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TitelHerausgeberVerlagErscheinungsdatumSeitenzahlISBN, 10stelligISBN, 13stelligSonstigesBuch vorhanden?Verleih?LeseprobeWo erhältlich?Erstellt am
Mir selber seltsam fremd Die Unmenschlichkeit des Krieges Russland 1941-44Stefan SchmitzHamburg Claassen 2003 283 3546003454 Fotos, Faks. u. Dok. auf 16 Taf. sowie 1 Übers.-Kte. Ein Manuskript über die Kriegserlebnisse vom Wehrmachtsoldat Willy Peter Reese,war beim Regiment 279 der 95.I.D. Teilnahme an zahlreichen Gefechten,unter anderem in Weißrussland und der Umgebung des Tim westlich von Woronesh. Wenige Monate nach seiner Rückkehr an die Front wird der Obergefreite Reese zu Beginn der sowjetischen Sommeroffensive in der Nähe von Witebsk,gut 500 Kilometer westlich von Moskau,vermisst. Hab mir das Buch letztes Jahr gekauft,es hat mich sehr erschüttert über seine ganzen Erlebnisse,war schockiert! "Nicht nur das Paradies, auch die Hölle ging uns verloren". Willy Peter Reese ist erst zwanzig Jahre alt und will Schriftsteller werden, als er zur Wehrmacht eingezogen und an die Ostfront geschickt wird. Von 1941 bis 1944 schreibt er auf,was er erlebt - unbarmherzig gegen sich selbst und mit unverstelltem Blick. Entstanden ist so ein Bekenntnis von bedrückender Intensität . .JaJaEin Schlag im Rücken warf mich zu Boden. Ich riß mich empor, fühlte, wie das Blut die Hüfte herabrieselte, warf Gewehr und Koppel fort und hetzte weiter. Zwischen den wenigen Überlebenden hielt ich ein. Wir waren die Letzten, schon aufgegeben. Ich riß den Rock herunter und zog den Splitter aus der Haut. Ein Pflaster mußte als Verband genügen. Ich nahm das Gewehr eines Toten und steckte Munition in die Taschen. Wir gingen zum Gegenstoß vor, dreißig Soldaten gegen eine unbekannte Übermacht. Sturmgeschütze rollten heran und bogen zur Seite ab, wo der Einbruch noch tiefer war. Aufrecht gingen wir durch die Gärten, an Toten und Verwundeten vorbei, Deutschen und Russen. Am Getreide trocknete das Blut. Die Sonne stürzte zur Nacht. Die meisten unserer Kampfgruppe fielen. Wir erreichten wieder unser Geschütz. Nach Sekunden schon begannen wir wieder zu schießen. Die letzten Russen flohen an uns vorbei. Der Kampf war zu Ende.- Zwischen Leichen hielten wir Wacht. Stunde um Stunde. Meine Wunde schmerzte, doch ich lebte. Die Russen wußten nicht, wie Wenige wir waren, als wir den verzweifelten Sturmlauf wagten, wie Wenige nun zu Tode erschöpft in ihren Löchern lagen und in die Finsterniss starrten. In unserer Stellung blieben wir beide allein. Reserven trafen ein. Wir konnten unser Geschütz in eine Lauerstellung zurückziehen. Da kamen wir an den Toten vorbei, die man dort zusammengetragen hatte, vom Feuerschein eines brennenden Hauses und den Fackeln der Leuchtkugeln fantastisch erleuchtet. Rostbraune Blutflecken verkrusteten auf den Uniformen. Schwarzrot klebte das Blut an zerfetzten Gesichten, hing in verwirrten Haaren, an zerschossenen Stahlhelmen. Verkrampfte Fäuste streckten sich sinnlos empor und warfen drohende Schatten. Lose Glieder lagen notdürftig an blutleere Leiber gefügt. Ein Kopf grinste allein neben einem Zaun, Zwei, deren Verletzungen die Dunkelheit verbarg, lagen sich gegenüber wie im geisterhaften Gespräch. Im Flammenschein gewannen die toten Augen ein geheimnisvolles, wildes Leben. Ein Lachen aus Licht und Schatten zuckte um stumme Münder, im Todesschrei erstarrt, oder ein hämisches Grinsen, ein verbissener Trotz flog um gepreßte Lippen. Andere Köpfe waren nur noch eine Masse von Knochen, Blut und Hirn. Aus aufgerissenen Bäuchen quollen die Därme. Schweigende Soldaten umstanden die regungslose Versammlung. Wir falteten die Hände................................ Am nächsten Tage wurden sie verscharrt, und als man die Birkenkreuze auf die Hügel setzte, wußte keiner mehr, ob der Name dem Aas darunter angehörte, in dem nun schon Hitze und Würmer arbeiteten und woraus bald Moos wuchs und das Gras. Die russische Erde nahm leicht alle Leichname auf, - die ihrer Söhne und auch die der fremden Soldaten....... 11.Januar.2009
Im Kessel ... Erzählen von StalingradCarl SchüddekopfPiper Verlag GmbH, München20023943-492-24032-1 2. Auflage Januar 2005 Sie erlebten Schreckliches und erzählen erst heute davon. An der jahreswende 1942/43 ereignet sich eines der größten Dramen des Zweiten Weltkrieges: 290.000 deutsche Soldaten werden im Kessel von Stalingrad eingeschlossen. Nur etwa 5.000 kehren am Ende in die Heimat zurück. Die Nachkriegsgeneration hat zu ihren Leiden geschwiegen und die Väter nicht gefragt. Carl Schüddekopf läßt letzte Zeitzeugen ihre Schicksale erzählen, ohne Vorgaben und Einschränkungen. Damit ermöglicht er einen direkten und unverstellten Blick auf das menschliche Drama. "Die acht Erzählungen verdeutlichen eindringlich den Alltag des Krieges mit all seinen Schrecken. Carl Schüddekopf zeigt auch beispielhaft Schicksale einer um ihre Jugend betrogene Generation. Ein wertvolles und gelungenes Buch" Die Tagespost Das Buch ist lesenswert, zumal die Berichte ungeschönt und mit der Sprache der Soldaten, Unteroffiziere und Offiziere ohne Tabu geschrieben sind. Es gibt einen kleinen Eindruck von den unmenschlichen Strapazen wieder, die die Soldaten der Deutschen Wehrmacht auf sich nehmen mußten, ohne Chance, diesem Drama zu entgehen. Es ist wirklich, was die Erzählungen der einzelnen Soldaten betrifft, so wie es erzählt wurde, aufgeschrieben worden. Der einzige Wermuttropfen ist für mich das Kommentieren des Herausgebers. Diese Kommentare sind typisch für jemanden der sich erlaubt, über die Zeit die er selber nicht erlebt hat, eine Beurteilung abzugeben die meiner Meinung nach, teils ziemlich heftig, und in so einem Buch überflüssig sind. Man merkt, dass Herr Schüddekopf Psychologie studiert hat..... Ansonsten sehr gutes Buch, sehr genaue Schilderungen, nicht beschönigend. JaJa  11.Januar.2009
