allerliebste rieke, mein, war ein lämmlein, winzig klein, hatte angst vorm osterfest, menschen nahmen ihm den rest der verwandschaft, mutter kam auf die schlachtbank, lämmchen nahm schnell reissaus, lief wie der wind zu dem vater hin, geschwind. " was nimmt dir den atem? sprich?" sprach der vater, väterlich. " mutter ist in todesangst, hilf, wenn liebe du verlangst". sprach das lämmchen, atemlos. Vater sprach:" was ist denn bloss mit der mutter , sag, geschwind". weinend antwortet das kind: "Vater, komm, musst dich beeilen, denn die menschen wollen teilen sie in stücke, eil dich, schnell, denn des schlachters junggesell wetzt das messer, macht es scharf, er nicht mutter töten darf"!!! und der schafbock läuft geschwind, neben ihm sein sorgvoll kind, beide stürmen in das haus, sehen schaudernd und mit graus, mutter liegen, festgebunden, an den beinen blutge wunden, stürmen auf den schlächter zu, überrennen ihn im nu, stumm vor schreck fällt aus der hand, hohen bogens an die wand, ihm das messer in den dreck, lämmchen stösst behend es weg, mit den beinen untern tisch, schlachter flucht ganz mörderisch. doch der vater, ohne zagen, an den stricken fängt zu nagen. löst die fessel, schaf springt hoch, laut hört man sein blöcken noch, als gemeinsam alle drei, mutter ist, des herrn dank, frei, fliehen durch das höllentor, dort ertönt ein freudenchor froh empfängt sie jedes tier, jeder ochs und jeder stier, jedes kleine mäuschen piept: "lauft, wir haben euch doch lieb". und so liefen alle drei, sorgenlos, doch vogelfrei, auf den regenbogen schnell, denn der leuchtet blendend hell, laufen in ein neues leben, so ist es an ostern eben...... und das lämmchen, seine mutter, das schaf, gerettet, und der mutige schafbock kamen im land der geschützten tiere an und leben heute noch glücklich miteinander |