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Maulkorb und Leine machen Hunde gefährlich

Tiere haben Verhaltensstörungen
Verhaltensbiologin Dorit Feddersen-Petersen: "Maulkorb und Leine  machen Hunde gefährlich"

Hund. Foto: Archiv
Freilaufende Hunde sind seltener aggressiv. Foto: Archiv


Münster (rpo). Auch wenn selbst die gefährlichsten Hunde mit Maulkorb wenig Furcht einflößend wirken: Der Schein trügt. Verhaltensforscher haben jetzt erkannt, dass die Vierbeiner mit Leine und Maulkorb besonders gefährlich sind.

Der Zwang zu Maulkorb und Leine kann nach Meinung von Verhaltensforschern bei Hunden zu Verhaltensstörungen führen. Die Tiere könnten dann nicht mit ihren Artgenossen kommunizieren und soziales Verhalten lernen. "So produziert man wirklich gefährliche Tiere", sagte Verhaltensbiologin Dorit Feddersen-Petersen (Universität Kiel) am Donnerstag in Münster vor dem Hintergrund aktuellen Diskussion über so genannte Kampfhunde in der Öffentlichkeit.
Ein Hund an der Leine könne sein Umfeld nicht einfach über seinen Geruchssinn erkunden. Auch ist es nach Worten Feddersen-Petersens für Hunde wichtig, sich zu beschnuppern und danach gegenseitig an der Nase zu lecken. Mit einem Maulkorb ist dieses soziale Verhalten hingegen nicht möglich. Bereits als Welpe müsse jeder Hund mit seinen Artgenossen lernen, Konflikte zu bewältigen. Dazu müsse er sich aber frei bewegen können.

Bei der ersten europäischen Konferenz für Verhaltensbiologie diskutieren bis Sonntag mehr als 400 Verhaltensbiologen aus 34 Ländern in Münster ihre Erkenntnisse zum Thema "Konflikt und Konfliktbearbeitung". Dieser Gedankenaustausch über die Forschungsergebnisse biologischer Ursachen und Konsequenzen des Verhaltens soll künftig alle zwei Jahre stattfinden. "Als Stadt des Westfälischen Friedens ist Münster ein Symbol für Konfliktlösung", sagte Tagungsleiter Norbert Sachser.

Quelle: RP-Online

01.08.02, 17:33
Sissy und Charlie ein Herz und eine Seele


"Sissy" und "Charlie" ein Herz und eine Seele


Von Carola Alge
Wie ein Flitzebogen jagen "Sissy" und "Charlie" dem roten Ball quer durch den Garten hinterher. Der schwarze Rüde ist schneller, hat das Spielzeug zuerst im Maul. Auch ein sanfter Stubser seiner Kameradin mit der Schnauze kann ihn erstmal nicht dazu animieren, die "Beute" mit ihr zu teilen oder sie gar abzugeben. Dafür bekommt die schneeweiße Schäferhündin eine extra Portion Streicheleinheiten von Elke Erler und Frank Fredewehs, die das Spiel ihrer beiden Vierbeiner zufrieden lächelnd beobachten.

"Keinen der beiden würde ich wieder hergeben", sagen die Meppener unisono, die über die Rubrik "Ich suche ein Zuhause" in unserer Zeitung auf die Tiere aufmerksam geworden sind. "Kann man diesem Hund widerstehen?", fragt die 31-Jährige und zeigt auf das Foto des entsprechenden Ausschnitts aus der "Meppener Tagespost" vom 28. März vergangenen Jahres. Unter der Überschrift "Getreten und misshandelt" war darin damals das Schicksal "Charlies" publik gemacht worden. "Charlie", der da noch "Chuck" hieß, war bei einem Trinkgelage von Landstreichern in Haren auf offener Straße getreten und misshandelt worden. Eine Passantin fand den vier Monate jungen Mischlingswelpen auf einer Bank vor dem Harener Rathaus und brachte ihn zum Hundeheim des Tierschutzvereins Meppen in Wesuwe.

Noch am gleichen Morgen rief Elke Erler beim Tierschutzverein an. Sie vereinbarte für mittags einen Besuchstermin und fuhr am späten Nachmittag erneut mit ihrem Lebensgefährten dorthin. Beide waren von "Charlie" begeistert. Um aber keine voreilige Entscheidung zu treffen, schliefen sie eine Nacht darüber, bis am nächsten Morgen fest stand: Er kommt zu uns.