StalingradAntony BeevorWilhelm Goldmann Verlag München1998 5443-442-15101-5 Originalausgabe 1998 unter dem Titel "Stalingrad", deutsche Ausgabe 2001 Anthony Beevors preisgekröntes, glänzend recherchiertes Buch über die psychologisch entscheidende Schlacht des Zweiten Weltkrieges verleiht erstmals auch denen eine Stimme, die sonst in der offiziellen Geschichtsschreibung kaum Beachtung finden: der Zivilbevölkerung von Stalingrad und den Soldaten auf beiden Seiten der Front, die diesen Konflikt bis in seine grausigen Konsequenzen auszufechten hatten. Ein erschütterndes Zeitdokument, das uns schonungslos die unvorstellbaren Schrecken des Krieges hautnah miterleben läßt. Von allen bisher zu diesem Thema vorliegenden Werken das aufregendste. Rudolf AugsteinJaJaStalingrad - Ort der Entscheidungsschlacht im Zweiten Weltkrieg, deren deutsche Niederlage das Bild der unbesiegbaren Wehrmacht zerstörte. Nach den fürchterlichen Kämpfen um diese sowjetische Stadt 1942/43 änderte sich der Kriegsverlauf für die Nazis dramatisch. Eine Schlacht dieser Bedeutung und auch dieser Größe - hier kämpften mehrere Armeekorps unter unbeschreiblichen Verlusten gegeneinander - ist natürlich Gegenstand militärhistorischer Forschungen, die Strategie und Vorgehen hinterfragen. Dem ehemaligen britischen Offizier Anthony Beevor geht es aber zudem um die menschliche Seite dieses Kampfes. Auch in seinem Buch erfährt man Ablauf und Hintergründe der Kesselschlacht und kann chronologisch die Ereignisse nachlesen, wodurch es zunächst wie ein \"normales\" Stalingrad-Buch wirkt. Zu etwas Besonderem aber macht es die zusätzliche Betrachtung aus Sicht der Betroffenen, die Beevor in seine Beschreibungen mit einbezieht. Immer wieder erlebt man die Situation aus Sicht der Soldaten - einfachen Mannschaften ebenso wie Offizieren - und versteht so den Rußlandfeldzug auch als menschliche Tragödie und nicht nur als militärische Niederlage. Die fesselnde Erzählweise - Beevor schreibt schließlich auch Romane - tut hier ein übriges. Der andere herausragende Aspekt von Beevors Buch sind seine Quellen. Der Brite nutzte eine Vielzahl unterschiedlichster Materialien, viele davon erstmals zugänglich. Von Tagebüchern und Briefen über offizielle Dokumente der sowjetischen Armee bis hin zu Geheimdienstberichten bezieht Beevor alles in seine Analyse ein, was ihm eine ausgeglichene, sehr tiefgehende Darstellung der Geschehnisse ermöglicht. Beevor ist ein wichtiges Buch gelungen, das sowohl die Ereignisse nachvollziehbar macht wie auch niemals einen Zweifel daran läßt, daß hier echte Menschen aus Fleisch und Blut gegeneinander gekämpft haben. Für ein militärhistorisches Buch ein begrüßenswerter Ansatz! --Joachim Hohwieler, Beklemmung, Eine Schlacht die nicht vergessen werden sollte: Die Schlacht um Stalingrad hat einer Viertel Million Menschen das Leben gekostet. Der ehemalige britische Offizier Antony Beevor schildert eindringlich und fesselnd die Schicksale der Zivilisten und Soldaten auf beiden Seiten, die in Dreck, Eis, Kugelhagel und Hunger elendig umkamen. Sein Buch stützt sich auf bislang unzugängliche Quellen: Tagebücher und Briefe von Soldaten, Berichte über Desertationen und Exekutionen, abgefangene deutsche Dokumente, Verhörprotokolle. Eine bewegende und ausgewogene Darstellung. 11.Januar.2009
Schwarzbuch der Weltgeschichte 5000 Jahre der Mensch des Menschen FeindHans DollingerKomet 5123-933366-17-8 Im Leben des Einzelnen rächt es sich, wenn Unangenehmes ins Unterbewußtsein verdrängt wird. Früher oder später taucht das Ungelöste - nun aber dramatisch böse und unabweisbar - wieder auf und führt zu großer Erschütterung. Nicht anders aber steht es mit Geschehnissen in Gruppen oder ganzen Völkern. Jeder glaubt ohne weiteres, dass "der Mensch des Menschen übelster Feind ist" - aber keiner möchte es hören, alle möchten lieber alles , auch wenn morgen vielleicht schon das Ungelöste böse und dramatisch hereinbricht. Deshalb also ist die Notwendigkeit, sich damit zu beschäftigen, unabweisbar! Die Geschichte der Menschheit hat diese dunklen Seiten, hat diese Kehrseite, die in den Geschichtsbüchern immer übergangen wird. Über diese schwarzen Blätter der Menschheitsgeschichte legt dieses Buch Zeugnis ab: über die Verbrechen gegen den Menschen, über Verfolgungen, Vertreibungen, Massenflucht, Aussiedlung und Ausrottung. Augenzeugen und Zeitgenossen sind die Berichterstatter dieser Dokumentation der Taten gegen die Menschlichkeit in rund fünf Jahrtausenden; begangen im Namen von Königen, von Völkern, im Namen der Freiheit so gut wie im Namen der Staatsräson oder der Religion. Die dabei handelten, was waren sie: Helden - oder Verbrecher? Vorbilder - oder des Abscheus wert? Idealisten - oder Dummköpfe? Heilsbringer - oder Fanatiker? Führer - oder Verführer? Gilt das Urteil von Jacob Burckhardt über die Weltgeschichte auch heute noch:" Alle politische Größe ist mit furchtbarsten Verbrechen erkauft worden. Der Feind ist nur eine Atempause bis zum nächsten Völkermorden."? Diese Buch zeichnet das Bild des Menschen, der Geschichte erleidet, der Opfer einer vom falschen Glanz des Sieges und Ruhmes überdeckten Weltgeschichte ist; Opfer auch des kaum bezähmbaren Triebes zum Hassen und Vernichten.JaJaZweieinhalb Jahre später brannte der Himmel über Warschau, Hunderte von Einwohnern der polnischen Hauptstadt starben unter dem Feuerhagel der deutschen Sturzkampfbomber, Tausende wurden obdachlos. Hitler, der mit seinen braunen Horden die erste Demokratie in Deutschland liquidierte, hatte seinen Eroberungskrieg mit dem Überfall auf das fast wehrlose Polen vom Zaum gebrochen. Einer der zahlreichen deutschen Gelehrten, deren Schriften den Boden für den Rassenwahn der Nationalsozialisten vorbereiteten, der Philosoph und Psychiater Kurt Hildebrandt, gab im Jahre 1939 eine plausible Erklärung für die Motive des Denkens der faschistischen Eroberer: " Eine gewaltige Auszumerze ist der Krieg. Wenn auch manche Untüchtige für immer geschädigt werden, so werden doch gerade sie im wesentlichen geschont, die Tüchtigen vernichtet. Die direkte Ausmerze des Krieges ist also ausgesprochen contraselektorisch. Dies gilt aber nur, so weit wir unsere Betrachtung auf eine Nation beschränken. Betrachten wir aber die Nationen in ihrer Mehrheit, so wird die siegreiche, im allgemeinen also kräftigere, vielleicht Bedingungen durchsetzen, die ihre Volksvermehrung ungeheuer steigern!... " Nacheinander überzogen die deutschen Faschisten mit ihren Verbündeten Polen, Dänemark, Norwegen, Belgien, Holland und rankreich, dann die Balkanländer, Nordafrika von Tripolis bis Ägypten und schließlich die Sowjetunion mit der Furie eines Krieges, der noch grauenvoller als alle bisherigen war, weil seine waffentechnische Todesmaschinerie noch gezielter und massiver mordete. Die Menschen in diesen Ländern wurden in einen Strudel von Angst und Tod gerissen. Ein junger deutscher Soldat in Frankreich beobachtete dieses Ausgeliefertsein bei einer alten Frau, der er begegnete und von der nach Hause schrieb: " Nur schwer ließ sie sich bewegen, aus Furcht vor neuen Granaten und aus Angst vor dem Ungewissen. Wir führten sie in ihre Wohnung zurück, die Straße hinauf. Mit zitternder Stimme dachte sie an ihren Sohn, der 1918 gefallen war, an ihrer Tochter, die 1914, im August, bei der Geburt von Zwillingen vor Angst und Schrecken gestorben war, während der Mann im Felde war. Im Zimmer lagen Wäsche, Geschirr, Stühle, Tische, Kästen durcheinander, dass Dach war geborsten und schien darauf zu warten einzustürzen. Verstaubt lag in einem Winkel das Bild des gefallenen Sohnes. Weinend griff sie danach und drückte ihre Lippen auf das Glas. Wie ich dann gehen wollte, griff sie nach meinen Händen....." Millionen anderen Frauen in allen von Krieg heimgesuchten Ländern ging es so. Ein junger Russe erlebte