, damit man nicht zu gemütlich wird.“
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Immendorff, Jörg (1945-2007)
„Ich wollte Künstler werden: Ich träumte davon, in der Zeitung zu stehen, von vielen Ausstellungen, und natürlich wollte ich etwas „Neues in der Kunst machen. Mein Leitfaden war der Egoismus.“
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Immendorff, Jörg (1945-2007)
"Was Beuys schlecht fand, wurde übermalt; was er gut fand, wurde gestapelt.
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Immendorff, Jörg (1945-2007)
„Wenn Du eine engagierte Arbeit machst, die ehrlich ist, trifft sich der Begriff der Schönheit mit dem Begriff der Wahrheit.“
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Immendorff, Jörg (1945-2007)
„Einen Wechsel des Sujets vollzieht man, wenn die Neugier nachlässt und die Umstände wechseln. Sobald du innerlich nicht mehr überzeugt bist, suchst du dir ein anderes Gebiet.“
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Immendorff, Jörg (1945-2007
„Nach wie vor gilt, dass ein Bild ein ganz eigenes Leben fährt, also eine eigene Geschichte hat. Dabei ist vollkommen egal, aus welchen Motiven es gemalt wurde. Das Ergebnis ist letztlich wichtig, die Motive sind dann nur noch Zeitgeist.“
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Immendorff, Jörg (1945-2007)
"Ich hatte Anfang der siebziger Jahre meine gesamten Bilder im Akademiekeller...Wer einen Keilrahmen wollte, kriegte ein Bild für 5Mark. Ich wollte zu dieser Zeit lieber Transparante malen, Mietersolidarität unterstützen, ich war Hauptschullehrer und hatte kein Interesse an Ausstellungen. Da kam Werner und fragte, ob wir eine Ausstellung machen können."
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Immendorff, Jörg (1945-2007)
"Ich versuchte, Penck klarzumachen, warum ich Mao für den Größten hielt. Und er redete immer nur über Perry Rhodan. Wir redeten vollkommen aneinander vorbei. Eine absolute reale Sprachlosigkeit."
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Immendorff, Jörg (1945-2007)
"Für mich wurde das Gefühl, dass sich alle mit einem geteilten Deutschland abfanden, immer unerträglicher. Ich war nun der Einzige, der beinahe exzessiv gegen die Teilung angemalt hat."
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Immendorff, Jörg (1945-2007)
"Siegen heißt für mich, ein gutes Bild zu malen, und wenn das gelingt, siegt man immer, nicht zuletzt über sich selbst."
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Immendorff, Jörg (1945-2007)
"Ich bin pausenlos politisch aktiv, indem ich male. Ich bestehe auch als Maler darauf, ein politisch denkender Mensch zu sein, weil ich in meiner Malerei gesellschaftliche Dinge reflektiere, unter denen ich arbeiten muß. Aber ich bin in keiner Partei. Bei den Grünen bin ich schon ausgetreten, als die Beuys von der Wahlliste strichen."
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Immendorff, Jörg (1945-2007)
"Ich habe ja keine bestimmte Form der Wiedervereinigung gemeint. Also sicherlich nicht diese imperialistische Form, wo wir abgehalfterte Politiker gen Osten schicken und uns einen Dreck drum scheren, was mit dem Selbstbewußtsein der Leute drüben passiert. Mir war auch nicht so sehr an dieser deutschen Frage allein gelegen, weil jedem klar sein mußte, daß hinter den deutschen Teilstaaten die beiden Supermächte standen. [...] Ich habe unter anderem politische Elemente in den Kunstkontext gestellt. Das war damals neu. Und dann kam meine ganz real begründete Sehnsucht nach dem Fall der Mauer hinzu: Ich wollte ungehindert Freunde wie A. R. Penck treffen können." (Über "Café Deutschland")
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Immendorff, Jörg (1945-2007)
"Ich bin weder Erbe von Beuys, noch will ich das werden. Ich bin immer Immendorff gewesen. Beuys hat geholfen, daß ich Immendorff werde."
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Immendorff, Jörg (1945-2007)
"Ich bin kein Plastiker. Andrerseits haben wir alle gesehen, daß der Konventionalismus der Plastik der Gegenwart unbedingt frisches Blut brauchte und daß er dieses frische Blut vorwiegend von Malern bekam. Wir, die Maler, waren und sind die einzigen, die die konventionelle Vorstellung von Skulptur in Frage gestellt und versucht haben, die Ursprünge wieder freizukratzen, die riesige Schicht von Mißverständnissen, dieses ganze Stadtsparkassen-Eingangsbereichs-Gemansche beiseite zu schieben. Und natürlich gibt es dabei unterschiedliche Vorgehensweisen. Bei Baselitz, der eine starke Affinität zur afrikanischen Kunst hat (was ja auch inhaltlich bedeutsam ist), sieht das dann anders aus, weil die Afrikaner keine Skulpturen machten, um schöne Skulpturen zu haben. Bei denen hatte das Manifest-Charakter. Damit wurden böse Buben gebannt, Dschungelgeister."
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Immendorff, Jörg (1945-2007)
"Die Frage der Moral ist eine Schlüsselfrage, wie die Frage der Wahrheit. Ohne die innere Bereitschaft, diese Frage positiv zu beantworten, produzieren sie unweigerlich Müll. Das ist Umweltverschmutzung. Und es ist im Kern eine asoziale Haltung, die gegen einen selber gerichtet ist. Nicht nur, daß ich dem Nachbarn damit weh täte, nein, ich würde auch mir selber Schaden zufügen, würde mich unerkennbar machen."
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Immendorff, Jörg (1945-2007)
"Ich war weiss Gott, als ich anfing, nicht der supertalentierte Künstler. […] Ich habe das mit etwas anderem Wett machen können. Mir hat dann später, als es darum ging, eine Art Antikunst zu machen – nicht gegen die Kunst, sondern gegen die jeweils etablierte Kunst – vielleicht mehr meine Naivität oder meine Isolation geholfen, und dass ich nicht gut malen konnte."
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Bernhard von Clairvaux (1090-1153)
"Was sollen im Klosterhofe vor den Augen der lesenden und betrachtenden Brüder jene lächerlichen Ungeheuerlichkeiten, jene erstaunlich missgestalteten Schönheiten und verwunderlich schönen Missgestalten? Zu was die unflätigen Affen, zu was die wütenden Löwen, zu was die greulichen Zentauren, zu was die wilden Männer, zu was die fleckigen Tiger, zu was die fechtenden Streiter, zu was die blasenden Jäger? Du siehst an einem Kopfe viele Leiber und wiederum an einem Leib viele Köpfe. Hier wird an einem Vierfüßler ein Schlangenschwanz, dort an einem Fische der Kopf eines vierfüßigen Tieres sichtbar. Da trägt ein Vieh das Vorderteil eines Pferdes und die hintere Hälfte einer Ziege, hier präsentiert ein gehörntes Tier das Hinterteil eines Pferdes. Kurz, überall zeigt sich eine ebenso vielfältige wie wundersame Mannigfaltigkeit verschiedenartiger Bildungen, so dass man mit mehr Vergnügen in den Steinen als in den Büchern liest und den ganzen Tag lieber jene Sonderbarkeiten anstaunt als Gottes Gebote beherzigt. Großer Gott, wenn man sich der Possen nicht schämt, warum scheut man nicht wenigstens die Kosten?" (Berhard von Clairvaux in einem Brief an den Abt von St.Thierry aus Anlass der Ausschmückung der Abteikirche von Cluny über die wuchernde Fülle der symbolischen und allegorischen Gestalten in der Bauplastik seiner Zeit)
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Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832)
„Das klassische nenne ich das Gesunde und das Romantische das Kranke.“
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Albers, Josef (1888-1976)
"Gutes Lehren ist mehr ein Geben und Nehmen von Fragen als ein Geben und Nehmen von Antworten." (1970)
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Albers, Josef (1888-1976)
"Der Zweck der Mehrzahl unserer Farbübungen besteht darin, zu beweisen, daß die Farbe das relativste künstlerische Medium ist, und daß wir beinah niemals die Farbe als das wahrnehmen, was sie physikalisch ist."
