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    Beitrag von Ralf Kohler am 11/Feb/2004:

    Re: tipps fuer freelancer

      Hallo Daniel,

      mach dir nicht zuviel Gedanken, was die Zeitungen wollen. Die wollen VIEL (und wenig geben).

      Ich hab`den Tip bekommen und mach das so, dass ich dazuschreibe "... überlasse ich Ihnen das einfache Nutzungsrecht ...".

      Wenn ich auf Verdacht schicke, schreib ich hierzu noch "gegen Honorar" (oder evtl. zumindest "zu den bei Ihnen üblichen Konditionen ...").

      Bin nicht sicher, ob ich das schon mal angebracht habe:

      Du mußt ja nicht (und MAN muß nicht) den kompletten Text einschicken. Ein bißchen "bluffen" gehört (leider?) dazu.

      Also: Wenn du einen Auszug schickst oder entscheidende Details erstmals aussparst, solltest du nicht gelinkt werden KÖNNEN. Und VIELLEICHT kannst du gerade mit dieser Taktik Neugier wecken. (Unter uns: Vor allem Frauen machen das doch bisweilen auch so ähnlich: Antäuschen und ausweichen oder anders gesagt den Mund wässrig machen, aber (noch) nicht die Bahn frei machen ...).

      Ja, ja, liebe Freunde (und -innen - vor allem die): Ihr habt ganz recht, in der Hölle sollte ich schmoren für irgendwelche Macho-Sprüche. Zum Glück beschreibe ich nur augenzwinkernd die Realität und hüte mich noch dazu vor Verallgemeinerungen. Außerdem: Der Erfolg gibt ihnen oft Recht, denen die versuchen subtil Interesse zu wecken. Andererseits: Riskant ist es natürlich auch wieder.

      Das Leben ist hart (wie ich nicht zum ersten Mal feststelle. Oder, Alex?). Aber man braucht sich nicht alles gefallen zu lassen - auch nicht als Freie(r).

      Gruß Ralf

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    Beitrag von Daniel Hyan am 4/Feb/2004:

    tipps fuer freelancer



      Obwohl ich als Autor von Trend-Reporten und Artikeln fuer kleinere Publikationen an journalistisches Schreiben gewohnt bin habe ich doch keine Ahnung, wie man Artikel und Reportagen an den Mann bringt.

      Sagen wir ich habe schon ein, zwei Reportagen fertig, jeweils 2000-3000 Woerter, inkl. Fotos, Themen aus dem thailaendischen Kultur/Jugendkultur-Bereich. Schicke ich die fertigen Reportagen einfach ohne grosse Einleitung an alle Zeitungen- und Zeitschriften, von denen ich denke, daß sie da rein passen wuerden? Gibt es Publikationen, die offener fuer Material von Freien sind? Oder braucht man Connections und ist sonst aufgeschmissen? Ich moechte meine Reportagen nicht in irgendwelchen Kleinstadt-Postillen verbraten, dafuer ist der Aufwand bei der Recherche viel zu groß gewesen (deswegen wäre ein bisschen Honorar auch nicht schlecht…), und da wuerden die Themen auch nicht reinpassen. Eher in Frage kaemen wohl Kultur-, Musik- oder Lifestyle-Zeitschriften, Wochenend- und Magazinbeilagen von Tageszeitungen oder die „Seite 3“.
      Oder gibt es vielleicht Agenturen, die mir die Artikel abnehmen wuerden?

      Wie sieht es mit Fotos aus? Gibt es dort empfehlenswerte Agenturen, die vielleicht Interesse an interessanten Bildern haben (ich bin kein professioneller Fotograf - habe aber gute Motive)? Sollte ich das Material irgendwie schuetzen bevor ich es an Redaktionen oder Agenturen schicke?

      Gibt es vielleicht irgendwelche webseiten die diese Fragen beantworten?

      Ansonsten bin ich fuer jeden persoenlichen Tipp dankbar...

      Habe meine Frage auch in der PINNWAND gepostet, sorry dafuer - bin neu hier...
    Antworten

    Beitrag von Ralf Kohler am 5/Feb/2004:

    Re: tipps fuer freelancer

      Hallo,

      Thailand könnte gerade schlecht sein. Denken da nicht alle (auch in einer Redaktion) an VOGELGRIPPE.