den Überfall der faschistischen Soldaten und die Flucht seiner Landsleute: " An den Händen der Mütter, auf den Schultern der Väter - Kinder. Manche fahren ihre Kinder in Wagen, andere halten die ganz Kleinen an der Hand. Sie führen auch Ziegen und Kühe mit sich. In den Händen und auf dem Rücken trägt jeder, was ihn zuletzt in die Hand fiel, den Pelz, die Kerze, einen Sack mit Mundvorrat, einen Topf mit Blumen... Nur langsam überholen die Lastwagen die Menge. Sie werden gestürmt, man bittet mitgenommen zu werden, hängt sich hinten an, fällt herunter. Manche Lastwagen sind zum Brechen voll mit Menschen beladen. Das sind die glücklichen, sie müssen nicht zu Fuß gehen.... " Die Soldaten auf beiden Seiten spüren hautnah die von Gefecht zu Gefecht: " Man besteigt die Fahrzeuge, die Motoren werden angeworfen, fast, als sei gar nichts gewesen. Da merkt man plötzlich, dass der Platz neben einem leer geworden ist... ", schrieb ein deutscher Offizier nach Hause. In feindliche Gefangenschaft geratene Soldaten waren zu langwieriger, oft unmenschliche Haft verurteilt. Die Haft für politische Gegner in den berüchtigten Kellern der Gestapo wurde für Millionen von Verfolgten innerhalb und außerhalb Deutschlands zur Hölle. Der tschechische Kommunist Jan Valtin, der diese Hölle überlebte, schrieb in seinen Erinnerungen: " Einhundertundeinen Tag dauerte die Inquisition. Alle diese Wochen und Monate kämpfte ich wie ein verwundetes Tier in einer Falle. Es waren Einhundertundein Tage blutbefleckter Finsternis inmitten mitleidloser Unhholde. Abgesehen von einer Woche war ich die ganze Zeit allein, oder eben in Gesellschaft der Folterknechte. Zwei Monate lang lag ich in Ketten und in Einzelhaft. Drei Monate lang sah ich nicht einmal ein Stück Seife, noch wurde mir die Möglichkeit gegeben, zu baden oder mich zu rasieren. Ich schrieb keine Briefe und empfing keine. Die Welt draußen hatte für mich aufgehört zu existieren." Die Greuel im Verlauf des Kriegsgeschehens waren zahllos und die Betroffenen demselben ohnmächtig ausgeliefert. Nur ein Beispiel: nicht weniger als eine Million Menschen starb allein während der deutschen Belagerung in der Stadt Leningrad von 1941 bis 1943. Die Prawda schrieb am 20. Jahrestag der Blockade, dass " die Welt noch nie eine ähnliche Massenvernichtung der Zivilbevölkerung, so furchtbare menschliche Leiden und Entbehrungen erlebt hat, wie sie das Schicksal den Leningradern aufgebürdet hat". Hitlers Faschisten errichteten in allen eroberten Ländern ein gut organisiertes Terrorregime mit einer Besatzungs - und Bevölkerungspolitik nach dem Motto" beherrschen, verwalten und ausbeuten ". Millionen "fremdvölkischer Zivilarbeiter "wurden "ausgehobenen "und zur Zwangsarbeit "umgesiedelt ". Tausender von Geiseln wurden von den SS - Polizeieinheiten in den besetzten Gebieten gefangen gehalten und schließlich erschossen. Nach welchen Prinzipien die SS - Einheiten ihre Kriegsverbrechen verübten, geht aus einer Schrift des SS - Hauptamtes aus dem Jahre 1942 hervor, wo es heißt: "die Aufgabe der SS muss es sein, die europäische Jugend zu einer harten und entschlossenen Front zusammenzuschließen. Der westliche Gegner ist nicht bereit, für eine höhere Welt zu sterben, weil er sie nicht kennt. Der Gegner im Osten hat den Völkern bisher nur Unterdrückung und Entbehrungen gebracht. Wenn es unantastbare Menschenwerte gibt, dann werden sie von der Front des deutschen Heeres verteidigt. Auf unserer Seite steht die neue Idee... " Dies Weltanschauung forderte insgesamt 52 Millionen Menschenleben, auch hinter der Front, wie etwa bei den sowjetischen Partisanen, deren Losung hieß "nur vorwärts, damit es den Faschisten eng wird auf dieser Erde" und bei den Widerstandskämpfern in Frankreich, Griechenland, Jugoslawien und Italien, in Norwegen, Dänemark, Holland und Belgien. Ein italienischer Widerstandskämpfer schrieb wenige Wochen vor seinem Tod im Jahre 1944: " Heute ist die Stunde der Diktaturen. Und die Diktaturen würden immer, auch wenn es ihnen gelänge Wunder zu wirken, Straßen und Brücken zu bauen, Sümpfe trocken zu legen, siegreiche Kriege zu führen und neue Reiche zu gründen, gleich verachtenswert bleiben, weil sie den Menschen ignorieren, seine Würde demütigen und seine wesentlichen Werte leugnen. Ein weiterer Auszug: "Sie sind es, die die anderen am Leben halten, die sie ernähren und ihren Fortbestand sichern. Und sie selbst sind den größten Qualen ausgesetzt. Sie ertragen Schneefälle, Regengüsse und Unwetter und öffnen die Erde mit ihren Händen. Sie führen ein hartes, elendes Bettlerleben. Und doch weiß ich wirklich nicht, wie die anderen ohne diese Menschen weiterleben sollten. "So hat der Franzose Benoit de Saint-More, ein Sänger und Schriftsteller des 12. Jahrhunderts, das Leben der Bauern im Mittelalter geschildert und damit schon lange vor den großen Bauernrebellionen im späten Mittelalter klar ausgesprochen, welche Gesellschaftsschicht in der mittelalterlichen Ständeordnung gleichzeitig dem stärksten Druck ausgesetzt war und die größte Verantwortung für alle zu tragen hatte. Der Landbesitz und seine Bewirtschaftung war die Grundlage dieser Ordnung. Doch denjenigen, die Grund und Boden bearbeiteten, brachte ihre mühevolle Arbeit oft nicht einmal für sie selbst das Lebensnotwendige an Brot und Kleidern ein. Die Herren über Grund und Boden waren die Adeligen, die ihren Landbesitz in kleinen Stücken den Bauern zur Bebauung gaben - und zwar zum Vorteil der Grundherren, denen die "leibeigenen" Bauern jeden Monat hohe Abgaben zuführen, denen sie sich zu Fronarbeiten stellen und denen sie schließlich von der Ernte den zehnten Teil jedes Ernteertrages ("Zehnten") abliefern mussten. Die Herren wiederum waren ihren Lehnsherren, den Fürsten und Königen, tributpflichtig. Da diese genauso daran interessiert waren, viel Ertrag aus der Landwirtschaft herauszuholen, verstärkte sich der Druck auf die Bauern immer mehr. Bei dieser neuen Form der Sklaverei sah es auf den ersten Blick betrachtet so aus, dass der leibeigene Bauer des Mittelalters gegenüber dem Sklaven der Antike den großen Vorzug hatte, mit größerem Interesse seiner Tätigkeit nachgehen zu können, weil er in ein eigener Verantwortung das zur Pacht gewährte Land bearbeiten konnte. Aber der jährliche Pachtzins in Form von Geld, Arbeitskräften und Produktion wurde von den Lehnsherren durch neue Schikanen ständig beliebig vergrößert. Da wurde Backgeld für Brot oder Kuchen verlangt, dass selbst gebraute Bier musste abgegeben werden, ein Geburts- und Feiertagen der Burgherren waren zusätzliche Abgaben in Naturalien fällig. Selbst vor persönlichen Schikanen schreckten viele Gutsherren nicht zurück, wie es in einer zeitgenössischen Chronik heißt: " Wie die Erstlinge des Viehs und der Feldfrüchte dem Gutsbesitzer gehörte, so auch die Blüte der Jungfrauschaft der weiblichen