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Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph von (1775-1854)
"Nehmt, kann man sagen, der Kunst die Objektivität, so hört sie auf zu sein, was sie ist, und wird Philosophie; gebt der Philosophie die Objektivität, so hört sie auf Philosophie zu sein, und wird Kunst. - Die Philosophie erreicht zwar daqs Höchste, aber sie bringt bis zu diesem Punkt nur gleichssam ein Bruchstück des Menschen. Kunst bringt den ganzen Menschen, wie er ist, dahin, nämlich zur Erkenntnis des Höchsten, und darauf beruht der ewige Unterschied und das Wunder der Kunst."
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Modersohn-Becker, Paula (1876-1907)
"In der Kunst geht es wie in der Liebe: Je mehr man gibt, desto mehr man empfängt."
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Modersohn, Otto (1865–1943)
"Malen ist kurz das: sehen, fühlen, machen."
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Chagall, Marc (1887-1985)
"Ich musste einen besonderen Beruf finden, eine Beschäftigung, die mich nicht zwingen würde, mich vom Himmel und den Sternen abzuwenden, und die mir erlauben würde meinen Sinn des Lebens zu finden. Ja, genau das suche ich."
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Niki de Saint Phalle (1930-2002)
"Ich wurde Künstlerin, weil es für mich keine Alternative gab."
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Warhol, Andy (1928-1987)
"Alles wird Kunst sein, und nichts wird Kunst sein, weil alles, wie ich glaube, schön ist."
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Holzer, Jenny (1950)
"Ich bemühe mich dauernd, nützliche Inhalte zu finden, sie faszinierend schön und für möglichst viele Menschen verfügbar zu machen."
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Orozco, Gabriel (1962)
"Es geht mir weniger darum, wie man ein 'guter' Künstler wird. Ich versuche, zu verstehen, warum es Kunst überhaupt gibt, oder warum wir Kunst brauchen."
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Rübsam, Peter (1941)
"Jede künstlerische Arbeit setzt eine geistige Fermentation des sinnlich Erfahrenen voraus."
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Koons, Jeff (1955)
"Als Künstler mag ich es, Dinge fortzusetzen und an neuen Sachen zu arbeiten... Das Neue gibt einem das Gefühl, dass man in der Lage ist, sich ständig weiter zu entwickeln und eine Vorstellung davon zu bekommen, wie groß die Kunst sein kann."
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Sitte, Willi (1921)
"Ich würde wieder Maler werden."
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Paz, Octavio (1914-1998)
"Sehen ist ein Akt, der völlige Übereinstimmung postuliert zwischen dem, der betrachtet und jenem, das er betrachtet. Sehen ist die ursprüngliche paradiesische Tautologie."
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Hollein, Max (1969)
"Wir müssen Kunst in der Breite vermitteln, gleichzeitig muss sich das Museum unterscheiden von der Geschwindigkeit der Straße und des Alltags."
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Horn, Rebecca (1944)
"Man muss Energie investieren, verschwenderisch sein und sich auch Fehler erlauben können."
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Balkenhol, Stephan (1957)
"Ich will alles auf einmal: Sinnlichkeit, Ausdruck, aber nicht zu viel; Lebendigkeit, aber keine oberflächliche Geschwätzigkeit; Momentanität, aber keine Anekdote; Witz, aber keinen Kalauer; Selbstironie, aber keinen Zynismus. Und in erster Linie eine schöne stille, bewegte, viel- und nichtssagende Figur."
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Grützke, Johannes (1937)
"Meine Bilder sind Ausdruck meiner persönlichen Erfahrungen... und ich dokumentiere in meinen Bildern, stellvertretend für Viele, allgemeine Erfahrungen... Die mich umgebende kleine Realität ist stellvertretend für die gesamte große Realität. Demzufolge ist meine Person stellvertretend für alle Personen."
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Oehlen, Albert (1954)
"Heute kann mir niemand erzählen, dass die Malerei am Ende ist, auch weil ich selbst zu viel vorhabe. Solange ich male ist keine Malerei zu Ende."
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Childish, Billy (1959)
"Wer originell sein will, muss erstmal aufhören, krampfhaft ein original sein zu wollen. Das fette, aufgeblähte Ego aufgeben. Originalität wird erst möglich, wo zuvor Authentizität ist."
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Drewermann, Eugen (1940)
"Ein Künstler formt sich durch die Klarheit ständig sich verändernder Beobachtung, die er festhalten möchte, weil sie zunächst keinerlei Zwecken folgt, sondern in sich selbst einen Erlebniswert trägt, der eine Kostbarkeit für sich bedeutet."
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Schlingensief, Christoph (1960-2010)
"Das Kunstwerk strahlt dann am meisten, wenn es sehr verwandt ist mit der Person des Künstlers."
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Becher, Hilla und Bernd (1934, 1931)
"Die Technik hat es nicht nötig, interpretiert zu werden... Die interpretiert sich selbst. Man muss nur die richtigen Objekte auswählen und präzise ins Bild rücken, dann erzählen sie ihr eigene Geschichte."
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Ungerer, Tomi (1931)
"Ich schreibe, was ich zeichne und zeichne, was ich schreibe."
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Grass, Günter (1927)
"Als bildender Künstler bin ich gelernter, als Schreiber ungelernter Künstler"
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Cartier-Bresson, Henri (1908-2004)
"Ein Fotograf muss nicht viel wissen. Er muss nur hinsehen."
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Friedrich, Caspar David (1774-1840)
"Warum, die Frag' ist oft zu mir ergangen, wählst du zum Gegenstand der
Malerei so oft den Tod, Vergänglichkeit und Grab? Um ewig einst zu leben,
muss man sich oft dem Tod ergeben."
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Friedrich, Caspar David (1774-1840)
"Wenn eine Gegend sich in Nebel hüllt, erscheint sie größer, erhabender und
erhöht die Einbildungkraft - gleich einem verschleierten Mädchen. Auge und
Phantasie fühlen sich mehr von der duftigen Ferne angezogen als von dem,
was so nah und klar vor Augen liegt."
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Kleist, Heinrich von (1777-1811)
"Herrlich ist es, in einer unendlichen Einsamkeit am Meeresufer, unter trübem
Himmel, auf eine unbegrenzte Wasserwüste, hinauszuschauen. Dazu gehört
gleichwohl, dass man dahin gegangen sei, dass man zurück muss, dass man
hinüber möchte, dass man es nicht kann, dass man alles zum Leben vermisst, und
die Stimme des Lebens dennoch im Rauschen der Flut, im Wehen der Luft, im
Ziehen der Wolken, dem einsamen Geschrei der Vögel, vernimmt. Dazu gehört ein
Anspruch, den das Herz macht, und ein Abbruch, um mich so auszudrücken, den
einem die Natur tut. Dies aber ist vor dem Bilde unmöglich, und das, was ich in dem Bilde selbst finden sollte, fand ich erst zwischen mir und dem Bilde, nämlich einen Anspruch, den mein Herz an das Bild machte, und einen Abbruch, den mir das Bild tat; und so ward ich selbst der Kapuziner, das Bild ward die Düne, das aber, wo hinaus ich mit Sehnsucht blicken sollte, die See, fehlte ganz. Nichts kann trauriger und unbehaglicher sein, als diese Stellung in der Welt: der einzige Lebensfunke im weiten Reiche des Todes, der einsame Mittelpunkt im einsamen Kreis. Das Bild liegt, mit seinen zwei oder drei geheimnisvollen Gegenständen, wie die Apokalypse da, … und da es, in seiner Einförmigkeit und Uferlosigkeit, nichts als den Rahmen zum Vordergrund hat, so ist es, wenn man es betrachtet, als ob einem die Augenlider weggeschnitten wären."
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Hitler, Adolf (1889-1945)
" 'Kunstwerke', die an sich nicht verstanden werden können, sondern als
Daseinsberechtigung erst eine schwulstige Gebrauchsanweisung benötigen, um
endlich jenen Verschüchterten zu finden, der einen so dummen oder frechen Unsinn
geduldig aufnimmt, werden von jetzt ab den Weg zum deutschen Volke nicht mehr
finden!
Alle diese Schlagworte wie: "inneres Erleben", "eine starke Gesinnung", "kraftvolles Wollen", "zukunftsträchtige Empfindung", "heroische Haltung", "bedeutsames Einfühlen", "erlebte Zeitordnung", "ursprüngliche Primitivität" usw., alle diese dummen, verlogenen Ausreden, Phrasen oder Schwätzereien werden keine Entschuldigung oder gar Empfehlung für an sich wertlose, weil einfach ungekonnte Erzeugnisse mehr abgeben."
