Whistler, James (1834-1903)
"Törichterweise verwechselt man Kunst mit allgemeiner Bildung - alle sollten davon gleichviel verstehen. Es ist aber durchaus kein Vorwurf für den vollendetsten Gentleman, daß er absolut keinen Sinn für
Malerei oder Musik hat. Kunst ist eine Gabe der Natur, sie mag sich in einer Hülle zeigen, aber kein Fürst kann ihr befehlen, die größte Intelligenz kann sie nicht schaffen."
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Vlaminck, Maurice de (1876-1958)
"Meine Leidenschaft drängte mich zu allen gewagten Kühnheiten gegen das Herkömmliche in der Malerei. Ich wollte eine Revolution in den Sitten, im täglichen Leben hervorrufen, die ungebundene Natur zeigen, sie befreien von den alten Theorien und vom Klassizismus. Ich steckte mir kein anderes Ziel als dies: mit Hilfe neuer Mittel die tiefen Beziehungen auszudrücken, die mich mit der alten Erde verbanden. Ich war ein zärtlicher, ungestümer Barbar. Keiner Methode verschrieben, übersetzte ich nicht eine künstlerische, sondern eine menschliche Wahrheit." (1929)
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Rauschenberg, Robert (1925-2008)
"[...] ich bin der Meinung, daß ein Bild wirklicher ist, wenn es aus Teilen der wirklichen Welt gemacht ist. [...] Malerei bezieht sich auf beides, auf die Kunst und auf das Leben, keines von beiden läßt sich herstellen; ich bemühe mich, zwischen beiden zu agieren." (1962)
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"Was ist in Deinen Augen ein Künstler? Ein Narr, der nur Augen hat, wenn er Maler ist, oder nur Ohren, wenn er Musiker ist...? Im Gegenteil. Er ist gleichzeitig ein politisches Wesen, stets aufnahmebereit für bewegende, brennende oder glückliche Ereignisse, die er in jeder Weise erwidert. Wie ist das möglich, für andere Menschen kein Interesse zu zeigen und sich in einen elfenbeinernen Turm vor dem Leben zu flüchten, das sie dir so reichlich bescheren? Nein, Malerei ist nicht dazu da, um Appartements zu schmücken. Sie ist eine Waffe zu Angriff und Verteidigung gegen den Feind." (1937)
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Picasso, Pablo (1881-1973)
"Ich bemerkte, daß die Malerei einen selbständigen Wert hat, unabhängig von der sachlichen Schilderung der Dinge. Ich fragte mich, ob man nicht die Dinge eher so malen müsse, wie man sie kennt, als wie man sie sieht. Da die Malerei eine ihr eigene Schönheit hat, kann man eine abstrakte Schönheit darstellen, die Malerei ist. So kam ich für einige Jahre zum Kubismus." (1926)
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Meidner, Ludwig (1884-1966)
"Für einen geschickten und bankrottierten Maler ist das Fälschen alter und neuer Gemälde immer noch das reellste Geschäft. Und ich möchte wetten, dass morgen heimlicherweise manch einer von uns zum Fälscherberuf abschwenken wird, denn die Nachfrage nach alten Klamotten dürfte dann nicht schwächer geworden sein. Der Porträtmalerei indessen scheint keine große Zukunft mehr zu blühen, denn der Photograph liefert heute billiger, bequemer und schneller, sprechend ähnliche, auf elegant retuschierte Abbilder. Wer wird sich auch künftig noch malen lassen [...] wo die Leute heutigentags sich selber kaum ausstehen können und stets angeekelt sind, wenn sie im Spiegel ihr eigenes, trauriges Ponim erblicken. Die Zahl der Selbsthasser wächst in die Puppen und die Menge derer, die sich aus Kunst nichts macht, wird morgen noch gewaltiger sein ... " (1929)
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Meidner, Ludwig (1884-1966)
"Leider verwirrt heute allerlei Atavistisches die Köpfe. Das Stammeln primitiver Völker beschäftigt auch einen Teil der deutschen Maler-Jugend und nichts scheint wichtiger zu sein als Buschmannmalerei und Aztekenplastik. Auch das wichtigtuende Gerede steriler Franzosen über »absolute Malerei«, über »das Bild« u. a. findet bei uns lauten Widerhall. Aber seien wir ehrlich! Gestehen wir uns nur ein, dass wir keine Neger oder Christen des frühen Mittelalters sind! Dass wir Bewohner von Berlin sind anno 1913, in Cafehäusern sitzen und diskutieren, viel lesen, sehr viel vom Verlauf der Kunstgeschichte wissen und: dass wir alle vom Impressionismus herkamen! Wozu die Manieren und Anschauungen vergangener Zeiten nachahmen, das Unvermögen als das Richtige proklamieren?! Sind diese rohen, mesquinen Figuren, die wir jetzt in allen Ausstellungen sehen, ein Ausdruck unserer komplizierten Seele?! Malen wir das Naheliegende, unsere Stadt-Welt! die tumultuarischen Straßen, die Eleganz eiserner Hängebrücken, die Gasometer, welche in weißen Wolkengebirgen hängen, die brüllende Koloristik der Autobusse und Schnellzugslokomotiven, die wogenden Telephondrähte (sind sie nicht wie Gesang?), die Harlekinaden der Litfaß-Säulen, und dann die Nacht... die Großstadt-Nacht..." (1914)
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Matisse, Henri (1869-1954)
"Der Maler braucht sich nicht mehr um kleinliche Einzelheiten zu bemühen, dafür ist die Photographie da, die es viel besser und schneller macht. - Es ist nicht mehr Sache der Malerei, Ereignisse aus der Geschichte darzustellen; die findet man in Büchern. Wir haben von der Malerei eine höhere Meinung. Sie dient dem Künstler dazu, seine inneren Visionen auszudrücken." (1909)
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Kooning, Willem de (1904-1997)
"Von Zeit zu Zeit muß es einen Maler geben, der die Malerei zerstört. Cézanne tat dies. Picasso tat es mit dem Kubismus. Und schließlich tat es Pollock. Er hat unsere Vorstellung vom Bild radikal über den Haufen geworfen. Danach konnte es wieder neue Bilder geben." (1956)
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Immendorff, Jörg (1945-2007)
"Malerei sollte nicht zur hektischen Pinselei ohne Position werden" (um 1982)
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