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Das Ende der Harburger Kampfhundehalle

Das Ende der Harburger Kampfhundehalle
Die meisten Tiere konnten vermittelt werden. Die letzten Vierbeiner übernimmt der Tierschutzverein

Von Sina Helbig und Martin Kopp

Knapp zwei Jahre nach dem Erlass der Hamburger Hundeverordnung ist am Freitag die Hundehalle im Harburger Hafen geschlossen worden. Das streng bewachte und mit Stacheldraht von der ohnehin kargen Umgebung abgeschottet liegende Backsteingebäude kann nun auf seine Sicherheitsvorkehrungen verzichten. Die Halle wird entkernt, die 224 zum Teil schwer beschädigten Zwinger werden entfernt.

Die verbliebenen 70 Hunde, die sich noch bis zur letzten Woche darin aufhielten, hat der Hamburger Tierschutzverein übernommen. Sie werden im Tierheim Süderstraße und in einer privaten Hundepension in Bad Bramstedt in gesicherten Zwingeranlagen untergebracht. Die letzten 22 Vierbeiner wurden gestern unter Beisein des Chefveterinärs der Stadt, Peter Brehm, vom Geschäftsführer des Tierschutzvereins Wolfgang Poggendorf in das Tierheim gebracht. Die übrigen Hunde sind in einer beispiellosen "Hundeverschickungs-Aktion" in den vergangenen Monaten bis nach Südamerika vermittelt worden.

Umwelt- und Gesundheitssenator Peter Rehaag zeigte sich über die Schließung zufrieden: "Wir haben damit zweierlei erreicht, die durch strikten, gewiss nicht immer leichten Vollzug der Hundeverordnung geschaffene Sicherheit für die Bürger, aber auch für andere Hunde wird erhalten, zugleich werden die Ausgaben deutlich reduziert." Gegenüber Hallenbetriebskosten von monatlich 50.000 Euro, die hauptsächlich durch Verpflegung und Pflege der Tiere, würde die Unterbringung der übrigen Hunde die Staatskasse nur noch mit bis zu 20.000 Euro belasten.

Dennoch bleiben der Stadt erhebliche Kosten: Der Mietvertrag für die nunmehr leere Halle läuft noch bis zum August kommenden Jahres. Monatlich fallen Mietkosten von 20.000 Euro an. Der Vertrag soll im Einvernehmen mit dem Vermieter vorzeitig gelöst werden, wenn sich für die Halle ein neuer Mieter findet. Fast zweieinhalb Millionen Euro hat die Stadt für Unterbringung und Verpflegung der Tiere in den vergangenen zwei Jahren aufbringen müssen.

Rehaag dankte dem Tierschutzverein: "Mit seinen Vermittlungsaktivitäten hat er sich erneut als vaterstädtische Institution in und für Hamburg in die Pflicht genommen. Ich bin sicher, dass Stadt und Tierschutzverein ihre jahrzehntelange Partnerschaft auch in Zukunft zum Wohl von Mensch und Tier fortsetzen." Dabei war diese Partnerschaft in den vergangenen Jahren nicht immer ungetrübt gewesen. Insbesondere die Frage nach der Zukunft der Kampfhunde hatte das Verhältnis zunehmend belastet.

Nur zwei Tage nach dem schrecklichen Tod des kleinen Volkan, der auf dem Gelände einer Wilhelmsburger Schule von zwei Kampfhunden tot gebissen worden war, hatte der Senat im Juni 2000 eine neue Hundeverordnung erlassen, die bis heute von den meisten Hundebesitzern abgelehnt wird. Danach werden die Hunde ihrer Rasse nach in verschiedene Gefahrenstufen eingeteilt. So genannte gefährliche Hunde der Kategorien I und II mussten angemeldet und einem Wesenstest unterzogen werden. Bestanden die Tiere diesen Test nicht, wurden sie vom Staat eingezogen.

