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TitelHerausgeberVerlagErscheinungsdatumSeitenzahlISBN, 10stelligISBN, 13stelligSonstigesBuch vorhanden?Verleih?LeseprobeWo erhältlich?Erstellt am
UmanHans SteetsScharnhorst Buchkameradschaft1955125  20 KartenskizzenNeinNein  18.Januar.2009
Gebirgsjäger in der Nogaischen SteppeHans SteetsScharnhorst Buchkameradschaft1956140  20 KartenskizzenNeinNein  18.Januar.2009
Jäger am Feind Geschichte und Opfergang der 97. Jäger-Division 1940 - 1945Ernst OttSelbstverlag Kameradschaft der Spielhahnjäger e.v.1966410  Geschichte und Opfergang der 97. Jäger-Division 1940 - 1945NeinNein  18.Januar.2009
Jäger in der HeimatRudolf MeffertSelbstverlag Kameradschaft der Spielhahnjäger e.v.1982408  30 Jahre Kameradschaft der Spielhahnjäger e.V. (ehemalige 97. Jäger-Division) 1952 - 1982NeinNein  18.Januar.2009
Die Spielhahnjäger 1940 - 1945Ernst-Ludwig OttPodzun-Pallas-Verlag1982160  Bilddokumentation der 97. Jäger-DivisionNeinNein  18.Januar.2009
Die Nackten und die TotenNorman MailerF.A.Herbig 1953600   NeinNeinhier dazu einen Auszug aus dem Buch: LEUTNANT Dowe hatte nunmehr seine nackten Beine vollständig mit Sand bedeckt und stöhnte- "Mein Gott, ist das grausam." "Was ist grausam?" fragte Hearn. Dove strampelte sich mit den Zehen durch den Sand. „Nun, hier sein zu müssen. Mein Gott, an einem so heißen Tag! Vor einem Jahr war ich in Washington, und Sie können sich denken, daß sich da manches tat. Dieses verdammte Klima hier !" „Ich war vor anderthalb Jahren in Washington", sagte Conn mit ;einer Whiskystimme. Jetzt fing es an. Hearn seufzte in sich hinein, ließ sich langsam auf den Sand nieder, bis sein Kopf die Erde berührte, und streckte seine Brust der Sonne entgegen. Die Hitze war fast greifbar, und er fühlte, wie sich die Sonnenstrahlen durch die Augenlider bohrten und auf der Regenbogenhaut wilde, rote Kreise entstehen ließen Der Dschungel strömte von Zeit zu Zeit seinen feuchten, schwefligen Atem aus. Es war wie ein warmer Luftzug, der von einem Ofen ausgeht, wenn die Tür geöffnet wird. Hearn setzte sich wieder aufrecht, schlang die Arme um seine behaarten Knie und starrte die Küste entlang. Einige der Offiziere, die mit ihnen gekommen waren, schwammen bereits im Meer, und andere spielten Bridge auf einer Decke im Schatten einer vereinzelt stehenden Kokospalme, die sich über den Strand beugte. Fast hundert Yards entfernt warf Major Dalleson auf einer schmalen Landzunge Steine in die Luft und schoß mit seinem Karabiner danach. Hin und wieder hörte man das harmlos klingende "Pop" des Karabiners. Die Farbe des Wassers hatte sich vom Blau des frühen Morgens in ein dunkles Violett verwandelt, und die Sonne glitzerte darauf wie Lampenlicht auf nächtlichem, nassem Asphalt. Fast eine Meile entfernt, zur Rechten, näherte sich puffend ein Landungsboot, das Vorräte von einem weit draußen verankerten Frachter übernommen hatte; langsam der Küste. Sonntag am Meer. Es war ein wenig unglaubwürdig. Wenn man noch ein paar gestreifte Sonnenschirme und die übliche Anzahl von Frauen und Kindern dazugetan hätte, wäre kaum ein Unterschied gegenüber dem Strandleben in einem der Luxusbadeorte vorhanden gewesen, in denen seine Familie den einen oder anderen Sommer verbracht hatte. Vielleicht hätte das Landungsboot durch ein Segelboot ersetzt werden müssen, und Dalleson sollte fischen, anstatt nach Steinen zu schießen, aber auch so kam es jenem Bild sehr nahe. Nein, es war völlig unglaubwürdig. Es war vielleicht auch taktlos, daß sie sich hier fünfundzwanzig Meilen von der Front entfernt, wo sich an diesem Sonntagmorgen die Patrouillen gegen die Toyaku-Stellung vorschoben, bis zur äußersten Spitze der Halbinsel für ihre Strandunterhaltung zurückgezogen hatten. „Geht, meine Kinder, und Gott beschütze euch!" hatte der General tatsächlich gesagt. Und natürlich erregte es den Haß der Soldaten des Hauptquartiers, die an diesem Morgen entlang der Straße und am Dschungelsaum, in dessen Nähe die Offiziere badeten, für die Patrouillen verantwortlich waren. Aber größer noch war, nach Cummings' Meinung, ihre Furcht.  18.Januar.2009
Zerstörer unter deutscher Flagge 1934 - 1945Wolfgang HarnackKoehler2. Auflage 19942163-7822-0616-9  NeinNein  18.Januar.2009
Reichs-und Kriegsmarine Geheim 1919 - 1945Richard LakowskiBrandenburgerisches Verlagshaus2. Auflage 19972053-89488-031-7  NeinNein  18.Januar.2009
Deutsche Marine - Luftschiffe 1912 - 1918Douglas M. RobinsonMittler20054133-8132-0786-2  NeinNein  18.Januar.2009
Rettungsaktion Ostsee 1944/1945Martin SchmidtkeBernd&Graefe Verlag20063353-7637-6263-9  NeinNein  18.Januar.2009