Bereut haben sie die Entscheidung nie. "Er hat so einen super Charakter, ist absolut lieb", betont die Sonderschullehrerin, die bereits vorher 15,5 Jahre eine Mischlingshündin hatte- aus dem Tierheim in Lingen. Bei "Charlie" fand sie die Wesenseigenschaften, die sie bei diversen Hunden, die sie sich vorher bei Züchtern angeschaut hatte, vermisste. "Es war wirklich ein Zufall, dass Charlie' genau zu der Zeit in der Zeitung stand, als wir einen neuen Hund gesucht haben", sagt Elke Erler.

Um den sozialen Kontakt zu anderen Vierbeinern zu fördern, gehen Elke Erler und Frank Fredewehs regelmäßig zur Hundeschule in Haren-Emen. Dort wurden sie auch auf die aus Griechenland stammende Hündin "Sissy" aufmerksam, die sie kurz vor Weihnachten im Hundeheim in Wesuwe besuchten. "Während alle anderen von den Kleinen begeistert waren, habe ich nur Augen für Sissy' gehabt", erinnert sich die 31-Jährige, der zu diesem Zeitpunkt das erste Mal der Gedanke kam, einen zweiten Hund zu sich nach Hause zu nehmen.

Die heute ca. zweieinhalb Jahre alte weiße Schäferhündin war mit ihren sechs, damals acht Wochen jungen Welpen aus ihrer ursprünglichen Heimat Chalkidiki nach Deutschland gekommen. Sie hätten in Griechenland mit Ende der Saison keine Chance gehabt, den Winter zu überleben, da die Touristen fehlten, die sich sonst um den auf der Straße lebenden Hundenachwuchs kümmern. Durch persönliche Kontakte zum Chalkidikischen Tierschutzverein "Animal Peace" wurde sie mit ihrem Nachwuchs nach Deutschland gebracht, nachdem das nordrheinwestfälische Umweltministerium dem Meppener Tierschutzverein die Einfuhrerlaubnis erteilt hatte.

Der Gedanke an einen Zweithund festigte sich bei Elke Erler und Frank Fredewehs. Probeweise holten sie "Sissy" einen Tag zu sich nach Hause, um vor allem auch zu sehen, wie "Charlie" sich mit ihr verstehen würde. Der reagierte "total aufgeregt und hibbelig", so dass die Hündin schweren Herzens ins Tierheim zurück gebracht wurde. Als sie ein paar Wochen später jedoch unter der Rubrik "Ich suche ein Zuhause" in der "Meppener Tagespost" (über die allein in diesem Jahr bisher bereits mehr als 50 Hunde vermittelt wurden) zu finden war, stand für die Tierfreunde aus der Kreisstadt fest: Sissy' kommt doch uns".

Bereut haben sie auch diese Entscheidung nicht, denn längst sind "Charlie" und "Sissy" unzertrennliche Spielgefährten, die viel voneinander profitieren und den ganzen Tag gemeinsam verbringen. Einer ihrer Lieblingsbeschäftigungen, dem Schwimmen, konnten sie dabei gerade im Urlaub auf dem Land bei Brandenburg nachgehen. "Beide sind richtige Wasserratten", zeigt Frank Fredewehs schmunzelnd auf ein Foto, auf dem sie einträchtig nebeneinander schwimmen. Sie wieder zu trennen, käme ihren Leuten nicht in den Sinn. "Wir sind froh, dass wir beide über diese Rubrik in der Zeitung, die richtig super ist, gefunden haben".

Nur gute Erfahrungen hat auch die Familie Jahn aus Meppen-Schwefingen gemacht. Nachdem ihr Hund "Flöckchen", ebenfalls aus dem Tierheim geholt, mit 16 Jahren gestorben war, stand für sie fest: Der Nachfolger kommt ebenfalls aus dem Tierheim. Mit "Bo" fanden sie dort im vergangenen Februar einen Mischling, der wegen der Trennung seiner Besitzer abgegeben worden war. Schnell bekam der jetzt fünf Jahre alte Rüde von seinen neuen Leuten den Beinamen "der Professor", weil er "immer so besinnlich und aristokratisch wirkt", erzählt Sylvia Jahn mit breitem Lachen, während "Bo" seinem Titel alle Ehre macht und sich, das Wohnzimmer gut überblickend, auf dem großen weißen Sofa breit macht.