Rund 500 Tiere wurden laut Cheftierarzt Brehm seitdem in die Harburger Halle gebracht. 90 von ihnen wurden getötet, 90 an ihre Besitzer zurückgegeben. 255 Tiere wurden sukzessive in anderen Tierheimen des deutschen Tierschutzbundes außerhalb Hamburgs untergebracht. Damit befreite sich die Stadt von einem bis dahin ungelöstem Problem: Der Senat wollte nicht länger für die Unterbringung der Hunde aufkommen. An Privatleute in der Stadt waren sie aber nicht mehr vermittelbar. Poggendorf zeigt sich erleichtert: "Wir haben diesen Tag sehr lange herbei gesehnt. Die Unterbringung der Tiere war nicht artgerecht, sie haben psychisch gelitten." Für Tiere die künftig von der Polizei oder dem Hundekontrolldienst gefangen werden stehen in der Süderstraße 50 Zwinger bereit.

Quelle: Die Welt

Harburger Hundehalle geschlossen

Die Umwelt- und Gesundheitsbehörde hat am Freitag die umstrittene Hundehalle im Harburger Binnenhafen dichtgemacht. Seit dem grausamen Tod des kleinen Volkan auf einem Wilhelmsburger Schulhof vor gut 22 Monaten waren dort 500 Kampfhunde eingesperrt - in acht Quadratmeter großen Zwingern und einem 4000 Quadratmeter großen Hallenkomplex mit Auslaufmöglichkeiten für die Tiere. Mindestens zwei Millionen Euro allein bis 2001 hat die Stadt dafür gezahlt, Monat für Monat allein 20 000 Euro Miete für die Lagerhalle und weitere 50 000 Euro an Betriebskosten.

100 000 Euro hatte der Senat zuletzt aufgewendet für eine Vermittlungsaktion des Hamburger Tierschutzvereins in Tierheime des Deutschen Tierschutzverbandes im gesamten Bundesgebiet. Am Freitag nun der Abtransport der letzten 55 Hunde: 26 wurden in eine private Tierpension bei Bad Bramstedt gebracht, die anderen sind jetzt im Tierheim an der Süderstraße untergebracht. Dabei handelt es sich durchweg um Tiere, die von der Staatsanwaltschaft sichergestellt und somit nicht zur Vermittlung freigegeben sind. Erst wenn per Gericht entschieden ist, ob sie an die zum Teil vorbestraften Halter zurückgegeben werden dürfen, müssen die Tiere den erforderlichen Wesenstest über sich ergehen lassen. Dann erst wird entschieden, was mit den Hunden passiert. Insgesamt sind in den vergangenen zwei Jahren 91 Tiere eingeschläfert worden, 90 kamen zurück zu ihren Haltern.

Geschlossen wurde die Halle vor allem aus Kostengründen. Dank der neuen Regelung spart die Stadt monatlich 30 000 Euro. Aber auch die Frage des Tierschutzes sei ausschlaggebend gewesen, so Landestierarzt Peter Brehm: "Wir wohnen ja auch lieber im Eigenheim als in einer kleinen Etagenwohnung." Er und auch Tierheim-Chef Wolfgang Poggendorf sind überzeugt, dass die nach Volkans Tod in Kraft getretene Hundeverordnung zum Erfolg geführt hat. Poggendorf schätzt, dass sich die Zahl der Kampfhunde im Privatbesitz in der Hansestadt auf 100 bis 300 reduziert hat. Poggendorf fordert jetzt eine bundesweit einheitliche Verordnung, die unabhängig von Rassen die Gefahr durch aggressive Hunde eindämmt. Außerdem richtete er einen dringenden Appell an alle Hundehalter: "Es ist an Ihnen, das schlechte Image der Tiere aufzupolieren." (kg)

Quelle: Hamburger Abendblatt

 

Ausgebellt
Harburger Hundehalle ist zu: Die letzten Tiere sind in die Süderstraße und nach Bad Bramstedt umgezogen

Die Kampfhund-Halle in Harburg ist gestern geschlossen worden. Im Beisein des Landestierarztes Peter Brehm und des Vorsitzenden des Hamburger Tierschutzvereins Wolfgang Poggendorf, wurden am Nachmittag die letzten 22 Hunde abgeholt, die dort am Ende noch übrig geblieben waren.