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Tübke, Werner (1929–2004)
„Der Begriff DDR-Kunst ist bei mir negativ besetzt. Ich verstehe darunter etwas nicht zu Definierendes: nicht ganz modern, nicht ganz altmodisch, ein bisschen plakativ, ein bisschen optimistisch, sehr vereinfacht gemalt, aber nicht expressiv, und ohne Substanz. Die Anfangsjahre waren dabei am schlimmsten. Und: Ich zähle mich nicht zur DDR-Kunst. Wenn man an die denkt, denkt man bestimmt nicht an meine Bilder“ (1999)
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Tübke, Werner (1929–2004)
„Ich habe im Grunde als Zeichner begonnen, und ich werde wohl als Zeichner auch aufhören. Was dazwischenliegt – die Masse der Bilder, das Hauptwerk – wird erst später eingeschätzt werden können. Da hängt auch im Augenblick zu viel Mensch, Person dran. Mensch, Person, das muss erst weg, verschwinden hier oben samt der leidigen Politik – dann erst kann das Werk richtig Wirkung machen, wird man es auch klarer sehen: nackt.“ (1991)
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Heisig, Bernhard (1925-2011)
„Das bisher bekannt gewordene Ausmaß an Machtmißbrauch und Korruption in der ehemaligen Führungsspitze der DDR läßt mich die durch die damalige Staatsführung für meine künstlerische Arbeit mir erwiesenen Ehrungen nicht mehr als solche empfinden.“
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Klein, Yves (1928-1962)
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
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Chirico, Giorgio de (1888–1978)
"Von Malern, die verrückt malen, kann Picasso am meisten."
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Malewitsch, Kasimir (1878-1935)
"Ich habe mich selbst in eine Null der Formen verwandelt und mich aus dem tiefen Dreckwasser der Akademischen Kunst herausgefischt."
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Malewitsch, Kasimir (1878-1935)
"Nur stumpfsinnige und kraftlose Künstler verschleieren ihre Kunst durch Aufrichtigkeit. In der Kunst ist Wahrheit erforderlich, nicht aber Aufrichtigkeit."
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Malewitsch, Kasimir (1878-1935)
"Kunst hat kein Interesse mehr daran, Staat und Religion zu dienen, sie wünscht nicht länger, Illustration der Kulturgeschichte zu sein, sie will weiter nichts mehr mit dem Objekt als solchem zu tun haben, und glaubt, daß sie, ohne Objekte existieren kann."
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Malewitsch, Kasimir (1878-1935)
"Die Welt als Empfindung der Idee, unabhängig vom Bild – das ist der wesentliche Inhalt der Kunst. Das Quadrat ist nicht das Bild. So, wie der Schalter und der Stecker auch nicht der Strom sind." (1927)
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Malewitsch, Kasimir (1878-1935)
"Das Business hat mir immer Spaß gemacht. Denn Geld bedeutet Unabhängigkeit und Sicherheit im Leben. Was soll daran falsch sein?"
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Malewitsch, Kasimir (1878-1935)
"Man muß das Schöpfertum bewußt als Lebenszweck setzen, als Selbstvervollkommnung des Menschen, und daher müssen heute noch verbreitete Kunstansichten verändert werden: Die Kunst ist kein Bild des Genusses, der Dekoration, der Stimmung, der Erfahrung, keine Darstellung des Naturschönen."
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Bierce, Ambrose (1842-1914)
"Realismus: die Kunst einer Naturdarstellung aus der Krötenschau: der Zauber einer Landschaft, wie sie ein Maulwurf malt, die Geschichte, wie sie eine Spannerlarve schreibt."
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Fontane, Theodor (1819-1898)
"Realismus ist die künstliche Wiedergabe (nicht das bloße Abschreiben) des Lebens."
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Schiller, Friedrich von (1759-1805)
"Aber hat Natur uns viel entzogen, war die Kunst uns freundlich doch gewogen, unser Herz erwärmt an ihrem Licht."
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Fiedler, Conrad (1841-1895)
"Alle Kunst ist Entwicklung von Vorstellungen, wie alles Denken Entwicklung von Begriffen ist."
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Fontane, Theodor (1819-1898)
"Anstaunen ist auch eine Kunst. Es gehört etwas dazu, Großes als groß zu begreifen."
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Guttuso, Renato (1912-1987)
"Auch die Kunst ist revolutionäres Tun."
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Adorno, Theodor W. (1903-1969)
"Aufgabe von Kunst ist es heute, Chaos in die Ordnung zu bringen."
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Muthesius, Hermann (1861-1927)
"Dabei ist meist angenommen worden, dass ein Bauwerk erst anfange ein Kunstwerk zu werden, wenn es mehr tue als dem bloßen Bedürfnis zu genügen."
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Luc de Vauvenargues (1715-1747)
"Das Falsche, kunstvoll dargestellt, überrascht und verblüfft, aber das Wahre überzeugt und herrscht."
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Hofmannsthal, Hugo von (1874-1929)
"Das Schöne, auch in der Kunst, ist ohne Scham nicht denkbar."
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Prudhomme, Sully (1839-1907)
"Das Urteil der Bourgeoisie in den Dingen der Kunst ist naiv und brutal."
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Schatz, Gottfried (1936)
"Das Wunderbare an uns Menschen ist, dass wir zwei Vererbungssysteme besitzen - ein chemisches und ein kulturelles. [...] Unser chemisches System erhebt uns kaum über andere Tiere, doch unser kulturelles System ist in der Natur ohne Beispiel. Seine formende Kraft schenkt uns Sprache, Kunst, Wissenschaft und sittliche Verantwortung."
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Nietzsche, Friedrich (1844-1900)
"Damit es Kunst giebt, damit es irgend ein ästhetisches Thun und Schauen giebt, dazu ist eine physiologische Vorbedingung unumgänglich: der Rausch."
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Renner, Paul (1878-1956)
"Der Glaube an das Zählen und Messen verführt in allen Künsten zu den gröbsten Fehlern."
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Renner, Paul (1878-1956)
"Der künstlerisch Begabte sieht nicht nur, was er weiß, sondern er weiß auch, was er sieht."
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Piano, Renzo (1937)
"Der Beruf des Architekten ist eine abenteuerliche Tätigkeit: Ein Grenzberuf in der Schwebe zwischen Kunst und Wissenschaft, auf dem Grat zwischen Erfindung und Gedächtnis, zwischen dem Mut zur Modernität und echter Achtung der Tradition."
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Stifter, Adalbert (1805-1868)
"Der wahre Künstler stellt sich die Frage gar nicht, ob sein Werk verstanden werden wird oder nicht."
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Weibel, Peter (1944)
"Die Aufgabe der Kunst besteht darin, Türen zu öffnen, wo sie keiner sieht."
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Runge, Philipp Otto (1777-1810)
"Die Farbe ist die letzte Kunst und die uns noch immer mystisch ist und bleiben muss, die wir auf eine wunderlich ahnende Weise wieder nur in den Blumen verstehen."
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Tieck, Sophie (1775-1833)
"Die höchste Schönheit, die der Mensch erreichen kann, ist, dass er alle Leidenschaften zu einem Kunstwerk verarbeitet, dass er wie ein Gott über allen steht und sie regiert, so dass sie nur immer von der Kraft der Seele zeigen, aber nie in widrige Verzerrung ausarten."
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Destouches, Philippe N. (1680-1754)
"Die Kritik ist leicht, die Kunst ist schwer."
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Raupach, Ernst (1784-1852)
"Die Kunst erfreut, es nützt die Wissenschaft. Wo aber ist ein Nutzen ohne Freude, wo eine Freude, die nicht nützlich ist?"
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Marc, Franz (1880-1916)
"Die Kunst geht heute Wege, von denen unsre Väter sich nichts träumen ließen. Man hört die apokalyptischen Reiter in den Lüften; man fühlt eine künstlerische Spannung über ganz Europa, - überall winken neue Künstler sich zu: ein Blick, ein Händedruck genügt, um sich zu verstehen."
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Kirchner, Ernst Ludwig (1880–1938)
"Man kann Gesetze aus dem fertigen Werk ablesen, aber nie kann man auf Gesetzen und Vorwurf ein Werk aufbauen."
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Hamilton, Richard (1922-2011)
"Ich bin noch nicht davon überzeugt, daß es eines Tages möglich sein wird, einen Computer für die Bildverarbeitung zu bauen, der dem Gehirn von Velázquez ebenbürtig ist, oder einen Drucker herzustellen, der Hardcopies produziert, die die sinnliche Erfahrung seines großartigen Gemäldes Las Meninas vermitteln."