Untertanen, was die Rechtslehrer das >jus primae noctis< ( Recht der ersten Nacht ) nennen. Nur den Hässlichen war es gestattet, ihre Blume abzukaufen... " Der Burgherr konnte auch seine Leibeigenen nach Belieben aus der Pacht entlassen, und eine Pacht ging nur dann auf Kinder über, wenn es dem Gutsherren gefiel. Vielfach konnte der Leibeigene - vor allem in Frankreich - unabhängig von seinem Grund und Boden verkauft werden. Die Verhältnisse waren also von denen der Sklaven im alten Rom nicht weit entfernt. Dafür spricht auch dieses deutsche Menschenhandels - Dokument aus dem 14. Jahrhundert: "Ich Konrad, Truchsess von Urach und Ritter, tue kund und sage öffentlich an mit diesem Brief allen denen, die ihn lesen, sehen oder lesen hören: daß ich den geistlichen Herren, dem Abt und dem Konvent des Klosters zu Lorch, die zwei Frauen Agnes und ihre Schwester Mahilt, des seeligen Degan Reinholds Töchter, und ihre Kinder, die sie haben werden, um drei Pfund Heller verkauft habe. Das Geld ist mir gezahlt, darüber gebe ich diesen Brief, mit meinem Siegel, das daran hängt. Nach Christi Geburt im Jahre 1333. " Schon ab dem 8. Jahrhundert und während des ganzen Mittelalters hindurch entluden sich immer wieder die ständig gegebenen sozialen Spannungen in Unruhen und Aufständen der Bauern - nicht nur in Europa. In China zum Beispiel hielten im 9. Jahrhundert Bauernunruhen fast zehn Jahre lang an, und bereits im 5. und 6. Jahrhundert wüteten blutige Bauernunruhen im Gebiet des heutigen Iran. Die Situation war in aller Welt so, wie sie der Historiker Johannes Bühler vor fünfzig Jahren beschrieben hatte: "Das ganze Mittelalter hindurch werden irgendwo Bauern aus ihren brennenden Hütten verjagt, ihre Felder verwüstet, wird Ihr Vieh weggetrieben, werden sie selbst erschlagen, erstochen, ihre Weiber geschändet. Derweil Gottes Gelehrte in ihren Zellen und Stuben erhabene Theorien von dem einigen Leid der Christenheit ersinnen, ergießt sich über die Lande der Blutstrom der "geliebten Kinder Gottes", und derweil Mönche und Nonnen in ihren Chorgesängen Gott lobpreisen, widerhallen die Dörfer, Felder und Wälder von dem Wehgeschrei der von christlichen Rittern, den berufenen Schirmern der Armen und Unterdrückten, mißhandelten Bauern... " Eine Schilderung des ganzen Ausmaßes der Unterdrückung der Bauern im Mittelalter, vor allem die Dokumentation der blutigen Bauernkriege des 15. und 16. Jahrhunderts, ist allein mit Zeugnissen schreibkundiger Zeitgenossen nicht gerecht zu erfassen. Diese waren ja in der Regel auf Seiten der Unterdrücker beziehungsweise in deren Diensten und berichteten entsprechend tendenziös. Vor etwa zwei Jahren sagte Bundespräsident Heinemann bezüglich der deutschen Bauernkriege im 16. Jahrhundert: " Einer demokratischen Gesellschaft steht es... schlecht zu Gesicht, wenn sie in den aufständischen Bauern von 1525 nichts anderes als meuternde Rotten sieht, die von der Obrigkeit schnell gezähmt werden und in die Schranken des untertägigen Gehorsams verwiesen wurden. So pflegen Sieger die Geschichte zu schreiben. " In der überwiegenden Geschichtsschreibung der "Sieger" gerann schon in den damaligen zeitgenössischen Texten das Porträt eines Bauern ebenso wie in der mittelalterlichen Literatur, zur Karikatur: " Er hat ungeheure Arme, plumpe Glieder. Die Augen sind eine Hand weit voneinander entfernt. Es ist breitschultrig und borstenhaarig. Seine Brust ist breit und sein Gesicht kohlschwarz..." Oder der Umgang mit den Bauern wurde, gemäß einem französischen Sprichwort, den höheren Kreisen so empfohlen: " Sei nachsichtig mit dem Bauern, und er wird aufsässig. Fass ihn hart an, und er respektiert dich. " Aber die " breitschultrigen und borstenhaarigen" Bauern besannen sich auf ihre "breite Brust " und den Gebrauch ihrer "ungeheuren Arme" Sie lehnten sich auf die gegen die Haltung der " Sieger " zu denen auch die Mehrheit der Bischöfe und Klosteräbte gehörte, während viele Landpfarrer auf Seiten der Armen standen. "Gott selbst hat gewollt, dass es unter den Menschen Herren und Leibeigene gibt", sagte damals ein französischer Mönch. Aber schon 997 überlegten sich die normannischen Bauern, so der romantische Dichter Wace (1110 - 1183): " Warum lassen wir uns denn von ihnen das Fell über die Ohren ziehen? Schütteln wir ihr Joch ab! Auch wir sind Menschen wie Sie, haben Glieder wie die ihren; unsere Körper sind ebenso stark, und wir können ebenso viel ertragen... Binden wir uns durch einen Eid, uns und unsere Habe zu verteidigen! Halten wir zusammen! Dann haben wir, wenn sie Krieg gegen uns führen wollen, ein oder zwei Dutzend kampffähige Bauern gegen jeden ihrer Ritter. " Immer häufiger fanden Anschläge der Bauern gegen ihre Peiniger statt, wurden Burgen erobert und Barone in Ihre eigenen Kellerverließe geworfen. Anfangs wussten aber dann die außer Rand und Band geratenen Bauern meist nicht mehr weiter. Sie zerstörten die Häuser und Gerätschaften auf den Burgen, taten den ihnen in die Hände fallenden Frauen Gewalt an und versuchten ihre Angst vor der unweigerlich nachfolgenden Vergeltung für ihren Aufruhr im Weinkeller der eroberten Burg zu betäuben. Andere, besonnenere Bauern, versuchten die eroberte Burg gegen alle Widerstände, längere Zeit zu halten. Doch das Ende sein jeden Fall immer wieder so aus: die Bauern wurden über kurz oder lang von den Söldnern der Burgherren in der Nachbarschaft, die ihrem gefangenen Klassenbruder zu Hilfe eilten oder ihn rächen wollten, umzingelt, und Dank deren überlegener Kriegskunst überwältigt. Danach folgte die schreckliche Abrechnung auf eigene Faust: Folter und Galgen. Viele Grundherren konnten die Urteile der Gerichte auch bei größeren Aufständen nicht abwarten. Der Normanne Wace berichtete beispielsweise von einem Burgherrn namens Raoul im Bauernaufstand in der Normandie: "Raoul ärgerte sich so sehr, dass er nicht erst den Urteilsspruch abwartete. Mehreren ließ er die Zähne ausreißen, andere ließ er mit Pfählen durchbohren, wieder anderen die Augen ausreißen und die Fäuste abschneiden. Allen ließ er die Kniekehlen verbrennen... " Das Los der Unfreien wurde aber nun mitzunehmendem Wohlstand aller anderen Gesellschaftsschichten in der Blütezeit des mittelalterlichen Feudalsystems nicht besser. Im Gegenteil, die Verbindung von oben nach unten, zu den Leibeigenen, riß ganz ab. Der Stand der Leibeigenen wurde nicht nur härter, er wurde auch immer missachteter, zu einem Schandfleck. Hinzu kam der zunehmende Mangel an Arbeitskräften nach dem verheerenden Pestjahren im 14. Jahrhundert, der zur Verschuldung der Grundherren und zu neuen Zinslasten für die Leibeigenen und zur Erhöhung der Frondienste führte. Um dies alles zu erleichtern wurden die Leibeigenen in ihrer Rechtsstellung schließlich doch dem " rechtlichen "Status der antiken Sklaven durch das Wiederaufleben des römischen Rechts angeglichen, das