Laut Poggendorf handelt es sich dabei um nicht vermittelbare Kampfhunde, deren "Ungefährlichkeit noch nicht belegt" ist. Sie werden im Tierheim in der Süderstraße und in einem privaten Tierheim in Bad Bramstedt untergebracht.

Nach dem Tod des kleinen Volkan in Wilhelmsburg im Juni 2000 war in Hamburg eine verschärfte Hundeverordnung erlassen worden. Die in einer so genannten Rassekategorie I aufgeführten Pit Bulls, American Staffordshire Terrier und Staffordshire Bullterrier durften nicht mehr gehalten werden. Insgesamt 500 ausgesetzte, abgegebene oder von der Polizei eingezogene Hunde haben die Halle durchlaufen. 91 davon wurden eingeschläfert, 90 an ihre Halter zurück gegeben. Durch eine Vermittlungsoffensive in andere Bundesländer hatte sich die Zahl der noch über 200 Hunde auf jetzt etwa 70 reduziert. Der Tierschutzverein hatte wiederholt die Schließung der Halle gefordert. "In dem Durchgangsknast für Kampfhunde ist langfristig keine artgerechte Haltung möglich", hatte Poggendorf kritisiert. Landestierarzt Brehm hält das Kampfhundproblem für weitgehend gelöst, "die gesellschaftliche Akzeptanz für diese Hunde ist sehr weit zurückgegangen, und in den entsprechenden Kreisen stellen sie auch kein Statussymbol mehr dar". LNO/

Quelle: TAZ


04.05.02, 11:18
Leserbrief: "Möbeltotalausverkauf"

Möbeltotalausverkauf

Wegen wahrscheinlich wahlweise erzwungener Geschäftsaufgabe der Bundesregierung ist das gesamte Regierungsmobiliar zu verscherbeln. Hier einige tolle Schnäppchen, die jedem Antiquitätenhändler die blanken Tränen in die Augen treiben.

Der Chefsessel des Bundeskanzlers - gediegene deutsche Wertarbeit, formstabil und medienwirksam designed, ein exklusives Liebhaberstück für Individualisten, die sich gern ins rechte Licht rücken. Der Drehsessel des Außenministers - ein intelligentes Konzept, egal welchen Nonsens es zu verzapfen gilt, er ist sofort in der Lage, mit allen zu kommunizieren, denn das ausgeklügelte Drehpatent bringt ihn garantiert immer in die richtige Position, und sollte der Stuhl sich einmal zu schnell drehen, keine Angst, er fällt nicht herunter. Einfach am Stuhl festhalten und ausdrehen lassen. Kleiner Höhenkoller ist erwünscht. Der Schleudersitz des Verteidigungsministers - ein rasantes Teil für Überflieger, mit hundert Sachen auf die Erde krachen, ein einmaliges Sitzerlebnis, das sogar das letzte sein könnte. Der Stehpult des Wirtschaftsministers - aus rein gesundheitlichen Aspekten sehr empfehlenswert, er schont den Rücken und zwingt ihn, wieder aufrecht zu stehen, wenn er von den vielen Dienern vor den Wirtschaftsgrößen schon ermattet ist. Der Schreibtisch des Umweltministers - mit abwaschbarer Kacheleinlage, quadratisch und äußerst praktisch, denn bei den vielen ökologischen Überlegungen und Denkanstößen ist Papier oft Mangelware, da sind doch Kacheln ideal, egal, was man noch vor 4 Jahren sich vorgenommen hat und auf der Kachel steht, ein Wisch und weg ist der Dreck. Und neue Ideen braucht das Land. Der runde Tisch des Arbeitsministers - ausziehbar und für große Gesellschaften ausgelegt. Für sinnlose Endlosdiskussionen ein ideales Plätzchen, denn es gibt keinen Kopf und auch kein Ende, der runde Tisch dreht sich immer nur im Kreis.

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03.05.02, 22:53
Die Rasselisten bringen Leid ohne Ende
Lammfromme "Beißer" im Abseits
"Die Rasselisten bringen Leid ohne Ende"

Siegen/Düsseldorf. (wp) Verkehrte Welt in manchem Tierheim: Ein verhaltensgestörter Schäferhund, der nicht weiß, ob er beißen soll oder nicht, findet nach ein bis zwei Tagen eines neues Herrchen oder Frauchen, während den durch und durch lammfrommen Rottweiler im Zwinger nebenan keiner haben will.