Dort merkt man ihm nichts von seiner großen Furcht an, die er Fremden gegenüber hat. "Seine Angst vor allem und insbesondere Männern gegenüber war zu Anfang so schlimm, dass Briefträger und Handwerker keine Chance hatten", berichtet Johannes Jahn. Ein bisschen Sicherheit gegeben hat ihm "Lilli", eine jetzt 14 Monate alte Fundhündin aus Lathen, die Ostern dieses Jahres dazu kam. "Wir sind sowieso tierverrückt, und als uns eine Nachbarin den Zeitungsausschnitt zeigte, wollten wir Lilli' unbedingt haben. Sie sah unserem Bo' so schön ähnlich- und das nicht nur wegen ihrer schiefen Nase", schmunzelt Sylvia Jahn, die sich selbst als "tierverrückt" bezeichnet.

"Lilli" hielt, was der Bericht in der Zeitung versprochen hatte. Der Mischling ist der kleine Wirbelwind geblieben, der es schon im Tierheim liebte, mit viel zu großen Kauknochen und Spielsachen durch die Gegend zu flitzen. "Sie ist ein richtiges Kind, das am liebsten den ganzen Tag nur spielen würde", sagen die Jahns und sehen amüsiert zu, wie die Hündin mit den Söhnen Joel und David um einen roten Igel "kämpft". "Sie ist einfach nur positiv", attestieren die neuen Besitzer, die froh darüber waren, dass die erste Begegnung zwischen "Bo" und "Lilli" so positiv verlief und sich beide "vor Freude angejodelt haben".

Diese "Liebe auf den ersten Blick" der beiden Vierbeiner hat gehalten. "Sie spielen viel zusammen und toben bei den Spaziergängen miteinander", erzählt ihre neue Familie, die "jederzeit wieder Hunde aus dem Tierheim holen würde". "Sie sind so klasse drauf, ergänzen sich gut, lernen voneinander. Und sie geben einem so viel, gerade wenn man mal schlecht drauf ist", ist Sylvia Jahn von den beiden Rackern, die auch von der Größe her optimal zu den Kindern passten, ganz begeistert. "Lilli" scheint das Kompliment gefallen zu haben. Wie eine Gazelle hüpft sie freudig durch das Wohnzimmer und hat dort nur ein Ziel: Das große Quietschhuhn zu erwischen, das David und Joel ihr lockend vor die Nase halten.

Quelle: Neue OZ
 

31.07.02, 14:00
Sina ein Stafffordshiremix - Vom Zwinger aufs Podest

Vom Zwinger aufs Podest
Persönlich: Staffordshire-Mischling Sina aus dem Tierheim und Trainerin Sabine Cech arbeiten erfolgreich zusammen


HEPPENHEIM. „Sina!“ Die Ohren schnellen nach vorn, ein blaues und ein braunes Auge blitzen. Ein Kraftpaket vor dem Durchstarten, ein Temperamentbündel auf dem Sprung. „Sina, stand!“ Wenn’s nur das ist, das kann sie doch mit links: Und schon streckt sich die vierbeinige Dame geschmeidig der Stimme entgegen und hebt die Pfoten. Die Hündin macht Männchen, und das ist beileibe nicht das einzige Kunststück, das die dunkelgestromte Lady mit der weißen Gesichtsmaske beherrscht.

Sina ist ein Champion, obgleich sie seit drei Jahren im Tierheim lebt und wohl nur eine geringe Chance hat auf ein „richtiges“ Zuhause mit Familienanschluss. Die fünf Jahre alte Senkrechtstarterin im Hundesport ist ein Staffordshire-Mischling und zählt somit zu den Hunderassen mit „gesteigerter Aggressivität und Gefährlichkeit“, die seit Sommer 2000 auch im Land Hessen nach den Bestimmungen der so genannten Kampfhunde-Verordnung nur unter strengen behördlichen Auflagen – und in nicht wenigen Kommunen nach Entrichtung erheblicher Steuerbeträge – gehalten werden dürfen.

