Sympathie der sanften Riesen nutzen: Wale werben fuer wertvolles Wattenmeer

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Sympathie der sanften Riesen nutzen: Wale werben fuer wertvolles Wattenmeer

    19.Januar.2001
    Deutsche Bundesstiftung Umwelt fördert Erweiterung des Multimar
    Wattforum in Schleswig-Holstein mit 630.000 Mark

    "Die Attraktivität der Wale, die die Menschen wie die Pandas
    faszinieren, wollen wir jetzt nutzen, um an ihrem Beispiel
    Einzigartigkeit und Probleme des Nationalparks Wattenmeer begreifbar
    darzustellen." Fritz Brickwedde, Generalsekretär der Deutschen
    Bundesstiftung Umwelt (DBU), erläuterte mit diesen Worten die
    Entscheidung der Stiftung, als Ergänzung des bereits von der DBU mit
    über fünf Millionen Mark geförderten Multimar Wattforums in Tönning
    (Schleswig-Holstein) jetzt auch die Gestaltung einer Walausstellung
    mit 630.000 Mark zu unterstützen. Besucherbefragungen hätten ergeben,
    dass der Wal der größte Sympathieträger unter den heimischen
    Meerbewohnern sei.

    Nach der Eröffnung im Juni 1999 hätten bereits mehr als 300.000
    Besucher das Wattforum besucht. Schon jetzt sprenge der Zuspruch
    beinahe die Kapazitäten des Zentrums. "Nachdem wir bereits den Bau
    des Forums mit mehr als fünf Millionen Mark gefördert haben, sind wir
    auch von der Erweiterung des Zentrums und dem Konzept einer
    Walausstellung überzeugt", sagt Brickwedde. Das Multimar Wattforum
    habe sich mit der Gestaltung als Informationszentrum bewusst vom
    Konzept eines belehrenden Museums abgewandt und das erlebende Lernen
    in den Vordergrund gestellt. Der große Andrang beweise, dass das
    Konzept aufgegangen sei. Daher folge man diesem auch in der
    Walausstellung. Ähnlich wie im Haupthaus sollen viele interaktive
    Elemente besonders Kindern, Jugendlichen und Familien die Bedeutung
    des Wattenmeeres näher bringen.

    Kaum einer könne sich der Faszination der riesigen Meeresbewohner
    entziehen. Dennoch seien nur wenige Menschen über den Lebensraum
    Wattenmeer und seine Bedeutung für die Artenvielfalt informiert.
    "Kaum jemand weiß, dass allein in der Nordsee 265.000 Schweinswale
    leben", macht Brickwedde deutlich. Diese Wissenslücken soll die
    Walausstellung nun füllen. Über den Wal, das größte Säugetier der
    Welt, sollen ökologische Zusammenhänge und Schutzbemühungen im
    Bereich Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer vermittelt
    werden. Ende 1999 wurde das Seegebiet westlich der Inseln Amrum und
    Sylt zum Walschutzgebiet erklärt - dem ersten in Europa. Der Titel
    der Ausstellung "Lebensraum und Todesfalle - Wale im Wattenmeer und
    in der Nordsee" verrate bereits, wie vielfältig sich dieses Thema
    darstelle.

    Dabei schließe die Konzeption der Ausstellung die Tradition des
    Walfangs mit ein, der bis in das 17. Jahrhundert hinein eine wichtige
    Einnahmequelle für die Bewohner der Westküste Schleswig-Holsteins
    dargestellt habe. Auch die Biologie von Schweins- und Pottwalen, von
    denen immer wieder ganze Herden an den Nordseeküsten aus bislang
    ungeklärter Ursache verendeten, solle den Besuchern nähergebracht
    werden. Ähnlich wie im Informationszentrum setze man hier den
    Schwerpunkt auf Interaktion mit dem Besucher. Geschulte
    Museumspädagogen böten auf Wunsch Führungen an. Der einzelne Besucher
    könne die Ausstellung aber auch auf eigene Faust erkunden. Skelette,
    Plastiken und Modelle würden ergänzt durch computeranimierte
    Darstellungen.

    Am Ende eines Rundkurses gelange der Besucher zu einem riesigen
    Pottwal-Skelett, das ihm noch einmal nachdrücklich die Ausmaße der
    sanften Riesen vor Augen führe. "Mit dieser Ausstellung wird es dem
    Multimar Wattforum auch weiterhin gelingen, das Wissen über das
    Wattenmeer alles andere als trocken zu vermitteln", sagt Brickwedde. - dbu -

www.dbu.de







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