Der Siegener Tierschutzverein und das auf dem Heidenberg beheimatete Tierheim machen Front gegen das von der NRW-Landesregierung (SPD/Grüne) eingebrachte Landeshundegesetz, das Hunderassen pauschal nach dem Grad ihres mutmaßlichen Gefährlichkeits-Potenzials in Rasselisten einordnet, verbunden mit Auflagen für Halter und Hund. "Ein unzuverlässiger Hundehalter darf keinen Rottweiler, wohl aber einen Schäferhund halten. Das darf doch nicht wahr sein," meinte gestern Horst Reimann, Vorsitzender des hiesigen Tierschutzvereins.

Die Worte richtete Reimann gestern an Johannes Remmel (MdL/Grüne), der zusagte, "die Argumente mit nach Düsseldorf zu nehmen". Grundsätzlich jedoch müsse ein wesentlicher Gesetzes-Inhalt, "der Schutz der Bevölkerung", vorne an stehen, so Remmel.

Die Heidenberger Tier-Lobby "sieht das auch so" (Reimann). Nur über den einzuschlagenden Weg streiten sich die Geister. "Die Rasselisten bringen Leid ohne Ende", lautet die Wertung von Jürgen Foß, Geschäftsführer im Tierschutzverein. Er erinnert etwa an die "Zustände im Gelsenkirchener Tierheim: Da sitzen 120 American Staffords Zwinger an Zwinger". Die Verwahrung dieser sogenannten "Anlagehunde" kostet dem Tierheim 15 bis 20 Euro täglich. Tierheime sind, so der Verein, "kein Altersruhesitz für Anlagehunde".

Jürgen Foß fordert einen anderen Weg: "Wir predigen seit Jahren die Lösungen herunter: Ein Auto ist potenziell gefährlich, also muss jemand, der ein Auto fahren möchte, einen Führerschein machen, und zwar unabhängig von der Automarke. Daher müssen wir verlangen, dass jeder Hunde-, besser jeder Tierhalter etwas Vergleichbares nachweisen muss."

Quelle: Westfalenpost


03.05.02, 22:38
Kampfhunde-Streit: Zuschüsse für das TH Saarbrücken eingefroren

"Hilflos wie ein armer Frosch!"
Schmerzhafte Folgen des Kampfhunde-Streites: Der Saarbrücker Stadtrat hat die Zuschüsse für das Tierheim eingefroren

- Von JÖRG LASKOWSKI -

Saarbrücken. Hunde-Elend! Katzen-Jammer! Seit fast einem Jahr herrscht Eiszeit zwischen dem Saarbrücker Stadtrat und dem Tierschutzverein. Der Rechtsausschuss des Rates hat Mitte 2001 die Zuschüsse fürs Tierheim eingefroren. Warum? Das Tierheim weigert sich, weitere Kampfhunde und Kampfhund-Mischlinge aufzunehmen.

Anfang 2001 saßen bereits 18 dieser Kraftpakete in den Zwingern am Folsterweg. Als die Polizei den Neunzehnten brachte, einen Kampfhund-Mischling namens Mike, weigerte sich das Heim, ihn aufzunehmen. Begründung: Man habe weder Kampfhund-erfahrene Mitarbeiter noch die vorschriftsmäßigen Zwinger. Daraufhin wies das Ordnungsamt Mike zwangsweise ein. Die "SZ" berichtete mit der Folge, dass Mike schon kurz darauf ein neues Herrchen fand.

Aber der Streit zwischen Tierheim und Politik brach nun erst richtig aus. Das Tierheim weigerte sich weiter, Kampfhunde aufzunehmen und schloß außerdem seinen Auffangzwinger. In diesem Zwinger hatten Polizei und Feuerwehr bis dahin alle Hunde untergebracht, die aufgegriffen wurden, so lange kein Personal im Tierheim war. Seit der Auffangzwinger zu ist, müssen die Ordnungshüter diese Hunde in eine Tierpension bringen - und die Stadt zahlt pro Übernachtung knapp zehn Euro. Am nächsten Tag transportiert die Feuerwehr - Kosten pro Fahrt: 39 Euro - den Hund dann ins Tierheim, wo bislang alle Asyl fanden.