      Ich sicher Quatsch. Aber das Leben in Thailand interessiert ja ohnehin nicht in all seinen Facetten (in unserer Medienlandschaft).

      Mehr ein ander Mal.

      Gruß Ralf
    Antworten

    Beitrag von Andrea Vetter am 8/Feb/2004:

    Re: tipps fuer freelancer

      Ich arbeite als Volo gerade in der Mantelredaktion des Schwarzwälder Boten (Auflage 180 000), und wir haben auch ein Wochenendjournal. Vielleicht kann ich ja einigen ein bißchen weiterhelfen, mit der Innenansicht eines solchen Journals, ist vermutlich aber auch bei jeder Zeitung anders.

      Bei uns ist es so, dass jeden Tag zig Reportage-Angebote von Freien reinkommen. Der Markt ist so dermaßen eng, dass viele einfach unaufgefordert schon die komplette Geschichte schicken. Manchmal nützt das was: Sind es interessante oder exotische Themen, und ist grad Not am Mann (was man natürlich von außen nicht sehen kann), werden durchaus auch Geschichten von Unbekannten genommen. Die besten Chancen haben natürlich Leute, die beim Verlag bekannt sind, deren Stories werden meist (auch bei schlechterer Qualität) vorgezogen. Der Schwarzwälder Bote achtet darauf, dass bei den meisten Reportagen Baden-Württemberg, die Schweiz oder das Elsass vorkommen - Regionalbezug im weitesten Sinne ist also sehr wichtig, auch im Journal, und ich kann mir gut vostellen, dass das bei vielen Blättern der Fall ist. Allerdings hat eine gute Geschichte über den Karneval in Rio o.ä. natürlich auch Chancen.
      Exklusivität: Die Geschichte sollte natürlich in keiner Konkurrenzzeitung laufen (also Achtung: Erkundigen, wo sich welche Regionalzeitungen überschneiden - und welche Regionalzeitungen auf einen gemeinsamen Pool zugreifen, z.B. Holtzbrinck), ob sie aber noch irgendwo im Norden läuft, ist völlig egal.
      Bezahlung: Bei uns gibt es pro Journalseite (Bilder müssen mitgeliefert werden und sind inklusive) 150 Euro. Also so bescheiden, dass sich eine Alleinverwertung für eine aufwändige Geschichte nicht lohnt.

      Hoffe, ich konnte manchen weiterhelfen.
      Grüße aus dem Süden,

      Andrea
    Antworten

    Beitrag von Ralf Kohler am 9/Feb/2004:

    Re: tipps fuer freelancer

      Hallo allerseits,

      ich dachte ja (und sei`s mangels eigener Erfahrung), dass man bei Reportagen besser als normal verdienen könnte. ETWAS besser.
      Wenn ich jetzt aber mal durchdenke: Ich hab vom SchwaBo jeweils 50 Cent pro Zeile bekommen (bei meinen gewöhnlichen Artikeln). Dann entsprächen 150 Euro 300 Zeilen. Doch gehen ja bestimmt mehr als die 300 Zeichen auf so `ne Seite. Und Bebilderung müsste eigentlich eh`noch mehr Wert sein (als die Menge "eingesparter" Zeilen an den entsprechenden Stellen). Dann scheint mir da eine auch hausintern betrachtet ungünstige Honorierung herauszukommen.

      Zum Glück weiß ja aber
      ... die halbe Welt:
      Die Schwaben sind sehr sparsam -
      vor allem beim Geld.


      -;) Ralf
    Antworten

    Beitrag von Daniel am 10/Feb/2004:

    Re: tipps fuer freelancer

      Ralf: So weit weg von der Vogelgrippe bin ich gar nicht mit meinen Themen. ABer das interessiert in einem Monat eh keinen mehr.. Die Themen, die ich mir vorgenommen habe haben eigentlich alles: einen deutschen Bezug, Aktualitätsbezug, sind interessant und: noch keiner hat was drüber geschrieben.

      Ich werde dann wohl mit der Tür einfach ins Haus fallen und den auserkorenen Redaktionen meine kompletten Reportagen ohne Vorwarnung schicken.