gute Dienste für die Herren leistete, aber bei den Bauern noch mehr böses Blut machte und sie nun für ihre erhöhten Frondienste Bezahlung forderten. Eine gewisse Verselbstständigung der Bauern war zwar die Folge dieser zugespitzten Lage, und auch das Absinken des niederen Adels in wirtschaftlich schlechteren Situationen brachte später den Bauern Vorteile. Allerdings gingen diese in Notzeiten, bei Missernten oder in Kriegen schnell wieder verloren. Die Herren halten sich immer zu Lasten der Bauern aus den Schwierigkeiten heraus. Ein weiterer Auszug: Die Geschichte der Menschheit begann um 3000 v. Chr. Damals ließen sich im Europa der Jungsteinzeit die ersten Großfamilien in größeren Siedlungen nieder und begannen mit Ackerbau und Viehzucht; zur selben Zeit entstanden die ersten Hochkulturen der Geschichte am Nil in Ägypten, an Euphrat und Tigris in Mesopotamien, am Indus in Indien und am Hoangho in China. Die Menschen dieser ersten Hochkulturen bildeten sehr bald eine je nach Herkunft und Beruf streng gegliederte Gesellschaft. Ganz oben stand der Herrscher, der die Macht über alle und alles hatte, ein Priesterkönig und Stellvertreter des Gottes, dem die Stadt gehörte. Ganz unten befanden sich die am meisten Getretenen, die Sklaven. Dazwischen befahlen und arbeiteten, kämpften und litten die Priester, Krieger, Beamten, Handwerker, Händler und Bauern. An dieser Ordnung des menschlichen Zusammenlebens vor 5000 Jahren hat sich bis heute nur wenig geändert. Die Herrscher in Ägypten waren die Pharaonen, die sich als Söhne Gottes oder auch selbst als Gott verehren ließen. Für ihre Gräber ließen sie sich riesige und prunkvolle Totenhäuser errichten. Ganze Heere von Arbeitern und Handwerkern schufteten sich zu Tode, um etwa für die berühmte Cheops - Pyramide aus Steinbrüchen, die hunderte von Kilometern entfernt lagen, rund zweieinhalb Millionen Steinblöcke, von denen manche 150 und alle im Durchschnitt zweieinhalb Tonnen Wogen, heran zu schaffen. Der Grieche Herodot, der um 450v. Chr. Ägypten bereist hat, schrieb über diese Pyramide, ihren Erbauer und die Ausbeutung der Arbeiter: "Bis auf den König Rampsinit nun, sagten sie, sei in Ägypten Recht und Gerechtigkeit gewesen, und das Land hätte sich in großem Wohlstande befunden; aber nach diesem sei Cheops König geworden, der es ganz schlecht getrieben habe. Denn zuerst hätte er alle Tempel geschlossen und sie vom Opfer abgehalten; sodann hätte er befohlen, dass alle Ägypter ihm Frondienste leisteten. Und einige hätte er angestellt, dass sie aus den Steinbrüchen im arabischen Gebirge Steine bis an den Nil zögen, und wenn die Steine auf Fahrzeugen über den Fluss gesetzt waren, stellte er andere an, die sie von da bis an das Libysche Gebirge ziehen mussten. Und es arbeiteten je zehnmal zehntausend Mann drei Monate hindurch. Und es dauerte, da das Volk so bedrückt war, zehn Jahre, dass sie den Weg bauten, auf dem sie die Steine zogen - ein nicht geringeres Stück Arbeit als die Pyramide selbst." Bei diesem unmenschlichen Übermaß aufgezwungener Frondienste, die Jahrhunderte hindurch alltäglich waren, kam es bei den ägyptischen Arbeitern immer wieder zu Aufständen gegen die Aufseher und Vorarbeiter. Immer wieder verlangten die geschundenen erträglichere Arbeitsbedingungen, wie diese Aufzeichnungen an einen Vorarbeiter beweisen: "Hunger und Durst hat uns hierher gebracht, wir haben keine Kleider, wir haben kein Öl, wir haben kein Essen. Schreibe unserem Herrn dem Pharao darüber und schreibe dem Statthalter, der über uns gesetzt ist, damit man uns etwas für unseren Unterhalt gebe." Unterdrückung und Ausbeutung waren seit Beginn der Weltgeschichte das Los der Masse der Menschen in den unteren Klassen. Hinter den gewaltigen kulturellen Leistungen der Ägypter, Sumerer und Babylonier, die wir in ihren ausgegrabenen Kult- und Kunstzeugnissen bewundern, steckt die Arbeit ungezählter Namenloser, deren Blut, Schweiß und Tränen. Über ihren wenig glanzvollen Alltag blieben wenige Zeugnisse. Ein Stoßseufzer ist uns aus dem dritten Jahrtausend v. Chr. überliefert, er ist erstaunlich modern und doch uralt: "die Herzen sind raubgierig. Jedermann nimmt, was seinem Nächsten gehört! " Auch aus dem alten Mesopotamien, wo einst der Garten Eden, das Paradies gewesen sein soll, in dem Mensch und Tier friedlich miteinander lebten und in dem der Mensch den Menschen nur als Freund und Bruder kannte, erreicht uns aus dem Ende des dritten Jahrtausends v. Chr. im Gilgamesch - Epos der Sumerer eine ganz andere Botschaft. Dort ist über die Errichtung der Mauern um Uruk zu hören: "Held Gilgamesch erbaute Uruks Mauer, die mächtige, die da steht wie erzgegossen, so lotrecht sind die Ziegel aufgetürmt..... Ersteiget Uruks Mauer, geht auf ihr, bewundert ihren allgewaltigen Bau! Die Männer Uruks zürnten sehr und schalten, die Mütter und die Töchter klagten weinend, denn schwer lag ihres Königs Hand auf ihnen, und seine Herrschaft dünkte Uruk hart. Die Mauer, rühmenswert in späten Tagen - in harter Fron ließ er sie auferbauen. Es werkten hier die Männer Tag und Nacht. Es durfte nicht der Sohn den Vater suchen, das Mädchen konnte seinen Freund nicht sehn, der Mann die Gattin in den Arm nicht nehmen: was lebte, diente einzig nur dem Bau......" Unter den Stadtfürsten der ersten Hochkulturen gab es gelegentlich auch den Einäugigen unter den Blinden, einen Reformer und Humanisten seiner Zeit, der das Los der Menschen zu verbessern suchte. Bei den Sumerern war dies Urukagina, der Fürst von Lagasch. Die Inschriften, die aus seiner Zeit unvollständig erhalten blieben, dokumentieren erstmals den Willen eines Herrschenden zu sozialen Veränderungen: " Er sprach, und die Kinder von Lagasch befreite er von Dürre, von Diebstahl, von Mord... Er setzte ein die Freiheit. Der Waise und der Witwe trat der Mächtige kein Unrecht an... " Aber dann berief sich einer der zahllosen Blinden in der Weltgeschichte auf seinen göttlichen Auftrag, hinter dem er eigene Machtansprüche und Eroberungsgier verbarg, und befahl in diesem göttlichen Auftrag Grausamkeit, Verwüstung, Schändung und Schlächterei unter den Nachbarn. Zur Zeit von Urukagina von Lagasch hieß der Blinde Lugalzaggisi, der Herrscher des benachbarten Umma. Er überfiel etwa um die Mitte des dritten Jahrtausends v. Chr. die Stadt Lagasch und zerstörte sie. Die Klage der Geschlagenen um ihren König und über ihr Elend gehört zu den bewegendsten Dokumenten der Weltgeschichte: " Die Männer Ummas haben Brand gelegt, das Antasurra setzten sie in Flammen, sie raubten Silber, raubten Edelstein, vergossen Blut in Tirasch, dem Palast! Ja, Blut vergossen Sie im Enliltempel und wieder Blut in Babas Heiligtum... " Dokumente über Zerstörungen von Städten, Ausplünderungen der Feinde und Versklavungen der Gefangenen kennt die Weltgeschichte mehr als Erlasse und Urkunden wie die eines