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Hamilton, Richard (1922-2011)
"Es gibt viele Wege, eine Druckgraphik herzustellen. Traurigerweise geht der Erfindergeist von Jahrhunderten und die Schöpferkraft vieler Künstler verloren, wenn alte Techniken durch neue abgelöst werden. Ein Handwerk ist fragiler, als wir meinen. Spezielle Fertigkeiten geraten nach dem Weggang großer Meister in Vergessenheit. Ihre Werkzeuge werden stumpf, wenn sie unbeachtet in einer Ecke liegen. Und der Wert ihrer Maschinen, die keinen Platz in einem Museum erhalten, wird auf das Gewicht, das sie als Altmetall auf die Waage bringen, reduziert."
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Hamilton, Richard (1922-2011)
"Ein Geschenk, das der Computer einem bekennenden Collagisten offeriert, ist das Maß an Kontrolle, das er über die Einzelelemente seiner Komposition erlangt. Jede Komponente des Bildes kann auf getrennten Ebenen überdeckt, ausgeschnitten, und in Hinblick auf die Farbe, Größe, Transparenz und Farbsättigung verändert werden.
Die Bestandteile lassen sich drehen, auf den Kopf stellen, krümmen oder verzerren. Ihre Position zu anderen Elementen kann verändert, und sie können hintereinander angeordnet werden. Die technischen Möglichkeiten der Computer-Collage scheinen unerschöpflich zu sein."
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Hamilton, Richard (1922-2011)
"Es gibt tatsächlich Künstler, die ihre Werke photographieren und diese Aufnahme danach drucken lassen. Aufgrund der Ähnlichkeit mit dem ursprünglichen Aquarell, Gemälde oder sonstigen Werk ist das Resultat dieses Prozesses für einige Kunstliebhaber als 'Künstlerdruck' vollkommen akzeptabel, gleichwohl es 'nur ein Photo' ist. Die Aufgabe, eine Photographie so neu zu kreieren […], daß das Ergebnis photographischer ist als das durch eine Linse hervorgebrachte Original, ist hingegen interessant, auch deshalb, weil sich die Simulation von der Photographie insbesondere durch die fehlenden Mängel unterscheidet."
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Hamilton, Richard (1922-2011)
"Alles, was man auf einen Scanner legen kann, wird irgendeine Art von Bild erzeugen."
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Le Corbusier (1887-1965)
"Man schafft Steine, Holz, Zement herbei; man macht mit ihnen Häuser, Paläste, das ist Sache der Konstruktion. Der Erfindungsgeist ist am Werk. Aber mit einem Mal greift es mir ans Herz, tut mir wohl, ich bin glücklich, ich sage: Das ist schön. Das ist Architektur. Die Kunst ist anwesend."
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Le Corbusier (1887-1965)
"Was ich in Barcelona sah - Gaudí - war das Werk eines Menschen von außerordentlicher Energie, Glauben und technischer Fähigkeit, offenbart in einem ganzen Leben als Steinmetz; eines Mannes, der den Stein vor seinen eigenen Augen und nach wirklich meisterhaften Zeichnungen meißeln ließ. Gaudí ist der Baumeister des "1900", der Berufsarchitekt in Stein, Eisen oder Ziegel. Gaudí war ein großer Künstler; nur diejenigen, die das empfindsame Herz der Menschen bewegen, bleiben und werden fortbestehen."
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Le Corbusier (1887-1965)
"Architektur ist das kunstvolle, korrekte und großartige Spiel der unter dem Licht versammelten Baukörper."
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Le Corbusier (1887-1965)
"Le Corbusier ist ein Pseudonym. Le Corbusier macht ausschließlich Architektur. Er verfolgt uneigennützige Interessen […] Das ist eine von Gewicht, Fleisch und Blut losgelöste Einheit. Er darf niemals (aber wird ihm das gelingen?) absinken. Ch. Édouard Jeanneret ist der Mann aus Fleisch und Blut, der alle glückstrahlenden oder verzweiflungsvollen Abenteuer eines ziemlich bewegten Lebens durchgemacht hat. Ch. Édouard Jeanneret malt, weil er – da er kein Maler ist – sich immer leidenschaftlich für die Malerei interessiert und schon immer gemalt hat."
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Le Corbusier (1887-1965)
"Man muss immer sagen, was man sieht, vor allem muss man immer - und das ist weitaus schwieriger - sehen, was man sieht."
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Le Corbusier (1887-1965)
"Architektur hat einen anderen Sinn und verfolgt andere Ziele, als Bauwerke hervorzuheben und Bedürfnisse zu befriedigen."
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Le Corbusier (1887-1965)
"Die nachfolgend dargestellten theoretischen Betrachtungen gründen sich auf langjährige praktische Erfahrung auf dem Bauplatze. Theorie verlangt knappe Formulierung. Es handelt sich hier keineswegs um ästhetische Phantasien oder Trachten nach modischen Effekten, sondern um architektonische Tatsachen, welche ein absolut neues Bauen bedeuten, vom Wohnhaus bis zum Palasthaus. Die dargestellten fünf grundlegenden Punkte bedeuten eine fundamental neue Ästhetik. Es bleibt uns nichts mehr von der Architektur früherer Epochen, sowenig wie uns der literarisch-historische Unterricht an den Schulen noch etwas geben kann."
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Le Corbusier (1887-1965)
"Den strengen Auflagen eines Pflichtprogramms unterworfen, verwenden die Ingenieure Formen hervorbringende und Formen betonende Elemente. Sie schaffen klare und eindrucksvolle plastische Tatsachen."
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Le Corbusier (1887-1965)
"Der echte Maler ahmt das Abenteuer der Natur nach."
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Le Corbusier (1887-1965)
"Alle Häuser sollten von Gesetzes wegen weiß sein."
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Le Corbusier (1887-1965)
"Man macht nicht Revolution, indem man revoltiert, sondern indem man die Lösung bringt."
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Le Corbusier (1887-1965)
"Der Städtebau verlangt Einheitlichkeit im Einzelnen, Bewegung im Ganzen."
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Le Corbusier (1887-1965)
"Das Haus ist eine Maschine zum Wohnen. Ein Sessel ist eine Maschine zum Sitzen."
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Le Corbusier (1887-1965)
"Ich glaube, dass jede Architektur, die sich an den Geist wendet, noch immer das Werk eines Einzelnen ist."
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Le Corbusier (1887-1965)
"Der Erfolg gehört den Findigen."
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Le Corbusier (1887-1965)
"Jeder hat seinen Lieblingsgegner. Ohne ihn wäre unser Glück nicht vollkommen."
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Le Corbusier (1887-1965)
"Die vortrefflichsten Dinge verlieren durch unzweckmäßige Planung ihren Wert."
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Le Corbusier (1887-1965)
"Wir müssen danach streben, Natur, Gebäude und Menschen in einer höheren Einheit zusammenzubringen."
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Le Corbusier (1887-1965)
"Sich immer treu bleiben ist eine beliebte Devise für Gewohnheitsmenschen."
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Le Corbusier (1887-1965)
"Der Gedanke an Möbel sollte ausgerottet und durch den Wunsch nach dem allein nötigen Equipment ersetzt werden."
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Le Corbusier (1887-1965)
"Die Baumassen, das ist Material. Wir geben ihnen Maß, wir führen sie in die Gleichung ein, sie erzeugen Rhythmen, sie sprechen in Zahlen, sie sprechen von Größenverhältnissen, sie sprechen vom Geist."
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Le Corbusier (1887-1965)
"Wenn man aus seinem Herzen und aus seinem Geist die unbeweglich gewordenen Vorstellungen des herkömmlichen Hauses reißt und die Frage von einem kritischen und sachlichen Standpunkt aus ins Auge fasst, wird man zur Hausmaschine, zum Haus in Serienbau gelangen, das gesund ist (auch sittlich gesund) und schön dank der Ästhetik der Arbeitsmittel, die unser Leben begleiten."
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Le Corbusier (1887-1965)
"Um das Programm Loucheur zu verwirklichen [Ein Wohnbauförderprogramm zur Überwindung der immensen Wohnungsnot nach dem Weltkrieg], muss man demnach alle heute noch bei den Architekten in Ehren stehenden Gepflogenheiten vollständig umbilden, muss die ganze Vergangenheit und alle Erinnerungen an früher durch das Sieb der vernünftigen Überlegung sieben, muss das Problem in derselben Weise stellen, wie die Ingenieure das Problem des Flugverkehrs gestellt haben, und muss Maschinen zum Wohnen bauen."