      Aber nochmal die Frage zur Sicherheit; gibt es irgendeine rechtliche Fußnote, die ich den Artikeln beifügen sollte? Nachher schicke ich ihnen den Artikel, sie drucken ihn ab, aber ich sehe keinen Cent, da ich ihnen die Reportage ja unaufgefordert geschickt habe.

      Andrea: Wie funktioniert das denn mit der Zweitverwertung? Wollen die Zeitungen keine exklusivität? Gibt es Zeitschriften, die vermehrt Zweitverwertungen kaufen, oder vielleicht Agenturen?

      Gruesse,

      Daniel
    Antworten

    Beitrag von Alex am 10/Feb/2004:

    Re: tipps fuer freelancer

      Hallo Daniel,

      ich gehe davon aus, dass die meisten Mitglieder unserer Community sich in diesen Angelegenheiten bereits gut auskennen. Schließlich arbeiten die meisten Mitglieder unserer Community ja frei. Deshalb wundere Dich nicht, falls Du nicht ein Dutzend Antworten bekommst. Dann liegt das einfach daran, dass die Frage zu naheliegend ist.

      Wie auch immer, zwei Tipps:

      1.) Vergiß erst mal das Rechtliche. Vor allem auflagenstärkere Medien würden sich nämlich nur ihren Ruf kaputt machen, wenn Sie dagegen verstoßen würden. Also mach Dir darüber keine Gedanken, das kannst Du hinterher im Zweifelsfall immer noch...

      2.) Unterschätze das Angebot in der Medienbranche nicht. Es gibt Tausende von freien Journalisten, die jeden Tag meinen, die ultimative Story geschrieben zu haben - und sich dann wundern, wenn sie nicht nächsten Montag im Spiegel erscheint. Also überlege Dir gut, welche Medien dafür in Frage kommen würden, finde die richtigen Ansprechpartner heraus und setz Dich persönlich mit ihnen in Verbindung (am Besten per Telefon, Fax oder Email - jedoch keinen Standardbrief!). Dabei solltest Du auch bedenken, dass einige Medien (der Spiegel beispielsweise) gar keine Texte von Freien nehmen oder sie nur auf bestimmten Seiten positionen können (auf der Seite 3 der SZ beispielsweise werden üblicherweise nur Texte von festangestellten Redakteuren gedruckt).

      Viel Erfolg,
      Alex
    Antworten

    Beitrag von Ralf Kohler am 11/Feb/2004:

    Re: tipps fuer freelancer

      Hallo Daniel,

      mach dir nicht zuviel Gedanken, was die Zeitungen wollen. Die wollen VIEL (und wenig geben).

      Ich hab`den Tip bekommen und mach das so, dass ich dazuschreibe "... überlasse ich Ihnen das einfache Nutzungsrecht ...".

      Wenn ich auf Verdacht schicke, schreib ich hierzu noch "gegen Honorar" (oder evtl. zumindest "zu den bei Ihnen üblichen Konditionen ...").

      Bin nicht sicher, ob ich das schon mal angebracht habe:

      Du mußt ja nicht (und MAN muß nicht) den kompletten Text einschicken. Ein bißchen "bluffen" gehört (leider?) dazu.

      Also: Wenn du einen Auszug schickst oder entscheidende Details erstmals aussparst, solltest du nicht gelinkt werden KÖNNEN. Und VIELLEICHT kannst du gerade mit dieser Taktik Neugier wecken. (Unter uns: Vor allem Frauen machen das doch bisweilen auch so ähnlich: Antäuschen und ausweichen oder anders gesagt den Mund wässrig machen, aber (noch) nicht die Bahn frei machen ...).

      Ja, ja, liebe Freunde (und -innen - vor allem die): Ihr habt ganz recht, in der Hölle sollte ich schmoren für irgendwelche Macho-Sprüche. Zum Glück beschreibe ich nur augenzwinkernd die Realität und hüte mich noch dazu vor Verallgemeinerungen. Außerdem: Der Erfolg gibt ihnen oft Recht, denen die versuchen subtil Interesse zu wecken. Andererseits: Riskant ist es natürlich auch wieder.

      Das Leben ist hart (wie ich nicht zum ersten Mal feststelle. Oder, Alex?). Aber man braucht sich nicht alles gefallen zu lassen - auch nicht als Freie(r).

      Gruß Ralf

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