Ausser einem. Das war natürlich ein Kampfhund. Der ist seit Dezember 2001 Dauergast der Tierpension und kostet die Stadt monatlich etwa 200 Euro. Diese Summen nannte uns Sigrid Schneider, Leiterin des Ordnungsamtes.

Vor dem großen Streit hatte die Stadt das Tierheim jedes Vierteljahr mit rund 10000 Euro unterstützt. 2001 war nach 20000 Euro Schluss. 2002 gab's noch gar nichts. Im Interesse ihrer Schutzbefohlenen signalisiert die Vorsitzende des Tierschutzvereins, Ingrid Weber, jetzt Kompromissbereitschaft: "Wir sind bereit, Kampfhunde und Kampfhund-Mischlinge wieder aufzunehmen. Allerdings erst, wenn vertraglich festgelegt ist, unter welchen Bedingungen das geschieht. Um solche Tiere gemäß der Landesverordnung unterzubringen, brauchen wir neue Zwinger. Sonst können wir nicht gewährleisten, dass nicht sogar im Tierheim noch etwas passiert, weil die Hunde womöglich ausbrechen. Schließlich sind bei uns jeden Tag rund 30 Ehrenamtliche im Einsatz. Unser Traum wäre, wenn das Land uns einen geschulten Angestellten für die Kampfhunde finanzieren würde. Denn wir setzen ja dann eine Landesverordnung um!" Und daran hätte das Tierheim lange Zeit zu knabbern.

Weber: "Von den 19 Kampfhunden und Kampfhund-Mischlingen, die Anfang 2001 bei uns waren, sind fünf vermittelt, zwei sind bei uns gestorben und zwölf sitzen nach wie vor in unseren Uralt-Zwingern von 1954. Diese Tiere will doch niemand mehr, die werden vermutlich bis zu ihrem Ende bei uns logieren."

Aber das ist nur einer der Gründe, weshalb sich das Heim mehr Geld wünscht. Laut Weber wird die medizinische Betreuung der Tiere immer teurer. Gleichzeitig klagt sie über die miserable Zahlungsmoral vieler Tierhalter, die ihre entlaufenen Vierbeiner im Heim wiederfinden und mit nach Hause nehmen, ohne Impfungen und Logis zu bezahlen.

Weber: "Wir müssen doch alle Tiere impfen, die man bei uns abliefert. Und jede Impfung kostet etwa 40 Euro. Wenn die Besitzer dann sagen, aber der Hund war doch geimpft, dann können wir nur antworten, er hatte beim Ausbüchsen leider sein Impfbuch vergessen." Dazu Ordnungsamtschefin Schneider: "Das Tierheim ist nicht verpflichtet, sofort zu impfen." Laut Schneider will der Stadtrat erst dann wieder Geld fürs Tierheim freigeben, wenn das Heim eine detaillierte Kosten-Aufstellung vorlegt, die vom Ordnungsamt als überzeugend eingestuft wird. Auf der anderen Seite hatte Tierschützerin Weber bei ihren Verhandlungen mit der Stadt bislang nicht das Gefühl, dass man sie versteht: "Das sind da alles Juristen. Da zappelt man hilflos wie ein armer kleiner Frosch." Aber es gibt Hoffnung. Im Haushaltsentwurf für 2002 hatte die Stadtverwaltung zunächst 50670 Euro fürs Tierheim vorgeschlagen. Der Stadtrat kürzte auf 38170 Euro.

Die SPD im Rat, so versichert ihr Pressereferent, Jürgen Renner, will sich dafür einsetzen, dass zumindest dieses Geld fließt. Stadtverbandspräsident Michael Burkert wird das Thema bei der nächsten Bürgermeister-Besprechung auf den Tisch bringen: "Das Tierheim hilft schließlich allen Stadtverbands-Angehörigen bei der Bewältigung öffentlicher Aufgaben. Da muss eine Lösung her, an der alle mitarbeiten sollten. Vielleicht könnte ich ja mit den Bürgermeistern eine Sponsoring-Kampagne organisieren."