Zwangsarbeiter im Bistum Münster Dialogverlag, Postfach 4320, 48024 Münster    Eine umfassende Studie über Arbeitseinsätze im Bistum Münster. <<<< schon bald nach der politischen und gesellschaftlichen Debatte über die Beschäftigung von Zwangsarbeitern, die erst Ende der 1990er einsetzte, begann die Spurensuche nach Zwangsarbeitern in kirchlichen Einrichtungen im Bistm Münster. Akribisch mussten Autoren ans Werk gehen , da sie weder im Bistumsarchiv Münster noch Offizialatsarchiv Oldenburg Unterlagen fanden, die über die Beschäftigung ausländischer Arbeitskräfte Auskunft hätten geben können. Doch schliesslich entstand auf 431 Seiten eine wissenschaftliche Bilanz, die auch Erinnerungsberichte ehemaliger Zwangsarbeiter einbeziehen konnte. Zwischen 1939 und 1945 wurden in insgesamt 86 kirchlichen Einrichtungen in der Diözese nachweisbar 390 ausländische Zivilarbeiter und etwa 130 Kriegsgefangene beschäftigt. Wegen der dürftigen Quellenlage gehen die Autoren davon aus, das noch eine Reihe weiterer Ausländer innerhalb des kirchlichen Raums zum Einsatz gekommen kam. Die Aufarbeitung für die Einrichtung im Bistum Münster gilt bundesweit als beispielhaft und stellt ein gelungenes Beispiel der Erinnerungskultur dar.<<<<<< NeinNein  18.Januar.2009
Zwangsarbeit und katholische Kirche 1939-1945Karl- Joseph Hummel , Christoph KöstersFerdinand Schöningh Verlag2008 703   Dieser 703 seitige Dokumentationsband erfasst das Schicksasl von fast 6000 Zwangsarbeitern, die während des Zweiten Weltkriegs zum Arbeitseinsatz in katholischen Einrichtung verpflichtet wurden. Neben einer historischen Einführung , einer Datendokumentation und Berichten aus den 27 Diözesen werden die Arbeit des Entschädigungsfonds der katholischen Kirche in Deutschland und die kirchlichen Versöhnungsinitiativen dargestellt. Mit der Publikation wird ein vergessenes Kapitel kirchlicher Zeitgeschichte aufgearbeitet und die Erinnerung an das Schicksal und die Leiden der aus den besetzten Ländern zur Zwangsarbeit nach Deutschland verschleppten Männer, Frauen, Jugendlichen und Kinder wach gehalten. Zwischen 1939 und 1945 arbeiteten nachweislich insgesamt 4829 Zivilarbeiter und 1075 Kriegsgefangene in insgesamt 776 katholischen Einrichtungen unter anderem in Krankenhäusern, Heimen, auf Klosterhöfen und Pfarrökonomien. Die hauptsächlich aus Polen, der Ukraine und der Sowjetunion stammenden Zwangsarbeiter waren überwiegend in der Land-und Forstwirtschaft sowie in der Haus-und Garten-und Friedhofspflege tätig. Gemessen an der Gesamtzahl von geschätzten 13 Milionen Zwangsarbeitern erreicht die vergleichsweise geringe Zahl nachgewiesener Arbeitskräfte in katholischen Einrichtungen nicht einmal die Promillegrenze. Und dennoch bleiben sie eine historische Last, die die Kirche für die Zukunft herausfordern. Bis zum Abschluss der aktiven Suche nach ehemaligen Zwangsarbeitern Ende 2004 wurden 587 Fremdarbeiter mit insgesamt 1,5 Milionen Euro entschädigt. Aus dem Versöhnungsfond wurden 206 Projekte gefördert. Der Band bilanziert in beispielhafter Weise die kritische und intensive Auseinandersetzung der Kirche mit einem fast unbekannten Kapitel ihrer Vergangenheit.NeinNein  18.Januar.2009
Stille PostChritina von BraunPropylaen   978-3-549-07314-8Christine von Braun hat ein grossartiges Buch über unbestimmte Familienbotschaften geschrieben, die in geheimer Nachrichtenkette weitergegeben werden an die nachfolgenden Generationen. Botschaften, die durch das Versprechen sprechen, aus abgebrochenen Sätzen bestehen, als unvollendete Gedanken auf Erlösung warten. Sie werden als " Stille Post" vererbt, bis sie entschlüsselt sind. Die Autorin bedient sich vieler Quellen: Ahnungen, Erzählungen, Erinnerungen, Dokumente, Tagebücher, Memoiren. Mit ihrem schonungslosen Blick gegnüber sich selbst und ihren Lieben ud durch minutiöse Recherche ist ihr eine einzigartige Familienboigraphie gelungen- voller Zeitgeschichte, Offenheit und Vertrautheit. Sie lässt den Leser Schritt für Schritt an ihren Entdeckungen teilnehmen: an der Grossmutter mütterlicherseits, die dem Nazi-Regime auf trotzige Weise entgegenstand. An den Eltern, die während des 2. Weltkrieges als Diplomatenehepaar im Vatikan wohl behütet lebt. Sie erzählt von den Grosseltern väterlicherseits, die uas ostpreussen vertrieben wurden,vom Onkel mütterlicherseits, der als Halbjude in England und Atralien überlebte. Vom berühmten Onkel Wernher von Braun,der in Nazideutschland Karriere machte. Am Ende ist die Enkelin bewusste Empfängerin dieses widersprüchlichen deutschen Erbes, das sie annimmt, weil sie es endlich durchschaut........NeinNein  18.Januar.2009