Urukagina. Diese sumerischen Königsgräber in Ur beweisen uns außerdem, dass die Stadtkönige jener Zeit ihren göttlichen Auftrag auch im Jenseits fortführen wollten und deshalb viele Soldaten, Tänzerinnen, Musikanten, Zofen, Beischläferinnen, Fahrer und andere Diener und Dienerinnen mittels Gift mit in den Tod nahmen oder beim Tod der Königinnen, mit in den Tod schickten. Der Fluch der Eroberungen der Stadtfürsten Lugalzaggisi von Umma, der in Lagasch " Blut und wiederum Blut vergossen " hatte, fiel im vierundzwanzigsten Jahrhundert v. Chr. auf ihn selbst zurück. Aus den Wüsten im Norden stürmte ein noch stärkerer Eroberer gegen die sumerischen Phalanxen des Lugalzaggisi heran und vernichtete sie - ein historischer Vorgang, wir er bis heute leider der Hintergrund aller Veränderungen menschlicher Gemeinschaften ist. Der neue Eroberer in Mesopotamien war Sargon I., der um 2350 v. Chr. die semitische Dynastie von Akkad begründete und wegen seiner weit reichenden Eroberungen, bei denen er reiche Beute machte und tausende von Menschen tötete, den Beinamen " der Große " erhielt.... 12.Januar.2009
Die verbotene Halbinsel WustrowEdelgard und Klaus FeilerCh. LinksApril 20041443-86153-323-5 Das oben benannte Buch beschreibt den Werdegang der Insel beginnend ca. 1237 bis zum heutigen Tag. Am 17.2.1933 wurde die Halbinsel von den Brüdern Balduin und Bernhard von Plessen an die damalige Reichswehr verkauft. Die Heeresverwaltung übernahm das Gut am 1.10.1933. Danach wurde dort die Flakartillerieschule 1 eingerichtet. Seit Anfang 1998 ist nun die Fundus Gruppe, die auch einen großen Teil von Heiligendamm gekauft hat, neue Eigentümerin. Die gründeten dann die Entwicklungs - Compagnie Wustrow GmbH und Co. KG, kurz ECW genannt. Bereits im Jahre 2003 sollten die vorgestellten Projekte realisiert sein..... Bis zum heutigen Tag ist die Halbinsel gesperrt, wird von einem Wachdienst bewacht und es wurden keinerlei Arbeiten auch nur angefangen....JaJaDer dritte Teil der Ausbildung in Wustrow befasste sich mit allen zum Entdecken und Anvisieren der Ziele notwendigen Aufgaben und war in der 3. Lehrbatterie zusammengefasst. Dort trainierten die Soldaten zum Beispiel das Richten der Flakscheinwerfer und die Bedienung der Ringtrichterhörer, mit denen die Richtung der anfliegenden Maschinen ausgemacht wurde. Tests an neuen taktischen Waffen für die Luftabwehr wurden auch in enger Zusammenarbeit mit der Versuchstation Peenemünde auf der Insel Usedom durchgeführt. Im Rahmen der Truppenerprobung testete man zum Beispiel Feuerleitsysteme und später ein Radargerät, das damals als Flakmessgerät bezeichnet wurde. Gegenüber der Westseite Wustrows, bei Kollwitz auf der Insel Poel, befand sich dafür ein gesonderter Ausbildungsort. Dort wurden Soldaten mit dem Würzburg - Riesen vertraut gemacht, dem für die besonderen Zwecke der Flakartillerie die von der Firma Telefunken weiterentwickelten deutschen Radar. Briten und Deutsche hatten fast zeitgleich Radiowellen als Methode entdeckt, und die Positionen von einem anfliegenden Flugzeugen zu bestimmen. Die deutsche Entwicklung, das Würzburg - Gerät, vereinigte jedoch als erstes die Möglichkeit, die Seiten - und die Höhenpeilung von Flugzeugen genau zu bestimmen. Das war über den gesamten Krieg hindurch das Standardgerät der Deutschen, um anfliegende Verbände genauer zu orten und die eigenen Jägerstaffeln und Flakbatterien zu leiten. Es galt als streng geheim. Unter keinen Umständen durfte es in feindliche Hände fallen, und jede Anlage war für den Notfall mit Sprengladungen ausgerüstet. Trotzdem gelang es 1942 einem britischen Sonderkommando, eines dieser Geräte in einem Handstreich an der französischen Kanalküste zu erbeuten. Kurz darauf fand das britische Militär einen Weg, die deutschen Geräte zu stören – mit von Flugzeugen abgeworfenen Stanniol – Streifen. Als die Briten die Luftherrschafft hatten, setzten sie Stanniol zum Verwirren des deutschen Radars ein, das erste Mal bei dem verheerenden Luftangriff auf Hamburg am 24. Juli 1943. Tausende Soldaten kamen zu Lehrgängen auf die Halbinsel und blieben je nach Dienstgrad und Aufgabenstellung zwischen einer und fünf Wochen. Einer der Ausbilder war auch der spätere Bundeskanzler Helmut Schmidt, der unter Anderem eine Schießanleitung für die kleinkalibrige Flak erstellt hatte. Schmidt hatte es während des Krieges schnell zum Offizier gebracht, er galt als korrekt und pflichtbewusst. Im Frühling 1943, damals war er Oberleutnant, diente Schmidt auf Wustrow. Allerdings nur für kurze Zeit, hatte er doch, weil er aus seiner kritischen Einstellung gegenüber den Nationalsozialisten keinen Hehl machte, einige Probleme. Zwei Vorgesetzte schützten ihn vor einer Anklage durch ständige Versetzung von einer Flaktruppe zur anderen. Eine Zeit lang war er als Zuhörer zum Volksgerichtshof abkommandiert worden, bis er seinen Vorgesetzten darum bat, davon entbunden zu werden. Er habe den Vorsitzendenrichter Roland Freisler als <> empfunden, schrieb Schmidt später in seinen Lebenserinnerungen. Endgültig unbeliebt machte er sich bei einer Flakschießübung 1945 auf, bei der er kritische Bemerkungen über Göring und allgemein über <> machte. Der NS -Führungsoffizier des ihm übergeordneten Stabes, laut Schmidt der einzige Nazi, den er bewusst als solchen in der Wehrmacht erlebt habe, wollte ihn zur Rechenschaft ziehen. Nur der Schutz der beiden Generalobersten bewahrte ihn vor einer Verfolgung durch die Militärjustiz. Weiter: Nach und nach wurden auch die Wohnungen bezogen, die ersten am 1.6.1935 Gerlinde Thomas war ein Kind, als sie in eines dieser neuen Häuser zog, ihr Vater gehörte zu den ersten Flakoffizieren, die nach Wustrow versetzt wurden. Sie erinnert sich: „1935 sind wir von Berlin nach Wustrow gezogen, mitten aus dem Großstadtgewühl in Wilmersdorf auf die Insel. Als Vater uns vor dem Umzug Wustrow auf dem Atlas zeigte, jagte mir der Punkt im Meer einen Riesenschrecken ein. Ich dachte mir, kaum gehst Du aus dem Haus, schon fällst du in das Wasser. Ins Wasser sind wir nicht gefallen, das Jahr Wustrow war das schönste meiner Kindheit. Wir zogen in eines der neu erbauten Häuser in der Richthofenstraße. Es gab einen kleinen Komplex von vier Häusern um ein Rondel, alle hatten einen Balkon zur See. Ich nehme an dass wir die ersten Familien waren, die in diese Neubauten zogen, die dazugehörigen Gärten mussten wir im Frühjahr selbst anlegen. Mit unseren Versuchen, Wege zwischen den Beeten zu ziehen, hatten wir ahnungslosen Großstädter einige Lacheerfolge: ob wir Schützengräben ausheben wollten, wurden wir gefragt. Ein hilfreicher Rekrut, Gärtner von Beruf, hat uns dann geholfen. Unser Vater war als Flaksoffizier nach Wustrow versetzt worden. Im Haus neben uns wohnte der Kommandeur, ein Oberstleutnant. Die Halbinsel war zu jener Zeit nur sehr dünn besiedelt. Zwischen unseren Häusern und der See lag ein schmaler Ackerstreifen, der zu einem südlich gelegenen alten Bauernhof gehörte. Wenn wir über das Feld gingen, kamen wir an die Steilküste. Im Winter sind wir dort immer hinunter gerodelt. Da der Strand nicht sehr breit war, hatten wir immer Mühe, nicht mit dem Schlitten im Wasser zu landen. Das war das Hauptvergnügen dieser Rodelfahrten. Zwischen der Ostsee und dem Haff lag unsere neue Schule. Sie bestand aus zwei Klassen, in denen je vier Jahrgänge unterrichtet wurden. In dieser Schule sind wir von zwei Lehrern so gut unterrichtet worden, dass ich den Kindern meiner Klasse deutlich voraus war, als wir im Oktober 1936 nach Münster / Westfalen versetzt wurden. Als wir die Halbinsel nach fast 60 Jahren zum ersten Mal wieder besuchten, haben wir die Richthofenstraße und die Gärten nicht wiedergefunden. Vieles war fremd geworden, nicht aber der Blick auf das Meer, das Haff und der vertraute Anblick des Kirchturms und des Schmiedebergs. " 12.Januar.2009