Zwar lebte Sina zu dem Zeitpunkt schon 18 Monate lang im Heppenheimer Tierheim, doch schien ab dann jegliche Hoffnung auf Vermittlung vergebens, für die Staffordshiremix-Hündin wie für alle ihre Artgenossen. Und die Pitbulls und Co. kamen immer zahlreicher in die vom Tierschutzverein Heppenheim und Umgebung getragene Einrichtung im Außerhalb 65, die Boxen waren voll belegt, es wurde eng, es wurde stressig. Dass Sina und ihre Mitbewohner nicht zu Parias mutierten, lag am nimmermüden Engagement der Tierheimmitarbeiter, der ehrenamtlichen Helfer, die mit den Hunden Gassi gingen, um ihnen Ausgleich und Bewegung zu verschaffen, und am Herz für die Ausgestoßenen, das die Nachbarn vom Club der Hundefreunde bewiesen, die ihr Übungsgelände am Ratsäckerweg auch den Tierheimhunden öffneten.

Sinas Glückstag kam im Februar 2001: Da fragte Sabine Cech vom Club der Hundefreunde nach einem lauffreudigen, ausbildungsgeeigneten Hund, und für Katrin Hassanin, die Vorsitzende des Tierschutzvereins, war klar: Sina. „Das ist die wildeste, die hat’s am meisten nötig.“ Und weil die erfahrene Hundesportlerin Sabine Cech, die schon den heute acht Jahre alten Familien-Spitz Joschi mit Erfolg trainiert hatte, keine Vorurteile gegen eine „Kampfhündin“ hegte, versuchten es die beiden miteinander.

Das war nicht nur der Beginn einer wunderbaren Freundschaft, sondern auch der Einstieg in eine rasante Wettbewerbskarriere. Schon bei der nach der Kampfhunde-Verordnung vorgeschriebenen „Wesensprüfung“ zwei Monate darauf, im April 2001, bewiesen die zwei dem erfahrenen Gutachter Heinz Michalka mitten in Bensheim, wie gut sie zusammen gearbeitet hatten. Kurz darauf bestand Sina unter Anleitung ihrer Trainerin die Begleithundprüfung mit Bravour, dann wurden beide Kreismeister im Geländelauf und gleichzeitig Tagessieger.

Vor einem Monat folgte dann der vorläufige Höhepunkt für das dynamische Duo: Sabine Cech (mit persönlicher Bestleistung) und Sina beendeten die hessischen Meisterschaften im Geländelauf in Mörlenbach als Vizemeister. Rein theoretisch hatten sie sich damit auch für die deutschen Meisterschaften qualifiziert, doch: „Daran hatten wir gar nicht gedacht“, ist Sabine Cech immer noch überrascht über den Erfolg.

Wer die beiden bei ihrem Training auf dem Gelände der Hundefreunde beobachtet, wundert sich weniger. Sina arbeitet mit unermüdlicher Begeisterung, sei es bei den Gehorsamsübungen, sei es auf dem Parcours. Sie springt durch den Reifen, balanciert über den Balken, setzt über die Schrägwand wie eine Eins – Geräte, die sie erst zwei Wochen zuvor gelernt hat zu überwinden. Da ist es nur folgerichtig, dass das Erfolgsduo sich ab Herbst auch im Hindernislauf versuchen will, denn dass Sinas unerschöpflicher Entdeckerdrang Futter braucht, versteht sich von selbst.

Und dass sie an ihrer Trainerin schier einen Narren gefressen hat, sieht man ebenso, denn das Spiel mit der Beißwurst als Belohnung – ohne Knurren, nur mit begeistertem Schnaufen und mit dem Kommando „Aus“ ohne Groll beendet - genießt die Staffordshiremix-Hündin ebenso wie die Streicheleinheiten und die Bestätigung für ihre Aktionen, die ihre Trainerin per Clicker kundtut.

Das etwa streichholzkleine Utensil, einem Knackfrosch ähnlich, liegt griffig in der Hand der Trainerin und erzeugt ein schnalzendes Geräusch, das dem Hund auch über die Rufweite hinaus Lob und Zustimmung signalisiert. Sina kennt die Signale, legt mit dem „Stöckchen“ noch eine Ehrenrunde über den Platz ein und saust beglückt durchs Gras, dass die Ohren flappen. „Sina ist ein toller Hund“, schwärmt Sabine Cech, die mit der unkomplizierten, cleveren Hündin generell auf die freundlichen und lernfähigen Staffordshires gekommen ist.