Die letzte Schlacht-Eifelfront und Ardennenoffensive 1944/45 Rückzug an und hinter den RheinWingolf SchererHelios-und Vertriebs-gesellschaft Aachen20042373-933608-95-3 Die Literatur über die Ardennenoffensive („Herbstnebel"), die mit dem Angriff am 16. Dezember 1944 begann, ist Legion. Bereits Mitte Januar 1945 mußte die Offensive trotz bemerkenswerter Anfangserfolge als gescheitert eingestuft werden. Noch hielt der Westwall, bis Ende Februar 1945 der amerikanische Gegenangriff den von schweren Verlusten begleiteten Rückzug der zu schwachen deutschen Kräfte zum und hinter den Rhein erzwang. Der Fall der Brücke von Remagen am 7. März beschloß diesen Kriegsabschnitt. Vor allem innerhalb dieses zeitlichen und räumlichen Rahmens, aber auch in geringem Maße darüber hinaus, stellt der Herausgeber des vorliegenden Buches Detailschilderungen vor, die vor allem im Hinblick auf regionale Abläufe und persönliche Schicksale wertvolle Hinweise bieten. 18 Zeitzeugen - Soldaten und Zivilpersonen - schildern ihre Erlebnisse zwischen Oktober 1944 und Ende März 1945; dabei handelt es sich u. a. um sechs Amerikaner und einen Belgier. Interessant auch, daß drei Frauen zu Wort kommen, deren Schilderungen von der männlichen Sichtweise merklich divergiert. Angriffsvorbereitungen werden geschildert, der eigentliche Beginn der Ardennenoffensive, der Einsatz einzelner Einheiten vorgestellt - etwa der 3. Kompanie des SS-Panzerregiments der 12. SS.Panzerdivision „Hitlerjugend". Von besonderem Interesse erscheint die Sicht von der anderen Seite, etwa „Als Leutnant im 38. Regiment der 2. US-Infanteriedivision in der Eifel vom 13. Dezember 1944 bis Januar 1945" oder „Die Kompanie B des Sanitätsbataillons der 99. US-Infanteriedivision vom 16. bis 19. Dezember 1944". Besonders bewegend ist die Schilderung eines Besuchs des Herausgebers bei Major Scheller am 21. Februar 1945, der als (glückloser) Verteidiger der Brücke von Remagen am 13.März 1945 hingerichtet wurde.NeinNein  18.Januar.2009
Der bedeutende AugenblickJewgeni Chaldej,Ernst Volland und Heinz KrimmerNeuer EuropaNeuer Europa208 10:3866951213Ein einziges Bild des russischen Fotografen Jewgeni Chaldej (1917-1997) hat sich im kollektiven Gedächtnis der Menschheit eingebrannt: Es zeigt einen Soldaten der Roten Armee, der am 2. Mai 1945 die sowjetische Fahne auf dem zerstörten Berliner Reichstag hisst. Das (inszenierte) Foto wurde zum Inbegriff des Sieges über das Nazi-Reich. Chaldej stammte aus einer jüdischen Familie und begleitete als junger Armee-Fotograf den Vormarsch der Sowjettruppen. Als Chronist des Krieges war er so etwas wie der sowjetische Robert Capa. Allerdings fiel er nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Ungnade und schlug sich als Fotoreporter bei kleineren Zeitungen durch, bevor er für die Prawda arbeitete. Erst spät ist sein umfangreiches fotografisches Werk wiederentdeckt worden. „Der bedeutende Augenblick" heißt die erste große Chaldej-Retrospektive in Deutschland, die bis zum 28. Juli im Berliner Martin-Gropius-Bau zu sehen ist. Unter den 200 Originalfotografien - überwiegend aus den Kriegsjahren - finden sich auch etliche Aufnahmen aus dem kriegswunden Nürnberg. Chaldej zeigte nicht nur die zerstörte Altstadt, sondern war auch offizieller Fotograf bei den Nürnberger Prozessen. Im vorzüglichen Katalogbuch sind seine persönlichen Aufzeichnungen zu den abenteuerlichen Begleitumständen im Nürnberger Justizgebäude zitiert. Göring zum Beispiel wollte sich nicht von Chaldej fotografieren lassen, weil er ihm den Hieb eines Wachsoldaten zu verdanken hatte. Chaldej schaffte es mit einigen Tricks trotzdem. Er fotografierte mit seiner Leica und mit einer Speed Graphie, die ihm Robert Capa gegeben hatte. Quelle:Nürnberger Nachrichten 10.06.2008NeinNein  18.Januar.2009
Die Hitlers Die unbekannte Familie des Führers aus der Reihe: FamilienbandeWolfgang ZdralBastei LübbeMärz 2008256 978-3-404-61631-2Die Kapitel im Buch: Einleitung 1. Familiengeheimnisse Dubiose Herkunft des Stammvaters Alois Clanchef Alois und die Frauen Mutter Klara und ihre Kinder Bruder Adolf, das Muttersöhnchen Auflösung der Familie Absetzbewegungen von Zuhause 2. Versteckte Heimat Familie aus dem Gedächtnis gestrichen Die Verwandten im "Ahnengau" Politische Heimat der Familie Hitlers Hass-Vorbild Ungeliebte Erinnerungsstätten 3. Private Bande Geli: umschwärmtes Mädel aus der Heimat Mutter Angela: Adolfs resolute Schwester Streit der Frauen Eva Braun: Die Sucht, zu den Hitlers zu gehören 4. Das schwarze Schaf der Familie Konkurrenz der Geschwister