NEWS - AKTUELL

NEWS - AKTUELL

 Alles  Neu  Suchen  Auswahl  Detail 

Zeile:Tierschutzverein : Vorsitzender Stefan Diekmann zurückgetreten
Text:Bückeburg. Während einer turbulenten und von gegenseitigen Schuldvorwürfen geprägten Jahresversammlung ist der Vorsitzende des Tierschutzvereins Bückeburg-Rinteln und Umgebung, Stefan Diekmann, von seinem Amt zurückgetreten. Da sich auf der Versammlung kein Mitglied zur Kandidatur bereiterklärte, wird der Verein vorerst bis zu einer außerordentlichen Hauptversammlung kommissarisch von der stellvertretenden Vorsitzenden Monika Hachmeister geleitet.

Unvereinbar prallten in der fast dreistündigen Versammlung die Standpunkte von Realo- und Fundiflügel aufeinander. Teilweise gingen die Vorwürfe bis unter die Gürtellinie. Unter den rund 60 Mitgliedern zeigten die jeweiligen Unmuts- oder Beifallsäußerungen, dass der Riss auch quer durch den Verein geht. Diekmann: „Mein Vertrauen ist maßlos missbraucht worden, ich trete heute zurück.” Auch Schatzmeister Reimund Szarafinski trat nicht wieder an. Für ihn wurde bei einer Gegenstimme Nicole Knöpke gewählt. Ein stellvertretender Schatzmeister konnte nicht gewählt werden, da der jetzige seinen Rücktritt nicht formgerecht eingereicht hatte. Eine eigentlich vorgesehene Vorstandserweiterung wurde auf Beschluss der Versammlung bis zur außerordentlichen Hauptversammlung aufgeschoben.
Die Tierbestände – zeitweise sollen bis zu 200 Katzen im Tierheim untergebracht gewesen sein – mussten herunter gefahren werden, um die Existenz des Vereins zu retten, schilderte Diekmann in seinem Jahresbericht seine Sicht der Dinge. Dieses Ansinnen sei im Vorstand sehr kontrovers diskutiert und dann doch beschlossen worden: 20 Hunde und 30 Katzen, so die Obergrenzen. „Seitdem gab es Unstimmigkeiten, die sich trotz verschiedener Versuche nicht mehr reparieren ließen.” So sei über Umbesetzungen oder die Erweiterung des Vorstandes diskutiert worden, alles aber schließlich ohne Ergebnis.
Zwei Dinge hätten dann das Fass zum Überlaufen gebracht und ihm eine weitere Zusammenarbeit unmöglich gemacht, so Diekmann weiter. Ein halbes Jahr lang seien ohne sein Wissen Hunde aus Spanien im Tierheim aufgenommen und weiter gegeben worden. „Jeder wusste es, nur ich nicht.” Und gerade, als er von dem Sachverhalt erfahren habe, sollte ihm der Hundeimport während einer Vorstandssitzung mitgeteilt werden. „Sie haben die Existenz des Tierheims aufs Spiel gesetzt, es hätte vom Veterinäramt geschlossen werden können”, wetterte Diekmann.
Zweiter Auslöser sei die Katze einer älteren Frau gewesen, die angeblich bereits an den Eigentümer zurückgegeben worden sein sollte, so die Auskunft während einer Vorstandssitzung. Erst in einem Telefonat am nächsten Morgen habe dann seine Stellvertreterin eingeräumt, dass die alte Frau das Tier nicht mehr zurückhaben sollte, da man sie nicht mehr als geeignet für die Haltung einer Katze angesehen habe. „Da spielt doch jemand lieber Gott”, stellte Diekmann während der Versammlung fest. Wenn sich kein Kandidat finde, würde er im Interesse des Tierschutzvereins noch ein Jahr weitermachen und seine Wahlperiode zu Ende bringen: „Aber nur ohne meine Stellvertreterin.”
Monika Hachmeister wiederum wehrte sich in einer eigenen Stellungnahme gegen die Vorwürfe. 200 Katzen würden gar nicht ins Tierheim passen: „Die hätten wir dann stapeln müssen.” Im Tierheim sei so gut vermittelt worden, wie lange nicht mehr. Wie gut, dass Testpersonen, die der Vorstand ins Tierheim geschickt habe, kein Tier gegeben worden sei: „Wenn sie es nur testen wollten, hätten sie es zum Test behalten?”
Die spanischen Hunde seien gechipt, mit Impfpässen versehen gewesen und in den Büchern des Tierheims korrekt als Abgabehunde eingetragen und abgegeben worden, so Hachmeister weiter. Spanischen Hunden zu helfen, sei gängige Praxis vieler Tierschutzvereine. Das Abgabegeld sei dem Verein zugute gekommen. Und wenn man dank intensiver Spenden- und Futterbettelei eineinhalb Jahre ohne Zuschüsse im Tierheim auskomme, müsse man sich noch des Vorwurfs erwehren: „Ihr habt da unten wohl schwarze Kassen! Ohne unsere Bemühungen hätte der Verein wirklich Insolvenz beantragen müssen.”
Sie stehe für eine Kandidatur als Vorsitzende nicht zur Verfügung, werde aber den Verein kommissarisch bis zu einer außerordentlichen Hauptversammlung leiten. Bis dahin sollte „in aller Ruhe” ein geeigneter Kandidat gesucht werden. rc




05/29/2002 07:31 pm; aktualisiert: 05/29/2002 07:33 pm
Datum:Donnerstag, 30.Mai.2002, 20:44

Newsboard 91 Einträge

Montag, 23.November.2015, 22:30

Freitag, 20.September.2002, 15:11 Dienstag, 17.September.2002, 23:18 Dienstag, 17.September.2002, 21:28 Montag, 16.September.2002, 19:46
Montag, 16.September.2002, 19:06 Montag, 16.September.2002, 19:02 Montag, 16.September.2002, 19:00 Montag, 16.September.2002, 18:58 Montag, 16.September.2002, 09:56
 
  [ Weiter ]
  

powered in 0.01s by baseportal.de
Erstellen Sie Ihre eigene Web-Datenbank - kostenlos!