DLRG: Mindestens 441 Deutsche im vergangenen Jahr ertrunken

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DLRG: Mindestens 441 Deutsche im vergangenen Jahr ertrunken

    3.März.2001
    Nach Angaben der Deutschen
    Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) sind im vergangenen Jahr
    mindestens 441 Deutsche ertrunken. Die größte
    Wasserrettungsorganisation hat über 1000 Presseberichte des
    vergangenen Jahres ausgewertet, um aktuell über tödliche Unfälle
    informieren zu können. "Unfallort Nummer eins sind die
    Binnengewässer. Insgesamt 359 Menschen starben in Flüssen, Bächen und
    Baggerseen. Das sind 82 Prozent aller Opfer", sagte DLRG Präsident
    Dr. Klaus Wilkens in einer Pressekonferenz, am Freitag, in Hannover.
    31 Personen (7%) verloren ihr Leben im Meer und 29 (6%) in einem
    Frei- oder Hallenbad.

    Die Zahl der Ertrinkungsfälle von Kindern bezeichnete Wilkens als
    nach wie vor Besorgnis erregend. Nach Angaben der DLRG ertranken im
    vergangenen Jahr 39 Kinder im Vorschulalter. 31 Jungen und acht
    Mädchen starben also, bevor sie in die Schule kamen. 17 weitere
    Kinder gingen noch zur Grundschule.

    Die Statistik zeige deutlich, so der DLRG Präsident, dass sich die
    Mehrzahl der Ertrinkungsfälle in der Alterklasse bis zehn Jahren im
    heimischen Umfeld, im Gartenteich, einem Bach, Baggersee oder
    Löschteil in der Nähe der Wohnung oder in einem Schwimmbad ereignet.
    Mangelnde Aufsicht durch die Eltern sowie die Unterschätzung
    objektiver Gefahren sind nach Angaben der Gesellschaft die
    Hauptursachen für das Ertrinken von Kindern. Selbst der Gartenteich
    oder ein Bachlauf mit geringer Wassertiefe könnten zur tödlichen
    Gefahr werden.

    344 Opfer waren Männer und 97 Frauen. 78 tödliche Unfälle (18%)
    ereigneten sich beim Wassersport, beim Schwimmen, Segeln, Surfen,
    Tauchen und Kanu fahren. Unter den Opfern befinden sich auch mehrere
    Angler. Zwölf Deutsche starben während ihres Urlaubs im Ausland, die
    meisten tödlichen Unfälle ereigneten sich im Mittelmeer vor Mallorca
    und der spanischen Festlandküste.

    Nahezu jeder vierte Todesfall habe sich in Bayern ereignet. Dort
    seien 102 Menschen ertrunken, gefolgt von Baden-Württemberg mit 56
    und Niedersachsen mit 49 Todesfällen. In Nordrhein-Westfalen starben
    38 Personen, in Mecklenburg-Vorpommern 35. Am Ende der Tabelle liegen
    nach Angaben der DLRG das Saarland mit drei und Bremen mit einem
    Ertrunkenen.

    Der Vergleich der alten und neuen Bundesländer zeige eine leichte
    Entspannung der Lage in den neuen Ländern. Mit 99 tödlichen Unfällen
    betrage danach der Anteil der fünf östlichen Länder 23 Prozent.

    "Unter Berücksichtigung des schlechten Sommers im Jahr 2000, der
    viele Badegäste von der Waterkant und den Baggerseen ferngehalten
    hat, ist die Gesamtzahl der Todesfälle im Vergleich mit den Jahren
    1998 und 1997 als hoch einzuschätzen und zeigt keine Verbesserung ",
    lautete das Fazit von Wilkens.

    Zur Verbesserung der Sicherheit im und am Wasser müssen aus Sicht
    der DLRG drei Forderungen erfüllt werden: Erstens eine frühzeitige
    und intensive Aufklärung über Gefahren im und am Wasser, die bereits
    im Kindergarten beginnt und in den Grundschulen fortgesetzt wird. Als
    Beispiel nannte Dr. Klaus Wilkens die DLRG Kindergartenprojekte
    gemeinsam mit dem Wirtschaftspartner NIVEA, die im vergangenen Jahr
    begonnen wurde und in diesem Jahr auch in Grundschulen fortgesetzt
    werden muss.

    Zweitens muss die frühzeitige Schwimmausbildung als Bestandteil
    der Prophylaxe sichergestellt sein. Die weitere Schließung von
    Schwimmbädern oder deren Umwandlung in nicht ausbildungsgeeignete
    Spaßbäder führt letztlich zu höheren Ertrinkungsfällen und drittens
    muss der Wasserrettungsdienst flächendeckend ausgebaut werden, um die
    Sicherheit von Schwimmern und Wassersportlern zu verbessern. Hier
    sind Städte und Kommunen gefordert, durch die Absicherung von
    Baderevieren, den Einsatz von Rettungskräften und durch
    Badestellenverordnungen bessere Rahmenbedingungen zu schaffen.
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