Inka, ebenfalls ein Mischling, mit den Genen der so genannten Kampfhundrasse und einer Portion Rottweiler 1997 auf die Welt gekommen, seit Dezember 1998 nach einem Autounfall und einer komplikationsreichen Genesung im Tierheim beheimatet und mittlerweile wie alle Tierheim-Kampfhunde erfolgreich „wesensgeprüft“, trainiert inzwischen auch mit Sabine Cech. Was Inka und Sina allerdings noch nicht wissen: Ab morgen werden sie ihre Freundin und Ausbilderin noch viel öfter als bei den gemeinsamen Übungsstunden sehen. Dann nimmt Sabine Cech eine Halbtagstätigkeit im Tierheim auf.

Quelle: Echo Online  « lesen »


31.07.02, 08:12
Tierschützer fordern: Kontrolle für das Herrchen

Tierschützer fordern: Kontrolle für das Herrchen

Vertreter des Siegener Tierheims legten im Ministerium Alternativen zur Hundeverordnung vor

sz Siegen. Vertreter von nordrhein-westfälischen Tierheimen legten im Umweltministerium Alternativen zur Hundeverordnung vor. Sie drängen auf weitreichende Änderungen im geplanten Gesetzentwurf zum Landeshundegesetz. Vertreter des Umweltministeriums zeigten sich Angaben des Siegener Tierheims zufolge gesprächsbereit und begrüßten die Initiative.

Das Tierheim Siegen nahm neben den Tierheimen Essen, Gelsenkirchen, Düsseldorf und Köln die Interessen der 78–beteiligten Tierheime bei der Zusammenkunft im Ministerium wahr. Jürgen Foß, Geschäftsführer des Siegener Tierschutzvereins, erläutert die Situation: »Die Landesregierung scheint derzeit noch davon auszugehen, dass das neue Landeshundegesetz wieder auf Rasselisten aufbauen müsste. Diesen Ansatz halten wir für untauglich, und er führt lediglich zu einer Scheinsicherheit. Ein wahrer Schutz vor gefährlichen Hunden kann nur durch einen rasselistenunabhängigen Ansatz verwirklicht werden. Daher setzen wir uns für Regelungen ein, welche in einem vernünftigen und umsetzbaren Rahmen allen Hundehaltern gleichermaßen Sachkunde und Integrität abverlangen, die für einen vernünftigen Hundehalter bereits jetzt eine Selbstverständlichkeit sind. Dieser Vorschlag wurde von der zuständigen Stelle im Umweltministerium grundsätzlich begrüßt. Nun liegt es an uns, den politischen Kräften in unserem Land ebenfalls diesen sinnvollen Ansatz nahe zu bringen.«

Ferner sollen nach den Vorstellungen der Tierheime Züchter und Handel stärker kontrolliert und reglementiert werden. Dazu Jürgen Foß: »Das ist der Ursprung allen Übels. Es kann nicht sein, dass ein jeder Hunde züchten und handeln darf, wie er gerade möchte. Wir haben die Situation immer wieder: Welpen wachsen in Hinterhöfen und dunklen Ecken von Stallungen auf und werden in dieser wichtigen Prägephase falsch gehalten. Hinzu kommt, dass diese Züchter die Hunde weitergeben wie den berühmten Sack Kartoffeln. Hier ist es vorprogrammiert, dass es zu Problemen mit dem Hund kommen wird.«

Genügend Beispiele im Alltag der Tierheime belegten dies eindrucksvoll. Das von Tierschutz-Vertretern erarbeitete Eckpunktepapier für ein Landeshundegesetz zeige, dass es umsetzbare Lösungen gibt, die einen wahren Schutz tatsächlich gewährleisten, ohne pauschal einige Rassen als gefährlich einzustufen. Die bisherige Hundeverordnungen ermöglichten weiterhin, dass ein unsachkundiger und unseriöser Halter mit einem Hund einer nicht gelisteten Rasse sein Unwesen treiben könne.