Der deutsche AderlaßDr. Claus NordbruchGrabbert2001 5123-87847-194-7 2. Auflage 2003 Der deutsche Aderlaß ist eine gewaltige Richtigstellung historischer Ereignisse, die die Politik in Berlin und Wien bis in die heutige Zeit maßgeblich beeinflussen. Nordbruch widmet seine Aufmerksamkeit den Millionen deutscher Opfer, die für ihr erlittenes Leid während der Gefangenschaft, Folter und Zwangsarbeit bis heute unentschädigt geblieben sind. Dem Autor zufolge führten alle Alliiertenaußerdem trotz Eintritts der Waffebruhe den Krieg gegen Deutschland unvermindert fort, freilich nicht mit Maschinengewehren, sondern in Form eines geistigen Zersetzungskrieges, der auch in die deutsche Wissenschaft hinein getragen worden sei. Unter den Folgen dieser umwälzenden, in der Geschichte einmaligen Zerstörungspolitik leide das Herz Europas bis heute. Das umfangreiche und reich bebilderte Buch ist keine trockene Studie, die lediglich chronologisch Verbrechen, Verluste und Leid aufzählt. Vielmehr bricht Nordbruch in dem ihm eigenen Schreibstil rücksichtslos die von den Machern der politischen Korrektheit verordneten Tabus und Denkverbote und stellt unkonventinell Forderungen, die an eine künftig souveräne deutsche Politik gerichtet werden müssen...... Der Deutsche Aderlaß Wiedergutmachung an Deutschland und Entschädigung für Deutsche Im vorliegenden Buch setzt sich der Verfasser intensiv mit einer geradezu ketzerisch anmutenden Thematik auseinander: der Frage nach Wiedergutmachung an Deutschland und Entschädigung für Deutsche. Kennzeichnend an dieser Auseinandersetzung ist, dass sie aus einem gesamtdeutschen Blickwinkel geschrieben wurde: die Österreicher werden als selbstverständlicher Bestandteil der deutschen Nation angesehen und als solcher auch behandelt. Nordbruch gibt sich nicht mit der Standardantwort der Bundesregierung zufrieden, dass das den Deutschen "durch fremde Mächte" zugefügte Unrecht "seine Wurzeln im NS - Unrecht "gehabt habe und deshalb davon abzusehen sei, "Entschädigungsforderungen gegenüber diesen Staaten zu stellen". Der nonkonforme Verfasser legt die Verlogenheit derartiger Schutzbehauptungen bloß und konzentriert sich in seiner Argumentation auf die vorbehaltlose Darstellung unter Anderem der Vertreibungs -und Verschleppungsverbrechen an Deutschen, der Massenvergewaltigungen deutscher Frauen und Mädchen, der Raubzüge der Alliierten durch Deutschland sowie der Folterung und Tötung Millionen deutscher Zivilisten und Kriegsgefangene in Ost und West. Ein eigenes Kapitel befasst sich darüber hinaus mit der Fremdarbeiterfrage im Dritten Reich. Diese wird mit den historischen Tatsachen der Deutschen Zwangsarbeiterfrage verglichen, wobei erstmalig in der Publizistik das Ausmaß der Ausbeutung deutscher Arbeitskraft sowohl durch bolschewistische als auch demokratische Siegermächte dokumentiert wird. Nach umfassender Analyse dieser Punkte prüft der Autor auf ethischer, (völker) rechtlicher und politischer Grundlage die Ansprüche Deutschlands auf Wiedergutmachung. Um der Sche mal etwas den Wind aus den Segeln zu nehmen, dieses Zitat steht gleich nach der Widmung: >> Die Wahrheit kann niemals Revanchismus sein. << Lew KopelewJaJa  12.Januar.2009
Die letzten Kämpfe des II. Weltkrieges im südlichen Niederösterreich Untertitel: Kriegsschule Wiener Neustadt Kampfgruppe Keitel-Kampfgruppe 356. InfanteriedivisionFriedrich BrettnerEigenverlag19992933-9500669-2-6 4 KartenskizzenNeinNein  12.Januar.2009
Wo sind sie geblieben..?Heeresgeschichtliches Museum WienBundesverlag19922083-215-11141-1 Kriegerdenkmäler und Gefallenenehrung in Österreich. Viele Menschen stehen heute Kriegsdenkmälern mit zwiespaltigen Gefühlen gegenüber: Mit der Hochachtung vor den Opfern des Krieges verbindet sich das Wissen um das Leid des Krieges und vielleicht auch der Wunsch, nicht an vernarbten Wunden zu rühren. Kriegsdenkmäler sind Monumente der Trauer, der bitteren Erinnerungen und der menschlichen Unzulänglichkeiten. Kriegsdenkmälern gegenüber ist man empfindlicher als gegenüber den meisten anderen Denkmälern. Auszug aus der EinleitungNeinNein  12.Januar.2009
Die Teilung der Beute Untertitel: Die Potsdamer Konferenz 1945Deutsche BuchgemeinschaftFritz Molden, Wien1975344  Juli 1945: Der Krieg in Europa ist zu Ende. In Potsdam unweit der Trümmer der zerstörten Reichshauptstadt Berlin, treffen die drei mächtigsten Männer der Welt zusammen: der amerikanische Präsident Truman, der englische Premierminister Churchill und Josef Stalin, der sich eben mit dem Titel eines Generalissimus geschmückt hatte. Im Schloß Cecilienhof, der einstigen Residenz des letzten deutschen Kronprinzen beraten sie über das Schicksal Europas, in erster Linie aber über die Zukunft Deutschlands oder dessen, was davon nach Hitler noch übriggeblieben ist.NeinNein  12.Januar.2009
Wo andere toben da musst Du singenArno RudloffAnderbeck Verlag20061433-9377-28-9 Der Buchhändler Arno Rudloff ist gerade 19 Jahre,als er im März 1916 "kv"-kriegsverwendungsfähig-geschrieben wird,um als unverbrauchtes Kanonenfutter gleich dreier Kriegsherren,Wilhelm II.,Heinrich XXVII.und Carl Eduard von Sachsen-Coburg-Gotha,in der Ersten Weltkrieg ziehen zu dürfen. Vom ersten Tag seiner Wehrpflicht in der 2.Maschinengewehrkompanie 234 führt er sein Tagebuch.Die Schlacht an der Somme,die als die verlustreichste Schlacht in die Geschichtsbücher einging,war für Arno Rudloff der Beginn des Schreckens in diesem Krieg,der sich mehr und mehr zuspitzt,ihn in andere und immer mehr Schlachten führt und letztlich in ernste Lebensgefahr bringt. Das Tagebuch des Arno Rudloff-ein seltenes,authentisches und persönliches Dokument.NeinNein  12.Januar.2009
Das grüne Regiment. Der Weg der 256. Infanterie-Division aus der Sicht des Regiments 481Barbara SelzKehrer1970291    NeinNein  12.Januar.2009