Unstetes Leben Neuer Startversuch Ein Fall für die Justiz Der Glanz des Familiennamens Kontakt mit dem Untergrund Fluchtstation Hamburg 5. Hitler gegen Hitler Unangenehme Entdeckung Abenteuer in Deutschland Suche nach der Identität Druck auf den Onkel Leben als Halbprominenter Mission Amerika Hello, Mr. President Das FBI ermittelt Arbeit für den Geheimdienst Kampf an der Front 6. Die Schattenschwester Das überforderte Mädchen Streit ums Geld Liebesersatz Der Schatten des Bruders Die neue Rolle 7. Die Hitlers heute Der Kampf um Hitlers ErbeJaJaLeseprobe: Geli: umschwärmtes Mädel aus der Heimat Als Hitler Geli zum ersten Mal nahe kam, war sie noch nicht einmal geboren. Es war in jenen Tagen im Winter 1907 in Linz. Der 18-jährige Hitler kehrte von Wien zurück, um am Sterbebett seiner Mutter Klara zu wachen. Dort traf er seine sechs Jahre ältere Stiefschwester Angela, die mit Geli im dritten Monat schwanger war. Tochter Angela Maria Raubal erblickte am 4.Juni 1908 in Linz das Licht der Welt - Onkel Adolf war zu der Zeit längst wieder in Wien und für Jahre aus dem Blickfeld seiner Verwandten verschwunden. Der Nachwuchs seiner Schwester kümmerte ihn damals -noch- nicht. Dabei ähnelt sich die Jugend der beiden Kinder aus der Hitler Sippe in mancherlei Hinsicht. Geli war wie Adolf ein mittleres Kind. Sie hatte einen älteren Bruder, Leo junior, und eine jüngere Schwester, Elfriede. Mutter Angela stammte aus der zweiten Ehe von Stammvater Alois mit Franziska Matzelsberger. 1903 heiratete Angela den 24-jährigen Steuerbeamten Leo Raubal aus Linz, der schon bald den Unwillen seines jungen Schwagers erregte. Leo wagte es nämlich, Klara eine anständige Ausbildung für ihren Sohn nahe zu legen, der lieber die Dolce Vita pflegte und sich süßen Träumen von einem Leben als Künstler hingab. Der empörte Adolf beklagte sich bei seinem Jugendfreund August Kubizek über Leos Einmischung: "Dieser Pharisäer verleidet mir mein Elternhaus! " Ähnlich wie Adolf verlor Geli früh ihren Vater, der im August 1910 überraschend im Alter von nur 31 Jahren starb. Das Erbe fiel mager aus, ebenso war die Witwenrente wegen der wenigen Dienstjahre des Mannes niedrig. Mutter Angela hatte Probleme, genug Geld zum Unterhalt für ihre drei Kinder aufzubringen. Als Lösung bot sich die Schwägerin Maria Raubal an. Sie holte Leo und im Jahr 1915 auch Geli zu sich nach Peilstein, einem Dorf in der Nähe von Linz. Das Mädchen blieb zwei Jahre und besuchte den Unterricht ihrer Tante, die Lehrerin an der Grundschule war. 1917 kam Geli wieder zu ihrer Mutter. Diesmal nach Wien, in die Gumpendorfer Straße im sechsten Gemeindebezirk. Angela senior hatte große Pläne mit ihrer Tochter: Sie sollte es einmal besser haben und die Chance bekommen, den bescheidenen Verhältnissen zu entfliehen Geli legte die Aufnahmeprüfung für das Mariahilfer Mädchengymnasium in der Rahlgasse ab und wurde in eine höhere Schulkarriere gedrängt aber ganz wie zuvor ihr Onkel Adolf verspürte die Heranwachsende wenig Lust auf Schule. Geli galt als unwillig, sie vergnügte sich lieber in der Freizeit. Die schulischen Leistungen sanken von mittelmäßig auf schlecht. Die Mutter versuchte es mit dem Realgymnasium in der Amerlingstraße im sechsten Wiener Bezirk. Als auch das zum Fiasko zu werden drohte, ließ Angela Geli die erste Klasse wiederholen. Genauso hatte Adolf Hitler die erste Klasse in der Realschule wiederholen müssen. In der dritten Klasse drohte endgültig das Sitzenbleiben - mit der Note "Nicht genügend " in drei Fächern. Wieder sprang Tante Maria Raubal ein, holte die Schülerin zurück nach Linz und schickte sie auf das Akademische Gymnasium auf der Spittelwiese. Auch dort ließen Gelis Leistungen zu wünschen übrig. Immerhin schaffte die 19-jährige, im Gegensatz zu Adolf, schließlich am 24.6.1927 die Matura, das österreichische Abitur. Im Fach Deutsch entschied sich Geli für das Thema "Drei Knaben gab uns Gott in dieser Welt der Not: Ideal, Liebe und Tod ". Ein prophetisches Leitmotiv für ihren späteren Lebensweg.  18.Januar.2009
