"Schließung der Bundeswehr-Fachschule in Flensburg nicht nachvollziehbar !"

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"Schließung der Bundeswehr-Fachschule in Flensburg nicht nachvollziehbar !"

    1.Februar.2001
    Flensburg. Flensburgs Oberbürgermeister Hermann Stell wendet sich mit Nachdruck gegen die möglicherweise bevorstehende Schließung der Bundeswehr-Fachschule. "Flensburg hat nach den bisherigen Bundeswehr-Abbauplänen bereits seit Anfang der 90‘er Jahre etwa 5.200 der ursprünglich 6.800 Bundeswehrsoldaten und etwa 1.000 der ursprünglich 1.600 Zivilbeschäftigten verloren. Im militärischen Bereich macht dies einen Rückgang um über 75%, im zivilen Bereich um über 60 % aus. In absoluten Zahlen war das der bei weitem höchste Abbau von Bundeswehr-Dienstposten in Schleswig-Holstein. Vor diesem Hintergrund ist ein weiterer Abbau für uns nicht mehr akzeptabel, insbesondere auch nicht unter dem Aspekt der regionalen Verteilungsgerechtigkeit."
    Stell wies auf die hohe Bedeutung der Bundeswehrfachschule für die Region hin. Mit ihren zwei Fachausbildungsbereichen, die es in dieser Form auch in benachbarten Bundeswehr-Fachschulen nicht gebe, bilde sie äußerst nachfrageorientiert aus. Gerade im Erzieherbereich könne fast jeder Absolvent in ein festes Arbeitsverhältnis vermittelt werden.

    Außerdem habe sich die Bundeswehrfachschule durch ihre grenzüberschreitenden Aktivitäten hervorgetan - nicht nur durch dänische Praktikantenstellen im Rahmen der anerkannt qualifizierten Erzieherausbildung, sondern durch eine allgemein gute Zusammenarbeit mit dem Sønderjylland Pædagogseminarium. Ein weiteres gewichtiges Argument sieht Flensburgs Oberbürgermeister in der "beispielhaften Kooperation" mit den örtlichen Hochschulen. Jedes Jahr schrieben sich etwa 50 Absolventen der Bundeswehrfachschule für ein anschließendes Studium ein.

    Eine örtliche Verlagerung sei zudem nicht nachvollziehbar, da die längerdienenden Soldaten, die sich in der Bundeswehr-Fachschule auf einen zivilen Beruf vorbereiten, hier in der Region wohnen und auch hier in der Region ihren späteren Arbeitsplatz suchen wollen.

    Auch eine angeblich geplante Verlagerung auf private Formen sei so nicht nachvollziehbar, solange an der Schule hochqualifizierte Lehrkräfte vorhanden seien. Im übrigen sieht Oberbürgermeister Stell ausreichend kompetente Weiterbildungsinstitutionen in der Region, die gegebenenfalls im Rahmen eines Public Private Partnership die hiesige Bundeswehr-Fachschule gleitend in eine private Form überführen könnten, ohne die Strukturen zu zerschlagen.

    "Es gibt also eine Vielzahl objektiver, sachlicher Argumente für den Erhalt des Ausbildungsbetriebes in Flensburg. Ich setze deshalb darauf, dass die Entscheidung noch nicht endgültig gefallen ist, zumal der Verteidigungsminister den Ländern bis zum 15. Februar Zeit für eine Stellungnahme eingeräumt hat", so Stell.
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