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Vitruv (70-22 v.Chr.)
"Architektur beruht auf drei Prinzipien: Firmitas (Festigkeit, Stabilität), Utilitas (Zweckmässigkeit, Nützlichkeit) und Venustas (Anmut, Schönheit)."
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Schinkel, Karl Friedrich (1781–1841)
"Der Architekt ist Veredler aller menschlichen Verhältnisse."
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Libeskind, Daniel (1956)
"Ich finde, dass Architektur eine grundsätzlich optimistische Kunst ist. Als Architekt musst du an die Zukunft glauben. Du kannst weder Zyniker noch Skeptiker sein, sonst wärst du kein Architekt."
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Enzensberger, Hans Magnus (1929)
"Jeder Städtebewohner weiß, dass die Architektur, im Gegensatz zur Poesie, eine terroristische Kunst ist."
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Colani, Luigi (1928)
"Jedes Spinnennetz ist eine Offenbarung gegenüber dem, was an Architektur heute gemacht wird."
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Wilde, Oscar (1854-1900)
"Wäre die Natur behaglich, hätten die Menschen die Architektur nicht erfunden."
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Schinkel, Karl Friedrich (1781–1841)
"Die Architektur ist die Fortsetzung der Natur in ihrer konstruktiven Tätigkeit."
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Muthesius, Hermann (1861-1927)
"Dabei ist meist angenommen worden, dass ein Bauwerk erst anfange ein Kunstwerk zu werden, wenn es mehr tue als dem bloßen Bedürfnis zu genügen."
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Libeskind, Daniel (1946)
"Ich bin nun einmal kein Zyniker oder Skeptiker, sondern ein Optimist. Das ist die wichtigste Vorraussetzung, um Architekt zu werden."
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Eiermann, Egon (1904-1970)
"Architektur hat mit Kunst nichts zu tun, ist reine Gedankenarbeit. Architektur entsteht heute nach ökonomischen, konstruktiven und funktionellen Gesetzmäßigkeiten."
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Aalto, Alvar (1898-1976)
"Nichts Altes wird neu geboren. Aber es verschwindet auch nicht ganz. Und das was einmal war kommt immer wieder in neuer Form."
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Taut, Bruno (1880-1938)
"Wie die Räume ohne den Menschen aussehen ist unwichtig, wichtig ist nur, wie die Menschen darin aussehen."
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Alberti, Leon Battista (1404–1472)
"Schönheit entsteht dadurch, dass die einzelnen Teile untereinander und zum Ganzen in gutem Verhältnis stehen, ohne dass etwas hinzugefügt oder weggenommen werden könnte, das die ganze Harmonie zerstören würde."
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Burckhardt, Jacob (1818-1897)
"Zu Alberti verhielt sich Leonardo da Vinci wie zum Anfänger der Vollender."
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Burckhardt, Jacob (1818-1897)
"Denn der Geist hat Wandelbarkeit, aber nicht Vergänglichkeit."
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Burckhardt, Jacob (1818-1897)
"Aber so wenig als im Leben des Einzelnen ist es für das Leben der Menschheit wünschenswert, die Zukunft zu wissen."
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Burckhardt, Jacob (1818-1897)
"Alle echte Überlieferung ist auf den ersten Anblick langweilig, weil und insofern sie fremdartig ist. Sie kündet die Anschauungen und Interessen ihrer Zeit für ihre Zeit und kommt uns gar nicht entgegen, wärend das moderne Unechte auf uns berechnet, daher pikant und entgegenkommend gemacht ist."
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Burckhardt, Jacob (1818-1897)
"Der Geist ist die Kraft, jedes Zeitliche ideal aufzufassen."
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Burckhardt, Jacob (1818-1897)
"Der Ruhm, welcher von denen flieht, die ihn suchen, folgt denen nach, welche sich nicht um ihn bemühen."
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Burckhardt, Jacob (1818-1897)
"Die Weltreligionen sind es, welche die größten historischen Krisen herbeiführen. Sie wissen von Anfang an, dass sie Weltreligionen sind, und wollen es sein."
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Burckhardt, Jacob (1818-1897)
"Nicht jede Zeit findet ihren großen Mann, und nicht jede große Fähigkeit findet ihre Zeit."
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Burckhardt, Jacob (1818-1897)
"Nur in der Bewegung, so schmerzlich sie sei, ist Leben."
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Burckhardt, Jacob (1818-1897)
"Und nun ist die Macht an sich böse, gleichviel wer sie ausübe. Sie ist kein Beharren, sondern eine Gier und eo ipso unerfüllbar, daher in sich unglücklich und muß also andere unglücklich machen."
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Burckhardt, Jacob (1818-1897)
"Wenn der Geist sich einmal seiner selbst bewusst geworden, bildet er von sich aus seine Welt weiter."
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Otto, Frei (1925)
"Ich habe wenig gebaut. Ich habe aber viele „Luftschlösser“ ersonnen. Warum die wenigen realen Gebäude, die ich selbst machte oder mitmachte, so bekannt wurden, ist mir selbst ein Rätsel, denn die Mehrzahl existierte nur eine kurze Zeit."
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Otto, Frei (1925)
"Ich muss mich selbst fragen, ob ich etwa auch einer der vielen Architekten bin, die als Dirigenten des Bauens das arrangieren, was andere vor ihnen als Erfinder und komponierende Entwerfer erfunden haben. Sicherlich nicht. Manche nennen mich auch Ingenieur. Vom Herzen bin ich Gestaltsucher und manchmal auch Gestaltfinder, der sich der Unvollkommenheit seines Tuns und seiner Produkte bewusst ist. Die gesuchte Idealgestalt sehe ich nur mit dem inneren Auge, die Realisation ist meist weit da von entfernt.
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Otto, Frei (1925)
"Über die Formenwelt der gängigen Architektur szene und über heutige Stile und Architekturmoden möchte ich hier nicht reden. Sie interessieren mich nicht. Ich versuche Natur zu verstehen, auch wenn ich eingesehen habe, dass Natur wohl nie von einem Lebewesen, das selbst ein Objekt der Natur ist, verstanden werden kann."
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Otto, Frei (1929)
"„Weniger ist mehr“, dieses Wort faszinierte mich: Weniger Häuser, weniger Material, weniger Beton und weniger Energie verbrauchen, aber menschlich bauen unter Verwendung dessen, was vorhanden ist: Erde, Wasser, Luft. Naturnah bauen und aus wenig viel machen, vor dem ersten Strich einer Zeichnung kritisch beobachten und nachdenken. Lieber gar nicht bauen als zu viel bauen! Das waren alte und neue Ziele."
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Otto, Frei (1929)
"Das Wohnen im inneren und äußeren Garten, das Wohnen im Grünen und unter begrünten Dächern war mir wichtig. Vor allem aber drängte es mich zur Entwicklung der leichtesten aller Häuser, der Schalen und der Zelte."
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Otto, Frei (1929)
"Eine neue Welt öffnete sich uns, eine neue Sicht der Natur. Unsere Arbeit wurde mir nun wichtiger als das Bauen von Häusern. Wir wollten reinste Grundlagenforschung betreiben. Wir wollten wissen, wie die Welt der lebenden und der nicht lebenden Natur entstanden ist, wie ihre Gestalten sich entwickelt haben und welche Konstruktionen sie zusammenhalten und verändern. Wir wollten wissen, ob unsere kühne Behauptung „Im Anfang war der Pneu“ wirklich stimmt, ob dieses leichteste aller Flächentragwerke zur Vorstufe des Lebens und schließlich zur Alge und Bakterie und allem, was danach kam, führte. Wir wollten Natur erfahren und die Schöpfung etwas mehr verstehen."
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Otto, Frei (1929)
"Der Mensch formt seine Häuser, dann formen die Häuser den Menschen."
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Otto, Frei (1929)
"Wir suchen jene Baukunst, die aufgrund ähnlicher Prozesse entsteht, wie die Konstruktionen der Natur. (...) Ich entwerfe nicht, ich suche."
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Otto, Frei (1929)
"Eine Seilnetz- oder Zeltkonstruktion ist [...] die allereinfachste Konstruktion: Sie formt sich selbst, sie ist in sich stabil und kann nicht zusammenfallen."