Blutiges Edelweiß Die 1. Gebirgs-Division im Zweiten WeltkriegMeyer, Hermann FrankLinksAugust 2008 800 9783861534471 Massaker an Zivilisten und Kriegsgefangenen - Die wahre Geschichte der »Edelweiß«-Gebirgsjäger Das Edelweiß war das Erkennungszeichen der 1. Gebirgs-Division der Wehrmacht, einer Elitetruppe, um die sich bald ein Mythos bildete. Noch jahrzehntelang galt das Edelweiß als Symbol »besten deutschen Soldatentums im Frieden und im Krieg«. In solcher Traditionspflege kamen die von der 1. Gebirgs-Division während des Zweiten Weltkrieges verübten Kriegsverbrechen nicht vor, etwa die Ermordung Tausender jugoslawischer, griechischer und albanischer Zivilisten als Racheaktion nach Partisanenangriffen oder das Massaker an über 2000 italienischen Kriegsgefangenen auf Kefalonia. Nach 15 Jahren intensiver Recherche in Archiven und bei Zeitzeugen legt Hermann Frank Meyer jetzt erstmalig eine ungeschminkte Gesamtgeschichte der »Edelweiß«-Gebirgsjäger vor: von den ersten Einsätzen im Polen- und im Frankreichfeldzug über den Vorstoß in den Kaukasus, die Verbrechen in Südosteuropa bis hin zu den Nachkriegskarrieren von Gebirgsjägern in der Bundeswehr. Zugleich enthält dieses Buch auch eine Biographie von Hubert Lanz, dem ehemaligen Kommandeur dieser Division. Im Nürnberger Prozess als Kriegsverbrecher verurteilt, brachte er es später zum wehrpolitischen Berater der FDP und wurde Mitbegründer des bis heute existierenden Traditionsvereins »Kameradenkreis der Gebirgstruppe«.NeinNein  18.Januar.2009
Von Wien nach Kalavryta. Die blutige Spur der 117. Jäger-Division durch Serbien und GriechenlandHermann Frank Meyer,Peleus2002   Von Wien nach Kalavryta. Die blutige Spur der 117. Jäger-Division durch Serbien und GriechenlandNeinNein  18.Januar.2009
Das Schicksal und sein Dämon von Josef BukinG. J. StelzerVersand bei Gerhard Stelzer, Schopenhauer Weg 5, 3007 Gehrden 1 (ist die alte Postleitzahl) Erscheinungsdatum: 2. Auflage 1985 3523-923511-03-5 relativ klein gedruckt, daher jede Menge zu Lesen. Ausschnitt aus dem Leben eines Kriegsgefangenen in der Sowjet Union. Ist mir durch Zufall über den Weg "gelaufen". Da mich die subjektiven Lebensgeschichten einzelner Menschen sehr stark interessieren, konnte ich nicht umhin, es zu erstehen. Das Buch bekommt meine Empfehlung da es recht ausgewogen ist und daher nicht kaum polarisiert. Ich hatte es in drei Tagen "aufgefressen". Josef Bukin, der Autor diese Buches, ist ein Pseudonym. Autor und Herausgeber sind ein und dieselbe Person. Wer sich das kaufen möchte, möge bitte etwas genauer gucken da die Preisspanne zwischen 1 und über 20 Euronen liegt.JaJaLeseprobe: ........ Die Abbrucharbeiten bringen noch eine Erscheinung besonderer Art mit sich. Das Auffinden von Resten verschiedenster Ausrüstungsgegenstände, Bekleidungsstücke und Erkennungsmarken wird zur Begegnung mit den toten Kameraden, die hier in der Schlacht ihr Leben geopfert haben. Mit großer Sorgfalt und Mühe wäre es durch zusammensetzen und flicken möglich, damit ganze Gruppen wieder auszurüsten. Das ist zwar nur eine theoretische Überlegung, doch meine ich, dass man, um das Ausmaß von damals in jeder Phase begreifen zu lernen, sie trotzdem durchdenken und erwähnen soll. Was für den Einzelnen noch brauchbar ist, wird selbstverständlich unter der Kleidung versteckt mitgenommen. Wie die Filzungen ergeben, hat jedoch kaum jemand gewagt, Waffenteile oder Munition ins Lager zu schmuggeln. Wir Überlebenden brauchen heute fast sechs Jahre nach Kriegsende andere Waffen und Mittel, um das Schicksal bestehen zu können. Doch die Begegnung heute mit dem Tod von damals ist eine Ermunterung, im Kampf um das weitere Überleben und die Freiheit ja nicht nachzulassen. Während die Russen draußen feiern, dürfen wir unsere morschen Knochen auf der Pritsche langstrecken und ausruhen. Gott sei dank, das ist ein Segen nach diesen harten Tagen! Schade dass es hier nicht mehr politische Feiertage gibt, denn zu solchen Anlässen brauchen wir nicht befürchten, auf irgend eine Sonntagsarbeitsbaustelle verkauft zu werden. Außerdem hält die Kantine für uns eine besondere Überraschung bereit, zum ersten Mal gibt es Weißbrot und Brötchen zu kaufen. Für den, der sich das leisten kann, wird es eine Gaumenfreude, für die Allgemeinheit soll es ein Anreiz zum Rubel verdienen sein. So jedenfalls lautet auch die offizielle Begleitmusik zu dieser so genannten „Leistungsbescherung“. Mit neuen Erwartungen marschieren wir nach den Ruhetagen der nächsten Baustelle zu. Ein im Rohbau fertig gestellter Wohnblock soll nach dem Willen der Funktionäre bis zum Jahresende noch bezugsfertig werden. Mithilfe der Kriegsgefangenen glaubt man jedenfalls, dieses Ziel erreichen zu können. Die Russen wissen zu genau, wenn man uns ein Zuckerbrot hinstreckt, dass dann Termine noch am ehesten eingehalten werden können. Weit ausgelegt kann das bedeuten, dass sich hier wieder die Chance bietet, durch erarbeitete Rubel unseren privaten Lebensstandard weiter anzuheben. Allerdings muss man sich dabei immer wieder die Frage stellen, wie lange der ausgezehrte Körper das Feilschen um das verflixte Geld noch mitmacht. Wie dem auch sei, die Russen verstehen