Quelle: Saarbrücker Zeitung


02.05.02, 07:03
Noch rund 200 illegale Kampfhunde in Hamburg
Noch rund 200 illegale Kampfhunde in der Stadt

Für den umweltpolitischen Sprecher der FDP-Bürgerschaftsfraktion Ekkehard Rumpf sind die Sonderdienste der Hundekontrolleure ein Ding der Unmöglichkeit
Von Martin Kopp

Manche Hundebesitzer kommen nur früh morgens oder spät abends aus ihren Häusern. Schauen sich verstohlen um, bücken sich und lassen ihre Tiere vom Halsband. Hunde, die sie eigentlich gar nicht haben dürften. Hunde, die nirgendwo registriert sind und keinen Wesenstest durchlaufen haben.

22 Monate nach Einführung der Hundeverordnung gibt es in Hamburg noch immer zahlreiche Kampfhunde, die illegal in Wohnungen gehalten werden. Wolfgang Poggendorf, Geschäftsführer des Hamburger Tierschutzvereins, schätzt ihre Zahl auf 150 bis 200.

Die Tiere schlüpfen bei den staatlichen Kontrollen durch. Denn dort werden sinkende Zahlen gemeldet. Die Polizei verzeichnet eine Abnahme von Einsätzen wegen gefährlicher Hunde und auch der beim Bezirksamt Mitte angesiedelte Hundekontrolldienst (HKD) meldet, dass die Verstöße gegen die Hundeverordnung drastisch zurückgegangen sind. Deshalb habe er noch verschiedene Sonderdienste übernommen.

So werden seit Beginn des Jahres alle Stadtteilfeste und der Dom vom HKD kontrolliert. "Hier gilt es nicht nur, die Durchsetzung des Gesetzes zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung auf Märkten und Volksfesten in Anklang zu bringen, sondern auch im Rahmen des Tierschutzes tätig zu werden", so Bezirksamtssprecherin Sorina Weiland. Außerdem wird der HKD bei Demonstrationen eingesetzt. Zudem überprüft der HKD in öffentlichen Verkehrsmitteln Halter gefährlicher Hunde, "um den Fahrgästen ein gewisses sicheres Fahrgefühl zu vermitteln", wie es heißt.

Das hat innerhalb der Regierungskoalition jetzt für Aufregung gesorgt: Für den umweltpolitischen Sprecher der FDP-Bürgerschaftsfraktion Ekkehard Rumpf sind die Sonderdienste der Hundekontrolleure ein Ding der Unmöglichkeit. "Der HKD übt hier Aufgaben aus, für die er überhaupt nicht eingesetzt wurde." Rumpf fordert nun, dass sich noch einmal die Bürgerschaft mit der Notwendigkeit dieser Einrichtung auseinander setzt. Der CDU-Abgeordnete Karl-Heinz Warnholz hat eine Kleine Anfrage an den Senat gerichtet, in der er wissen will, ob der weitere Einsatz des HKD überhaupt Sinn macht, angesichts sinkender Einsätze. Der CDU-Chef von Mitte Henning Tants bezeichnete es angesichts der angespannten Haushaltssituation geradezu als "aberwitzig", wenn der Kontrolldienst mangels eigener Aufgaben auch noch fremde übernimmt. Tierschutz-Chef Poggendorf glaubt, dass der HKD nicht in der Lage ist, die restlichen 200 illegalen Kampfhunde in der Stadt herauszufiltern: "Dazu bedürfte es flächendeckender Kontrollen." Er plädiert für die sofortige Abschaffung des HKD. Beim Kinderschutzbund stößt dieses auf erheblichen Widerstand: "Das ist mit uns nicht zu machen", sagte Geschäftsführer Walter Wilken. "Der Kontrolldienst mindert die Gefahr, dass Kinder von Kampfhunden angegriffen werden." Und auch in Wilhelmsburg werden Forderungen zur Abschaffung des HKD, knapp zwei Jahre nach Volkans Tod, nicht gerne gehört.

Quelle: Die Welt


02.05.02, 07:02
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