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Otto, Frei (1929)
"Ich bin als Student 1950 für ein halbes Jahr nach Amerika gegangen und habe verschiedene Architekten wie Mendelsohn, Frank Lloyd Wright, Charles Eames und Eero Saarinen besucht. Dabei bin ich durch Zufall auf den Entwurf Matthew Nowickis für die Raleigh-Arena in North Carolina gestoßen. Das war das erste große Seilnetzdach, allerdings nicht vorgespannt, wie ich fälschlicherweise meinte. Das Gebiet hat mich gereizt, weil ich mich mit dem Leichtbau beschäftigt hatte. Dann habe ich meine Dissertation darüber geschrieben und bin mit dem Zeltbau in Berührung gekommen. Ich habe festgestellt, dass das Zelt auch eine zugbeanspruchte flexible Konstruktion ist und zum Seilnetz grundsätzlich kein Unterschied besteht, weder formal noch konstruktiv."
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Hitchcock, Alfred (1899–1980)
„Die Filmmontage ist die einzig neue Kunstform, die das Zwanzigste Jahrhundert hervorgebracht hat.“
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Truffaut, François (1932-1984)
„Die Montage ist die Kritik am Gedrehten, so wie das Drehen die Kritik am Drehbuch ist.“
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Hitchcock, Alfred (1899-1980)
„Wir Regisseure machen einen Film erfolgreich. Der Name des Regisseurs sollte im Bewusstsein des Publikums mit der Qualität eines Produktes gleichgesetzt werden. Schauspieler kommen und gehen, doch der Name des Regisseurs sollte klar im Bewusstsein des Publikums haften bleiben.“
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Hitchcock, Alfred (1899-1980)
„Je gelungener der Schurke ist, umso gelungener ist der Film.“
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Hitchcock, Alfred (1899-1980)
„Filme zu drehen, das bedeutet für mich zuerst und vor allem, eine Geschichte zu erzählen. Diese Geschichte darf unwahrscheinlich, aber sie darf nie banal sein. Sie sollte dramatisch und menschlich sein. Das Drama ist ein Leben, aus dem man die langweiligen Momente herausgeschnitten hat.“
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Hitchcock, Alfred (1899-1980)
„Bei der üblichen Form von Suspense ist es unerlässlich, dass das Publikum über die Einzelheiten, die eine Rolle spielen, vollständig informiert ist. Sonst gibt es keinen Suspense“
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Hitchcock, Alfred (1899-1980)
„Es könnte ein schottischer Name sein aus einer Geschichte über zwei Männer, die Zug fahren. Der eine Mann fragt: ‚Was ist das für ein Päckchen in der Gepäckablage?‘ ‚Nun,‘ sagt der andere Mann, ‚das ist ein MacGuffin.‘ ‚Was ist ein MacGuffin?‘ ‚Ein MacGuffin ist eine Vorrichtung, um im schottischen Hochland Löwen zu fangen.‘ ‚Aber im schottischen Hochland gibt es doch gar keine Löwen.‘ ‚Nun, dann ist es eben auch kein MacGuffin.‘ Sehen Sie, ein MacGuffin ist gar nichts.“
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Hitchcock, Alfred (1899-1980)
„Die Filmtechnik erlaubt einem, alles zu bekommen, was man will, alle Bilder so zu realisieren, die man sich vorgestellt hat. Es gibt also keinen Grund, auf etwas zu verzichten oder sich auf einen Kompromiss einzulassen zwischen dem gewünschten und dem erreichten Bild. Wenn nicht alle Filme wirklich einwandfrei sind, liegt das daran, dass es in unserer Industrie zu viele Leute gibt, die nichts von der Bildsprache verstehen.“
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Hitchcock, Alfred (1899-1980)
„Ich war nie besonders scharf auf Frauen, die ihren Sex wie Tand um den Hals trugen.“
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Hitchcock, Alfred (1899-1980)
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realität."
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Hitchcock, Alfred (1899-1980)
"Spannung ist Kaugummi fürs Gehirn."
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Hitchcock, Alfred (1899-1980)
"Krimi-Regisseur: ein Mann, der im Dunkeln Gänsehaut verkauft."
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Hitchcock, Alfred (1899-1980)
"Ich finde die subtile Art ihrer Sexualität [Grace Kelly] attraktiv. Grace brachte viel mehr Erotik rüber als die durchschnittliche Sexbombe. Bei Grace musste man es selbst herausfinden."
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Hitchcock, Alfred (1899-1980)
"Ich muss Ihnen gestehen, die Liebe zum Kino ist mir wichtiger als jede Moral."
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Hitchcock, Alfred (1899-1980)
"Dem fabelhaften Cary Grant gibt man keine Regieanweisung. Man stellt ihn einfach vor die Kamera und überlässt es dem Publikum, sich mit ihm zu identifizieren."
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Hitchcock, Alfred (1899-1980)
"Ich bin ein visueller Mensch."
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Hitchcock, Alfred (1899-1980)
"Zweifellos hat es perfekte Morde gegeben, sonst wüsste man ja etwas von ihnen."
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Hitchcock, Alfred (1899–1980)
"Spannung ist wie eine Frau. Je mehr der Phantasie überlassen bleibt, desto größer wird die Erregung."
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Hitchcock, Alfred (1899–1980)
"Das wichtigste beim Film ist, daß das Publikum nicht einschläft."
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Hitchcock, Alfred (1899–1980)
"Nichts beleidigt meinen Geschmack mehr, als der Verbrecher, der Leute umbringt, die ihm nicht richtig vorgestellt wurden."
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Hitchcock, Alfred (1899–1980)
"Kunst kommt für mich vor Demokratie."
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Hitchcock, Alfred (1899–1980)
"Für mich ist Kino nicht ein Stück Leben, sondern ein Stück Kuchen."
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Hitchcock, Alfred (1899–1980)
"Ich fand immer, man soll auf der Leinwand ein Minimum tun, um ein Maximum an Publikumswirkung zu erzielen. Ich finde das Publikum soll mitarbeiten."
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Hitchcock, Alfred (1899–1980)
"Der Konflikt ist die Grundlage jeder Dramatik. Deshalb ist Komik so wichtig. Komik läßt die Würde verschwinden, läßt das Normale verschwinden, sie ist das Anormale."
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Hitchcock, Alfred (1899–1980)
"Nichts in der Welt ist so langweilig wie die Logik."
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Hitchcock, Alfred (1899–1980)
"Die Länge eines Films sollte in einem direkten Verhältnis zum Fassungsvermögen der menschlichen Blase stehen."
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Hitchcock, Alfred (1899–1980)
"Der Star ist dem Kinopublikum eine Art lieber Verwandter. Und nichts ist für Menschen aufregender und amüsanter als zuzusehen, wie liebe Verwandte in Schwierigkeiten geraten."
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Hitchcock, Alfred (1899–1980)
"Eine Frau, die sich öffentlich auszieht, gleicht einem Thriller-Regisseur, der im Vorspann die Lösung bekannt gibt."
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Hitchcock, Alfred (1899–1980)
"Bevor ich einen Film mache, sind auch die kleinsten Einzelheiten in meinem Kopf schon fertig. Mir ist dann, als hätte ich den Film schon gesehen, und deshalb mache ich ihn manchmal gar nicht."
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Hitchcock, Alfred (1899–1980)
"Der Film ist vielleicht die einzige Branche, in der sich mancher als Meister fühlt, bevor seine Lehrzeit überhaupt begonnen hat."
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Hitchcock, Alfred (1899–1980)
"Entscheidend ist, daß man das Publikum bewegt, und daß die Bewegung erwächst aus der Art, wie man eine Geschichte erzählt. Ein gutes Buch ergibt nicht unbedingt einen guten Film."
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Hitchcock, Alfred (1899–1980)
"Fernsehen ist wie ein amerikanischer Toaster. Man drückt den Knopf und es taucht immer dasselbe auf."