es immer wieder meisterhaft, die letzten Reserven deutschen Fleißes und Gründlichkeit aus uns heraus zu locken. So ist es bestimmt auch kein Zufall, dass gerade jetzt zu diesem Zeitpunkt Rotkreuzkarten verteilt werden, um die seit vor der Verurteilung unterbrochene Verbindung mit der Heimat wiederherstellen zu können. Nach dem so tragischen Ereignissen in der Untersuchungshaft und den Jahren danach ist es nicht einfach, jetzt eine Karte an die Angehörigen zu schreiben. Das Problem liegt nicht nur am Inhalt des Kartengrußes, sondern auch an der Rechtschreibung. Ist es doch schon eine Qual beim Geldempfang den eigenen Namen fehlerlos hinkritzeln zu müssen, und jetzt sollen ganze Sätze gebildet werden. Wem das Ausmaß der Verblödung noch immer nicht so richtig bewusst wurde, der kann das jetzt erfahren. Zuhause wird man sich über die vielen Schreibfehler vielleicht wundern, doch der erneute Brückenschlag, das Lebenszeichen, ist wichtiger als eine Deutscharbeit einzuschicken. Ich schiele nach allen Seiten, weil ich nicht nur nicht mehr weiß, wie die einfachsten Worte, sondern auch einzelne Buchstaben geschrieben werden. Komischerweise schäme ich mich aber auch, den Nachbarn darum zu fragen. Die vielen Hoffnungen und Erwartungen, die dieser Brückenschlag weckt, bleiben naturgemäß nicht ohne Auswirkungen auf den Alltag. Dass diese Karten echt sind und auch tatsächlich in die Heimat geschickt werden, daran zweifelt niemand. Sicher wird es lange dauern, bis die ersten Antworten zurückkommen. In dieser Zeit erweisen wir uns schon mal wieder mehr als gutmütige Trottel dieses totalitären Regimes. Den Funktionären ihre Rechnung geht jedenfalls schon wieder mal im Voraus auf. Es ist erstaunlich, wie Einzelne, denen man es vorher nie zugetraut hat, ihre handwerklichen Fähigkeiten entwickeln. Mitunter kann man den Eindruck gewinnen, als würden wir die Wohnungen für uns selbst herrichten auch die Russen sind mit unserer Leistung zufrieden, was in Prozente schreiben zum Ausdruck kommt. Gott sei dank ist man hier jetzt so gescheit und lässt alle Brigaden in den Genuss des Rubels gelangen. Es muss ja nicht immer der Höchstbetrag sein, der zur Auszahlung kommt. Wodka als der Völker verbindende Freundschaftstrunk fließt weiter durch die Kehlen einiger russischer Vorgesetzter und unserer Brigadiere. Mit dem Fortschreiten der Arbeiten kommen immer mehr Zivilisten auf die Baustelle, Glaser, Elektriker, Maler und ganze Brigaden junger Mädchen zum sauber machen. Die Baustelle verwandelt sich in ein einziges Bienenhaus. Diese russischen Menschen sind durchweg freundlich und nett zu uns. Kamerad hier, Kamerad dort, so schallt es froh und munter auf allen Etagen. Kein Wunder dass wir, nachdem wir schon die zweite Karte in die Heimat geschrieben und nun den Zeitpunkt des ersten Posteintreffens mit Sehnsucht erwarten, uns in dieser zunehmend menschlichen Atmosphäre schon mehr als Gastarbeiter fühlen. Dass die russischen Arbeitskollegen nun die Gelegenheit wahrnehmen und sich nach unserem bisherigen Schicksal erkundigen, empfinden wir als besondere Geste. Uns, die wir von der staatlichen Propaganda noch immer als scheußliche Verbrecher hingestellt, aber trotzdem mit den Leuten hier auf der Baustelle sozusagen in einen Topf geworfen, bittet man jetzt um unsere eigene Darstellung. Dieser Kontakt wirkt aufschlussreich und wohltuend für beide Seiten zu wissen, was man voneinander halten kann, das schafft ein Klima, welches die vom Regime geduldeten Normen bald weit übertrifft. In dem russischen Malermeister, dessen Team ich zeitweise als Hilfskraft zugeteilt werde, finde ich einen Freund, der das Risiko jahrelanger Zwangsarbeit mit Verbannung auf sich nimmt, um mir ab und zu durch kleine Mitbringsel eine Gefälligkeit erweisen zu können. Gewiss denkt er bei diesem gefahrvollen Entgegenkommen nicht nur an mich allein, seinen einstigen Gegner im Krieg, sondern auch an seine leidenden Landsleute in Workuta, von deren Existenz er durch mich erfährt. Um diese furchtlose Haltung in ihrer ganzen Tiefe wirklich begreifen zu können, dafür gibt es nur eine Erklärung:" Was du dem geringsten meiner Brüder getan hast, das hast du mir getan". Sicher lauschen hier überall die Spitzel, doch die vielen Räumlichkeiten auf jeder Etage machen es diesen Ganoven sehr schwer. Außer Verdächtigungen scheint ihnen kein greifbarer Erfolg beschieden zu sein, deshalb ständig Warnpredigten und unregelmäßige Filzungen der Zivilisten beim Betreten der Baustelle. Diese Maßnahmen werden noch durch ständige Kontrollgänge der Wachsoldaten durch die Trakte ergänzt, doch auch