NEWS - AKTUELL

NEWS - AKTUELL

 Alles  Neu  Suchen  Auswahl  Detail 

Zeile:Tierquäler haben leichtes Spiel
Text:

Tierquäler haben leichtes Spiel


Unbekannter vergiftet Hunde -
Tierschützer wünschen Gesetzesänderung


In Vaduz treibt ein unbekannter Tierquäler
sein Unwesen. Er hat bereits drei Hunde vergiftet. Der Tierschutzverein
Liechtenstein fordert von den Behörden ein härteres Durchgreifen in solchen
Fällen: «Das Tier soll endlich keine Sache mehr sein.»


Janine Köpfli


«Timi blutete plötzlich aus dem Maul», erinnert sich Werner Wenaweser aus
Vaduz. Vor zwei Wochen bemerkte er, dass mit seinem Hund irgendetwas nicht
stimmt. Er fuhr notfallmässig zum Tierarzt. Dieser untersuchte Timis Blut und
stellte fest, dass der Hund vergiftet worden war - mit Rattengift oder
Ähnlichem. «Wir lassen unsere Hunde nie unbeaufsichtigt ins Freie», sagt Werner
Wenaweser. Er vermutet, dass jemand gezielt einen vergifteten Köder ausgelegt
hat. Das Gift verbreitete sich in Timis Körper und hätte ihm fast das Leben
gekostet. Heute geht es Timi besser, er ist jedoch noch nicht ausser Gefahr.


Drei Hunde vergiftet


Timi ist kein Einzelfall. Im Gebiet Landstrasse, Bartlegroschstrasse und
Rehwinkel in Vaduz fielen dem Tierquäler auch ein Mischling und ein Pudel zum
Opfer. Gleiche Symptome, gleicher Befund: Rattengift. Der Mischling überlebte
nicht. «Ich habe gehört, dass in dieser Gegend auch schon Katzen weggekommen
sind oder vergiftet wurden», sagt Werner Wenaweser. Ob es sich immer um
denselben Täter handelt, ist schwer zu sagen. Die Chancen, dass der
Rattengiftstreuer erwischt wird, sind sehr klein. Das weiss auch Werner
Wenaweser. Trotzdem hat er eine Anzeige wegen vorsätzlicher Sachbeschädigung
gegen Unbekannt gemacht. «Ich möchte damit vor allem den Übeltäter einschüchtern
und alle Tierliebhaber bitten, auf ihre vierbeinigen Freunde aufzupassen.
Vielleicht beobachtet ja jemand etwas Verdächtiges.»


Tierquälerei in Liechtenstein


In Liechtenstein kommt es immer wieder zu Fällen von Tierquälerei. Vor einem
halben Jahr erschreckte ein Katzenmörder die Bevölkerung. Mehreren Büsis wurde
der Kopf abgetrennt. Vor einigen Jahren vergiftete jemand gezielt Schäferhunde.
Und erst Anfang dieser Woche entsorgte ein Unbekannter vier junge Kätzchen in
einem Plastiksack. So viel Grausamkeit macht Yvonne Risch, Präsidentin des
Tierschutzvereins Liechtenstein, wütend. «Die vier kleinen Tigerchen haben noch
gelebt!» Ein Gemeindearbeiter hat die erst einen Tag alten Kätzchen gefunden und
ins Tierschutzhaus gebracht. Die Kleinen hatten Glück im Unglück, denn die
Tierschützer fanden eine Ersatzmutter. «Im Moment geht es den Kätzchen gut, doch
es ist nicht sicher, dass sie überleben», sagt Yvonne Risch. Sie muss sich fast
täglich mit solch traurigen Geschichten herumschlagen. «Bei uns im Land passiert
schwerste Tierquälerei und man kann so gut wie nichts dagegen unternehmen.»


Tiere gelten in erster Linie als Sache


Tiere gelten in gesetzlicher Hinsicht als Sache. Es gibt zwar im
Strafgesetzbuch einen Paragraphen zur Tierquälerei: Wer ein Tier roh misshandelt
oder ihm unnötige Qualen zufügt, ist mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder
mit Geldstrafe bis zu 360 Tagessätzen (ein Tagessatz ist mit mindestens 10 und
höchstens 1000 Franken festgesetzt) zu bestrafen. Aber in den meisten Fällen ist
es nur schwer zu beweisen, dass ein Tier gelitten hat. Also läuft das Ganze
unter Sachbeschädigung. Im Strafgesetzbuch heisst es: Wer eine fremde Sache
zerstört, beschädigt oder unbrauchbar macht, ist mit Freiheitsstrafe bis zu
sechs Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 360 Tagessätzen zu bestrafen. Im
Tierschutzgesetz steht, dass niemand ungerechtfertigt einem Tier Schmerzen,
Leiden oder Schäden zufügen, es in Angst versetzen oder gar auf qualvolle Art
töten darf. Allerdings geht das Strafgesetzbuch vor.


Schnell zu den Akten gelegt


Yvonne Risch macht regelmässig die Erfahrung, dass Tiere, wenn es hart auf
hart kommt, keinen Wert haben. «Fälle von Tierquälerei werden meist zu den Akten
gelegt, ohne behandelt oder untersucht zu werden.» Die Tierschützerin wünschte
sich, dass die Behörden Fälle von Tierquälerei in Zukunft ernster nehmen
könnten. Sache oder Lebewesen? Wenn das Gesetz geändert würde, wäre diese Frage
in Zukunft hinfällig.


Achtung Tierquäler


Angesichts der jüngsten Fälle von Tierquälerei
ist allen Tierbesitzern zu raten, wachsam zu sein und auf Hunde und Katzen
aufzupassen. Erhöhte Vorsicht schüchtert die Tierquäler ein, denn sie können
nicht mehr ohne weiteres zuschlagen. Der Tierschutzverein Liechtenstein sucht
nach Hinweisen, die klären, woher die vier jungen Kätzchen im Plastiksack
stammen. Wer hat etwas Verdächtiges beobachtet oder wer weiss von einer bis vor
kurzem schwangeren Katze, die jetzt keine Jungen hat? Hinweise bitte an das
Tierschutzhaus in Schaan (Telefon 239 65 65).


Quelle:
http://www2.lol.li/Volksblatt/livool-6/Aktuell-0.html

Datum:Samstag, 11.Mai.2002, 15:49

Newsboard 91 Einträge

Montag, 23.November.2015, 22:30

Freitag, 20.September.2002, 15:11 Dienstag, 17.September.2002, 23:18 Dienstag, 17.September.2002, 21:28 Montag, 16.September.2002, 19:46
Montag, 16.September.2002, 19:06 Montag, 16.September.2002, 19:02 Montag, 16.September.2002, 19:00 Montag, 16.September.2002, 18:58 Montag, 16.September.2002, 09:56
 
  [ Weiter ]
  

powered in 0.01s by baseportal.de
Erstellen Sie Ihre eigene Web-Datenbank - kostenlos!