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| Zeile: | Wirtschaftsfaktor Hund | Text: | Weimar. (tlz/sb) Dass er zu den "Verrückten" zählt, gibt Thomas Kümmel zu. Ohne Umschweife. Kümmel, hinter dessen Name wie ein Synonym die "Hundeschule Passion" steht, hat eine Idee. Es geht um das Weimarer Stadtmarketing. Im weiteren Sinne geht es darum, dem Wegmanschen Aufruf "Weimar den Weimaranern" Folge zu leisten. Den Hund als Zugpferd ran zu nehmen.
Große Augen, glänzendes Fell, Schlappohren: Menschen lieben das, und die Marketingstrategen haben die Wirkung des Tiers in der Werbung längst verinnerlicht. Thomas Kümmel ist überzeugt, dass der Weimaraner imstande ist, die Menschen, speziell den Weimartouristen, emotional weich zu klopfen. Ein perfekter Werbepartner für eine Stadt, die es nötig hat, Reisende anzulocken. Irgendwann wird jeder die Klassik gesehen und abgehakt haben. "Je weiter jemand entfernt ist von Goethe, desto weniger kennt er ihn." Kümmel hatte sogar einmal amerikanischen Besuch, der wegen der Weimaraner angereist war und eine Frage der Art "Wer zum Teufel ist Goethe?" in den Raum gestellt hat.
Was der Hund mit den Menschen macht? Er wedelt ihnen mit seinem Schwanz die vergeistigten Ansätze aus dem Kopf. Gezeigt hatte sich das vor sieben Jahren, als der ACC-Galerie der ganz große Wurf gelang und sie William Wegmans Weimaraner im Tüllröckchen und im Bademantel vorführen konnte. Vor 6000 Besuchern an 70 Tagen.
Der Weimaraner als Wirtschaftsfaktor? Ja, sicher, meint der Hundeexperte. Warum, so fragt Kümmel, lädt man nicht einmal Ike´s Familie, die Eisenhowers, ein? "Oder Niki Lauda? Alles bekennende Freunde des Weimaraners." Thomas Kümmel lobt die neuen Publikationen der Weimar Tourist-Information und den Veranstaltungskalender, weil Weimaraner sie zieren. Und den Oberbürgermeister. Der teilt seinen Schreibtisch mit dem Hund - der "Rathauskurier" zeigt entsprechende Bilder. "Und wenn Sie bei einer Tourismusmesse nur einen Weimaraner am Stand haben", prophezeit Kümmel, "dann ist Ihnen die ganze Aufmerksamkeit des Medienbetriebs gewiss."
Er kurbelt sie an, die Marketingmaschine. Kümmel, der selbst ungefähr 25 Mal im Jahr irgendwo in der deutschsprachigen Presse auftaucht, um den Hund zu preisen, will ein Hundemuseum errichten, eine Hundestraße durch Thüringen ausweisen und den entsprechenden Slogan dafür entwickeln: "Thüringen tierisch", schwebt ihm vor. Er wird den Stadtführern etwas vom Hund und seiner Verankerung in Weimar erzählen, und auch das KZ Buchenwald nicht auslassen. Und er leitet die ersten Maßnahmen ein: Am Wochenende ist seine Hundeschule in Schöndorf schon mal Kommandozentrale des Weimaraner-Werbefeldzuges, der die Menschen für Weimar einnehmen soll.
| Datum: | Mittwoch, 12.Juni.2002, 20:47 |
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