von unserer Seite hat sich inzwischen ein gut funktionierendes Warnsystem organisiert. So können sich die frisch geknüpften menschlichen Beziehungen zweier Völker trotz lauernder Gefahren auch auf einem speziellen Gebiet unaufhaltsam vertiefen. Dass das, was man schlicht als das älteste Gewerbe der Menschheit bezeichnet, hier auf der Baustelle auch aufzublühen beginnt, ist bald kein Geheimnis mehr. Russische Mädchen suchen unter den Deutschen ihren Partner. Aber auch in unseren Reihen gibt es einige, die jetzt die Chance verspüren, ihre langsam wieder erwachende Männlichkeit zu testen. Viele sind ja der Ansicht, dass wir durch die jahrelange, besonders starke Auszehrung in Workuta jetzt womöglich gar nicht mit zeugungsfähig sind. So begegnet sich Hier kurz gesagt, der Liebeskummer beider Seiten. Warum soll man es deshalb nicht mal versuchen, sich auch auf diesem Gebiet gegenseitig zu trösten. Die russischen Mädchen führen ohnehin ein ebenso erbärmliches Dasein wie wir, ohne Freizügigkeit in Brigaden zusammengefasst, in Massenunterkünften zusammengepfercht und vom Regime nach hier zur Arbeit verpflichtet. Der Verdienst reicht weder zum Leben noch zum Sterben. Deshalb werden gerade wir, die innerlich und äußerlich wieder aufblühenden Jünglinge in der Liebesnot diese armen Geschöpfe als eine Art Geschenk des Himmels betrachtet. Ungeniert wird der eine oder andere verfolgt, um ihm bei passender Gelegenheit den Beischlaf anzubieten. So wird auch mein Spitzname " Bubi " bald unter den liebeshungrigen Geistern bekannt, doch der verflixte, schüchterne Kerl traut sich nie, in den dargereichten Evasapfel zu beißen. Durch meinen russischen Freund werde ich Besitzer einer kleinen Zahnbürste. Gewiss, ich halte nicht viel vom Zähne putzen, doch irgendwo muss man ja mit der kosmetischen Körperpflege anfangen, wenn man sein Geld nicht nur für Fresserei ausgeben möchte. Hätte ich mir das kleine Ding in der Lagerkantine oder sonst nur selber kaufen können wie etwa den Kamm, dann ist diese Geschichte gar nicht erwähnenswert. So aber ist dieser kleine Gebrauchsgegenstand auch ein kostbares Erinnerungsstück an einen Mann, der das Menschsein weit höher schätzt als die mit Haß erfüllten, abgedroschenen Parteidoktrin. Weihnachten, das Fest der Liebe, rückt immer näher. Zu diesem Anlass nehmen sich viele vor, etwas besonderes für das Wohlbefinden zu tun. Ich zähle mein bescheidenes Vermögen und ringe mich schließlich zu dem Entschluss durch, meinen Körper mal einen angemessenen Alkoholstoß zu versetzen. Das ist zwar ein recht unchristliches Vorhaben, doch ein Saufgelage soll es nicht werden. Nach der äußeren, möchte ich nun auch etwas für die innere Kosmetik tun. Meine schlaffen Glieder und Geister, die einem " Bubi oder Diplomlandwirt " in der sich langsam bessernden Lage gar nicht mehr so recht zu Gesicht stehen, sollen nun wenigstens mal für einige Stunden anständig auf Vordermann gebracht werden. 1/4 Liter Wodka würde da dafür schon genügen, doch zur Zeit gibt es in ganz Stalingrad nur Halbliter Flaschen, so dass ich dafür auch noch einen ebenso durstigen Partner brauche. So genannte heiße Ware wird wegen der Gefahren tagsüber, von den russischen Freunden meistens schon in der Nacht auf die Baustelle gebracht und versteckt. Jedenfalls bekomme ich am zweiten Weihnachtstag prompt einen halben Liter Wodka überreicht. Ich verständige meinen Mittrinker und wir beschließen, erst das Mittagessen aus dem Lager abzuwarten, damit der Treibstoff nicht in den leeren Magen kommt. Ausgerechnet an diesem Tag verzögert sich die Essenlieferung um Stunden, und man munkelt, die Mittagspause geht nicht mehr abzuhalten, dafür aber eine Stunde früher ins Lager zu gehen. Für unser Vorhaben bedeutet das, wenn jetzt nichts mehr schief gehen soll, muss der Sprit sobald wie möglich durch die Kehlen gepumpt werden. Mein Kumpan besorgt ein großes Brötchen, damit wir die dünnen, fettarmen Magenwände erst ein wenig mit Weißbrot abdecken können. Alles klappt wie ein Schnürchen, doch nun, mein Partner kann sich mit dieser teuren Flüssigkeit nicht so recht anfreunden. Anstatt den edlen Trank nach Jahren härtester Entbehrungen in seiner Kraft und Wirkung voll zu genießen, schüttelt er sich von Schluck zu Schluck immer mehr und gibt auf. Alle Ermunterungen, nicht zu kapitulieren, bleiben erfolglos. Ja, er verzichtet sogar auf seinen finanziellen Anteil, um sich schleunigst aus dem Staub machen zu können, mich mit dem Alkohol allein zurück lassend. Das ist doch eine Schande, nicht mal beim Saufen kann man sich auf den Nächsten verlassen. Bereits die Wirkung des