Die Situation in den Tierheimen des Landes sei geprägt von den Folgen der Landeshundeverordnung. Vor allem in den Ballungsgebieten säßen hauptsächlich nur die so genannten Anlagehunde in den Tierheimen, die trotz einwandfreien Wesens wenig Chancen auf ein neues Zuhause hätten. Auch hierzu verlangen die Tierschützer Antworten auf politischer Ebene. Jürgen Foß versucht es auf den Punkt zu bringen: »Was soll den nun mit den Hunden geschehen, welche zwar im Wesen einwandfrei und ungefährlich sind, aber aufgrund der zu unrecht überzogenen Maßregelungen kaum vermittelt werden können? Die Arbeit der Tierheime liegt brach und es entstehen immense Kosten, die niemand begleichen möchte. Bei unverändertem Festhalten an Rasselisten ist absehbar, dass den Kommunen unweigerlich reihenweise der Vertragspartner Tierheim wegbrechen wird.«

Neben dem Umweltministerium erhalten dieser Tage alle politischen Fraktionen des Landes die Stellungnahmen und Lösungsvorschläge der Tierheime. Bis Anfang September werden Unterschriften in den Tierheimen gesammelt, um die Initiative zu unterstützen.

Quelle: Siegener Zeitung
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29.07.02, 10:41
Doppeltes Chaos - Umfrage Hundeführerschein

Doppeltes Chaos

Rolf Seydewitz zu: Hundeverordnung

Ein einmal angerichtetes Chaos wird nicht dadurch besser, dass man ein zweites hinzufügt. Genau das aber scheint derzeit die Devise im Mainzer Innenministerium zu sein. Schon die vor zwei Jahren im Hauruck-Verfahren erlassene Kampfhunde-Verordnung war ein in sich unausgegorener und unschlüssiger Schnellschuss. Pitbull Terrier sind in Rheinland-Pfalz seitdem kraft Verordnung gefährliche Kampfhunde, Rottweiler nicht, in Bayern etwa dagegen schon.

Tragisch, dass Ende März im pfälzischen Hornbach ausgerechnet zwei (angeleinte!) Rottweiler einen sechsjährigen Jungen zu Tode bissen. Sofort brach unter den Landespolitikern wieder Hektik aus, der Innenausschuss wurde alarmiert. Seitdem brütet das Ministerium über einer neuerlichen Verschärfung der Hundeverordnung. Das Ergebnis des Nachdenkens, so scheint es, fällt ähnlich chaotisch aus wie schon bei der in die Hose gegangenen Premiere. Dieses Mal sollen gleich alle Hundebesitzer im Landbüßen, ihren "Fiffi" künftig an der Leine führen und einen Hunde-Führerschein erwerben. Das täuscht Aktionismus und Entschlussfreudigkeit vor und dürfte Minister Walter Zuber zumindest von jenen Zeitgenossen Applaus einbringen, die Hunde partout nicht mögen und deren Besitzer auch nicht. Mit dem verfassungsrechtlich gebotenen Grundsatz der Verhältnismäßigkeit, wonach eine Behörde in die Rechte eines Bürgers nur so weit eingreifen darf, wie es unbedingt notwendig ist, sind die ministeriellen Planspiele aber unvereinbar. Erst im vergangenen Jahr kippte das Oberlandesgericht Hamm mit exakt diesem Argument die Hundeverordnung der Stadt Lünen. Die sah eine generelle Anleinpflicht für Hunde vor ohne Rücksicht auf Größe und Rasse. Will das Mainzer Innenministerium eine ähnliche juristische Backpfeife vermeiden, lässt es die Pläne besser da, wo sie hingehören in der Schublade. Sonst wird das Hunde-Chaos im Land noch größer, als es jetzt schon ist.

r.seydewitz@volksfreund.de

Quelle: INTRINET


TED

Mainz plant: Alle Hunde an die Leine
Regierung denkt über Führerschein für Halter nach

TRIER/MAINZ. (sey) Das rheinland-pfälzische Innenministerium plant eine generelle Anleinpflicht für alle Hunde. Zudem sollen ihre Besitzer einen "Hunde-Führerschein" machen müssen. . Derart restriktive Vorschriften, wie sie Rheinland-Pfalz plant, existieren bislang in keinem anderen Bundesland. Zwar gibt es in Nordrhein-Westfalen seit zwei Jahren einen generellen Anleinzwang für Hunde - allerdings nur für solche, die größer sind als 40 Zentimeter oder schwerer als 20 Kilogramm.

Umfrage:  Sollte der Hundeführerschein verpflichtend für alle Hundehalter eingeführt werden?


 

18.07.02, 11:50
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