Hitlers Weg nach Nürnberg. Verführer, Täuscher, Massenmörder. Eine Spurensuche in FrankenEgon FeinNürnberger Presse 464   100 Bilddokumente Zeitzeuge Egon Fein stellt sein Leben und das Buch "Hitlers Weg nach Nürnberg" im Forum für für jüdische Kultur vor. Schwerer LKw rammte Wagen des "Führers" (Unfall 1930 in der Wilhelm-Spaeth-Straße) Mai 1918, der Stellungskrieg in Flandern: Im Abschnitt des Regiments von Oberst Julius List fällt ein Waldstück in die Hände der Franzosen. Die Division befiehlt den Gegenangriff für 23 Uhr. Erst eine Viertelstunde vorher kommt die Nachricht, die Franzosen seien abgezogen, deutsche Truppen bereits nachgerückt. Die feuerbereite Artillerie muss sofort verständigt werden, sonst schießt sie die eigenen Soldaten zusammen. Meldegänger werden gesucht, die zurückgehen - der Gefreite Adolf Hitler und sein Kamerad Jakob Weiß melden sich. Der Leutnant der Reserve Hugo Gutmann, ein Jude aus der Vorderen Sterngasse 3 in Nürnberg, verspricht: „Wenn Ihr es schafft, bekommt Ihr das EK I." Hitler und Weiß kommen durch, die Katastrophe wird verhindert. Dennoch: Die Verleihung des Eisernen Kreuzes wird erst nach mehr als zwei Monaten genehmigt. als zu „alltäglich" wird der nächtliche Einsatz bezeichnet. Eine „Gefälligkeit" wird unterstellt, die Gutmann Hitler zukommen lassen wolle. Doch Gutmann besteht darauf; schließlich bekommen Hitler und Weiß am 4. August das EK I überreicht. Am 23. August dann, mitten in einer erbarmungslosen Schlacht, fährt Hitler, wie seine Militärpapiere ausweisen, seelenruhig in einem so genannten „Diensturlaub" nach Nürnberg. Was steckt dahinter? Egon Fein vermutet, Hitler habe damals einen mehr privaten als dienstlichen „Befehl" ausgeführt, der womöglich nicht so ganz den Dienstvorschriften entsprach. Wer zog die Fäden? Der Oberst von Baligand, ein Nürnberger? Der Regiments-Adjutant Gutmann? Homoerotische Andeutungen. Hitler verschweigt diesen Nürnberg-Aufenthalt später durchgängig. Gegen seinen Gönner aber hetzt er in „Mein Kampf": „Wir hatten einen Juden im Regiment, Gutmann, einen Feigling sondergleichen." Solche Aspekte, die den „Führer" mit Nürnberg und Franken in Verbindnung bringen, sind es, die den Journalisten Egon Fein am brennendsten interessieren. In seinem spannend geschriebenen Buch „Hitlers Weg nach Nürnberg" breitet er (wie berichtet) die Ergebnisse jahrelanger Spurensuche aus. Zeitzeuge Fein (74) hat eine Lücke in der Schwemme von Hitler-Literatur entdeckt: Die fränkischen Bezüge des „Veführers, Täuschers, Massenmörders" blieben bisher weitgehend unerforscht. Fein, nach Kriegsende auch Lokalredakteur bei den Nürnberger-Nachrichten, stellte seinen Lebensweg und das neue Buch nun dem Moderator Leibl Rosenberg und 40 Gästen beim Forum für jüdische Geschichte und Kultur im Turmzimmer des Krakauer Hauses in Nürnberg vor. Der Autor verhehlte nicht, dass auch er als Nürnberger Bub der Faszination des NS-Jugendprogramms allzu leicht erlag, der Nachrichten-HJ im Tratzenzwinger mit der gelben Schnur an der Uniform. Am Kaulbachplatz, noch mehr später draußen am Nordring wuchs Egon beschützt auf, erlebte die Luftschutzaktionen anfangs als reines Abenteuer. Der Vater freilich, Ex-Marineoffizier und persönlicher Referent des Oberfinanzpräsidenten, beobachtete das Nazi-Treiben und besonders Julius Streichers Widerwärtigkeiten angeekelt. Als Sohn Egon nach Hause kam, stolz verkündend: „Der Frankenführer hat mir über die Haare gestreift", da wetterte der Vater: „Geh raus und wasch dir die Haare." Doch es dauerte sehr lange, bis nach Kriegsende, bis die jungen Soldaten glaubten, welche Ungeheuerlichkeiten geschehen waren. Selbst der Anblick von 20, 30 mit Genickschüssen getöteten Männern in Sträflingskleidung, in einem Wald bei Au schwitz 1943, hatte das Weltbild noch nicht erschüttert: „Wir haben's nicht geglaubt." Im französischen Lager in Kriegsgefangenschaft, wo sie Bilder aus KZs sahen, war der Schock umso größer. Heute ist Fein überzeugt, dass jede Form von Extremismus nur in die Irre führen kann. Aufklärung ist ein gutes Gegenmittel, dazu trägt auch das Buch bei. Es schafft lokalregionale Bezüge; es räumt mit Legenden auf; es scheut auch Spekulationen nicht, etwa die abenteuerliche Version zu Hitlers Geburt, die der Kapuzinerpater Amman aus Vorarlberg ausstreute: Hitler sei gar nicht in Österreich geboren, sondern auf der bayerischen Seite des Inn, denn die hochschwangere Mutter sei dort draußen niedergekommen, auf der Suche nach ihrem Mann aus der Zollstation. Er habe einen Bericht darüber gefunden, schwor der Pater, aber der sei verschwunden... Wie dem auch sei, Hitler, Nürnberg und Franken finden an vielen Stellen ihre Berührungspunkte, und das Ende ist blutig und zerstörerisch. Jahre zuvor, am 13. März 1930, als Hitler von einem SS-Mann im schweren Wagen vom Luitpoldhain, von der Münchener in die Wilhelm-Spaeth-Straße, in Richtung Hotel Deutscher Hof zu Streicher chauffiert wird, da hätte der Spuk rasch vorbei sein können. Doch der große Lastwagen mit Anhänger, der von rechts aus der Hallerhüttenstraße kommt, prallt zwar mit dem Kühler in voller Wucht in den Mercedes und schiebt ihn etwa 20 Meter vor sich her. Aber er kommt gerade noch zum Stehen, ehe Hitlers Wagen umkippt. Keine fünf Zeilen wert im Polizeibericht, aber der Verkehrsunfall hätte die Weltgeschichte verändern können.NeinNein  12.Januar.2009
Das Führerhauptquartier " Wolfsschanze "Jerzy SzynkowskiAlgraf255  9788391548486eine Lagekarte der Wolfsschanze Sehr guter Führer durch die Anlage. Ohne Zweifel ist die Wolfsschanze ein düsterer Schauplatz der deutschen Geschichte. Die Geschichte der Anlage, der Eindruck den die riesigen Bunker hinterlassen, eine Stätte von der Befehle und Weisungen ausgingen, die Völkermord, unendliches Leid und unermessliche Zerstörungen zur Folge hatten.NeinNein  12.Januar.2009
FaustrechtHans Helmut KirstWilhelm Heyne Verlag19692043-453-00259-8  NeinNein  12.Januar.2009
Verbrannte Erde "Schlacht zwischen Wolga und Weichsel"Paul CarellUllstein Buch19665113-548-03193-3  NeinNein  12.Januar.2009
Die Wüstenfüchse " Mit Rommel in Afrika"Paul CarellUllstein Buch1958390   NeinNein  12.Januar.2009
Er flog an meiner SeiteErwin MorzfeldWilhelm Heyne Verlag1973479   NeinNein  12.Januar.2009
Geschichte der 126. rheinisch-westfälischen Infanterie-DivisionGerhard LohsePodzun1957223    NeinNein  12.Januar.2009
Uniformen - Handbuch der gesamten bewaffneten MachtJörg . Steiner M.C. OrtnerJörg C. Steiner19931703-901215-08-5 22 Farbtafeln Das Uniformen - Handbuch beschreibt ausführlich die Kopfbedeckungen, Waffenröcke, Attilas, Ulankas, Blusen, Beinkleider, Mäntel, Knöpfe, Riemenzeug und die Bewaffnung aller Truppenkörper der österreichisch-ungarischen Monarchie.NeinNein  12.Januar.2009
Das Herz der 6. ArmeeHeinz G. KonsalikWilhelm Heyne Verlag19783143-453-00067-6  NeinNein  12.Januar.2009

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