Benn, Gottfried (1886-1956)
"Große Kunst
wird zwar immer aus sich alleine entstehen, aber ein Volk für sie fähig zu erhalten, dazu bedarf es einer gewissen Pflege von Wissen
und einer Erziehung zu gedanklicher Aufmerksamkeit."
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Mann, Thomas (1875-1955)
"Kunst ist Geist, und der Geist braucht sich ganz und garnicht auf die Gesellschaft, die Gemeinschaft verpflichtet zu fühlen, - er darf es nicht, meiner Meinung nach, um seiner Freiheit, seines Adels willen. Eine Kunst, die „ins Volk geht“, die Bedürfnisse der Menge, des kleinen Mannes, des Banausentums zu den ihren macht, gerät ins Elend, und es ihr zur Pflicht zu machen, etwa von Staates wegen; nur eine Kunst zuzulassen, die der kleine Mann versteht, ist schlimmstes Banausentum und der Mord des Geistes."
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Aivanhov, Omraam Mikhaël (1900-1986)
"Der schöpferische Instinkt ist tief im Menschen verwurzelt. Aber wenn er die Fähigkeiten, die es ihm ermöglichen, mit den höheren Welten in Verbindung zu treten, nicht entwickelt hat, dann werden seine Werke nur Kopien, eproduktionen und keine wahren Schöpfungen sein. Die wahre Schöpfung ruft Elemente spiritueller Natur herbei. Der Künstler, der etwas erschaffen will, muss sich selbst übertreffen, sich überflügeln, das heißt, er muss sich durch Gebet, Meditation und Kontemplation bis zu den himmlischen Regionen erheben, um dort Elemente zu empfangen, die er in seiner Arbeit verwenden wird. Nur unter dieser Bedingung übertreffen seine Werke seinen gewöhnlichen Bewusstseinszustand und verdienen es wirklich, als "Meisterwerk" bezeichnet zu werden."
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Neumann, Erich 1905-1960)
"Gerade in der Großartigkeit der modernen Kunst, die keineswegs ihre Mitte verloren hat, sondern mit verzweifeltem Mut ebenso wie die Wissenschaft neue Formwelten entdeckt und einer erweiterten und nicht mehr harmlos behüteten menschlichen Wirklichkeit entspricht, zeigt sich eine neue Ehrlichkeit und Echtheit des modernen Menschen an, die in ihrem Mut, der mit Notwendigkeit oft der Mut der Verzweiflung ist, in der Geschichte der Menschheit einzigartig dasteht. Der Mensch allerdings scheint in dieser Welt auf sich selber zurückgeworfen zu sein. In dieser Einsamkeit erfährt er zunächst nur in den Durchbrüchen der ganz Großen auch den aufbrechenden Trost."
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Arnim, Bettina von (1785-1859)
So vertritt die Kunst allemal die Gottheit, und das menschliche Verhältnis zu ihr ist Religion, was wir durch die Kunst erwerben, das ist von Gott, göttliche Eingebung, die den menschlichen Befähigungen ein Ziel steckt, was er erreicht.
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Prigogine, Ilya (1917-2003)
"Unser Jahrhundert ist ein Jahrhundert der Suche, neuer Formen der Kunst, der Musik, der Literatur und neuer Formen der Wissenschaft. Jetzt, fast am Ende dieses Jahrhunderts, können wir noch immer nicht vorhersagen, wohin dieses neue Kapitel der menschlichen Geschichte führen wird, doch eines ist zu diesem Zeitpunkt gewiss: Es hat einen neuen Dialog zwischen der Natur und dem Menschen eröffnet."
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Marcuse, Herbert (1898-1979)
"Permanenter ästhetischer Umsturz - das ist die Aufgabe der Kunst. Es geht um jeden Einzelnen und die Solidarität von einzelnen; nicht nur um Klassen und Massen."
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Guardini, Romano (1885-1968)
"In der Kunst will der Künstler nichts, als jene innere Spannung überwinden, das höhere Leben, nach dem er verlangt und das er in der Wirklichkeit immer nur annäherungsweise erreicht, in der Welt der Vorstellung zum Ausdruck bringen. Der Künstler will nichts, als sein Wesen und Sehnen ausschaffen, der innern Wahrheit äußere Gestalt geben. Und der Beschauer soll vor dem Kunstwerke nichts wollen, als dass er in ihm sich aufhalte, atme, frei sich bewege, des eigenen Wesensbesten sich bewußt werde, die Erfüllung der innersten Sehnsucht ahne. Nicht aber soll er überlegen und "vernünftig" denken und Belehrung und gute Ermahnung suchen."
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Feuerbach, Ludwig (1804-1872)
"Die Kunst ist nur Kunst, wo sie sich Selbstzweck, wo sie absolut frei, sich selbst überlassen ist, wo sie keine höheren Gesetze kennt als ihre eigenen, die Gesetze der Wahrheit und der Schönheit."
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Schlegel, Karl Wilhelm Friedrich von (1752-1829)
"Seitdem sich die Philosophie aus den mathematischen und physikalischen Wissenschaften in das Gebiet der Worte und der reinsten, höchsten Abstraktion zurückgezogen, wohin dem Künstler ganz zu folgen, keinesweges angemessen ist; und seitdem Religion wenigstens aus dem, was äußerlich so heißt, völlig verschwunden ist, dürfte für den Maler, dessen Kunst doch auch eine umfassende, universelle, nicht so beschränkte Kunst ist, als Plastik und Musik, kein anderer Rat bleiben, als sich an die universellste Kunst aller Künste anzuschließen, an die Poesie, wo er, wenn er sie gründlich studiert, beides vereinigt finden wird, sowohl die Religion als die Philosophie der alten Zeit. Dass nun eine solche poetische Absicht in den Gemälden der alten, sowohl italienischen als deutschen Schule durchaus vorhanden, ja der eigentliche Zweck der Mahler sei, das ließe sich durch vollständige Induktion beweisen, und unsre Darstellung hiesiger Kunstwerke der alten Schule ist nichts anders als ein Beitrag dazu, da wir vorzüglicherweise die poetische Absicht deutlich zu machen überall uns angelegen sein lassen."
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