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Beitrag von Ralf Kohler am 1/Aug/2003:
Re: Bewerbungen
Hallo,
irgendwas wollte ich noch in Bezug auf den Beitrag der Kolegin beisteuern. Das muß mir aber erst wieder einfallen ...
Was anderes zum Thema:
Habe vor vier Wochen bei einem Seminar mit einem wirklich alten Hasen der Szene gesprochen, der eben auch verschiedene Bereiche kennt.
Er ist Freier für einen öffentlich-rechtlichen Sender. Dieser Sender sucht ganz allgemein Volontäre zu einem bestimmten Termin. Du mußt dich nicht für einen bestimmten Bereich oder so festlegen. Ich hatte gerade in der Zeit auch das Vergnügen eine Probearbeit für dieses Haus zu schreiben. 5 Themen zur Auswahl, gar nicht schlecht. Ich war erstaunt über die Vielfalt. Der Kollege sagte mir nun aber, als ich mich über die Gepflogenheiten dieses Hauses erkundigte, daß Volontäre jeweils einer (von 5!) Ressorts zugeordnet seien. Und es werde dann halt intern kurzerhand mal festgestellt, welches Ressort gerade wieder dran sei und entsprechend ausgewählt. Bin ich also ein "Wissenschaftsjournalist" und mache die Probearbeit auch noch zu so einem Thema, ksehe ich vermutlich alt aus, wenn die zufälligerweise jemand für den Sport suchen usw. Immer vorausgesetzt: Es läuft tatsächlich so in der Art. Der Kollege erzählte jedenfalls auch von einem Bekannten, der mit einem Jahr Verspätung bei der Anstalt gelandet sei. Als er zum ersten Mal immerhin eingeladen worden sei, hätte es nicht gepasst ... Falls es so ist, halte ich das eigentlich für einen Skandal. Da fehlte ja dann absolut die Transparenz. Das es in der Hinsicht anders geht zeigt z. B. der HR, wo du dich auf Hörfunk oder Radio in Kombination mit einem angehängten Schwerpunktbereich bewerben mußt.
Was anderes: Am Wochende hatte ich ein ausführliches Gespräch mit einem anderen Kollegen. Er kommt aus der Presse. Volontiert hat er bei einem Stuttgarter Blatt, war dann für eine Agentur lange im Osten des Landes, dann bei BILD, wo er vor einer Weile weggespart wurde. Ohnehin ist er wohl kein großer Anhänger von BILD. Wie auch immer: Er meinte, daß Springer in den vergangenen Jahren zum größten Teil Frauen einstellt. Und er fügte hinzu, daß sich die Verantwortlichen erhofften, daß Frauen bei der Recherche, wenn`s denn sein muß, eher weitergehen würden ... Diese Annahme über weibliches Rechercheverhalten halte ich zwar eher für Quatsch. Aber es würde ja reichen, daß sich irgendwelche Dummköpfe auf Chefsesseln etwas anderes erhoffen und entsprechend handeln.
Natürlich sind das alles nur Spekulationen und Gerüchte. Und du als Bewerber oder Bewerberin kannst kaum herausfinden, wie es wirklich ist und wirst damit leben müssen, wie die Handhabung ist. Trotzdem sind das Punkte warum ich sehr leicht Bauchschmerzen bekomme, wenn mir jmd. erzählt, daß das so eine Entscheidungsfindung immer streng rational läuft (ob nun beim Schwarzwälder Boten, bei Bauer, Springer oder der WAZ). Ich bin sehr dafür Aussagen von Chefseite nicht einfach unkritisch zu übernehmen, sich eben nicht im Zweifelsfall die Situation auch noch selber schönzureden.
Gruß Ralf Kohler
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