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Hitchcock, Alfred (1899–1980)
„Versuche das Publikum immer soviel leiden zu lassen wie möglich.“
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Hitchcock, Alfred (1899–1980)
„Umso erfolgreicher der Bösewicht, umso erfolgreicher der Film.“
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Hitchcock, Alfred (1899–1980)
„Die einzige Möglichkeit meine Ängste los zu werden ist sie zu verfilmen.“
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Hitchcock, Alfred (1899–1980)
„Das Fernsehen hat den Mord wieder ins Haus gebracht - dorthin, wo er hingehört.“
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Scotus, Johannes Duns (1266-1308)
„Kunst ist eine Fähigkeit, nach wahrhaften Grundsätzen zu produzieren (wie Aristoteles im Buch VI der »Ethik« schreibt); wird diese Definition im weitesten Sinne genommen, dann ist Kunst der richtige Grundsatz, um eine andere Fähigkeit zu dirigieren und zu korrigieren, welche der Kunst gemäß zur Tätigkeit führen soll; und im engeren Sinne ist Kunst eine Fähigkeit, die auf wahrhaften Grundsätzen beruht, aber nur die Fähigkeit, die Korrektheit von Handlungen zu erfassen, und nicht eine dirigierende oder korrigierende Fähigkeit.“
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Scotus, Johannes Duns (1266-1308)
„Die Kunst verhält sich so zu den Machbarkeiten wie die Klugheit zu den Handlungen, denn die Kunst ist der rechte Begriff des Machbaren.“
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Arvatov, Boris (1896-1940)
„Kunst = können“
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Rôshi, Sawaki Kôdô (1880-1965)
"Religion beginnt mit Wissenschaft und hört mit Kunst auf."
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Schlegel, Karl Wilhelm Friedrich von (1752-1829)
"Seitdem sich die Philosophie aus den mathematischen und physikalischen Wissenschaften in das Gebiet der Worte und der reinsten, höchsten Abstraktion zurückgezogen, wohin dem Künstler ganz zu folgen, keinesweges angemessen ist; und seitdem Religion wenigstens aus dem, was äußerlich so heißt, völlig verschwunden ist, dürfte für den Maler, dessen Kunst doch auch eine umfassende, universelle, nicht so beschränkte Kunst ist, als Plastik und Musik, kein anderer Rat bleiben, als sich an die universellste Kunst aller Künste anzuschließen, an die Poesie, wo er, wenn er sie gründlich studiert, beides vereinigt finden wird, sowohl die Religion als die Philosophie der alten Zeit. Dass nun eine solche poetische Absicht in den Gemälden der alten, sowohl italienischen als deutschen Schule durchaus vorhanden, ja der eigentliche Zweck der Mahler sei, das ließe sich durch vollständige Induktion beweisen, und unsre Darstellung hiesiger Kunstwerke der alten Schule ist nichts anders als ein Beitrag dazu, da wir vorzüglicherweise die poetische Absicht deutlich zu machen überall uns angelegen sein lassen."
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Feuerbach, Ludwig (1804-1872)
"Die Kunst ist nur Kunst, wo sie sich Selbstzweck, wo sie absolut frei, sich selbst überlassen ist, wo sie keine höheren Gesetze kennt als ihre eigenen, die Gesetze der Wahrheit und der Schönheit."
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Schweitzer, Albert (1875-1965)
"Alle Äußerungen über Kunst sind ein Reden in Gleichnissen."
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Guardini, Romano (1885-1968)
"In der Kunst will der Künstler nichts, als jene innere Spannung überwinden, das höhere Leben, nach dem er verlangt und das er in der Wirklichkeit immer nur annäherungsweise erreicht, in der Welt der Vorstellung zum Ausdruck bringen. Der Künstler will nichts, als sein Wesen und Sehnen ausschaffen, der innern Wahrheit äußere Gestalt geben. Und der Beschauer soll vor dem Kunstwerke nichts wollen, als dass er in ihm sich aufhalte, atme, frei sich bewege, des eigenen Wesensbesten sich bewußt werde, die Erfüllung der innersten Sehnsucht ahne. Nicht aber soll er überlegen und "vernünftig" denken und Belehrung und gute Ermahnung suchen."
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Marcuse, Herbert (1898-1979)
"Permanenter ästhetischer Umsturz - das ist die Aufgabe der Kunst. Es geht um jeden Einzelnen und die Solidarität von einzelnen; nicht nur um Klassen und Massen."
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Prigogine, Ilya (1917-2003)
"Unser Jahrhundert ist ein Jahrhundert der Suche, neuer Formen der Kunst, der Musik, der Literatur und neuer Formen der Wissenschaft. Jetzt, fast am Ende dieses Jahrhunderts, können wir noch immer nicht vorhersagen, wohin dieses neue Kapitel der menschlichen Geschichte führen wird, doch eines ist zu diesem Zeitpunkt gewiss: Es hat einen neuen Dialog zwischen der Natur und dem Menschen eröffnet."
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Arnim, Bettina von (1785-1859)
So vertritt die Kunst allemal die Gottheit, und das menschliche Verhältnis zu ihr ist Religion, was wir durch die Kunst erwerben, das ist von Gott, göttliche Eingebung, die den menschlichen Befähigungen ein Ziel steckt, was er erreicht.
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Neumann, Erich 1905-1960)
"Gerade in der Großartigkeit der modernen Kunst, die keineswegs ihre Mitte verloren hat, sondern mit verzweifeltem Mut ebenso wie die Wissenschaft neue Formwelten entdeckt und einer erweiterten und nicht mehr harmlos behüteten menschlichen Wirklichkeit entspricht, zeigt sich eine neue Ehrlichkeit und Echtheit des modernen Menschen an, die in ihrem Mut, der mit Notwendigkeit oft der Mut der Verzweiflung ist, in der Geschichte der Menschheit einzigartig dasteht. Der Mensch allerdings scheint in dieser Welt auf sich selber zurückgeworfen zu sein. In dieser Einsamkeit erfährt er zunächst nur in den Durchbrüchen der ganz Großen auch den aufbrechenden Trost."
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Aivanhov, Omraam Mikhaël (1900-1986)
"Der schöpferische Instinkt ist tief im Menschen verwurzelt. Aber wenn er die Fähigkeiten, die es ihm ermöglichen, mit den höheren Welten in Verbindung zu treten, nicht entwickelt hat, dann werden seine Werke nur Kopien, eproduktionen und keine wahren Schöpfungen sein. Die wahre Schöpfung ruft Elemente spiritueller Natur herbei. Der Künstler, der etwas erschaffen will, muss sich selbst übertreffen, sich überflügeln, das heißt, er muss sich durch Gebet, Meditation und Kontemplation bis zu den himmlischen Regionen erheben, um dort Elemente zu empfangen, die er in seiner Arbeit verwenden wird. Nur unter dieser Bedingung übertreffen seine Werke seinen gewöhnlichen Bewusstseinszustand und verdienen es wirklich, als "Meisterwerk" bezeichnet zu werden."
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Heidegger, Martin (1889-1976)
"In der Kunst geschieht Wahrheit als Offenbarwerden des Seienden."
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Mann, Thomas (1875-1955)
"Kunst ist Geist, und der Geist braucht sich ganz und garnicht auf die Gesellschaft, die Gemeinschaft verpflichtet zu fühlen, - er darf es nicht, meiner Meinung nach, um seiner Freiheit, seines Adels willen. Eine Kunst, die „ins Volk geht“, die Bedürfnisse der Menge, des kleinen Mannes, des Banausentums zu den ihren macht, gerät ins Elend, und es ihr zur Pflicht zu machen, etwa von Staates wegen; nur eine Kunst zuzulassen, die der kleine Mann versteht, ist schlimmstes Banausentum und der Mord des Geistes."
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Benn, Gottfried (1886-1956)
"Große Kunst wird zwar immer aus sich alleine entstehen, aber ein Volk für sie fähig zu erhalten, dazu bedarf es einer gewissen Pflege von Wissen und einer Erziehung zu gedanklicher Aufmerksamkeit."
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Deschner, Karlheinz (1924-2014)
"Kunst ist, was übrigbleibt, ohne zu altern."
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Frank, Leonhard (1882-1961)
"Kunst ist Weglassen."
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Graff, Sigmund (1898-1979)
"Die Kunst setzt sich überall selbst Schranken, wenn sie das Gefühl der Freiheit hat. Kein echter Künstler geht weiter, als sein Wert reicht."
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Hölderlin, Friedrich (1770-1843)
"Die Kunst ist der Übergang aus der Natur zur Bildung und aus der Bildung zur Natur."
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Koestler, Arthur (1905-1983)
"Die Weigerung, an die Endgültigkeit des Todes zu glauben, ließ Pyramiden im Wüstensand entstehen, führte zu festgefügten ethischen Grundsätzen und wurde zum wichtigsten Inspirationsquell künstlerischer Schöpfungen."