Alkohols spürend, beschließe ich, den ganzen Rest jetzt allein aus zu trinken, denn für weitere Experimente ist mir die Flüssigkeit doch zu schade, und was teuer bezahlt wurde, muss auch getrunken werden. So genieße ich mutterseelenalleine, im äußersten Winkel des obersten Stockwerkes das erheiternde, stimmungsvolle russische Nationalgetränk "Moskauer-Wodka "! Nachdem ich die Flasche geleert habe, denke ich, so jetzt kann mich niemand mehr ertwischen, der Stoff ist in Sicherheit. Ich begebe mich in einen größeren Raum und schaue zum Fenster hinaus. Draußen diktiert der russische Winter. Gemessen an dem, was jetzt in Workuta los ist, ist dies hier allerdings nur ein Bilderbuchwinter, so wie ich ihn auch aus der Kindheit in der fernen Heimat noch in Erinnerung habe. Immer deutlicher spüre ich jetzt, wie sich der Alkohol meiner Glieder und Sinne bemächtigt. Ich bekomme ein Gefühl, als würde ich unter elektrischem Strom stehen, und das am zweiten Weihnachtstag. " Mensch Bubi, schämst du dich nicht, konntest du dir dafür nicht einen anderen Tag aussuchen! Ach was, man muss die Feste feiern, wie sie fallen". Allerlei Stimmen höre ich aus meiner Brust, nur keine Weihnachtglocken läuten. Trotz des bis zur Rebellion aufgeputschten Temperamentes behalte ich mich fest im Griff. Deshalb fühle ich mich auch mehr als Held wie als Betrunkener. Nun, wer ein Held sein will, muss das auch beweisen, und so begebe ich mich leicht schwankend einige Etagen tiefer. Das überall, wo ich hinkomme, plötzlich die Wände schief stehen und sich die Decken biegen, finde ich recht lustig. Wahrscheinlich würde auch weiter alles gut gehen, doch inzwischen sind die Holzkübel mit der Suppe doch eingetroffen. Wie der Geruch verrät, gibt es Sauerkohlsuppe, und auf diese Vitaminkost möchte ich in meiner Heldenstimmung natürlich nicht verzichten. Zwar alkoholverdächtig, aber dennoch unauffällig, empfange ich die Suppe und das Brot. Die dampfende Kohlsuppe riecht so sauer wie Essigbrühe, doch das reicht für eine Erleuchtung, dass sich diese Flüssigkeit mit meinem Alkoholspiegel nicht vertragen wird, nicht aus. Das Brot schiebe ich sofort meinem Nebenmann zu, weil es mich anekelt, und jetzt beginnt die amüsante Vorstellung, auf die meine nächste Umgebung schon lauert. Die Löffel zum Mund führen, das wird immer problematischer. Immer öfters verwechsle ich den Mund mit dem linken Ohr und bekleckere mich dabei von oben bis unten, doch aufgeben mag ich nicht, dazu bin ich zu ehrgeizig und zu stur. Ja, ich finde weder Verständnis noch eine Erklärung für das Gelächter um mich herum. Erst als der Magen versucht, dieses essigsaure Silofutter wieder auszustoßen, da wird mr diese Komödie doch zu bunt. Ich ergreife die Flucht, und ausgerechnet in dem engen Flur kann ich den ersten Auswurf des verärgerten Magens nicht mehr verhindern -zum Schrecken derer, die mir dort mit der dampfenden Suppenschüssel entgegenkommen. Ja, ja, das kommt davon, wenn Kinder schon Schnaps trinken! Unser " Bubi, unser Diplomlandwert " ist total besoffen, so kichert es aus allen Richtungen. Enttäuscht über mein Versagen kauere ich mich in die dunkelste Ecke einer noch nicht fertigen Toilette im obersten Stockwerk. Der Magen leert sich vollständig aus, und ich versinke bald in einen tiefen Schlaf. Als ich von diesem kurzen Alkoholtod wieder erwachte, schaue ich in die grinsenden Gesicht der er um mein Wohl und die Sicherheit besorgten Aufpasser, die an diesem Schauspiel immer noch ihren Spaß haben. Trotz des üblen Gestanks um mich herum fühle ich mich wie neugeboren. So gut es geht, reinige ich mit trockenem Mörtel meinen voll gekotzten Wams und trainiere, von Schlagseite und Übelkeit befreit, eifrig für das wieder beginnende Leben. Alle Schwerfälligkeit, Schlappheit und Müdigkeit ist wie weg geblasen. So leicht beschwingt bin ich, kein mich schon jahrelang quälendes Wehwehchen mehr spürend, noch nie gelaufen wie an diesem Abend. Selbst am nächsten Tag kann ich die angenehmen Folgen dieser Rosskur noch immer deutlich spüren. Dass ich unter normalen Umständen doch wieder ein flotter Bursche werden kann, bestärkt und bestätigt mich außerordentlich, und gerade deshalb glaube ich, dass mir der Himmel diese kleine Sünde verzeiht. Ich beschließe, zu gegebener Zeit dieser Schwung- und Verjüngungskur zu wiederholen......... 18.Januar.2009
Spielhahnjäger tapfer und pflichtbewußt bis zum EndeErnst OttSelbstverlag Kameradschaft der Spielhahnjäger e.v.199080  Fortsetzung bzw. Ergänzung der DivGeschicht 97. Jäger-DivisionNeinNein  18.Januar.2009

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