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Lukács, Georg (1885-1971)
"Die Kunst ist - im Verhältnis zum Leben - immer ein Trotzdem."
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Niederreuther, Thomas (1909-1990)
"Kunst ist ein Werturteil, das sich durchgesetzt hat."
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Werfel, Franz (1890-1945)
"Religion ist das unaufhörliche Zwiegespräch der Menschheit mit Gott. Kunst ist ihr Selbstgespräch."
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Aristoteles (384 - 322)
„Mathematik zeichnet sich aus durch Ordnung, Symmetrie und Beschränkung. Dies sind die größten Formen des Schönen.“
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Greser & Lenz
„Dass wir uns mit den Mitteln der Komik über alles unterhalten können, das ist doch ein Teil unserer Kultur. Wir alle machen ja auch Witze über uns selbst, sie gehören zum Leben. Warum sollte es irgendein Thema geben, über das man keinen Witz machen darf?“ (2012)
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Faure, Élie (1873-1937)
„Die gesamte Kunst ist im Leben der Gattung eine symbolische Darstellung der Liebestragödie, die das Leben des Individuums verklärt und erschüttert.“
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Dali, Salvador (1904-1989)
"Picasso ist Maler, ich auch; Picasso ist Spanier, ich auch; Picasso ist Kommunist, ich auch nicht.“
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Picasso, Pablo (1881-1973)
„Jede Unterhaltung mit dem Piloten ist verboten.“
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Kraus, Karl (1874-1936)
"Wenn die Sonne der Kultur tief steht, werfen selbst die Zwerge lange Schatten."
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Kraus, Karl (1874-1936)
"Wenn die Eltern schon alles aufgebaut haben, bleibt den Söhnen und Töchtern nur noch das Einreißen."
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Kraus, Karl (1874-1936)
"Wenn ein Künstler Konzessionen macht, so erreicht er nicht mehr als der Reisende, der sich im Ausland durch gebrochenes Deutsch verständlich zu machen sucht."
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Kraus, Karl (1874-1936)
"Es gibt Schriftsteller, die schon in zwanzig Seiten ausdrücken können, wozu ich manchmal sogar zwei Zeilen brauche."
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Kraus, Karl (1874-1936)
"Der gesunde Menschenverstand sagt, daß er mit einem Künstler bis zu einem bestimmten Punkt ›noch mitgeht‹. Der Künstler sollte auch bis dort die Begleitung ablehnen."
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Kraus, Karl (1874-1936)
"Der Bürger duldet nichts Unverständliches im Haus."
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Kraus, Karl (1874-1936)
"Vervielfältigung ist insofern ein Fortschritt, als sie die Verbreitung des Einfältigen ermöglicht."
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Kraus, Karl (1874-1936)
"Die Kunst ist dem Philister der Aufputz für des Tages Müh' und Plage. Er schnappt nach den Ornamenten, wie der Hund nach der Wurst."
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Kraus, Karl (1874-1936)
"An einem wahren Porträt muß man erkennen, welchen Maler es vorstellt."
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Kraus, Karl (1874-1936)
"Wer offene Türen einrennt, braucht nicht zu fürchten, daß ihm die Fenster eingeschlagen werden."
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Kraus, Karl (1874-1936)
"Man glaubt gar nicht, wieviel Höflichkeit die angestrengte Beschäftigung mit der Schönheit erzeugt."
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Kraus, Karl (1874-1936)
"Der Ästhet verhält sich zur Schönheit wie der Pornograph zur Liebe und wie der Politiker zum Leben."
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Kraus, Karl (1874-1936)
"Haß muß produktiv machen. Sonst ist es gleich gescheiter, zu lieben."
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Kraus, Karl (1874-1936)
"Der Maler hat es mit dem Anstreicher gemeinsam, daß er sich die Hände schmutzig macht. Eben dies unterscheidet den Schriftsteller vom Journalisten."
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Kraus, Karl (1874-1936)
"Wissenschaft ist Spektralanalyse. Kunst ist Lichtsynthese."
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Kraus, Karl (1874-1936)
"Schon mancher hat durch seine Nachahmer bewiesen, daß er kein Original ist."
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Kraus, Karl (1874-1936)
"Die wahren Wahrheiten sind die, die man erfinden kann."
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Kraus, Karl (1874-1936)
"Kokoschka hat ein Porträt von mir gemacht. Schon möglich, daß mich die nicht erkennen, die mich kennen. Aber sicher werden mich die erkennen, die mich nicht kennen."
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Kraus, Karl (1874-1936)
"In der Kunst kommt es nicht darauf an, daß man Eier und Fett nimmt, sondern daß man Feuer und Pfanne hat."
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Kraus, Karl (1874-1936)
"Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage, und ich sage nicht, was sie hören möchte."
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Kraus, Karl (1874-1936)
"Die Verzerrung der Realität im Bericht ist der wahrheitsgetreue Bericht über die Realität."
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Kraus, Karl (1874-1936)
"Es gilt, der Weltbestie Intelligenz, an deren Haß der Künstler stirbt, aber von deren Haß die Kunst lebt, den Genickfang zu geben."
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Kraus, Karl (1874-1936)
"Mit einem Blick ein Weltbild erfassen, ist Kunst. Wie viel doch in ein Auge hineingeht!"
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Kraus, Karl (1874-1936)
"Der Journalismus hat die Welt mit Talent verpestet, der Historizismus ohne dieses."
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Kraus, Karl (1874-1936)
"Phantasie macht nicht Luftschlösser, sondern Luftschlösser aus Baracken."
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Kraus, Karl (1874-1936)
"Manche Talente bewahren ihre Frühreife bis ins späte Alter."
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Kraus, Karl (1874-1936)
"Ein Original ist heute, wer zuerst gestohlen hat."
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Kraus, Karl (1874-1936)
"Der achtstündige Arbeitstag: das übrige gehöre der Kultur. Und ihr glaubt, daß sie auf das Geschäft eingehen wird?"
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Kraus, Karl (1874-1936)
"Der Nachahmer verfolgt die Spuren des Originals und hofft, irgendwo müsse ihm das Geheimnis der Eigenart aufgehen. Aber je näher er diesem kommt, um so weiter entfernt er sich von der Möglichkeit, es zu nützen."
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Kraus, Karl (1874-1936)
"Phantasie hat ein Recht, im Schatten des Baumes zu schwelgen, aus dem sie einen Wald macht."
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Kraus, Karl (1874-1936)
"Diese finden jenes, jene dieses schön. Aber sie müssen es »finden«. Suchen will es keiner."
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Kraus, Karl (1874-1936)
"Rascher Erfolg wirkt meistens wie ein heißes Frühjahr: er lockt tausend Blüten in kurzer Zeit hervor, aber ihm folgt nicht ein fruchtreicher Herbst."
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Kraus, Karl (1874-1936)
"Phantasie ist das Salz in der Suppe der Vernunft."
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Kraus, Karl (1874-1936)
"Wenn der erst wüßte, wie ernst das Leben ist, er würde sich nicht erfrechen, die Kunst heiter zu finden."
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Kraus, Karl (1874-1936)
"Logik ist die Feindin der Kunst. Aber Kunst darf nicht die Feindin der Logik sein."
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Zorn, John (1953)
„Der Jude ist immer Ursprung einer doppelten Infragestellung gewesen: der Infragestellung des Selbst und der Infragestellung des ‚Anderen’. Da ihm nie die Möglichkeit gewährt wird, aufzuhören, jüdisch zu sein, ist er gezwungen, die Frage seiner Identität zu formulieren. Daher ist er von Anbeginn mit dem Diskurs des ‚Anderen’ konfrontiert, und oft hängt sein Leben davon ab. […] Mir wurde klar, dass ein Jude jemand ist, der naiv glaubt, dass er, wenn er selbstlos zu seiner Gastkultur beiträgt, akzeptiert werden wird. Aber wir sind die Außenseiter der Welt. Das ist es, was mich am Stamm [tribe] anzog – die Kultur des Außenseitertums.“
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Zorn, John (1953)
„Ich denke, dass die visuelle Natur der Präsentation [eines Albums] sehr wichtig ist, und ich liebe es, daran zu arbeiten. (…) Und ich bin süchtig nach der Verbindung des Visuellen mit Klang. (…) Für mich, die beiden sind intrinsisch miteinander verbunden.“
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